Korriban (Horuset-System)

::::: Korriban ::: Tal der dunklen Lords ::: Vasirs Tempel ::: Vasir Demarrs Gemach ::: Vasir Demarrs Geist (NPC) :::::

Besäße Vasir Demarr einen Körper, den er wie seinen ursprünglichen hätte steuern können, er würde nun in seinem gepanzerten Gemach sitzen und auf eine Reihe von Bildschirmen starren. Zu seiner Zeit war der gesamte Tempel überwacht gewesen. Nicht allein mit Kameras, denn dann hätte man zu viele Mitarbeiter und Bildschirme gebraucht, um auch alles im Blick zu haben, doch von Bewegungsmeldern, Thermoscannern bis hin zu atmosphärischen Sensoren war alles vertreten gewesen. Dort wo die kleptomanischen und verräterischen Diener unterwegs gewesen waren, hatte es dann zusätzlich noch Kameras und Wanzen gegeben, sodass nicht ein Diebstahl, nicht eine Verschwörung oder auch nur ein falsches Wort hatte ungesühnt Bestand haben können. Man war und blieb kein Jen'ari, wenn man sich und seine Position nicht zu verteidigen wusste. Doch davon war nach Jahrhunderten nichts mehr übrig. Die empfindliche Spionagetechnik war längst zu Staub geworden, Leitungen, eigentlich vor allem Einflüssen geschützt, waren dennoch verfallen und leiteten gar nichts mehr weiter. Der fette Ignavius und sein intelligenterer Präfekt hatten zwar neue Kabel und Überwachungstechnik verlegt und verbaut, doch auch davon war nichts mehr übrig. Die jetzt vorherrschende militärische Macht auf Korriban - Ignavius nannte sie schlicht das Imperium - hatte Raumschiffe geschickt und diese hatten ihre Fracht abgeworfen und alles oberhalb des Sandes in Schutt, Asche und eine magmaartige Masse verwandelt. Letztere fraß sich nun langsam aber stetig bis zum letzten Stockwerk seines ehemaligen Domizils durch und er konnte nichts dagegen tun. Leider würden die im Tempel verbaute Technik und gelagerten Rohstoffe diese Schmelze so lange in ihrer jetzigen Form halten, das sie sich hunderte Meter tief ins Innere des Planeten eingraben würde. Dort würde sie dann erkalten und nachrückendes Gestein und Trümmer würden das Loch wieder schließen. Und wo würde Vasir dann sein? Noch darunter. Vermutlich. Sein Gemacht war mit Stahl ummantelt, welches so auch die größten der großen Raumschiffe seiner Zeit geschützt hatte. Selbst konzentriertes Turbolaserfeuer hatte sie nur sehr langsam aufheizen und schließlich durchdringen können, sodass die Schmelze sich längst abgekühlt hatte, bevor sein Gemach von ihr verschluckt werden würde. Was für eine Schande.

Seiner Armee war es ähnlich ergangen. Er hatte seinen Spaß mit ihr gehabt, hatte dabei zuschauen können wie sie diese erbärmlichen Trottel aus der Siedlung in Stücke gerissen und diese kleine elitäre Gruppe in den unteren Stockwerken verfolgt hatte. Nun hatten Plasmabomben sie in ihre Atome aufgelöst, sodass kein noch so guter Genetiker auch nur den kleinsten Hinweis auf ihre Existenz finden und damit nachweisen konnte. Die Siedlung würde bestehen und leider war auch die Gruppe entkommen. Die beiden letzten Tuk'ata, welche den Einsturz des Tempels gerade so eben überlebt hatten, waren am Ende zu schwer verletzt gewesen. Hätte er sie doch mal die Frau fressen lassen. Doch nun war es zu spät. Er hatte einem letzten Schauspiel beiwohnen wollen, an dessen Ende sie gestorben wären, aber daraus war nichts geworden. Nun, wenige Minuten bevor seine letzte Ruhestätte sich noch tiefer in den Planeten eingraben würde, konnte er nur noch seine Niederlage akzeptieren. Die Auferstehung und das Kontrollieren der untoten Armee hatte fast all seine Macht gekostet, eine Macht die er nun erst über Jahrhunderte hinweg wieder aufbauen musste. So gesehen hatten die anderen toten Jen'ari Recht behalten. Er war zu schwach gewesen. Oder hatte auf den falschen Hssiss gesetzt. Seine Verbindung zur stofflichen Existenzebene schwand, er spürte bereits wie sich seine Macht zurückzog. Mit jedem weiteren Stockwerk, welches einstürzte und sich in die köchelnde Schmelze einfügte, wurde er blinder. Ja, es wurde Zeit für eine kleine Pause. Ein paar Jahrhunderte, was machte das schon aus. Bis dahin würden die jetzigen Bewohner Korribans und selbst ihre Nachfolger längst tot sein. Und vielleicht würde er es dann nochmals versuchen und diese nervigen Sterbliche ausrotten. Irgendwann musste es ihm ja gelingen...




In Dreshdae, genauer gesagt im HQ der Kultisten, saß Messga in seiner Zelle, mit dem Rücken an die Durastahlwand gelehnt und die Augen geschlossen. Vor ein paar Minuten war einer der Robenträger an sein Loch gekommen und hatte ihn verhöhnt und verspottet, denn der Tempel des Ignavius war zerstört worden. Und obwohl der verkleidete Mann durchaus hätte lügen können, feierten die anderen Kultisten zu ausgelassen, als das der Präfekt an eine Lüge hätte glauben können. Und was nun, fragte sich der Marasan und wusste darauf keine spontane Antwort. Eigentlich hätte sein Herr gar nicht verlieren können, die Chancen dafür hatten so schlecht gestanden, dass er sich dafür noch keinen Plan zurecht gelegt hatte. Nicht das er viele Möglichkeiten hatte. Nun da Lord Ignavius nicht mehr war, gab es keinen Grund ihn noch am Leben zu lassen. Das die hier verbliebenen Kultisten die Abwesenheit ihrer Führer nicht ausgenutzt hatten, um ihn aus Spaß zu foltern, war schon ein kleines Wunder, doch schon bald würde der Befehl für seine Exekution erteilt werden. Und ihre Beziehung fußte auf Hass, nicht auf Respekt und Rivalität. Sie würden ihn nicht einfach erschießen. Doch foltern lassen würde er sich nicht. Das würde er nicht aushalten, er wusste doch selber wie leicht man es mit ihm hatte. Dummerweise war er auch kein Freund vom Sterben. Im Augenblick überwog die Furcht vor dem Tod sogar die vor dem Schmerz, doch nur deshalb weil er gerade nicht litt. Würden die Anführer und dieser Saphenus zurück kommen, sie würden schon zu verhindern wissen das er sich selbst ein Ende setzte. Er musste es also jetzt tun, jetzt wo keiner auf ihn achtete. All das wusste er und doch glitt sein Blick, nachdem er die Augen langsam geöffnet hatte, nur widerwillig nach oben. Zum Kraftfeld. Er würde ohnmächtig werden bevor es ihn töten konnte, weshalb er es nicht nutzen konnte. Luft anhalten war auch sinnlos, aufhängen konnte er sich hier ebensowenig. Sich die eigenen Pulsadern aufzubeißen, dafür hatte er nicht die Willenskraft. Also gab es nur eine Möglichkeit, eine vor der er sich mindestens genau so fürchtet wie vor dem langsamen ersticken. Er musste seine im Hirn verbauten Implantate überhitzen. Die darauf einsetzenden Schmerzen würden ihn in den Wahnsinn treiben, sodass der – gestürzte? - Präfekt auch davon ausging, dass er sich in diesem Wahn wohl Kopf voran gegen die Mauern werfen würde, anstatt einfach nur dazusitzen und sein Hirn weich kochen zu lassen. Als Messga aufstand fiel ihm ein wie dumm er doch gewesen war. Seine Spezies hatte den eigenen Körper schon vor langer Zeit entschlüsselt. Dazu gehörte auch das Gehirn und wäre er nur etwas weniger optimistisch gewesen, er hätte sein eigenes Schmerzzentrum abschalten können. Nur ohne medizinische Messinstrumente wusste er nicht wo er jetzt danach suchen musste. Noch ein letzter schlitzäugiger Blick gen Decke, ein langer Atemzug … und er überlud seine Implantate...

...
 
[Weltraum um Korriban, im Anflug | Yacht „Birthright“ | Cockpit | Janus, Raziil Marr, Matthew Severide, Marava (NSC)

"Freut mich, Matthew.Raziil Marr." Irrte Matthew oder war dort eine Spur unterdrückten Ärgers in Raziils Stimme ? Er war nicht ganz sicher, aber selbst wenn es nicht der Fall wäre wusste Matthew was er wissen wollte, der Zabrak war kein dummer Hau-Drauf er wusste wohl seine Gefühle zu kontrollieren und Intelligent an eine Sache heran zu gehen. Der Zabrak reichte Matthew die Hand und dann machten sich die zwei auf den weg zum Cockpit.

Raziil hatte Matthews Angebot nicht zugestimmt, ein weiteres Zeichen dafür das er Intelligenter war als er aussah, das hieß sie beide würden ihren Konkurrenzkampf wie ganz gewöhnliche Schüler austragen, doch es sagte Matthew auch das er sich darauf verlassen konnte von Raziil wie von jedem anderen Sith behandelt zu werden, als Verbündeter wenn nötig und als bereitwilliges Opfer wenn möglich.

Sie betraten das Cockpit und wurden vom Grafen mit einem Nicken begrüßt: „„Jemand hat einen Bombenangriff auf die Residenz des Gouverneurs angeordnet.“, dann wandte sich ihr Meister an den Piloten und fragte ob sie die Residenz erreichen könnten ehe die Bomber sie in Schutt und Asche verwandelten. Ein Bombenangriff auf die Residenz des Gouverneurs ? War der Wurm Ignavius etwa bereits tot ? Oder hatte er den Angriff selbst angeordnet ? Die Piloten hatten bereits zu handeln begonnen und so bewegte sich die Birthright mit höchster Geschwindigkeit in die Atmosphäre von Korriban, das Schiff ruckelte mehr als es für eine Yacht dieser Güte üblich war doch die Piloten verstanden ihr Handwerk und schafften es die Turbulenzen erträglich zu halten.

Matthew und Raziil flankierten ihren Meister, der trotz der Turbulenzen und ohne jeglichen Halt nicht einmal schwankte, während der Planet rasant größer wurden und die Schiffe Kurs auf ein großes Tal nahmen. Der Countdown der Bomber Tickte während die Schiffe den Landeanflug auf das Tempeldach begannen. Der Graf murmelte ein wenig vor sich hin, doch Matthew konnte mit seinem feinen Gehör trotzdem jedes Wort deutlich verstehen „Ich glaube, wir sollten den Tempel ebenso schnell verlassen wie erreichen, und das nicht nur wegen der Bomber.“, da fiel Matthew wieder ein das er den Planeten noch gar nicht mit seinem Machtsinn gescannt hatte, er streckte seine Fühler aus und schreckte dann vor der Präsenz Korribans zurück, der Planet glühte nicht bloß in der Dunklen Seite der macht er war gleißend Hell und schrie förmlich vor Chaos und Tot. Nun wusste Matthew was seinen Meister beunruhigte und es waren wirklich nicht die Bomber, nervös fingerte Matt an dem Griff seiner Vibroklinge herum.

Das Angriffsshuttel flog voraus und sicherte die Landezone ehe die Yacht aufsetzte und der Graf mit seinen Schüler und zwei Leibwachen die Rampe herunter schritt. Auf dem Tempeldach lag eine einsame Gestalt... ein Zabrak jedoch nicht so ein Musterexemplar wie Raziil sondern ein dürrer klappriger Vertreter dieser Spezies. Matthew behielt seinen Machtsinn auf die Umgebung gerichtet denn noch immer fühlte er sich hier in Gefahr, während sein Meister den Zabrak mittels eines schocks aus Dunkler Energie erweckte. Während der Graf und der Zabrak, der trotz seines erbärmlichen Zustandes eine starke Präsenz in der Macht besaß, sich kurz unterhielten ehe der Zabrak zum Schiff humpelte lenkte ein Geräusch die Jüngergarde des Grafen ab.

Eine Dachluke öffnete sich und ein Schwall aus Untoten, Matthews Machtsinn bestätigte das diese Wesen tot und doch nicht tot waren, ergoss sich auf die Lebenden zu. Befehle wurden gerufen und das Feuer auf die Wesen wurde eröffnet. „Wir brechen auf!“ Das war der Befehl für die Jünger sich zurück zum Angriffsshuttel zu begeben, ein gefährlicher Moment für den Grafen, da die Jünger die vorhin noch zwischen ihm und den Angreifern gestanden hatten sich nun zurück zogen. Die Untoten versuchten auch sofort ihr Glück eine Gruppe von ihnen sprang auf die 5 Verbleibenden zu, die Leibwachen des Grafen feuerten in die Gruppe und die drei Sith zückten ihre Waffen. Der Graf erstach mit seinem Lichtschwert auf die schnelle zwei Gegner und Matthew und Raziil erschlugen je einen weiteren mit ihren Vibroklingen. Eher eine neue Welle Feinde anrücken konnten zogen sich die Lebenden in die Schiffe zurück und verließen das Tempeldach.

Wieder im Konferenzraum der Yacht angekommen sagte der Zabrak: „Nichts mehr zeugt von Ignavius‘ Existenz…mein Imperator.“ einen Moment stutzte Matthew und dann wurde ihm klar das dieser Mann ein Verbündeter oder Untergebener seines Meisters war und das selbiger große Pläne hatte das wunderte Matthew nicht. Ob er diese Ziele erreichen konnte wusste Matthew noch nicht zu sagen, doch hatte er ihm seine Gefolgschaft geschworen und wenn es ihm möglich war sich für einen Sith mit solch hehren Zielen unersetzbar zu machen so hätte er alles erreicht was er sich je erträumt hatte.

So haben unsere Bemühungen nun endlich Früchte getragen und wir sind der Verwirklichung des großen Plans einen entscheidenden Schritt näher gekommen. Ein großer Tag...Gouverneur.“ Der Graf stellte sich mit dem Gouverneur vor den Versammelten auf:
Nach langen Jahren der Schande gehört Korriban wieder den Sith. Den wahren Sith, den Meistern der Dunklen Seite, die diese Galaxis ihrem unerschütterlichem Willen unterwerfen werden. Der Fall des Parasiten Ignavius ist nur eine von vielen Säuberungen, die notwendig sind, um den Orden zu erneuern und zum Sieg zu führen. Die Stunde des Neubeginns ist gekommen! Kniet nieder vor Darth Saphenus, Krieger der Sith und kraft seines Willens neuer Gouverneur von Korriban!“

Matthew so wie alle anderen im Raum knieten nieder und zollten dem neuen Gouverneur ihren Respekt. Darth Saphenus sprach seine Antrittsrede in welcher er versprach Korriban wieder zu altem Glanz zu verhelfen und es wieder aufzubauen. Der Graf gab den Anwesenden ein Zeichen das sie sich wieder ihren aufgaben zuwenden sollten. Matthew Raziil wie auch die zwei Leibwachen des Grafen Positionierten sich in der Nähe der Türen und überließen die beiden Sith ihren Gesprächen. Lediglich Marava blieb wie immer unauffällig und aufmerksam hinter Janus stehen sollte er ihre Dienste benötigen.

Plötzlich verließ Marava den Konferenzraum, Matthew wusste das sei ins Cockpit ging er hatte auch von der Tür aus das Gespräch der Sith hören können so als stünde er neben ihnen, Saphenus vermisste seine Schülerin im Tempel und so machten sie sich jetzt auf nach ihr zu suchen. Bald kam Mavara zurück und aktivierte das Holo, der Tempel war von den Bombern zu Schutt und Asche zerlegt worden, lediglich die Eingangstreppe die einmal sehr Imposant gewesen war, war noch zu erahnen. Bald hatten die Bioscanner einige Signale aufgefangen und das Angriffsshuttel flog vor um die Lebenszeichen zu überprüfen.

Zum zweiten mal Ging die Yacht in den Landeanflug über und setzte dann auf, der Graf ging gemeinsam mit Saphenus, gefolgt von seinen Schülern und Leibwachen die Rampe hinunter und näherte sich den drei ohnmächtigen. Eine Menschenfrau ein heruntergekommener Mann und ein Soldat in Mandalorianischer Rüstung ob es sich tatsächlich um einen Mandalorianer handelte konnte Matthew aus der Entfernung nicht ausmachen. Der Graf weckte die Frau mit dem selben Stoß an Dunkler Macht wie zuvor ihren Meister. Sie erwachte und Kämpfte sich auf die Füße, nachdem sie den Grafen begrüßt hatte erkundigte sie sich nach ihren Begleitern.

Die Jüngergarde hatte die beiden längst gefunden und trug sie gerade zur Yacht wo sie wieder von einem Medidroiden empfangen wurden. Der Graf bot der Doctorin den Arm an und sie hakte sich bei ihm ein. Die Soldaten kehrten in das Angriffsshuttel zurück und die Sith betraten, angeführt vom Grafen und dem Gouverneur, wieder die Yacht. Sie betraten den Konferenzraum und der Graf sowie der Gouverneur nahmen Platz. Matthew, Raziil und Mavara nahmen hinter ihrem Meister Aufstellung und das Holo zeigte die kleiner werdenden Überreste des Tempels während sich die Birhtright auf den weg nach Dreshdae machte.


[Korriban | Tal der dunklen Lords | Yacht „Birthright“, Konferenzraum ] Graf Sturn, Lord Saphenus, Matthew, Raziil, Zoey, Avlan, Grin (bewusslos), Kerr, Mavara (NSC) und Janus Soldaten
 
[Korriban | Tal der dunklen Lords | Außerhalb der Residenz, am Fuß eines Abhangs | Janus, Raziil Marr, Matthew Severide, Saphenus, Zoey, Grin, Avlan, Kerr, Jünger (NSCs)

Das Lächeln des Grafen nahm einen amüsierten Ausdruck an, als Zoey langsam ihre Augen öffnete und sich verwirrt und langsam umsah, die Archäologin zwinkerte, fast so, als könnte sie kaum glauben, was sie sah, dann riss sie die Augen auf und fand ihre Sinne wieder. Trotz ihrer Verletzungen und des Rucksacks, den Janus in diesem Moment bemerkte, versuchte sie, sich aufzurichten, was den Sith zu einem mentalen Nicken veranlasste. Sie war zäh und gab nicht leicht auf, das hatte er schon bei ihrer Begegnung auf Theaterra bemerkt. Solche Eigenschaften waren unverzichtbar, wenn man im dunklen Orden nicht nur überleben, sondern auch aufsteigen wollte. Saphenus hatte seine Schülerin, so ungewöhnlich es zunächst auch wirken mochte, gut gewählt.

„Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite. Ich habe offenbar ein Talent dafür, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. So wie Ihr ein Talent dafür habt, gefährliche Situationen zu meistern.“


Erwiderte der schlanke Halbechani glatt, als die hübsche Sith ihn mit einem strahlenden Lächeln ansah und ihrer Freude über dieses unerwartete Wiedersehen Ausdruck verlieh, was durch ihr verschmutztes Gesicht kaum geschmälert wurde. Nicht ohne Genugtuung registrierte der Aristokrat, dass sie ihn zuerst bemerkt und angesprochen hatte und sich erst danach an Saphenus, ihren eigentlichen Herrn und Meister, wandte. Die junge Frau schien zu verstehen, dass er hier die zentrale Figur war, auch wenn Janus es nicht darauf anlegte, seinen Verbündeten in den Schatten zu stellen. Der neue Gouverneur von Korriban würde schon bald wieder die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, spätestens dann, wenn er seinen Untertanen gegenüber trat.

Mit höflicher Zurückhaltung verfolgte der blasse Fastmensch, wie sich die Brünette schließlich aufrappelte und vor den beiden höherrangigen Sith niederkniete und sich ehrfürchtig verbeugte, eine Geste des Respekts, den sie als Schülerin den Mächtigeren schuldete, dann wandte sie sich an ihren Meister.


„Wie ich sehe, habt Ihr es nicht versäumt, Dr. Liviana die Etikette des Ordens zu lehren.“


Meinte der Vollstrecker mit einem schmalen Lächeln an den Zabrak neben ihm gewandt, doch seine Miene wurde konzentriert und aufmerksam, als Zoey von den Geschehnissen im Tempel berichtete. Ignavius war nach seinem Ableben also als einer dieser Untoten zurückgekehrt, der Gedanke, dass der feiste Narr an diesem Tag gleich zweimal gestorben war, erfüllte den Grafen mit tiefer Befriedigung, hatte er doch die Benefizgala nicht vergessen. Der ehemalige Gouverneur hatte sein Ende wahrhaft verdient, allein schon dafür hätte Janus sich früher oder später gerächt. Umso erfreulicher, dass es seinem Verbündeten alleine gelungen war, ein Beweis der Stärke und eine Rechtfertigung des Vertrauens, das der Graf ihm gewährte.


„Armselig bis in den Tod und offenbar auch darüber hinaus.“


Janus beließ es bei diesem leisen Kommentar zum Ende des Trinkers, er wünschte nicht, diesem mehr Aufmerksamkeit als notwendig zu schenken. Interessiert beäugte der Graf den Rucksack, den Zoey bei sich trug, von ihm ging intensive Energie der Dunklen Seite aus. Befanden sich darin möglicherweise Artefakte aus dem Tempel? Er kannte die Archäologin, wenn sie etwas saß, dass sie für historisch wertvoll hielt, dann rettete sie es notfalls unter Einsatz ihres Lebens. Janus machte sich eine geistige Notiz, sah aber keinen Grund, sich wegen dieser Artefakte einen Konkurrenzkampf mit Saphenus zu liefern. Der Gehörnte mochte nehmen, was er wollte, die wahre Macht lag nicht in alten Schätzen, so wertvoll und nützlich sie auch sein mochten.

Ganz in der Rolle des distinguierten Gentlemans bot der Vollstrecker der Brünetten die Hand an, als sie schließlich schwankend aufstand, seine grünen Augen funkelten ein wenig, als er ihren bewundernden Blick bemerkte, und er hielt ihre Hand ein Weilchen länger, als es notwendig war und zog sie ein fast unmerklich ein Stück an sich heran, ein gewinnendes Lächeln auf den Lippen, während er auf die kleinere Frau hinabsah.


„Ihr habt offenbar einiges aus dem Tempel retten können. Sehr beeindruckend. Eine der vielen Eigenschaften, Doktor, die Euch so faszinierend machen.“


Das charmante Lächeln des Sith wurde ein wenig breiter, als er Zoey in die Augen sah, dann ließ er sie sanft los. Aufgeregt sah sich die Archäologin um und deutete auf einen am Boden liegenden Mann, den sie Grin nannte, und sie berichtete, dass sie bis vor kurzem noch zwei weitere Begleiter gehabt hatte. Janus nickte knapp und richtete seinen Blick auf den Anführer des Suchtrupps, der Haltung annahm.


„Bringt diesen Mann an Bord und sorgt dafür, dass er medizinisch behandelt wird. Die beiden anderen ebenfalls, sobald ihr sie gefunden habt. Sie müssten ganz in der Nähe sein.“

Der Jünger verbeugte sich und gab Anweisungen, zwei seiner Untergebenen trugen Grin zur Yacht, der Rest schwärmte aus und fand schließlich auch den noch vermissten Vierten in der Runde, einen in eine Rüstung gehüllten Mann hatten sie bereits zuvor entdeckt. Es dauerte nicht lange, bis alle drei zur Yacht gebracht worden waren. Aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie Zoey die Hand ausstreckte und ein Lichtschwert aus dem Sand hob, sie ließ die Waffe zu sich schweben und verstaute sie an ihrem Gürtel. Der Graf wölbte eine Augenbraue und sah mit neutraler Miene zu Saphenus.


„Sie hat bereits ein Lichtschwert? Interessant. Ihr habt bei Ihrer Ausbildung offenkundig keine Zeit vergeudet.“


Stimme und Worte des Sith ließen offen, ob dies als Lob, Tadel oder schlichte Feststellung gemeint war, dann trat er neben die attraktive Archäologin und legte ihr die Hand auf die Schulter, er hatte ihre Unruhe angesichts der Zerstörung des Tempels und der Bomber deutlich gespürt und sandte ihr in der Macht nun das Gefühl von Zuversicht und Ruhe, ließ seine Autorität und Stärke deutlich werden, damit sie wusste, dass er alles unter Kontrolle hatte.


„Kein Grund zur Sorge. Die Bomber haben ihre Mission erfüllt, und wir werden diesen Ort schon bald verlassen. Kommt. In meiner Yacht werdet Ihr medizinisch behandelt werden und könnt Euch erholen.“


Eine einladende Geste, dann setzte sich der Graf in Bewegung und auch die übrigen Anwesenden begaben sich an Bord der Yacht und des Angriffshuttles, die kurz darauf starteten und einen sicheren Abstand zum Tempel erreichten. Im Konferenzraum der Yacht kümmerte sich ein hochmoderner Medidroide um die Verletzte, unterstützt von den Leibwächtern des Sith und seiner Assistentin, deren Miene beim Anblick der Frau an Janus´ Seite die Temperatur von Hoth erreichte, was ihr Herr beflissentlich ignorierte.


„Der Medidroide wird sich um Eure Verletzungen kümmern. Ich bin mir sicher, dass Ihr schon bald vollständig genesen werdet. Entschuldigt mich nun bitte.“


Versicherte er Zoey, lächelte bekräftigend und strich ihr vorsichtig mit dem Handrücken ein wenig den Schmutz von der Wange, eine intime Geste, die er wie seine Worte mit der Macht unterstrich, dann begab er sich zu dem etwas abseits stehenden Saphenus und betrachtete den Gehörnten nachdenklich.


„Eine interessante Entwicklung, was unsere reizende Forscherin angeht. Noch vor nicht allzu langer Zeit suchte sie an der Seite von Jedi nach Artefakten, und nun...“


Der Vollstrecker lachte leise. Das Leben war voller Wendungen. Er verschränkte die Arme hinter dem Rücken, es wurde deutlich, dass er nun wichtige Angelegenheiten besprechen wollte.


Ignavius ist tot, seine Residenz zerstört, und Ihr seid der neue Gouverneur, ganz offiziell von mir im Namen des Ordens ernannt. Doch noch gehört Korriban Euch nicht. Ihr werdet den Bewohnern und besonders den Entscheidungsträgern der imperialen Garnison diesen Herrscherwechsel mitteilen müssen. Ich nehme an, Ihr habt bereits Pläne für das weitere Vorgehen?“


Geduldig blickte der blasse Aristokrat seinen Verbündeten an. In kaum einer Stunde war eine Herrschaft so fragil wie in ihrer ersten. Es kam darauf an, schnell und entschlossen zu demonstrieren, dass nun der Zabrak der Herr dieser Welt war. Die beiden Schiffe beschleunigten und nahmen Kurs auf die bescheidene Siedlung Korribans, den Ort, an dem das weitere Schicksal des Planeten entschieden werden würde.

[Korriban | Tal der dunklen Lords | Yacht „Birthright“, Konferenzraum | Janus, Raziil Marr, Matthew Severide, Saphenus, Zoey, Grin, Avlan, Kerr, Jünger (NSCs)
 
[Horuset-System | Korriban | Tal der dunklen Lords | Yacht "Birthright"] - Saphenus; Janus Sturn; Raziil Marr; Matthew Severide; Grin Redeye; Avlan Diaz; Zoey Liviana

Müde und schwach trottete Saphenus dem Grafen hinterher. Die rechte Hand in seinen Oberschenkel gekrallt, den Rücken krumm, blutverschmiert und nach Schweiß riechend fehlte ihm jedweder Glanz, dem man einem Gouverneur zuschreiben würde. Seine Robe war an vielen Stellen zerschlissen, ein langer Riss enthüllte sein geplagtes Bein und die Prothese, die er dort trug. Sie hatte sich in der Zwischenzeit gelockert und baumelte nun nutzlos an seinem Körper herab. Saphenus sah zu ihr herunter, doch er konnte nicht die Kraft aufbringen sie zu entfernen. Stattdessen konzentrierte er sich darauf die Laderampe hinunter zu gehen und nicht zu fallen. Der warme Wüstenwind bließ ihnen feinen Sand entgegen, Tränen stiegen in sein Auge als sich kleine Körner darin verfingen. Mit der linken Hand versuchte er sie weg zu wischen und rieb sie doch nur tiefer hinein. Sein Anblick war kläglich und jämmerlich, dennoch verschwendete er keinen Gedanken daran. Er hatte gesiegt, sein Feind war tot und auch wenn der letzte Funken Zweifel in ihm nicht völlig ausgelöscht war glaubte er den Worten des Grafen tatsächlich der neue Gouverneur zu sein. Schließlich hatte er keinen Zweifel gespürt und welchen Grund sollte Janus auch haben ihn anzulügen? Obwohl sich zwangsläufig die Frage ergab wieso er so gut informiert war, doch dem konnte man später noch nachgehen. Jetzt zählte nur der Augenblick, also richtete er seine Konzentration auf die ohnmächtigen Gestalten vor ihnen. In der Macht spürte Saphenus, dass seine Schülerin am Leben war. Ihre seltsame Präsenz war noch in Gänze zu spüren, sie war von nichts getrübt. Er warf einen vielsagenden Blick zu Janus herüber, dessen Überraschung tatsächlich ehrlich zu sein schien.

„Ich hoffe ich habe Dir nicht zu viel versprochen.“, erwiderte er flüsternd und hielt sich im Hintergrund während der Graf auf die bewusstlose Brünette zusteuerte und ihr mit einem Kuss der dunklen Seite zu neuem Leben verhalf. Zwar spürte Saphenus einen kleinen Stich als sich der Graf in derart vertrauter Weise seiner Schülerin näherte, doch an diesem Punkt musste er sich zurückhalten. Er konnte eindeutig spüren wie viel Macht sein Verbündeter in der kurzen Zeit hinzugewonnen hatte und wusste, dass er selbst unter ausgeruhten Bedingungen keinen Kampf gegen ihn gewinnen konnte. Warum sollte er so dumm sein seinen engsten Verbündeten zu verprellen? Sollte er doch seine gemeinsame Vergangenheit mit Zoey ausleben, vielleicht spielte ihm das sogar in die Hände. Saphenus sah sich um und blinzelte dabei gegen das grelle Sonnenlicht an. Nicht weit entfernt von Zoey konnte er die unverkennbare mandalorianische Rüstung ausmachen, in die sich Avlan gehüllt hatte. Daneben lag Grin, ebenfalls nicht bei Bewusstsein. Bevor er reagieren konnte schwärmten Janus‘ Jünger bereits aus, präzise und trainiert nahmen sie die beiden in ihre Obhut und schafften sie behutsam auf das Schiff. Saphenus lächelte grimmig. Ihr Verlust hätte ihn in seiner Position als zukünftiger Gouverneur geschwächt, würde er damit immerhin zwei kompetente Diener verlieren. So wenig selbstständig Grin auch war, offenbar hatte er seine Aufgabe Zoey zu beschützen mit Bravur gemeistert. Was Avlan anging war der Söldner nützlicher gewesen als er es jemals einem Mitglied der Black Sun zugemutet hätte.


Zoey schlug ihre Augen auf und als wäre sie nur aus einem kleinen Schönheitsschlaf erwacht fing sie an zu reden. Ungebrochen in diesem Redeschwall strömten die Worte aus ihrem Mund und jedes einzelne zeugte davon, dass sie nicht allzu stark verletzt sein konnte. Galant stand sie nach einer kurzen Verbeugung auf und schulterte ihren Rucksack, in dem es verdächtig klimperte. Saphenus verfolgte jede einzelne ihrer Bewegungen mit einem argwöhnisch zusammengekniffenen Auge, entschloss sich jedoch dazu erstmal nichts zu sagen. Stattdessen griff Zoey nach Janus‘ Hand und man konnte spüren wie sehr sie diese Berührung schätzte. Sie schien ihm mit Haut und Haaren verfallen zu sein. In Saphenus‘ Magen rumorte es leicht, doch er verdrängte seine Gefühle und schob es auf seinen Hunger.


„Aus gegeben Anlass habe ich ihr das Lichtschwert zur Verfügung gestellt, das ich selbst als Schüler geführt habe. Mit einem Blaster kann sie auch nicht umgehen. Da erschien mir das Lichtschwert...würdevoller“, erwiderte Saphenus auf Janus Kommentar. „Ob sie es verdient hat? Zumindest konnte sie den Tempel lebendig verlassen.“ Er machte Janus und der bei ihm eingehakten Zoey Platz und humpelte hinter ihnen in das Schiff, gefolgt von den Jüngern, die Grin und Avlan trugen. Schelmisch grinste der Zabrak als er sich vorstellte wie der stolze Söldner darauf reagieren würde. Sie wurden in einen Konferenzraum geführt, der deutlich das Geld und den Einfluss symbolisierte, den der Graf besaß. Er ignorierte wie Janus seiner Schülerin über die Wange strich. Es war eine Geste der Macht und der Überlegenheit, die er selbst schon an ihr demonstriert hatte. Sollte er doch mit ihr spielen. Kraftlos verfolgte er wie Janus von ihr Abstand nahm und auf ihn zukam.


„Sie wird uns eine wertvolle Dienerin sein.“ Saphenus betonte das Wort uns und grinste den Grafen an. „Ich kann ihre Präsenz nicht einordnen, doch sie ist zweifellos stark in der Macht. Was ihr fehlt ist ein Verständnis für die dunkle Seite…doch das werde ich ihr schon nahe bringen. Noch klammert sie sich an ihre republikanischen Tugenden, doch sie fängt mehr und mehr an zu zweifeln. Bald wird es für sie keinen Weg zurück geben.“ Saphenus sagte das mit Nachdruck, er ließ keinen Zweifel an seinen Worten aufkommen. Noch einmal hörte der Zabrak, dass er im Namen des Ordens zu Ignavius Nachfolger ernannt worden war und Korriban nun darauf wartete von ihm geführt zu werden. Ein Kribbeln regte sich in seinen Fingerspitzen, Erregung machte sich in ihm breit. Gouverneur Saphenus, eine Bezeichnung, an die er sich gewöhnen würde. „Captain Carr wird sich dieser Entscheidung fügen.“, begann er zögernd und dachte an das, was vor ihm lag. Wenn er ehrlich zu sich selbst war hatte er noch nicht über den Moment nach Ignavius‘ Tod nachgedacht. All sein Denken war darauf gerichtet gewesen seinen Feind zu vernichten, doch jetzt musste es weitergehen. Er durfte nicht so enden wie sein Vorgänger. „Er hasst Korriban und uns Sith noch viel mehr, doch sein Pflichtbewusstsein dem Imperium steht über allem. Er wird mit den Zähnen knirschen, doch er wird seinen Befehlen gehorchen. Um ihn mache ich mir keine Sorgen. Er wiederum wird seine Männer in Schach halten. Sie mögen größtenteils der Bodensatz der imperialen Armee sein, doch wir können sie auf unsere Linie einschwören. Was die Siedler angeht: solange es ihnen besser geht als unter Ignavius wird es ihnen egal sein wer Gouverneur ist. Janus, ich werde Korriban nicht dem Verfall überantworten wie es Ignavius vor mir getan hat. Ich werde der Geburtsstätte der Sith seine Würde zurückgeben. Das verspreche ich dir!“ Er legte so viel Nachdruck in seine Stimme wie er konnte. Kurz wanderten seine Gedanken zu dem Kult, doch es lohnte sich nicht ihn anzusprechen. Ohnehin blieb es abzuwarten ob der noch genug Mitglieder besaß um bestehen zu können.


Ungeniert ließ sich Saphenus in einen der bequemen Stühle sinken und achtete nicht darauf, dass er ihn mit einer Spur aus Schmutz und Körperflüssigkeiten benetze. Zumindest sein eigenes Blut schien getrocknet und seine Wunden verschlossen zu sein. Nachdenklich rieb er sich das Kinn. Selbst im Tod war es Ignavius noch gelungen als wandelnde Leiche gegen ihn bzw. seine Schülerin zu kämpfen. Was ihn unweigerlich zu der mysteriösen Aura brachte, die sich die ganze Zeit über über den Tempel gelegt hatte. Saphenus konnte sie nicht einordnen und je länger er darüber nachdachte desto surrealer kam sie ihm vor. Kurz überlegte er Janus davon zu berichten, doch dann verwarf er den Gedanken. Die Aura war mit dem Einsturz des Tempels verschwunden, was spielte sie also noch für eine Rolle? Egal welche Macht auch immer für die wandelnden Leichen verantwortlich gewesen war, sie hatte ebenso wie Ignavius das Ende gesehen.


„Nicht einmal als Untoter war Ignavius zu gebrauchen.“, flüsterte Saphenus, wandte sich von Janus ab und warf Zoey einen eindringlichen Blick zu. „Aber ich bin überrascht: du scheinst in der kurzen Zeit viel gelernt zu haben, sonst hättest du nicht überlebt. Das spricht für dich.“ Auch wenn seine Stimme tonlos war, so konnte die Archäologin erkennen, dass er seine Worte ernst meinte. „Nur wenige erreichen diesen Punkt in den paar Tagen.Er machte eine kurze Pause. „Aber Ignavius ist tot, ich habe ihn mit meinem Lichtschwert durchbohrt und seinen Körper zerschmettert. Dieser Schandfleck wurde von Korriban getilgt und ich denke, jetzt haben wir die Chance einen Neuanfang zu wagen. Ein Neuanfang, an dem…“ Er unterbrach seinen Satz und sah Janus an. Der Graf würde wissen worauf er hinauswollte und mehr musste nicht gesagt werden. Saphenus lehnte sich zurück und streckte die Glieder. Sein Bein pochte, doch die Schmerzmittel des Medidroiden kämpften dagegen an. Müdigkeit drohte sich in ihm breit zu machen, doch noch gelang es ihm mit Hilfe des Bactas in seinem Blut dagegen anzukämpfen. Er wusste, dass er auf dem Dach des Tempels dem Tode nahe gewesen war. Auch wenn es ihm nicht passte, Janus hatte sein Leben gerettet. Noch stärker als zuvor war er nun an ihn gebunden.


„Gib mir den Rucksack.“, sagte Saphenus und wartete darauf, dass Zoey seiner Bitte nachkam. „Alles!“, fügte er hinzu als er den Ring an ihrem Finger sah. Vorsichtig beugte er sich nach vorne und öffnete die Schnalle des Rucksacks. Sofort kam dessen Inhalt zum Vorschein, mit spitzen Fingern zog der Zabrak ihn heraus und stellte ihn auf dem Tisch zur Schau. Sofort fiel sein Blick auf den Handschuh, den Ignavius zur Folter genutzt hatte. Vor seinem geistigen Auge erschien Talitha, dieser unheiligen Apparatur ausgesetzt. Zorn stieg in ihm auf. Vor ihm lagen die wenigen Überreste, die noch von Ignavius‘ Existenz zeugten und plötzlich spürte er das brennende Verlangen auch diese noch zu vernichten. Die Welt um ihn herum wurde schwarz als er seinen Finger nach dem Ring ausstreckte, den Zoey vor ihn hingelegt hatte. Kleine Blitze schienen sich zwischen dem Metall und seiner Haut zu formen je näher er dem Schmuckstück kam, dann berührte er es. Eine Woge des Schmerzens brach über ihn herein, die alles übertraf was er bisher erlebt hatte. Nicht einmal die Nähe des Todes auf dem Dach des Tempels war damit zu vergleichen. Er wollte schreien, doch kein Ton entwich seinem Mund. Stattdessen war er in tiefster Schwärze gefangen, hilflos und verzweifelt. Während er wild mit seinen Armen ruderte fiel er in der realen Welt von seinem Stuhl, verdrehte seine Auge anfallsartig und verkrampfte mit jedem Muskel seines Körpers. Er hatte das Gefühl zu fallen, tiefer und tiefer ohne zu wissen wann der Abgrund kam. Kein klarer Gedanke formte sich mehr in seinem Kopf bis er seinen Widerstand schließlich aufgab. Bereitwillig gab er sich der Dunkelheit hin. Er wollte diese Schmerzen einfach nicht mehr spüren. Dann war alles vorbei. Der Konferenzraum bildete sich vor seinem Auge ab während eine ungeahnte Macht durch seine Adern floss. Sie elektrisierte ihn, riss ihn auf die Beine, die Hände hoch erhoben. Als könnte er die Welt in ihren kleinsten Molekülen sehen wanderte sein Bewusstsein umher bis es stutzig stehen blieb. Zwei Siegel schwebten im Raum, grell pulsierend und sich gegen seine Macht wehrend. Das eine befand sich in seinem Bein, er tippte es mit seinem Finger an und es zerbrach. Das andere war außerhalb seines Körpers, ohne nachzudenken zerstörte er auch das. Dann verschwand dieses Bewusstsein und als wäre er plötzlich blind stand er inmitten des Konferenzraumes, alle Blicke auf sich gezogen. Nur langsam formten sich Möbel und Personen in seinem Blickfeld während er zitternd auf beiden Beinen stand. Die Schmerzen waren verschwunden und langsam wurde Saphenus bewusst, dass sich etwas in ihm verändert hatte. Das dunkle Mal, das Hybris einst auf seinen Körper gebrannt und sein Bein verkrüppelt hatte, war verschwunden. Das Blut pumpte nun wieder ungehindert durch seine Oberschenkelarterien. Vorsichtig verlagerte er sein Körpergewicht auf das scheinbar gesunde Bein und zuckte zusammen. Schon war der Schmerz wieder da und schoss durch seinen Körper. „Das Mal ist verschwunden…“, stammelte er wirr als er nicht verstand wieso er weiter geplagt wurde. Resignierend ließ er sich in seinen Sitz fallen. Er zitterte und es dauerte bis er wieder zu sich kam. Langsam wanderte sein Blick über die Artefakte, doch die waren verschwunden. Feiner Staub befand sich an deren Stelle, sie waren vernichtet. Lediglich der Handschuh eine Statue lagen noch auf dem Tisch. Angewidert sah er sie an.


Janus?“, fragte er und drehte langsam den Kopf. „Kein Wunder, dass Ignavius den Verstand verloren hat. Mit diesen Artefakten darf man nicht leichtfertig umgehen.“ Er sah wieder hinunter auf den Tisch. Über den Ärger wegen seines Beines legte sich eine deutliche Befriedigung: zumindest war von Ignavius nicht mehr als ein Handschuh und eine Statue übrig. Er wagte es zwar nicht diese Gegenstände anzufassen, doch sie würde man sicher wegschließen können.


[Horuset-System | Korriban | Tal der dunklen Lords | Yacht "Birthright"] - Saphenus; Janus Sturn; Raziil Marr; Matthew Severide; Grin Redeye; Avlan Diaz; Zoey Liviana
 
[ Äußerer Rand :: Horuset-System :: Korriban :: Außerhalb der Residenz :: am Fuße eines Abhangs] Avlan, Kerr (NPC)?, Grin?, Zoey?

Avlan liebte es zu schlafen. So konnte er neue Energien tanken, sich zurücklehnen, und einfach dass Leben genießen. Zugegeben, man mochte in diesem teils bewusstlosen Zustand wenig von diesem 'Leben' mitbekommen, aber zumindest hatte man seine Ruhe. Niemand störte einen, niemand verlangte von einem sich in einen kranken Tempel zu begeben um dort Untote zu jagen. Oder sich gar mit Tuk'atas herumzuschlagen. Eigentlich hätte er sich nie vorstellen können dass zu tun, dass war nämlich nicht die Intention seines Berufes gewesen. Hätte dieser verdammte Hutte ihn nicht hergeschickt.... Er wäre wohl noch ein Freiberufler gewesen, der seinen Teil freiwillig tat. Bei der Black Sun jedoch... grundsätzlich war es ja freiwillig ob man Mitglied war oder nicht, außer man wurde dazu gezwungen. Und da Avlan mehr als nur gezwungen wurde, musste er tun was man ihm befahl. Selbst wenn dass hieß ein Selbstmordkommando zu überleben...

Jemand klopfte auf seinen Helm. Avlan zuckte auf, und fuchtelte mit den Armen um sich, in der Vorahnung ein Untoter würde erneut über ihn herfallen. Doch dem war ganz und gar nicht so. Ein gut betuchter junger Mann, bewaffnet und aufrichtig, versuchte den Söldner hoch zu heben. Weshalb tat er dass? Avlan stieß ihn unhöflich weg:"Was tust du da? Wer bist du überhaupt?". Der Typ erklärte ihm dass ein 'Lord Sturn' hier wäre um sie zu retten, und dass er dankbar sein sollte diese Gelegenheit zu erhalten. Lord Sturn? Hatte er diesen Namen denn nicht schon einmal gehört? Genau! Saphenus hatte anfangs gemeint, Avlan wäre von diesem Lord geschickt worden um eine Botschaft zu überbringen. War dieser Mann also nun wirklich hier, auf Korriban? Als er sich ein wenig umschaute erkannte der Söldner auch schon eine Gruppe von Personen, an die zwanzig Meter von seiner Position entfernt. Er erkannte lediglich... Zoey und Saphenus. Er lebte also!

Hinter Avlan wurde Kerr auch aus dem trockenen Wüstensand gehoben, und er erkannte wie dieser sich die Knie aufgeschürft hatte während ihres Sturzes aus solch großer höhe. Es ging ihm aber ansonsten ebenfalls recht gut, jedenfalls konnte er seine Vibrowaffe selber aufheben und an seinen Gürtel aufhängen. Der Söldner schaute dafür an sich herab: Zerfetzte Stoffkleidung, beschädigte Rüstplatten, und etliche Stellen an denen die Farbe abgeblättert war. Die Rote Farbe, dass Blut des Gleiterfahrers, war schon vor langem getrocknet und wurde teils durch dass schmutzige Wasser abgewaschen, teils von neuen Inhalten überdeckt. Schwarze und Grünliche Überreste der Untoten zierten seine sonst dunkelgraue Kleidung, selbst die Mandalorianischen Symbole auf der Rüstung konnte kaum erkannt werden. Der Jetpack war sowieso mit dem Ableben des Tempels hinüber, und als Avlan in Richtung des Gebäudes sah, erkannte er auch schon die hohen und dunklen Rauchschwaden den strahlend blauen Himmel überdecken. Jedem auf Korriban würde der heutige Tag ein Begriff werden, jeder würde sich an die Erstürmung der Residenz erinnern.

Den schwarz gefärbten Arm versuchte Avlan zu ignorieren und hielt nah an sich an den Körper. Gerade als er zu gehen versuchte, fiel er wieder zu Boden. Sein Körper war schwach, und wahrscheinlich bereits ausgemergelt. Diesmal ließen die Diener nicht mit sich reden. Sie packten den Söldner grob an den Armen und schleiften ihn letztlich ins innere eines wertvoll Aussehenden Schiffes. Wie ein Gefangener wurde der Söldner durch dass Schiff geschleppt, zwischendurch konnte er sich wieder mit seinen Beinen halt verschaffen und lief, gestützt durch zwei Helfer, in irgendeinen Raum. Er wurde dabei unsanft auf einen Sessel gesetzt, und ihm wurde gesagt dass er hier warten solle. Man würde sich ihm gleich annehmen. Kurz darauf betrat auch Kerr den Raum, und wurde in eine Ecke gesetzt, entfernt von Avlan. Er nutzte einen ungesehenen Moment und nahm neben seinem Kollegen platz, unbedarft saßen die beiden dann regungslos in der Ecke:"Was ist dass hier für ein Theater? Wo sind wir?", fragte Kerr. Der Söldner zuckte mit den Schultern:"Ich habe Saphenus und Zoey gesehen, es schien reibungslos abzulaufen. Ich denke wir haben nichts zu befürchten". Kurz darauf betrat auch ein teils bewusstloser Grin den kleinen Saal, welcher dann sogleich neben den Söldner gesetzt wurde. Der Typ bekam wie immer nichts mitzubekommen. Wie oft verlor er eigentlich sein Bewusstsein?

Nach wenigen Sekunden betraten weitere Gestalten den Raum: Er erkannte sofort Zoey und Saphenus, welche beide recht gut mit ihrem Zustand zurechtkamen, selbst wenn man ihnen körperliche Abnutzungserscheinungen ansah. Ein schlanker, in förmlicher Sicht gut aussehender Herr und weitere unwichtige Diener betraten den Saal ebenfalls, sodass recht schnell, recht viele Personen anwesend waren. Ein Medidroide kümmerte sich alsbald um Zoey, während der gut aussehende Herr sich regelmäßig an diese wand und ihr irgendetwas sagte, was Avlan nicht verstehen konnte. Besser so. Eifersüchtig war er natürlich nicht, wenn der Typ sich an sie ranmachen wollte dann konnte er dass gerne tun. Ihn störte es ganz und gar nicht. Niemals. Niemals! Diese kleine Göre hätte in den Katakomben lieber sterben sollen! Oh und wie er ihre arrogante Art verabscheute, ihre angebliche Überlegenheit! Und nun dass! Verdiente sie es etwa eher von einem Medidroiden behandelt zu werden! Am liebsten hätte er ihr dass Verdammte Armband um den Hals geschnürt!

Er musste sich abreagieren. Sehr wahrscheinlich würde dass Armband erneut auf seine Stimmung reagieren, und wenn er seinen Arm nicht vollständig verlieren wollte dann musste er ruhig bleiben. Zumindest hatte Avlan bereits verstanden dass seine Emotionen dieses blöde Ding steuern konnten. Womöglich sollte er Saphenus um Rat fragen? Später. Er stupste hingegen einen der Diener an, und zeigte auf den Medidroiden. Binnen weniger Minuten gelangte dieser auch von der einen, zur andere Seite des Saales und begann ihn zu behandeln. Die Maschine nahm sich den Arm vor und beäugte ihn kurz, entschied sich letztlich aber nur dazu ein Schmerzmittel zu injizieren. Da sich dass Armband nicht von Hand öffnen ließ, und der Droide etwas länger brauchen würde um dieses komplexe Problem zu behandeln, lehnte Avlan dass Angebot ab und konzentrierte sich wieder auf den Gesprächsverlauf im Raum. Saphenus forderte von Zoey ihre Tasche, und dem Söldner fiel auf dass er sich dem vornehmen Typen, und sonst eigentlich niemandem vorgestellt hatte, noch hatte er mit Saphenus gesprochen. Doch dieser mehrere Meter von ihm entfernt war, konnte er so auch nicht an ihn heran kommen.

Avlan stand auf und begab sich an den Tisch an dem sich der Sith befand, musste sich jedoch hinter einen weiteren aufdringlichen Zabrak positionieren der ihm im Weg stand. Der Mann wollte dem Söldner einfach keinen Platz machen, und so akzeptierte er dass vorerst. Er musste sowieso nur zuschauen. Auf dem Tisch positionierte der Sith mehrere Artefakte aus Zoeys Tasche, an sich nicht weiter merkwürdig, doch bei einem Gegenstand konnte er seinen Augen nicht trauen: Ein kleine, sitzende Statue befand sich darunter! Es handelte sich doch nicht ernsthaft um die Statue die er... Es musste sich einfach um die Statue handeln die er den Kultisten übergeben hatte! Oh, wie ihm dieses verdammte Miststück immer in die Quere kam. Langsam tastete er an dass Lichtschwert an seinem Gürtel, und verspürte die pure Lust dem Mädchen die Klinge ins Herz zu rammen. Doch hier waren viel zu viele Leute, außerdem würde dass hier so niemand tolerieren - er wäre schneller tot, als er Bantha sagen könnte. Kurz darauf vollführte Saphenus merkwürdige Bewegungen nachdem er ein Artefakt berührt hatte. Er zuckte einmal zusammen, kurz darauf stand er wieder auf und erzählte von einem Mal dass nicht mehr da sei. Bisweilen hatten sich auch die restlichen Artefakte aufgelöst... Bis auf dass eine. Dass seine. Und ein weiterer, unwichtiger Handschuh.

Saphenus wandte sich an den vornehmen Mann neben ihn, und betitelte ihn als Janus. Er erklärte diesem dass man mit den Artefakten nicht 'leichtfertig umgehen sollte'. Was hatte dass zu bedeuten? Avlan wusste ganz genau dass es sich bei der kleinen Statue um sein Artefakt handelte, den Gegenstand für den er hergekommen war. Der Rest davon war glücklicherweise nicht dabei gewesen, aber Zoey musste ihm diese eine Statue hundertprozentig abgenommen haben! Unerlaubt! Er kochte vor Wut, ließ sich jedoch nichts anmerken. So unfreundlich wie er war ließ er nicht einmal den Helm sinken, er hatte es wohl eher vergessen, und räusperte sich hinter dem Zabrak vor ihm. Der trat zur Seite und starrte Avlan an, doch er ließ sich nichts anmerken. Stattdessen stellte er sich an den Tisch und wollte gerade auf den Gegenstand weisen, bis er erkannte dass alle Blicke auf ihn gerichtet waren. Anscheinend konnte keiner so recht deuten was er jetzt überhaupt wollte. Fühlten sie sich ihm alle etwa überlegen? Das waren sie ganz gewiss nicht.

"Verzeiht, mein Name ist Avlan Diaz", sagte er, um die Menge um ihn herum zu beschwichtigen. Dann jedoch zeigte er auf die Statue:"Und ja, ihr habt recht. Damit sollte man durchaus nicht leichtfertig umgehen, vor allem, wenn es einem nicht gehört", dabei schaute er vorwurfsvoll zur Seite, und starrte Zoey für mehrere Sekunden an. Dann sah er wieder zu Saphenus:"Wie dem auch sei, ich will diesen Plausch nicht stören, aber dieser Gegenstand ist Auftrag meiner Mission. Wir hatten einen Deal, Lord Saphenus, Herrscher über Korriban. Ich habe den meinen eingelöst, es ist nun an euch, den euren einzulösen.". Gespannt starrte er den Sith an, und erwartete ein Antwort von diesem. Durchaus konnte sich dieser nicht an seine Abmachung halten, und dem Söldner drohen - doch hatte er seine Macht eben erst erlangt, und dass wohl nur förmlich wie der Söldner verstanden hatte. Ob es wirklich klug wäre in seiner ersten Amtshandlung sein Abkommen zu brechen? Es würde sich zeigen, wie dass Einauge handeln würde. Ein Mann musste genau wissen, wen er als Freund, oder eben als Feind haben wollte....

[ Äußerer Rand :: Horuset-System :: Korriban :: Yacht "Birthright"] Avlan, Kerr (NPC), Grin, Zoey, Saphenus, Janus, Matthew, Raziil, Grin
 
Korriban, vor Ignavius`zerstörter Residenz, seitlich vor Felsen vor Sandhügel: Graf Sturn, Lord Saphenus, Zoey, Avlan, Grin bewusslos, Kerr, Janus seine Schüler und Soldaten und Diener


Janus`Antwort war charmant. Er sprach aus, dass auch er erfreut war, sie wieder zu sehen. Wie gerne sie diese Worte aus seinem Mund hörte, obwohl sie wusste, dass er sicherlich vielen Frauen die gleichen Worte zuflüsterte. Wie hieß doch nochmal die Person, um die es im Streitgespräch zwischen Kestrel und Janus immerzu ging? Brianna! Das musste eine richtige Schlampe sein! Er meinte witzig, eben immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Oh, das war er! Sie musste einfach nur lächeln und wäre sie nicht so schlapp und verletzt gewesen und hätte sich dermaßen zerschlagen gefühlt, dann hätte sie vermutlich gekichert wie ein kleines Schulmädchen. Nach seinem gut verpacktem ironischem Selbstlob lobte er nun aber Zoey. Sie errötete leicht. Natürlich hörte sie das gerne!

“Sie machen mich ganz verlegen, Mylord!”,

säuselte sie und schenkte ihm einen atemberaubenden Augenaufschlag. Als sie dann vor beiden Sith niederkniete und ihnen ihren Respekt erwies, konnte Zoey erkennen, dass das besonders Janus gefiel und er sagte auch Lobendes dazu in Saphenus` Richtung. Das kam also gut an. Gut zu wissen. Sie hatte die Kenntnisse aus ihren Studien und setzte sie gerade um. Vor allem nannte er sie bei ihrem Doktortitel, ein Mann der Etikette, und wusste ihre fachlichen Kenntnisse und Fähigkeiten offensichtlich zu würdigen. Sie war zwar Sithschülerin, hatte aber einen Beruf und dafür ewig studiert und Karriere gemacht! Nun, allerdings hatte Janus ja auch studiert, wie er ihr damals unter die Nase gerieben und geprahlt hatte und ach ja, auch Saphenus hatte studiert und dieser Hybris war Arzt und war wohl dann auch studiert! Sie waren alle ziemlich klug, wie es schien.

Interessiert lauschten beide Sith, was sie über die Ereignisse mit dem untoten Ignavius zu berichten hatte. Janus nannte ihn armselig bis in den Tod. Ja, so konnte man es wohl zusammenfassen. Zoey sah vor ihrem geistigen Auge seine abgetrennten Leichen-Finger wie Würmer durch den Raum kriechen. Keine schöne Erinnerung!

Als sie dann mit des Grafen Hilfe aufstand, fiel sein Blick bewundernd auf ihren vollen Rucksack und er war klug genug, um zu wissen, was sich darin verbarg und erwähnte lobend ihre Leistung, diese Artefakte aus dem Tempel gerettet zu haben. Ja, so war sie! Sie nickte kurz und warf dann einen Blick zu Saphenus. Die Artefakte waren natürlich für ihn gedacht. Ja, der imposante Tempel lag nun in Schutt und Asche! Irgendwie schade! Wenigstens die Artefakte konnte sie retten!

Nachdem Zoey ihren Leibwächter erspäht hatte und auch die zwei Anderen erwähnt hatte, ordnete Janus sofort deren Bergung und medizinische Versorgung in seiner Raumyacht an. Auch sie sollte sich auf seiner Yacht erholen und medizinisch betreuen lassen. Sie nickte dankbar. Er war so aufmerksam und das, obwohl er ein Sith war! Wegen der Bombardierung beruhigte er sie und legte ihr seine Hand auf ihre Schulter, was sie deutlich genoss. So, wie er sie ansah und wie er es sagte, würde sie ihm alles glauben.


Nun hielt er ihr wie auf der Gala galant seinen Arm hin und führte sie an Bord seiner Luxusyacht. Das Kuriose war, dass ihr Meister hinter ihnen her lief. Ihr fiel das sofort auf! Das war Zoey direkt fatal, doch konnte sie es nicht ändern. Sie wurde in den Konferenzraum geleitet. Dem sandigen verschütteten finsteren Tempel gerade entkommen, war die Yacht eine Wohltat für ihre Augen und Sinne. Alles war darin von erlesenem edlem Geschmack und so harmonisch aufeinander abgestimmt und Luxus pur! Ihr Blick fiel auf ihre Leute. Avlan und Kerr saßen mit ihren verdreckten sandigen Klamotten, besudelt mit Leichensäften und in Todesgeruch gehüllt, in den teuren guten Sesseln herum und sauten die Polstermöbel ein, während Grin in seinem Sessel immer noch ohnmächtig war. Da halfen seine vielen Implantate auch nicht dagegen.

Dort angekommen kam gleich ein hochmoderner Medi-Droide auf sie zu und einige andere Diener, darunter erkannte sie auch die Frau (Marawa)von der Benefizgala wieder, die sie am Einlass in die Gedächtnishalle begrüßt hatte. Sie hatte auf der Gala ein hellblaues Etuikleid getragen, erinnerte sie sich. Es war erst wenige Tage her, als sie dort alle gemeinsam waren und doch kam es ihr wie eine Ewigkeit vor. Es war so viel in der Zwischenzeit geschehen! Wie es aussah, gehörte die Servicekraft zu Janus seinen vertrautesten Mitarbeitern oder schlicht gesagt, zu seinem Gefolge. Allerdings schien sie verstimmt zu sein. Laufend warf sie Zoey vernichtende Blicke zu?!


Janus meinte nun zu Zoey, dass man sie nun verarzten würde und das es ihr bald wieder besser gehen würde. Er war so ein Charmeur! Dann strich er ihr über Zoey`s schmutzige Wange und sah ihr dabei tief in die Augen. Zum Einen genoss sie es, von ihm berührt zu werden. Es war ein Gefühl wie warmes Kribbeln, dass sich durch den ganzen Körper zog und sofort brachte er ein Feuer in ihr zum Lodern und sie sah lächelnd zu ihm auf und ihre Wimpern flatterten verlegen unter seinem funkelndem Blick. Zum anderen spürte sie, dass er seine Macht ausstrahlte und sie wurde ungern zum Schulmädchen und zur Unmündigkeit degradiert. Sie kannte diese Geste von ihrem Meister. Sie war eine junge Frau, gebildet, hatte schon einiges erreicht und stand voll im Leben! Doch, sie vergaß nicht, wen sie vor sich hatte und fügte sich bereitwillig seiner Anweisung, die ihr ja wohl gesonnen war und nahm den Rucksack von den Schultern und stellte ihn ab, zog den Umhang aus und entblößte zuerst ihre Taille, indem sie ihr Shirt etwas hoch zog, die heftig blutete, während die anderen Lichtschwertwunden kauterisiert waren. Der Droide nahm sich Wunde für Wunde vor, reinigte und behandelte sie und verband alles keimfrei. Mehrfach verzog sie angewidert oder schmerzerfüllt ihr Gesicht, als sie ihre Wunden betrachtete und jene behandelt wurden. Auch erhielt Zoey Injektionen mit Bacta, Schmerzmittel und Antibiotika. Janus war einige Schritte weiter zu ihrem Meister gegangen und beide hatten sich an einen Tisch gesetzt. Zoey warf öfters einen neugierigen Blick zu ihnen hinüber. Sie hatte das dumpfe Gefühl, dass sie über sie sprachen. Janus lachte leise. Sie sprachen weiter vertraulich.

“Au!”,

der Droide hatte gerade eine große Schürfwunde desinfizierend eingesprüht. Das brannte wie Feuer und trieb ihr die Tränen in die Augen. Sie wandte nun den Blick ab und versuchte sich besser darauf zu konzentrieren, die Zähne zusammen zu beißen, um nicht solche Geräusche von sich zu geben. Sie hatte das Gefühl, tapfer sein zu müssen. Aber, der Droide war fertig. Er empfahl ihr ein Bactabad. Ja, ein warmes schönes Bad und den ganzen Dreck abwaschen. Zoey fühlte sich so sandig und beschmutzt. Sie hatte das Gefühl, den Geruch des Todes an sich zu tragen, als wäre sie ein Totengräber aus der Antike.

Sie sah wieder zu Janus und zu ihrem Meister, als Saphenus sich an sie wandte. Sie war überrascht. Auch er lobte sie. Stolz durchflutete sie. Sie errötete. Er schien es nicht einfach so daher zu sagen, sondern meinte es ernst. Er war nicht der Mann, der mit Loben um sich warf, daher bedeutete es ihr viel.


“Danke, Meister! Euer Lichtschwert kam dabei voll zum Einsatz!”

Er fand, dass sie schon viel gelernt hatte!? Er sprach weiter. Er sprach von Ignavius und wie er ihn durchbohrt hatte. Sie nickte ihm dabei zu, als er davon sprach. Doch dann hielt er im Satz inne und sah nur Janus an. Ihr Meister würde doch nun der neue Gouverneur werden, oder?

Doch nun forderte Saphenus sie auf, ihm den Rucksack zu bringen. Er warf einen Blick auf den großen Klunker an ihrer Hand, den sie locker auf dem Mittelfinger trug, denn Ignavius hatte fette Wurstfinger gehabt und fügte streng hinzu, ihm ja alles zu bringen! Zoey errötete. Sie würde es nicht wagen, ihn zu betrügen und ihm etwas vorzuenthalten! Flink griff sie zum prall gefüllten Rucksack und brachte ihn zu ihm. Rasch zog sie den Ring vom Finger und legte ihn vor ihm auf den Tisch, vor dem er saß. Sie ging auf ein Knie und schob ihm den Rucksack zu. Gespannt sah sie zu ihm auf und beobachtete ihn, wie er den Rucksack öffnete und alle Artefakte auspackte und vor sich hin legte. Ihr Herz klopfte dabei ungestüm, als wenn man jemandem ein Geschenk überreicht hatte und er es auswickelte. Wie bei Yui zu ihrem Geburtstag! Es waren unzählige Ringe darunter. Einer hatte einen gänzlich schwarzen Stein, so schwarz wie finstere Nacht. Sie hatte das Gefühl, dass er sich in seinen Fingern, bis er ihn ablegte, rötlich verfärbt hatte. Ein anderer war nicht golden, sondern rostrot mit einem Opal. Dann diese drei Schwerter. Sie hatten an Ignavius`Gürtel gesteckt. Der Moosgrüne fiel einem besonders auf und wirkte irgendwie giftig, vielleicht lag es an der giftgrünen Farbe!? Der Goldene war mit einem Schlitz in der Mitte versehen und schien ein Zeremoniendolch zu sein!? Der schwarze Dolch hatte eine merkwürdige Vorrichtung an der Spitze!? Etliche Armreifen, Armbänder, Ketten folgten. Besonders stach unter dem Goldschmuck eine Knochenkette hervor. Die Glieder waren lauter schwarz verfärbte Glieder mit geheimnisvollen Sithrunen eingeätzt, bis auf einen größeren weißen Knochen in der Mitte, der an einen Totenschädel erinnerte. Zoey hatte noch keine Zeit gehabt, alles genauer zu begutachten. Die Kette fand sie besonders interessant! Aus welchem Zeitalter sie wohl stammte? Ja, der Handschuh, dieser Griller, landete auf dem Tisch und die purpurne Statue. Zoey war sehr stolz auf sich. Ignavius schien seine wichtigsten und wertvollsten Artefakte alle am Leib getragen zu haben und Zoey hatte sie vorm Untergang bewahrt. Freute sich ihr Meister?

Ihr Meister griff zuerst nach dem Ring, den Zoey am Finger getragen hatte. Merkwürdigerweise funkte und knisterte es, je näher seine Finger dem Ring kamen, als würde er unter Spannung stehen. Also, bei ihr hatte der Ring das nicht getan!? Er streifte dennoch den Ring über. Dann wurde es gruselig! Er schien Schmerzen zu haben, doch kein Laut entwich seinen Lippen, stattdessen fiel er polternd mit seinem Stuhl um und krampfte.

Meister!”,

keuchte Zoey erschrocken auf.

“Was ist mit Ihnen?”

Sie versuchte ihn samt des Polsterstuhles wieder aufzurichten. Ein Diener von Janus eilte ihr zu Hilfe. Der Medi-Droide kam näher. Saphenus hatte Schaum vorm Mund! Man konnte fast nur noch das Weiße in seinen Augen sehen, weil er seine Augen verdreht hatte. Er ruderte mit seinen Armen wild umher. Zoey überlegte, ob sie ihm den Ring abziehen sollte, wagte es aber nicht. Schlagartig wurde ihr klar, dass sie das Artefakt selbst nie aktiviert hatte. Es war ein mächtiges Artefakt, daher hatte Ignavius auch so viel davon gesprochen und sich damit gerühmt gehabt und es wurde nur durch sehr starke Machtnutzer aktiviert. Dann sprang ihr Meister plötzlich auf, schaute irre im Raum umher, als sähe er irgendwelche Geister und schnippste sich dann gegen sein krankes Bein. Was ging hier vor? Er zitterte und quatschte wirres Zeug von einem verschwundenen Mal und so?! Zoey stand genau neben ihm, sah, dass er immer noch völlig verwirrt alle ansah und meinte nur:

“Vielleicht tut das Artefakt Ihnen nicht gut, Meister?! Sie sollten den Ring lieber wieder abnehmen!”

Das sah ja schließlich nicht gesund aus! Er ließ sich in seinen Sitz zurückfallen. Besorgt starrte Zoey ihn fast fassungslos an. War ihr Meister etwa dem Wahnsinn verfallen? Man konnte ja nie wissen, wie so ein Artefakt wirkte?! Er starrte nun auf den Tisch und Zoey folgte seinem Blick. Sie konnte kaum begreifen, was sich ihr offenbarte:

“Was ist nur geschehen? Wo sind sie hin? Das kann doch wohl nicht wahr sein!?”,

klagte sie mit erstickter entsetzter Stimme. Sie konnte kaum glauben, noch fassen, was sie sah! Bis auf zwei Artefakte war nur noch glänzender Staub auf dem Tisch! Was hatte ihr Meister getan?! Was laberte er da? Sie war durch die Hölle dafür gegangen! Lord Saphenus hatte nicht mal den Anstand deshalb verlegen aus zu sehen! Vielleicht hätte er erstmal lieber eine Gebrauchsanleitung dafür lesen sollen oder so etwas in der Art?! Er hatte stümperhaft die meisten Artefakte vernichtet! Zoey hatte das Gefühl gleich in Ohnmacht fallen zu müssen! Doch leider war sie dafür zu stark! Was nämlich dann kam, setzte dem Ganzen die Krone auf! Avlan stand ihr jetzt plötzlich gegenüber, ebenfalls neben Saphenus und erklärte gerade dummfrech, dass die Statue sein Artefakt wäre, während er dreist drauf zeigte, und sie dabei beabsichtigt extrem lange ansah und das es einen Deal gebe!? Ihr Puls schoss hoch. Ihr Blutdruck ebenfalls in ungeahnte Höhen! Zoey lachte schrill auf und zeigte ihm einen Vogel!

“Du bist wohl nicht ganz knusper im Oberstübchen!”,

sagte sie schrill und einige Oktaven zu hoch.


Korriban, vor Ignavius`zerstörter Residenz, seitlich vor Felsen vor Sandhügel: Graf Sturn, Lord Saphenus, Zoey, Avlan, Grin bewusslos, Kerr, Janus seine Schüler Matthew und Raziil, Diener incl. Marawa
 
[Korriban | Tal der dunklen Lords | Yacht „Birthright“, Konferenzraum | Janus, Raziil Marr, Matthew Severide, Saphenus, Zoey, Grin, Avlan, Kerr, Jünger (NSCs)

An Bord seiner eleganten Yacht, die er angesichts der Verletzungen einiger Passagiere nach Abschluss dieser Reise wohl gründlich reinigen lassen würde, war Janus ganz in seinem Element. Das elegante, schnittige Schiff bot sämtliche Annehmlichkeiten, die man von einem Fortbewegungsmittel für einen Mann seines Ranges erwarten konnte, und war ihm schon seit einigen Jahren ein treuer Begleiter. Zwar war der schlanke Fastmensch nicht sentimental, was Gegenstände anging, jedenfalls meistens nicht, doch verspürte er keinen Drang, ein anderes Schiff für seine Zwecke zu verwenden. Ganz besonders nicht die, die dem Sith-Orden gehörten, der Gedanke, dass er sich mit ausgeliehener Gebrauchtware zufrieden geben sollte, war geradezu eine Beleidigung. Für seine Kämpfer mochte das Angriffsshuttle tauglich sein, doch für ihren Herrn kam nur sein eigener Besitz in Frage.

In seiner teure, maßgeschneiderten schwarzen Robe mit den markanten roten Streifen und der goldene Brosche, an der das Familienwappen prangte, passte er perfekt in den Konferenzraum, was man von seinen Passagieren nicht unbedingt sagten konnte. Doch ästhetische Erwägungen waren im Moment zweitrangig, hier ging es um weitaus mehr. Janus musste innerlich zugeben, dass er von der Enthüllung, dass Zoey die Schülerin von Saphenus war, überrascht worden war. Die Archäologin war auf irgendeine mysteriöse Art mit der Macht verbunden worden und hatte sich den Sith angeschlossen, eine dramatische Kehrtwende für eine Bürgerin der Neuen Republik und nicht zuletzt deshalb ein Rätsel. Ein Rätsel, dem er auf den Grund gehen würde, er konnte keine potentielle Bedrohung tolerieren. Zoey mochte ihm nicht feindlich gesonnen, sondern zugetan sein, doch war das keine Garantie, dass dieser Zustand ewig anhalten würde.

Nahezu lautlos, mit der unauffälligen Würde und Geschicklichkeit eines Halbechani, gesellte sich der Graf also zu ihrem Meister. Saphenus, der strahlende Sieger, doch mochte dieses Adjektiv nicht so recht zu dem vom Kampf um Korriban gezeichneten neuen Gouverneur passen. Janus lächelte dünn, wusste er doch, dass Unscheinbarkeit genau das war, was sein Verbündeter ausstrahlen sollte. Vorhin hatte der Vollstrecker nachdenklich geschwiegen, als der Zabrak davon berichtet hatte, warum er der Brünetten sein altes Lichtschwert übergeben hatte, doch nun, da sie sich ungestört unterhalten konnten, ging er kurz darauf ein.


„Eine weise Entscheidung, ihr das Lichtschwert zu überlassen. Es dürfte dabei helfen, sie anzuspornen ihrer Rolle als Eure Schülerin gerecht zu werden.“


Wohlwollen war in der vornehmen Stimme des Sith zu hören, doch war es dezentes, knappes Lob. Angesichts ihrer Unfähigkeit mit dem Blaster war es wohl auch sonst eine gute Idee, ihr eine andere Waffe in die Hand zu geben, dachte sich Janus amüsiert. Noch war er skeptisch, was ihren Wert als Anhängerin der Dunklen Seite anging, auch wenn Saphenus ihm mit einem Grinsen versicherte, dass sie für sie beide eine wertvolle Dienerin sein würde, der Gehörnte bekräftigte seine Absicht, sie endgültig auf den dunklen Pfad zu führen. Ein ambitioniertes Unterfangen, doch wenn der Gouverneur Erfolg haben sollte, würde sie gewiss eine mächtige und nützliche Verbündete werden.


„Gut, gut. Ich habe vollstes Vertrauen in Eure Fähigkeiten, unserer reizenden Archäologin die Augen für die Dunkle Seite zu öffnen. Sie wäre nicht die Erste, die sich von den Lügen der Neuen Republik befreien kann, nicht wahr? Eure eigenen Erfahrungen dürften Euch diese Aufgabe erleichtern.“


Das Lächeln des schlanken, weißhaarigen Fastmenschen wurde eine Spur breiter und seine grünen Augen glitzerten, während er Saphenus bei diesen Worten ansah, schließlich war auch der Einäugige einst ein Bürger dieses armseligen Gebildes gewesen. Ihr Gespräch wandte sich nun der Zukunft von Korriban zu und dessen neuer Herrscher versicherte ihm, dass sich der Kommandant der imperialen Garnison, ein gewisser Captain Carr, unterwerfen würde, und mit ihm auch seine Soldaten. Auch die Siedler, die Saphenus als dezidiert unpolitisch schilderte, was sich mit Janus´ eigenen Erfahrungen deckte, sollten kein Problem darstellen. Hatte der Zabrak anfangs noch zögerlich gesprochen, vermutlich weil er hauptsächlich mit der Beseitigung von Ignavius beschäftigt gewesen war, so schloss er umso eindringlicher und versprach erneut, dass er Korriban nicht verfallen lassen würde. Janus nickte langsam und strahlte in der Macht Zustimmung aus.


„Die gefährlichste Zeit für einen neuen Herrscher ist die Stunde der Machtübernahme. Das alte Regime und seine Anhänger ist noch nicht vollständig getilgt, das Neue noch nicht gefestigt. Erfreulicherweise hat es uns der ehemalige Gouverneur leicht gemacht und es versäumt, Verbündete zu gewinnen, die den Kampf in seinem Namen weiterführen könnten, weshalb das erstere Problem entfällt.“


Der Vollstrecker äußerte sich ruhig und nachdenklich, ganz im Stile eines erfahrenen Ratgebers. Saphenus ließ sich derweil in einen der Stühle sinken und schien nachzudenken, dann wandte er sich an seine Schülerin und lobte sie, worauf diese überaus erfreut reagierte. Janus gestattete sich ein schmales Lächeln, der Gouverneur hatte sie gut im Griff und als er den Neuanfang ansprach und zu dem Grafen sah, bedurfte es für die beiden Sith keiner weiteren Worte. Zwei Wesen, ein Gedanke. Nun wurden die Artefakte, die aus dem Tempel gerettet worden waren, interessant, auf Befehl von Saphenus wurden sie auf dem Tisch ausgebreitet. Mit zurückhaltender Neugier musterte Janus die Objekte und tastete sie vorsichtig in der Macht ab. In ihnen ruhte große Energie...

Als der neue Gouverneur Korribans seine Hand nach dem Ring ausstreckte, den zuvor Zoey getragen hatte, geschah etwas seltsames. Kleine Blitze schossen aus dem Schmuckstück und als der Gehörnte es schließlich berührte, ging eine Woge aus purer Energie von ihm und dem Ring aus und er fiel in den Stuhl, schien sich unter Schmerzen zu winden und gab doch keinen Ton von sich. Einer von Janus´ Leibwächtern und der Medi-Droide der Yacht kamen näher, doch der Graf hob gebieterisch die Hand und sie hielten inne.


„Wartet.“


Befahl er und verfolgte aus fasziniert in goldenem Glanz schimmernden Augen das bizarre Schauspiel. Der Einäugige bewegte seine Arme und die Energie wurde stärker, hüllte ihn in undurchdringliche Schwärze und dann sprang wie eine Marionette, deren Fäden gezogen wurden, auf, sah sich in dem Raum um und berührte dann sein Bein und tippte mit den Fingern gegen etwas in der Luft. So plötzlich, wie dieses Schauspiel begonnen hatte, endete es auch wieder, und verwirrt kam Saphenus wieder zu sich, murmelte, dass ein Mal verschwunden sei, und fiel dann offenbar enttäuscht wieder in den Stuhl zurück. Wachsam betrachtete Janus seinen Verbündeten, doch als er den Blick kurz zur Seite wandte, wurde ihm ein weiteres Rätsel bewusst. Alle Artefakte bis auf eine Art Handschuh und eine Statue waren zu feinem Staub zerfallen.


„Beeindruckend...“


Flüsterte der Graf. Was für Schätze hatte Ignavius noch gehortet, die nun unwiederbringlich verloren waren? Doch vielleicht hatte Saphenus recht und diese Artefakte waren zu gefährlich, um sie leichtfertig zu verwenden.


„In der Tat. Diese Artefakte dürfen nicht in die falschen Hände fallen. Auch wenn ihre Zerstörung natürlich bedauerlich ist.“


Stimmte er seinem Verbündeten zu und tröstete zugleich Zoey, deren Klagen aus archäologischer Sicht verständlich waren. Es war besser, dass diese Gegenstände zerstört worden waren, als dass sie anderen Sith in die Hände fielen oder auf dem Schwarzmarkt endeten. Und nicht zuletzt, und diesen Gedanken behielt der Graf sorgfältig für sich, war es auch nicht zu tragisch, dass Saphenus sie nicht an sich genommen hatte. Der Zabrak durfte nicht zu schnell zu mächtig werden, sonst würde er die komplizierten Pläne des Vollstreckers möglicherweise bedrohen. Alles in allem für ihn ein akzeptables Ergebnis.

Just in diesem Moment schob sich der Mann in mandalorianscher Rüstung, der sich schon zuvor in unter die Zuschauer gemischt hatte, in den Vordergrund und zog die Aufmerksamkeit auf sich. Der Mann, dem Auftreten nach wohl ein Söldner, stellte sich als Avlan Diaz vor, deutete auf die Statue und meinte mit einem vorwurfsvollen Blick zu Zoey, dass man mit diesen Artefakten wirklich vorsichtig umgehen musste. Dann ließ er die Bombe platzen und und verkündete, dass die Statue Gegenstand seiner Mission war und er mit Saphenus einen Deal hatte, der ihm dieses Artefakt zusicherte. Zoey reagierte prompt, lachte schrill und rief aufgeregt, dass der Söldner wohl nicht alle mentalen Funktionen beisammen hatte.

Auch Matthew reagierte negativ, der Schüler des Grafen trat vor und bot seinem Herrn an, den Störenfried umgehend zu entfernen, doch der Vollstrecker winkte gelassen ab und drehte sich dann zu Avlan um. Janus richtete sich ein Stück auf und verschränkte die Hände hinter dem Rücken, sein blasses Gesicht demonstrierte höfliche Geringschätzung, während er den Mann aus seinen grünen Augen ansah. Die Stimme des Sith war autoritär, aber ruhig.


„Ihr erkennt wohl selbst den Widerspruch in Euren Worten, Avlan Diaz. Es stimmt, diese Artefakte müssen umsichtig behandelt werden, selbst von einem mächtigen Sith. Wie könnt Ihr, ein gewöhnliches Wesen, dann auch nur hoffen, diese Artefakte angemessen behandeln zu können? Es wäre zumindest ratsam, wenn jemand mit dem Wissen von Dr. Liviana diese Statue zuerst einmal gründlich und in Ruhe untersuchen kann, um ihre Gefährlichkeit und nicht zuletzt auch ihren Wert festzustellen. Doch diese Entscheidung obliegt dem Gouverneur.“


Ein schmales Lächeln legte sich auf das Gesicht des Aristokraten und er nickte der Forscherin kurz zu, dann wandte er sich leiser an Saphenus, so dass nur der Einäugige ihn hören konnte.


„Ich erspare Euch eine Wiederholung unserer Unterhaltung auf Bastion bezüglich der Schätze dieser Welt. Es ist unklug, Verbündete zu verprellen, selbst zweifelhafte Kreaturen wie dieser Söldner können längerfristig von Nutzen sein, aber auch Schaden verursachen, wenn sie auf Rache aus sind. Doch gebt auf keinen Fall Artefakte von dieser Macht leichtfertig in die Hände von Kriminellen. Ihr seid der Herrscher dieser Welt. Vergesst das nicht.“


Die Ermahnung des Sith fiel milde aus, er blieb dabei vollkommen ruhig und strahlte kühle Überlegungen und Pragmatismus aus. Wie es weiterging, oblag dem Gouverneur, doch würde Janus seine Entscheidung mit großem Interesse verfolgen. Mit sehr großem Interesse.


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Korriban, Tal der dunklen Lords , Yacht „Birthright“, Konferenzraum: Janus, Raziil Marr, Matthew Severide, Saphenus, Zoey, Grin, Avlan, Kerr, Jünger (NSCs)


Wie konnte auch Janus so gelassen bleiben!? Die Zerstörung der wertvollen antiken Artefakte war fatal! Seine Worte sollten scheinbar tröstlich wirken, warf er ihr auch einen Blick dabei zu, der davon sprach. Auch wenn er ihr Blut sonst in Wallung brachte, konnte sie ihn jetzt nicht verstehen. Mühsam schluckte sie die Tränen, die in ihr vor Enttäuschung hochstiegen, hinunter. Ihre Blicke verrieten ihre Verzweiflung, ihre Ohnmacht, ihre Enttäuschung darüber.

Doch als Avlan eins der zwei letzten Artefakte auf dem Tisch für sich beanspruchen wollte, glaubte Zoey in einem schlechten Traum zu sein. Vor allem seine Reaktion war haarsträubend gewesen! Dieser lange Blick, mit dem er ihr wohl klar machen wollte, dass sie es hätte riechen müssen, dass das Artefakt ihm gehören sollte?! Er stellte sie auch noch unterschwellig wie eine Diebin hin, dass sie ein klammes Gefühl in sich aufsteigen verspürt hatte?! Oder, wollte er sie damit aufziehen und ärgern?! Sie war auf Saphenus`Reaktion gespannt? Schließlich hatte sie keine Ahnung, wo er Avlan aufgegabelt und was er mit ihm vorher ausgemacht hatte? Aber, sie hatte seine Klagen noch auf der Gala im Ohr, wo er sich in Janus`Reden eingereiht hatte, dass die Artefakte der dunklen Seite nicht in die Hände von Jedi und Nichtmachtnutzern gehörten und das man dem den Garaus machen sollte und er es nicht verstehen konnte, dass man diesen kriminellen Umtrieben nicht genug Einhalt gebot! Wertvolles Wissen landete in den Händen von Stümpern, die damit nichts anzufangen wussten, während es dem Orden der Sith verborgen blieb!


Ein junger Mann, der ihr noch nicht vorgestellt worden war und der ein Schüler des Grafen sein könnte (Matthew), reagierte darauf sofort und bot an, Avlan des Raumes zu verweisen. Doch der Graf winkte ab und wandte sich Avlan persönlich zu und ergriff noch vor ihrem Meister das Wort. Der Graf wirkte autoritär, auch wenn er sich nie im Ton vergriff und immer seine Haltung bewahrte. Zoey fragte sich, welche Stellung er mittlerweile im Orden inne hatte? Seine Worte waren weise gewählt und dennoch waren sie nicht ohne eine Erklärung. Letztlich beinhalteten sie seinen Standpunkt, den Zoey längst ebenfalls vertrat. Die Stücke waren zu schade, nur dekorativ in einem Regal zu verstauben! Auch schloss er ihre professionellen Kenntnisse nicht aus. Dankbar nickte sie ihm zu und er sprach ihr aus der Seele, dass sie das gute Stück erstmal untersuchen sollte. Schmachtend sah sie ihn kurz an, bis sie sich wieder zusammen riss und ihren Meister fragend ansah, der ihr zunickte. Die dunkle Seite war das, was sie wie eine große Familie verband, natürlich mit Regeln, Traditionen, Freunden und Feinden!

Ihr war klar, dass sie dazu ein wenig Ruhe gebrauchen könnte, aber man wohl gleich etwas wissen wollte. Nach den Erfahrungen, die Avlan mit dem Armband…, apropo Armband!

“Avlan hat sich längst unerlaubt eines mächtigen Artefaktes bemächtigt! Er trägt es am Arm und jenes verkohlt ihm diesen!”

Angriff war immer noch die beste Verteidigung und sie hatte das Gefühl, die Artefakte verteidigen zu müssen! Hoffentlich würde ihr nicht so `was mit der Statue passieren?! Aber, sie hatte sie schon einmal kurz berührt gehabt, ohne dass ihr derartiges wie ihrem Meister oder Avlan passiert war! Sie ging einen Schritt vor zum Tisch und sah kurz in die Runde und spürte aller Augen auf sich gerichtet. Sie merkte wie ihre Hand zu zittern begann, als sie ihre Hand nach der Statue ausstreckte. Ihr Herz raste und sie spürte es bis in den Hals! Sie bemühte sich, das Zittern einzudämmen, indem sie tief durchatmete. Zur Angst mischte sich eine euphorische gesunde Neugierde und Mut, die der Archäologin eigen waren und erheblich zu ihrer Karriere beigetragen hatten. Sie waren ihr Motor! Zoey spürte eine eisige Kälte von der filigranen zierlichen anmutigen purpurnen Statue ausströmen, die einen Thron und eine darauf sitzende Figur darstellte. Dennoch war sie anziehend. Zoey flirtete fasziniert einen Moment lang mit der dunklen Seite, die die Statue intensiv abstrahlte. Die Klarheit der Finsternis, die von ihr ausging, war so verlockend. Zoey`s schlanke Finger berührten das wertvolle Stück. Sie hob es zaghaft an und besah es von allen Seiten.

“Gute Arbeit! Es ist ein mir unbekanntes Gestein, obwohl es sich hier um eine Verschmelzung von Sonnenstein und Hijarnastein handeln könnte!? Daher die rote Farbe. Sie ist damit bruchsicher und Lichtschwertklingenfest! …..Das Alter der Statue beläuft sich auf etwa 5000 Jahre! Unter dem Sockel befindet sich eine kleine Inschrift: “Der Geist ist willig! Der Geist-das höchste Element!, …...Schätzwert richtet sich nach der Bedeutung!?"

Zoey betrachtete nun die dargestellte Person auf dem Thron und ließ ihr Gehirn arbeiten, welcher Sithlord vor 5000 Jahren gelebt hatte und hier dargestellt sein könnte? Plötzlich, aus dem Nichts, leuchteten Zoey`s Augen bernsteinfarben auf und sie riss jene groß auf und Zoey war in einer anderen Welt! Sie sah alles aus der Perspektive eines Sithlords, der auf einem Thron saß. War er ein Imperator? Nein! Er saß in einem antiken Tempel. Etliche eiserne Kronleuchter mit weißen flackernden Kerzen hingen herunter. Die Säulen trugen Reliefs von Statuen oder sie waren riesige Statuen, so könnte man es auch beschreiben. Neben ihm schien sein Schüler zu stehen. Eine junge Frau in Ketten lag vor ihm. Sie war eine Jedi. Man sah es an der Robe! Es flackerte. Sie war plötzlich wieder im Konferenzraum und dann wieder im Tempel. Zoey hörte die Jedi plötzlich schreien. Sie würde lieber sterben, als das zu tun. Er lachte kalt und grausam. Er meinte, sie würde ihn heilen! Er würde die seltene Gabe haben, alle Elemente einschließlich den Geist zu beherrschen. Er stand auf und ging hinkend auf die Jedi zu. Ihr Blick war trotzig, mit einem bitteren Zug um den Mund, entschlossen, aber nicht ohne Angst! Zoey sah sie so, wie er. Dann war wie ein Filmriss! Da war ein neues Bild vor ihrem geistigen Auge: Die Gefangene befand sich in einer Art Schockstarre! Er griff mental nach ihrem Geist und zwang ihr seinen Willen auf. Er sagte zu ihr: ”Du wirst mich, Darth Horus, jetzt von der Vergiftung des Bisses heilen!” Seine Stimme war dabei von Magie erfüllt und eigen. Dann war ein neues Bild vor ihrem Auge. Sein Schüler nahm sein Lichtschwert und schlug ihr einfach den Kopf ab. Zoey schrie auf.

Die Statue fiel polternd auf den Tisch. Zum Glück konnte sie nicht zerschmettern. Zoey holte erstmal tief Luft. Sie war verschwitzt. Sie war wieder im Hier und Jetzt.


“Man kann damit jede beliebige Person, auch Jedi oder Sith und trotz ihrer Abwehrtechniken, ihren Geist zu schützen, dazu bringen, einem zu gehorchen und seinen Willen aufzwingen. Es ist für Machtnutzer gedacht, die diese Technik nicht selbst beherrschen! Ich denke, man muss sich mit der Statue in einem Raum befinden und sie dafür mit der Macht anvisieren. Ein Nichtmachtnutzer kann mit ihr nichts anfangen. Der Erbauer des Artefaktes und hier Verewigte ist Darth Horus. Ich sah ihn das fünfte und höchste Element beschwören. Er verstand sich die Elemente zu beherrschen.”

Sie griff mit spitzen Fingern erneut zu und stellte die Statue wieder richtig hin. Zoey hatte das Gefühl, ein Trauma erlebt zu haben, war schweißgebadet und blass und bekam die junge Frau nicht aus dem Kopf. Der Gebrauch der Macht hatte sie nicht nur in ein Trauma versetzt, sondern es zeigten sich auch Spuren auf ihrer Haut. Ihr Arm brannte höllisch und als sie den Ärmel hoch schob, sah man mehrere aufgeplatzte blutende Stellen. Auch übel war ihr wieder. Sie hatte die Macht zu häufig in letzter Zeit gebraucht, auch wenn dies hier immer unbeabsichtigt kam!

“Er hat die Jediheilerin, nachdem er von ihr geheilt wurde, dennoch töten lassen!“,

brachte sie immer noch geschockt hervor, ohne dass die Anderen vom Inhalt ihrer Vision eine Ahnung hatten.

“Diese sinnlose Grausamkeit!”

Wie das immer kam, dass sie plötzlich in der Vergangenheit war?

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Noch immer zitterte Saphenus, Krieger des Ordens der Sith und Gouverneur von Korriban, am ganzen Körper. Zwar nur leicht, doch es ließ ihn seine Arme enger um seinen Körper schlingen. Mit einem bösen Blick scheuchte er seine Schülerin weg und ließ sich abermals auf einen der Stühle fallen. So saß er da und starrte auf den Haufen Staub vor ihm auf dem Tisch. Sein Atem wurde langsamer, dennoch saß er nah genug an den zerstörten Artefakten, dass sich der feine Staub durch die Atemzüge leicht bewegte. Unweigerlich fiel sein Blick auf den Handschuh und die Statue, ein kalter Schauer lief seinen Nacken hinunter. Die kleinen Härchen an seinem Körper stellten sich auf und ihm wurde bewusst welchen Preis der Kampf gegen Ignavius gekostet hatte. Zwar spürte er, dass das Siegel in seinem Bein zur Gänze vernichtet war, dennoch pochten die Schmerzen erbarmungslos und wollten ihn nicht verlassen. Sie nutzten seine Schwäche gnadenlos aus, fraßen sich in seinem Fleisch fest und ließen ihn leiden. Er selbst war nicht in der Lage gegen sie anzukämpfen, mit jeder einzelnen Sekunde wurden sie mächtiger. Wenn er erst zu Kräften gekommen war, würden sie zu stark für ihn sein. Er biss die Zähne aufeinander, denn ihm wurde klar, dass er weiter mit ihnen leben musste. Er verkniff sich ein Seufzen und versuchte die Schmerzen zumindest in den Hintergrund zu drängen. Ihm wurde bewusst, dass noch ein zweites Siegel gebrochen worden war, unruhig glitt sein Blick durch den Raum und blieb einen kurzen Moment an dem zweiten Zabrak hängen. Stark in der Macht und einen Körper wie man ihn seiner Spezies stereotyp zuschreiben wurde erinnerte er ihn an J’Annon und deswegen Tod über der Götterschmiede. Müde begann er zu lächeln. Zwar floss die dunkle Seite noch roh und ungestüm durch ihn hindurch, dennoch war es offensichtlich, dass Janus‘ Hände bereits an seinem Schicksal zerrten und versuchten es in eine für den Grafen günstige Richtung zu bewegen. Ein Funken Eifersucht auf den gestählten Körper des Braunhäutigen flammte in ihm auf und erlosch dann wieder. Hatte er nicht spätestens jetzt bewiesen wozu er in der Lage war? Sollte sich der unbekannte Zabrak doch mit seinen Muskeln abgeben.

Ein Räuspern ertönte und Avlan erschien in dem Konferenzraum. Die Rüstung beschmutzt und an manchen Stellen beschädigt wirkte der Söldner verloren in einem Raum voller Sith und versuchte auf sich aufmerksam zu machen. Saphenus spürte seine Wut, doch er wartete ab bis sich Avlan der Höflichkeit halber vorgestellt hatte und deutlich machte wem die Statue zustand. Wieder formte sich ein Lächeln auf den Lippen des Gouverneurs. Doch bevor er etwas sagen konnte hörte man bereits die Stimme seiner Schülerin, die schrill und anmaßend durch den Raum hallte. Wieder einmal wurde ihre Feindschaft mit Avlan offenbar und ließ Saphenus nur den Kopf schütteln. Er selbst hasste die Black Sun, sie waren ein verlogenes Pack von Verbrechern ohne Werte oder Ideale, doch Avlan hatte sich als nützlich erwiesen. Zwar war er der Aura des ominösen Geistes verfallen, der sich des Tempels bemächtigt hatte, doch blind was die Wege der Macht anging konnte man ihm daraus keinen Vorwurf machen. Er hatte seinen Teil ihrer Abmachung erfüllt und zu keiner Sekunde gezögert. Ein Verbündeter also, der seinen Wert bewiesen hatte, konnte man ihn da verprellen? Er könnte sich zukünftig noch als nützlich erweisen. Doch verwirrt und geschwächt ergriff zunächst Janus das Wort und verbot einem anderen Jünger Avlan aus dem Raum zu werfen. Interessiert verfolgte Saphenus auch diese Begegnung. Der Graf hatte also zwei Schüler. Aufmerksam hörte er Janus‘ Worten zu und machte sich seine Gedanken darüber. Ein Teil von ihm gab dem Sith Recht, die Statue war ein Artefakt des Ordens und gehörte damit unweigerlich zu ihnen und nicht in die Hände eines Söldners. Sofort wurde er an Colonel Meridian erinnert, der seinen Sold mit dem illegalen Verkauf von Artefakten aufgestockt und damit Saphenus‘ Unmut auf sich gezogen hatte. Nachdenklich legte sich seine Stirn in Falten während sich Zoey an der Statue zu schaffen machte. Man sah ihr die Angst an als sie ihre Finger nach dem Gegenstand ausstreckte.


Zunächst schien sie ganz in ihrem Element zu sein, begeistert und voller Leidenschaft analysierte sie die Statue, die Saphenus persönlich äußerst hässlich und wenig ansprechend fand. Der Bibliothekar hörte den Worten seiner Schülerin aufmerksam zu, konnte aber mit dem Namen des längst vergangenen Sith-Lords nichts anfangen. Plötzlich schreckte der Zabrak auf und saß kerzengerade in seinem Stuhl während Zoey ihre Augen aufriss und in die gleiche Starre verfiel, die sie auch schon in dem Unterschlupf der Kultisten befangen hatte. Anmaßend hob er die Hand und verhinderte nun, dass sich jemand an ihr zu schaffen machen konnte. Mit einem großen Auge beobachtete er wie sie schrie und plötzlich wieder in ihrer Welt zu sein schien. Verschwitzt und aufgewühlt berichtete sie davon wozu die Statue in der Lage war, doch dieses Mal erzählte sie nichts von einer Vision, die sie angeblich gehabt hätte. Fragend zog er eine Augenbraue in die Höhe, sprach das Thema aber nicht an. Janus war zwar sein Verbündeter, dennoch musste er an dieser Stelle nicht mit gänzlich offenen Karten spielen. Schwerfällig erhob er sich aus seinem Stuhl und humpelte an Zoeys Seite. Geschockt murmelte sie etwas von einer sinnlosen Grausamkeit, da nahm er auch schon ihr Gesicht in die eine Hand und ohrfeigte sie mit der anderen.


„Komm wieder zu Sinnen.“, sagte er tonlos und sah sie scharf an. „Sinnlos ist wenn wir plötzlich alle anfangen unseren Verstand zu verlieren.“ Er ließ seinen Blick durch die Runde wandern. Janus, möchtet Ihr auch noch ein Artefakt berühren und euch sabbernd auf dem Boden wälzen?“, fragte er und lachte ohne auf eine Antwort zu warten. „Uns muss doch allen klar sein, dass wir Ignavius‘ Artefakten nicht trauen dürfen. Sie waren sein ein und alles, jeder seiner Gedanken war auf sie gerichtet…wenn er sie denn vom Schnaps lösen konnte. Ich weine diesem Haufen Staub nicht hinterher, um ehrlich zu sein bin ich froh sie vernichtet zu sehen. Keiner von uns kann sagen welche Flüche Ignavius auf sie gelegt hat und sie vor fremden Zugriff zu schützen. Ich selbst wäre eben fast von ihnen umgebracht worden und nun hat auch Zoey am eigenen Leib erfahren wozu sie in der Lage sind geht man sorglos mit ihnen um.“ Er legte eine Kunstpause ein. „Soll Avlan die Statue haben. Sie war Teil einer Abmachung, die den Sturz des Säufergouverneurs zu Folge hatte. Ich bin mir meiner Worte bezüglich des Handels mit Artefakten durchaus bewusst, doch ich sage Ignavius hat diese Statue mit seiner Art verpestet. Sie zu behalten würde heißen sein Erbe zu bewahren und das werde ich nicht zulassen. Ihr Schicksal ist mir egal, es kümmert mich nicht. Wenn ihr mich nun entschuldigt, ich ziehe mich für einen Augenblick zurück.“


Ohne auf Widerworte zu warten ließ er sich den Weg in eine kleine Kabine zeigen. Bevor er den Raum jedoch verließ humpelte er an Janus vorbei und beugte sich zu ihm herüber. „Lass uns alles beseitigen, das noch von Ignavius zeugt. Er ist nicht wert erinnert zu werden. Aber es freut mich, dass du plötzlich Geschmack an uns Zabraks gefunden hast.“ Er lächelte breit und nickte dem Grafen zu. „Auf mich wartet viel Arbeit wenn ich Korriban seinen Status in der Galaxis wiedergeben soll. Es liegen ein paar interessante Tage vor uns.“
Endlich alleine ließ er all seine Zurückhaltung fallen, lehnte sich gegen eine Wand und sank zu Boden. Zitternd krallte sich seine Hand an sein Bein, erneut begann sich der Schmerz einen Weg durch seinen ganzen Körper zu suchen. Eine einsame Träne schoss aus seinem Augenwinkel und lief seine Wange herunter. Ihm war als würde sich wieder Je’anas Gesicht vor ihm abzeichnen, doch sie blieb verschwunden. Stattdessen dachte er an Talitha und spürte das ungebrochene Verlangen sie endlich wieder zu sehen und in seine Arme zu schließen. Dicht an seinem Körper würde er ihren Geruch riechen und sein Versprechen sie zu beschützen wahr werden lassen können. Er schwor sich abermals sie nie wieder in einer derartigen Gefahr auszusetzen. Zorn stieg in ihm auf, doch dieses Mal konnte er kein Ventil dafür finden. Ignavius war tot, doch die Befriedigung darüber konnte gegen seinen Hass nicht bestehen. Er wünschte sich den ehemaligen Gouverneur wieder und wieder töten zu können, doch dieser Wunsch würde sich wohl niemals erfüllen. Zoey hatte die untoten Überreste des Sith vernichtet, spätestens die Bomben hatten das Fleisch in seine Moleküle zerlegt. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er noch einen Teil des Sith bei sich trug und zog dessen Lichtschwert hervor. Es lag schwer in seiner Hand, fest krallte sie sich um das Metall. Zornerfüllt starrte er es an und sammelte die Macht, ließ sie dann aber wieder verpuffen. Er drückte den Schalter, doch keine Klinge erschien, nichts zeugte von Leben. Er ließ den Griff wieder verschwinden. Zuerst war er versucht ihn Janus zu schenken, besann sich dann aber auf etwas anderes. Er wusste, dass er das Lichtschwert nicht in seiner Nähe haben wollte, doch zu seinem Glück gab es jemanden, der damit etwas anfangen konnte. Wie zur Bestätigung nickte Saphenus und schloss sein Auge. Er versuchte all die störenden Gedanken zur Seite zu schieben und öffnete sich der dunklen Seite der Macht. Noch immer strömte das Bacta durch seine Adern und ganz langsam kam er wieder zu Kräften.


In sich selbst gehüllt wartete er und genoss die Stille um sich herum. Müde und schwach hatte er den Tempel verlassen und noch immer warteten seine Kraftreserven darauf wieder zur Gänze gefüllt zu werden. Er spürte wie sich die luxuriöse Yacht des Grafen bewegte, niedersank und sanft in dem Staub des roten Planeten zur Ruhe kam. Das feine Summen des Antriebs erlosch und schon wenige Augenblicke später klopfte es an der Tür zu Saphenus‘ kleinem Raum. Ein Strecken seines Fingers ließ sie zur Seite gleiten. Langsam und kontrolliert stand er auf, verließ das Zimmer und wurde zur Laderampe geführt, an der man ihn bereits erwartete. Mit einem Zischen wurde sie heruntergefahren, sofort drang die heiße Wüstenluft in das Schiff und brachte Saphenus zum Schwitzen. Mit einem ausdruckslosen Gesicht verließ er die Yacht und setzte zum ersten Mal als Gouverneur einen Fuß auf Korriban. Andächtig blieb er stehen und genoss diesen Moment. Er war der Herrscher dieses Planeten und nichts würde daran rütteln.


„Mylord, ich freue mich Euch zu sehen. Wäre Ignavius gestorben, ich hätte wohl sehr hohe Wettschulden gehabt.“, erklang eine vertraute Stimme von der Seite und schon schob sich Lom Fey in sein Blickfeld. Der Pau’aner wirkte als wäre nie etwas passiert, als stünde der Tempel noch und wäre nicht in seine Bestandteile zerlegt worden. Saphenus wandte seinen Kopf in die Richtung, in der er sich befand und sah nichts als eine tiefschwarze Rauchwolke von dort aufsteigen. „Ich hoffe die Grenzwerte für Luftverschmutzung werden damit nicht überschritten, Mylord.“, sagte Lom Fey tonlos wie immer und ließ seinen Herrn lächeln. Saphenus nahm den ihm entgegen gestreckten Gehstock in die Hand und stützte sich darauf auf. „Mein lieber Lom Fey, ich bin nun Gouverneur dieses Planeten…sollen diese Grenzwerte doch zur Hölle fahren.“ Freundschaftlich legte er seinem Diener die Hand auf die Schulter und zog ihn zu sich heran. „Was ist mit…?“, flüsterte er nur für ihn hörbar. „Sie schläft noch, Mylord. Ihr geht es aber gut.“ Saphenus nickte und widerstand der Versuchung der Beeska einen Blick zu zuwerfen. Stattdessen richtete er seine Aufmerksamkeit auf die Gruppe imperialer Soldaten, die auf sie zukamen. An ihrer Spitze erkannte er sofort die kräftige Mähne des Captains, einige Meter hinter ihm war das freudige Strahlen von Lieutenant Elliot kaum zu übersehen. Saphenus warf Janus einen bedeutungsvollen Blick zu und humpelte dem Captain dann einige Schritte entgegen.


„Sith…“, begann dieser auch schon kaum bei ihnen angekommen. „Ich hatte Euch gesagt, dass Ihr Euren Kampf unter Euch austragen solltet.“ „Das habe ich doch, Captain. Dreshdae wurde verschont und Ignavius ist tot. Wir haben alle gewonnen.“ „Die Taverne ‚Dead Man’s Tree‘ wurde zerstört, das würde ich wohl kaum als verschont bezeichnen. Und zu guter Letzt musste die imperiale Flotte Euer Werk vollenden ums uns vor größerem Unglück zu bewahren.“ Man sah Captain Carr seine Ungehaltenheit deutlich an, doch Saphenus nahm sie hin. „Captain, ich danke Ihnen aufrichtig für Ihre Hilfe. Glauben Sie mir, Sie haben der Galaxis einen Gefallen getan. Gemeinsam haben wir Ignavius besiegt und uns alle von diesem elenden Säufer erlöst. Jetzt beginnt eine neue Zeit, in der wir Korriban zu neuem Glanz verhelfen werden.“ „Nach all diesen Vorkommnissen wird das Oberkommando wohl eher beschließen diese Siedlung aufzugeben.“, erwiderte der Captain stattdessen. „Ohne einen Gouverneur wird sie kaum zu halten sein.“ Mit viel Phantasie konnte man Myhorrir Carr einen Hauch Genugtuung zusprechen, der jedoch sofort verschwand als Saphenus zu lächeln begann. „Captain, ich wurde mit sofortiger Wirkung zum neuen Gouverneur Korribans ernannt. Lord Sturn, ein gesandter des Ordens…“, er wies mit der Hand auf den Grafen, „wird Ihnen das gerne bestätigen. Dreshdaes Zukunft ist gesichert und ich werde diesem Ort zu einer neuen Blüte verhelfen. Was Sie angeht…Sie werden wohl noch einige Zeit an meiner Seite verbringen. Auch wenn ich Ihren Part beim Kampf gegen Ignavius mit den höchsten Tönen erwähnen werde.“ Dieses Mal versagte selbst die eiserne Disziplin des Cathars. Für den Bruchteil einer Sekunde entglitten ihm seine Gesichtszüge und ungläubig starrte er den Zabrak an. Seine Hoffnungen nach dieses Desaster endlich versetzt zu werden wurden zerschlagen. Niemand konnte mehr sagen ob er Korriban vor seinem Ruhestand noch einmal verlassen würde. Erst schien es als wollte er noch etwas sagen, dann drehte er sich jedoch wortlos um und verließ die Gruppe um den neuen Gouverneur. Bevor sich die Soldaten aber vollends zurückzogen, rief Saphenus ihnen noch etwas nach: „Lieutenant Elliot? Sie sind ab sofort für meine Sicherheit zuständig. Ich überlasse es Ihnen ein Team mit fähigen Männern zusammen zu stellen.“ Thomas Elliot wandte sich freudestrahlend um und streckte den Daumen in die Höhe. Ein größeres Geschenk konnte man den eifrigen Offizier nicht machen. Doch Saphenus lag es keineswegs daran ihn persönlich zu loben. Vielmehr brauchte er einen Soldaten an seiner Seite, dessen Treue ungebrochen war und dem man seine und auch Talithas Sicherheit anvertrauen konnte.


„Darf ich eine Führung anbieten? Es ist zwar klein, aber fein“, fragte Saphenus und schaute Janus an.


[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Raumhafen] - Saphenus; Janus Sturn; Raziil Marr; Matthew Severide; Grin Redeye; Avlan Diaz; Zoey Liviana
 
[ Äußerer Rand :: Horuset-System :: Korriban :: Yacht "Birthright"] Avlan, Kerr (NPC), Grin, Zoey, Saphenus, Janus, Matthew, Raziil, Grin

Zoey dachte auch, sie könnte Avlan dass Wasser reichen. Als Kellnerin vielleicht, aber niemals als eine echte Sith. Sie würde nie eine werden, noch wäre sie jemals stark genug irgendjemandem ihren Willen aufzuzwingen. Grin vielleicht, aber ihm? Was dachte sie, dass er dadurch dass sie ihm den Vogel zeigte und ihn vor allen beleidigte, von seinem Vorhaben ablassen würde? Nein dass würde er nicht tun, dass durfte er auch nicht tun. Die Black Sun hatte ihm diesen Auftrag als seinen ersten übergeben, und dass durfte er nicht versauen. Entweder würde ihm Saphenus geben wonach er verlangte, oder ihn gleich hier, und auf der Stelle töten. Er besäße sowieso keine große Chance zur Gegenwehr, und wenn er der Verbrecherorganisation unter die Augen treten würde ohne die Artefakte mitgenommen oder zumindest zerstört zu haben, dann wäre er so oder so ein toter Mann. Es machte also keinen Unterschied ob hier durch dass Lichtschwert, oder dort durch eine implantierte Bombe. An ihn würde sich dann sowieso niemand erinnern, höchstens die Ratten, die seinen verwesenden Körper köstlich genießen dürften.

Er ließ die Worte der Frau unkommentiert, bis einer dieser unwichtigen Diener von der Seite kam, und dem grünaugigen Typen der wohl Janus zu heißen schien anbot, er würde Avlan unverzüglich entfernen. Gerade als er sich umdrehen wollte um dem Typen zu sagen dass es dann das letzte wäre was er in seinem Leben getan hätte, hielt er inne und wurde durch den vornehmeren Janus unterbrochen. Er war der Chef dieses Schiffes, und sie alle dienten ihm, also gab es keine wiederrede. Das Problem entstand aber erst als er dem Söldner durch die Blume sagte er sei nichts wert, und er daher noch unfähiger war dass Artefakt in Obhut zu nehmen als sonst jemand. Dieser vornehme Arsch! Dass Artefakt solle lieber zuerst von Zoey untersucht werden, um den Wert festzustellen. Den Wert kannte Avlan genau und zwar den seines Lebens! Oh und wie ihm dass Blut in den Kopf stieg, ein Glück dass er den Helm anhatte. Am liebsten wäre er diesem Möchtegern-Sith sofort an den Hals gesprungen! Er verhielt sich genauso überheblich wie die Doktorin, sie dachten alle sie seien besser als er. Er würde ihnen eines Tages ihre Gedanken schon austreiben.

"Ihr seit zu freundlich mein Herr. Doch ihr erkennt auch nicht den Widerspruch in euren Worten: Ein gewöhnliches Wesen überlebt normalerweise nicht von Sith geschaffene Tempel und Anlagen, und hindert nicht eine ganze Armee von Untoten daran über einen selbst herzufallen. Wäre ich also eines dieser gewöhnlichen Wesen, dann wäre ich schon längst tot, wie die anderen die im Kampf gegen Ignavius ihr Leben verloren haben. Nicht jedes wertvolle Geschöpf muss also zwangsweise über Machtkräfte verfügen", dann nickte er dem Gegenüber leicht zu. Nein, Avlan würde seine Wut nicht rauslassen, oder sie an diesem Mistkerl verschwenden. Der Söldner hat mehr für den Sieg getan als jeder andere hier im Saal! Abgesehen von Saphenus vielleicht, der den ehemaligen Gouverneur selbst erledigt hatte, war er dennoch die Nummer Zwei! Dieser Arschkriecher der also so viel von sich hielt, sollte lieber überlegen mit wem er ihn hier verglich. Avlan war überzeugt davon dass selbst Zoey und Grin ohne seine Mithilfe bereits längst gestorben wären.

Kurz darauf kam die freche Göre Zoey wieder auf sein Armband zu sprechen, sie sprach davon er habe es sich unerlaubt angeeignet:"Nimm es doch wenn es dir gefällt. Als ob ich dieses Ding freiwillig noch an meinem Arm hätte, überleg doch mal! Wenn dein Wissen hier von Nutzen wäre hätte ich gern gesehen wie du es entfernst, aber dass kannst du nicht. Wie könntest du auch, du bist schließlich keine Sith", warf er ihr zu. Wollte sie etwa einen Streit vor den Augen der anderen beginnen? Na wenn sie wollte, warum nicht! Sollte sie doch beweisen wie schlau sie wirklich war, und ob ihr Doktortitel etwas wert war. Avlan schätzte die Antwort auf Nein, aber man wusste ja nie. Zwangsweise musste er sie provozieren damit sie an ihren Grenzen stieß, nur um dann letztlich zu scheitern. Und er merkte, dass es ihm Freude bereitete.

Die Sith-Schülerin ging zum Tisch mit der kleinen Statue rüber, und nahm den Gegenstand in die Hand: sie schien ihn zu observieren, als würde sie alles wichtige einfach wie von einem Zettel ablesen können. Der Söldner hatte nie wirklich verstanden wie dass funktionieren sollte, aber anscheinend gab es da mehrere Methoden mit denen man dass herausfinden konnte. Doch was würde es ihr jetzt bringen? Und was würde es irgendwem bringen? Letztlich war so ein Gegenstand auch nur ein Gegenstand und nichts weiter. Mochte er sein was er war, er brachte vielleicht etwas Geld ein auf dem Schwarzmarkt, oder sah schick aus wenn er im Regal stand. Man sah vielleicht etwas gebildeter aus wenn man seinen Raum damit ausschmückte, vielleicht wirkte man sogar wohlhabend. Er brauchte keines von beiden. Er strebte nach wahrem Reichtum, wie Ruhm und Ehre, vielleicht sogar Macht und Einfluss. Er war kein Wahnsinniger Sith der die ganze Galaxis unterjochen wollte, wie es manchmal Imperatoren taten, ihm ging es lediglich um sein eigenes kleines Reich. Wenn überhaupt, konnte er es nur mit viel Arbeit erlangen, und einer dicken Portion an Glück. Letztlich jedoch spielte es keine Rolle. Denn als Zoey von Saphenus geohrfeigt wurde, war er wieder mitten im Leben.

Der neue Gouverneur Saphenus sprach davon dass man den Artefakten, die Ignavius so sehr geehrt hatte und die ihm letztlich doch nicht dass Leben gerettet hatten, weder trauen, noch sonst bewahren sollte. Sie waren gefährlich, und wie die Doktorin bereits gesagt hatte, konnten sie auch zu ungeheurer Macht verhelfen. Avlan fand es schade dass er diese Kräfte ohne die Macht nicht auch noch selbst ausleben durfte. Leider war er nicht als ein Machtnutzer geboren worden, und würde niemals Zugriff auf diese erhalten. Doch seine Trauer darum verflog bereits sehr schnell, als der Sith davon sprach er würde ihm den Gegenstand überlassen, da er keineswegs daran interessiert war Ignavius' erbe aufrecht zu erhalten. Bevor der Sith den Raum verlassen konnte, wandte sich Avlan noch einmal an den neuen Machthaber:"Es freut mich, dass ihr euer Wort nicht brecht. In diesem Geschäftsbereich ist es von großem Vorteil ein Wort zu haben auf dass man sich verlassen kann... Wie dem auch sei, es hat mich gefreut mich euch Geschäfte zu machen", mit einem leichten Salut verabschiedete er den Mann auch aus dem Raum. Öffentlichkeitswirksam hatte er deutlich gemacht, dass die Meinung der anderen, allen voran Zoeys, hier nicht zählte. Er packte den Gegenstand am Kopfende, schaute Zoey kurz an und begab sich dann in den hinteren Teil des Raumes, wo er sich neben Kerr setzte. Sein Leben war vorerst gerettet.

Nachdem dass Schiff wieder den Boden berührte, bat man die Reisenden aus zusteigen. Man befand sich in einer kleinen Stadt, was der Söldner durch die Fenster sehen konnte, und so konnte es wohl oder übel nur Dreshdae sein. Er stieg mit den anderen aus, und hatte den Gegenstand mittlerweile in eine kleine Tasche gepackt die er gefunden hatte, und betrat somit den Roten Planeten. Es war warm und heiß, wie üblich eben. Er hatte den Tod und dass Grauen im Tempel überlebt, und befand sich praktisch wieder dort, wo dass ganze Chaos angefangen hatte und wo er begonnen hatte mit dem Sith zusammen zu arbeiten. Welch Ironie des Schicksals dass er bei jeder Mission die er bisher durchgeführt hatte, für etwas anderes kam, und für etwas anderes gerade stand. Auf Lannik kam er als Söldnerkommandant auf den Planeten, und ging als Gefangener weil er sich als ein Militärkommandant eine Stadt einverleibt hatte. Hier kam er für unwichtige Artefakte, und würde als einer der Putschisten gehen die den amtierenden Gouverneur gestürzt hatten. Avlan Diaz, der unscheinbare Mann der im Hintergrund gestanden hatte als es zur Herrschaft der Saphenus kam. Er hoffte, dass er diese Mithilfe daran nie bereuen müsste. Vielleicht würde er sich aber eines Tages daran erfreuen wenn aus Korriban heraus ein neues Imperium erwächst?

Der Söldner entfernte sich leicht von der Gruppe und ließ die Sith miteinander und mit den lokalen Soldaten sprechen. Es gab für ihn im Moment nichts wichtigeres als mitzuteilen dass der Auftrag erledigt war. Er fasste an seinen Gürtel und nahm den Kommunikator hervor - doch er funktionierte nicht. Wohl oder übel hatten diesen die Stromstöße des Armbands außer Kraft gesetzt. Er stupste einen der Diener an die dass Schiff verlassen hatten an:"Ich bräuchte mal kurz deinen Kommunikator. Du bist bestimmt bereit ihn mir kurz zu leihen?". Der überhebliche Herr versuchte dass verhalten seines Lords zu imitieren, starrte ihn nur herablassend an und schüttelte nur den Kopf:"Du perfektionierst nicht die Gesichtszüge deines Meisters, und du hast auch nicht seine Haltung. Ach, und halte deinen Blaster in Brusthöhe". Avlan drückte dem Mann dass Gewehr in die richtige Position, und zeigte ihm die richtige Haltung zum durchdrücken des Rückens. Der Diener imitierte den Söldner kurz, bis ihm auffiel wie ihn seine Kameraden merkwürdig anstarrten und so gab er dem Gegenüber schnell und etwas ungeschickt den Kommunikator.

Avlan tippte eine reihe von Zahlen ein, und bestätigte dass ganze noch einmal mit einer weiteren Reihe an Zahlen. Er nahm Kontakt zu seinem Schiff im Raumhafen auf und verband die beiden Geräte so miteinander. Da dass Schiff über Systeme verfügte die es einem erlaubten über längere Distanzen miteinander zu kommunizieren, was man auch dass nutzen des Holonets nannte, konnte er so Nachrichten in andere Teile der Galaxis versenden - bis zu Dargas Palast. Er wählte als Adressaten den Neimodianer der ihm als Kontakt hinterlassen wurde, und begann so die Nachricht zu tippen:

Auftrag erledigt. Artefakte in meinem Besitz und gesichert. Erwarte weitere Instruktionen. Diaz
Nachdem er die Nachricht über die Systeme in seinem Schiff versendet hatte, warf er dem Diener den Kommunikator wieder zu, und schloss sich der Gruppe um Saphenus wieder an. Avlans nächstes Ziel war die Basis der Kultisten in der Stadt, wo er erhoffte die restlichen Gegenstände vorzufinden. Mag sein dass er die Nachricht viel zu verfrüht abgesendet hatte, aber die beiden Kultisten denen er die Artefakte anvertraut hatte waren definitiv aus dem Komplex entkommen, und mussten Dreshdae definitiv betreten haben. Er vertraute auf den Kult, und auf die Loyalität dieser Mitglieder, auch wenn er wusste dass nicht alle so Loyal und Selbstopfernd gewesen waren. Dennoch war er sich sicher sie dort zu finden, nur um dann.... Nun dann, würde er diese rostige Staubkugel endlich verlassen können. Was hielt ihn sonst noch hier? Es gab keine Arbeit, und dass Wetter war auch sehr gewöhnungsbedürftig. Kein Geld würde ihn wohl jemals wieder dazu verleiten können, wieder einen Job auf Korriban anzunehmen. Vielleicht würde er für nichts materielles kämpfen, aber Titel und Namen waren... erstrebenswert.....
[ Äußerer Rand :: Horuset-System :: Korriban :: Dreshdae :: Raumhafen] Avlan, Kerr (NPC), Grin, Zoey, Saphenus, Janus, Matthew, Raziil, Grin
 
[Horuset-System | Korriban | Tal der dunklen Lords | Yacht "Birthright"] - Raziil Marr, Saphenus, Janus Sturn, Matthew Severide, Marava (NSC)

Offenbar hatte man einen Bombenangriff auf die Überreste des Tempels angeordnet, auf dessen Dach sich Saphenus noch befand.
Dies würde Raziils erster Einsatz als Mitglied des Sith-Ordens und Schüler Janus Sturns werden. Abenteuerlustig griffen der Zabrak und sein Mitschüler nach ihren Vibroschwertern; Raziil zog rasch seine schwarze Kapuze zurück und entblößte seine bedrohlichen Hörner.
Sturns Yacht setzte zu einer rauen Landung an und der Graf, begleitet von seinen Schülern, verließ mit schnellen Schritt sein Schiff.
Sie hatten nicht viel Zeit, um den bewusstlosen Verbündeten vor einem unwürdigen Schicksal zu bewahren, insbesondere nachdem er seinen Nutzen für Graf Sturn bereits bewiesen hatte.
Es gelang dem Grafen seinen Untergebenen mithilfe der Macht zu wecken. Als sich dieser jedoch auf den Weg zur Yacht machte, öffnete sich eine Luke und zahlreiche halbverwesene Gestalten stürmten herbei.
Raziil konnte zwar eine Signatur der Dunklen Seite vernehmen, doch sie waren zugleich nicht lebendig - Waren es etwa Untote? In sämtlichen Ecken der Galaxis gab es Kulturen, die an übernatürliche Wiederauferstehungen glaubten, Übernatürliches das sich oftmals mit antiken Machtritualen erklären ließ.
Was auch immer für den Auftritt jener Untoten gesorgt hatte, den Sith blieb keine Zeit für eine ausgiebige Analyse ihrer Situation.
Graf Sturn streckte mit seinem blutroten Lichtschwert gleich zwei der Angreifer nieder. Auch Raziil und Matthew zogen und aktivierten fast reflexartig ihre Vibroschwerter und wehrten einige Angreifer ab.
Einer von ihnen hatte es recht nah an Raziil heran geschafft. Gekonnt schlug der Zabrak die beiden nach ihm ausgestreckten und greifenden Arme ab. Daraufhin trennte die blitzende und surrende Klinge den gequält gurgelnden Kopf von seinen Schultern und der Untote fiel zu Boden.
Die Sith begaben sich rasch zurück in das Schiff und entkamen somit dem weiterhin drohenden Bombenschlag.

Wieder im Konferenzraum angekommen, stellten Raziil und Matthew sich aufmerksam an einer Wand auf und beobachteten das Spektakel, das sich nun vor ihnen auftat. Ihr Meister, Graf Sturn, ernannte den siegreichen Saphenus zum neuen Gouverneur Korribans und erklärte die antike Sith-Welt somit wieder als unter der Kontrolle der "wahren Sith".
Wie es sich gehörte, knieten Raziil, Matthew und die anwesenden Diener des Grafen respektvoll vor dem neuen Gouverneur nieder.
Am meisten überraschte den Zabrak jedoch die Betitelung des Imperators - er hatte gewusst, dass Janus sehr ehrgeizig war, doch er schien nach absoluter Macht zu streben. Dieser Ehrgeiz würde früher oder später unausweichlich zu einem Konflikt führen und es war ratsam schon früh die richtige Seite zu wählen. Die soeben gewonnene Kontrolle über Korriban würde Sturn zweifellos immens dabei helfen.
Nach kurzen Ermittlungen orteten die Diener Sturns Saphenus' Schülerin.
Gerade als die Sith die Yacht wieder verließen und den roten Sand Korribans betraten, spürte Raziil etwas. Da war sie wieder, diese Aura des Chaos und des Todes, die Aura der puren Dunklen Seite, die Korriban wie pulsierende Adern durchströmte!
Raziil hielt einen Moment an, schloss die Augen, atmete tief durch und griff in Gedanken nach dieser Aura um sie zu untersuchen. Diese Wahrnehmung von Macht war auf Korriban besonders beeindruckend und weitaus intensiver als sie es noch auf Bastion oder gar Kessel gewesen war.


Als der junge Zabrak jedoch die Augen wieder öffnete, standen zahlreiche ihm unbekannte Gestalten um ihn herum. Sie trugen allesamt schwarze Roben und Rüstungen, ja er selbst trug die schwarze Rüstung eines Sith-Kriegers, einen Lichtschwertgriff in seiner Hand. Er konnte seinen Augen kaum glauben, als er herabblickte. Als er wieder aufsah erkannte er die Gesichter der übrigen Gestalten, die ebenfalls Sith zu sein schienen. Sie gehörten jedoch überwiegend nur einer einzigen rothäutigen Spezies an: Den reinblütigen Sith!
Erst dann erkannte Raziil, dass er sich nun in einer Art Tal befand, umgeben von den verschiedensten Gruften. Daraufhin drehte er sich um und bewunderte gigantische Statuen Humanoider, die den hinteren Bereich des Tals ausschmückten.

"Brüder!", vernahm der Zabrak eine Stimme. Als er wieder nach vorn blickte, erkannte er einen weiteren Sith in goldener Rüstung samt Helm, der auf einem Felsen vor der Ansammlung der vielen Anwesenden stand, die schon einer Armee glichen: "Diese Sklaven der Macht - die Jedi - suhlen sich nach ihrem Sieg in Dreshdae! Sie haben es gewagt, unser Streben nach Macht zu stören, ja unsere Macht anzuzweifeln und in ebendiesem Vorgehen haben sie heroisches Sith-Blut vergossen und unmessbares Potential verschwendet! Es wird Zeit, unser heldenhaft erkämpftes Korriban zurückzuerobern! Es wird Zeit, jeden einzelnen Jedi zu vernichten! Wer wird seine Würde unter Beweis stellen und mit mir in den Kampf ziehen?!".
Die Sith jubelten zum größten Teil gleichzeitig kriegerisch; Viele aktivierten ihre Lichtschwerter und posierten mit ihren überwiegend roten Klingen oder hoben sie bedrohlich in die Luft.
Erst dann erkannte Raziil am Horizont, auf einem Berg, eine Schar weiterer Humanoider. Er erkannte mit Blastergewehren bewaffnete Soldaten, sowie einige in Roben gehüllte Gestalten, die überwiegend grüne und blaue Lichtklingen zum Vorschein brachten und defensive Haltungen annahmen.
Raziil aktivierte nun auch seine rote Klinge, schrie hasserfüllt und schlug bedrohlich auf seinen pechschwarzen Brustpanzer.

"Vorwärts!", schrie der Anführer und die Sith-Armee setzte sich schnell in Bewegung.
Der Zabrak hatte inzwischen vollkommen vergessen, dass er vorhin noch ganz woanders war. Vielleicht hatte sich der Schrecken des Krieges lediglich bemerkbar gemacht und in seinen Erinnerungen eine Lücke geschaffen.
Nichtsdestotrotz stürmte er auf seinen Feind zu, das rote Lichtschwert erhoben. Auch die wenigen Jedi setzten sich in Bewegung und rannten auf die heranpreschenden Sith-Krieger zu.
Einige Sith feuerten Machtblitze auf die sich nähernden Jedi, während die republikanischen Truppen im Hintergrund mit schweren Geschützen das Feuer auf die Schwarzgekleideten eröffneten.
Qualvolle Schreie und aufgewirbelter, blutiger Sand erfüllten die heiße Wüstenluft. Jedi wie Sith fielen in Scharen.
Nach einigen Momenten offenbarte sich Raziil ein menschlicher Padawan mit blauer Klinge. Mit einer für Jedi ungewöhnliche Angriffshaltung stürmte der mutige Padawan auf Raziil zu. Der Gehörnte jedoch parierte den Angriff der blauen Klinge mit Leichtigkeit und rammte dem jungen Menschen seine Energieklinge in den Magen. Mit leisem Gewimmer fiel der Padawan zu Boden und öffnete Raziil einen Weg durch das Getümmel, der zu einer der republikanischen Geschützstellungen führte.

Doch gerade als der Sith sich auf den Weg zu seinem neuen Ziel machen wollte, erfüllte ein weiterer Schrei die Luft und raubte die Aufmerksamkeit aller Anwesenden: "Artillerie!".
Eine gewaltige Energiekugel war auf die Menge abgefeuert worden. Das grelle, blaue Geschoss beobachtend, das nun deutlich im gelblichen Abendhimmel Korribans sichtbar wurde, deaktivierten viele Sith ihre Lichtschwerter und setzten sich in Bewegung, Zuflucht suchend. Doch Raziil begriff, dass es ihnen an Zeit mangelte. In nur einem Bruchteil einer Sekunde konnten sie dem verzweifelten Todesstoß durch die republikanischen Soldaten kaum entkommen.
Er senkte seine Klinge, schloss erneut seine Augen und spürte, wie ihn die gebündelte Energie traf und seine Haut blitzschnell verbrannte. Er spürte, wie er sich auflöste, doch zugleich schwand seine eigene Aura - seine Signatur in der Macht - nicht! Er hatte früh gelernt, dass Schmerz nur eine simple Wahrnehmung des Gehirns war, die zwar einschüchterte, jedoch ignoriert werden konnte. Schmerz war belanglos, denn es gab nur Macht.
Langsam öffnete Raziil seine Augen und fand sich vor Graf Sturns Yacht in seinen Schülerroben wieder.
Er blickte nervös um sich und beobachtete, wie der Graf und Saphenus zwei weitere Passagiere an Bord holten. Es konnte nicht mehr Zeit als ein paar Sekunden vergangen sein! Also was genau war geschehen?
Zweifellos hatte es sich um eine Vision gehandelt, doch war es eine Vision der Zukunft oder der Vergangenheit?
Korriban war eine uralte Welt mit einer langen Geschichte vieler Kriege - die Aura der gesamten Welt bestätigte dies.
Hatte sein Meister womöglich etwas von der Vision mitbekommen? Hatte er sie vielleicht sogar inszeniert? Er hatte so viele Fragen, doch es stand ihm in dieser Situation noch nicht zu, sie zu stellen.

Wieder im Konferenzraum der Yacht angekommen, flüsterte Raziil Matthew zu: "Hast du auf der Oberfläche auch etwas gespürt?"


[Horuset-System | Korriban | Tal der dunklen Lords | Yacht "Birthright"] - Raziil Marr, Saphenus, Janus Sturn, Matthew Severide, Zoey Liviana, Grin, Avlan, Marava (NSC)
 
[Korriban | Tal der dunklen Lords | Yacht „Birthright“, Konferenzraum | Janus, Raziil Marr, Matthew Severide, Saphenus, Zoey, Grin, Avlan, Kerr, Jünger (NSCs)

Widerworte. Fast unmerklich wurden seine grünen Augen eine Spur schmaler, als der Söldner Avlan es wagte, seine eigene Formulierung gehen ihn zu verwenden. Für einen kurzen Augenblick war der Graf versucht, dem vorlauten Handlanger mit einer einzigen Bewegung seiner Hand die Luft abzuschnüren und ihn jämmerlich darum betteln zu lassen, ihn zu verschonen, doch währte diese Versuchung nur einen Moment und der schlanke Sith blieb ruhig und gelassen. Tatsächlich musste er dem gerüsteten Mann sogar zugestehen, dass er nicht vollkommen falsch lag. Er besaß zweifellos Geschick, wenn er all diese Gefahren überlebt hatte, doch berechtigte ihn das noch lange nicht dazu, das Artefakt an sich zu nehmen. Begabt oder nicht, er war eben doch nur ein gewöhnliches Wesen, blind und taub gegenüber der Macht. Was war selbst das begabteste Insekt in den Augen eines Gottes?

„Fehlende Machtkräfte müssen mit Geschick kompensiert werden. Oder Glück. Ich frage mich, welches von beiden bei Euch überwiegt, Avlan Diaz.“


Die Antwort des Vollstreckers fiel kühl aus und lediglich ein angedeutetes Lächeln ließen erahnen, was er dachte. Es war nicht zu überhören, dass den Söldner und Zoey eine tiefe Abneigung verband, scharf gab er auf ihren Vorwurf, er habe sich eines mächtigen Artefakts bereits bemächtigt, zurück, dass sie es doch nehmen sollte. Offenbar trug er es nicht freiwillig an seinem lädierten Arm und er machte der Archäologin den Vorwurf, unfähig und keine echte Sith zu sein. Janus wölbte eine Augenbraue und sein Blick wanderte zu Saphenus, doch der Zabrak nahm die Beleidigung seiner Schülerin hin.

Fast wie zum Ausgleich wurde es der Forscherin jedoch gestattet, die Statue näher in Augenschein zu nehmen, was sie prompt gleichermaßen fasziniert wie nervös auch tat. Vorsichtig hob sie den Schatz und besah ihn näher. Ein unbekanntes Gestein, möglicherweise eine Verschmelzung, nicht zu zerschmettern und auch nicht mit dem Lichtschwert zu zerstören. Die Statue war alt, fast fünftausend Jahre, was Janus bereits vermutet hatte. Eine interessante Inschrift gab es, die Zoey laut vorlas, es ging um die Macht des Geistes. Nachdenklich sah Janus der Untersuchung zu.


„Ohne Zweifel wurde Sonnenstein bei der Herstellung dieser Statue verwendet. Die Farbe ist anders nicht zu erklären.“


Merkte er im Plauderton an und lächelte der Brünetten knapp zu. Kunst war eine Passion, die ihm stets treu geblieben war, und mit der Zeit hatte der blasse Aristokrat ein Gespür und ein gewisses Maß an Wissen zu diesem Thema erworben. Überraschend wurden die Augen von Zoey erhellt und funkelten plötzlich bernsteinfarben, überrascht riss die Frau sie auf. Einige Sekunden war sie wie weggetreten und er konnte spüren, wie die Dunkle Seite sie knisternd umgab, dann schrie sie auf und ließ die Statue auf den Tisch fallen.


„Bruchsicher, in der Tat.“


Diese trockene Bemerkung konnte Janus nicht verkneifen, doch als Zoey zu einer aufgeregten Erklärung ansetzte, hörte er neugierig zu. Mit dem Artefakt ließ sich geistige Kontrolle über andere erreichen, selbst über Machtnutzer. Bei dem Erschaffer der Statue handelte es sich um einen gewissen Darth Horus, einen Herrn der Elemente, dem es offenbar gelungen war, auch das Fünfte zu beherrschen.


„Das fünfte und höchste Element...damit muss der Geist gemeint sein.“


Folgte der Vollstrecker daraus und dachte über die Implikationen nach. Dieses Artefakt war mächtig, sehr mächtig. Die Kontrolle über den Geist anderer war eine Herausforderung, doch wenn sie gelang....Für gewöhnliche Wesen war die Statue allerdings nutzlos. In Gedanken versunken bekam Janus fast nur am Rande mit, Zoey redete etwas von einer Jedi-Heilerin, die dieser Darth hatte umbringen lassen, und klagte über diese „sinnlose Grausamkeit“. Hatte sie eine Vision gehabt? Es musste so sein. Ihr Meister hatte noch einiges an Arbeit vor sich, wenn sie die Tötung von Jedi für grausam hielt. Fast bedauerte er Saphenus ein wenig, doch nur fast.


„Ja, welch sinnlose Grausamkeit...“


Murmelte er spöttisch, so leise, dass es nur der Gehörnte hören konnte, und er sah seinen Verbündeten dabei von der Seite mit einem schwer zu deutenden Blick an. Der Zabrak handelte prompt, humpelte zu der Brünetten und gab ihr eine Ohrfeige, verknüpft mit der Aufforderung, wieder zu Verstand zu kommen und dass es sinnlos war, nun den selbigen zu verlieren. Janus unterdrückte ein Lächeln. Wenig elegant, diese Vorgehensweise, doch wohl effektiv. Saphenus ließ den Blick seines einen Augen über die Anwesenden schweifen und fragte den Vollstrecker dann, ob auch er das Artefakt berühren und dann sabbernd am Boden liegen wollte, der Gouverneur lachte, bevor er antworten konnte.

Die grünen Augen des Grafen funkelten kurz in goldenem Glanz und seine Stimme war gefährlich glatt und höflich.


„Ich passe.“


War seine einzige Aussage dazu. Saphenus warnte die Versammelten davor, dass man den Artefakten nicht trauen konnte, wussten sie doch nicht, ob ihr verstorbener Besitzer sie mit Flüchen und Fallen belegt hatte. Der Zabrak hielt die Artefakte für eine Erinnerung an Ignavius und eine Gefahr, und so entschied er nach einer kurzen Pause, dass Avlan die Statue erhalten sollte, was der Söldner selbstredend positiv aufnahm. Janus reagierte weder in der Macht noch äußerlich auf diesen Entschluss, mit neutraler Miene hörte er weiter zu. Sein Verbündeter war also wirklich entschlossen, alle Spuren seines Vorgängers zu tilgen. Nun gut. Saphenus zog sich zurück, nicht ohne Janus im Vorbeigehen noch einmal zu versichern, dass es ihm Ernst war, gefolgt von der humorvollen Bemerkung, dass der Graf wohl Gefallen an Zabraks gefunden hatte. Raziil war also nicht unbemerkt geblieben.


„Brennt alles nieder, wenn es notwendig ist. Und wie Ihr wisst...ich habe ein Auge für Talent.“


Das Lächeln des Sith wurde kurz breiter, dann nickte er dem Einäugigen knapp zu und ließ ihn gehen. Apropos Raziil, da war zuvor etwas mit seinem Schüler geschehen, ein Aufbäumen in der Macht, fast so, als wäre er für eine Zeit lang ein anderer gewesen. Janus nahm sich vor, ihn darauf anzusprechen. Korriban war ein mächtiger Ort. Der Graf richtete sich ein wenig auf und mit der Macht lenkte er die Aufmerksamkeit auf sich.

„Wir werden in Kürze Dreshdae erreichen. Bis dahin lasst Eure Wunden versorgen und erholt Euch. Meine Diener stehen zu Eurer Verfügung.“


Ein huldvolles Nicken, dann zog sich der Halbechani ebenfalls zurück. Es dauerte nicht lange, bis die Yacht den bescheidenen Raumhafen der kleinen Siedlung erreichte, elegant bremste das silberne Schiff ab und setzte zusammen mit dem Angriffsshuttle auf dem roten, staubigen Boden Korribans auf. Einige Kämpfer des Grafen nahmen links und rechts von der Ausstiegsrampe Aufstellung und bildeten ein Ehrenspalier, als alle die Yacht verließen, Saphenus diesmal an der Spitze, wobei Janus neben ihm ging. Ein Diener des Gouverneurs, ein groß gewachsener und für einen Jünger geschmackvoll gekleideter und auftretender Pau´aner in fortgeschrittenem Alter, begrüßte sie höflich und unterhielt sich kurz mit dem Zabrak. Lom Fey hieß der Mann also.

Das Gespräch währte nicht lange, denn schon bald kam ein Trupp imperialer Soldaten anmarschiert, an deren Spitze ein Cathar mit den Rangabzeichen eines Captains ging. Ein Nichtmensch also. Das erklärte einiges. Janus reagierte auf den bedeutungsvollen Blick von Saphenus mit einem kühlen Lächeln und verschränkte die Arme hinter dem Rücken, fast schon amüsiert sah er den Offizier an, der kaum bei ihnen eingetroffen wenig respektvoll das Wort an sie richtete und sich darüber beklagte, dass es bei dem Kampf der Sith trotz anderslautender Versprechen wohl einige kleinere Kollateralschäden gegeben hatte. Janus unterdrückte ein spöttisches Lachen angesichts der Kleingeistigkeit dieses Mannes. Ahnte er überhaupt, was hier geschehen war?

Saphenus versuchte, den Offizier zu beruhigen und enthüllte schließlich mit Genugtuung, dass er nun der Gouverneur dieser Welt war und deutete auf Janus, der dies in der Tat bestätigen konnte und dies mit einem würdevollen Nicken auch tat. Die Überraschung stand dem Cathar ins Gesicht geschrieben und er war für einige Momente vollkommen sprachlos, dann zog er mit seinen Männern wie ein geprügelter Hund und ohne ein Wort ab. Saphenus rief einem seiner Männer, einem Lieutenant Elliot, die Anweisung zu, sich ab sofort um seine Sicherheit zu kümmern und dafür einen Trupp aufzustellen, was der Offizier auch freudestrahlend bestätigte.


„Wie ich sehe, habt Ihr bereits willige Helfer in der Garnison gefunden. Ausgezeichnet. Doch bis dieser Trupp aufgestellt ist, werden meine Diener für unsere Sicherheit sorgen.“


Ein mentaler Befehl und die Kämpfer des Grafen bildeten einen schützenden Kokon um die Gruppe. Saphenus bot eine Führung durch den Ort an. Janus wusste, wie bescheiden die Siedler auf Korriban lebten, doch war es klug, sich die Sache auch aus der Nähe anzusehen und der Zabrak handelte weise, wenn er sich seinen neuen Untertanen auch zeigte. Also nickte der Vollstrecker.


„Zeigt mir Euer Reich, Gouverneur Saphenus. Und lasst Eure Untertanen einen Blick auf ihren neuen Herrscher werfen.“


Janus straffte seine Haltung und behielt seine Arme hinter dem Rücken. In seiner eleganten schwarzen Robe mit der goldenen Brosche und den purpurroten Streifen wirkte der große, sportliche Halbechani wie die lebendig gewordene Statue eines Königs, ein Eindruck, der durch die vornehmen Züge in seinem blassen Gesicht und sein weißes Haar, das für Menschen ein Zeichen des Alters war und deshalb angesichts seiner glatten Haut besonders ungewöhnlich wirkte, noch verstärkt wurde. Die Vorstellung, dass manch einer wohl eher ihn für den Gouverneur halten würde als den schmächtigen, schlicht gekleideten Zabrak an seiner Seite, war amüsant, doch legte es Janus nicht darauf an. Korriban gehörte seinem Verbündetem und er wiederum gehörte...nun, diesen Gedanken musste er nicht zu Ende denken. Ein leises, kaum hörbares Lachen, dann setzte er sich würdevoll in Bewegung.


[Korriban | Dreshdae | Raumhafen | Janus, Raziil Marr, Matthew Severide, Saphenus, Zoey, Grin, Avlan, Kerr, Jünger (NSCs)
 
Korriban, auf Janus seiner Yacht: Janus, Saphenus, Zoey, Kerr, Avlan, Diener, Matthew und Raziil


Der Graf wies Avlan zurecht, dass er nur ein Nichtmachtnutzer wäre. Wie tat es gut, seine Hilfe zu erhalten und selbst nun zu den Machtnutzern zu zählen! Avlan war anmaßend und respektlos ihr gegenüber und es tat weh und war beschämend für sie, so behandelt und erniedrigt zu werden! Er war ein Krimineller, nicht mehr und nicht weniger! Ein Dieb! Er überschätzte sich selbst! Er hatte das Artefakt angelegt, ohne Zweifel zu hegen, was es mit ihm anstellen könnte, weil er sich für unfehlbar hielt! Nun seine absurde Forderung auf das Artefakt! Sein ganzes Auftreten war einfach nur grässlich!

“Wir könnten deinen Arm einfach abhacken! Dann bist du das Artefakt los!”

Auch war der Graf äußerst interessiert an dem, was Zoey Fachliches zu sagen hatte. Er war seit Jahren ein Artefaktsammler, wie sie ja wusste! Künstlerisch war die kleine Statue auch ein Hingucker und von Wert!

Die Vision nahm Zoey ziemlich mit, denn der Mord an der Heilerin erschien ihr grausam und ungerecht! Sie hatte dort vorm Thron gelegen, einen Kopf kürzer! Zoey war emotional aufgebracht und konnte einfach nicht ihre Klappe halten. Sie brachte ihr Entsetzen und ihre Empfindungen zum Ausdruck, obwohl es weder gefragt, noch relevant war. Zoey vergaß zudem, auf wessen Seite sie sich nun befand.

Die Archäologin hatte sich den Ausdruck der Freude ihres Meisters über die Artefakte völlig anders vorgestellt! Vor allen bekam sie von ihrem Meister eine Ohrfeige und die Mahnung, dass sie nicht mittels der Artefakte durchdrehen sollte! Zoey war sprachlos und entsetzt. Ihre Wange brannte! Sie hielt sie sich! Sein Blick durchbohrte sie. Beschämt vor den Anderen wandte sie sich ab. Mühsam hielt sie die Tränen zurück. Das Leben als Sithschülerin konnte grausam sein! Die Fehler, die wir machen, kennzeichnen uns und doch fragte sich Zoey erstmal anfänglich, wo ihr Fehler gelegen hatte?! Dennoch konnte sie an dem sarkastischen Vorschlag, den er danach Janus unterbreitet hatte, erkennen, dass er die Jedisache gerade rückte. Sie durfte nicht alles sagen, was sie dachte! Die Jedi waren die Erzfeinde der Sith! Auch die merkwürdige Sache mit dem Verschwinden bzw. Zerfallen der Artefakte zu Staub wurde nun gerade gerückt! Zoey empfand es als Ausrede! Sicher, das ein oder andere Artefakt könnte seine Tücken gehabt haben, vielleicht auch verflucht gewesen sein, aber doch nicht alle, oder? Na ja, zuzutrauen wäre es Ignavius schon! Immerhin hatte er es auch vermocht, das Tor zur Anderswelt zu öffnen und hatte somit die Tür zwischen den Toten und den Lebenden auf bestimmte Art und Weise auf gemacht! Natürlich war ihrem Meister die Angelegenheit sicher irgendwie peinlich! ? Doch ihnen war die Möglichkeit damit genommen worden, die Dunkelheit zu erforschen, die in diesen Artefakten gesteckt hatte! Jede Chance war dahin! Unwiderruflich! Enormes Wissen dahin!

Doch als ihr Meister fortfuhr und Avlan die Statue vermachte, hätte Zoey am liebsten einen hysterischen Anfall bekommen! Das konnte jetzt nicht wahr sein!? Sie atmete tief durch! Sie durfte jetzt nicht ausflippen! Sie würde nur wieder eine Tracht Prügel von ihrem Meister einstecken! Die Ohrfeige war schon peinlich genug! Was musste der Graf über sie denken? Was seine Schüler? Mitleid? Verachtung? Schadenfreude? Avlan sollte die Statue bekommen, die die Fähigkeit hatte, jemandem den freien Willen zu nehmen, ohne dass man sich davor wappnen konnte! Ein Krimineller?!! Wo würde die Statue zu guter Letzt landen? Bei wem? Er könnte sie an einen Machtnutzer für viel Geld verkaufen und fast alles dafür fordern, denn das Artefakt war so gut wie unbezahlbar! Mit Abscheu und Verachtung und mit genügend Hass sah sie Avlan an.

Ihr Meister wollte nun seine Ruhe haben. Zoey war total durcheinander! Sie griff zum Handschuh, damit der nicht auch noch in Avlan`s gierige Pfoten geriet. Sie steckte ihn in eine Gürteltasche, ließ den Rucksack zurück und folgte ihrem Meister. Er verschwand in einer Kabine. Sie suchte das nächste Bad auf. In der Nasszelle machte sie sich etwas frisch. Überall Sand! Eifrig bürstete sie ihn aus ihrem Haar, bis es wieder glänzte. Dabei dachte sie die ganze Zeit über die erlittene Schmach nach und wie sehr sie Avlan verabscheute.

Als sie die Nasszelle wieder verließ, landete gerade die Yacht. Sie eilte zu ihrem Meister, der Janus die Siedlung, die sich Stadt nannte, zeigen wollte. Hauptsache, sie würden nicht beschossen werden!? Es würden doch wohl nicht vereinzelte Kämpfer von Ignavius aus dem Hinterhalt schießen? Sie lief hinter ihrem Meister die Rampe hinunter, welcher neben dem Grafen ganz vorne ging. Grin fehlte ihr. Er ging sonst immer neben ihr. Lom Fey stand vor der Rampe. Ihr Meister sprach zu ihm davon, dass er zum neuen Gouverneur von Korriban ernannt worden wäre und Zoey erfuhr dadurch davon, dass sein Plan völlig aufgegangen war. Ein Anflug eines Lächeln`s glitt über ihr Gesicht. Sie wusste, welche Chancen es auch ihr als seine Schülerin bieten würde! Sie war stolz, die Schülerin des Gouverneur`s von Korriban zu sein! Wie passend! Sie, eine Archäologin! Dennoch, als sie durch die Ortschaft liefen und sie sich wegen der Sonne unter ihrer großen Kaputze ihrer Sithrobe verbarg, natürlich auch vor den Blicken der Anderen wie Janus seinen Schülern, und Zoey hinterher trottete und als es um die Rekrutierung von Soldaten zum Schutz des Gouverneurs ging, drehten sich Zoey`s Gedanken nur um Avlan und wie sehr sie ihn hasste und was sie ihm hätte Anderes in gewissen Situationen antworten können. Hinterher fielen einem immer bessere Wörter und Sätze und Reaktionen ein! Verdammt! Und, dass sie ihn nicht hätte verarzten sollen! Wäre er doch nur im Tempel jämmerlich verreckt!


Korriban, in den Straßen von Dreshdae: Saphenus, Janus, Zoey, Grin?, Janus seine Schüler, Soldaten, Bürger, Avlan und Kerr
 
[Korriban | Tal der dunklen Lords | Yacht „Birthright“, Konferenzraum ] Graf Sturn, Lord Saphenus, Matthew, Raziil, Zoey, Avlan, Grin (bewusslos), Kerr, Mavara (NSC) und Janus Soldaten

Während das Holo des kleiner werdenden Trümmerhaufens, der einmal der Tempel des früheren Gouverneurs Ingavius gewesen war, verblasste,, fragte Raziil ob Matthew auf der Oberfläche etwas gespürt habe. Matthew überlegte einen Moment, meinte sein Mitschüler das enorme Chaos das Korriban ergriffen hatte ? Ehe er antworten konnte schüttete die Schülerin des neuen Gouverneurs den Inhalt eines Rucksacks auf den Tisch und legte noch einen von ihr getragenen Ring hinzu. Scheinbar war die ehemalige Archäologin nicht über ihre Gewohnheit erhaben alles was irgendwie Antik aussah mit zu nehmen. Obwohl diese Fundstücke hier ganz Offensichtlich nicht bloß geschichtlichen Wert hatten, handelte es sich doch ausschließlich um mächtige Sith-Artefakte.

Diese Artefakte waren einst der Besitz von Ignavius gewesen und nun schien sich Saphenus ihrer zu bemächtigen, er legte einen der Ringe an und bekam sofort die Auswirkungen zu spüren. Er ging zu Boden ehe er sich Geistesabwesend erhob und einige Gesten machte. Matthew erkannte in der Macht das der Gouverneur für einen kurzen Moment noch mächtiger und dunkler schien als sein Meister doch dann entlud sich diese Dunkelheit und zerschmetterte die Artefakte auf dem Tisch, lediglich ein Handschuh und eine Statue blieben über.

Matthew bekam den nächsten Teil der Unterhaltung nicht mit den in dem Augenblick drückte sich der Mann in der Rüstung an Raziil vorbei zum Tisch und sprach den Gouverneur auf eine Schuld an, er verlangte doch Tatsächlich das man ihm die Statue aushändigen sollte. Matthew wandte sich an seinen Meister und seine Verachtung für den Söldner war deutlich zu hören „Mylord, soll ich dieses Individuum entfernen ?“ Zu seinem Verdruss lehnte der Graf ab.

Auch die Schülerin des Gouverneurs beschwerte sich Lautstark über den Söldner, doch wurde der Vorschlag des Grafen, die Statue zunächst einmal zu untersuchen, dann in die Tat umgesetzt. Nun war es die Schülerin die von einer Welle der Dunkelheit verschluckt wurde, hatte sie eine Vision ? War das auch dem Gouverneur wiederfahren ? Vielleicht auch Raziil ? Die Archäologin erklärte worum es sich bei der Statue handelte und nahm ihre kindliche Streiterei mit dem Söldner wieder auf, doch zuvor gab sie die wohl dümmste Aussage ihres Lebens von sich. Sinnlose Gewalt an den Erzfeinden der Sith, diesen Lügnerischen und Verabscheuungswürdigen Jedi ?

Ja, welch sinnlose Grausamkeit...“ Der Graf spottete ebenfalls über diese Bemerkung, seine Worte waren so leise das sie wohl niemand außer dem Zabrak hören können sollte, außer er hatte solch ein feines Gehör wie Matt. Die Kritik die der Graf damit an der Schülerin des Gouverneurs übte war offensichtlich. Der Gouverneur sprang auf und verpasste seiner Schülerin eine Schallende Ohrfeige, danach lenkte er die Aufmerksamkeit wieder auf die Artefakte und erklärte völlig Rational warum er dem Söldner tatsächlich die Statue geben würde, gleichzeitig versuchte er ein wenig des Schadens zu beheben den seine Schülerin an seinem und ihrem Ansehen verursacht hatte.

Der Gouverneur, seine Schülerin und zuletzt auch der Graf zogen sich zurück, die Diener gingen an ihre Arbeit, der Medi Droide schaffte die Verletzten in die Krankenstation und Avlan Diaz, der Söldner lies sich ebenfalls ein Quartier zuweisen. Zuletzt blieben Raziil und Matthew allein in dem Raum zurück. „Gespürt ? Am Boden habe ich nichts besonderes Gespürt, aber mir ist die stärke der Resonanz der dunklen Seite auf diesem Planeten bereits vom Orbit aus aufgefallen. Sie ist nun nicht mehr so wild wie vor kurzem aber noch immer so Mächtig. Hattest du eine Vision ? So wie die Schülerin des Gouverneurs ?“ Raziil gab Matthew eine kurze Antwort, und da sie bald in der Siedlung ankommen sollten machten sich die beiden ebenfalls auf den Weg in ihre Quartiere.

In Dreshdae angekommen versammelte sich der ganze Tross des Grafen und des Gouverneurs an der Rampe der Yacht und der Gouverneur bot eine Führung durch sein neues Reich an. Die Führung wurde lediglich durch das eintreffen von einem Imperialen Captain unterbrochen der sich nach kurzer Unterhaltung mit dem neuen Regime abfinden musste und deswegen wieder verschwand, während sich die Gruppe auf den Weg in die Siedlung machte.

Die Versammlung aus dem Gouverneur, dem Grafen, diesem Söldner sowie der Archäologin und Raziil, eingekreist von den Soldaten des Grafen erregte die Aufmerksamkeit der Leute bereits aus einiger Entfernung. Der Graf und seine Schüler waren Vornehm gekleidet, der Gouverneur und seine Gefolgsleute zerschunden und abgerundet wurde die Truppe durch die gut ausgerüstete Jüngergarde, soetwas bekamm man in Dreshdae normalerweise nicht zu sehen. Die Bauern waren verarmt, die Bergarbeiter verdreckt, gut betucht war in dieser Siedlung kaum jemand, der alte Gouverneur hatte Korriban erfolgreich heruntergewirtschaftet.

Matthew fühlte sich im Zentrum der Aufmerksamkeit nicht wohl, ja er war vielleicht etwas Arrogant und außerdem fast jedem in dieser erbärmlichen Siedlung überlegen, aber er stand nie gern im Rampenlicht. Langsam lies sich Matthew zurück fallen bis er an den Kokon aus Wachen stieß, dann zog er die Kapuze tiefer ins Gesicht und verließ den Kreis der ihn umgab. Er drehte sich um ging ein Stück in die entgegengesetzte Richtung und verschwand dann schnell in einer Seitengasse. Dreshdae war vielleicht nicht so groß wie Center aber dennoch reichte es aus um schnell mehrere Straßenfluchten entlang zu verschwinden um dann über die Häuserdächer langsam wieder zu seinem Meister und dessen Tross aufzuschließen.

Hier fühlte Matthew sich wohl, verborgen im Schatten den die untergehende Sonne nun spendete, ungesehen und unbemerkt. Es war bald wieder Zeit für ihn zu Jagen, ein paar Tage konnte er noch warten seine letzte Jagt war erst 4 Tage her, doch in einer trostlosen Siedlung wie dieser ein Lohnendes Ziel zu finden würde einige Zeit in Anspruch nehmen. Vielleicht hatte sein Meister nach der Führung eine Lohnende Idee. Matthew heftete seinen Blick wieder auf die Gruppe und folgte ihr in einigem Abstand.


[Korriban | Dreshdae | Über den Straßen ] Matthew Severide ; Janus Sturn, Raziil Marr,, Saphenus, Zoey, Avlan und Jüngergarde (NSCs) in einiger Entfernung
 
[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Raumhafen] - Saphenus; Janus Sturn; Raziil Marr; Matthew Severide; Grin Redeye; Avlan Diaz; Zoey Liviana

Saphenus konnte ein Gähnen nicht unterdrücken als sich der gesamte Tross in Bewegung setzte. Noch hielt die Wirkung der aufputschenden Medikamente des Droiden an, doch früher oder später würden sie aus seinem Körper verschwinden und ihn mit seiner Müdigkeit konfrontieren. Er hoffte, dass er dann bereits in einem Bett lag und geruhsam sein Auge schließen konnte. Doch für den Moment sah er ein, dass er sich nicht zurückziehen konnte. Seine Herrschaft über Korriban hatte begonnen und diese Zeit war zur kostbar um sie zu verschlafen. Tapfer setzte er einen Schritt vor den anderen und schaute sich verstohlen nach seinem Diener um. Lom Fey schien zu spüren, dass sein Herr noch einen Auftrag für ihn hatte und schob sich unauffällig an seine Seite. Mit kerzengeradem Rücken und hinter dem Rücken gefalteten Armen beugte er sich leicht zu ihm herüber.

„Bleib auf dem Schiff.“, flüsterte Saphenus und versuchte während des Gesprächs keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Zwar würde ihm das nicht vollends gelingen, immerhin war er von Janus und seinen Wachen umzingelt, doch zumindest mussten sie nicht wissen worüber sie sprachen. „Vorher holst du aber Grin und bringst ihn auf die Beeska. Er ist bewusstlos, kümmere dich um ihn. Versorg seine Verletzungen soweit möglich, ich will nicht, dass er stirbt. Er ist noch von Nutzen. Ich habe eine Veränderung gespürt und ich kann noch nicht einordnen was sie bedeutet.“ Er sah Lom Fey eindringlich an. „Jawohl, Mylord.“, antwortete er pflichtbewusst und entfernte sich auf ein Nicken seines Herrn. Zum Teil beruhigt und erleichtert widmete Saphenus nun dem Weg, der vor ihm lag. Der Raumhafen wirkte trostlos, er schien der Sicherheit halber evakuiert worden zu sein. Ein paar Soldaten standen verloren in der Gegend herum und schienen nicht so recht zu wissen was sie mit sich anfangen sollten. Beim Anblick der Sith samt der Leibgarde bemühten sie sich zwar Haltung anzunehmen und professionell zu wirken, so ganz wollte ihnen das aber nicht gelingen. Saphenus warf Janus ein entschuldigendes Lächeln zu.


„Das Oberkommando scheint Korriban keinen großen Wert beizumessen. Der Planet gilt vielmehr als Abstellgleis ohne große Aussicht auf eine Karriere bei der Armee. Ein Jammer…und sicherlich ein Punkt, den es zu bereinigen gilt.“, sagte er und hoffte inständig, dass es Elliot gelingen würde fähige Männer für seinen Zug aufzutreiben. Schließlich ging es dabei insbesondere um Talithas Sicherheit. Wieder draußen an der frischen Luft brannte Korribans Sonne unerbittlich auf sie herab. Ein warmer Wind trieb den Sand unter ihre Roben, die feinen Körner gesellten sich zu den anderen unzähligen, die bereits an Saphenus‘ Körper klebten. Ihm fiel auf, dass er noch immer die beschmutzte Robe trug, die er im Tempel angehabt hatte. Das Blut, nur zum Teil sein eigenes, war getrocknet und fiel in Krusten von dem Stoff herab während er sich bewegte. Der neu ernannte Gouverneur musste dazu sicherlich nach Schweiß und Anstrengung stinken, doch daran war nichts mehr zu ändern. Also kämpfte Saphenus stattdessen gegen die Müdigkeit an während die Gruppe aus ungleichen Sith, Söldnern und Wächtern gen Dreshdae steuerte. Auch wenn die Siedlung noch immer keinen Anblick bot, den es zu bewundern galt, so sah Saphenus sie nun mit einem anderen Auge. Sie stellte sein Reich dar und auch wenn er sich keine Illusionen über das wahre Ausmaß seiner Macht machte, so genoss er das Gefühl plötzlich über sehr viel mehr Einfluss zu verfügen als zuvor. Unweigerlich glitten seine Gedanken zu seinem Meister und trotz der Hitze fuhr ihm ein kalter Schauer über den Rücken. Aus dem Augenwinkel beobachtete er Zoey, die ihre ganz eigene Vergangenheit mit dem Albtraum hatte. Etwas schien seine Schülerin zu beschäftigen, doch er machte sich nicht die Mühe seine Sinne nach ihr auszustrecken. Sollte sie erstmal mit ihren Gedanken alleine sein, hoffentlich würden sie langsam anfangen in die richtige Richtung zu wandern.


Schon schob sich der Tross durch die ersten, verstaubten und teilweise verrosteten Container. Auch hier standen Soldaten herum, die sich aber schon weitaus professioneller verhielten oder zumindest diesen Eindruck erweckten. Fachmännisch nahmen ein paar von ihnen Haltung an als hätte sich die Kunde seiner Ernennung bereits herumgesprochen. Andere schienen noch nicht einordnen zu können was das letztlich für sie bedeutete und sahen ihn nur mit einer Mischung aus Neugierde und Misstrauen an. Aus dreckigen Fenstern sah man neugierige Blicke und schon schoben sich die ersten Siedler auf die Straßen. Die verschiedensten Emotionen waren in ihren Gesichtern zu sehen, Besorgnis schien dabei die Mehrheit auszumachen. Natürlich, denn das normale Volk konnte nicht so gut informiert sein wie die Armee und dürfte sich wohl fragen was die enorme Rauchwolke zu bedeuten hatte, die über dem Tal der dunklen Lords aufging. Schweigend schob sich Saphenus durch die Straßen und versuchte die Blicke so gut es ging zu ignorieren. Getuschel kam auf und summte in seinen Ohren. Manch einer zeigte gar auf Janus, dessen Charisma die gesamte Siedlung zu fluten schien. Saphenus verkniff es sich dem Sith einen missbilligenden Blick zu zuwerfen. Selbst heute am Tag seiner Ernennung gab es jemanden, der sich anschickte ihm die Show zu stehlen. Auch wenn es verführerisch war sich dem Neid hinzugeben und Janus das spüren zu lassen, er hielt sich zurück. Der Graf war als Verbündeter schlichtweg zu wertvoll.


„Es ist beinahe ein Jammer, dass der Tempel zerstört wurde.“, murmelte Saphenus an ihn gewandt und versuchte damit seine Emotionen zu überspielen. „Unzählige Schätze und Reichtümer, allesamt vernichtet. Wer kann schon sagen was Ignavius dort noch alles versteckt gehalten hat? Wir werden es wohl nicht mehr erfahren. Eines muss ich ihm zugestehen: sich den Tempel als Residenz auszusuchen war eine Demonstration der Überlegenheit der Sith. Auch wenn er dieser nicht würdig war.“ Eine nachdenkliche Falte legte sich auf Saphenus‘ Stirn. Seine Amtszeit war noch jung und er fragte sich wie viel Bürokratie in diesen Anfängen auf ihn zukommen würde. Er hoffte inständig, dass sich Lom Fey in derartigen Belangen auskannte, denn wenn der Zabrak ehrlich war wusste er kaum wo seine Rechte und Pflichten als neuer Gouverneur abseits seines Status‘ als Sith überhaupt lagen. Doch er hoffte darauf, dass mit der Zeit auch Rat kam. Noch einmal schwor er sich nicht die gleichen Fehler wie sein Vorgänger zu machen. Er würde Korriban zu neuem Glanz verhelfen oder dabei sterben. Etwas dazwischen gab es nicht.

Ohne auf seine Schritte zu achten kamen sie an der kleinen Gasse vorbei, die in das Hauptquartier der Kultisten führte. Saphenus warf Avlan einen verstohlenen Blick zu und nickte ihm unauffällig zu. Sein Auge schien in Richtung dieser Gasse zu deuten und war mit einer wortlosen Aufforderung verbunden, von der er hoffte, dass der Söldner sie verstehen würde. Messga! Plötzlich fiel Saphenus ein, dass der Präfekt noch immer in seiner Zelle schmorte und ein zufriedenes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. „Zumindest ist es uns gelungen Ignavius‘ Präfekten, Messga, lebendig zu fangen. Zumindest an ihm können wir uns noch ausleben, schließlich ist er offiziell Stellvertreter des Gouverneurs.“, sagte er zu Janus und lachte während er weiterging und die schmale Gasse hinter sich ließ. Noch war es nicht an der Zeit den Grafen in das Geheimnis um den Kult einzuweihen von dem sich Saphenus ohnehin fragte wie viele seiner Mitglieder den Angriff tatsächlich überlebt hatten. Nur wenige Minuten später blieb Saphenus schließlich stehen und schaute geradewegs auf die Ruinen des „Dead Man’s Tree“, die als einziges Zeugnis von der Taverne noch übrig waren. Ausgerechnet sie war das einzige Opfer von Messgas Bomben geworden, missmutig kam Saphenus der Gedanke, dass die Bevölkerung gar nicht amüsiert sein würde, dass ihre einzige Freizeitbeschäftigung zerstört worden war. Wie um seine Worte zu bestätigen wurde die Gruppe der neugierigen Gaffer um sie herum immer größer. Auch wenn die Leibgarde sicherlich einschüchternd wirkte wagten es ein paar der Siedler näher zu kommen um einen Blick auf die auffällige Gruppe zu werfen. Selbst einige Kinder lugten zwischen den Beinen ihrer Eltern hervor um einen neugierigen Blick zu erhaschen. Saphenus ließ seinen Blick wandern und sah wie einige unter seinem gelben Auge zurückwichen. Mittlerweile mochten es wohl knapp über hundert Siedler sein, deren Aufmerksamkeit er auf sich ziehen konnte. Er räusperte sich und brüllte mit leicht zittriger Stimme:


„Siedler Korribans! Ihr alle habt gelitten und geblutet. Trotz der harten Arbeit, die ihr sicherlich verrichtet habt, lebt ihr im Dreck während sich Ignavius‘ auf eure Kosten bereichert hat. Statt das Geld in eure Hände fließen zu lassen hat er sich teuren Schnaps gekauft, statt eure Arbeit zu würdigen hortete er all die wertvollen Artefakte und vergrub sie in seinem Tempel. Doch ich darf euch sagen: seine Herrschaft ist vorbei. Ich selbst habe ihm mein Lichtschwert durch den Bauch gerammt und seinen Körper zerschmettert. Ebenso wie er wurde auch sein Tempel vernichtet, nur noch Schutt und Asche zeugen von seiner Existenz. Auf Geheiß des Ordens wurde ich zum neuen Gouverneur von Korriban ernannt. Ich werde das Erbe der Sith in Ehren halten und dafür sorgen, dass…“

In seiner hoffentlich episch anmutenden Ansprache abrupt unterbrochen verengte sich Saphenus‘ Blick zornig. Eine Gestalt hatte über die Menge hinweg gebrüllt und kam nun wankend auf sie zu. Instinktiv wanderte die Hand des Zabrak zu seinem Lichtschwert, entspannte sich jedoch als er den Wirt der zerstörten Taverne erkannte. Der Twi’lek kam ihnen näher und blieb schließlich vor Janus‘ Wachen stehen, die ihm den Weg versperrten.


„Blah, blah, blah.“, lallte der Wirt und nahm einen Schluck aus einer Flasche mit einer trüben Flüssigkeit. „Sie versprechen doch alle das gleiche. Ignavius hat die gleichen Worte benutzt und seht…was daraus geworden ist. Unter dem hier wird es uns nicht besser gehen.“ Ein Raunen ging durch die Menge während der Wirt versuchte eines Schluckaufs Herr zu werden. „Meine Existenz ist bereits zerstört, seht euch das an. Als wäre das nicht genug hat der Kult…“, er spuckte auf den Boden, „noch meine Tochter gefangen. Die Sith sind Abschaum, sie machen unser Eigentum kaputt und zerstören unsere Familien. Sie sollten brennen samt ihrer teuflischen Hexerei! Meine Tochter, meine arme Tochter…“, murmelte der Wirt und fing plötzlich an zu weinen. „Sie ist doch mein ein und alles.“


[Horuset-System | Korriban | Dreshdae] - Saphenus; Janus Sturn; Raziil Marr; Matthew Severide; Grin Redeye; Avlan Diaz; Zoey Liviana; Wirt (NPC); Menge
 
[ Äußerer Rand :: Horuset-System :: Korriban :: Dreshdae :: Raumhafen] Avlan, Kerr (NPC), Grin, Zoey, Saphenus, Janus, Matthew, Raziil, Grin

Es hatte wahrhaft Ewigkeiten gedauert bis sich der Zug von Menschen in Bewegung gesetzt hatte, doch als er es endlich tat, hoffte Avlan inständig dass es nicht lange dauern würde. Anscheinend wollte der neue Gouverneur seinen Freunden zeigen wie Dreshdae so aussah, doch da gab es nicht viel zu sehen. Überall die selben verfallenen, vereinsamten und teils verwesten Gebäude. Obwohl in ihnen gelebt wurde konnte sich niemand so richtig darum kümmern dass das ganze instand gehalten wurde, wie auch, es gab kein Geld um diese Kosten zu finanzieren. Die Bewohner hielten sich gerade so am Leben, und es schien ihnen nicht wirklich gut zu gehen. Dem Söldner war dass völlig egal, diese Siedler waren selbst schuld. Wer bewohnte denn schon freiwillig diesen Planeten? Staubstürme, heiße Sonnentage und keine öffentlichen Schwimmbäder. Eine wahre Katastrophe!

Während die Gruppe an Menschen mitsamt Gefolge durch die Straßen der verfallenen Stadt schlenderte, schien es so als seien sie dass Zentrum aller Aufmerksamkeit. Die Siedler wussten nicht recht ob sie diese Ankunft mit gefallen oder Abneigung begrüßen sollten. Waren Applaus oder Buh-rufe angesagt? So richtig konnte dass niemand sagen, also starrten alle einfach nur, flüsterten und trauten sich nicht zu nah an die Gruppe. Mittlerweile hatte sich der Söldner dem Gouverneur angeschlossen und stand so beinahe direkt neben ihm, was natürlich nicht möglich war da dieser vornehme Typ Janus seinen Platz einnahm. Was machte dieser überhaupt noch hier? Er war sich doch sowieso zu schick sich mit niederen Wesen abzugeben, weshalb also diese unwichtige Siedlung bestaunen? Hier gab es nichts außer Elend und Leid vorzufinden, und dass musste man sich jetzt nicht extra ansehen. Zumindest hatte Avlan nicht dass wirkliche Bedürfnis dazu gehabt, aber wenn der vornehme Typ da anderer Meinung war....

Der behelmte Mann musste natürlich nicht viel tun um bedrohlich auszusehen - jeder normale Bürger in der Galaxis kannte die Mandalorianer, und wusste dass dort wo sie auftauchten Probleme nicht weit waren. Das kriegerische Volk war also nicht nur für ihre markanten Helme und Rüstungen bekannt, sondern auch für ihre Professionalität und ihre Rücksichtslosigkeit wenn es zu Kämpfen oder Krieg kam. Meistens kam es jedoch dazu dass sich recht viele Amateure in eine Mandalorianische Rüstung eindeckten und so glaubten sie wären selbst einer, nur um sich Respekt bei anderen zu verschaffen. Zugegeben, Avlan war auch keiner, aber er hatte vorzügliche Talente vorzuweisen die es ihm erlaubt hatten den Tempel zu überleben. Also war es mehr als nur angebracht dass er diese Rüstung tragen durfte die ihm Respekt einbrachte, und es war ebenso mehr als angebracht, dass ihm dieser auch gegönnt wurde.

Nach einer Weile warf Saphenus dem Söldner einen Blick zu welcher direkt auf eine Gasse wies - die Gasse in der sich dass Hauptquartier der Kultisten. Mit einem unauffälligen Nicken bestätigte er den Wink, legte Daumen und Zeigefinger zusammen und wies dem Sith so dass er sich nun entfernen würde. Er wartete ab bis der Tross vorbeigezogen war und beschäftigte sich so währenddessen mit seiner Ausrüstung bis er den geeigneten Moment gefunden hatte um zu verschwinden. Er hüpfte in den Schatten hinein, und befand sich in dem Dunklen Weg der nach einigen Metern bereits zu der Tür finden würde mit dem man sich in dass Untergeschoss eines kleinen Gebäudes begeben könnte. Avlan tippte an einer kleinen Steuerkonsole an der Wand einige Zahlen ein, wartete einige Sekunden und zählte innerlich mit, bis er den richtigen Moment gefunden hatte und dann einen weiteren Knopf bestätigte. Die Tür klappte nach oben und er betrat den Eingang, welcher sich kurz darauf wieder verschloss. Er folgte den schwach beleuchteten Treppen nach unten, bis er an eine weitere Tür gelangte und diese aufstieß. Bei dem darauffolgenden Anblick konnte er seinen Augen nicht trauen.

Mehrere Kultisten lagen versoffen auf dem Boden, lachten und kicherten, schrien und erzählten sich gegenseitig unlustige Sprüche, nur um dann wieder zu Boden zu fallen und weiter darauf zu kriechen. Wortlos ging er durch die Räume und fand in mehreren davon ähnliche Situationen vor, bis er in den Gemeinschaftssaal kam in dem Messga bisher gefangen gehalten wurde. Eine junge Twi'lek war in der Ecke des Raumes in einem Käfig weggesperrt worden, auf dem Boden verteilt lagen überall Kleider und schuhe, dazwischen verschiedene Instrumente wie Stöcke und Fesseln, und dann wiederum dazwischen Kultisten mit Flaschen in der Hand mit welchen sie sich betranken und zeitgleich Karten spielten. Doch der Gedanke an das wimmernde Twi'lek-mädchen kam ihm nicht aus dem Kopf: Kannte er sie nicht irgendwoher? Dass war wohl zweitrangig.

Er ging zu zweien der besoffenen Kultisten herüber und unterbrach ihr Kartenspiel:"Wo sind die Artefakte die ich euch mitgegeben habe?", fragte er kühl. Der eine kniff nur die Augen zusammen und rieb sie dann darauf mehrfach, der andere versuchte Avlan wegzustoßen:"Wwweer bbist du? Hhau ab!". Der Söldner war bereits von allerlei anderen Dingen gereizt und so platzte ihm bereits jetzt der Kragen. Er packte den Kultisten am Hals und drückte ihn zu Boden:"Du sagst mir jetzt wo sich meine Artefakte befinden, oder ich reiße dir jeden deiner Finger einzeln vom Leib". Der Mann wimmelte irgendetwas und versuchte Avlan los zu werden, doch als es nicht funktioniert hatte und er ihn erkannte hatte, weiteten sich seine Pupillen:"Scheiße... sssiiie leben?!... Ähm, Artefakte, jaaa, daaa hintennn!". Avlan stieß ihn weg, und ging zu dem besagten Haufen an Gegenständen in der Ecke, wo er auch schon bald seine geliebten Artefakte vorfand. Er streichelte sie behutsam, packte sie in seine kleine Tasche und hing sie sich um die Schulter. Nun würde er die Kultisten behandeln.

"Also ihr scheißkerle. Irgendeiner von euch der nicht betrunken ist?", kurz nach der Fragestellung meldete sich auch schon ein anscheinend nüchterner Typ aus einer anderen Ecke zu wort:"Jaa.. ich". Avlan ging zu ihm herüber und fragte ihn in den nächsten Minuten einige Dinge aus. Anscheinend hatten diese Typen mitbekommen wie Ignavius' Tempel in die Luft gesprengt wurde, und hatten so bereits begonnen zu feiern, natürlich über alle Maße hinaus. Da die wichtigsten Leiter des Kultes nicht da waren weil sie umgekommen waren, konnten sie praktisch tun was sie wollten, so auch eine Gefangene nehmen. Die besagte Twi'lek hatte sich bei den anderen Kultisten gemeldet und von ihrer Flucht berichtet - dies haben diese natürlich sofort als Verrat gewertet und sie erstmal in Gewahrsam genommen. Nachdem sie nach stundenlangem Foltern von Messga kein Interesse mehr an diesem besaßen, hatten sie sich dass Mädchen namens Velara genommen, und sie unter Alkoholeinfluss vergewaltigt und gefoltert. Die Räume des Kultes waren also nicht nur eine reine Organisationsbasis, sie waren grausame Folterkeller.

Interessehalber ging Avlan zu der Öffnung rüber in dem sich Messga zuletzt befunden hatte. Siegessicher ging der Söldner in die Hocke und wandte sich an den Präfekten:"Ach wärst du doch nur dabei gewesen, der Tempel hat so schön...", dass aufgesetzte lächeln verschwand plötzlich. Der Marasan lag reglos auf dem Boden des Gefängnisses und reagierte nicht. Und sein Kopf sah... verbrannt aus wenn man dass so deuten konnte:"Was habt ihr mit ihm gemacht?", fragte er wütend einen der Kultisten:"Aaach, dem gehts guuuut", danach fing der Mann einfach an zu lachen und wälzte sich wieder auf dem Boden. Kopfschüttelnd deaktivierte er dass Kraftfeld welches den Präfekten abgeschirmt hatte, und ließ eine Leiter nach unten zu dem Gefangenen. Langsam kniete er sich zu Messga hinunter, und berührte seinen reglosen Körper - es gab keine Reaktion. Dann fasste er an seinen Hals um seinen Puls zu erfassen - nichts. Als letztes drehte er den Körper noch einmal hektisch zur Seite und schüttelte ihn, doch nichts. Wutentbrannt stieg er wieder die Leiter hoch, und stellte sich über den immer noch lachenden Typen. Er verpasst ihm einen Tritt, dann noch einen, dann noch einen... er schlug den Mann mehrfach zusammen, bis er einen kräftigen Stuhl packte und ihn über den am Boden winselnden Mann zerbrechen ließ - danach gab es auch keine Regung mehr von diesem. Schreiend rief er durch den Saal:"WIE KONNTET IHR MESSGA STERBEN LASSEN! WIE! WIE!?".

[ Äußerer Rand :: Horuset-System :: Korriban :: Dreshdae :: Kultisten-basis] Avlan, Kultisten
 
[Korriban | Tal der dunklen Lords | Yacht „Birthright“, Konferenzraum | Janus, Raziil Marr, Matthew Severide, Saphenus, Zoey, Avlan, Leibgarde (NSCs)

Höflich bewahrte Janus eine gewisse Distanz zu Saphenus und dessen Diener, während sich die beiden leise über eine offenbar private Angelegenheit unterhielten. Der Graf nahm daran keinen Anstoß, sie waren Verbündete, doch hieß das noch lange nicht, dass sie all ihre Geheimnisse miteinander teilen mussten. Zumindest grob bekam er mit, dass es bei dem Gespräch um Grin zu gehen schien, sein Herrn wünschte, dass er auf seinem Schiff medizinisch versorgt wurde und erwähnte eine Veränderung, ging aber nicht weiter ins Detail. Janus strahlte gelassene Gleichgültigkeit aus und seine Miene blieb unverändert, doch merkte er sich diese interessante Anmerkung. Schon früh hatte er gelernt, dass jede Information wertvoll war und nützlich sein konnte.

Nun wieder Seite an Seite machten sich die beiden Sith in gemessenen Tempo auf den Weg. Beiläufig betrachtete Janus die Umgebung, seinen grünen Augen bot sich ein bescheidenes, fast schon trostloses Bild. Korriban war eine öde, lebensfeindliche Welt, und unter dem alten Gouverneur war die Siedlung verfallen, die Spuren dieses Niedergangs waren überall zu sehen. Kurz huschte ein Anflug von Ekel über die blassen Züge des Grafen, doch verschwand er so schnell wieder, wie er gekommen war. Vielleicht erwies sich dieser miserable Zustand als Vorteil, denn umso deutlicher würden positive Veränderungen herausstechen und den Ruf seines Verbündeten verbessern.

Die verstreuten imperialen Soldaten, denen sie unterwegs begegneten, passten in dieses Bild, sie wirkten verloren und fremd an diesem Ort und dem scharfen Blick des Vollstreckers entging nicht ihr Mangel an Eifer und Einsatzwillen und auch ihre Versuche, beim Anblick der Sith und ihrer Leibgarde Haltung anzunehmen, fielen bescheiden aus. Saphenus lächelte entschuldigend, der Zabrak wirkte beinah etwas beschämt angesichts der Armee, die er nun befehligte, und erklärte, dass das imperiale Oberkommando Korriban für strategisch unwichtig hielt und deshalb bestenfalls zweitklassige Einheiten hier stationiert hatte. Ein Umstand, den der Gehörnte beseitigen wollte. Janus nickte zustimmend.


„Mit der Bedeutung Korribans wird auch seine Garnison wieder wachsen und verbessert werden. Wenn Ihr es wünscht, kann ich Euch die Namen einiger Kontaktleute bei den Streitkräften geben, sie können Druck machen, damit Ihr nicht länger den Bodensatz der Armee zugeteilt bekommt. Zumindest Captain Carr macht einen fähigen Eindruck, und einige seiner Männer könnten ähnlich nützlich sein. Auf diesem Grundstock kann man aufbauen.“


Das Angebot des Fastmenschen war ruhig und wohlüberlegt formuliert. Von heute auf morgen würde Korriban keine Eliteverbände erhalten, doch schon gut ausgebildete Linieninfanterie wäre eine deutliche Verbesserung. Kurz neigte Janus den Kopf in Richtung der Leibgarde, die sie schützend umgab.


„Unsere Wächter haben alle einen Hintergrund in den Streitkräften. Hauptsächlich Sturmtruppen. Es ist faszinierend, was für Ergebnisse man mit genügend Härte und Training erzielen kann.“


Erklärte der Sith und spürte, wie die Jünger angesichts des Lobs ihres Herrn nur noch eifriger wurden, ihm zu dienen. Verächtlich blickten sie auf die imperiale Garnison herab, war diese doch bestenfalls zweitklassig und bestand obendrein noch aus Angehörigen der Armee, der das Sturmtruppenkorps in inniger Abneigung und Rivalität verbunden war. Ein amüsiertes Lächeln legte sich auf Janus´ Gesicht. Korribans Wetter hieß sie mit drückendem Sonnenschein und Wind, der die rote Erde aufwirbelte, willkommen, doch der Graf bewahrte stoisch Haltung.

Dem Sith entging nicht, dass sich Matthew von der Gruppe löste und eine Seitengasse auswich, doch störte das den Halbechani nicht. Der Anzati war eine Kreatur der Schatten und die Öffentlichkeit nicht sein Jagdrevier, und von seiner neuen Position aus konnte er alles gut überblicken. Also ließ der Vollstrecker seinem Schüler in der Macht das Gefühl von Zustimmung zukommen. Nur kurz darauf schlug ein anderer ebenfalls einen Weg ein, der ihn von der Gruppe wegführte, nämlich Avlan. Was hatte der Söldner vor? Rasch gab Janus Matthew den Befehl, dem gerüsteten Mann zu folgen und ihn zu observieren. Ein Krimineller wie er durfte nicht unbeaufsichtigt bleiben.

Schließlich erreichte die Gruppe eine Reihe schmuckloser Wohncontainer und schon bald ließen sich einige der Bewohner Dreshdaes, von vorsichtiger Neugier getrieben, blicken und betrachten die Sith, einige begannn aufgeregt zu tuscheln. Janus entging nicht, dass der ein oder andere ihn aufgrund seiner prächtigen Kleidung und würdevollen Erscheinung für den neuen Gouverneur hielt, ein Umstand, der Saphenus nicht gefiel, doch hielt sich der Zabrak zurück. Janus lächelte dünn. Die Bewunderung dieser rückständigen Narren war wertlos. Der Gehörnte an seiner Seite lenkte das Gespräch auf den Tempel, dessen Zerstörung und die Vernichtung der Schätze er fast schon bedauerte und er billigte Ignavius zu, zumindest eine angemessene Residenz gewählt zu haben. Der Graf nickte langsam.


„In der Tat, ein bedauerlicher Verlust. Doch nichts, was wir nicht ersetzen können. Korriban ist voller Schätze und Artefakte unseres Ordens, die noch in geheimen Gräbern auf ihre Entdeckung warten. Selbst ein Sammler und Plünderer wie Ignavius kann nicht alles gefunden haben. Allerdings werdet Ihr wohl eine neue Residenz benötigen. Gibt es dafür ein angemessenes Gebäude oder plant Ihr die Errichtung eines neuen Verwaltungssitzes?“


Erkundigte sich Janus. Mit einem zufriedenen Lächeln berichtete Saphenus, dass es gelungen war, den Präfekten des ehemaligen Gouverneurs, einen Mann namens Messga, lebendig zu fangen, dieser stand nun zur Verfügung, um für seine Mitschuld am Verfall der Welt Abbitte zu leisen. Eine Abbitte, die ebenso schmerzvoll wie tödlich sein würde. Janus lachte ebenfalls, ein leises, unheilvolles Geräusch, und seine weißen Zähne blitzten wie Dolche auf.


„Ausgezeichnet.“


Einige Minuten kamen sie vor den ausgebrannten Resten eines Gebäudes zum Stehen, bei dem es sich wohl um die zuvor erwähnte Taverne „Dead Man´s Tree“ handelte. Die verkohlten Reste des Gebäudes legten Zeugnis ab von der Zerstörung, die die Siedlung hätte treffen können. So gesehen waren die Siedler äußerst glimpflich davon gekommen, doch der Verlust dieses Vergnügungsortes traf sie an einem kargen Ort wie diesen wohl dennoch hart. Mehr und mehr Schaulustige versammelten sich um sie und starrten sie erwartungsvoll, fast hundert Siedler waren zusammengekommen. Saphenus betrachtete sie, dann ergriff der Zabrak mit lauter, aber leicht zitternder Stimme das Wort.

Rhetorisch durchaus geschickt benannte der Gehörnte das üble Los der Siedler, berichtete, wie Ignavius durch seine Hand gestorben war, und versprach verheißungsvoll, dass er als neuer Gouverneur das Erbe der Sith ehren würde. Saphenus wollte noch mehr sagen, doch wurde er mitten in seiner Rede ebenso abrupt wie rüde unterbrochen. Ein offensichtlich angetrunkener Twi´lek kam brüllend näher gewankt und hielt erst inne, als die Leibwächter des Grafen sich bedrohlich vor ihm aufbauten und ihm den Weg versperrten. Der Nichtmensch nahm einen kräftigen Schluck aus einer Flasche in seiner Hand und lallend, aber verständlich behauptete er, dass der neue Gouverneur nicht besser sein würde als der alte, was die Menge raunen ließ. Der Mann beklagte den Verlust seiner Existenz, er war wohl der Besitzer der Taverne, dann spuckte er auf den Boden und rief zugleich wütend und traurig, dass ein Kult seine Tochter entführt hatte und er geißelte die Sith als Abschaum, bevor er schließlich weinend nur noch über seine verlorene Tochter klagte.

Eine überaus angespannte Situation war entstanden, einige der Siedler blickten nun wütend oder entsetzt auf die Sith. Der Wirt hatte es vor aller Augen gewagt, sie zu beleidigen und ihre Autorität zu untergraben, und in der explosiven Stimmung konnte es rasch zur Eskalation kommen. Angespannt rückten die Leibwächter des Grafen etwas enger um die Gruppe zusammen und entsicherten unauffällig ihre Gewehre, doch auf den mentalen Befehl ihres Herrn zielten sie vorerst noch nicht. Trotz der Anspannung war Janus nämlich ein kleines, feines Detail nicht entgangen und er wandte langsam den Kopf zu Saphenus, sein Gesichtsausdruck eine Mischung aus Kälte und bohrender Neugier.


„Ein Kult. Wie interessant, dass Ihr diesen noch gar nicht erwähnt habt, obwohl er doch offenkundig für einige Probleme hier sorgt. Gewiss habt Ihr nur auf den richtigen Moment gewartet, nicht wahr, Gouverneur?“


In der Stimme des Sith lag ein winziger, feiner Hauch Ärger, gerade genug, dass er gehört wurde, doch der Zorn des Grafen war subtil und kühl. Es war nicht weise, den neuen Gouverneur vor aller Augen noch mehr bloßzustellen, und entsprechend waren die Worte des Vollstreckers auch nur für seine Ohren bestimmt. Betont ruhig verschränkte Janus die Arme hinter dem Rücken und blickte seinen Verbündeten aus leicht golden funkelnden Augen an.


„Ihr solltet diese Situation bereinigen, mein Freund. Ein Volksaufruhr gleich zu Beginn Eurer Herrschaft wäre ein schlechter Start. Meine Leibgarde könnte diese Leute töten, aber ob Dreshdae den Verlust so vieler Siedler überstehen würde...“


Nun war ein Hauch von Sarkasmus in die Stimme des Grafen getreten, doch seine Miene war ernst. Sein Verbündeter stand vor einem Problem, so viel stand fest. Und sobald es gelöst worden war, würden sie sich über diesen Kult unterhalten müssen. Es würde eine lange Unterhaltung werden, da war sich Janus sicher.


[Korriban | Dreshdae | Raumhafen | Janus, Raziil Marr, Saphenus, Zoey, Wirt, Leibgarde (NSCs)
 
[Horuset-System | Korriban | Dreshdae] - Saphenus; Janus Sturn; Raziil Marr; Zoey Liviana; Wirt (NPC); Menge

Als sie die unmittelbare Gefahr erkannten, die von dem betrunkenen Wirt und der aufgeheizten Menge ausging, rückten die Leibwächter des Grafen näher zusammen und schirmten sie ab. Saphenus streckte den Rücken durch und nutzte seine Körpergröße um über die lebendige Mauer hinüber gucken zu können. Wankend kam der Wirt näher bis auch er erkannte, dass der Weg vor ihm versperrt war. Mit dicken Tränen auf der Wange schaute er sich unschlüssig um, nahm einen tiefen Schluck aus seiner Flasche und warf sie achtlos zur Seite als er merkte, dass sie nun leer war. Dann unternahm er doch noch einen Versuch näher an den neu ernannten Gouverneur zu kommen, erkannte jedoch, dass dieses Unterfangen sinnlos war und ließ plötzlich seine Schultern hängen. Als wäre mit einem Mal alle Kraft aus seinem Körper verschwunden plumpste er zu Boden und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Es war eine bemitleidenswerte Haltung, in den Gesichtern der Siedler war rege Anteilnahme zu erkennen. Fragende und teils zornige Blicke wurden ausgetauscht, die Anspannung in der Luft schien beinahe greifbar zu sein. Eine bedrohliche Ruhe kehrte ein, die nur von dem verrotzten Schluchzen des Wirts unterbrochen wurde. Saphenus spürte, wie er nervös wurde. Bereits die ersten Stunden seiner Herrschaft waren von einer Situation geprägt, die den Niedergang Dreshdaes bedeuten konnte. Er hörte den leicht zornigen Unterton in Janus‘ Stimme als er interessiert nach dem Kult fragte, bemerkte aber auch, dass der Graf seine Sorgen zu teilen schien. Wenn die Situation jetzt eskalierte und die Siedler beschlossen ihren jahrelang aufgestauten Zorn an den einzigen gegenwärtigen Sith auszulassen, würden die Wachen instinktiv das Feuer eröffnen. Die Siedler würden zu Boden gehen, einer nach dem anderen würde den Tod finden bis sie den Platz vor der zerstörten Kneipe schließlich in ein Blutbad verwandelt hatten. Das würde dann das einzige Argument sein, dass Captain Carr noch brauchte um das Oberkommando davon zu überzeugen Korriban endgültig den Rücken zu kehren.

Saphenus warf Janus einen eindringlichen Blick zu und versuchte zu verdeutlichen, dass er die gleichen Sorgen hatte. Unentschlossen sah er wie die Menge langsam näher rückte, dann lösten sich zwei Siedler aus ihr heraus und eilten an die Seite des Wirts. In ihn ihre Arme schließend warfen sie wütende Seitenblicke zu den Sith. Dann hob Saphenus die Hände, auch wenn sich seine Rechte nur widerwillig von seinem Lichtschwert löste. Langsam humpelte er näher und zwängte sich zwischen den Leibwachen hindurch, die ihn mit einem warnenden Blick ansahen. Er jedoch ignorierte sie und näherte sich dem Wirt bis auf einen Meter. Dann sank er neben ihm auf die Knie. Die beiden Siedler zu seiner Seite, beides Menschen, deren Haut von der jahrelangen Arbeit in der prallen Sonne gezeichnet war, schauten ihn an. Ein Hauch von Furcht lag hinter dem Zorn versteckt.


„Sieh mich an!“, sagte Saphenus laut genug, dass die Menge ihn verstehen konnte. Der Wirt jedoch hielt den Blick gesenkt. Der Sand unter ihm war bereits nass von seinen Tränen. „Ich sagte, sieh mich an!“, wiederholte Saphenus jetzt fordernder und berührte den Geist des Mannes mit der Macht. Das reichte um ihn zumindest aufblicken zu lassen. „Es tut mir leid um deine Tochter.“, begann Saphenus und legte so viel Nachdruck in seine Stimme wie es ihm seine verbliebenen Kräfte erlaubten. „Ich verspreche, dass ich nach ihr suchen werde. Ignavius war ein Sith, der euch als seine Untertanen behandelt hat. Ich bin aus einem anderen Holz gestrickt. Der Orden ist nicht euer Feind, er ist euer Beschützer. Er hält seine schützende Hand über euch und stellt ein Bollwerk gegen all das schlechte im Universum dar. Ignavius hat diesen Pfad leider verlassen und verraten. Man könnte fast glauben, dass er von den perversen Idealen der Jedi beeinflusst worden war.“ Er betonte das Wort Jedi als sei es das schlimmste Schimpfwort, das man in den Mund nehmen konnte. „Die Jedi sind das Böse, sie entreißen Familien ihre Neugeborene um sie zu indoktrinieren. Wir Sith stehen auf eurer Seite. Der Kult ist vermutlich von den Jedi unterwandert worden und arbeitet nun gegen das Imperium. Als Gouverneur dieses Planeten werde ich mich darum kümmern und sie alle zur Rechenschaft ziehen.“ Die Tränen des Wirts versiegten und ein Schleier der Hoffnung legte sich über seine Augen. Das Schluchzen verstummte, kraftlos nickte der Twi’lek. Saphenus erhob sich von der staubigen Straße und biss die Zähne zusammen als Schmerzen durch sein Bein schossen. Er überlegte kurz, ließ seinen Blick wandern und blieb schließlich an dem Zabrak in Janus‘ Gefolge hängen.

„Bei uns ist ein hochrangiges Mitglied unseres Ordens: Graf Janus Sturn. Als Gesandter seiner Majestät oblag es ihm mich zum Gouverneur zu ernennen. Ihm liegt euer aller Wohl ebenso wie mir am Herzen und ich bin mir sicher, dass sich sein Schüler höchstpersönlich und voller Eifer um diese Angelegenheit kümmern wird!“ Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht als er den Zabrak zu sich winkte. „Sag uns deinen Namen!“, forderte Saphenus ihn auf und ignorierte den Stich des Neids, der ihn beim Anblick seines Körpers durchzuckte. „Geh mit diesem verzweifelten Vater, hör dir seine Geschichte an und versuche seine Tochter zu finden!“ Die Siedler halfen dem Wirt auf die Füße, wacklig blieb er stehen und sah unschlüssig zwischen den beiden Zabrak hin und her. Saphenus trat näher an seinen Artgenossen und flüsterte zu ihm, sodass nur sie es hören konnten: „Guck, dass ihr zu zweit seid. Seine Tochter ist vermutlich tot und wenn sie es nicht ist, wünscht sie sich zumindest, dass sie es wäre. Finde einen Weg ihn zu beschwichtigen. Wenn das nicht funktioniert, bring ihn um. Wir können keinen Jammerlappen gebrauchen, der die Siedler gegen uns aufhetzt!“ Er vergewisserte sich, dass der Zabrak verstanden hatte und wartete dann darauf, dass er mit dem Wirt verschwand. Ein Blick über die Menge verriet ihm, dass sie zumindest für den Augenblick besänftigt war. Zwar stand ihn viele Gesichter Skepsis geschrieben, doch darauf konnte man aufbauen. Saphenus wartete einen Moment bis sich die ersten Siedler lösten und verschwanden und humpelte dann zu Janus zurück. Wieder an der Seite des Sith sagte er: „Ich hatte im Gefühl, dass dieser Kult noch Ärger machen würde. So nützlich er sich auch im Kampf gegen Ignavius erwiesen hat…darüber muss ich nachdenken. Ohnehin bin ich mir unschlüssig wie viele von ihnen tatsächlich überlebt haben. Was aber die Residenz angeht: ich habe Deine Frage noch nicht beantwortet. Nein, es gibt kein angemessenes Gebäude. Du siehst Dreshdae vor dir, der Anblick wird auch nicht mehr besser. Ignavius hat es geschafft die Siedlung völlig herunter zu wirtschaften, das Tal der dunklen Lords und sie sind nur noch ein Schatten ihrer selbst. Raumhafen und Kaserne sind in kaum besserem Zustand. Wir müssen uns leider eingestehen, dass das Andenken des Ordens hier nicht mehr viel zählt. Die Skepsis und den Zorn, die du eben erlebt hast, reichen viel weiter in die Tiefe. Es ist jämmerlich und erbärmlich. Jeder Sith, der diesen Ort besucht, wird enttäuscht werden.“ Trauer legte sich über seine Stimme als er Janus abermals sein Leid plagte, doch leider war es nichts als die Wahrheit.


[Horuset-System | Korriban | Dreshdae] - Saphenus; Janus Sturn; Raziil Marr; Zoey Liviana; Wirt (NPC); Menge

[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Hauptquartier der Kultisten] - Beenkas; Kultisten (NPCs)


Er spürte wie es in seinem Magen zu brodeln begann. Eine fast leere Flasche billigen Fusels in der Hand legte er die andere auf seinen Bauch. Erst rumorte es, dann spürte er wie es langsam seine Speiseröhre hinaufstieg und in seinen Mund kroch. Er öffnete ihn und schwallartig schoss Erbrochenes zwischen seinen Zähnen hervor, ein widerwärtiger Geruch nach Säure, Schnaps und Essen erfüllte die Luft um ihn herum. Kleine Spritzer flogen durch die Luft und landeten auf der Kutte seines Freundes, der sie vor Trunkenheit nicht mal bemerkte. Erst als sich bereits eine große Pfütze auf dem Boden gebildet hatte, drehte er sich um. Er begann laut zu lachen, verschluckte sich jedoch und musste husten. Bennkas bekam davon jedoch nichts mit bis auch das letzte Tröpfchen Erbrochenes aus seinem Mund gespuckt worden war.

„Jetzt….wwweiß isch wie sisch Ig…Igna…Ignaviuuus gefüüühlt haben muss.“, lallte er und richtete sich auf. Seine Robe war völlig verschmutzt, große Flecken zierten den einstmals schwarzen Stoff. „Abbar der hat beestimmt nischt so viel gesoffen wiee…wie wir! Vertragen doch alle nischts...diese Sisch!“, fügte er hinzu und schlug sich mit der freien Hand auf seine Brust. Er nahm einen großen Schluck aus seiner Flasche um den Geschmack in seinem Mund zu überdecken, wartete einen Moment und entschied, dass er vorerst genug gebrochen hatte. Plötzlicher Schwindel ließ ihn jedoch wanken und sich an der Wand neben ihm abstützen. „Isch…glaube…die Luft ischt hier nischt…sooo sauber.“, sagte er und lachte. „Du bischt nischt sauba.“, lallte der Kultist neben ihm nicht minder besoffen und hielt sich in diesem Augenblick für den witzigsten Menschen der Welt. „Haa…haa…“, äffte Bennkas ihn nach und drehte sich dann ganz langsam um. Nur kurz blieb er irritiert stehen und fragte sich ob eben jemand an ihm vorbei gestürmt war wo sie doch Wache halten sollten, zuckte dann aber mit seinen Schultern. Sich noch immer an der Wand abstützend setzte er langsam einen Schritt vor den anderen und kam dem Ausgang näher. Stolz, dass er sich auf dem Weg nur noch einmal übergeben hatte, stieß er die von außen durch einen Code gesicherte Tür auf und trat in die heiße Luft Korribans. Sofort wurde sein Durst stärker und er ärgerte sich, dass seine Flasche leer war und er keinen Nachschub hatte. Zuerst überlegte er noch einmal umzukehren, entschied sich dann aber dagegen. „Ssscheisssss drauf.“, murmelte er und wankte die schmale Gasse entlang, sich nicht bewusst, dass die Tür hinter ihm offenstand.


[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Gasse zum Hauptquartier der Kultisten] - Beenkas
 
Korriban - Dreshdae: Saphenus; Avlan; Matthew; Janus Sturn; Raziil Marr; Zoey Liviana; Wirt (NPC); Menge

Weiter ging es durch die trostlose staubig-sandige Siedlung, die sich unter der Sonne Korriban`s mächtig aufgeheizt hatte. Der Graf wich Saphenus nicht von der Seite. Sie hatten Zuschauer. Sie standen vor ihren Wohncontainern und gafften. Man könnte es auch das Begrüßen des neuen Herrschers nennen, doch sie jubelten ihm nicht zu. Zoey sah, dass nun einer der Schüler von Janus einfach verschwand und kurz darauf auch Avlan. Hoffentlich würde sie Letzteren los sein! Wo wollten sie jedoch hin?

Sie kamen alle bei einem Haufen Schutt und Asche an, der selbst als Ruine nichts mehr taugte und Zoey wurde bewusst, dass dort doch mal das Wirtshaus gestanden haben musste. Daher standen hier so viele Leute herum! Hatte es Tote gegeben? Wie es bisher schien, hatte es nur das Wirtshaus getroffen, während sonst in dieser armseligen Stadt alles unversehrt geblieben war. Natürlich hatte das nun für Entsetzen und Unmut bei den Bürgern gesorgt! Es war ihr einziger Treffpunkt und einzige Zerstreuung auf diesem trostlosen Flecken gewesen. Saphenus sollte als neuer Gouverneur vermutlich dafür sorgen, das zuerst wieder aufbauen zu lassen, dann hätte er die Bürger sofort auf seiner Seite!? Es konnte ja wohl nicht so schwer sein, einen neuen Container hier hinzustellen!? Jetzt sahen die Leute ihn nur ausgemergelt, entsetzt, angespannt, besorgt und betrübt an. Nicht Wenige schienen sogar wütend und ungehalten darüber zu sein. Alle starrten die Gruppe um ihren Meister an.

Er ergriff das Wort und sprach zu den Bürgern der einzigen Siedlung Korriban`s. Er sprach dieses Mal wesentlich besser als vor dem Sturm auf Ignavius` Residenz. Diesmal klang seine Stimme voller. Keine Spur von rhetorischer Unsicherheit! Jede Spur von Unsicherheit in einer Rede war wie die Fäule bei der Ernte. Immerhin war er nun der neue Gouverneur! Zoey wusste sowas alles in der Theorie! Seine Worte waren mitreißend gewählt und klärten die Bürger über die neue Situation auf und das es einen Führungswechsel gegeben hatte. Zoey lauschte seinen Worten. Stolz stieg in ihr hoch. Sie war dabei, als Geschichte geschrieben wurde! Der Held des Geschehens war kein Anderer als ihr Meister! Er war nun der Gouverneur! Sie war an seiner Seite als seine Schülerin! Als Saphenus davon sprach, dass er Ignavius getötet hätte, dachte sie im Stillen stolz daran, dass sie den untoten Ignavius endgültig ins Totenreich geschickt hatte. Sie zog ihre Kapuze vom Kopf und ließ ihr Haar im seichten Wind wehen und es in der grellen intensiven Sonne etwas heller als sonst erscheinen. Sie merkte, dass einige Blicke auf sie fielen. Sie war die einzige Frau mit Lichtschwert vor Ort! Gouverneur Saphenus erklärte der Bevölkerung Dreshdaes gerade, dass Ignavius vermutlich sogar von den perversen Idealen der Jedi beeinflusst worden war! Zoey musste ein Grinsen krampfhaft unterdrücken und sah schnell nach unten. Ja, natürlich, Ignavius war das ganz bestimmt! Am liebsten hätte Zoey über diesen Ausspruch Saphenus`laut losgelacht. Ihr Meister fuhr indes fort, dass die Jedi sogar den Müttern ihre Babys entrissen, wenn sie machtsensitiv wären. Nun, dass taten auch die Sith, wusste es Zoey besser! Aber, dass Publikum lauschte angetan seinen interessanten Worten! Immerhin! Das Volk auf Korriban, all`diese armen ausgebrannten Siedler, würden dem alten Herrscher gewiss keine Träne nachweinen! Allerdings war dieser Planet nicht unbedingt ein tolles Vermächtnis! Sie würden nicht einmal wissen, wo sie für Saphenus einen Regierungssitz aufschlagen sollten! ?Nicht einmal für den Übergang war etwas gut genug?! Das Beste waren wirklich die Pyramiden und ihre hoffentlich noch nicht gänzlich geplünderten Grabkammern. Doch als Gouverneur von Korriban gehörte wohl mehr dazu, als nur nach Artefakten zu suchen! Wo sollte man hier anfangen? Scheinbar mit dem Wirtshaus! Woher das Geld nehmen?

Plötzlich wurde ihr Meister jäh unterbrochen. Ein Mann, schwer im Alter durch sein verhärmtes Gesicht zu schätzen, vielleicht fast sechzig, stürzte lautstark und angetrunken mit einer Schnapsflasche in der Hand aus der Menge hervor und beschwerte sich und beleidigte ihren Meister, bis er schluchzend zusammen brach. Zoey`s Hand griff instinktiv zum Lichtschwert! Zoey hatte Angst um ihren Meister. Die Zukunft sah gerade mit ihm als Gouverneur von Korriban, dessen Sand die Ewigkeit versteckt hielt und sich selbst als seiner Schülerin, einer Archäologin, zu schön aus, um wahr zu sein! Was war das für ein dämlicher Aufrührer! Er putschte ihnen noch die ganze Menge auf! Auch die Leibwächter des Grafen hatten nach ihren Waffen gegriffen, um sie blitzschnell zu zücken! Alles stand Gewehr bei Fuß! Er war der Wirt? Der Wirt des Wirtshauses gewesen? Seine Tochter war verschwunden? Was sollte das Saphenus kümmern? Warum hatte er selbst nicht acht auf seine dumme Tochter gegeben? Ihr Meister ging dann doch tatsächlich auf ihn zu und kniete sich sogar zu ihm runter und sprach mit dieser armseligen Kreatur. Hm, ein kluger Schachzug! Ob, sie selber so gehandelt hätte? Saphenus wollte sich volksnah und fürsorglich geben! Anders als sein Vorgänger! Lord Saphenus begann sehr vielversprechend, entscheidend war, ob er so weiter machen würde!? Ein Schüler von Janus, dieser Zabrak, erhielt den Auftrag, gemeinsam mit dem Wirt nach der verschwundenen Tochter zu suchen. Na, ein Glück hatte sie diese Aufgabe nicht übergehäuft bekommen! Das hätte ihr noch gefehlt!


Korriban, Dreshdae: Saphenus; Janus Sturn; Zoey Liviana; Wirt (NPC); Menge
 
[Korriban | Dreshdae | Raumhafen | Janus, Raziil Marr, Saphenus, Zoey, Wirt, Leibgarde (NSCs)

Die auf dem Platz vor dem zerstörten Wirtshaus herrschende Ruhe war trügerisch, die Situation war mehr als angespannt und auf den Mienen der Siedler und in der Macht waren ihr Zorn, Mitgefühl und Unsicherheit beim Anblick des verzweifelten Twi´leks deutlich zu spüren, wie ein Feuer, das bereits loderte und drohte, zu einem Waldbrand zu werden. Um seine Sicherheit machte sich Janus wenig Sorgen, selbst ohne seine Leibgarde wären diese unbewaffneten und nicht mit der Macht begabten Wesen keine Herausforderung für eine ganze Gruppe Sith, unter denen sich auch ein Vollstrecker und ein Krieger befanden. Das eigentliche Problem lag in den politischen Konsequenzen eines möglichen Massakers, es wäre Wasser auf den Mühlen derer, die die Besiedelung Korribans ohnehin ablehnten und der Selbstverwaltung des Ordens kritisch bis offen feindselig gegenüber standen.

Nicht zuletzt waren auch der gute Ruf des Grafen und die Machtstellung seines wichtigsten Verbündeten in Gefahr. Medienwirksam hatte sich Janus als Repräsentant eines neuen, pragmatischen und den Institutionen des Imperiums aufgeschlossenen Sith-Ordens inszeniert, und dieses sorgfältig und aufwändig erschaffene Bild würde er nur ungern beschädigen. Die Tötung von imperialen Bürgern, selbst wenn diese ihn angriffen, würde die Runde machen und seinen Bemühungen schaden. Also lag dem eleganten Fastmenschen einiges an einer friedlichen Lösung oder zumindest einer mit diskretem, minimalen Blutvergießen. Er war nicht von dieser Krankheit namens Mitgefühl infiziert, der die Jedi schon seit Ewigkeiten erlegen waren, doch teilte er auch nicht die blinde Zerstörungswut mancher Sith. Nein, er war eine neue...Art. Eine bessere, klügere. Eine, die zu siegen wusste.

Also hielt sich der schwarz gekleidete Halbechani zurück, demonstrierte durch seine würdevolle Haltung Ruhe und sorgte dafür, dass auch seine Leibgarde sich deeskalierend verhielt. Einige ihrer Mitglieder waren unehrenhaft aus dem imperialen Militärdienst entlassen worden oder waren sogar für Kriegsverbrechen verurteilt worden, die selbst dem wenig zimperlichen Oberkommando zu weit gegangen waren, doch durch die gnadenlose Auswahl und Ausbildung im Dienst des Sith wussten sie genau, welche Folgen es hatte, wenn sie ihre eiserne Disziplin vergaßen. Janus duldete bei seinen Gefolgsleuten weder Ungehorsam noch Versagen. Er war ihr Herr und Meister, Leben und Tod. Vielleicht, und dieser Gedanke ließ ihn ein kurz lächeln, ihr Gott.

Immerhin schien auch Saphenus seine Bedenken zu teilen, der körperlich schwache, doch geistig wache Zabrak warf ihm einen eindringlichen Blick zu und konfrontierte dann den Wirt direkt, er humpelte auf den am Boden knienden Mann zu, schob sich an besorgten Leibgardisten vorbei und dann, in einer Handlung, die wohl nur wenige Sith vollführt hätten, ging er neben dem dem trauernden Vater ebenfalls auf die Knie und sank in den roten Staub Korribans. Mit lauter Stimme forderte er den Twi´lek auf, ihn anzusehen, und als er es schließlich tat, erklärte der Sith mit Nachdruck in der Stimme, dass er das Schicksal der Tochter bedauere und er versprach, sie suchen zu lassen. Erneut betonte er den Unterschied zwischen ihm und Ignavius und rückte ihn und den Kult in die Nähe der Jedi.


Ein dünnes, zufriedenes Lächeln legte sich auf die Lippen des Vollstreckers, und seine grünen Augen funkelten in goldenem Schimmer. Beeindruckend. Höchst beeindruckend. Sein Verbündeter hatte verstanden, dass man mit emotionaler Manipulation und Charisma in manchen Situation so viel mehr erreichen konnte als mit roher Gewalt. Nun brachte Saphenus auch ihn ins Spiel und stellte ihn der Menge vor, was Janus mit einem huldvollen Nicken quittierte. Zudem bat der Gouverneur Raziil nach vorne und ließ ihn den Siedlern seinen Namen nennen, und nachdem dies geschehen war, entsandte er ihn mit dem Auftrag, die Tochter des Wirts zu retten. Bevor der kräftige Zabrak ging, flüsterte sein körperlich schwächerer Artgenosse ihm noch etwas zu. Janus ahnte, wie der nicht für die Menge bestimmte Befehl wohl lautete. Missetaten waren nur dann ein Problem, wenn sie bekannt wurden, und ohne Zeugen...
Knapp nickte Janus seinem Schüler zu, als dieser mit dem Wirt den Platz verließ. Die Vorstellung hatte Erfolg, die Siedler waren zwar immer noch skeptisch und beunruhigt, doch nun bedeutend weniger zornig. Saphenus gesellte sich zu dem Grafen und erzählte von dem Kult, der ihn offenbar im Kampf gegen Ignavius geholfen hatte, er hatte bereits zu diesem Zeitpunkt geahnt, dass der mittlerweile stark dezimierte Kult Probleme verursachen würde.


„Es haben zumindest genug von ihnen überlebt, um nun für Schwierigkeiten zu sorgen. Eine vorhersehbare Entwicklung. Nach jeder Revolution suchen die Sieger nach Möglichkeiten, sich Macht und Einfluss zu sichern und sich an denen zu rächen, die ihnen im Weg standen, und nicht wenige von ihnen werden wohl auch hoffen, nun ungestraft ihren Gelüsten nachgehen zu können. Bringt diesen Unruheherd unter Kontrolle oder vernichtet sie, doch so oder so, der Kult wird nicht der neue Herrscher Korribans sein. Das seid Ihr, mein Freund. Lasst niemals Zweifel daran aufkommen.“


Der Rat des Vollstreckers an seinen Verbündeten war ruhig und gelassen, aber mit einem gewissen Nachdruck vorgetragen worden. Im Hass vereint zu sein war bestenfalls eine zerbrechliche Allianz, und nun, da das Objekt des Hasses gestürzt worden war, entbrannte der Kampf zwischen den einstigen Partnern. Janus lächelte dünn, als er über die Implikationen für seine Zusammenarbeit mit Saphenus nachdachte, doch war ihr Streben ein anderes. Sie teilten eine Vision, ein Bild der Zukunft, und somit verband sie ein weitaus stärkeres Band. Doch Wachsamkeit blieb dennoch stets das Gebot der Stunde. Der neue Gouverneur berichtete, dass es kein angemessen Gebäude für eine Residenz gab, und er beklagte erneut den Verfall Korribans, mit bitterer Trauer in der Stimme
.

Janus´ grüne Augen wurden eine Spur schmaler. Versank der neue Gouverneur nun in Selbstmitleid? Nein, so schwach war der Zabrak nicht, und mit seiner Einschätzung der Lage lag er auch nicht falsch, doch war Pessimismus nicht angemessen.


„Wir sind Sith, Darth Saphenus. Wo andere ihr Schicksal beklagen und sich der Galaxis fügen, nehmen wir unser Geschick selbst in die Hand und formen die Galaxis nach unserem Willen. Korriban ist ein Schandfleck? Ja, ohne Zweifel. Doch es ist nun Euer Reich. Baut es neu auf. Formt es. Lasst es in dem Glanz erstrahlen, der der alten Heimat unseres Ordens würdig ist. Und schon bald werden die Sith auf diese Welt nicht mit Geringschätzung hinabblicken, sondern sie und ihren Gouverneur bewundern, der aus Ruinen und Staub ein Monument der Dunklen Seite erschuf.“


Mitreißende Leidenschaft und Energie waren in Stimme und Aura des Vollstreckers getreten und seine Augen leuchteten, in der Macht wirkte er wie ein Leuchtfeuer aus Stärke und Entschlossenheit und er ließ seinen Verbündeten daran teilhaben. Der Graf lächelte siegessicher und auf seinem Gesicht war der Ausdruck eines Mannes zu erkennen, den nichts und niemand aufhalten würde. Eine kurze Pause, dann wurde Janus wieder etwas sachlicher.


„Es ist allerdings wahr, Ihr werdet eine neue Residenz errichten müssen. Doch liegt darin die Chance, sowohl symbolisch als auch praktisch die Restauration Korribans einzuläuten.“


Nachdenklich sah Janus in die Ferne und für einen Moment schien er alles in seiner Umgebung vergessen zu haben, ein leises Lachen erklang, als der Sith die Stärke der Dunklen Seite an diesem Ort genoss und sich an ihr labte. Korriban war perfekt, perfekt für die Pläne des Gouverneurs und auch für ihre noch weitaus weitergehenden Ambitionen. Es gehörte nun ihnen, doch lag noch viel Arbeit vor ihnen, um es wirklich zu ihrer Domäne zu machen.


[Korriban | Dreshdae | Raumhafen | Janus, Raziil Marr, Saphenus, Zoey, Wirt, Leibgarde (NSCs)
 
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