Du verwendest einen veralteten Browser. Es ist möglich, dass diese oder andere Websites nicht korrekt angezeigt werden. Du solltest ein Upgrade durchführen oder einen alternativen Browser verwenden.
Also die FSK scheint zur Zeit eigentlich ganz locker drauf zu sein, Midsommer hat zB auch ein FSK 16 bekommen, und das war mMn mindestens genauso explizit in der Gewalt, mit den ganzen Ritualen, Morden und verstümmelten hergerichteten Opfern.
Aber ich denke ebenso das es nicht so viel Splatter in Joker geben wird, viel psychische Gewalt und viel rum geballere, aber Gore wohl eher weniger. Höchstens ein wenig.
Aber FSK 16 ist jedenfalls in letzter Zeit wesentlich brutaler als es noch vor 20 oder 30 Jahren der Fall war. Man vergleiche nur mal ES mit seinem Vorgänger, beide FSK 16, aber eines ist eben doch wesentlich explizierter als das andere.
Hängt auch viel von den jeweiligen Prüfern ab. So haben die letzten beiden Staffeln "Mr Robot" ein FSK18 erhalten, wo mir keine einzige Folge einfiele, die eine höhere Einstufung als 16 erfordern würde (außer 1, 2 Folgen gingen alle IMO sogar ab 12 durch).
Ich habe mir den Film direkt am Donnerstag im Kino angeschaut. Seit Kindheit ist der Joker meine absolute Lieblingsfigur im Superheldenkosmos...und trotzdem war ich skeptisch, ob er als Protagonist in seinem eigenen Film funktioniert.
Todd Phillips hat mit "Joker" bewiesen: Es geht. Der Film ist ein sehr eigenwilliges Porträt des Schurken geworden, aber trotzdem gelingt es vor allem dank Joaquin Phoenix' herausragendem Schauspiel ein Psychogram abzubilden, das einerseits als verstörendes Außenseiterdrama funktioniert und es andererseits vor allem gegen Ende schafft die Comicfan-Herzen zu bedienen.
Die Rolle ist für einen guten Schauspieler, der es sich zutraut, sicherlich sehr dankbar, weil man viel zeigen kann und eine Menge Freiheiten hat. Dennoch würde ich Phoenix den Oscar gönnen, er hat wirklich einen schaurig guten Job gemacht.
Bin sehr gespannt, ob wir in diesem Kosmos vielleicht in ein oder zwei Jahren eine Fortsetzung mit einem erwachsenen Batman sehen werden. Wäre mit Sicherheit interessant. Für mich definitiv das Beste, was DC seit der Nolan-Trilogie zustande gebracht hat.
Ein sehr guter Film - schon allein weil er nicht die bekannte Marvel-Formel bedient und auch nicht in dem unsäglichen Snyder-Universum spielt. Meiner Meinung nach ist Phoenix' Darstellung des Jokers sogar die beste in einer Realverfilmung bisher.
In diese Richtung kann (in kleinen Dosen) ruhig noch mehr kommen.
Ich habe ihn jetzt auch gesehen für Zart beseitigte kein muss. Er hat schon viele bedrückenden SZenen. Ich hätte nicht gerechtet das er so ruhig, still dann immer mehr extremer wird. Das ist ein wahrer Joker. Trotzdem finde ich den Joker von Heath ledger am besten noch.Teilweise kamen ganz kleine anspielungen aus the killing joke vor .Comedian, arm, sein nicht Erfolgreich. Gott sei dank war das kein gangstar film. Damals als TIm burton den Joker als Jack Nickloson spielen lies . Das hat schon gefallen ,aber mir gefiel der gedanke einfach nicht das ein verrückter Gangstar war bevor er der Joker wurde.
Zuvor kannte ich keinen Joker, aber der mich hier tatsächlich der Trailer ansprach, habe ich ihn auch gesehen und komme gerade aus dem Film. Da ich keinen einzigen Comic von/mit/über Joker kenne, kann ich nicht nach diesem Kriterium gehen, was meine Bewertung betrifft.
Uff. Das war ein durch und durch düsterer Film, der an manchen Stellen durchaus explizite Gewaltdarstellungen hatte. Der Film ist schon ziemlich harter Tobak. Die
aus seiner Kindheit ist hat mir fast einen Schauer über den Rücken gejagt, da ich mir jetzt ziemlich sicher bin, dass sie eine neue Geschichte aus dem wahren Leben verknüpft haben.
Das ist kein Film bei dem man "Viel Spaß" wünschen kann, wie das an der Kasse gesagt wurde.
Noch kann ich kein genaues runterladen abgeben, er hat mich durchaus schockiert und er hat Interpretationspielraum in alle Richtungen gegeben.
Großartig gespielt bon Joaquin Phoenix.
Zumindest im Punkto Düsternis hat der Film alle Register gezogen.
Schwere Kost. Wie erwartet eine sehr freie Interpretation der Figur. Hätte man den Film z.B. "Clown" genannt, der Familie Wayne einen anderen Namen gegeben und als Handlungsort New York benutzt, hätte man 1:1 den selben Film drehen können. Allerdings gibt es auch Anspielungen auf diverse Comics, die dem normalen Kinogänger weniger als solche auffallen dürfte. Und trotz der freien Interpretation auch eine sehr interessante.
Der Film ist völlig anders als das, was man sonst von Filmen basierend auf Superheldencomics erwartet und er zielt nicht auf das übliche Massenpublikum und die damit verbundenen Merchandisekäufe. Und er ist mutig, denn des Publikum ist doch sehr an Superheldenfilme gewöhnt, bei denen es sich nur um dumpfen Krawall und blöde Sprüche geht. Insofern eine angenehme und auch dringend nötige Abwechslung zu dem immer gleichen Gedöns von Marvel. Joker beweist, das man aus dem Genre auch Filme mit Niveau machen kann.
Joker ist sehr ruhig erzählt. In tollen Bildern und mit einer teils unheilvollen Musik. Der Film ist ein Psychodrama und erinnert eher an die Filme von Martin Scorsese, man fühlt sich an Taxi Driver und auch The King of Comedy erinnert.
Der Film ist das erschütternde Psychogramm eines Menschen und Außenseiters, dessen Leben aus den Fugen gerät. Und dazu noch etwas Mediensatire. Und als solches wirklich schwere Kost. Ich werde nicht groß Spoilen, schaut ihn Euch einfach an.
Joaquin Phoenix ist grandios. Es ist unnötig ihn mit Nicholson oder Ledger zu vergleichen, sein Joker ist völlig anders angelegt. Vorteil Phoenix: Noch nie zuvor hat man einen Joker gesehen, dessen Statur nahezu perfekt zur Comicfigur passt.
Passt der Film zu Batman? Nein, nicht wirklich. Und das will auch auch nicht, der Film ist ein DC Black Label, der eine unabhängige und abgeschlossene Geschichte erzählt. Und das hat man mit dem Ende des Films durchaus elegant gelöst da
es offen bleibt, ob sich die Handlung des Films nicht einfach nur in Arthurs Kopf abgespielt hat, der in der Psychiatrie sitzt.
Ein krasses Gegenstück zu Avengers und Co. Es wäre wie zu Beginn gesagt kein Problem gewesen und es hätte ihm auch nicht geschadet, wenn man den Film nicht Joker genannt hätte, es nicht die Waynes wären und der Film nicht in Gotham spielen würde. Aber Hut ab vor dem, was man hier geschaffen hat.
Dem Lob für Joaquin Phoenix kann ich mich nur anschließen. Er hat exzellent gespielt. Aaaaaber nicht den Joker. Die Rolle ist ein "armer Irrer", der sich schließlich vom Opfer zum Täter wandelt, aber IMO nicht der Joker. Nicht nur, dass der Altersunterschied zu Bruce Wayne zu groß wäre, kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass der schizophräne Arthur jemals zu einem ebenbürdigen Gegner für Batman werden könnte. Leute wie ihn hat die BAU von "Criminal Minds" in nicht einmal 45 Minuten geschnappt.
Es ist aber jetzt kein großes Problem für den Film an sich, denn ob Arthur denn nun der Joker wäre, wird dank der letzten Szene, wo er auf einmal von der Straße weg stattdessen in der Klapse sitzt, völlig offen gelassen. War alles nur eine Einbildung eines Irren in unserer Welt? Ist Arthur nur das Vorbild für einen später nachfolgenden "echten" Joker? Oder haben wir tatsächlich die Origin Story dieses gesehen? Haben nach dem Film uns noch stundenlang darüber unterhalten und jeder hatte eine etwas andere Sicht.
Auch sonst lässt der Film etlichen Interpretationsspielraum. Etwa ob seine "Mutter" ebenfalls einfach irre ist und sich die Affäre mit Thomas Wayne nur eingebildet hat, oder dies eine Vertuschungsaktion war. Apropos Thomas Wayne, ist mal etwas anderes, diesen als A-Loch zu sehen. Seine Art, dass er quasi "dem Pöbel" nur helfen möchte und dieser zu blöd ist, das einzusehen, ist wohl als Kritik an Donald Trump anzusehen.
Von der Brutalität fand ich den Film jetzt nicht sooo arg. War eigentlich nur die Szene, wo er seinen ehemaligen Arbeitskollegen killt recht hart. Die anschließende Szene mit dem Gnom hatte Tarantino artige Spannung, ob er ihn nun gehen lässt oder nicht. Ansonsten hatte der Film leider ein paar Längen. Was mir auch weniger gefallen hat, dass der Joker bei der DeNiro Show IMO "zu schwul" rüberkam.
Alles in allem hat mir aber der Film sehr gut gefallen. Alleine, dass er dank seiner Deutungsmöglichkeiten für so viel Diskussionsstoff sorgt und eben Phoenix' exzellentes Schauspiel. DAS erhoffte Meisterwerk ist er zwar IMO nicht geworden (ist weder der bisher beste Film des Jahres, noch die beste Comic-Verfilmung, beides bleibt IMO "Avengers: Endgame"), aber schon großes Kino
Mir hat der Film gefallen und er funktioniert wunderbar als eigenständiger Film, wenn man die Namen der Waynes und die letzte Szene mit ihnen weg lassen würde, und daraus nur einen Film über einen psychisch Kranken Mann macht, der eben gern ein Stand Up Comedian sein will und komplett durchdreht, würde das genauso gut funktionieren. Und das gefällt mir irgendwie hier besonders gut, es ist kein 0815 Comic Buch Film, und eindeutig kein DCEU Film, sondern ein richtig dramatischer und tragischer Film, der ebenso gut von Martin Scorsese sein könnte. Namentlich King of Comedy mit Robert De Niro, der Film hat echt gute parallelen dazu, nur das er eben auch noch ein bisschen Taxi Driver und American Psycho hinein mixt. Als Selbständiger Film wirklich einwandfrei und sehr gut gemacht, die tragische Backstory passt gut und unterscheidet sich zwar mit der bekannten, aber es funktioniert einfach toll. Auch dieses Spiel mit der Realität, der Wahrnehmung und Fantasie vom Joker waren grandios.
Als DC Film in einem Batman Universum kann man höchstens bekritteln das Joaquin Phoenix mit mitte vierzig vielleicht etwas zu alt ist für ein solches Prequel. Bis Bruce Wayne zu Batman wird und dann gegen den Joker kämpft wäre dieser ja dann schon ende fünfzig bis anfang sechzig.
Und es ist halt etwas schwer Nachzuempfinden das der Joker mit seinem Mord an drei Leuten eine solche Anarchististische Bewegung ins Rollen bringen konnte. Auch wenn dies nicht beabsichtigt war, und damit eher ein Butterfly Effekt zu sein scheint. Eine kleine Tat löst unerwartet eine Lawine an Reaktionen aus.
Ich denke das Joaquin Phoenix hiermit seine vierte Oscar Nominierung bekommen dürfte, aber ich bezweifle ein wenig das er ihn gewinnen wird, auch wenn es mich für ihn freuen würde. Wobei dies natürlich auch von der Konkurrenz abhängen wird. (Bisher habe ich da nur Taron Egerton als Elton John auf dem Schirm.)
@Master Kenobi, habe erst hinterher die Kommentare gelesen und sehe gerade das ich fast das selbe wie du geschrieben habe. Wir sind hier wohl auf einer Wellenlänge was den Joker angeht. ^^
Ich hatte so meine Bedenken, dass ich nach Heath Ledger jemals wieder einen Joker gut finden würde.
Aber Phoenix hat es geschafft. Aber sowas von .^^
Genial gespielt. Ich hoffe das es in diesem Universum noch weiter geht. Das bunte Snyder Megauniversum is da nicht so meins.
Vielleicht wieder ein Batman, den es sich nach Nolan zu lohnen scheint.
Ich denke das Joaquin Phoenix hiermit seine vierte Oscar Nominierung bekommen dürfte ... (Bisher habe ich da nur Taron Egerton als Elton John auf dem Schirm.)
Man kann sicher noch Leonardo Di Caprio für "Once upon a Time in Hollywood" dazuzählen. Aber ich denke auch, Joaquin Phoenix wird nicht gewinnen. Er ist fraglos einer der besten Schauspieler, aber auch irgendwie zu sehr "Outsider" im Hollywood-System.
Man kann sicher noch Leonardo Di Caprio für "Once upon a Time in Hollywood" dazuzählen. Aber ich denke auch, Joaquin Phoenix wird nicht gewinnen. Er ist fraglos einer der besten Schauspieler, aber auch irgendwie zu sehr "Outsider" im Hollywood-System.
Stimmt, Once Upon a Time in Hollywood habe ich auch als einen meiner Oscar Favoriten dieses Jahr, wobei ich persönlich eher Brad Pit als Cliff Both für die Hauptrolle des Films halte, er ist mir jedenfalls als wesentlich aktiver als Protagonist im Gedächtnis geblieben, geht ja eigentlich um Beide. Aber das ist ein komplett anderes Thema. Wahrscheinlich bekommen beide eine Nominierung, nur wer für welchen Oscar ist halt die Frage. ^^
Ach man weiß ja nie, auf der einen Seite gelten die Oscars als sehr berechenbar, und dann wundert es mich trotzdem manchmal wer dann letztlich gewinnt, oder auch bloß wer eine Nominierung erhält und wer nicht.
Es hat mich als Scorsese-Fan doch gestört, wie hemmungslos hier bei "Taxi Driver" und "The King of Comedy" geklaut wurde. Scorsese hat ja oft gesagt, wie sehr sich im Grunde Travis Bickle und Rupert Pupkin ähnlich sind. Tja, wenn die beiden ein Kind adoptieren würden, käme sicher so was wie Arthur Fleck dabei raus.
Der Film ist ganz klar Joaquin Phoenix' Show. Die Regie hält sich zurück (wahrscheinlich wär ihr auch nichts eingefallen) und überlässt Phoenix die Bühne. Wie er sich windet und quält und gaaaaaaaanz langsam zum Joker mutiert. Hammer! Das ist schlüssig und gleichzeitig atemberaubend.
Fieser Film.
8/10
Ich war auf den Film gespannt seit ich den ersten Trailer gesehen habe. Bereits da war mir klar, dass etwas Andersartiges, Besonderes auf uns zukommen würde, gerade im Bereich der Comic-Verfilmungen. Ich hatte mir den Film auch sehr beklemmend und bedrückend ausgemalt. Meine Erwartungen wurden in jeder Hinsicht erfüllt bzw. sogar übertroffen.
Da der Film ja oft mit "Taxi Driver" verglichen wird und ich diesen noch nicht kannte, hatte ich ihn mir im Vorfeld angesehen, muss aber sagen, dass ich ihn... nun, zwar nicht schlecht, aber abgesehen vom Finale irgendwie recht langatmig und spannungsarm fand. Sorry, ich weiß, dass der Film als Meisterwerk gilt, so ganz kann ich die Begeisterung aber nicht teilen. Bei "Joker" geht es mir da komplett anders. Auch dieser ist nun wahrlich kein Actionspektakel, sondern setzt, trotz einiger expliziter Gewaltszenen, viel deutlicher auf Ruhe und vor allem Dramatik. Und damit konnte mich der Film fesseln wie es selten vorkommt. Während ich bei "Taxi Driver" eigentlich nur auf das Ende gespannt war und mich die knapp zwei Stunden bis dorthin relativ kalt ließen (ich hoffe Fans des Films verzeihen mir, falls es so wirkt als wollte ich darauf herumhacken, darum geht mir gar nicht, aber der Vergleich zwischen beiden Filmen bietet sich ja irgendwo an), wollte ich bei "Joker" stets unbedingt wissen, was nun direkt als nächstes passiert. Genau dieses Empfinden ist für mich sehr entscheidend für die Frage, ob mir ein Film gefällt oder nicht, und hier kann ich sagen, dass mich "Joker" von der ersten bis zur letzten Minute wirklich durchgehend mitgerissen hat.
Mitreißend ist vor allem auch die Performance von Joaquin Phoenix. Ich denke das ist wohl der Punkt, in dem sich sowohl Anhänger als auch Kritiker des Films einig sind. Es ist schon der wortwörtliche Wahnsinn, wie der Darsteller die Titelrolle umgesetzt hat. Zumindest aus meiner Sicht übertrumpft das sogar die (natürlich dennoch ebenfalls grandiose) Darstellung eines Heath Ledger in "The Dark Knight".
Die Stimmung des Films ist enorm bedrückend und düster. Atmosphäre und Inszenierung stimmen von vorne bis hinten. Diverse Anspielungen auf das Batman-Universum sind vorhanden, lassen den Film aber nie comichaft wirken, sondern fügen sich positiv in das Gesamtbild ein. Was mich zudem besonders gefreut hat: Im Vorfeld hatte ich als Kritikpunkt gelesen, dass die Handlung recht geradlinig und vorhersehbar sei - kann ich so ehrlich gesagt nicht ganz bestätigen, es gab schon ein paar Plot-Twists, die ich so nicht kommen sehen habe und die mich daher überraschen konnten. Und auch nach dem Ende des Films ist ja nicht alles unbedingt bis ins letzte Detail geklärt.
Letztlich kommt es natürlich stark darauf an, ob man solch eine Art von Filmen mag. "Joker" ist keine typische Comic-Verfilmung und auch kein leichter Unterhaltungsfilm. Mich persönlich hat er vom Anfang bis zum Ende in seinen Bann gezogen und es ist tatsächlich auch einer der wenigen Filme, an denen ich im Grunde gar keine wirklichen Kritikpunkte habe. Für mich daher ganz eindeutig einer der besten Filme, die ich seit längerer Zeit gesehen habe.
Wenn man denn das Haar in der Suppe suchen möchte, lassen sich ein paar leichte Ungereimtheiten finden (die jedoch in anderen Filmen, welche mit deutlich größeren Logikfehlern zu kämpfen haben, vermutlich gar nicht erst als solche auffallen würden):
-Arthurs "Flucht" aus dem Krankenhaus, nachdem er die Akte seiner Mutter gestohlen hat: Es erscheint unlogisch, dass er mitten im Treppenhaus stehenbleibt, um die Akte zu lesen, wo man ihn eigentlich leicht finden könnte.
-Gewundert hat mich auch, dass er in der Talkshow vor die Kameras treten konnte, ohne dass man seinen Revolver entdeckt hätte. Wird man vor solchen Auftritten nicht kontrolliert?
Der einzige leichte (und im Kontext des Films einfach schwer zu beurteilende) "wirkliche" Kritikpunkt, den ich hätte, ist folgender:
Der Film zeichnet natürlich ein sehr negatives Weltbild. Dieses ist stimmig, daraus speist sich ja grade die beklemmende und unglaublich fesselnde Atmosphäre. Jedoch hat man vielleicht ein wenig zu dick aufgetragen. Tatsächlich verhalten sich fast ausnahmslos alle Menschen, mit denen Arthur im Film zu tun hat, wie A*löcher. Die wenigen Ausnahmen, die freundlich oder wenigstens nicht gemein zu ihm sind, lassen sich vermutlich an einer Hand abzählen. So vermittelt der Film irgendwie den Eindruck, als wären 98% der Menschen A*löcher. Wer viel mit Menschen zu tun hat, weiß natürlich, dass in der Tat nicht alle lieb und nett sind, aber SO krass ist es dann auch wieder nicht.
Wie gesagt trägt dieses Bild aber auch wieder zum bewusst düster gehaltenen Grundton des Films bei, insofern lasse ich die Frage gern offen, ob sich dies überhaupt als valider Kritikpunkt anführen lässt. So oder so, ich habe die Beobachtung gemacht, dass der Grundtenor dem Film gegenüber ja doch sehr positiv ist, gleichzeitig aber auch eine gewisse Bandbreite entsteht, die von "schlechter und langweiliger Film" über "guter Film, aber jetzt nicht das erwartete Meisterwerk" bis hin zu "Meisterwerk" reicht. Ich persönlich schließe mich da, ohne groß überlegen zu müssen, dem Team "Meisterwerk" an.
Abschließend noch ein paar Überlegungen meinerseits zu einer eventuellen Fortsetzung, auf die ich jedenfalls hoffe - auch auf die Gefahr hin, dass diese Qualität nicht noch einmal erreicht wird:
Es wäre zwar schwierig umzusetzen, weil Bruce Wayne im Film noch ein Kind, Arthur/Joker hingegen schon ein erwachsener Mann wohl um die 30 ist (ausgehend davon, dass seine (Adoptiv-)Mutter vor 30 Jahren für Thomas Wayne gearbeitet hat und er nach ihrer Version Arthurs Vater ist). Aber spannend wäre es wohl, wenn in einem zweiten Teil Bruce Wayne zu Batman werden würde, vielleicht mit einem Zeitsprung von ca. zehn Jahren zwischen den Filmen (oder aber man würde sich Batman für einen dritten Teil aufheben, um nicht zu viel Zeit im Off vergehen zu lassen). Dann dürfte sich Bruce Wayne im jungen Erwachsenenalter befinden. Die Clown-Bewegung müsste zu diesem Zeitpunkt noch immer existieren, mit dem Joker als Anführer. Das würde den alten Konflikt Batman vs. Joker erneut ermöglichen, wobei man ihn hier dann eher aus der Perspektive Arthurs/Jokers erleben würde, während Batman eine Art Antagonist wäre, obwohl er ja eigentlich der Held ist. Das wäre eine neue, ungewohnte Sichtweise. Sollte es zudem wirklich stimmen, dass Arthur der Sohn von Thomas Wayne ist (das ist ja eine der Fragen, die der Film nicht ganz klärt, möglicherweise ist die Adoption Arthurs eine Vertuschung), würde aus Batman vs. Joker auch noch ein Bruderkampf werden, was der Angelegenheit zusätzliche Dramatik verleihen würde.
Ich war auf den Film gespannt seit ich den ersten Trailer gesehen habe. Bereits da war mir klar, dass etwas Andersartiges, Besonderes auf uns zukommen würde, gerade im Bereich der Comic-Verfilmungen. Ich hatte mir den Film auch sehr beklemmend und bedrückend ausgemalt. Meine Erwartungen wurden in jeder Hinsicht erfüllt bzw. sogar übertroffen.
Ich sehe es ähnlich. Für mich ist das sowohl die große Schwäche als auch die große Stärke des Films. Ein Joker, der so "austauschbar" ist und dadurch so allgegenwärtig zu sein scheint. Ein Schicksal, welches vermutliche viele Menschen teilen und was es deshalb so alltäglich und gleichzeitig so bedrohlich macht.
Grandiose Leistung von Phoenix! Eine Comic Adaption die am Ende nichts mehr mit klassischen Comics oder dem Marvel-Rezept zu tun hat, dadurch viel tiefgründiger wirkt und einfach bedrückend wirkt.
Ich muss zugeben, der Film musste bei mir 1-2 Tage nachwirken, damit ich ihn richtig gut finden konnte.
Joker ist für mich jetzt schon der beste Film des Jahres (da wird auch die neunte Star Wars-Episode nicht mithalten können). So ein intensives Filmerlebnis hab ich schon lange nicht mehr gehabt,der düstere und depressive Ton des Films wurde über die gesamte Laufzeit des Films konsequent gehalten, was für Hollywoodverhältnisse in jüngerer Zeit schon eine Besonderheit darstellt. Phoenix Arthur Fleck aka Joker hat mich ratlos zurückgelassen (was positiv zu deuten ist) und während des Films eine Gefühlkirmes in mir veranstaltet,wie ich es bei einer Filmfigur sehr selten erlebt habe-von Mitleid bis Abscheu,es war einfach alles dabei. Aber das Ende hat noch ne gewaltige Schippe draufgelegt: für mich vom Gefühl als Zuschauer her eine Mischung aus dem Finale von Kubricks Shining und Finchers Sieben,ich war schockiert. Ich bin mir sicher dass Filmfans über Joker noch lange reden werden, da so ein sozialkritischer Film (und das auch noch im Comicfilmgenre) heutzutage sein muss und sein darf.
Joker bietet einfach ein unglaubliches Kinoerlebnis. Es ist leider sehr selten geworden, das ein Film zum nachdenken anregt und noch lange im Gedächtnis verweilen wird. Der Film muss sich vor der Dark Knight Trilogie sicherlich nicht verstecken und gehört ganz klar in die top 5 der besten Comic Filme. Großes Lob auch an Phoenix, denn seine Interpretation des Jokers hat mich von Minute 1 an abgeholt. Für mich stellte sich auch nie die Frage ob er besser oder schlechter als Ledgers Version ist, beide haben ein Level erreicht, das vermutlich noch lange Zeit unantastbar bleiben wird. Beide Versionen sind verschieden und hervorragend gespielt, Vergleiche sind aus meiner Sicht eher müßig.
jetzt muss DC mehrere Filme diesert Art bieten und sich somit im positiven Sinne wirklich von Marvel abheben. Neben Joker ist die Nolan Trilogie noch immer das beste Beispiel wie es gehen kann.