Korriban (Horuset-System)

Korriban - Alter Sith Tempel - Metuendus's Privaträume ? Kira, Ranik

Schweiß der Angst lief ihr über die Schläfen, als Ranik sie umkreiste wie ein hungriges Tier und sie durchdringend ansah. Das Licht des Saales begann zu flackern und eine unheimliche Stille und Kälte umfasste ihren Körper. Zuerst dachte sie, dass er ihre Schwangerschaft bemerkt hatte und sie nun zu Rede stellte oder sogar umbrachte, denn viele Minuten vergingen, in denen er gar nichts sagte. Stocksteif blieb sie stehen und sagte gar nichts und vergaß dabei beinahe das Atmen, so viel Angst hatte sie vor ihm.
Schließlich durchbrach er die Stille mit seiner dunklen und tiefen Stimme und klärte sie auf. Er hatte mitbekommen, dass sie auf dem Flug in der Nasszelle gelegen hatte und wusste, warum sie das getan hatte, da sie auf Loronar die Rage angewandt hatte und sich in ihr verloren hatte. Ranik lobte sie für diesen gewaltigen Schritt und trat hinter sie und fasste ihr auf die Schulter und drehte sie schließlich mit der Macht zu ihm um. Kira atmete sehr auf, als sie merkte, dass es wirklich nur um die Rage ging und er anscheinend doch noch nicht gemerkt hatte, dass sie seine Kinder unter dem Herzen trug. Wenn es wirklich seine waren.
Ihre Anspannung löste sich nach und nach und Ranik fragte sie unterdessen, ob sie sich nicht gewundert hatte, warum sie keine Schmerzen empfunden hatte beim Kampf. Antworten konnte sie jedoch nicht darauf, da Ranik ihr nicht genügend Zeit gab, um eine passende Antwort zu formulieren. Er lobte sie weiter und sagte, dass ihre Fähigkeiten damit enorm gestiegen waren, auch wenn sie dies durch die momentane Erschöpfung noch nicht wahrnehmen konnte, er es jedoch spürte.

Plötzlich piepste sein Com und sie bekam dadurch Zeit über sein Gesagtes nachzudenken.
Schnell tippte Ranik seine Nachricht in das Gerät und wandte sich dann wieder zu ihr und erklärte ihr, dass er ihr die Rage näher bringen wollte und sie jetzt Zeit hatte, ihm Fragen dazu zu stellen.

Kira holte tief Luft, um den letzten Rest der Anspannung zu lösen und sah ihm tapfer in seine gelben Augen.


?Es hat mich schon gewundert, doch eher nach dem Kampf. Dort meldeten sich erst meine ganzen Wunden und Brüche und mir wurde nach und nach bewusst, was ich getan habe. Die Nachwirkungen waren schrecklich. Ich habe wirklich geglaubt, dass ich sterbe, so aufgebraucht habe ich mich gefühlt. Die Schmerzen kamen heftiger zurück, als sie vielleicht waren oder es kam mir nur so vor, weil ich sie eben im Laufe des Kampfes gar nicht gespürt habe. Ich habe ja noch nicht mal bemerkt, wie die Rage überhaupt entstanden ist. Bewusst habe ich sie nicht angewandt. Es kam irgendwie mit meinem Zorn und mit meinem Hass auf diese ekelhafte Echani.?

Sagte Kira und ein Hauch von Hass und Wut strich über ihr Gesicht.

?Doch frage ich mich, kann man wirklich durch die Rage sterben? Sicherlich, wenn es mitten im Kampf passiert oder wenn mein Gegner noch kampffähig ist, so ist es tödlich, doch ich meine doch eher die Nachwirkungen des Ganzem. Hätte ich in der Nasszelle sterben können??


Fragte sie und sah ihn ernst an.


?Zudem...wie setzte ich die Rage bewusst ein und wie....meide ich die Rage, wenn die Situation nicht geeignet ist und es mir nicht ausversehen passiert? Wozu die Rage gut ist, ist mir aufgefallen. Ich empfand keine Schmerzen und entfesselte Kräfte, die ich vorher noch nie so angewandt habe. Die Technik ist wirklich beeindruckend, aber auch beängstigend.?

Meinte Kira und machte eine kurze Pause.


?Aber ich freue mich, dass die Rage mir mehr als nur den Sieg über die Echani gebracht hat, sondern mich auch stärker gemacht hat.?

Meinte sie stolz.


Korriban - Alter Sith Tempel - Metuendus's Privaträume ? Kira, Ranik
 
Alter Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna

Kestrel sagte, dass es wohl durchaus Jedi gab, die die Macht genossen und sie gerne demonstrierten, schränkte jedoch ein, dass es sich hierbei vor allem um graue oder dunkle Jedi handelte. Darauf, dass Brianna sich im Orden fehl am Platze fühlte, ging sie jedoch nicht ein. Sie fragte sich indes, was es eine graue Jedi eigentlich war. So hundertprozentig wollte sie der Ritterin jedoch nicht glauben. War es nicht natürlich, dass es Leute gab, die sich ihrer Fähigkeiten brüsteten? Wenn sie eine große Jedi geworden wäre, wäre sie bestimmt sehr stolz darauf gewesen, und sie hätte wahrscheinlich auch Lust gehabt, das auch einmal zu demonstrieren. Wäre sie dann auch eine graue Jedi? Wie dem auch sei, egal ob man ihr absichtlich ihre Schwäche demonstrierte, oder unabsichtlich, weil tatsächlich alle Jedi so überlebensgroße selbstlose Vorbilder seien, sie würde es spüren, und sie würde sich dabei niemals wohl fühlen, egal wie oft man ihr sagte, dass sie sich mit höherrangigen verglich, was letztendlich zählte, war die Perspektive, die sie hatte, respektive nicht hatte. Zuallererst war sie jedoch neugierig. Sie sah die Jedi fragend an.

Ein dunkler Jedi ist mir ein Begriff, aber was ist ein grauer Jedi?

Während Brianna von ihrem Leben erzählte, wurden Kestrels Augen immer größer. Man sah ihr an, dass sie mit so etwas nicht gerechnet hatte. Der Echani tat es leid, dass sie ihr nicht schon eher reinen Wein eingeschenkt hatte, zu einer Zeit, wo sie entspannter hätte zuhören können, nicht in dieser schlimmen Situation hier an diesem scheußlichen Ort. Teilweise wirkte die Jedi-Ritterin geradezu entsetzt, und als die Echani fertig war, bezeugte sie ihr Mitleid. Dabei stellte sie fest, dass man das schon fast mit einer Sith-Gefangenschaft vergleichen konnte und sagte, dass sie sie langsam verstehen konnte.

Ja, das kann man in der Tat.

Stellte sie recht nüchtern fest.

Nur damals habe ich es nicht so empfunden. Erst im Nachhinein wurde mir das so richtig klar. Das hatte es deiner Gefangenschaft voraus, das war sicherlich noch viel schlimmer.

Als die Padawan davon sprach, was sie zusammen mit Kestrel erreicht hatte, was eigentlich ein Lob gewesen war, verfinsterte sich ihr Blick, und sie erwiderte ein ironisches "Danke". Damit hatte Brianna überhaupt nicht gerechnet, erschrocken ließ sie den Mund ein wenig offen stehen. Doch es ging noch weiter, viel weiter. Triefend vor Sarkasmus hielt sie ihr vor, dass sie ihrer Mentorin offenbar nicht zutraute, ihr mehr beizubringen als das erreichte, alles demnach nur reiner Zufall gewesen war, aber das redete sie sich alles nur ein. Sie nannte auch die Heiltrance als Beispiel, die sie Brianna nie gezeigt hatte und selbst nicht einmal beherrscht hatte, als sie so weit wie sie war, ob das auch kein Fortschritt gewesen wäre.

Nein, so habe ich das doch nicht gemeint...

Begann sie zaghaft mit dem Versuch, Kestrel zu beschwichtigen, kam jedoch nicht weiter. Sie warf der Padawan vor, es auch nicht schätzen zu können, wenn sie was konnte. Sie gab ihr mit, dass sie lernen musste, sich auch über kleine Dinge zu freuen, anstatt immer nur zu anderen aufzuschauen. Sie stellte fest, dass Briannas ursprünglicher Gedanke mit der Didaktik nicht so schlecht war, und sie bei jemandem wie Dar Nimthir auch nichts hätte lernen können. Sie vermutete, dass Fritz und Maedhros sich wohl ebenfalls nicht genug Mühe gegeben hätten. Sie hingegen hätte einen Weg gefunden, sie schneller lernen zu lassen, doch die Echani wusste nicht, worauf sie hinauswollte.

Sei mir bitte nicht böse, aber ich weiß wirklich nicht, was du mit schneller lernen meinst. Fritz und Maedhros tust du allerdings Unrecht. Fritz hatte seinen eigenen Padawan, um den er sich kümmern musste, und auf Nar Shaddaa zu überleben und der Verfolgung zu entgehen, mit all den Hutten und Abschaum, war auch kein Zuckerschlecken. Maedhros hat die Sache mit der Werft seines Vaters und all den imperialen dort sehr mitgenommen, er hatte auch nicht die Zeit und Energie, so viel Zeit für mich aufzuwenden und ich habe dafür durchaus Verständnis.

Mehr widersprechen traute sie sich nicht. Sie schien Kestrel ziemlich verärgert zu haben, so kannte sie ihre Mentorin gar nicht. Sie hatte in der Vergangenheit schon einige Jedi vor den Kopf gestoßen, die beiden vorgenannten, und Markus dazu dienten als mahnende Beispiele. Ausgerechnet bei ihrer Freundin wollte sie das auf keinen Fall wiederholen, und sie hatte Angst, es könnte schon passiert sein.

Ich sage doch nicht, dass du eine schlechte Meisterin bist, oder es an dir läge, ganz im Gegenteil, du bist beste Mentorin, die ich je hatte. Außerdem freue ich mich doch, wenn ich einen kleinen Erfolg habe. Ich habe mich doch auf Loronar gefreut, oder etwa nicht? Und ich habe mich sehr über meinen Erfolg mit der Heiltrance gefreut.

Nur würden diese Erfolge immer seltener werden. Wahrscheinlich hatte sie übertrieben mit dem Maximum, aber sicherlich näherte sie sich der Grenze ihrer Möglichkeiten immer weiter an. Irgendwann würde auch ihre Freundin die Lust verlieren, sich noch weiter mit ihr abzumühen, weil es einfach keinen Sinn mehr hätte, und das würde sie gerne beiden ersparen. Sie wusste ganz genau, dass Kestrel das nicht gerne tun würde, und bestimmt würde es ihr wehtun, es Brianna zu sagen, daher wäre es für beide besser, sich diese hässliche Situation lieber gleich ganz zu ersparen. Sie mochte ja recht haben, was das Training bei dem dunklen Jedi anging, und sie hatte natürlich bei den Jedi noch nicht oft wirklich intensiv trainieren können, aber sie war doch auch nicht blind, hatte gefühlt, wie anstrengend Kestrels Übungen für sie waren. Schwerer als irgendein Sport es je sein könnte. Vielleicht würde es dann noch ein bisschen weiter gehen, doch ein solches intensives Training konnte sie doch gar nicht durchstehen.

Ihre Ritterin wurde langsam richtig laut, als sie weiter sprach. Zugegebenermaßen wusste sie viel zu wenig, um eine Prognose über den Ausgang eines Kampfes mit Janus abzugeben. Sie sollte wegen dir Niederlage nicht gleich an der Kampfkunst an sich zweifeln, Kestrel hatte sie beobachtet und gesehen, dass sie eine Fertigkeit namens Rage angewandt hat. Die Padawan, die sich nicht vorstellen konnte, was das war, sah sie nur mit großen Augen an und hörte zu, wie sie es erklärte. Selbst ihre Mentorin hätte Schwierigkeiten bei ihr gehabt, in dieser Rage fühlte man keinen Schmerz mehr, und es war kein Wunder, dass ihre Angriffe vorbei gingen. Kira hatte sich dabei völlig der dunklen Seite hingegeben, was sogar zu ihren Tode führen konnte, wenn sie sich dadurch zu stark schwächte. Alles in allem hatte sie sich einfach nicht unter Kontrolle gehabt. Ohne die Rage hätte Brianna vielleicht sogar gewonnen, mit den Knochenbrüchen, die sie ihr zugefügt hatte, und das wäre schließlich eine Riesenleistung gegen eine Apprentice. Gleichzeitig stellte die Jedi mit harten Worten fest, dass auch das nichts für sie wäre, und sie sich letztendlich nur selbst bestrafte.

Die Weißhaarige wusste nicht mehr ein und aus, unglücklich starrte sie den schmutzigen Fußboden an und Tränen stiegen ihr in die Augen. Hatte nicht einmal Kestrel Verständnis für sie. Das gab nicht annähernd den Kampfverlauf wieder, den sie erlebt hatte.

Die Ritterin legte keine Pause ein, sondern sprach hitzig weiter. Sie verwies auf das schlechte Aussehen der Sith momentan und vermutete, dass sie nach dem Kampf stunden- oder tagelang am Boden gelegen haben musste, nach der Anwendung dieser Fertigkeit, die sie auch hätte umbringen können. Nur deswegen hätte sie eine Chance gegen Brianna gehabt, und eigentlich musste sie sich bestätigt fühlen, von ihrer Kontrahentin so stark eingeschätzt worden zu sein, dass sie auf die Rage zurückgreifen musste, die eigentlich nur für den Notfall gedacht sei. Sie tat doch nur so stark, sie sei doch so eitel, dass sie schon hässlich war, schrie sie die junge Echani förmlich an, die sie hingegen nicht ansah und hoffte, dass man unter den langen Haaren die Tränen nicht sehen konnte.

Was war nur in ihre Mentorin gefahren? War es so schlimm, was sie gesagt hatte? Das mit der Rage hatte sie nicht gewusst, woher sollte sie denn auch? Warum nahm sie ihr das jetzt übel? Sicherlich hatte es eine Zeit in dem Kampf gegeben, als es gut ausgesehen hatte, als Brianna auch dachte, dass Kira nur versuchte, sie zu beeindrucken und zu erschrecken, doch dieser war schnell vorübergegangen. Was war mit dem Machtstoß und dem Würgen? War das etwa nicht gewesen? Wenn sie nur eins von beidem schon ihrem Schüler beigebracht hätte, konnte er mit ihr auch machen, was er wollte, während sie selbst nicht fähig sein würde, die Macht im Kampf zu benutzen. Sicherlich, die Knochenbrüche waren Fakt und nicht wegzudiskutieren. Das gebrochene Schüsselbein hätte sehr schmerzhaft sein müssen, und ohne einen tauglichen Arm wäre sie nach Echani-Maßstäben eigentlich kampfunfähig gewesen, aber das konnte doch nicht sein? Darauf würde es niemand ankommen lassen, auch bei der Sith konnte Brianna es sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie sich ohne Not mehrere Knochen von einer Padawan brechen ließ. Warum war es aber doch passiert, wenn es sie doch eigentlich hätte vermeiden können? Dass sie... die Sith... nein, niemals. Und doch...

Normalerweise hätte sie das diskutiert, aber die eingeschüchterte Padawan wagte es nicht, etwas zu sagen. Sie würde Kestrel noch vollends wütend machen. Zumindest beruhigte sie sich wieder etwas, als sie Kestrels Logik durchdachte, und ihre Argumente waren auch nicht von der Hand zu weisen, auch das mit der Rage musste wohl so sein, sie würde sie bestimmt nicht anlügen. Aber eigentlich konnte es trotzdem nicht sein... Zumindest entschuldigte sich die Jedi für die heftige Reaktion, sagte aber dennoch, dass sie sich über sie aufregte, und machte Brianna unglücklich darüber. Es war, als wären sie drauf und dran, sich zu zerstreiten, und das an diesem Ort.

DIe Ritterin erklärte indes, langsam etwas ruhiger, dass viele Jedi Kampfkünste mit der Macht verbänden und sie wohl auch nicht die erste Echani im Orden wäre. Sie könnte viele Vorteile durch ihre Fähigkeiten erlangen, die andere auch durch mühseliges Lernen nicht erreichen würden. Sie bot an, Brianna einen akrobatischen Lichtschwertstil beizubringen, den nur wenige beherrschten und effektiver als die einfacheren Stile war. Die Echani folgerte messerscharf, dass es sich hierbei um die eindrucksvolle Art zu kämpfen handelte, die sie selbst gegen Ranik verwandt hatte. Sie musste ihr ja einiges zutrauen.

Außerdem gäbe es noch andere mögliche Formen, aber schlussendlich würde sie mit ihrem Körper und der Macht mehr erreichen können als mit einem allein, und trotzdem sie selbst bleiben. Sie könnte sogar ihren ganz eigenen Stil entwickeln, auch wenn es schwer war, und so Individualität erlangen. Sie schloss damit, dass sie noch nicht viel über die Jedi wusste, und dass es die Schuld ihrer Meister war, und die sich dafür Tritte verdient hätten.

Sie fuhr fort, dass ihre Denkweise sie nicht wunderte, so wie man ihr Selbstvertrauen immer weiter zerstört hatte, und wollte ihr die Augen öffnen und ihr helfen, auch wegen ihrer tragischen Vergangenheit. Mit ruhiger Stimme lobte sie Brianna für ihre Intelligenz, Stärke, Aussehen, Redegewandtheit und Charakter und stellte außerdem fest, dass sie ähnlich dachten. Sie würde ein gute Jedi abgeben. Die Echani fühlte sich über all das sehr geschmeichelt und schickte Kestrel ein zaghaftes Lächeln.

Ihren Optimismus konnte sie nach all der Zeit nicht mehr aufbringen, dafür hatte sie schon zuviel erlebt. So zu kämpfen zu können wie ihre Meisterin es demonstriert hatte schien in kaum erreichbarer Ferne für jemanden, die sich unter ruhigen Bedingungen kaum in der Zeit eines Kampfes so konzentrieren konnte. Sicherlich hatte sie körperlich einen ziemlichen Vorsprung gegenüber anderen Jedi, aber gleichzeitig auch eine schwere Hypothek zu tragen. Ihren ganz persönlichen Echani-Stil zu kreiren, das schon zu schön, um wahr zu sein, daran wollte sie lieber gar nicht erst denken. Sie antwortete immer noch ganz kleinlaut.

Es ehrt mich zutiefst, und beschämt mich zugleich, dass du mir so viel zutraust und so viel von mir hältst. Ich weiß zwar nicht, wie ich diesem Vorschuss an Vertrauen gerecht werden soll, aber ich werde mein Möglichstes geben. Ich möchte dich nicht enttäuschen, doch fürchte ich, dass die Enttäuschung schon fast garantiert ist. Das ändert jedoch nichts daran, dass ich bei dir bleiben möchte, und solange du mich nicht aufgibst, gebe ich auch nicht auf. Ich habe nichts zu verlieren, dadurch dass ich es zumindest versuche, aber wenn ich es nicht tue, habe ich schon alles verloren.

Alter Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna
 
Korriban - Alter Sith Tempel - Metuendus's Privaträume ? Kira, Ranik

Ranik lauschte Kiras Worten ohne den Blick von ihr zu nehmen. Was sie beschrieb kam ihm vertraut vor. Die Nachwirkungen waren immer schlimm, doch niemals derart auslaugend wie beim ersten mal. Er konnte sich noch lebhaft an seinen Kampf mit diesem minderwertigen Padawan erinnern. Dieser Narr hatte ihn mit seiner defensiven Haltung derart erzürnt, das er ohne es selbst bewusst zu steuern in Rage verfallen war. Die Apprentice schien die selbe Erfahrung gemacht zu haben. Ohne den Willen oder es gar zu wissen hatte sie sich in der Dunklen Seite verloren und sich einer der mächtigsten Techniken bedient, die ein Sith zu erlernen vermochte. Die Rage. Zu Beginn würde sie mehr ein Hindernis als eine Hilfe sein, doch mit viel Training, kontrolliert und fokussiert konnte sie den Ausgang eines Duells entscheidend beeinflussen. Wie oft hatte sich Ranik mit dem Einsatz dieser Technik schon gerettet? Für wie viele seiner Feinde hatte dies schon den Untergang bedeutet? Jeder ausgebildete Sith würde früher oder später mit Blitzen um sich werfen. Jeder konnte Levitation, Zellmanipulation oder Illusion erlernen, doch das perfekte Anwenden der Rage, das makellose Wissen um ihre Stärke war nur wenigen vorbehalten. Nur wenigen?nur den Mächtigen.

Raniks tierhafte Augen wanderten für einen Moment nachdenklich nach unten. Kira stellte wichtige Fragen, deren Beantwortung ihr den positiven Einsatz sehr erleichtern würden. Der Deformierte hatte niemanden gehabt, der ihm die Rage gelehrt hatte, sein Meister hatte nie viel davon gehalten und so hatte er sich alles selbst beibringen müssen. Er hatte in diesem Punkt wohl mehr Erfahrung als?vielleicht sogar jeder andere. Sein mühseliges Training kam seinen Schülern zu gute, doch würde er nur wenig seines Wissens preisgeben. Niemandem war bedingungslos zu vertrauen, am allerwenigsten den eigenen Schülern. Auch der mächtigste Sith war in Momenten der Ablenkung ein leichtes Ziel. Er würde nicht den Fehler begehen die Skrupellosigkeit Kiras zu unterschätzen.


Keine Technik, die ein Sith unserer Zeit anzuwenden vermag ist dunkler und gefährlicher als die, die wir Rage nennen.

Begann er zu sprechen und richtete seinen Blick wieder auf ihr Gesicht.

Es ist kein Griff in die Dunkle Seite, es ist ein Eintauchen. Der Nutzer öffnet seinen Geist, er lässt sämtliche Zurückhaltung fallen und sich von der Finsternis durchströmen. Durch und Durch gräbt sich die Macht durch jede Vene, in jede Zelle, was nahezu unerschöpfliche Ausdauer, Kraft und Schmerzimmunität verleit.

Raniks Stimmlage wurde ernster.


Und das ist auch der Grund für die Erschöpfung. Der Körper wird zu Leistungen getrieben, die für ihn normalerweise unmöglich sind, ein Rückkopplungseffekt wenn du so willst. Und ja, es kann sehr wohl tödlich sein. Es gibt Aufzeichnungen von Sith, die sich in einem Gefecht zu lange, oder zu oft hintereinander in Rage versetzten und daran zu tote kamen. Auch Jünger, Adepten oder Apprentice die zu schwach waren mit diesen Kräften umzugehen starben daran.

Langsam drehte Ranik der Apprentice den Rücken zu und lies seine Augen über die, mit Waffen verzierte Wand streifen.


Die Technik zu perfektionieren wird schwer und schmerzlich sein, doch ich erwarte das du keine schwäche zeigst! Du kannst dir nicht vorstellen welche Macht dir eine fokussierte und ausgebildete Rage verleiht. Mit der Zeit wirst du sie länger halten können, sie wird dich noch stärker machen und die Nachwirkungen werden ebenfalls deutlich verringert. Du solltest sie jedoch nie unbedacht anwenden. Nutze sie als letzte Möglichkeit, nutze sie wenn du Gefahr läufst zu verlieren oder um einem mächtigen Feind deine wahre Größe zu demonstrieren. Bei niederen Gegnern solltest du nicht auf die Rage zurückgreifen, die Mächte die du freisetzt sind zu gewaltig um sie unnachsichtig einzusetzen!

Er drehte sich schlagartig zu Kira um und seinem Blick war zu entnehmen, wie ernst sie seine Warnungen nehmen sollte.

Reize niemals die Dunkle Seite?niemals!

Der Deformierte lies ihr einige Sekunden um über seine Worte nachzudenken. Ihm selbst fiel erneut die Dummheit seiner Feinde ins Auge. Wovon sprachen Allegious?s Sklaven ständig? Kontrolliere die Dunkle Seite, lass sie nicht dich kontrollieren. Ranik musste ein lachen unterdrücken. Unwissende Maden! Die Dunkle Seite war nicht zu beherrschen, jene die dachten dies zu tun waren nur zu verblendet um zu bemerken, wie sie unwissend nach der Pfeife der allgegenwärtigen Energie tanzten. Anstatt also vergeblich zu versuchen, die Macht zu seinem Diener zu machen hatte Ranik einen packt mit ihr geschlossen. Sein Fleisch für ihre Macht, so konnte er sie benutzen ohne von ihr dominiert zu werden. Kaum jemand verstand das, doch Ranik konnte es gerade recht sein, so würde niemals jemand der Unwürdigen eine stetige Gefahr für ihn darstellen.

Du hast meine Worte verinnerlicht?

Kira gab keine Widerrede und er antwortete mit einem knappen nicken.

Weitere Fragen?

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Alter Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna

Kestrel merkte erst im Nachhinein, dass sie wohl maßlos übertrieben hatte und ihre Stimme gar nicht mehr unter Kontrolle gehabt hatte. Ihr Herz krampfte sich zusammen, als Brianna den Blickkontakt mied und nach unten sah. Mehrfach hatte ihre Freundin versucht sie zu beruhigen und alles aufzuklären, dass sie doch nie behauptet hatte, dass sie eine schlechte Meisterin wäre und sich doch schon gefreut hatte über ihre Erfolge auf Loronar. Auch nahm sie ihre vorherigen Meister in Schutz, doch Kestrel hatte sie nie richtig ausreden lassen, sondern hatte weiter auf sie eingeredet und war immer lauter und lauter geworden und es tat ihr nun weh, als sie ein paar Tränen auf Brianna?s Schoß tropfen sah. Sie hatte sie zum Weinen gebracht! Das war niemals ihre Absicht gewesen! Sie wollte ihr doch nur die Augen öffnen und sie nicht noch mehr verletzen, doch anscheinend hatte sie genau das Gegenteil erzielt. Kestrel glaubte, nun alles noch schlimmer gemacht zu haben und ihr Magen krampfte sich zusammen und sie wünschte sich die letzten Minuten zurück, um noch einmal von vorne anzufangen, doch das Gesagte war nun ausgesprochen und sie konnte es nicht wieder zurücknehmen. War sie wirklich zu hart zu ihr gewesen? Aber eigentlich hatte sie die Wahrheit gesagt, aber ihr Ton dazu war wohl mehr als falsch gewesen und Kestrel bereute es. Brianna sagte nun gar nichts mehr, sondern sah nur noch zu Boden und Kestrel machte sich Vorwürfe, sich nicht unter Kontrolle gehabt zu haben. Jetzt hatte sie Brianna wohl völlig verloren. Sich schuldig fühlend sah sie zu ihrer Freundin herüber und wusste nicht recht was sie sagen sollte. Zwar hatte Kestrel relativ ruhig geendet und sie gelobt, doch ob die vorherigen Worte damit beschwichtigt worden waren, war dahingestellt. Doch es passierte etwas, womit sie nicht gerechnet hatte. Relativ schüchtern und sehr zurückhaltend, was sie von Brianna gar nicht kannte, da sie sonst nicht gerade auf den Mund gefallen war, begann sie zu antworten. Schon das versetzte ihr wieder einen Stich ins Herz. Sie sagte, dass es sie ehrte und zugleich beschämte, dass sie ihr so viel zutraute und sie nicht recht wusste, wie sie dem Gesagten gerecht werden sollte. Kestrel wollte gerade leise seufzen und glauben, dass sie wirklich mit ihren Worten versagt hatte und nichts besser gemacht hatte, sondern eher verschlimmert, doch als die junge Frau sagte, dass sie versuchen wolle ihr Möglichstes zu geben und sie immer bei ihr bleiben wollte und sie nicht aufgeben würde, solange sie, sie nicht aufgeben würde, begann Kestrel zu lächeln. Das Brianna noch meinte, dass Enttäuschungen aber bestimmt garantiert waren, überhörte Kestrel fast, denn sie war glücklich, dass doch ein paar Worte bei ihr angekommen waren. Sie hatte den ersten Schritt nach vorne getan und wollte nicht aufgeben, da sie so alles verloren hätte. Am liebsten wollte Kestrel sie dafür drücken und Kestrel strahlte sie an.

?Es ist schön, dass zu hören. Ich finde es sehr gut, dass du nicht aufgeben willst und ich werde dich auch nie aufgeben! Du bist meine Freundin und indirekt auch meine zweite Padawan, auch wenn es eigentlich für meinen Rang verboten ist, aber das wird schon gehen. Ich habe dich sehr gern und ich freue mich, dass du dafür noch die Kraft besitzt und ich werde dir weitere dafür geben!?

Sagte Kestrel und klang nun wieder wie immer, wenn auch leicht melancholisch, da es Kestrel auch ziemlich nahe ging und schon Angst gehabt hatte, dass sie ihre Freundin mit ihrer Reaktion verschreckt hatte.

?Es tut mir leid, dass ich dich eben so angeschrien habe. Ich war nicht direkt wütend auf dich, sondern eher auf das, was dir angetan wurde. Auf diesen dunklen Jedi und auf deine vorherigen Meister. Schön und Gut, wenn sie auch im Stress waren, doch das entschuldigt trotzdem nicht, wie sie dich links haben liegen lassen. Ich war sauer auf sie, nicht auf dich. Ich entschuldige mich wirklich für mein Verhalten. Gerade ich sollte mich eigentlich besser unter Kontrolle haben. Nimmst du sie an??


Fragte Kestrel und sah sie ernst an.

?Ich.... - es tut mir weh, dass ich dich sogar zum Weinen gebracht habe. Das war nicht meine Absicht!?


Meinte Kestrel und biss sich auf die Lippe und sah sie traurig an.

?Ich habe deine Tränen gesehen und es tut mir wirklich leid. Das ist sonst wirklich nicht meine Art und ich wollte dich nicht anschreien. Verzeihst du mir??

Meinte Kestrel und sah sie mit großen Augen an.
Kurz kam ihr der Gedanke, dass sie Brianna vielleicht so eingeschüchtert hatte, dass sie jetzt das sagte, was sie von ihr hören wollte, doch den Gedanken verschob sie schnell wieder. Es hatte sehr ernst geklungen und Brianna würde sie niemals anlügen, dem war sie sich sicher.


?Du hast den ersten Schritt in die richtige Richtung getan und bin stolz auf dich. In dir gibt es noch Hoffnung und ich werde dafür sorgen, dass diese Flamme der Hoffnung nie bei dir erlischt und du hilfst mir bei meiner, dass ich Ranik?s Folterungen überstehe, ok??

Fragte sie, sie und lächelte. Das war der Punkt, wovor sie sich tatsächlich selbst im Moment am meisten fürchtete.

?Ich werde dir immer helfen, egal wo es nur geht und du kannst mir alles erzählen, denn ich habe immer ein offenes Ohr für dich. Ich möchte dir gerne helfen und bin mir auch sicher, dass ich es kann und ich werde dich nicht drängeln, sondern gebe dir die Zeit, die nötig ist, um dich auf den richtigen Pfad zu bringen, wo du dich wohlfühlst. Du bestimmst, was du willst, so wie du dich wohlfühlst!?

Sagte Kestrel und nickte ihr aufmunternd zu.


?Das dir so viel Unrecht und Leid zugefügt wurde, hast du wirklich nicht verdient gehabt und jetzt nach deinen Erzählungen wird mir erst so richtig bewusst, was du schon alles durchgemacht hast. Erst jetzt verstehe ich dich richtig und es ist völlig normal, dass du jetzt so denkst, aber ich will dir helfen aus dir wieder eine glückliche und zufriedene Echani zu machen. Ich lasse dich nicht im Stich!?

Sagte sie eindringlich
.

?Ich werde versuchen deine Ängste und Zweifel zu beseitigen und deine Kräfte, die dadurch im Untergrund gehalten werden, wieder hervorzubringen. Doch dies kann ich nicht alleine, sondern brauche dein Einverständnis und deine Hilfe. Magst du meine Hilfe diesbezüglich annehmen??


Fragte Kestrel und war gespannt, was Brianna darauf antworten würde und es nicht schon zu früh dafür war.

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Alter Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna

Briannas Tränen waren in dem Maße getrocknet, in dem sich auch Kestrels Stimme wieder gesenkt hatte, und ihr Lob hatte sie gefreut, doch sie war trotzdem noch ziemlich unglücklich und auch etwas verschreckt. Zwar war es schmeichelhaft, dass ihre Meisterin ihr so viel zutraute, doch genau das war auch wieder das Problem. Sie durfte nicht sie selbst sein, sie wurde nicht akzeptiert, wie sie war, sondern sie musste den überzogenen Erwartungen ihres Umfelds hinterherhecheln. Sie glaubte Kestrel, dass sie einen langen Atem hatte, und die Echani sich keine Sorgen machen musste, nicht mehr bei ihr bleiben zu können und ohne Sinn und Ziel in der Galaxis zu stehen. Andererseits schien es die Jedi zunehmend zu nerven, wenn sie ihr sagte, was sie dachte. Ihre Meinung nicht sagen zu können war etwas, das der Weißhaarigen überhaupt nicht in den Kram passte, obwohl Kestrels Optimusmus durchaus etwas ansteckendes hatte. Und über alle dem schwebte selbstverständlich das Damoklesschwert der Sith-Gefangenschaft, das alle Planspiele schnell obsolet machen könnte, falls es ihnen nicht gelänge, aus dieser Zelle zu entkommen.

Die Jedi-Ritterin freute sich über Briannas Antwort, dass sie nicht aufgeben würde und sagte das selbe von sich. Sie nannte sie ihre Freundin und sozusagen zweite Padawan, obwohl ihr das eigentlich verboten war. Dieser Satz löste gemischte Gefühle in der jungen Echani aus. Das eine stimmte sie froh, aber dass sie etwas für sie tat, was sie nicht durfte, machte ihr Sorgen. Kestrel sagte noch, dass sie sie gern hatte, und ihr zu der Kraft, die sie noch hatte, weitere geben würde. Die junge Frau antwortete ihr leise und etwas unsicher, nicht wissend, ob ihre Mentorin hören wollte, was sie zu sagen hatte.

Ich hab dich auch sehr gern. Aufgeben würde keinen Sinn ergeben, denn wohin sollte ich schon gehen. Wenn ich diesen Weg weiter gehe, werde ich alle Kraft brauchen, die du mir geben kannst. Gern wäre ich deine Padawan, aber... hast du nicht Angst, dass du deswegen Schwierigkeiten mit dem Rat bekommst? Ich bin es nicht wert, sich wegen mir einen Haufen Ärger einzuhandeln.

Es würde ihr überhaupt nicht gefallen, wenn ihre Freundin wegen ihr Ärger bekommen würde. Daran hatte sie gar nicht gedacht, dass sie ja nur einen Padawan haben durfte, und das war Cal. Sie konnte ja wohl kaum hoffen, dass das dauerhaft unbemerkt bleiben würde. Kestrel indes entschuldigte sich dafür, dass sie sie angeschrien hatte, und sagte, dass es nicht sie war, der sie grollte, und dass sie sich eigentlich besser unter Kontrolle haben müsste. Die Jedi wirkte ehrlich betrübt, und es tat Brianna leid, dass sie sich jetzt deswegen schlecht fühlte.

Du musst dich nicht bei mir entschuldigen. Die Gefangenschaft macht uns allen zu schaffen, wir alle haben viel mitgemacht, doch du am meisten. Es ist kein Wunder, dass dich das auch nervlich etwas mitnimmt und du deswegen auch mal nicht in der Verfassung bist, dir meine Probleme auch noch anzuhören. Wenn du trotzdem auf einer Entschuldigung bestehst, dann nehme ich sie gerne an.

In gewisser Weise machte das die Jedi sogar menschlicher, fand sie. Sie war auch nicht perfekt, auch sie hatte ihre Grenzen, über die es nicht hinaus ging. Sie wünschte nur, dass sie ihr helfen könnte, das alles heil zu überstehen. Viel konnte ihr Beitrag ohnehin nicht sein, aber wenigstens ein bisschen beistehen, das wäre schön. Im Vergleich zu ihr sah sie ohnehin schlecht genug aus, daher beruhigte sie das ein wenig.

Kestrel entschuldigte sie auch noch dafür, dass sie Brianna zum Weinen gebracht zu haben. Eigentlich hatte sie gehofft, das verbergen zu können, das hätte sie wirklich nicht sehen brauchen. Die Jedi sagte, dass es nicht ihre Absicht war, ihr die Tränen, die sie gesehen hatte, leid taten und das eigentlich nicht ihre Absicht war. Brianna erwiderte ihr ein bemühtes Lächeln.

Ja, ich verzeihe dir. Normal weine ich auch nicht so schnell. Es ist nur alles so schrecklich in diesem Verließ gefangen, ohne zu wissen, wie wir entkommen sollen. Ich hatte das Gefühl, dich sehr verärgert zu haben. Ich stoße oft Leute vor den Kopf, das kann ich gut. Ich hatte Angst, dass wir uns streiten würden, und das hier drinnen, wo es wirklich schon schlimm genug ist.

Die Jedi war erfreut, und stolz darauf, dass Brianna, wie sie sagte, einen Schritt in die Richtung gemacht hatte und noch Hoffnung bestand. Sie würde dafür sorgen, dass es so bleiben würde und sie sollte ihr dafür helfen, die Folter zu überstehen. Gerne würde sie das tun, aber viel gab es nicht, was sie tun konnte. Sie würde zumindest ihr möglichstes geben.

Wir haben immer noch uns beide, ich bin für dich da, wenn du mich brauchst. Ohne unsere Freundschaft wäre das alles noch viel schlimmer, und ich würde dir auch ein wenig Kraft geben, zumindest dadurch, dass ich deine Freundin bin, wenn ich dir schon sonst keine große Hilfe sein kann. Ich helfe dir, die Kraft, die in dir steckt zu erhalten, dass du bis zu dem Moment durchhältst, an dem du die Gelegenheit ergreifst und uns alle befreist.

Sozusagen als Reaktion setzte Kestrel zu einer längeren Rede an, wenn man so wollte. Immer würde sie Brianna helfen, immer ein offenes Ohr für sie haben. Sie wollte, und sie konnte ihr helfen. Sie würde nicht drängeln, sondern ihr die Zeit lassen, die sie brauchte. Sie sollte bestimmen, so dass sie sich wohlfühlte. Sie hatte das Unrecht und Leid nicht verdient, und ihr, der Jedi, wurde jetzt erst richtig bewusst, was sie schon alles durchgemacht hatte, sie jetzt erst richtig verstünde. Es war normal, dass sie dadurch so dachte, und sie wollte ihr helfen, wieder eine glückliche Echani aus ihr zu machen. Sie würde sie nicht im Stich lassen, sondern versuchen, ihre Ängste und Zweifel zu beseitigen, ihre dadurch zurückgehaltenen Kräfte hervorzubringen. Doch dazu bräuchte sie ihre Mitarbeit, und sie fragte, ob sie ihre Hilfe diesbezüglich annehmen wollte.

Brianna zögerte mit der Antwort, und überlegte. War Kestrel wirklich klar, wie lange und frustrierend dieser Weg sein würde? Sie würden beide ihr Möglichstes geben, doch würde sie trotz des Mehraufwands nie so stark werden können wie sie oder andere Jedi. Sie war sich nicht sicher, ob sie sich dabei wohl fühlen würde. Es freute sie natürlich, dass ihre Freundin als eine der wenigen wirklich Anteil an ihrer Geschichte nahm, die wirklich alles andere als schön war. Sie vermutete, dass sie zuletzt mit zwölf eine wirklich glückliche und zufriedene Echani war. Es war fraglich, ob sie glücklich und zufrieden werden konnte, oder ob sie nicht viel mehr stetig kämpfen musste, um Kestrels hohen Erwartungen, was ihre Fähigkeiten anging, gerecht zu werden. Brianna lächelte dennoch, als sie antwortete. Das Angebot hörte sich gut an, solange nur die Erwartungen an sie realistisch blieben, würde sie damit gut leben können.

Natürlich nehme ich dein Angebot an. Wer bin ich, um es auszuschlagen? Ich hoffe, dass du weißt, was du dir aufbürdest. Ich glaube schon, dass ich die Ausdauer besitze, in meinem Tempo zu lernen, egal wie lange es dauern wird. Allerdings befürchte ich, dass es langweilig und entmutigend für dich sein könnte. Ich will es selbst nicht, aber wahrscheinlich wirst du viel Arbeit mit mir haben, viel mehr als mit anderen Padawanen, und trotzdem nicht dieselben Erfolge an mir erreichen können.

Eine zufriedene Echani kannst du aus mir machen, wenn du akzeptierst, dass ich dir niemals vollständig nacheifern kann, dass meine Möglichkeiten beschränkt sind und du aufhörst, diese Maßstäbe anzulegen, an denen ich mich immer armselig vorkommen werde. Bitte versuche, mich realistisch zu sehen, dann bin ich einverstanden, und werde mithelfen, so gut es geht. Willst du das?

Die Echani sah ihre Freundin fragend mit großen Augen an.

Alter Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna
 
Alter Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna

Kestrel war froh zu sehen, dass Brianna sich beruhigt hatte, denn ihre Tränen waren getrocknet, dennoch erschien sie ihr noch ein wenig unglücklich, verschreckt und unsicher. Noch immer machte Kestrel sich Vorwürfe, sie so hart angepackt zu haben. So war sie doch sonst nicht. Sonst war sie bei solchen Sachen immer die Ruhe selbst gewesen und hatte nie jemanden so angeschrien. Was war nur in sie gefahren?! Lag es an der dunklen Seite, die hier überall in der Luft lag und sie trotzdem davon Gebrauch machen konnte, oder sich von ihr beeinflussen lassen konnte, trotz der Ketten? Kestrel konnte es sich nicht recht vorstellen, konnte es jedoch auch nicht gänzlich verneinen. Aber vielleicht lag es allgemein an der ganzen miesen Situation. Die Dunkelheit in diesem Kerker, diese stickige, feuchte Luft und zudem war es unheimlich kalt und dreckig in der Zelle. Kestrel hoffte wirklich, dass sie hier nicht versauern mussten, denn die Ketten und diese massiven Steinwände, bereiteten ihr schon Sorgen. Und sie wollte auf keinen Fall sterben. Sie fürchtete sich davor, genau wie Brianna und sie fürchtete sich noch mehr, dass sie ewig leiden mussten, bis man sie erlöste und sie sogar vielleicht noch nach Bastion geschafft werden würden, dann wäre jede Hoffnung dahin.
Kestrel seufzte innerlich leicht und bewegte ihre Hände in den Ketten ein wenig, da diese wieder drohten einzuschlafen.
Brianna begann dann unsicher zu sagen, dass sie , sie auch sehr gern hatte und Aufgeben für sie eh keinen Sinn ergeben würde, da sie eh nicht wüsste, wohin sie sonst gehen sollte. Sie würde all die Kraft von ihr brauchen, wenn sie diesen Weg gehen wollte. Kestrel nickte aufmunternd, dass dies selbstverständlich wäre. Dann fügte ihre Freundin an, dass sie schon sehr gerne ihre Padawan werden wollte, doch sie nicht wollte, dass sie wegen ihr dafür Ärger bekommen würde vom Rat und sie dies nicht Wert war.


?Doch, du bist es mir wert, denn niemand kennt dich so genau wie ich, auch wenn wir uns auch noch nicht so lange kennen. Mach dir mal um mich keine Sorgen. Der Rat muss es ja nicht erfahren und du bist eben inoffiziell meine Padawan. Du sagst also keinem, dass ich dich auch unterrichte, sollten wir auf andere Jedi stoßen, sondern ich nehme dich mit, um dich nicht alleine zu lassen, da du ja sonst niemanden hast und das wäre ja nicht mal gelogen. Und das Freundinnen zusammen bleiben, ist doch wohl auch klar.?

Sagte Kestrel und zwinkerte ihr aufmunternd zu.

Danach sprach Brianna ihr förmlich aus der Seele, als sie sagte, dass sie ihre Entschuldigung annahm, sie sich aber hätte nicht entschuldigen müssen, da die Situation hier im Kerker sie alle einfach fertig machte. Und daher ihre Nerven blank lagen und sie sich somit auch noch ihre Probleme anhören musste.


?Du hast schon recht...die Situation nimmt mich auch ziemlich mit. Und ich habe auch Angst, was genau die Sith mit uns vorhaben. Das gebe ich offen zu. Auch ich kann nicht alles so wegstecken. Aber, du brauchst dir keine Vorwürfe zu machen, dass du mich mit deinen Problemen belästigst. Es ist richtig, dass du darüber sprichst und ich bin auch froh darüber, so kann man viele Probleme beseitigen, wenn auch nicht sofort. Es wäre viel schlimmer, wenn du alles in dich hineinfressen würdest und es dich irgendwann völlig zerstört. Dies würde ich nie wollen. Aber du hast recht, die Umstände sind im Moment auch für mich schwierig und muss so einiges verarbeiten. Vielleicht gelingt mir das, wenn ich ein wenig schlafe. Kann schon sein, dass mich das alles sehr reizt. Die Situation, die Angst um unser Leben, diese schreckliche Zelle, wo vielleicht schon mehrere Jedi gestorben sind...es ist einfach widerwärtig. Schau dir doch nur den Boden an oder die Wände, diese Dunkelheit und Kälte. Zudem habe ich das Gefühl, überall die dunkle Seite zu spüren und dies quält mich. Vielleicht bin ich deshalb etwas aggressiver als sonst, denn es ist wirklich nicht meine Art.?

Gab Kestrel ehrlich zu und sah sich mit angewidertem Gesicht in der Zelle um und sah missmutig hoch zu dem kleinen Spalt hoch oben in der Wand, wo ein kleiner Sonnenstrahl hindurchlugte.

?Ich vermisse die Sonne jetzt schon.?

Sagte sie und seufzte tief.

Schließlich erklärte Brianna, dass sie sonst eigentlich nicht so schnell weinte, doch die Situation im Kerker sie auch zu schaffen machte und alles so schrecklich war.

?Kann ich gut nachvollziehen.?

Sagte sie und Brianna sprach dann weiter, dass sie auch Angst gehabt hatte, dass sie, sie stark verärgert hätte und sie sich hier in der Zelle auch noch streiten würden, da sie schon viele vor den Kopf gestoßen hatte.

?Tut mir leid, wenn ich dir diesen Gefühl vermittelt habe. So war es nicht gemeint. Ich war ja nicht auf dich sauer, sondern über alles, was dir wiederfahren ist, da ich es so schrecklich ungerecht finde.?

Brianna erklärte dann, dass sie immer für sie da wäre und ihr Möglichstes geben wollte, um sie zu unterstützen und sie sich zum Glück noch hatten und ohne ihre Freundschaft noch alles viel schlimmer wäre.

?Du hast recht. Ich bin auch froh, dass wir uns haben. Wir haben auch ein Glück, dass sie uns in die gleiche Zelle gesperrt haben. Ohne dich wäre alles wirklich viel schlimmer und problematischer. Ich erinnere mich noch daran, wie es war, als ich auf Bastion alleine gefangen war in einer Zelle, die dieser nicht ganz unähnlich ist. Sith bauen wohl immer gleich. Nur mit dem Unterschied, dass man mich damals nicht in Ketten gelegt hatte, sondern nur, wenn man mich transportiert hat. Diese Zelle weckt viele grausame Erinnerungen in mir und - .?

Kestrel brach ab, um Brianna nicht zu verunsichern, denn sie hatte sagen wollen, dass sie Angst hatte, dass diese Gefangenschaft noch schlimmer werden würde, als die bei Marrac.

Brianna meinte noch, dass sie versuchen würde durch ihre Freundschaft ihre Kraft zu erhalten, damit sie sie später alle befreien könnte. Bei diesem Satz drehte sich Kestrel fast der Magen um. Brianna setzte so viel Hoffnung in sie und was wäre, wenn sie es nicht schaffte? Wenn sie nicht alle befreien könnte? Sie war überfordert mit der Aussicht, denn bisher musste sie immer gerettet werden und sie wusste nicht, ob sie sich das zutrauen konnte und ob ihre Versuche überhaupt glückten. Viel Kraft, Glück und die Macht spielten bei der Flucht eine Rolle, sowie auch Geschick und Weisheit. Es musste gut geplant sein, denn eine ungeplante Flucht, konnte eventuell mit dem Tod von einen von ihnen enden oder sie starben dabei alle. Davor fürchtete sich Kestrel. Kestrel nickte daher nur und lächelte gezwungen, als würde sie das schon schaffen, doch in ihrem Inneren gab es eine große Angst und eine gewisse Unsicherheit. Es war nicht einfach Ritterin zu sein. Diesmal war sie die Ranghöchste und noch konnte sie nicht wirklich damit umgehen, obwohl sie geglaubt hatte, dass sie dazu reif genug wäre. Aber wahrscheinlich lagen diese Zweifel förmlich in der Luft, durch diese Zelle. Sie müsste versuchen später zu meditieren und zu schlafen, auch wenn ihr die Macht fehlte, musste sie trotzdem einen Weg finden, auch sich wieder ins Gleichgewicht zu bringen, sonst könnte eine Flucht wirklich nach hinten losgehen, wenn nicht mal sie mit sich Selbst im Einklang war.

Was die Frage von ihr betraf, ob Brianna ihr Hilfeangebot annahm, so zögerte Brianna ein wenig mit ihrer Antwort, doch Kestrel nahm es gelassen und übte sich in Geduld, bis Brianna sagte, dass sie schon gerne ihr Angebot annehmen wollte und fragte sie jedoch zugleich, ob ihr klar wäre, was sie sich damit aufbürdete, da sie in ihrem Tempo lernen würde, egal wie lange es dauern würde und sie Angst hatte, dass Kestrel irgendwann die Geduld für sie verlieren würde, da sie viel Arbeit kosten würde. Zudem fügte sie an, dass sie nur eine zufriedene Echani aus ihr machen könnte, solange sie akzeptierte, dass sie niemals vollständig nachreifen würde und sie niemals so stark werden würde wie die anderen und sie aufhören sollte die Maßstäbe so hoch anzulegen. Sie sollte ihre Fähigkeiten realistisch sehen und dann wäre sie bereit sich helfen zu lassen.
Kestrel verzog ihr Gesicht zu einem leicht verwirrten und leicht gekränkten Gesicht und sah ihre Freundin eine Weile fragend an.


?Habe ich das je getan, dann sag mir bitte wann? War ich wirklich ungeduldig auf Loronar mit dir? Und...meine Anforderungen hast du doch erfüllt. Beide Aufgaben hast du mit Bravour gelöst. Sicher, hat beides seine Zeit gebraucht, aber ich empfand es nicht als schlimm und ich dachte eigentlich, dass ich dir genügend Zeit für beide Aufgaben gegeben habe, schließlich hast du sie ja bewältigt. War ich wirklich so streng und ungeduldig??

Fragte Kestrel ernst und dachte an den Tag zurück und konnte sich eigentlich nicht erklären, was Brianna damit meinte. Eigentlich hatte Kestrel geglaubt geduldig und verständnisvoll gewesen zu sein.

?Ja, natürlich werde ich mit dir Geduld haben und ich verlange von dir auch nicht, dass du später Jedi Meisterin oder Jedi-Rätin wirst. Genauso wenig werde ich dich zwingen Ritterin zu werden. Niemand kann dich dazu zwingen. Es gab auch Jedi, die haben sich mit dem Rang Ritter immer wohl gefühlt und haben die Prüfungen zum Meister gar nicht bestritten. Keiner kann dich dazu zwingen. Bleibe da, wo du dich wohlfühlst. Niemand setzt dich unter Zeitdruck, dass du in einer bestimmten Zeit unbedingt Ritter werden musst. Es gibt eine Mindestzeit, wie lange man Padawan sein muss, um Ritter zu werden ja, da es immer welche gibt, die es gar nicht abwarten können, aber es gibt kein Gesetz dafür, wie lange du dafür brauchst, so hast du alle Zeit der Welt, bis du selber glaubst, bereit dafür zu sein. Ich werde immer an deiner Seite blieben und glaube mir, ich habe Verständnis. Auch ich wollte lange Zeit keine Ritterin werden, bis ich selbst zu dem Schluss kam, dass es für mich an der Zeit war und fühlte mich bereit dazu. Auch ich habe länger dazu gebraucht als andere und ich werde dir immer beistehen und du brauchst dich für so etwas gar nicht zu schämen. Ich werde dich immer unterstützen, egal wie und für was du dich entscheidest. Ich bleibe an deiner Seite!?

Sagte Kestrel ernst und lächelte dann zum Schluss.


?Aber ich bin froh, dass du mein Angebot annimmst und sage mir bescheid, sei es beim Training oder bei was auch immer, wenn ich zu schnell vorangehe oder in deinen Augen zu viel verlange. Ich werde mich ganz nach dir richten.?

Erklärte sie und wackelte dann weiter an ihren Ketten und versuchte aufzustehen, da ihr langsam beide Arme kribbelten. Langsam stand sie auf und merkte, dass die Folter sie doch ganz schön mitgenommen hatte, denn im ersten Moment war ihr etwas schwindlig und sie musste kurz die Augen schließen. Nach wenigen Sekunden beruhigte sich ihr Kreislauf jedoch wieder. Dadurch, dass sie stand, hingen nun ihre Arme neben ihrem Körper nach unten, da so die Verbindungsketten zur Wand etwas lockerer hingen. Langsam spürte sie, wie das Blut wieder in ihre Arme und Hände lief und das stehen tat ihr für einige Momente auch ganz gut, zudem schmerzten so ihre Handgelenke nicht ganz so durch die Schellen.

?Ich musste mich mal hinstellen. Durch die Armstellung schlafen mir meine Arme und Hände ein. Ist das bei dir auch so??

Fragte sie und es tat gut, als die Taubheit in ihren Armen verschwand.

?Tut dir eigentlich was weh? Ich meine Abgesehen von deinen Verletzungen. Ich meine, ob du dich irgendwo verkrampst . Sei es ein immer andauernder Kloß im Hals oder ein immer angespannter Bauch. Oder beißt du stark deine Zähne aufeinander? Oder gibt es irgendwelche andere Beschwerden, die du schon vor dem Kampf mit den Sith hattest??


Kestrel fragte sie nicht umsonst, denn sie wollte wissen, wie schlimm sich ihre psychischen Probleme, bereits auf ihren Körper übertragen hatten. Ob bereits psychosomatische Symptome aufgetreten waren, die ihre Seele zusätzlich belasteten, denn dann müsste sie zuerst da ansetzen.

?Und....schläfst du gut? Schläfst du gut durch, oder hast du Einschlafprobleme oder hast du Albträume??

Fragte Kestrel gleich hinterher, denn oftmals konnte man auch anhand von Träumen viele unterbewusste Sachen herausfiltern und die Probleme beheben.

?Tut mir leid, wenn ich dich so etwas frage. Vielleicht mag es ein wenig komisch klingen, aber es ist wichtig für mich, solche Sachen zu wissen, um dir helfen zu können, daher möchte ich auch, dass du mir ehrlich antwortest.?

Sagte Kestrel und lächelte ihr aufmunternd zu und setzte sich langsam wieder auf den dreckigen Steinboden.

Alter Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna
 
Alter Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna

Brianna hörte ihrer Zellengenossin zu, als sie sagte, dass sie es ihr sehr wohl wert wäre, sie trotz des Verbots als Quasi-Pasawan zu nehmen. Sie brauchte sich keine Sorgen zu machen, schließlich würde es inoffiziell sein, der Rat würde nichts davon erfahren. Sie sollte es einfach keinem sagen, falls sie auf Jedi stießen, sondern einfach, dass sie mitgenommen wurde, um nicht alleine gelassen zu werden, und natürlich ließen sich Freundinnen nicht einfach im Stich, letztendlich entsprach das auch alles der Wahrheit. Die Padawan lächelte. Ja, sie würden zusammenhalten, hier in diesem Verlies und selbstverständlich genauso, falls ihnen die Flucht gelingen sollte oder sie sonstwie frei kämen. Sie freute sich darüber, dass sie Kestrel anscheinend ebensoviel bedeutete wie umgekehrt. Wer weiß, vielleicht konnten sie selbst dann noch so befreundet, wenn ihre eigene Ausbildung scheitern sollte.

Ok, ich mache mir keine Sorgen um dich. Ich vertraue dir, und dass du weißt, was du tust. Außerdem kenne ich den Orden zu wenig, um die Folgen abschätzen zu können. Natürlich bleibt es unser kleines Geheimnis, und was sollte ich schon sonst machen? Ich wurde von Maedhros getrennt, er kann inzwischen sonstwo sein, ich weiß nicht mal, ob ich ihn jemals wiedersehe. Da kann es ja auch nicht verkehrt sein, wenn du mich ein bisschen beschäftigst. Schlimm wäre höchstens, wenn sie mich dir wegnehmen und mich einem anderen Meister zuteilen würden, aber... eigentlich ist es blöd, sich jetzt über sowas Gedanken zu machen. Wir haben momentan wirklich andere Probleme.

Die Echani rollte mit den Augen. Einerseits war das richtig, über irgendwelche Dinge nach einer etwaigen Flucht nachzudenken, ergab keinen Sinn, andererseits lenkte es von den Zuständen und der Trostlosigkeit hier ab. Wenn sie sich nur über die Gefangenschaft unterhielte, wäre die Moral bald noch weiter im Keller als so schon. Das sah wohl auch die Jedi ähnlich, sie gab zu, dass die Situation sie auch mitnahm und Angst hatte, was man mit ihr machen würde. Für Brianna war dieses ehrliche Bekenntnis eine Erleichterung. Es machte Kestrel "menschlicher" und sympathischer, als wenn sie die Über-Jedi wäre, die sich von alledem nicht beeindrucken ließe. So war sie ihr näher, es half ein wenig, zu wissen, dass die andere ähnlich empfand wie sie selbst, so konnten sie die Last teilen, sich gegenseitig diese schlimme Situation erleichtern, wie es ging. Das änderte alles ja nichts daran, dass Brianna fest überzeugt war, dass ihre Freundin den Weg hier raus finden würde. Es war normal, Angst zu haben, man durfte sich nur nicht von ihr lähmen lassen.

Tatsächlich war die Ritterin gerne bereit, die Last zu teilen, und sagte Brianna, dass es ihr lieber wäre, wenn wenn sie mit ihren Problemen mit ihr sprach, anstatt sich selbst damit kaputt zu machen, was sie niemals wollte. Sie stimmte zu, dass die momentanen Umstände viel zu alledem beitrugen, da ging es beiden gleich, mit dem Unterschied, dass die Echani die dunkle Seite nicht so wahrnahm, wenigstens nicht bewusst. Sie vermutete, dass sie das aggressiver gemacht hatte, und betone nochmals, dass sie ihr nicht das Gefühl geben wollte, sauer auf sie zu sein, sondern nur über das wütend war, was ihr zugestoßen war. Das einzig gute war, dass man sie in dieselbe Zelle gesperrt hatte, so waren sie zumindest nicht allein, wie Kestrel auf Bastion. Sie fing an, davon zu erzählen, brach aber ab, was Brianna auch gut fand. Momentan war sie wirklich nicht in der Stimmung für solche Geschichten, obwohl sie ihrer Freundin wirklich gerne zuhörte.

Ich vermisse die Sonne auch sehr, frische Luft, Bewegung, und ich habe Hunger.

Antwortete die Padawan nur knapp.

Kestrel machte einen verwirrten Eindruck, als die junge Weißhaarige sagte, was sie sich wünschen würde, um sich wieder glücklich zu fühlen. Hatte sie etwas falsches gesagt? Betroffen hörte sie der Jedi zu, was sie sagen wollte. Sie fragte Brianna, ob sie sie je überfordert hätte, und ob sie auf Loronar denn ungeduldig gewesen wäre. Die gestellte Aufgaben hatte sie hervorragend erfüllt, und obwohl es seine Zeit gedauert hatte, hatte es ihr nichts ausgemacht. Schließlich fragte sie nochmals, ob sie wirklich streng und ungeduldig mit ihr war, dann versprach sie ihr, Geduld zu haben, niemand verlangte von ihr, Meisterin oder Rätin zu werden. Sie erzählte auch von Jedi, die gar keinen höheren Rang als Ritter angestrebt hatten. Brianna wusste indes, dass sie nicht zu dieser Sorte gehörte, und nur zu gerne einen hohen Rang erreicht hätte, wenn es nur möglich gewesen wäre. Die Ritterin teilte ihr weiterhin mit, dass niemand sie unter Zeitdruck setzte, es gab nur eine Mindest- keine Höchstdauer der Padawanzeit. Sie würde immer an ihrer Seite bleiben und hätte nur allzuviel Verständnis, da sie sehr lange Padawan geblieben war, bis sie fühlte, dass die Zeit reif war. Sie brauchte sich also nicht schämen, und Kestrel würde ihr immer beistehen, egal wie sie sich entscheidete. Brianna lächelte sie nochmals an. Sie fühlte, dass hier eine wahre Freudin sprach, bemühte sich daher auch, etwas klarzustellen, was bei ihr nicht so angekommen war wie beabsichtigt.

Nein, nein, ich habe nicht gemeint, dass an unseren Trainingseinheiten auf Loronar etwas falsch gewesen sei. Im Gegenteil, sie waren ganz prima, und am Ende habe ich mich so glücklich gefühlt wie lange nicht mehr. Es ist nur, dass ich bestimmt nicht so schnell weitermachen kann, und ich befürchte, dass ich dich noch sehr viel Kraft kosten werde, und eigentlich möchte ich nicht anstrengend für dich sein. Du hast nie zuviel von mir verlangt, aber du sprichst so groß von meinen Fähigkeiten. Du traust mir viel mehr zu, als in mir steckt, und ich fühle mich nicht wohl dabei, deine Erwartungen nicht erfüllen zu können. Es ist besser, sich keine falschen Hoffnungen zu machen, und sich realistische Ziele zu setzen, selbst wenn das heißt, dass ich auf ewig Padawan bleibe, weil ich nicht das Potential für eine Ritterin habe. Mit realistischen Zielen vor Augen, die ich tatsächlich erreichen kann, und meine eigenen kleinen Triumphe feiern kann, dann kann ich mich vielleicht tatsächlich wieder wohl fühlen, so wie es kurzzeitig mit dir auf Loronar der Fall war. Wenn man mich dagegen mit anderen vergleicht, kann ich nicht froh werden, der Vergleich mit deiner Padawanzeit ist schmeichelhaft, und ich wäre gerne wie du, aber ich bin es nicht. Ich nehme an, daher traust du mir so viel zu, doch damit machst du es mir auch nicht leicht. Es ist ziemlich deprimierend zu sehen, was ich alles nicht erreichen kann.

Brianna, selbst ein wenig traurig, doch ernst, sah ihre Meisterin fest an und studierte ihr Gesicht, wie sie reagieren würde.

Ich hoffe, du verstehst das nicht falsch. Es geht nicht gegen dich, aber ich kenne mich besser als irgendjemand sonst. Ich möchte nur dich, und uns beide, vor Enttäuschungen bewahren. Es hat keinen Sinn, zu versuchen, die Sterne vom Himmel zu holen.

Du brauchst dir jedoch keine Sorgen zu machen, ich sage es dir, wenn es mir zu schnell gehen sollte oder du zu viel verlangst.

Kestrel machte eine kurze Pause, stand dann langsam auf und bewegte sich ein bisschen. Sie fragte, ab ihr auch Arme und Beine einschliefen.

Bisher nicht, aber das kommt bestimmt noch. Es macht mich wahnsinnig, mich kaum bewegen zu können, und ich habe Angst, völlig außer Form zu geraten.

Prüfend begutachtete sie die Ketten, an der ihre Arme gefesselt waren, bevor sie langsam einen einarmigen Klimmzug mit rechts machte. Es war anstrengend und ging normalerweise leichter; sie hatte Angst wie weit es noch kommen würde, wenn sie noch Wochen oder Monate in diesem Loch schmorten. Kestrel überraschte sie, als sie plötzlich fragte, ob ihr etwas weh tat, irgendwelche andauernden Beschwerden hatte, die sie schon vor dem Kampf gehabt hatte. Brianna war zuerst ziemlich verwirrt, und begann erst nach einigen Augenblicken zu überlegen, aber ihr fiel nichts ein.

Nicht dass ich wüsste. Ich bin eigentlich immer sehr gesund, ich habe einen robusten Körper. Ich weiß ja jetzt, was da auch dazu beiträgt. Meine Verletzungen vom Kampf tun auch nicht mehr schlimm weh, ich bin sicher, dass Kira da noch mehr Probleme hat.

Sie fragte weiter, ob sie gut schliefe oder etwa Albträume hatte, und entschuldigte, dass sie fragte, sie musste das jedoch wissen, um ihr helfen zu können. Brianna wunderte sich zwar ein bisschen, aber es machte es ihr überhaupt nichts aus, nicht bei Kestrel..

Nein, es ist ok. Wenn du es brauchst, um mir zu helfen, gerne. Ich hab dir gesagt, dass du von mir jede erdenkliche Mitarbeit bekommst, die du brauchst.

Ja, ich schlafe selten wirklich gut. Meistens liege ich nachts wach, kann nicht einschlafen und grüble über den Tag nach, was alles nicht so gut gelaufen ist und so, außer ich bin wirklich extrem müde, wie nach dem Kampf und der Heilung. Wenn ich schlafe, hab ich wirklich oft Alpträume.

Die junge Echani überlegte, welche ihr einfielen, oft erinnerte man sich ja nicht an diese Träume, und oft war es gut so, ein paar wiederkehrende gab es allerdings.

Einen Traum, den ich über die Jahre immer wieder geträumt habe, handelt von meinen Eltern, damals auf Nar Shaddaa. Ich beobachte meine Eltern aus einiger Entfernung auf dieser Landeplattform, und diese Banditen. Sie sehen mich nicht, weil ich versteckt bin, aber ich kann aus meiner Position erkennen, wie andere Banditen mit Blastern in Stellung gehen und anlegen. ich möchte schreien, meine Eltern warnen, doch ich kann nicht. Es verschlägt mir die Sprache, und ich bringe keinen Ton heraus. Ich weiß genau, was passieren wird, und kann nichts daran ändern. Ich muss zusehen, wie Mam und Paps niedergeschossen werden, und das letzte, was sie tun bevor sie sterben, sie sehen mich vorwurfsvoll an, und ich fühle, was sie denken. Warum habe ich sie nicht gewarnt, warum habe ich einfach zugesehen?

Es war ein schlimmer Traum, und er trieb Brianna die Tränen in die Augen. Sie wischte sie am Ärmel ab, und versuchte, die Fassung wieder zu erlangen. Immerhin ging es auch nur um einen Traum.

Das ist komisch, denn es hat sich in Wirklichkeit ganz anders abgespielt.

Auf Loronar habe ich oft von Maedhros geträumt. Der Traum fängt eigentlich positiv an. Aus irgendeinem Grund hat er plötzlich Zeit für meine Ausbildung, und wir beginnen mit einer kleinen Levitationsübung. Irgendwie sind dann auch noch andere Schüler da. Jedenfalls beginne ich, versuche mich zu konzentrieren, aber nichts gelingt mir. Alle anderen haben keine Probleme. Mein Meister versucht es mir nochmal zu erklären, und lässt mich nochmal probieren, aber ich schaffe es weiterhin nicht. Ich versuche es mit ihm zusammen, aber trotzdem, ich kann mich nicht konzentrieren, ich bekomme den Gegenstand nicht zu fassen. Die übrigen Padawane sind schon bei der dritten Übung, und Maedhros wird mit jedem Versuch ungehaltener. Irgendwann züngeln sogar kleine Blitze an seinen Fingerspitzen, ich habe Angst, dass er meinetwegen einen Rückfall zur dunklen Seite hat, und um mich, dass ich gleich bestraft werde. Allerdings macht er das dann nicht. Er erklärt mir lediglich, dass ich reine Zeitverschwendung wäre und schickt mich fort. Orientierungslos und ohne Ahnung, was ich tun soll, wandere ich durch die Straßen einer fremden Stadt, bis ich irgendwann wieder am Versteck ankomme. Ich klopfe an, um vielleicht noch eine Chance zu bekommen, versuche, die Tür zu öffnen, doch es geht nicht, sie ist versperrt, und niemand macht auf.

Brianna machte eine kurze Pause, um ein wenig Luft zu holen, und damit Kestrel das alles aufnehmen konnte.

Den dritten Traum, der mir einfällt, habe ich jetzt zweimal seit dem Kampf geträumt. Du und ich - wir sind auf Nar Shaddaa, jagen irgendwelche bösen Buben. Wir stellen sie, und es kommt zum Kampf. Ich zeige ihm, was ich kann, und bin selbst stolz auch mich, wie gut heute alles funktioniert, wie präzise und elegant ich heute meine Treffer lande, nur scheint es meinem Gegner seltsam wenig auszumachen. Trotzdem dränge ich ihn immer weiter zurück. Gerade, als er ziemlich am Ende ist, hinter ihm der Abgrund der endlosen Häuserschluchten, greift er völlig unerwartet nach der Macht. Ich bin völlig überrascht, hatte gar nicht damit gerechnet, und weiß, dass ich da nicht nachziehen kann. Ich fühle förmlich, wie die Macht ihn durchströmt, eigentlich, wie die Macht eine Blase um mich herum bildet, die mich ausschließt. Auf einmal kann ich seine Angriffe nicht mehr vorhersehen, er ist zu schnell für mich und schlägt härter zu als ich. Irgendwann hat er genug von mir und stößt mich mit der Macht an eine Häuserwand. Ich bleibe liegen, kann nicht mehr aufstehen, und er bedrängt dich. Du schaust zu mir, missbilligend, gibst mir das Gefühl, dich im Stich gelassen zu haben. Du besiegst die beiden, kommst zu mir, fragst aber nicht, wie es mir geht, oder was los war, sondern machst mir nur Vorwürfe, was das sollte

Brianna sah sie schweigend an, wartete kurz ab, bevor sie weitersprach, fragend, mit hochgezogenen Augenbrauen.

Hilft dir das irgendwie weiter?

Alter Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna
 
Korriban - Alter Sith Tempel - Metuendus's Privaträume – Kira, Ranik

Ranik warnte sie einerseits vor dieser Technik und lobte sie jedoch zugleich. Er sagte, dass die Rage eine gefährliche Technik wäre und zugleich eine sehr mächtige. Er erklärte weiter, dass es kein Greifen in die dunkle Seite war, sondern eher ein Eintauchen, sodass man sich völlig der dunklen Seite hingab und sie sich in jede Vene und jede Zelle des Körpers ausbreitete. Genau dies verlieh übernatürliche Ausdauer, Schmerzimmunität und Kraft. Genau diese Dinge hatte Kira bei dieser Padawan erfahren. Trotz ihrer Schwangerschaft hatte sie doch ziemlich gut mithalten können und hatte trotz der vielen Verletzungen weitergekämpft, denn sie hatte sie kaum gespürt. Auch ihr Tritt war übernatürlich stark gewesen. Nie, hätte sie ihn ohne diese Technik so praktizieren können. Das wäre unmöglich gewesen.

Ranik
fuhr dann fort und seine Stimme wurde nun ernster. Er sprach davon, dass man die Folgen von der Rage als Rückkopplung bezeichnen konnte, denn die Erschöpfung, die dann folgte, konnte sogar bei zu extremen Gebrauch der Rage oder bei zu schwachen oder unerfahrenen Sith tödlich enden. Kira schluckte ein wenig, denn sie glaubte, kurz davor gestanden zu haben, denn sie war ja wirklich fast ins Koma gefallen.
Der Warrior erzählte dann weiter, wie nützlich dennoch die Rage war, wenn man lernte sie zu perfektionieren und würde nach und nach besser darin werden und sehr mächtig. Trotzdem belehrte er sie, wann genau sie diese Technik nur anwenden sollte und es klang für sie relativ schlüssig. Das Problem war nur, sich auch so unter Kontrolle zu halten, dass sich die Technik nicht wieder von selbst auslöste.

Ranik hämmerte ihr dann noch ein, dass sie die dunkle Seite niemals reizen sollte und Kira nickte nur schwach. Sie versuchte zu tun was sie konnte, wenn es nicht immer so verflixt schwer wäre, alles zu kontrollieren.

„Ich denke schon, dass ich alles verstanden habe, Meister. Nur... es wird schwierig sein, es zu kontrollieren, wann man es anwendet. Denn schließlich ist es bei dieser Padawan ja auch von ganz von Selbst aufgetreten und bis man merkt, dass man gerade die Rage anwendet, könnte es schon zu spät sein. Diese gewaltige Macht im Zaun zu halten, muss ich unbedingt lernen. Diese Göre hat es eigentlich auch nicht verdient, dass ich mich wegen ihr beinahe umgebracht habe und später vielleicht mehr gelitten habe als sie. Ich glaube, dass ich es für meine Kräfte schon beinahe wirklich an die Grenze getrieben habe, denn ich war danach für Stunden bewusstlos in der Nasszelle. Im Nachhinein macht es mir schon Angst, dass man sogar sterben dabei kann. Sicher, diese Macht lockt sehr...aber-.“

Kira brach ab, denn sie traute sich nicht zu sagen, was sie dachte und rang nach Worten, um es so vorsichtig wie möglich auszudrücken.


„-wenn ihr sagt, dass diese dunkle Macht sich in jede Vene und jede Zelle frisst...zahle ich damit nicht irgendwann einen Preis...so wie ihr?“

Kira schluckte, denn es war schwer auszudrücken, dass sie nicht äußerlich so enden wollte wie er.


„Ich weiß nicht, ob ich meinen Körper so einfach aufgeben könnte für so etwas. Sicher , es verleiht Macht, aber es gibt sicher auch andere Mittel und Wege zur Macht oder kann man ...solche körperlichen....Veränderungen irgendwie umgehen?“


Sagte Kira zaghaft, da sie Angst hatte wie Ranik darauf reagierte. Vielleicht war es dumm diese Frage zu stellen, aber es beschäftigte sie sehr und sie dachte dabei immer wieder an die Worte von Alaine und ihre Illusion. Sie sah jetzt schon schlecht genug aus durch die Schwangerschaft und den Nachwirkungen der Rage und hoffte, dass ihre Augenringe bald verschwanden. Sie wollte nicht so enden wie Ranik. Nein, dies könnte sie niemals. Da musste sie die Notbremse ziehen, doch hätte er dafür Verständnis?! Hätte sie es lieber für sich behalten sollen?! Sie war einerseits stolz, dass er sie lobte, doch die Angst vor dieser Technik war größer als der Ruhm. Zu viele Risiken waren mit dieser Technik verbunden und sie bereute es einerseits, dass sie bei dieser jungen Frau so ihre Kontrolle aufgegeben hatte. Bei einer Padawan!! Eigentlich hätte sie niemals auf solch eine Technik zurückgreifen müssen, sie hätte es auch so geschafft, auch wenn sie sich eingestehen musste, dass die Echani im Nahkampf gar nicht mal schlecht für eine Padawan gewesen war. Vielleicht war es doch gut so, wie es gekommen war, denn hätte sie gegen eine Padawan verloren, dass wäre es ihr mehr als peinlich gewesen und vielleicht hätte Ranik sie sogar dafür hingerichtet. Nein, so war sie dem Risiko entgangen von einer nichtmal ausgebildeten Jedi, die nicht mal ein Lichtschwert besessen hatte, geschlagen zu werden. Kira konnte nur hoffen, dass die Jedi nichts von der Rage wusste, denn somit wäre es ebenfalls irgendwo beschämend für sie, wenn sie glaubte, dass sie unbedingt auf diese Technik zurückgreifen musste, da die Padawan zu stark für sie gewesen war. Nein, dass würde ihren Stolz verletzen! Hoffentlich war sie naiv und dumm genug, um zu glauben, dass sie auch ohne solche Tricks, wie die Rage in der Lage gewesen wäre, sie so zuzurichten.


Korriban - Alter Sith Tempel - Metuendus's Privaträume – Kira, Ranik
 
Korriban-Kleine Siedlung-Janus

Ja, es war wirklich ermüdend. Janus hatte es langsam satt, den Laufburschen zu spielen. Seufzend wandte er seinen Blick von dem startenden Shuttle der Corporation ab, das ihn zurück nach Korriban gebracht hatte. Trotz seiner Müdigkeit lächelte er. Das ganze hatte durchaus Vorteile. Dummerweise würde er jetzt wieder einen Speeder benutzen müssen, um zum Tempel zurückzukehren. Es wäre nicht unbedingt klug, Kira und Ranik alles mitzuteilen. Der Adept lächelte ein wenig, als er den dunklen Speeder entdeckte, der noch immer am gleichen Ort stand. Entweder waren die Leute hier extrem ehrlich oder einfach nur extrem dumm. Doch momentan war er einfach nur froh, das sich das Transportmittel dort befand. Laufen machte bei dieser Distanz keinen Spaß. Mit hoher Geschwindigkeit raste Janus hinaus in die Wüste und ließ die traurige Ansammlung von Hütten hinter sich. Zeit für einen kleinen Ausflug. Glücklicherweise hatte er diesmal keine Schwierigkeiten mit der Navigation, und rasch befand sich Janus wieder am Ausgangsort seiner Reise. Knirschend öffnete sich das Tor zum Hangar, und beiläufig verstaute der Graf den Speeder und machte sich auf den Weg. Inzwischen neu eingekleidet, in nun wirklich schwarzer Kleidung, von den Schuhen bis zur Robe. Janus musste lächeln. Jetzt sah er wirklich sehr nach einem Sith aus, befand er amüsiert. Seine raschen Schritte führten ihn zu jener Kammer, die wohl einst dem Besitzer des Tempels als Zuflucht gedient hatte. Er war nicht allein. Kira und Ranik waren dort, offenbar in ein Gespräch vertief. Janus bekam nur den letzten Teil des Gesprächs mit. Körperliche Veränderungen...Interessant. Jemand wohlte offenbar im wahrsten Sinne des Wortes sein Gesicht wahren. Die beiden höherangigen Sith hatten ihn inzwischen offenbar bemertk, und Janus verneigte sich höflich und begann zu sprechen. Egal was die beiden gerade besprachen, was er mitzuteilen hatte war bestimmt von höchster Wichtigkeit.

"Lord Dran, Lady Guldur. Ich bitte vielmals um Vergebung für meine Unhöflichkeit, aber ich bringe dringende Informationen über die Jedi-Basis auf Gamorr."

Ganz offensichtlich hatte er damit ihr Interesse geweckt, und Janus sprach schnell, aber ruhig und höflich weiter.

"Ich habe wie befohlen diese Welt untersucht, und sie erwies sich als...leer."

Es folgte eine kurze Pause, dann sprach Janus weiter. Ein dünnes Lächeln huschte über sein Gesicht.

"Allerdings fand ich dort Spuren, die darauf hindeuten, das es diese Welt zumindest zeitweise Jedi beherbergte. Es sah so aus, aus wären sie sehr plötzlich aufgebrochen und offenbar blieb ihnen nicht die Zeit, um alle Hinweise zu vernichten. Die Information der Padawan war also im Grunde korrekt. Ich persönlich vermute, das die Jedi irgendwie von dem Verschwinden ihrer Kameraden erfahren haben und deshalb die Basis evakuierten. Oder aber sie wechseln ihren Standort regelmäßig, um einer Entdeckung zu entgehen. Vielleicht nutzen sie sogar ein Raumschiff als mobiles Hauptquartier."

Janus ahnte, das dies Ranik nicht unbedingt gefallen. Hoffentlich ließ er seinen Ärger nicht an ihm, sondern an Kira ab. Bemüht ruhig und gelassen wartete Janus auf eine Reaktion, ahnend, das diese unangenehm ausfallen konnte. Sehr unangenehm.

Korriban-Alter Tempel der Sith-Metuendus Privaträume-Janus, Kira, Ranik
 
Korriban - alter Sithtempel - Metuendus‘s Privaträume - Kira, Ranik

Kiras Frage war überflüssig und geradezu beleidigend! Hatte sie seinen Worten nicht gelauscht? Hatte sie seinen Weg nicht zu genüge verinnerlichen können? Natürlich würde sie früher oder später einen Preis bezahlen müssen, sofern sie nicht derart schwächlich enden wollte wie die Unwürdigen auf Bastion. Wenn sie sich völlig entfalten wollte, kam sie um eine Veränderung ihres Körpers nicht herum. Die Dunkle Seite würde entscheiden wie viel ihres Fleisches sie in Anspruch nehmen würde. Fleisch für Macht, das war der Deal. In der Tonlage der Apprentice konnte Ranik jedoch ein großes Maß an Unsicherheit, wenn nicht gar Angst heraushören. Seine Augen zogen sich wütend zusammen. Dummes Weib, wann verstand sie endlich das ihre Eitelkeit sie in den Ruin führen würde?! Sein Arm zischte nach vorn und packte ihren Hals.

Hast du meine Lehren noch immer nicht Verstanden…

Zischte der Warrior und presste ihre Kehle zusammen bis sie nach Luft rang. Angewidert warf er sie zu Boden. Einen Moment hielt sich die junge Frau hustend den Hals, erhob sich aber schnell wieder. Ranik hatte ihr mittlerweile den Rücken zugewandt. Kaum sichtbar schüttelte er den Kopf. Er versuchte sie nun schon seit ihrer Begegnung auf Slayers Schiff von der korrekten Einstellung zu überzeugen, doch alles was sie in all der Zeit fertig gebracht hatte, war sich von Allegious loszusagen und in seine Schülerschaft aufgenommen zu werden. Der Deformierte hatte wirklich geglaubt, dass sie seinen Weg angenommen hatte, doch wie es schien war sie immer noch weit davon entfernt.


Allmählich verliere ich die Geduld mit dir. Eitelkeit bedeutet Schwäche, Alaine ist das beste Beispiel.

Ranik drehte sein Gesicht halb zu ihr.

Akzeptiere meine Lehren oder lauf zurück zu Allegious. Wenn du nicht nach meinen Prinzipien handelst habe ich keine Verwendung für dich. Denk darüber nach bevor du mich erneut anzweifelst.

Gerade hatte der Deformierte den Satz zu Ende gesprochen, als Janus den Raum betrat. Etwas verblüfft von seiner schnellen Rückkehr zog Ranik die linke Augenbraue nach oben, für den Adepten natürlich nicht sichtbar, da er immer noch mit dem Rücken zu seinem Gefolge stand. Kiras Schüler berichtete, nach einer kurzen Entschuldigung für sein Unterbrechen was er auf Gamorr erkundet hatte. Ranik erahnte es schon ehe der Adept es aussprach. Keine Basis…zumindest keine mit der, der Warrior etwas anfangen könnte. Dieses dreckige Jedi Balg hatte also gelogen, Zorn flammte in Ranik auf. Ruckartig drehte er sich zu den Schülern und schmetterte beide mit einer schwungvollen Armbewegung an die Wand.

Korrekt?! Du kommst mit leeren Händen zurück und maßt dir an dieses verlogene Weib in Schutz zu nehmen?!

Der Deformierte trat einige Schritte auf seine, zu Boden gesunkenen Untertanen zu.

An deinen Vermutungen ist keiner Interessiert Adept, du weist nichts von den Jedi! Seit sie in alle Winde verstreut sind, versuchen sie Krampfhaft sich wieder zu einen, wie sollte ein Mobiler Außenposten dabei nützlich sein? Nein…sie haben eine Feste Basis. Es werden tagtäglich Jedi durch Sith-Jäger oder Imperiale Soldaten getötet, da wird das Verschwinden zweier Schüler und einer Ritterin sie nicht zum fluchtartigen Aufbrechen veranlassen.
Und du…


Seine Augen wanderten zu Kira.

Auf dein Versagen komme ich noch zu sprechen…später…

Ohne Kira und Janus eines weiteren Blickes zu würdigen stürmte der Deformierte aus dem Raum. Zielstrebig steuerte er den Kerker an. Diese Jedi glaubten also ihn belügen zu können? Ihre unkooperative Art würde ihnen noch sehr leid tun.

Korriban - alter Sithtempel - Gänge vor dem Kerker - Ranik, Kira (?), Janus (?)

[OP: Sorry für die lange Abwesenheit, musste auf Prüfungen lernen bzw. muss noch, deshalb ist dieser Post vielleicht nicht gerade der Hammer.]
 
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Alter Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna

Brianna versicherte ihr, dass sie sich keine weiteren Sorgen mehr darüber machen wollte, dass Kestrel in Schwierigkeiten kommen könnte, wenn sie zwei Padawane ausbildete. Trotzdem äußerte sie noch die Sorge, dass man sie jedoch trotzdem später einem anderen Meister zuteilen könnte, doch schnell brach sie selbst das Thema ab, da es unsinnig war, sich jetzt darüber Gedanken zu machen. Kestrel nickte nur und lächelte darüber, denn darüber brauchte sie sich keine Sorgen machen, denn im Moment waren Ritter und Meister Mangelware und viele irrten daher ohne Meister herum. Das Imperium hatte die Jedi in so viele Ecken und Winkel zerstreut, dass viele höherrangige Jedi nicht mal einen richtigen Überblick hatten, wer sich genau wo befand, wenn er nicht gerade auf Ossus stationiert war.
Brianna sagte dann auch, dass sie sehnsüchtig die Sonne vermisste, sowie auch die frische Luft, die Bewegung und sie auch unheimlichen Hunger hatte. Kestrel nickte wieder. Hunger hatte sie auch. Man hatte ihnen jetzt schon seit zwei Tagen nichts mehr gegeben.


„Stimmt. Mein Magen fühlt sich auch ganz hohl an. Langsam könnten sie uns wirklich mal wieder was geben.“

Sagte sie und war sowieso erstaunt, wie lange man ihnen Zeit ließ. Wahrscheinlich waren sie gerade damit beschäftigt die Informationen von Brianna nachzuprüfen. Kestrel hoffte, dass sie sich durch die falsch angegebenen Informationen nicht doch noch Ärger einhandeln würden.
Brianna beschwichtigte dann, dass sie es vorhin nicht so gemeint hatte, dass sie sie überforderte im Training. Sie sagte, dass das Training sehr schön gewesen war auf Loronar und sie sogar sehr glücklich über ihre Erfolge gewesen war und sie keinesfalls etwas falsch gemacht hatte. Sie befürchtete jedoch, dass sie nicht so gut weitermachen könnte und Kestrel sie für stärker hielt, als sie es wirklich war und sie somit beide schnell enttäuscht werden könnten. Sie wollte, dass sie mit realistischen Zielen rangingen, sodass sie auch wirklich Erfolg erzielen könnte. Wieder betonte sie, dass sie ihr bestimmt sehr viel Kraft kosten würde, doch Kestrel schüttelte den Kopf.


„Keine Sorge. Wir schaffen das schon und ja, wir fangen langsam und klein an und steigern uns, wenn du es möchtest. Ich habe viel Geduld und Verständnis.“


Beschwichtigte Kestrel sie.

Brianna sagte dann, dass ihr bisher noch nichts eingeschlafen war, aber dies bestimmt noch kommen konnte, es sie jedoch wahnsinnig machte, dass sie sich kaum bewegen konnte und es ihr Angst machte, völlig außer Form zu geraten. Um ihr Gesagtes nochmal zu betonen, machte sie sogar einen Klimmzug mit dem rechten Arm. Kestrel lächelte, denn es beeindruckte sie, wie wendig und kräftig die Padawan war. Das lag wohl daran, dass sie eine Echani war. Es beeindruckte Kestrel immer wieder und wunderte sie sogleich, warum die junge Frau so an sich zweifelte. Doch eigentlich wunderte es sie nicht mehr, nach all dem was sie ihr über ihre Lebensgeschichte erzählt hatte. Wahrscheinlich würde sie sich jetzt genauso fühlen, wenn ihr dergleichen widerfahren wäre. Schließlich hatte sie auch schon ihre Tiefpunkte gehabt nach ihrer ersten Gefangenschaft und nach dem Kampf auf Alderaan.

Brianna sagte dann, dass sie nicht wüsste, was ihr körperlich fehlen würde, da sie eigentlich immer fit und recht robust war und sich selbst nach dem Kampf jetzt schon besser fühlte, da ihre Verletzungen kaum noch weh taten.
Kestrel konnte sich nicht ganz vorstellen, dass sie nichts hatte, denn sie hatte früher immer ihren Bauch angespannt und hatte dadurch immer sehr flach geatmet. Normalerweise traten solche Begleiterscheinungen immer mit auf, aber vielleicht merkte sie es nur nicht oder es war noch nicht so extrem, dass man es wirklich kaum bemerkte. Das war dann immerhin vorteilhaft, denn Kestrel wünschte ihr natürlich nicht solche psychosomatischen Beschwerden.

Kestrel nickte daher zufrieden und horchte auf, als Brianna erzählte, dass sie tatsächlich meist schlecht schlief, da sie oft wach lag, um über den Tag nachzudenken, was alles nicht so gut gelaufen war und sie wirklich oft Alpträume plagten.
Schließlich begann sie einige Alpträume zu erzählen und Kestrel hörte ihr aufmerksam zu. Zuerst erzählte sie, dass sie bei ihren Eltern teilnahmelos dagestanden hatte, wie ihre Eltern erschossen wurden und sie nicht hatte vorher schreien können, um sie zu warnen. Besonders hatte sie wohl der vorwurfsvolle Blick ihrer Eltern mitgenommen, da sie bei dieser Stelle anfing, sich ihre Tränen aus ihrem Gesicht zu wischen. Kestrel sah sie mitfühlend an, sagte jedoch erstmal nichts. Brianna erklärte dann, dass es in Wirklichkeit jedoch ganz anders verlaufen war. Kestrel nahm dies nur nickend zu Kenntnis, denn Brianna begann schon einen zweiten Traum zu erzählen. Diesmal hatte es was mit ihrem ehemaligen Meister Maedhros zu tun, der sich endlich Zeit genommen hatte, mit ihr zu trainieren, es jedoch auch andere Jedi um sie herum gab, die mittrainierten. Es handelte sich um eine Levitationsübung und alle schaffte es, außer sie. Damit machte sie im Traum Maedhros so wütend, dass sogar kleine Blitze in seinen Fingerspitzen sich züngeln und sie sich Vorwürfe macht, dass sie ihn wieder näher an die dunkle Seite der Macht gebracht hatte. Trotzdem blieb sie von den Blitzen verschont, doch der Jedi schickt sie fort und erklärt ihr, dass sie reine Zeitverschwendung war und sie somit orientierungslos durch die fremden Straßen irren muss, bis sie den Weg zum Versteck zurückfindet, doch vor geschlossener Tür steht und ihr niemand aufmacht.

Kestrel sah sie noch immer schweigend an und dachte über die beiden Träume nach. Beide hatte etwas gemeinsames und beide Träume waren eng mit ihrer Vergangenheit verknüpft.
Der dritte Traum überraschte Kestrel etwas, denn dieser handelte von ihr. Scheinbar war dies ein Traum, den sie gerade zuletzt geträumt hatte. Sie hatte wohl geträumt, dass sie beide auf Nar Shaddaa kämpften gegen irgendwelche Gegner und es ihr zu Anfang ziemlich gut gelang den Gegner mit kräftigen und präzisen Schlägen und Tritten zurückzudrängen, doch plötzlich wendete sich das Blatt und der Gegner wendete plötzlich die Macht an und sie landete schließlich gegen eine Wand und Kestrel besiegte schließlich beide und machte ihr Vorwürfe, wie sie gekämpft hatte.

Brianna beendete damit ihre Erzählungen und fragte sie nach einer Weile, ob ihr das weiterhalf. Kestrel sagte im ersten Moment gar nichts, denn es erschreckte sie, dass sie so etwas von ihr Träumte, doch schnell wusste sie, dass es sich hierbei nur im die Angst handelte, dass sie doch irgendwann genauso werden würde wie Maedhros und die anderen. Sie hatte Angst sie zu enttäuschen und genau dies spiegelte sich auch in ihrem Traum wider.

Kestrel dachte über all das Gesagte von Brianna nach und dachte dann wieder an das Holocron, was sie einmal in der Hand gehabt hatte. Lange legte sie sich ihre Worte zurecht, bis sie glaubte, richtig anzusetzen, ohne Schaden anzurichten oder sie irgendwie zu verwirren. Kurz wandte sie sich nochmal in den Ketten, um die richtige Stellung zu finden und sah Brianna dann ernst an.


„Merkst du selber wie viele Parallelen es in deinen Träumen gibt zu deiner Lebensgeschichte? Und das alle drei Träume etwas gemeinsames haben?“


Fragte Kestrel, ließ jedoch Brianna nicht zu Wort kommen, sondern sprach gleich weiter.

„Sie spiegeln genau das wider, was dich im Moment am meisten beschäftigt. Zu versagen. Du musst dich dessen nicht schämen und ich kann dir auch genau sagen, warum es dazu gekommen ist, doch zuerst will ich noch etwas zu deinen Träumen sagen und ich hoffe, dass du mit all dem, was ich sage umgehen kannst. Wenn dir einmal was zu hart sein sollte oder zu viel, dann gib mir ein Zeichen und ich hör auf, ok?“


Fragte Kestrel und sah sie eindringlich an. Eigentlich war diese Zelle nicht gerade der geeignete Ort, um eine Person aufzubauen, denn normalerweise brauchte man einen einen fröhlichen Raum oder noch besser die Natur. Kestrel erinnerte sich, wie Sarid damals oft mit ihr durch den Wald ist und mit ihr geredet hat und der Wind so frisch und tröstend um ihr Gesicht gespielt hat. Ach, wie sie das vermisste. Leider war es hier dagegen dunkel, feucht und kalt. Wirklich der völlig falsche Ort, um einer Person zu helfen und ihr Mut zu machen, doch sie glaubte, dass es nötig war und sie wollte Brianna auch helfen, denn schließlich war es ihre Freundin.

„Hast du bemerkt, dass all deine Träume auf Nar Shaddaa spielen, bis auf der eine? Auf diesem Planeten hast du am meisten mitgemacht, da du dort deine Eltern verloren hast und da es wohl der erste Planet war, auf dem du dich viel länger als sonst aufgehalten hast, denn du hast mir ja erzählt, dass ihr damals viel gereist seit, daher ist dir dieser Planet besonders in Erinnerung geblieben.“


Erklärte Kestrel und fuhr dann fort:

Maedhros scheinst du ein wenig mit dem dunkeln Jedi verglichen zu haben, denn Maedhros hat durch seine Vergangenheit ja viele Parallelen und du hattest daher Angst, dass er wieder so wird, wie dein erster Meister auf Nar Shaddaa. Dies deutet daher darauf hin, dass du dieses Ereignis auch noch nicht richtig verarbeitet hast, was mich natürlich nicht verwundert, denn mit wem konntest du schon richtig darüber sprechen? Trotzdem kannst du dich damit beruhigen, dass du in Wirklichkeit bereits die Levitationsübung mit Erfolg gemeistert hast. Ich weiß ja nicht, wann du es geträumt hast, aber die Levitation beherrschst du schon recht gut.

Was den letzten Traum betrifft, so glaube ich, dass du Angst hast, dass ein Kampf wieder so werden könnte, so wie mit Kira, denn der Gegner, von dem du berichtet hast, ist mit seinen Angriffmitteln ja ihr sehr ähnlich. Auch das ist nachvollziehbar und ich weiß nun, wo ich ansetzten kann. Es bedrückt mich zwar, dass du sogar so von mir träumst, aber es ist nur zu verständlich, dass du Angst hast mich zu enttäuschen, so wie die anderen Jedi, die du aber niemals enttäuscht hast, denn sie haben die Fehler gemacht und nicht du.“


Erklärte Kestrel und sah sie eindringlich an.


„Du willst es immer noch nicht wahr haben, aber es war nie deine Schuld. Sie alle sind daran Schuld, dass sie dir nach und nach dein Selbstwertgefühl kaputt gemacht haben, sodass es bei dir schon zu einem Minderwertigkeitskomplex gekommen ist und du dich für andere aufopferst, aber am wenigsten an dich denkst und an dich glaubst, sodass du versagst. Auf jeden Fall, brauchst du dir keine Sorgen machen, dass ich dich später im Training überfordern werde. Wir suchen uns einen ruhigen Planeten und wir machen das Training eher nebenbei, sodass du dich mal erholst und für dich lebst. Wir werden dann alles schön in Ruhe machen, sodass du körperlich, sowie auch geistig wieder zu Kräften kommst, denn auch du rotierst ja schon wie eine Maschine. Seit deinem zwölften Lebensjahr kämpfst du nur noch um dein Überleben und deine Anerkennung, die du seit dem Tod deiner Eltern nicht mehr bekommen hast. Und gerade ab dem zwölftem Lebensjahr ist ein sehr wichtiges Alter, denn dort beginnt die Pubertät und man beginnt engere Beziehungen aufzubauen, durch Freundschaft oder auch Liebe. Diese Gefühle wurden dir verweht, stattdessen hast du nur Gewalt und pure Autorität erfahren und genau dies führt mitunter zu Selbstwertproblemen und Identitätsproblemen.“

Sagte Kestrel und hielt für einen Moment inne und betrachtete das Gesicht von Brianna gründlich, ob sie weitergehen durfte. Noch schien die Echani gefasst. Kestrel wusste aber, dass der Weg zur Heilung sehr schmerzhaft werden würde. Die junge Frau musste vieles wieder neu aus ihrer Vergangenheit hervorholen und neu verarbeiten, denn vieles war davon noch nicht verkraftet, doch sie wollte ihr dabei helfen. Dies ging nicht von heute auf morgen, doch mit der Zeit, würde sie die junge Frau schon wieder zu einer glücklichen und ausgeglichen Echani machen. Was Kestrel jedoch noch etwas ängstigte war, dass alles umsonst sein könnte, wenn ihnen eine Flucht wirklich nicht gelingen sollte, denn dann würden sie hier oder vielleicht auch auf Bastion sterben. Kestrel drängte den Gedanken beiseite, dennoch war dies eine große Sorge von ihr, denn sie selbst sah bisher keine Chance, hier irgendwie zu entkommen, doch dies wollte sie Brianna nicht sagen, um sie nicht noch mehr zu verunsichern und ihr jede Hoffnung zu nehmen.

„Du hast vieles verdrängt, da dir niemand richtig die Zeit gegeben hat es zu verarbeiten oder darüber zu sprechen. Entweder du warst auf der Flucht oder wurdest mit Gewalt in eine Schublade gepresst, in die du nicht rein passtest oder du warst in einer fremden Umgebung und musstest dich erstmal auf das Neue umstellen, wo auch dort dir niemand geholfen hat. Ich denke, es wird sehr schmerzhaft sein, alles nochmal aufzufrischen, aber nur so kannst die deine Ängste, die weit in deine Vergangenheit hineinreichen lösen und wieder freier leben, denn im Moment hemmen dich deine Gefühle, besonders wenn sie aus dem Unterbewusstem kommen. Sicherlich kann ich dir nicht von heute auf morgen helfen, etwas Geduld müssen wir beide mitbringen, aber ich denke mit der Zeit schaffen wir das schon.“

Meinte Kestrel zuversichtlich und nickte ihr freundlich zu.

„Du wurdest viel unter Druck gesetzt und selbst jetzt in dieser Zelle wird es schwer sein, deine innere Kontrolle zu lösen. Richtig helfen kann ich dir wohl erst, wenn wir hier raus sind und wieder unbeschwert sind, aber ich werde dennoch mein bestmögliches geben.“

Erklärte sie und fuhr dann fort:

„Man sagt, dass Wesen mit einer hohen Selbstwirksamkeit sehr viel schaffen können, obwohl sie körperlich gar nicht in der Lage wären. Allein der Wille und der Glaube an sich selbst, hat eine so enorme Kraft, dass man fast alles schaffen kann. Wenn sich ganz fest vornimmt es zu schaffen und auch wirklich an sich glaubt, es also wirklich tut, auch im Unterbewussten, so ist der Erfolg schon garantiert. Leute mit einer niedrigen Selbstwirksamkeit, glauben nicht an sich selbst und wissen schon vor einem Duell oder vor einer Aufgabe, dass sie es eh nicht schaffen werden und können daher nicht die volle Leistung geben. Der Glaube an sich selbst ist teilweise so stark, dass einige sogar mit schweren Verletzungen überleben, obwohl es medizinisch gar nicht machbar war und dennoch überlebten sie. Man unterschätzt schnell diese Kraft. Dennoch wird niemand mit einer geringen Selbstwirksamkeit geboren, sondern es entsteht durch die Umwelt und genau dies ist bei dir passiert. Es ist jedoch nicht so schlimm, wie du denkst, denn deinen Überlebenswillen hast du ja wieder und ich weiß, dass du innerlich eine ganz starke Person bist, deine inneren Kräfte jedoch im Moment von deinen Ängsten kontrolliert werden.“

Erklärte Kestrel und machte eine kleine Pause, denn sie konnte sich gut vorstellen, dass es nicht einfach für Brianna sein musste, sich all dies anzuhören und auch zu verstehen, wie genau sie es meinte.

„Es gibt übrigens ein schönes Zitat, von wem es ist, ich jedoch leider vergessen habe. "Wenn Du eine harte Zeit durchmachst, sich alles gegen dich verschworen hat und du denkst, du hältst es nicht einen Moment aus - dann gib nicht auf! Denn das ist genau der Augenblick, wo alles sich ändern wird." Und ich denke, die ersten Schritte hast du schon getan, denn du gibst nicht auf, denn du willst hier raus, genau wie ich und du willst nicht sterben und willst dir von mir helfen lassen. Viele schaffen nicht einmal diesen Schritt und ich bin stolz auf dich, dass du dir helfen lassen willst, denn dass zeigt mir, dass du glaubst es selbst auch zu schaffen, sich wieder mit Körper und Geist in Einklang zu bringen.“

Sagte Kestrel und lächelte.

„In jeder von uns wohnt eine schwache und eine starke Frau. Die schwache Frau hat Angst und sagt sich: Das schaffe ich nie. Sie ist mit nichts zufrieden und kritisiert sich selbst ständig. Die starke Frau weiß, dass sie alles schaffen wird, was sie sich vornimmt. Sie ist ruhig und mutig und hat Lust, neue Dinge auszuprobieren. Wenn Du Dich ängstlich und mutlos fühlst, forsche nach der starken Frau in Dir. Sie ist IMMER da. Auch wenn Du Dich gerade völlig verzweifelt fühlst. Sie wartet nur darauf, dass Du sagst: Los! Kämpfe!“

Sagte Kestrel und sprach diese Worte mit Nachdruck und ließ sie erstmal auf Brianna wirken.


„Verinnerliche meine Worte und es wird dir helfen. Erforsche deine Gefühle, es gibt die starke Brianna in dir, die alles schaffen kann, wenn sie ihre Bürde überwunden hat!“

Sagte Kestrel eindringlich.

„All deine Träume zeigen das selbe Muster des Versagens und immer gibt es dort jemanden der dich dafür bestraft, was der dunkle Jedi wohl geschafft hat, welches Gefühl du nicht mehr loswirst. Versuche dich doch einmal zurückzuerinnern, wann du nicht versagt hast. Irgendwann in deiner Vergangenheit, sei es auch noch vor dem Tod deiner Eltern und denke diesmal nicht an deine Echanikräfte, sondern an Kleinigkeiten, die du gut kannst. Wenn du eine Erinnerung gefunden hast, so erlebe sie erneut und halte sie fest und sage mir, was du dabei gefühlt hast. Und danach stell dir dich vor, so wie du dich jetzt siehst in einem leeren Raum. Schließe am besten auch dafür die Augen und stelle dir dann vor, dass eine Brianna, die ein paar Jahre älter ist als du, auf dich zukommt. Sie ist hübsch, kräftig und weise. Sie wird sich genau vor dich stellen, was genau sagt sie zu dir ?“

Fragte Kestrel und sah sie forschend an. Sie war gespannt, was sie sehen würde und wie sie allgemein auf das alles reagieren würde. Vieles klang vielleicht abstrakt oder unverständlich. Natürlich hatte sie ihr noch nicht alles gesagt, was ihr aufgefallen war, denn dies wäre zu viel gewesen und sie wusste auch noch einige andere Sachen, doch hatte sie auch Angst mit zu vielen Worten, ihre Freundin gleich zu überfordern und dies wollte sie nicht. Denn dann könnte alles umsonst gewesen sein und sie würde eher etwas schlechter , als besser machen. Außerdem, wenn sie noch tiefenpsychologischer gehen würde, würde sie sicher kaum etwas verstehen, denn schließlich verstand man vieles nur, wenn man sich auch damit beschäftigt hatte. Zudem war sich Kestrel auch etwas unsicher, ob sie denn auch wirklich alles richtig deutete und richtig ansetzte, denn sie hatte nur aus Interesse sich dieses Holocron angesehen und natürlich dabei auch vieles vergessen.

„Kannst du damit umgehen und auch etwas damit anfangen?“

Fragte Kestrel sie und beobachtete ihre Reaktion.

Alter Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna
 
Alter Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna

Kestrel stimmte mit Brianna darin überein, dass ein wenig Verpflegung überfällig war, oder, wie sie sagte, ihr Magen fühlte sich hohl an. Es wäre wirklich an der Zeit, dass die Sith ihnen wieder was gäben. Die Echani verzog missmutig das Gesicht.

Ja, und hoffentlich wissen die auch, dass ich einen erhöhten Kalorienbedarf habe.

Die Sith hatten sich sowieso schon lange nicht mehr blicken lassen. Vielleicht waren sie ja gar nicht mehr hier... doch sie musste schnell einsehen, dass das mehr als unwahrscheinlich war, und ihnen aufgrund der Ketten und der massiven Tür auch nicht weiterhelfen würde. Über Briannas Bemerkung, dass sie Kestrel viel Kraft kosten würde, schüttelte diese nur den Kopf, meinte sie sollte sich keine Sorgen machen, und überhaupt würden sie es schon schaffen. Sie würden klein anfangen, und sich nur steigern, wenn die Padawan es wollte. Außerdem betonte sie, dass sie viel Geduld und Verständnis hatte. Brianna lächelte ein wenig.

Ja, das hast du in der Tat, und das hast du auch schon bewiesen. So machen wir es, doch möchte ich nie mehr gezwungen sein, mich mit anderen zu vergleichen, oder mich im Kampf mit jemand anders messen müssen. Ich möchte mich ganz auf meine eigenen kleinen Erfolge konzentrieren können. Eure Möglichkeiten durch die Macht sehen zu müssen ist für mich schon deprimierend genug.

Sie seufzte leise. Soweit war sie jetzt schon, dank der Macht und alledem, dass sie, eine Echani, sich davor fürchten musste, gegen andere zu kämpfen. Zumindest hatte sie mit Kestrel die für sie denkbar beste Meisterin erwischt, ein echter Glücksfall, wie sie sie nur selten erlebt hatte, und das war ja auch an den Erfolgen, die sie beide gehabt hatten, sichtbar. Anfangserfolge hatte es früher, speziell auf Nar Shaddaa, jedoch auch schon gegeben. Sie musste hoffen, dass ihre Mentorin nicht den irgendwann Mut verlor, wenn es schwieriger und schwieriger werden würde, oder vom Rat zu höherem abkommandiert würde.

Die Jedi überlegte lange, und Brianna sah sie neugierig an, und wartete gespannt darauf, zu welchem Schluss sie kommen würde. Schließlich begann sie, und die junge Echani hörte ihr aufmerksam zu. Sie wies auf die Parallelen hin, die die Träume zu ihrer eigenen Geschichte hatten, und dass es Gemeinsamkeiten zwischen ihnen gab. Brianna nickte, das war ihr durchaus aufgefallen, und es handelte sich um prägnante, symptomatische Träume, die haften geblieben waren, die sich wiederholt hatten, und in etwa ein Bild davon lieferten, was ihr des Nachts, wenn sie schlief, durch den Kopf ging. Kestrel sagte, dass sie das widerspiegelten, was sie am meisten beschäftigte, und vom Versagen handelten. Die ein wenig ältere Frau nickte wieder, so weit konnte sie ihr durchaus noch folgen. Sie müsse sich allerdings nicht schämen, fuhr die Jedi fort, und sie wüsste auch, warum das so sei, doch zuerst würde sie noch etwas zu den Träumen sagen. Sie hoffte, dass Brianna mit alldem umgehen konnte, und bat sie, es zu sagen, wenn es ihr zu viel oder zu hart werden würde.

Keine Sorge. Ich gebe dir Bescheid, und ich versuche, mich zusammenzunehmen, nicht so wie vorhin.

Sagte die Padawan und sah die andere Frau fest an. Diese stellte fest, dass zwei der drei Träume auf Nar Shaddaa spielten, aber das war ja kein Wunder, da ihre Eltern hier gestorben waren und sie hier zum ersten Mal längere Zeit auf einem Planeten gewesen wäre.

Ja, das stimmt.

Sagte sie.

Nar Shaddaa ist das, was ich außer dem Schiff meiner Eltern am ehesten als "zuhause" bezeichnen würde, und es war hier, wo ich nach ihrem Tod schlagartig erwachsen werden musste.

Im zweiten Traum fand Kestrel die Parallele zwischen Maedhros und Dar Nimthir, und vermutete daher, dass sie auch die Ereignisse auf Gamorr noch nicht richtig verarbeitet hatte, aber wie denn auch. Sie beruhigte die Weißhaarige, dass sie ja nicht wusste, wann sie es geträumt hatte, sie aber die Levitation ja schon recht gut beherrschte. Brianna freute sich über das Lob, in Machtdingen hörte sie das auch nicht so oft. Das vorhin bei der Heilung war zwar auch schon eins gewesen, jedoch aufgrund der Begleitumstände eher untergegangen.

Danke. Das hab ich vor dem Treffen mit dir geträumt, aber da konnte ich auch schon ein bisschen Levitation.

Warf sie kurz ein und ließ die Ritterin anschließend weiter erklären. Der letzte Kampf spiegelte die Angst wieder, dass ein Kampf wieder so verlaufen könnte wie gegen Kira, und dem war auch so. Sowas wollte sie ganz sicher nicht nochmal erleben, egal, ob diese sie nur mit der Rage hat besiegen können, sie hatte sie fertig gemacht, und wie, und hatte nicht jeder Sith irgendwo seine Rage, im Sinne einer Machtkraft, die es ihm erlaubte, jemand wie sie, eine mindertalentierte Padawan, problemlos fertig zu machen? Kestrel fand es indes bedrückend, dass sie auch in diesen Träumen vorkam, konnte es aber verstehen, wegen der Angst sie zu enttäuschen, so wie die anderen Jedi, doch hätte sie diese enttäuscht hätte und nicht sie.

Nein,

Widersprach sie.

Es ist nicht meine Art, die Schuld für meine Fehler bei Anderen zu suchen. Das ist mir zu einfach.

Brianna wollte allerdings auch nicht, dass ihre Freundin unglücklich darüber war, dass sie in ihren Träumen vorkam.

Das ist doch kein Wunder, dass ich von dir träume. Wir stehen uns inzwischen sehr nahe, finde ich, und sind dauernd zusammen. Du bist meine wichtigste Bezugsperson geworden. Träumst du etwa nicht von mir?

Fragte sie. Irgendwie musste Kestrel schon auch recht haben, solche Fortschritte gab es vorher noch nie wie bei ihr, doch alle Schuld auf die anderen zu schieben, dass sie nur das Opfer ihrer vorherigen Lehrer war, das konnte sie nicht, und das war auch nicht richtig. Sie hatten ihre Methoden, und diese funktionierten doch anderswo, nur bei ihr eben nicht. Demnach musste es eben doch vor allem an ihr liegen, doch die Jedi-Ritterin widersprach auch gleich heftig. Es war eben nie ihre Schuld, obwohl sie das immer noch nicht wahrhaben wollte. Die anderen waren Schuld, jene die ihr Selbstvertrauen immer weiter zerstört hatten, bis sie einen Minderwertigkeitskomplex davongetragen hatte, und sich nur für andere aufopferte, ohne an sich zu denken, oder an sich zu glauben, und sie deswegen versagte.

Sie sollte sich keine Sorgen für später machen, sie würde nicht überfordert werden. Beide würden sie sich einen ruhigen Planeten suchen, nebenbei trainieren, vor allem aber viel erholen und regenerieren. Die Echani strahlte ihr Gegenüber an, das hörte sich gut an, zu gut. An einem angenehmen Ort mit ihrer Freundin entspannen und trainieren, hörte sich einfach toll an. Das war etwas, auf das sie sich wirklich freuen konnte, falls es ihnen nur irgendwie gelang, freizukommen. Wer weiß, vielleicht wurden sie mit der Zeit nachlässig, wenn sie erfuhren, dass sie nichts aus ihnen rausbekämen, und danach... nein, zu Maedhros würde sie ganz sicher nicht zurückkehren, sie würde bei Kestrel bleiben, und im Gegensatz zu ihm würde sie halten, was sie versprach, ganz bestimmt.

Die Jedi führte das noch weiter aus, Brianna sollte erst wieder zu Kräften kommen, immerhin rotierte sie förmlich wie eine Maschine, und kämpfte jahrelang ums Überleben und die Anerkennung, die sich nicht bekam. Sie erklärte, dass zwölf ein wichtiges Alter war, und erklärte, dass das, was ihr widerfahren war, Gewalt und Autorität statt Freundschaft und Liebe, wozu das führen konnte.

Freundschaft und Liebe... Brianna senkte traurig den Kopf und sah den Boden an. In der Tat hatte ihr das sehr gefehlt in den Jahren auf Nar Shaddaa, bevor ihr dunkler Meister sie verändert hatte, zum negativen, soviel war sicher, dass sie das alles scheinbar nicht mehr brauchte, doch es entsprach nicht der Wahrheit. Selbstwert- und Identitätsprobleme, so sah die Jedi sie. Es hörte sich nicht sehr schmeichelhaft an, aber vermutlich war es so, es klang irgendwie logisch, wie sie es sagte. Andere Kinder hatten ihre Eltern und Schule und Freunde, sie hatte mit einem Mal niemanden mehr gehabt. War es da ein Wunder, dass sie nicht die Echani war, die sie hätte sein können? Doch die Pubertät war lange vorbei, wie sollte man das jetzt noch nachholen? Wenn sie krank war, gab es dann überhaupt Hoffnung auf Heilung? Während sie überlegte, merkte sie, dass die Ritterin sie musterte.
 
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Keine Sorge, mit mir ist alles o.k., ich habe nur nachgedacht.

Beruhigte sie ihre Mitgefangene, bevor sich diese Sorgen machte. DIese analysierte weiter, vieles habe sie verdrängt auf der Flucht, oder weil man sie in irgendeine Schublade quetschte, oder sie war umgeben von Neuem, und niemand half ihr, sich einzugewöhnen. Die Echani fand, dass Kestrel es ziemlich traf, wie es ihr ergangen war, und bewunderte sie insgeheim für ihre Personenkenntnis. Diese sagte, dass es schmerzhaft würde, sie müssten all diese Dinge nochmal hervorholen um ihre tiefgehenden Ängste zu lösen, damit ihre Gefühle sie nicht länger hemmten. Sie könnte ihr nicht sofort helfen, es würde Geduld erfordern, aber mit der Zeit würden sie es schaffen. In der Zelle wäre es natürlich schwierig, so richtig konnten sie es erst, wenn sie frei wären, trotzdem würde sie es versuchen. Brianna sah sie mit weit aufgerissenen Augen an.

Das tust du für mich, um mir zu helfen? Ganz bestimmt werde ich Geduld haben, ich werde tun, was du mir sagst.

Sicher hatte sie seelisch einige Schrammen davon getragen, dachte die junge Echani, und die Alpträume waren sicherlich ein Zeichen davon. Allein diese loszuwerden wäre schon großartig, fand sie. Kestrel sagte ihr, dass Wesen mit hoher Selbstwirksamkeit viel erreichen könnten, zu dem sie gar nicht in der Lage wären. Brianna sah sie fragend an, denn sie kannte das Wort nicht, und übersetzte es im Stillen mit "Selbstvertrauen". Die Kraft des Willens und des Glaubens an sich selbst hatte eine enorme Kraft. Man musste es sich nur fest vornehmen und wirklich, auch im Unterbewusstein, daran glauben, und es würde gelingen. Leute mit wenig Selbstvertrauen wussten dagegen schon vorher immer, dass sie es nicht schafften und waren dazu gar nicht in der Lage, die volle Leistung zu geben. Sie erkannte durchaus, dass das auf sie gemünzt war, aber sie glaubte ihr nicht so ganz. Allein das Lösen der Ängste sollte sie stärker machen und nur weil man es sich einredete, dass man etwas konnte, sollte man es können? So etwas war keine Frage von mangelndem Selbstbewusstsein, sondern von Erfahrung. Nach zig Fehlschlägen wusste man einfach, eine Aufgabe einfach zu groß für einen war. Sie hatte genug gesehen, um zu wissen, dass sie sich niemals mehr mit einem Sith oder irgendeinem Machtbenutzer anlegen sollte, und konnte sich sicher sein, es im Jedi-Orden niemals zu etwas zu bringen.

Der Glaube an sich selbst indes, gab die Jedi zu verstehen, war so stark, dass manche mit medizinisch gesehen tödlichen Verletzungen überlebten, man diese Kraft also leicht unterschätzte. Man wurde auch nicht ohne Selbstwirksamkeit geboren, sondern es entstünde durch die Umwelt und das war es auch, was bei ihr passiert sei, allerdings wäre es nicht so schlimm, wie sie dachte, immerhin hatte sie ihren Überlebenswillen wieder, und sie wusste, dass Brianna innerlich eine ganz starke Person war, auch wenn die Ängste sie momentan kontrollierten. Sicher, dachte die Weißhaarige, traf das mit dem geringen Selbstvertrauen auf sie zu, auch, dass es durch die Umwelt entstanden sei, aber wirkte sich das wirklich so aus. War es wirklich nicht erst durch ihre schlechten Leistungen entstanden? Sie fühlte sich auch beim besten Willen nicht wie eine starke Person, sondern ganz schwach und jämmerlich. Allerdings schien Kestrel eine Menge darüber zu wissen, und sicher war das nicht Teil des Jedi-Trainings. Andere Jedi hatten keine solchen Probleme, und ein wenig fragte sie sich doch, ob sie es eben nur würden, weil sie sie nicht hatten.

Du scheinst ziemlich gut mit diesen Dingen auszukennen. Woher weißt du das alles?

Fragte sie ihre Freundin neugierig. Ob dann nicht doch mehr an der Sache dran war als sie dachte? Sie wusste anscheinend eine Menge über Psychologie, und sie würde sie niemals anlügen oder Wissen vortäuschen, das sie nicht besaß, oder all das nur sagen, damit sie sich besser fühlte, nein, sie vertraute ihr, und irgendwo tief drinnen wünschte sie sich auch, dass sie recht hatte, sich nicht irrte, was Brianna anging. Schließlich setzte sie ihre Erklärungen mit einem schönen Zitat fort, das im Wesentlichen besagte, niemals aufzugeben, denn es würde wieder besser werden. Die ersten Schritte dazu hatte sie getan, und Kestrel war auch ganz stolz auf sie, dass sie sich helfen ließe, da das durchaus nicht selbstverständlich war, und es ihr zeigte, dass die Padawan auch selbst glaubte, es zu schaffen, Körper und Geist wieder im Einklang zu bringen.

Ja...

Antwortete sie zögerlich.

Irgendwie glaub ich schon, dass es möglich sein muss, dass ich meinen Frieden finde, mich mit dem abfinde, was ich bin, und damit auch zufrieden bin. Ich habe allerdings schon mehrere dieser Tiefen erlebt, und dabei gelernt, dass das nächste Tief nicht lange auf sich warten lässt, und meistens falle ich noch tiefer als zuvor.

Das konnte man gut sehen, wo sie gelandet waren, nach dem kurzen Hoch als sie Kestrel kennengelernt hatte, die sie aus der vorigen Trübsal befreit hatte, und auch davor war es nicht viel anders gewesen, wieder und wieder.

Die Ritterin zeichnete das Bild von der schwachen und der starken Frau, die in ihr, oder in jeder Person wohnten. Die schwache war ängstlich, wenig selbstbewusst und überkritisch mit sich selbst, die starke dagegen ruhig, mutig und neugierig. Brianna sollte nach der starken Frau in ihr forschen, die immer da war, auch in der größten Verzweiflung, und nur auf das Kommando wartete. So eine Person konnte sie sich gar nicht mehr in ihr vorstellen. Vermutlich war sie lange tot, oder verschollen. Es würde ihr helfen, wenn sie ihre Worte verinnerlichte, meinte die Jedi, aber sie wusste nicht wie, sie sollte ihre Gefühle erforschen, es gäbe die starke Brianna in ihr, die alles schaffen konnte, aber das konnte und wollte sie nicht glauben.

Nichts an, oder in mir ist stark. Nicht einmal mein durchtrainierter Körper, was ist das schon gegen euch Jedi, ihr könnt euch ja ganz leicht noch viel viel stärker machen. Mein Geist ist es erst recht nicht... ich bin die schwache Brianna, ich habe keine Ahnung, wo die starke sein soll. Hilfst du mir, sie zu finden? Ich weiß nicht, wo ich sie suchen soll.

Kestrel setzte ihre Rede fort. Alle ihre Träume zeigten dasselbe Muster von Versagen und Strafe, was sie wohl dem dunklen Jedi zu verdanken hatte, und sie sollte versuchen, sich zu erinnern, wann sie nicht versagt hatte, ohne dabei an ihre Echanikräfte zu denken, irgendwelche Kleinigkeiten. Wenn ihr etwas einfiele, sollte sie versuchen, sie erneut zu durchleben und ihr sagen, was sie dabei gefühlt hatte. Danach sollte sie sich in einem leeren Raum vorstellen mit einer älteren, hübschen, kräftigen, weisen Brianna, die auf sie zukäme und sie anspräche, und wiedergeben, was ihr diese sagte.

Nach einer kurzen Weile fragte die Dunkelhaarige noch, ob Brianna mit dem Gesagten etwas anfangen und damit umgehen konnte.

Ich hoffe es und nehme an, dass du nicht erwartest, mich jetzt auf Kommando besser zu fühlen. Wo soll mein Selbstvertrauen denn auch her kommen. Die Aufgaben, die du mir gestellt hast, sind nicht einfach, ich werde darüber nachdenken.

Brianna machte sich also daran und überlegte, was sie denn gut konnte, wo sie nicht versagt hatte, und was nicht mit ihren Echanitraining zu tun hatte. Das war gar nicht mal so leicht. Die Kampfkunst war das Beste an ihr, und selbst das hatte man ihr erfolgreich streitig gemacht, etwas anderes musste sie erst einmal finden. Die relativen Erfolge im Jedi-Training mit Kestrel waren nicht so geeignet und waren wohl auch nicht gemeint, sonst hätte sie etwas gesagt, denn schließlich wusste sie davon. So kam es, dass sie tatsächlich bis zu ihren Eltern zurückging, zum Teil, weil die Jedi es gesagt hatte, aber nicht nur. Sicherlich hätte sie Beispiele gefunden, auch auf Gamorr, aber so richtig glücklich war sie eben nur bei ihren Eltern gewiesen, also griff sie schließlich, nach einigem Überlegen, auf so ein Beispiel zurück, schloss die Augen und schwelgte in der Erinnerung. Als sie fertig war, sah sie die Ritterin wieder an.

Ich erinnere mich an etwas, als ich klein war. Zur Schule konnte ich ja nie gehen, das war völlig unmöglich. Meine Eltern hatten einen Lernautomaten für mich gekauft, an dem ich immer geübt habe. Mutter war bei mir, wann immer sie konnte, Vater war ja meistens geschäftlich unterwegs. Ich habe viel und schnell gelernt, zum Schluss gab es immer diese Tests. Ich war immer sehr gut, besonders in all diesen Intelligenzsachen. Beide waren sehr stolz auf mich, und Mutter hat mich immer sehr gelobt, auf den Schoß genommen und umarmt. Ich war sehr stolz auf mich, hab mich geborgen gefühlt in ihren starken Armen und war... einfach glücklich, dieses Gefühl kann man schlecht beschreiben.

Die Echani schloss nochmal die Augen, und nochmal formte sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht, als sie sich erinnerte, wie sie sich gefühlt hatte, schlug dann aber recht plötzlich die Augen auf und lächelte überhaupt nicht mehr, im Gegenteil.

Nie hätte ich mir vorstellen können, dass sowas passieren könnte, und so bald.

Meinte sie traurig, und bezog sich auf den Tod ihrer Eltern auf Nar Shaddaa. Sie wartete eine Weile, und versuchte es wieder aus dem Kopf zu kriegen, als sie sich an die zweite Übung wagte. Was die Sache erschwerte war, dass die ältere Brianna eine frappierende Ähnlichkeit mit ihrer Mutter hatte. Das war auch völlig normal, da sich das Aussehen bei Echani bekanntermaßen an die Nachfahren desselben Geschlechts weitervererbte und Mutter und Tochter daher kaum, bzw. für Angehörige anderer Rassen gar nicht zu unterscheiden waren, abgesehen davon, dass Brianna noch athletischer war als ihre Mutter, da sie mehr trainierte und wohl auch denkbar günstige Gene abbekommen hatte. Jedenfalls überlegte sie eine Weile und stellte sie sich die Situation vor, was diese Echani, von der sie sich bemühte, nicht ihre Mutter sein zu lassen, was diese ältere Brianna, die schön und sportlich war, zugleich erwachsener und weiser, sagen würde.

Das ist schwierig, wenn ich fünf bis zehn Jahre älter wäre, würde ich fast genau aussehen wie meine Mutter, so wie ich sie mir vorhin vorgestellt habe.

Die junge Echani überlegte noch ein bisschen wegen den Worten. Was wäre diese für eine Person. Wäre sie eine mächtige Jedi? Oder ein niemand? Auf alle Fälle hatte sie ihr Glück gefunden, irgendwie, wahrscheinlich mit Kestrels Hilfe, und schien zufrieden zu sein, mit dem was sie war, und dem was sie hatte. Sie sah sie mitleidig an.

Sie sagt mir, Kopf hoch, du bist besser, als du dich fühlst. Du hast so viel durchgestanden, gib jetzt nicht auf. Blicke nicht immer zum Horizont, konzentrier dich auf das, was vor dir liegt. Auch wenn der Weg noch so lang scheint, du kannst ihn schaffen, wenn du nur immer einen Fuß vor den anderen setzt. Höre auf deine Freunde, sie meinen es gut mit dir.

Brianna öffnete die Augen, ließ das Bild verschwinden, und sah Kestrel fragend an.

Das kam alles ganz plötzlich. Meinst du, es ist Wunschdenken, oder hat es wirklich eine Bedeutung?

Alter Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna
 
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Alter Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna

Brianna hatte ihr aufmerksam zugehört und Kestrel hatte schon Angst gehabt in manchen Punkten zu weit gegangen zu sein, doch die Padawan hielt sich ganz tapfer und schien ihr soweit zu vertrauen, was sie sagte. Das beruhigte Kestrel sehr und das zeigte auch, dass Brianna Vertrauen zu ihr hatte und das machte sie glücklich. Die junge Ritterin war selbst froh, hier nicht alleine in der Zelle zu sitzen, sondern jemanden zu haben, der sie ebenfalls vertrauen konnte.
Mit der Annahme, dass Brianna am längsten auf Nar Shaddaa gelebt hatte, hatte Kestrel richtig gelegen, denn die junge Padawan bejahte dies und erzählte, dass sie diesen Planeten am ehesten als ihr Zuhause bezeichnen würde. Außerdem verband dieser Planet den Tod ihrer Eltern und dem schnellen Erwachsenenwerden. Kestrel konnte dies durchaus verstehen, dass sie es als eine art Zuhause ansah, der Planet jedoch auch viele schlechte Erinnerungen hervorrief.

Was Kestrel freute war, dass Brianna ihr Lob annahm in dem Punkt der Levitation auf Loronar und es nicht abstritt, dass sie schlecht gewesen wäre, denn das war sie ganz und gar nicht gewesen. Auch dies war ein Fortschritt.
Den Grund jedoch, den Kestrel genannt hatte, warum sie vielleicht von ihr geträumt hatte, lehnte Brianna ab. Gut, auch sie konnte sich irren, denn sie konnte in Brianna nicht hineinsehen und auch nur mehr oder weniger Vermutungen anstellen. Sie erklärte, dass es nicht ihre Art wäre die Schuld bei anderen zu suchen und Kestrel fand, dass dies auch kein schlechter Zug von ihr war. Trotzdem fand Kestrel, dass sie sich zu viel Schuld anlastete, die ihr nicht zustand. Sie war wirklich eine sehr nette und sozial sehr weite junge Frau. Sie hatte es wirklich nicht verdient sich Gewissensbisse zu machen oder sich irgendwie zu sorgen und zu leiden. In den Augen von Kestrel, hatte sie immer richtig gehandelt, denn Kestrel wäre an ihrer Stelle , mit dieser Vergangenheit, bestimmt genauso gewesen. Nur leider hatte diese Vergangenheit tiefe Wunden bei ihr geschnitten, in ihren noch so jungen Geist. Die Ritterin hoffte sehr, dass die Gefangenschaft nicht noch schlimmer werden würde, als bis jetzt und Brianna mehr in Ruhe gelassen wurde, denn Kestrel hatte Angst, dass man sie hier noch völlig zerstören würde und all ihre Versuche umsonst wären, denn sie wollte ihr helfen! Lieber wollte sie für sie mitgefoltert werden, als dass sie litt! Brianna hatte schon genug gelitten in ihrem Leben.
Brianna erklärte dann, dass sie bestimmt von ihr träumte, da sie ja nun dauernd zusammen waren und sie zu einer ihrer wichtigsten Bezugspersonen geworden war. Kestrel musste darüber gerührt lächeln und warf der jungen Echani einen dankbaren Blick zu.
Die Echani fragte jedoch dann, ob sie denn nicht ab und zu auch von ihr träumen würde. Kestrel dachte kurz über die Frage nach und zuckte dann nur mit den Schultern.


?Ähm....eigentlich habe ich in der letzten Zeit nichts geträumt. Ich habe bestimmt was geträumt, aber ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Vielleicht liegt das daran, dass ich immer panisch aufwache und mir ins Gedächtnis rufen muss, wo ich überhaupt bin. Irgendwie kann ich mich daher an keinen einzigen Traum erinnern.?

Erklärte Kestrel und es war ihr beinahe schon peinlich, dass sie sich nicht daran erinnern konnte, doch sie wollte ihre Freundin nicht anlügen und irgendetwas erfinden.

Die Idee mit dem ruhigen Planeten und dem ganz langsamen trainieren, schien der Echani sehr zu gefallen, denn ihr Gesicht strahlte bei dieser Erwähnung und Kestrel nickte ihr zuversichtlich zu.
Als es jedoch darum ging, dass sie weder Liebe noch Freundschaft damals erfahren hatte, verwandelte sich der Gesichtsausdruck von Brianna, denn sie ließ den Kopf hängen und sah traurig zu Boden. Dieser Gesichtsausdruck verunsicherte Kestrel ein wenig und sie hatte schon Angst sie zu hart getroffen zu haben, doch anscheinend merkte Brianna, dass sie sie musterte und versicherte ihr schnell, dass mit ihr alles in Ordnung war und sie nur nachgedacht hatte.

Als sie davon gesprochen hatte, dass sie ihr gerne helfen wollte, es jedoch Geduld von jeden von ihnen abverlangte, sie es jedoch durchhalten würde, um ihr zu helfen, war Brianna augenscheinlich berührt von ihrer Großzügigkeit und nahm ihre Hilfe an und wollte tun, was nötig war, um wieder glücklicher zu werden. Kestrel erfreute auch dies und langsam sah sie selbst die Wirkung ihres Gesagtem bei Brianna. Es freute und erstaunte die Ritterin zugleich, dass sie dies tatsächlich fertig brachte, obwohl sie sich selbst eigentlich sehr mies im Moment fühlte. Wahrscheinlich musste sie sich selbst einige Scheiben, ihrer eigenen Worte zu Brianna abschneiden. Auch sie plagten im Moment Probleme und Sorgen, doch damit konnte sie nicht auch noch die Padawan konfrontieren. Ihre eigenen Sorgen mussten warten. Die Padawan hatte es weit aus nötiger.

Schließlich fragte die Echani ,nach ihrer langen Rede, ganz erstaunt, woher sie dies alles wusste. Kestrel lächelte breit und wurde sogar etwas rot dabei.


?Ich hatte damals in der Bibliothek auf Corellia ein Holocron gefunden. Es war eigentlich für Jedi Meister gedacht, um Padawane besser auszubilden und andere zu verstehen. Ich glaube es sollte auch Jedi helfen mit der Begabung der Empathie. Jedenfalls ist mir dieses Holocron in die Hände geraten und ich fand es recht interessant, sodass ich es aus eigenem Interesse studiert habe. Natürlich weiß ich nicht mehr alles, aber einiges. Außerdem weiß ich auch noch viel von meinen Meistern, wie sie mit mir umgegangen sind, denn auch ich hatte wie gesagt in meiner Padawanzeit meine Tiefs.?


Erklärte Kestrel und sah sie ernst an.

Die Aufgaben, die sie ihr schließlich gestellt hatte, erwiesen sich für sie als gar nicht so einfach, doch Kestrel hatte es erwartet und hatte Geduld und ließ ihr daher die Zeit zum nachdenken. Schließlich schloss Brianna die Augen und schien in Erinnerungen zu schwelgen, denn ihr Gesicht entspannte sich. Nach einiger Zeit öffnete sie wieder ihre Augen und erzählte ihr über ihre Erfolge bei dem Lernautomaten, über den sie immer gelernt hatte, da sie nie zur Schule gehen konnte. Außerdem beschrieb sie, wie glücklich und stolz sie sich gefühlt hatte und ihre Mutter sie immer in den Arm genommen hatte und sie gelobt hatte und beschrieb dabei die Geborgenheit, die sie dabei verspürt hatte.
Nochmal schloss die junge Frau die Augen und lächelte dabei, doch das Lächeln erstarb recht schnell und verwandelte sich in ein ernstes und trauriges Gesicht. Bedrückt sah Kestrel ihre Freundin an und wollte schon fragen, was los sei, doch dies erübrigte sich schon von selbst, als sie sagte, dass sie sich niemals hätte vorstellen können, dass so etwas so schnell passieren könnte. Kestrel wusste sofort, auf was sie es bezog und sah sie mitleidig an.


?Das tut mir leid. Bei meinen Großeltern, die mir auch wie Eltern waren, da ich mich an meine richtigen kaum noch erinnern kann, kam der Tod auch so schnell, nur mit dem Unterschied, dass sie an einem natürlichen Tod starben und ich bereits 14 Jahre alt war und gleich zu den Jedi ging und mich nicht so durchschlagen musste wie du. Das tut mir wirklich leid. Wann immer du darüber sprechen magst, sag es mir ruhig. Ich höre gerne zu.?


Sagte Kestrel und sah sie eindringlich an. Sie hatte eine gewisse Ahnung wie es sich anfühlte, doch wahrscheinlich fühlte es sich bei Brianna noch viel schlimmer an, als sie es ahnen konnte. Kestrel war froh, ihren Tod ihrer richtigen Eltern nicht so mitbekommen zu haben, da sie zu jung gewesen war. Bei ihren Großeltern waren sie eines natürlichen Todes gestorben und hatten ein langes Leben hinter sich. Es war anders, als bei Brianna und das tat ihr unendlich leid.

Die zweite Aufgabe, war für Brianna weit aus schwieriger, denn sie meinte, dass sie in fünf bis zehn Jahren fast aussehen würde wie ihre Mutter. Kestrel erschrak innerlich leicht, denn dass hatte sie nicht gewusst. Zu ihrem Erstaunen ging die Echani aber gut damit um und versuchte die Aufgabe zu lösen. Ihre Augen hielt sie geschlossen und nach einiger Zeit erzählte sie ihr, was sie von der älteren Brianna gehört hatte und Kestrel traute ihren Ohren nicht. Brianna hatte von ihrem tief in ihr verborgenem ?Ich? gehört, dass sie weitermachen sollte, dass sie besser war, als sie glaubte und sie jetzt nicht aufgeben sollte. Außerdem hatte sie gehört, dass sie alles schaffen konnte, wenn sie alles Schritt für Schritt tat und sie auf ihre Freunde hören sollte, da sie es gut mit ihnen meinten.
Brianna öffnete schließlich ihre Augen und fragte sie, ob es von ihr Wunschdenken war oder wirklich eine Bedeutung hatte.
Kestrel konnte es immer noch nicht fassen, denn sie hatte schlimmeres erwartet und war froh, dass Brianna in der kurzen Zeit zumindest wieder Hoffnung erlangt hatte. Wenigstens das! Ihr tiefstes Inneres kämpfte noch! Kestrel stiegen vor Freude Tränen in die Augen und schüttelte den Kopf.


?Nein Brianna! Das ist kein Wunschdenken! Es ist die Wahrheit! Mit dieser Technik hast du dein tiefstes ?ich? in deinem Unterbewusstsein gefunden und befragt. Es mag alles sehr merkwürdig für dich klingen, aber es ist so. Die Worte von deinem tiefsten Inneren sagen mir und natürlich auch dir, dass du noch nicht aufgegeben hast und noch weiterkämpfst! Das ist sehr viel wert Brianna! Halte daran fest! Noch brennt die Flamme der Stärke in dir und versprich mir, lass sie dir nicht ausblasen und besonders nicht von diesen Sith! Wir beide stehen das hier noch durch und dann lassen wir es uns richtig gut gehen und entspannen uns von allen Strapazen und Sorgen, die uns plagen! Wir schaffen das! Das müssen wir uns nur immer wieder sagen! Du hast soeben die starke Frau in dir gefunden, von der ich vorhin gesprochen habe! Gratuliere!?

Sagte Kestrel und klang sehr erfreut, aber auch leicht weinerlich, da ihr die Freudenstränen nur so über die Wangen liefen.


?Tut mir leid, aber es freut mich einfach sehr zu hören, dass du dennoch noch so viel Hoffnung in dir trägst. Das ist wirklich sehr viel wert!?


Sagte Kestrel. Sie war es nun, die sich die Tränen aus dem Gesicht wischte, indem sie ihr Gesicht an ihren Ärmeln rieb, da sie sich ja kaum bewegen konnte durch die Ketten.


?Natürlich muss ich dich warnen, dass es auch in der Aufwärtsphase immer wieder Tiefs geben kann. Das ist aber völlig normal und gebe dann nicht gleich auf, dass geht dann auch vorbei und meistens rappelt man sich dann schneller als vorher, da man ja schon etwas zu Kräften gekommen ist. Besonders hier in diesem Kerker kann uns das natürlich schnell passieren. Auch mir. Ich bin auch nicht frei von Tiefs, dass gebe ich offen zu. Auch ich bin nicht perfekt und muss noch viel lernen. Wir unterstützen uns gegenseitig, dann schaffen wir das!?


Meinte Kestrel und lächelte ihre Freundin an.

?Egal was hier noch mit uns passieren wird...wir haben uns und wir geben uns gegenseitig Kraft. Zu zweit sind wir stärker und niemals alleine und stehen uns immer gegenseitig bei, dann können wir das hier überstehen und bekommen dann unseren wohlverdienten Urlaub. Den brauchen wir dann denke ich auch!?

Sagte Kestrel und lächelte.

?Und wie gesagt. Wenn dich irgendetwas bedrückt, sag es mir ruhig und wir reden darüber. Ich habe immer ein Ohr offen für dich und werde versuchen dir zu helfen, so weit es in dieser Zelle geht. Meine Möglichkeiten sind hier sehr beschränkt, aber ich werde mein Bestes geben!?


Versicherte sie ihr und musste dann leicht gähnen.

?Vielleicht sollten wir ein wenig schlafen, solange wir es noch können. Ich glaube irgendwie kaum, dass wir lange noch unsere Ruhe haben. Das Ganze kommt mir schon so ziemlich merkwürdig vor, dass sie sich ewig nicht mehr blicken lassen. Nicht so, als würde ich es mir wünschen, aber es bereitet mir Unbehagen.?


Sagte sie schließlich.

?Ich hoffe du träumst jetzt etwas ruhiger. Versuche vor dem Einschlafen an etwas schönes zu denken. Ich weiß, hier schläft es sich recht ungemütlich, da man sich kaum hinlegen kann, aber man kann es ja versuchen. Wir brauchen unsere Kräfte. Und wenn du doch was schlimmes träumen solltest, dann scheu dich nicht mich zu wecken und wir reden darüber. Reden hilft bei so etwas immer sehr gut. Und ich habe für so etwas sehr viel Verständnis. Okay??

Fragte Kestrel und lächelte sie an und versuchte sich etwas bequemer hinzusetzen, auch wenn die Ketten einen ziemlich einschränkten dabei
.

Alter Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna
 
Alter Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna

Kestrel überlegte eine Weile, als Brianna sie nach den Träumen fragte. Schließlich zuckte sie mit den Schultern und sagte, dass sie zur Zeit gar nichts träumte, bzw. sich zumindest nicht erinnern konnte, und vermutete, dass es daran lag, dass sie panisch aufwachte und nicht wusste, wo sie war. Brianna lachte kurz auf.

Ich hoffe, dass wir nicht so lange hier sind, dass du dich daran gewöhnst, hier aufzuwachen. Mir geht es nicht so, vielleicht, weil ich es nicht ganz so gewöhnt bin, immer am gleichen, behüteten Ort zu schlafen. Bestimmt träumst du von mir, du weißt es nur nicht mehr. Alles andere wäre enttäuschend, so viel wie wir zusammen sind.

Das konnte sie sich aber auch ehrlich nicht vorstellen. Ganz allgemein fiel ihr auf, dass sich die Ritterin über den Gesprächsverlauf zu freuen schien, speziell aber über die Frage, woher sie soviel wusste, sie wurde ein klein bisschen rot und lächelte. Das Wissen stammte aus einem Holocron und war eigentlich für Jedi-Meister bestimmt, und Empathie-begabte Jedi. Sie hatte es aus interesse studiert, und wusste noch einiges. Dazu kam, dass sie von ihrer Ausbildung und den Tiefs, die sie selbst durchgemacht hatte, noch einiges wusste. Brianna nickte betroffen, als sie sich erinnerte, was die Jedi über die Gefangenschaft mit diesem Marrac und später ihre erste Begegnung mit Ranik erzählt hatte. Sie fragte sich, ob sie sich ähnlich gefühlt hatte wie sie jetzt, oder wesentlich besser. Sie vermutete letzteres, sicher war sie emotional wesentlich stabiler als sie, aber sicher hatte es sie auch ganz schön mitgenommen, das hatte sie ja auch schon gesagt.

Deine Meister scheinen dich ja wieder ziemlich gut hinbekommen zu haben, schön, wenn ich jetzt auch davon profitieren kann. Ich lese auch alles, was ich bekomme, man weiß ja nie, wann man es nicht mal braucht. Die Jedi müssen dir ja eine Menge beigebracht haben während deiner Ausbildung.

Meinte die Echani und blickte ihre Meisterin erwartungsvoll an, was sie daraus machen würde. Als sie nach der ersten Übung an den Tod ihrer Eltern dachte, sah diese sie mitfühlend an, und erzählte von dem Tod ihrer Eltern und Großeltern, als sie wusste, was gemeint war. Bei ihr waren es eben natürliche Tode gewesen, und sie konnte danach sofort zu den Jedi, nicht wie Brianna, die sich durchschlagen musste, was ihr sehr leid tat. Schließlich bot sie ihr an, mit ihr darüber zu sprechen, wann immer sie wollte, und Brianna lächelte bitter über dieses Angebot. Das war zweifellos sehr nett, aber kein Thema, das sie sich ausgerechnet hier wünschte, und sie deshalb versuchte, möglichst nicht daran zu denken, es vorerst beiseite zu schieben.

Danke für das Angebot, aber hier in diesem Verlies möchte ich lieber so wenig wie möglich daran denken. Dein Leben war aber selbst traurig genug, ich habe meine Eltern zumindest richtig gekannt, du hattest sie fast gar nicht, und bei den Jedi hattest du's ja auch nicht immer leicht. Ich möchte jedenfalls, dass du weißt, dass auch ich immer für dich da bin, wenn du über irgendetwas reden willst, so wie Freundinnen das eben tun.

Dabei lächelte sie die Dunkelhaarige an, bevor sie sich an die zweite Aufgabe machte. Als sie diese erledigt hatte, wich der fragende Blick langsam einer ziemlichen Überraschung, da Kestrel total gerührt schien. Der Echani entging auch nicht, dass sie Tränen in den Augen hatte, und sie fragte sich, ob das, was sie gesagt hatte, so eine Bedeutung haben konnte. Sicher, es machte Mut, aber waren es nicht einfach die Wünsche, die sie hatte? Die Galaxis, wie sie sie gerne hätte? Die Jedi widersprach, es war schlicht und ergreifend die Wahrheit, ihr innerstes "Ich" in den Tiefen ihres Unterbewusstseins, und für Brianna klang es genauso merkwürdig, wie ihre Gesprächspartnerin schon vermutete. So ganz verstand sie nicht, warum das wirklich eine solche Bedeutung haben sollte, dieses ganze Thema der Psychologie war ihr einfach ziemlich fremd.

Die Ritterin gab zu verstehen, dass die Worte, die Brianna in sich gehört hatte, bewiesen, dass sie tief drinnen noch nicht aufgegeben hatte, sie immer noch kämpfte, und das viel wert war. Die Flamme der Stärke brannte noch, und sie sollte versprechen, sie sich von den Sith nicht ausblasen zu lassen. Sie würden das beide durchstehen, und sich dann so richtig erholen würden von all den Strapazen, sie mussten nur daran glauben. Sie gratulierte der Echani, dass diese soeben die starke Frau in ihr gefunden hatte. Diese zeigte ein strahlendes Lächeln. Kestrels waren ein ziemliches Kompliment, und ihr Optimismus war einfach ansteckend.

Natürlich, wir geben nicht auf, wir sind auf der Hut und warten, bis die Sith einen Fehler machen. Dann ist unsere Stunde gekommen, du befreist uns und dann machen wir alles, was wir gesagt haben. Ich... ich hoffe einfach, dass du Recht hast, dass ich noch nicht am Ende bin. Ich muss daran glauben.

Inzwischen liefen der Jedi Freudentränen über die Wangen, entschuldigte sich dafür, und sagte, dass es sie einfach freute, dass Brianna noch so viel Hoffnung in sich trug. Diese war selbst ganz gerührt, und wusste kaum, was sie sagen sollte. Die kleinere Frau wischte sich das Gesicht ab, und ermahnte sie, etwas beruhigt, dass es nicht nur bergauf ging und es auch wieder Tiefs geben konnte, dies aber völlig normal sei. Sie würde sich dann schon wieder aufrappeln, und schneller als zuvor. Der Kerker hier war natürlich gefährlich für das, und das war auch Brianna bewusst. Die Sith konnten ihnen sehr weh tun, körperlich und seelisch, daran gab es keinen Zweifel. Sie musste versuchen, sich nicht beeindrucken zu lassen, alles zu ertragen, was die Sith sich ausdachten, was anderes blieb ihr aber ohnehin nicht.

Auch Kestrel war nicht vor Tiefs gefeit, sagte sie, und fügte hinzu, dass sie selbst auch nicht perfekt war und noch viel lernen musste. Sie würden sich aber gegenseitig unterstützen, und Kraft geben. Solange sie sich hatten, waren sie nicht allein, standen sich und waren stärker, so dass sie das alles schaffen und die Zeit danach genießen konnten. Zuletzt bot sie der jungen Echani nochmals an über alles zu reden, was sie bedrückte. Sie lächelte wieder. Die gute Stimmung, die momentan herrschte, wirkte an diesem Ort fast surreal, aber wie die Jedi gesagt hatte, sie gaben sich Kraft, so bliesen sie nicht Trübsal, sonden ertrugen ihre Situation auf die bestmögliche Weise.

Danke, ich werde darauf zurückkommen. Ich stehe dir bei und du mir. Ich werde bei dir sein, und wir werden das alles hier und jedes Tief durchgestehen, ganz bestimmt - und du magst vielleicht nicht perfekt sein, aber schon ziemlich gut, glaub mir.

Die Jedi-Ritterin ermahnte sie schließlich, dass sie schlafen sollten, obwohl es sehr ungemütlich war, solange sie noch konnten, da es ohnehin schon seltsam war, dass man sie so lange in Ruhe ließ. Sie hotte, dass Brianna etwas ruhiger träumen würde, und gab ihr mit, vor dem Schlafen an was schönes zu denken. Sie gab ihr auch die Erlaubnis, sie zu wecken, falls sie Alpträume haben sollte, denn reden würde helfen, und sie hatte für sowas Verständnis. Die Weißhaarige fragte sich indes, wie sie überhaupt schlafen können sollte, aber sie würde es versuchen, und sie hoffte, dass die Sith sich noch möglichst lange nicht blicken ließen.

Beschrei es nicht mit den Sith,

Erwiderte sie.

aber mit dem Schlafen hast du recht. Ich hoffe, dass ich keinen Grund habe, dich zu wecken. Gute Nacht... wenn man da so nennen kann, und schlaf schön.

Brianna versuchte irgendwie eine bequeme Position zu finden, und endete schließlich damit, dass sie den Kopf auf ihren Arm legte. Sie schloss die Augen und versuchte einzuschlafen. Wie Kestrel ihr geraten hatte, versuchte sie, an etwas schönes zu denken. Sie beide in der Freiheit. Wohin würden sie gehen. Ein tropisches Paradies vielleicht? Irgendwas schönes mit Sicherheit. Sie würden sich erholen und trainieren, so wie sie Lust hatten. Sie würde sich immer auf das, was vor ihr läge, konzentrieren, auf die nächste Aufgabe, so wie jetzt auf ihre momentane Situation, die Gefangenschaft zu überstehen und die Chance zur Flucht, wenn sie sich bot, nutzen. Danach würde sie ihren Weg gehen, egal wie lange es dauern und wie anstrengend es werden würde. An ihr würde es nicht liegen, sie würde das Maximum aus ihren bescheidenen Möglichkeiten herausholen. Ihre Freundin würde ihr immer beistehen, und niemand würde ihr nachsagen können, dass sie nicht alles versucht hätte, egal wieviel, oder wie wenig sie schlussendlich erreichen konnte...

Alter Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna
 
Korriban - alter Sithtempel - Gänge vor dem Kerker - Kira (?), Janus (?), Ranik

Die Türe stieß auf und gab die finstere Gestallt des Sith Lords preis. Groß…geradezu riesig wirkte die Silhouette, deren Gesicht durch die Dunkelheit im Raum nicht zu erkennen war. Seine Fäuste waren geballt, sein Körper in einer aggressiven Haltung im Türrahmen postiert. Das leise Knistern in der Luft verriet die Spannung die sich anstaute, verriet welche Wut den Körper dieser Kreatur durchströmte. Es wurde kalt und dem ohnehin schon schlecht beleuchteten Raum schien nun jedes Fünkchen Licht entzogen zu werden. Wie ein schwarzes Loch schien das Wesen vor dem Ausgang alles Helle aufzusaugen und diese engen Mauern noch dichter zusammenzurücken. Eine beklemmende Leere breitete sich aus und erfasste jeden Winkel, jede Fuge des Raumes. Die Luft wurde Stickig, roch plötzlich vermodert und der erste Schritt des Sith’s auf den Steinboden krachte als würde das Material unter seinem enormen Gewicht zerbersten. Eine Lichtquelle aus den Gängen, die zuvor von dem Leib des Lords verdeckt wurde erhellte die Szenerie und erst jetzt war wirklich zu erkennen, wie Massig der Körper dieses Furchterregenden Mannes war. Die Schultern waren so Breit wie ein Schrank und selbst die weiten Ärmel der Traditionellen Robe waren zu Eng für seine Muskelbepackten Arme. Die unter dem Stoff deutlich erkennbaren Ausbeulungen deuteten auf Jahrelang trainierte Bizeps,- und Trizepsmuskeln hin. Schon seine Unterarme schienen so Breit wie der Kopf eines Jawas. Ein schmaler Lichtschein traf auf die rechte Kopfseite der Kreatur und entblößte das grimmige und vernarbte Gesicht eines Menschen. Ein Mensch…seiner Statur nach zu urteilen jedoch einer der Kräftig genug war um mit einem Wookiee zu ringen. Die funkelnden Augen begutachteten den vergleichsweise schmächtigen Körper seines Opfers und ein dünnes Lächeln schien einen Augenblick lang seine Mundwinkel zu durchzucken.

Es ist nicht schlau einen Sith zu enttäuschen.

Der Mann fuhr sich mit der Hand durch sein kurz geschnittenes Haar.

Überhaupt nicht schlau…

Eine gigantische Druckwelle schmetterte Ranik mit dem Rücken an die Wand. Der harte Aufprall lies ihn keuchend zu Boden gleiten.

Aber ich…

Seine Kehle schürte sich zusammen und machte es dem Jünger unmöglich eine Erklärung für sein Versagen hervorzubringen.

Du solltest mir dieses Dokument von dem Apprentice beschaffen und hast es mir nicht gebracht! Ich werde dich lehren was Leiden bedeutet zu Narr…Du Made, du Wurm, du Geschmeiss…



…Geschmeiss…

…Made…Wurm…
…Versager…


Ranik hatte gar nicht gemerkt wie er den langen Weg bis zum Kerker in einem Wahnsinns tempo zurückgelegt hatte. Seine Schülerin und deren Schüler schien er wohl in den Gängen abgehängt zu haben. Vor der Metalltüre zu dem Gefängnis der Jedi hielt er an und schüttelte die unschönen Erinnerungen von sich. Kath Bolack war der Name des unglaublich Muskulösen Mannes gewesen, der ihn bestrafte wie kein anderer vor ihm. Damals war der Deformierte noch ein gut aussehender, Kraft strotzender Jünger gewesen, erst wenige Wochen im Orden. Kath war wohl der erste, der ihm die Gnadenlosigkeit der Sith Hierarchie nahe gebracht hatte…Ranik hatte nach dieser Begegnung zwei Wochen auf der Krankenstation verbringen müssen. Made war er genannt worden und nicht nur von Bolack auch von allen anderen die über ihm standen. Selbst als Adept war er immer als der unerwünschte Störenfried abgestempelt worden…wenn diese Narren nur gewusst hätten welche Bestie sie damit weckten. Dem Warrior war schon sehr früh bewusst geworden, das Respektlosigkeit die verbreitetste Schande im Orden war und er hatte sich seit damals daran gemacht diesen Makel zu beseitigen. Doch selbst hier, selbst in diesem Tempel war diese Krankheit vorhanden. Respektlosigkeit, nicht nur von seinen so genannten “Ordensbrüdern” selbst von seinen Gefangenen wurde es ihm entgegen gebracht. Den meisten war es überhaupt nicht bewusst, doch sie taten es, wieder und wieder. Und sie bezahlten dafür mit dem Leben. Kath Bolack, der ihm als Jünger übermächtig erschienen war, hatte sich nach einigen Jahren des Lernens und Aufsteigens als schwächlichen Dummkopf herausgestellt und hatte seinen letzten Atemzug an Raniks Klinge getan. Ebenso wie einige der anderen, die Ranik herumgescheucht hatten wie einen Stiefelputzer. Währen sie nicht so schwach gewesen hätten sie das Potenzial in ihm gesehen und sich keinen Feind gemacht, dessen Macht ihre eigene in kurzer Zeit überwogen hatte. Nein, seit damals hatte er sich geschworen keine Respektlosigkeiten mehr zu dulden und was war da wohl schlimmer als von einem jämmerlichen Jedi Mädchen zum Narren gehalten zu werden.


Die Türe stieß auf und krachte an die Steinwand des Kerkers. Alle Jedi, den Bewusstlosen ausgenommen schreckten aus ihrem Schlaf hoch als die vor Zorn bebende Gestallt Raniks den Raum betrat.

Du…

Zischte er und fixierte Brianna.

Du denkst wohl das deine Lügereien keine Konsequenzen nach sich ziehen werden! Du wirst dich noch wunder welche Schmerzen ein Humanoider Körper fühlen kann.

Sein Blick wanderte zu Kestrel und seine Arme erhoben sich. Die fahlen Hände krochen aus den Ärmeln, eine auf die Ritterin, die andere auf die Padawan gerichtet.

Sprecht! Oder schreit im Duett.

Korriban - alter Sithtempel - Kerker - Kestrel, Brianna, Cal (bewusstlos), Ranik
 
Alter Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna

Brianna lachte kurz auf, als sie davon erzählt hatte, dass sie nichts träumte, da sie immer nie wusste, wo sie war, da die Zelle noch so ungewohnt war. Die Padawan hatte darauf erwidert, dass sie hoffte, dass sie nicht so lange bleiben mussten, bis sie sich dran gewöhnte und Kestrel musste bei dieser Aussage selbst ein wenig lachen. Brianna erklärte dann noch, dass sie nicht so aus dem Schlaf hochschreckte, da sie es gewöhnt war, immer mal hier und da zu schlafen. Das konnte gut stimmen. Außerdem glaubte die junge Echani, dass Kestrel schon von ihr träumte, sich bloß nicht mehr daran erinnerte.

?Möglich.?

Antwortete Kestrel knapp darauf und lächelte. Schließlich lobte die Echani sie noch, dass die Jedi sie ziemlich gut wieder hinbekommen hatten, dafür, was sie selbst alles durchgemacht hatte und sie auch ziemlich viel wusste und sie froh war, nun durch das Wissen von Kestrel, selbst profitieren zu können. Kestrel lächelte verlegen und sah kurz zu ihren angewinkelten Knien.

Das Angebot, was Kestrel ihr gemacht hatte, dass sie ruhig mit ihr über den Tod ihrer Eltern reden könnte, wenn sie wollte, lehnte sie ab. Sie dankte zwar für das Angebot, wollte jedoch nicht hier in dieser Zelle und dieser Situation darüber reden. Kestrel konnte dies gut verstehen und nahm dies nur mit einem Nicken zur Kenntnis. Brianna bot ihr jedoch ebenfalls an, mit ihr über ihre eigene Vergangenheit zu sprechen, da ihre ja ebenfalls nicht immer einfach gewesen war. Kestrel lächelte wieder und sah sie dankbar an.


?Danke. Ich werde sicher einmal auf das Angebot zurückgreifen, aber im Moment ist mir auch nicht danach. Daher verstehe ich auch deinen Grund.?


Was Kestrel sehr erfreute, dass Brianna wirklich wieder mehr Hoffnung in sich trug. Sicherlich war es eine Frage der Zeit, bis diese wieder in den Keller ging, spätestens, wenn die Sith wieder ihr Unwesen trieben. Davor fürchtete sie sich ja selbst.
Die Echani schwor ihr, nicht aufzugeben und auf der Hut zu bleiben, bis die Sith einen Fehler machten, um sie so zu überlisten. Sie sprach dann wieder davon, dass sie sie dann alle befreien konnte und sie dann frei wären und alles tun könnten, was sie sich vorgenommen hatten. Kestrel lächelte, doch in ihrem Inneren krampfte sich ihr Herz zusammen. Sie gab ihr so viel Hoffnung und sie glaubte fest daran, dass sie sie alle befreien könnte, doch was war, wenn sie es nicht könnte und sie enttäuschte und ihr damit hier falsche Hoffnungen gab?! Kestrel fühlte sich mies bei dem Gedanken, ließ sich äußerlich jedoch nichts anmerken.

Brianna sagte dann, dass sie dass hier schon alles durchstehen würden und für einander da waren und jedes Tief überstehen würden. Die Ritterin nickte wieder und lächelte sie weiter zustimmend an und freute sich, dass Brianna sich somit wieder etwas besser fühlte. Das hatte sie immerhin erreicht, auch wenn dieses provisorische Pflaster nicht für ewig halten würde. Was Kestrel jedoch wieder rührte war, als die Padawan meinte, sie sei zwar nicht perfekt, aber schon ziemlich gut.


?Danke. Das ist lieb von dir.?

Sagte Kestrel und wurde mal wieder etwas rot im Gesicht. Sie war es nicht gewöhnt, als gute Jedi bezeichnet zu werden. Noch vor kurzem wurde sie auf jeden noch so kleinen Fehler in ihrer Technik hingewiesen und jetzt wirkte sie schon für andere, als sehr gute Kämpferin. Auch dies stärkte ihr eigenes Selbstvertrauen.

Schließlich ermahnte Brianna sie, dass sie das Wegbleiben der Sith nicht beschreiben sollte und stimmte zu, dass sie wirklich schlafen sollten und wünschte ihr eine gute Nacht.

?Ja, ich sollte mich vielleicht wirklich mit solchen Aussagen zurückhalten. Unrecht hast du nicht.?

Meinte Kestrel zustimmend und lächelte sie dann wieder an.

?Ich wünsche dir auch eine gute Nacht. Schlaf schön.?

Sagte Kestrel und versuchte eine bequeme Stellung zu finden. Auch Brianna suchte ewig nach einer geeigneten Haltung, da die Ketten einen sehr einschränkten. Schließlich machte Kestrel es ihr nach und legte ihren Kopf an ihre Arme und schloss die Augen. Sie hoffte, dass ihnen noch genug Zeit blieb, um ein paar Stunden Schlaf zu bekommen, denn Kestrel fühlte sich unendlich müde. Trotzdem wechselte sie ein paar mal ihre Stellung, denn trotz der Müdigkeit, konnte sie nicht einschlafen. Zu viele Gedanken kreisten in ihrem Kopf. Zu viele Ängste und Vorwürfe plagten ihren jungen Geist und ließen sie nicht schlafen. Schließlich öffnete sie wieder die Augen und sah zu Brianna herüber. Optisch wirkte es so, als wäre sie eingeschlafen, doch sicher war sich Kestrel nicht. Leise seufzend blickte sie sich in der Zelle um und die erdrückende Stille, schlug sich noch mehr auf ihr angeschlagenes Gemüt. Ab und zu hörte man einen Wassertropfen von der Decke tropfen, doch sonst hörte man nichts. Nur der Wind pfiff ab und zu leise durch die schmale Ritze durch die Wand und ein wenig Sand rieselte durch die Öffnung. Sie waren wirklich an einem furchtbaren Ort und Kestrel wusste nicht, ob sie es wirklich schaffen würde, ihre Versprechen bei Brianna wahr zu machen. Sie wusste nicht, ob sie in der Lage war, sie alle zu retten. Sie hatte nicht einmal annähernd einen Plan. Schon im Kampf auf Loronar hatte sie die beiden Padawane nicht beschützen können, wie sollte sie da, bei der jetzigen miesen Lage, noch etwas besser machen? Sie sah im Moment gar keine Möglichkeit , selbst wenn die Sith einen Fehler machten. Die Zelle war mehrfach gesichert. Es gab eigentlich kein Entkommen... . Wie sollte sie dies anstellen? Sie war nicht mal fähig ihre Padawane zu beschützen! Cal war sogar immer noch ohnmächtig und Kestrel hoffte, dass er nichts ernstes hatte, doch im Moment konnte sie nichts für ihn tun.
Immer traf es sie...schon von Anfang ihrer Ausbildung bei den Jedi. Was machte sie nur falsch? Warum zog sie ausgerechnet immer die Sith wie magisch an? Warum konnte nicht einmal etwas bei ihr glatt laufen? Jede Mission, ob nun mit Meister oder ohne, war bisher die reinste Katastrophe gewesen!
Tränen stiegen Kestrel in die Augen und sie versuchte sie zu unterdrücken, aus Angst, Brianna könnte etwas bemerken, doch sobald sie ihre Augen schloss, liefen auch schon die Tränen unaufhaltsam über ihre Wangen. Auch sie hatte ihre Bürde zu tragen und sie schämte sich einerseits, Brianna so viel Hoffnung zu schenken, obwohl sie selbst eigentlich keine hatte. Es war fast so, als würde sie sie belügen oder ihr heile Welt vorspielen, doch dies war es nicht. Sie steckten wirklich sehr tief in der Tinte und sie war sich selbst nicht sicher, wie viel sie von den Torturen durchstehen würde.
Weitere Tränen liefen über ihre Wangen und tropften auf ihre angewinkelten Knie.

Viele Minuten saß sie regungslos da und sah immer wieder beunruhigt zu Brianna, doch sie schien zu schlafen. Schließlich schluckte Kestrel hart und wischte sich die Tränen mit dem Ärmel aus dem Gesicht. Sie war gerade nicht besser als Brianna. Sie musste mehr an sich glauben. Nicht alles ging schief und bisher war die Macht immer mit ihr gewesen! Sie durfte nicht aufgeben! Sie musste kämpfen! Sie würde schon irgendwie einen Weg finden! Es musste einfach einen geben!
Kestrel?s Mine wurde nun wieder entschlossener und nach und nach beruhigte sie sich wieder und auch in ihr stieg nun wieder die Hoffnung. Es würden schwere Zeiten werden, doch sie wusste selbst, dass sie stark sein konnte und es auch schon immer war, da konnte sie dies hier auch durchstehen.

Schließlich schlief auch Kestrel vor Erschöpfung ein, auch wenn ihr Magen entsetzlich vor Hunger schmerzte. Ihr Körper verlangte den Schlaf, sodass sie fast augenblicklich in den Tiefschlaf fiel.


Stunden später... .

Kestrel wachte durch den heftigen Krach in der Zelle ruckartig auf und suchte mit verschwommenen Augen den Grund dafür. Wieder brauchte sie einige Zeit, bis sie wusste, wo sie war und erblickte dann, durch mehrmaliges Zwinkern, Ranik vor sich und ihr blieb für einen Moment vor Schreck der Atem weg. Da war er wieder. Es war auch zu naiv gewesen, ihn für ewig nicht mehr sehen zu müssen. Ihr Kopf fühlte sich unheimlich schwer an und auch all ihre Gliedmaßen waren ganz steif geworden und schmerzten, durch die unbequeme Schlafstellung. Ihr kam es beinahe so vor, als hätte sie nur ein paar Minuten geschlafen. Schnell sah sie zu Brianna rüber, die ebenfalls aufgeschreckt war und zu Ranik starrte. Auch Kestrel?s Blick wanderte wieder zu ihm und er schien ziemlich wütend zu sein. Er herrschte Brianna an, dass sie nicht denken sollte, dass ihre Lügerein keine Konsequenzen mit sich tragen würden und sie sich noch wundern würde, welche Schmerzen sie erleiden konnte. Seine gelben Augen wanderten dann zu ihr herüber und richtete schließlich seine beiden Hände auf sie und Brianna. Erschrocken über das plötzliche auftauche von Ranik und seiner Wut, presste sich Kestrel mit dem Rücken gegen die Wand, auch wenn es nichts nützte, doch sie fürchtete seinen nächsten Angriff. Kestrel versuchte sich zusammenzunehmen und ihre Angst nicht so zu zeigen und sah entschlossen zu seine, auf sie gerichtete Hand.

Er fuhr sie dann an, dass sie sprechen sollten, oder im Duett schreien würden. Kestrel starrte ihn einige Momente weiter sprachlos an und sah dann kurz zu Brianna und warf ihr einen mahnenden Blick zu, dass sie vorsichtig sein sollte, gerade, weil er gerade ziemlich wütend war. Doch was hatte sie diesem Janus erzählt, dass Ranik jetzt wütend auf sie war?!

?Ich habe euch schon gesagt, dass ich schweige. Wo wart ihr eigentlich so lange? Es ist nicht so, dass ich eure hässliche Visage vermisst hätte, aber wundern tut es mich trotzdem. Habt ihr euch in der Wüste verlaufen oder sogar hier im Tempel??

Meinte Kestrel trotzig und wusste, dass sie damit doch recht provozierte, aber irgendwie konnte sie so am besten ihre eigene Angst überdecken, auch wenn dies sicherlich nicht die beste Lösung war. Gerade bei einem ziemlich wütendem Sith.

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Brianna schlief schließlich ein, sogar schneller als gewöhnlich, was darauf zurückzuführen war, dass sie dank Kestrels Hilfe ruhiger und zufriedener war als sonst. Jener Jedi, die jetzt nach eigener Aussage
möglicherweise von ihr träumte. Die Echani schlief ihrerseits ruhig, obwohl sie nach eigener Einschätzung nicht viel Grund für Optimismus hatte, von einer schönen Zeit mit Kestrel nach einer eventuellen Befreiung mal abgesehen. Freundliche Worte machten sie deswegen noch nicht zu einer begabten Padawan, oder überhaupt einer Person, die den Jedi in irgendeiner Weise nützlich sein konnte. Die große Änderung bestand vielmehr darin, dass sie sicher sein konnte, dass ihre Freundin sie geduldig beim Erreichen ihrer eigenen kleinen Ziele unterstützen würde, doch das reichte. Das Leben im Jedi-Orden hatte sie bescheiden werden lassen.

Doch ihre Mentorin war selbst ziemlich bescheiden, so wie sie sich beschrieb und reagierte, wann immer Brianna ihr Komplimente machte. Als sie ihr gesagt hatte, dass die Jedi sie gut wieder hinbekommen hatten, hatte sie nur verlegen gelächelt und den Boden angeschaut, fast, als mochte sie das nicht, aber in ihrem innersten tat sie es doch, da war sich die junge Frau sicher. Sie selbst mochte Komplimente sehr, wenn sie denn nur Gründe für welche liefern konnte. In anderen Dingen waren sie sich dagegen sehr ähnlich. Kestrel lehnte ihr Gegenangebot, über ihre Eltern oder was immer sie bedrückte zu sprechen ebenso ab, wie die Weißhaarige zuvor, und sagte auch, dass sie deren Gründe verstand. An einem so deprimierendem Platz wie diesem Kerker mochten sie sich beide nicht ständig über so traurige Themen unterhalten.

So hatten sie sich dagegen Mut gemacht und sich gegenseitig angestrahlt, so dass Brianna jetzt einigermaßen beruhigt schlafen konnte. Sie konnte auch froh sein, ihrer Meisterin eine Freude gemacht zu haben. Sie hatte es lieb von ihr gefunden, dass sie sie als nicht perfekt, aber fast bezeichnet hatte und war ganz rot geworden. Vielleicht waren sie sich doch auch in dieser Hinsicht ähnlicher als gedacht, und auch darin, dass sie sich die Ermahnung zu Herzen nahm und es auch so sah, dass sie es mit den Sith nicht beschreien sollten. Schließlich hatten sie sich noch eine gute Nacht gewünscht, doch genau das war das Problem.

Stunden später schreckte sie hoch, und spürte sofort, wie ihr der Nacken und der Rücken und diverse andere Körperteile weh taten. Von einer ergonomischen Schlafstellung konnte leider nicht die Rede sein. Zumindest schienen die Schmerzen nicht vom Kampf her zu rühren, das sprach erfreulicherweise dafür, dass die Verletzungen auch ohne Macht gut weiter heilten. Schlaftrunken sah sie Ranik an, der die Ursache des Krachs war und furchtbar wütend schien, aber sie war zu müde, um sich davon schon geängstigt oder bedroht zu fühlen. Er zischte, dass sie nicht zu glauben brauche, dass ihre Lügen keine Konsquenzen nach sich zögen, und sie sich noch wundern würde, welche Schmerzen ein humanoider Körper fühlen konnte. Brianna fühlte sich nicht angesprochen, was hatte sie denn schon gesagt, mit den Fingern zeigte er auf sie beide, und er forderte sie auf, zu reden, oder im Duett zu schreien. So wie er sie anstarrte konnte er allerdings bloß sie meinen. Aber wieso? Die einzige verwertbare Information, mit der sie Janus gefüttert hatte, war die über die Artefakte auf Gamorr, doch die Sith würden Monate oder Jahre brauchen, um festzustellen, dass es dort nichts Verwertbares mehr gab. Deswegen konnte man sie unmöglich der Lüge überführen. Was hatte der Halbmensch dem Warrior dann erzählt, und hätte er es nicht so machen können, dass er wütend auf Cal, statt auf sie war? Vielen Dank dafür, Herr Graf. Gerade wollte sie zu einer Antwort ansetzen, doch Kestrel kam ihr zuvor. Sie provozierte den Sith weiter, sie würde schweigen, und dass sie sein hässliches Gesicht nicht vermisst hatte. Sie fragte ihn sogar, ob er sich der Wüste oder im Tempel verlaufen hätte. Wieder verstieß sie gegen ihre eigene Parole, die sie auf dem Schiff ausgegeben hatte, bloß nicht zu provozieren. Die Echani sah nur zu ihr rüber, zeigte jedoch nicht, wie entsetzt sie war, an dass sie Angst um ihre Freundin hatte. Schnell sah sie wieder Ranik in die Augen, um ihn von ihr abzulenken, bevor er irgendetwas folgenschweres tun würde.

Ich? Ich hätte gelogen? Wieso, was hab ich denn gesagt? Ich bin mir keiner Schuld bewusst, und ich habe weder Graf Sturn noch sonst einen Sith jemals angelogen.

Fragte sie nur mit verständnislosem Blick. Warum tat ihr Janus das an, nachdem sie ihm, aus der gewissen Sympathie heraus, die zwischen ihnen bestanden hatte, so ihr Herz ausgeschüttet hatte? Für diese Gemeinheit würde der Adept jedenfalls büßen.

Alter Sith-Tempel, Zelle - Ranik - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna
 
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Lügen, Respektlosigkeiten, bemitleidenswerter Spott. Die Jedi hielten sich amüsanterweise recht wenig an ihre ach so hellen und freundlichen Ideale. So wie sie sich verhielten glichen sie mehr einem paar ausgepeitschter Twi?Lek Sklaven als den selbstlosen Ritter der Gerechtigkeit, wie sie sich so gerne nannten. Der Deformierte war Kestrel?s ungezügelte Zunge mittlerweile gewohnt, er wusste das sie ihre Angst mit Humor und Schlagfertigkeit zu überspielen versuchte. Doch ihm konnte sie nichts vormachen, er roch ihre Furcht, er spürte wie ihre Hoffnung mit jeder Stunde in diesem Kerker schwand. Nicht mehr lange und ihre Stärke würde brechen. Dann konnte er in ihre Gehirn eindringen und ihr sämtliche Erinnerungen entreißen, die ihn zu der Basis führten. Mit langsamen Schritten trat er näher an die Dunkelhaarige.

Es ist doch Interessant zu sehen, wie schnell ihr Jedi von euren Lehren abkommt. Nur ein paar Stunden eingesperrt und eure animalischen Triebe beginnen bereits überhand zu nehmen. Ich frage mich wie lange es dauert bis der Zorn euch übermannt, bis ihr zu dem werdet das ihr verachtet und bekämpft.

Der Lord richtete seine Augen wieder auf die eigentliche Verursacherin seines Zorns. Die Padawan, die erst log und sich nun mit feigen Ausreden aus der Affäre zu ziehen versuchte. Dummes kleines Ding, sie hatte keine Erfahrung mit den Sith und keine Ahnung zu welchen Maßnahmen er bereit war. Sein Antrieb war die Machtgier, sein Plan war ihr Verhängnis. Sie glaubte er würde sie schonen, würde sich nur mit der Ritterin beschäftigen? Ihr Naivität brachte ihn beinahe zum lachen. Sie war nicht sehr viel jünger als er, doch ihr Verstand war noch kindlich. Wahrscheinlich hatte sie noch nie jemanden getötet, noch nie einen Menschen sterben sehen. Das würde sich schon sehr bald ändern. Ranik würde das Tier in ihr befreien und ihr die Möglichkeit geben sich für einen weniger qualvollen Tod zu entscheiden wie Kestrel ihn erleiden würde.


Anstatt die Wahrheit zu sprechen entgegnest du mir mit weiteren Lügen? Du scheinst den ernst deiner Lage nicht wirklich zu realisieren. Lass mich dir auf die Sprünge helfen!

Die Dunkle Seite zischte aus den Fingerkuppen des Warriors. In Form blauer Kaskaden schlängelte sie sich um die Körper beider Frauen und lies ihre Muskeln in wilden Zuckungen verkrampfen. Der betörende Geruch verbrannten Fleisches drang dem Deformierten in die Nase, die Schreie der Mädchen schnitten durch den Raum. Lange stand er da und lies die Gefangenen seine Überlegenheit spüren, seine und die der Dunklen Seite. Erst als Minuten vergangen waren zogen sich die Blitze zurück und entließen die rauchenden, sich krümmenden Leiber der Jedis. Ranik trat näher an Brianna, sodass er direkt über ihr stand. Seine Stimme war ernst, der Vorbote weiterer Schmerzen.

Verstehen wir uns jetzt?!

Die Padawan sagte nichts, lag nur vor ihm auf dem Boden und versuchte gegen die nachhaltigen Schmerzen der Machtblitze anzukämpfen. Scheinbar waren ihre Stimmbänder nur zum Schreien zugute. Ranik warf einen kurzen Blick zu Kestrel und versicherte sich, dass sie folgendes nicht verpassen würde. Er wollte das sie zusah wie er ihre Freundin quälte.

Nicht?...nun gut, mir macht es Spaß.

Erneut manipulierte der Deformierte das unsichtbare Energiefeld um seinem Opfer Leid zuzufügen. Die Macht verdichtete sich, nahm die Härte von fühlbarer Materie an. Hart wie Stahl, Spitz ein Messer und scharf wie eine Rasierklinge wurde sie zu einer Waffe, die weder Griff noch Hieb benötigte, nur die Konzentration des Sith Lords und seinen Willen dem Mädchen weh zu tun. Wie von Geisterhand öffnete sich die Haut an Biranna?s Arm und gab eine Wunde frei, die der eines Messerschnittes ähnelte. Tapfer verkniff sich die Echanie einen Schmerzensschrei, doch bei oberflächlichen Schnittwunden würde es nicht bleiben...


Korriban - alter Sithtempel - Kerker - Kestrel, Brianna, Cal (bewusstlos), Ranik

[OP@Biranna: Da ich mir nicht sicher bin wie weit ich bei deinem Charakter gehen darf deshalb überlasse ich den Rest mal dir :)]
 
[OP]@Ranik: Ein paar Verletzungen sind schon ok, aber mir wärs recht, wenn du nicht sehr weit gehst, Brianna muss auch fit bleiben. Normal hätte ich sie nach den Blitzen schon reden lassen, und sie weiß ja wirklich nicht, worum es geht, noch kann sie irgendetwas liefern, was Ranik zufrieden stellen würde.[/OP]

Alter Sith-Tempel, Zelle - Ranik - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna

Brianna beobachtete, wie sich Ranik Kestrel näherte und sie beschimpfte. Er behauptete, sie würde von ihren Jedi-Lehren abkommen, ihre animalischen Triebe überhand nehmen würden, und er fragte sich laut, wie lange es dauern würde, bis der Zorn sie übermannte und sie quasi der dunklen Seite verfallen würde. Die Echani schnaubte leise. Da kannte er ihre Mentorin aber schlecht. Sie hatte schon hier viel ausgehalten, ohne vom Weg abzukommen und würde noch viel mehr aushalten können, ohne die Jedi im Stich zu lassen. Allein das gab ihr schon Kraft, und auch ein wenig Hoffnung. Dass der Sith so wenig von ihnen verstand, verbesserte die Chance, dass er einen folgenschweren Fehler machen würde.

Jedoch blieb der Hässliche nicht bei der Ritterin, stattdessen fixierte er wieder die Echani. Allein das schon machte ihr Angst. Sie hatte sich ein wenig erleichtert gefühlt, als er sich von ihr abwandte, und sie schämte sich jetzt dafür, als ihr das klar wurde. Wie konnte sie nur so denken? Sich wünschen, dass es ihre beste Freundin statt ihr erwischte? Nein, sie musste stark sein, und froh, wenn sie ihr Gegenüber von Kestrel ablenken konnte. Sie musste sich zusammenreißen, und sie sah ihm in die gelben Augen, als er sie ansprach. Er warf ihr vor, ihn weiter zu belügen anstatt die Wahrheit zu sprechen, und behauptete, dass sie sich dem Ernst ihrer Lage nicht bewusst wäre. Er würde ihr auf die Sprünge helfen.

Zum Antworten kam Brianna nicht, und das hatte sie auch fast erwartet. Machtblitze. Wieder einmal, zu ihrem Leidwesen. In den Ketten war sie nicht in der Lage, auszuweichen. Sie krümmte sich vor Schmerzen, sie waren genauso schlimm, wie sie sie es in Erinnerung hatte, und sah dabei mit Entsetzen, dass Ranik gleichzeitig auch ihre Mentorin folterte. Jedoch schrie sie zuerst nicht, erst als sie die nicht enden wollenden Blitze nicht mehr aushielt, doch auch danach ging es noch weiter, ihr kam es vor wie eine Ewigkeit.

Er fragte, ob sie sich jetzt verstehen würden, und die Padawan, völlig außer Atem, funkelte ihn nur, zu einer Antwort war sie noch nicht in der Lage. Diese wartete der Sith auch gar nicht ab, sondern verkündete gleich, dass ihm das Fortsetzen der Folter ohnehin Spaß machte. Für die Weißhaarige bewies er damit, dass er ohnehin nicht zum Reden gekommen war, und diese hatte große Angst, was jetzt kommen würde. Noch eine Blitzwelle? Bei Kestrel hatte er bereits bewiesen, dass sein Repertoire wesentlich umfangreicher war als nur das. Nach außen zeigte sie indes nichts davon, sie atmete nur schwer weiter.

Aus dem Nichts entstand ein blutender Schnitt auf Briannas linkem Arm, wie ein Messerschnitt, und genauso fühlte er sich auch an. Sie sah es mit Schrecken, und beobachtete, wie der Schnitt immer länger wurde. So etwas hatte sie noch nie gesehen! Was gab es denn noch alles für Scheußlichkeiten? Sie fand, dass die Macht eine furchtbare Institution war. In was für einer furchtbaren Welt war sie gelandet, und was konnte sie hier jemals erreichen?

Als sie sicher war, dass Ranik aufgehört hatte, presste sie sich den Arm gegen den Kopf, um die Blutung zu stoppen, und starrte den Warrior wütend an, als ob ihr großes Unrecht geschähe, denn an sich war das auch der Fall.

Ich habe nicht die geringste Ahnung wovon ihr sprecht,

Fauchte sie trotzig.

Warum sagt ihr nicht, was Euer Problem ist? Wo ich Euch, Kira oder Janus angelogen hätte. Oder ist das nicht der Grund Eures Besuchs? Seit ihr vielleicht stattdessen gekommen, weil ihr langsam einseht, dass Eure Operation zum Scheitern verurteilt ist, weil ihr niemals etwas aus uns herausbekommen werdet. Seit ihr hierhergekommen, um die Wut über Euer eigenes drohendes Versagen an uns auszulassen, bevor sie Euch zerfrisst?

Die klügste Vorgehensweise war das vielleicht nicht gewesen, erkannte die junge Echani im Nachhinein. Aber andererseits hatte es auch nichts gebracht, sich zu benehmen. Was konnten sie hier schon erreichen? Qualvoll sterben würden sie sowieso, wenn sie nicht fliehen konnten, und dass ihnen das gelingen würde, war angesichts der Fähigkeiten ihrer Feinde mehr als ungewiss. Sie fragte sich, ob Kestrel noch Hoffnung hatte. Sie konnte es sich nicht mehr so recht vorstellen.

Alter Sith-Tempel, Zelle - Ranik - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna
 
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