Lianna

Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Trainingsraum - u. a. Visas, Nei, Rilanja, Farawyn und Sarid

Gelassen verfolgte die Corellianerin Neis anfänglich eher ausweichenden Umschreibungen, bevor sie zu ihrem wirklichen Problem kam. Ihr fehlte die Kontrolle, schloss die langjährige Jedi. Ob Ruusaner allerdings über irgendwelche Besonderheiten verfügten wusste die Jedi-Rätin nicht. Sie hatte bisher auch noch nie mit jemandem von dem Planeten zusammengearbeitet. Gerade über die letzten Spekulationen der jungen Padawan musste Sarid schmunzeln.

Es ist eine Behinderung, wenn ein Mensch größer wird als zwei Meter - oder wenn er hellrote Haare hat?

Konterte Sarid prompt mit einer Gegenfrage, die sie aber nach kurzer Unterbrechung selbst beantwortete.

Nein, es ist natürlich keine. Das ist einfach nur extrem selten, genauso wie eine Machtbegabung. Also vergiss das ganz schnell wieder. Aber ich verstehe was du mir sagen willst. Wenn die Macht ein gigantischer Fluss ist, dann fühlst du dich wie eine Ertrinkende, nicht wahr?

Das war zumindest der erste Vergleich, der der Jedi-Rätin in den Sinn kam. Außerdem lag Coronet City, die Hauptstadt Corellias, aus der sie stammte, auch am Wasser. Von daher war es nicht weiter verwunderlich, dass Sarid diese Beschreibung der Macht bevorzugte.

Aber trotz deiner Versuche dich über Wasser zu halten drohen dich die Wellen zu überwältigen und dich in die Tiefe zu drücken? Du hast einfach noch nicht gelernt richtig zu schwimmen. Was du jetzt machst sind einige unbeholfene Versuche Wasser zu treten. Dabei gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Entweder du lässt dich treiben und folgst dem, was dir die Macht zeigt. Um bei meiner Schwimmmetapher zu bleiben, du spielst toter Mann. Und die Macht kann dir vieles zeigen, Bilder, Gefühle, Erinnerungen, Dinge, die sind oder noch eintreten können. Je stärker du lernst deine Machtsinne zu kontrollieren, desto besser kannst du auch steuern was du siehst, also wie deutlich, wobei bei solchen Dingen sehr häufig ein Interpretationspielraum bleibt. Dies nennt man übrigens Visionen, wobei diese in der Regel relativ selten sind.

Es war natürlich fraglich, ob sich Nei jetzt schon so viel darunter vorstellen konnte. Allerdings passte dies gut zu ihrer Beschreibung, dass bei ihren Anfällen so viele Eindrücke über sie hereinbrachen. Insofern bestand durchaus die Möglichkeit, dass das der Ruusanerin helfen konnte, um ihre Wahrnehmungen besser sortieren zu können. Dass ist der alte, kauzige Jedi-Bibliothekar Nackl sich die Zeit genommen hatte und der frischgebackenen Padawan bereits einige Tipps gegeben hatte überraschte Sarid etwas, denn eigentlich war dieser alte Jedi-Meister doch chronisch im Stress. Aber es sprach für Nei, dass sie es geschafft hatte ihn soweit zu bringen.

Die andere Herangehensweise ist das Schwimmen lernen, um dich quasi über Wasser halten zu können, damit du den Überblick behältst und selbst steuern kannst, was du tun willst. Welche Variante ist dir lieber? Im Moment haben wir bildlich gesprochen gerade anfangen den Fuß ins Wasser zu halten, wobei man bei dir wohl eher sagen muss, dass du dich gleich kopfüber ins Wasser stürzt.

Das war vielleicht nicht unbedingt die schönste Vorstellung, aber genau dies war, was Nei passierte bzw. sie noch nicht gelernt hatte zu vermeiden.

Es ist alles eine Frage des Trainings, der Kontrolle und die ist definitiv erlernbar. Stell dir deinen Geist vor wie jemand, der am Ufer steht und langsam ins Wasser steigt. Genauso langsam öffne dich der Macht. Und wenn du es 20 Mal versuchen musst, oder 30 Mal, dann eben 30 Mal. Das kann ich dir auch leider nicht abnehmen. Aber was ich tun kann ist, dass du - wenn du möchtest - durch mich die Macht fühlst, damit du weißt, wohin du kommen musst.

Bot Sarid ihrer Padawan an. Solange die anderen drei Padawane beschäftigt waren hatte die Jedi-Rätin auch Zeit für solche Extratouren. Solange dies Nei helfen konnte einen kontrollierten Zugang zur Macht zu finden, dann war es das auch wert.

Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Trainingsraum - u. a. Visas, Nei, Rilanja, Farawyn und Sarid
 
Jedi Basis ~ Trainingsraum ~ mit Sarid, Rilanja, Visas & Farawyn

Mit ihren Worten beruhigte Sarid ihre Padawan und nahm ihr etwas von der angestauten Frustration ab. Nei hatte sich von ihrer Ungeduld zu sehr ablenken lassen, anstatt sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Ein wenig beschämt über ihre Äußerungen entschuldigte sie sich bei ihrer Meisterin.

"Ihr habt sicher recht... ich habe wohl überreagiert."

Die folgende Erklärung überraschte Nei jedoch sehr. Sarid begann ihr die Macht als einen Fluss zu erklären. In ihrem Fall ein reißender Strom der die Ruusanerin jedes Mal in die umwirbelten Tiefen zu ziehen versuchte, dachte sie sich bei den Ausführungen. Doch die Metapher machte Sinn und Nei verstand auf Anhieb genau was und vor allem wie es gemeint war. Auch das die Padawan jetzt vielleicht schon zuviel von ihrer Beziehung zur Macht erwartete, erklärte Sarid mit den richtigen Worten. Andererseits rang Nei nun schon seit vielen Jahren mit ihren Anfällen, die ja offensichtlich in Bezug zur Macht standen. Hoffentlich würde man ihr jüngst beim Versuch die Macht zu nutzen auftretendes Temperament deshalb verzeihen.

Nei riss ihre Augen auf und sah ihre Meisterin empört an - jedoch auf eine positive Weise. Wie konnte sie ihr eine Entscheidung zwischen zwei Techniken der Macht abverlangen?


"Sarid, ich kann mich nicht entscheiden. Ich will,... ich muss alles lernen!"

Ihre Stimme, ihre Körperhaltung, ja ihr ganzes Erscheinungsbild vermittelte deutlich wie sehr die Wissbegierigkeit in der Ruusanerin entbrannt war. Wahrscheinlich loderte sogar ihre Aura vor Motivation durch die Macht auf.
Noch bevor die Rätin das Temperament ihrer Schülerin zügeln musste, wies Nei sich jedoch selbst zurück in ihre emotionalen Schranken.


"...sicher geht nicht alles auf einmal.", gab sie sich beruhigend. Nei stand jetzt auch wieder etwas lockerer da und nicht so verkrampft oder aufgeregt wie einige Minuten zuvor.

"Ich glaube das würde mir sehr helfen Meisterin Sarid. Was muss ich tun?"

Jedi Basis ~ Trainingsraum ~ mit Sarid, Rilanja, Visas & Farawyn
 
|| Lianna-System || Lianna City || Lola Curich Gewerbegebiet || miese Kneipe || Krizz, Kadajj, Nen-Axa, Lerameé Bar'jaraka ||


Natürlich konnte man nicht sofort weg - die Damenwelt machte dem galanten Kopfgeldjäger wieder einen Strich durch die Rechnung. Krizz war kurz versucht mit den Augen zu rollen, als die Rattataki auch schon entschwand. Immerhin wurde der lockere Beinahe-Jedi auch nicht weiter von den unsagbar unqualifizierten Sicherheitskräften behelligt. Heutzutage musste man sich ja bereits über Kleinigkeiten freuen. Und so kam Krizzlain Frost immerhin in den Genuß, für einige Minuten durchzuatmen. Sich niemandem erklären zu müssen war erfrischend. Letztlich arbeitete der Söldner immer allein - weshalb er es nicht gewohnt war, allzu viel Zeit mit anderen Wesen zu verbringen. Er liebte seine Unabhängigkeit, seine vermeindliche Einsamkeit. Wenn er ohne andere unterweg war, verbrachte er die Zeit mit dem Menschen, den er am meisten mochte: Sich selbst. Diese Feststellung bekräftigte ihn in dem Entschluß, schon bald dem eigentlichen Grund für die Reise nach Lianna nachzugehen. Immerhin wartete ein Kopfgeld darauf, eingeholt zu werden. Vorher jedoch galt es, den Abend doch noch zu retten. Das ging nur mit Alkohol - viel Alkohol. Und vielleicht einigen vergnüglichen Stunden. Danach jedoch stand harte, blutige Arbeit auf dem Programm. Und nach diesen seltsamen Vorkommnissen war es auch allerhöchste Zeit.Krizz betrachtete seine Rechte und ballte sie nach zwei Lidschlägen zur Faust. Und dabei fragte er sich, ob es Schicksal war, wieder an diesen Ort gekommen zu sein. Mit Lianna selbst verband ihn nicht viel, genauer gesagt gar nichts. Allerdings war die Konfrontation mit dem Jedi-Orden ein anderes Kaliber. Zweifel keimten in dem jungen Mann. Zweifel, die richtige Entscheidung mit dem Abbruch seiner Lehre getroffen zu haben. Zweifel, die Unterweisungen und Philosophien seiner einstigen Mentoren mit Füßen getreten zu haben - durch das blutige Handwerk, welchem er nun nachkam. Er hatte viel Leid gesät. Hatte sicher so manche Familie ihres Ernährers beraubt. Blut klebte an seinen Händen. Ob es immer nur die Bösen erwischt hatte, vermochte er nicht zu sagen. Es war nicht am Kopfgeldjäger, die Schuld oder Unschuld eines Dissidenten zu beweisen oder zu erörtern.

Krizz verwarf diese düsteren Gedanken. Es brachte nichts, allzu tief in der Vergangenheit zu graben. Und dennoch nagte etwas an seiner sonst so starken emotionalen Barriere. Oder war es etwas anderes? Seit er die Basis der Jedi aufgesucht hatte, fühlte er sich seltsam. Er konnte es sich keineswegs erklären. Er wusste keine Lösung. Also verschränkte er die Arme vor der Brust, lehnte sich rücklings an das Kaschemmengebäude und schloß die Augen. Wenn er schon wartete, konnte er es auch halbwegs bequem machen. Die Stimmen der weiterhin agierenden Sicherheitsleute störten ihn nicht wirklich. Er war Hektik, Trubel und Tumult gewohnt. Bei Bedarf konnte er auch inmitten einer stampfenden Bantha-Herde schlafen. Allerdings wollte sich das flaue Gefühl im Bauchraum nicht verflüchtigen.

Wenige Herzschläge später erklang eine Stimme mit seltsamer Grammatik. Eine Stimme, von der er gedacht hatte, sie niemals wieder zu hören. Die sanfte Berührung einer dreifingrigen Hand auf seinem Bein bekräftigte ihn. Krizz öffnete die Augen und sah das kleine grünhäutige Wesen mit den abstehenden Ohren. Und er schluckte schwer. Das ausgerechnet er hier auftauchte, machte die Sache nicht besser. Großmeister Yeedle hatte Krizzlain so manchen Jedi-Trick und -kniff gezeigt. Und war des öfteren mit tadelndem Unterton erschienen - wenn der junge Mann wieder einmal über die Stränge geschlagen hatte. Einerseits verspürte er in diesem Moment den brutalen Drang, das kleine grüne Wesen mit einem kraftvollen Tritt in die obere Atmosphäre zu befördern - allerdings fühlte er sich ob dieses Gedankens direkt schuldig. Der Großmeister hatte ihm niemals böse mitgespielt. Kurzerhand ging Krizz in die Knie - um auf etwa gleicher Höhe sprechen zu können.


"Großmeister Yeedle, es ist lange her."

Erst im Nachhinein ertappte sich Krizz dabei, wie er den einstigen Lehrer mit vollem Rang ansprach - ohne das er einen konkreten Grund dafür benennen konnte. Das kleine grüne Männlein besaß eine unvorstellbare Ausstrahlungskraft. Nichts oder niemand anderes im Orden hatte eine derartige Wirkung auf den Kopfgeldjäger gehabt. Und er hatte sich oft Maßregelungen gefallen lassen müssen.

"Nun, dieser junge Knabe hatte offenbar eine persönliche Vendetta mit den Gestalten, die ihn letztlich erschossen haben. Allerdings hat der junge Bursche das Feuer eröffnet. Seine Zielgenauigkeit ließ jedoch zu wünschen übrig. Die beiden abgerissenen Kerle streckten ihn dann nieder und ... naja ... es glich mehr einer Hinrichtung. Er wurde durchsiebt. Danach flohen sie im allgemeinen Chaos. Der Jedi dort kam kurz darauf hinzu ... mehr gibt es nicht zu berichten, Meister."

Es war verblüffend - dieser kleine Gnom schaffte es sogar jetzt noch, Krizz zu einem folgsamen, dummen Schüler zu machen. Der Kopfgeldjäger scholt sich selbst für seine Schwäche. Doch es war nicht mehr zu ändern.


|| Lianna-System || Lianna City || Lola Curich Gewerbegebiet || miese Kneipe || Krizz, Großmeister Yeedle :: etwas abseits Nen-Axa, Lerameé Bar'jaraka :: in der Kneipe Kadajj ||
 
~ | Lianna | Lianna City | Jedi-Basis | Trainingsraum 4 | Gun Laosi - durch Zufall auch: Kestrel & Brianna | ~


Gun hatte schon viel gesehen, einiges erlebt und noch mehr gehört. Die Galaxis war bekannt groß und ihre Geschichten mannigfaltig. Was jedoch in der Basis der Jedi ablief, spottete jeder Beschreibung. Da reisten anscheinend hochrangige Jedi an, beorderten Schüler zu einfachen Entladungskräften, da erzählten langhalsige Gestalten von der Ermordung genetisch beschränkterer Kinder und irgendwelche rauchenden Hampelmänner [Skyler] sprangen liebestoll anmutend munter umher. Der junge Nautolaner kam nicht umhin, seine Entscheidung anzuzweifeln, die Jedi aufzusuchen. Langsam wurde das Zukunftbilds eines talentierten Sportlers doch wieder attraktiv. Mit einiger Skepsis betrachtete er das weitere Szenario zwischen dem agilen Raucher und den beiden Jedi-Frauen. Und - so bekam es der Amphiboid mit - es handelte sich bei dem Parcours-Lauf der Weißhaarigen Brianna offenbar um eine Prüfung. Jedoch ertappte sich Gun abermals dabei, das er überhaupt keine Ahnung vom Orden der Jedi hatte. Er kannte weder die Traditionen, noch die normalen Abläufe und schon gar nicht die Rangsysteme oder deren Bedeutung. Irgendwas lief hier bei dieser 'Ausbildung' massiv schief. Der blauhäutige Sportler von Glee Anselm fuhr mit der rechten Hand dorthin, wo bei Menschen der Haaransatz war und massierte die Wurzeln seiner Kopftentakel. Ein wenig sehnte er sich nach seiner Heimat, seiner Familie. Oder dem straffen Programm einer Fechtstunde.

Als der Hampelmann abschließend die Trainigshalle verlassen hatte, geriet Gun mit einem Mal ins Fadenkreuz der hellhaarigen Frau. Anscheinend wollte sie ungestört ihre Prüfung absolvieren. Wollte frei von Ablenkung agieren. Hatte keine Ambitionen, einen schaulustigen, möglicherweise kritischen Beiwohner zu unterhalten. Das wiederum verstand Gun Laosi. Er selbst hatte die eine oder andere Niederlage beim Fechten einstecken müssen, eben weil jemand zusah, der ihn seiner Konzentration beraubte. Das war weder verwerflich, noch konnte er es der Frau übel nehmen. Vielleicht war diese Prüfung sogar von essentieller Bedeutung. Also zuckte er mit den Schultern und ergab sich in sein Schicksal.


"Sicherlich ... viel Erfolg ... bei was auch immer."

Der Nautolaner griff nach seiner Tasche und warf sie sich elanvoll über die Schulter. Der Jedi-Orden war ein seltsamer Ort, soviel stand fest. Allerdings - wofür brauchte man bei einer Prüfung Privatsphäre? War Gun hier gerade vielleicht ungewollt in eine ganz andere Art von Zweisamkeit gerauscht? Zwei junge Frauen, beide anscheinend mit voll entwickelten Körpern. Beide waren wohl gemäß der Definitionen ihrer Rassen mehr als attraktiv - vielleicht hatte er unbedachterweise eine heimliche Liebschaf gestört und der Parcours sollte dazu dienen, die Leidenschaft anzufachen. Gun kannte sich mit dem Paarungsverhalten anderer Spezien nicht aus. Es gab auch keinerlei Grund dafür. Es reichte zu wissen, was Nautolanerinnen mochten. Aber fragen kostete bekanntlich nichts - diese Weisheit bewahrheitete sich immer wieder.

"Ich wollte bei keiner Liebschaft stören, verzeiht also. Ich sehe hier im Orden noch nicht recht durch. Wer welche Aufgabe hat oder wer mit wem liiert scheint. Ihr müsst mir das nachsehen - ich glaube es ist alles etwas anders, als in der Heimat. Bisher wollte mir Meister Wes Janson beibringen, einen Stein schweben zu lassen. Jedi-Ritter Ly'fe musste sich um Neuankömmlinge bemühen und aus der Bibliothek flohen alle anderen, als es galt ein Schiff zu entladen. Ich muss zugeben, ich bin etwas orientierungslos ..."

Vielleicht brachte Ehrlichkeit etwas ans Tageslicht. Es wurde ja langsam Zeit, sich irgendwie zurecht zu finden. Oder überhaupt mit jemandem länger zu kommunizieren. Die letzte Alternative war, sich ins Bett zu werfen und mehrere Tage lang zu schlafen. Aber Gun befürchtete, das man ihn vergaß und er dann einen grausamen Hungertod sterben musste. Auch keine sehr erquickende Aussicht. Also hieß seine neue Devise eben 'Offensive'. In so manchem Fechtkampf hatte ihm das den nötigen Sieg beschert. Vielleicht half es hier in der Basis des Ordens, ein wenig Licht ins Dunkel der Unwissenheit zu bringen.


~ | Lianna | Lianna City | Jedi-Basis | Trainingsraum 4 | Gun Laosi - durch Zufall auch: Kestrel & Brianna | ~
 
Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Trainingsraum 4 - Kestrel, Brianna, Gun

Kestrel genoss die Lobe ihrer Padawan. Sie schmunzelte daher leicht und kratzte sich verlegen am Kopf.

„Danke. Ja, ich weiß, dass ich harmlos aussehe…dies ist mein Steckenpferd. So, mein Überraschungseffekt sozusagen.“


Kommentierte Kestrel die Lobe .
Brianna versuchte schließlich ihr Bestes und scheiterte zunächst beim ersten Angriff beim Balanceakt und beim zweiten Versuch am Ende bei den Bällen. Die junge Ritterin hatte die Frage und den Missmut von Brianna kommen sehen und legte daher den Kopf leicht schief und sah sie forschend an. Statt ihre Frage zu beantworten stellte ihrer Padawan einfach eine Gegenfrage. Ihre Padawan überlegte angestrengt, während Gun sich höflich zurückhielt
.

„Nun, deine Ideen sind nicht schlecht. An sich kann man immer mal in eine Situation kommen, wo der Boden nicht fest ist. Besonders auch unvorbereitet, denn unser Auge kann uns täuschen. Diese Lektion muss ich dir denke ich nicht nochmal geben, aber ich will damit sagen, dass es auch plötzlich passieren kann, dass einem der Boden wegrutscht und du musst intuitiv handeln! Das ist wichtig und daher üben wir das, damit du im Ernstfall ein Gefühl dafür hast. Denn im Ernstfall hast du keine Zeit ewig zu überlegen. Du musst handeln. Und schön feste Böden gibt es nicht immer.“

Meinte Kestrel ernst und sah dann rüber zu Gun.

„Nicht so schüchtern. Du darfst deine Meinung auch gerne äußern.“

Sagte Kestrel lächelnd und wandte sich dann wieder ihrer Padawan zu, welche anscheinend nicht sehr begeistert von dem Vorschlag war, dass Gun mit trainieren durfte. Kestrel warf ihr nur einen vielsagenden Blick zu, dass sie wusste, was Brianna dachte, beließ es jedoch dabei. Schließlich erklärte ihre Padawan ihr, was sie über perfektionierte Körperbeherrschung wusste. Brianna holte dabei weit aus und setzte Parallelen zu ihrer Echanikampfkunst und kam damit der richtigen Antwort sehr nahe.

„Gut hergeleitet, Brianna! Ja, es geht darum, dass du Bewegungsabläufe im Schlaf kannst. Dies bedeutet aber auch, dass deine Reflexe schnell sind und deine Balance perfekt. Schnelligkeit, Reflexe und auch die Balance übernimmt hier die Macht. Wenn du ihr vertraust, dann wird sie deinen Körper steuern. Dies erstmal so im Groben. Ich werde es dir gleich mal zeigen und danach gehen wir Schritt für Schritt voran.“

Meinte Kestrel und tadelte dann ihre Padawan wegen ihrer letzten Abwehr, doch plötzlich betrat ein Mensch( Skyler )den Raum. Kestrel starrte den Mann skeptisch an, als jener den Padawan etwas vormachen wollte. Die Ritterin verschränkte die Arme vor der Brust und schüttelte empört den Kopf.

„Das war aber keine perfektionierte Körperbeherrschung. Vielleicht für einen Menschen….warst du beim Zirkus? Die Macht habe ich dabei nicht großartig gespürt.“

Gab sich Kestrel wenig beeindruckt. So ein Angeber. Die Ritterin zeigte keine weiteren Reaktionen, jedenfalls nicht vor Gun, denn sie war einfach nur fassungslos, was hier in der Basis rumsprang.
Als jener endlich das Feld räumte, war Brianna natürlich aufgebracht und beschwerte sich. Zum Glück entschuldigte sie sich sofort, wollte jedoch, dass Gun gehen sollte, welcher auch keinen Widerstand leistete.


Gun! Warte! Bleib hier. Der Trainingsraum ist für alle da! So viele haben wir hier in der Basis nicht und so wie ich das verstanden habe, hast du ja kaum die Chance etwas zu lernen. Du hast wohl noch keinen Meister, mh?“


Mutmaßte Kestrel und sah tadelnd zu Brianna.

„Er hat nichts getan. Er hat sich benommen und jetzt lass dich nicht von so einem Zirkusartisten fertig machen. Er hat die Macht kaum benutzt. Das waren nur lächerliche Machtsprünge. Die kannst du schon lange und dabei hat er in seinen unkoordinierten Bewegungen sogar Hindernisse ausgelassen. Sie einfach übersprungen. Er hat also auch noch geschummelt. Hättest du deine Sinne mehr geschärft, statt deiner Wut Freiraum zu geben, dann hättest du das bemerkt. Und nun überleg doch mal. Zigaretten? Passt zu Zirkusleuten. Also ich versteh gar nicht, dass…er überhaupt hier sein darf. Als Jedi hat man gesund zu leben. Das gilt als Vorschrift. Und dieses Benehmen…diese Arroganz und dieses Angeben. Ich denke, ich werde ihn melden. Er ist ein schlechtes Beispiel für jeden Padawan. Besonders für die ganz jungen. Ich sehe mich dazu verpflichtet, denn ich habe als Ritterin eine gewisse Aufsichtspflicht hier im Orden.“


Meinte Kestrel und schüttelte den Kopf kurz und sah zur Tür, wo der Mensch verschwunden war und sah dann wieder zu Brianna.

„Vielleicht kennt er die Geräte in und auswendig und ist schon ewig hier. Dann kann das ja jeder. Allerdings war er schon Ritter….das begreif ich nicht. Wer lässt sowas zu? Irgendwer schlampt hier im Orden gewaltig. Er kann absolut nichts. Er tut so als ob, aber können tut er nichts.“

Meinte Kestrel und atmete dann tief durch.

„So, Brianna und ich möchte jetzt, dass du den Typen vergisst! Lass dich nicht immer von deinen negativen Gefühlen leiten, dies bringt dich noch ins Grab! Gun trainiert mit, er hat sich bisher sehr höflich verhalten. Er hat es auch verdient unterrichtet zu werden. Du kannst viel mehr als du glaubst! Deine Bewegungen waren weit aus präziser und eleganter! Ich muss dich echt mal filmen und es dir zeigen, damit du dich mal anders siehst! So und damit du den Unterschied siehst zwischen eingeübtes Springen und perfektionierte Körperbeherrschung, so werde ich es dir einfach mal zeigen! Du nennst mir danach die Unterschiede, die du gesehen hast zwischen dem Typen von eben und mir! Verstanden? Gun, schärfe auch du deine Sinne, dich befrage ich auch.“


Meinte sie etwas freundlicher zu Gun, denn sie konnte das Gejammer ihrer Padawan manchmal schon nicht mehr hören. Sie war eine viel zu starke Perfektionistin. Immer wollte sie die Beste sein und merkte dabei nicht, dass sie sehr gut war. Das wurmte Kestrel und bisher hatte sie kaum Erfolg es der Padawan wirklich einzutrichtern. Egal wie sie sich bemühte. Immer wieder glaubte sie, das Mädchen hatte das nun endlich verstanden und dann zeigte sich dann doch immer wieder das Gegenteil. Vielleicht sollte sie Brianna wirklich mal filmen.

Kestrel sprang mit einem Salto zum Anfang des Parcours und absolvierte ihn mit extrem schnellen Bewegungen. Man konnte sie fast nicht erkennen in ihrer Schnelligkeit und doch sah es so einfach und elegant aus, als würde sie tanzen und täte nie etwas anders. Schließlich sprang sie auf jeden Ball und berührte jeden nur mit einem Fußballen und der Ball bewegte sich zum Teil überhaupt nicht, obwohl sie kurzzeitig auf ihm stand. Schließlich ging Kestrel ein wenig außer Atem zurück zu ihren Schützlingen.


So…und wehe jemand meint, es sah so aus wie bei dem rauchendem Freak! Also? Ich höre?“

Meinte Kestrel gespielt arrogant und lächelte schließlich.


„Ich denke, dass war zur Demonstration mal ganz gut euch den Unterschied zu zeigen, was das Bewegen mit Macht und ohne wirklichen Machteinsatz bedeutet. Vielleicht sollte Brianna auch nochmal einen Durchlauf machen, damit Gun uns dann erzählen kann, was die Unterscheide zwischen mir, dem Freak und Brianna ist. Bei jedem von uns gibt es gewaltige Unterschiede. Brianna nutzt die Echanikunst, ich die Macht und der Freak...einstudierte Bewegungsabläufe...nichts besonderes...nur hampelig und eine Gefahr für sich und andere.“

Sagte Kestrel und deutete dann auf ein Sicherheitssystem an der Decke. [Sicherheitsgürtel wie beim Klettern im Kletterwald oder an Kletterwänden/Bergen]

„Ich habe etwas vorbereitet. Ich denke, eine zweite Sicherung treibe ich auch noch auf für dich Gun, denn du kannst auch gerne dein Glück versuchen. Damit ihr die Körperbeherrschung auch wirklich lernt, beginnen wir mit den Bällen. Ich werde euch am Anfang ganz leicht machen durch das Seil und ihr werdet es leichter haben die Bälle zu überqueren. Dies Stück für Stück, bis ihr immer schwerer werdet bis zu eurem eigentlichen Gewicht. Ihr vertraut der Macht. Bewegt euch nach Gefühl und denkt nicht nach. Das üben wir einfach mal, bis ihr das Gefühl intus habt. Danach wendet ihr das auch beim restlichen Teil des Parcours an, wenn wir das heute überhaupt noch schaffen. Die Übung hat es in sich. Daher…Gun? Es wird daher logisch sein, dass du nicht so schnell sein wirst wie Brianna, aber ich denke die Übung tut dir dennoch gut und macht dir Spaß. Ich werde dein Gewicht daher stärker drosseln.“

Erklärte Kestrel und lächelte die Beiden dann an.

„Brianna, schlüpf du schon mal in den Gurt und Gun sucht sich mal draußen aus dem Geräteraum einen Zweiten und befestigt ihn an der zweiten Spur an der Decke.“

Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Trainingsraum 4 - Kestrel, Brianna, Gun
 
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-[Lianna - Lianna City - Lola Curich - Jedibasis - Trainingsraum]- Visas mit Sarid, Nei, Riljana und Farawyn

Visas erhielt ihr erstes Lob und legte dann die wohlverdiente Pause ein. Sarid meinte, dass ihre blinde Schülerin den Kampfelematen nach der Pause schwieriger stellen könne oder alternativ gegen zwei Kampfelematen zu kämpfen. Dann verfolgte sie mit der Machtsicht, wie sie es schon so sehr gewohnt war, die Bewegungen ihrer Mitpadawan Riljana. Die Falleen war erstaunlich gut, denn sie konnte sich während der Übung noch recht entspannt mit Meisterin Horn unterhalten. Die Miraluka ließ es sich nicht nehmen dem Gespräch zu folgen, denn wie schon zuvor stellte Riljana Fragen, deren Antworten sie auch betreffen konnten.

Es ging um Untersuchungen, die nach einer Schlacht angestellt wurden und wie es sich mit der Untersuchung der Jedi verhielt. Und schließlich ging es um Sith. Würden sie in der Schlacht wirklich auf jene treffen, die der dunklen Seite verfallen waren. Visas hatte bisher nur einmal Kontakt zu einer richtigen Sith gehabt und zu einem Sith (Maedhros), der sich wieder der hellen Seite der Macht zugewandt hatte. Diese Skie hatte Dhemya damals die Hand verbrannt mit ihren Blitzen. Und nun würden sie vielleicht auf Sith treffen. Und was die Falleen dann noch sagte beunruhigte sie mehr denn je. Die Sith würden sich gezielt die Padawane unter den Jedi raussuchen.

Sarid beantwortete die Fragen, die ihr kurz zuvor gestellt worden waren, so als würde sie täglich solche oder ähnliche Fragen hören. Als ob es Routine gewesen wäre. Aber sie hatte bestimmt schon einige Jedi ausgebildet und häufiger solche Fragen beantwortet. Die Rätin rief den Padawanen in Erinnerungen auf ihre Herzen zu hören und nicht zuwider des Kodexes der Jedi zu handeln, denn es gab durchaus solche Untersuchungen, die dann eventuell sogar vor dem Rat der Jedi vorgetragen würden. Was die Sith betraf, schien sich Sarid nicht sicher, ob sie in der Schlacht auf Corellia welchen begegnen würden, aber die hochrangige Jedi beruhigte ihre Padawane, dass sie schon vielen Sith gegenüber gestanden hatte und ihre Schüler beschützen würde.

Nachdem sie Riljanas Fragen beantwortet hatte, schlug sie dieser vor sich ebenfalls auszuruhen und erlaubte den beiden sich sogar etwas aus der Kantine zu holen. Sie lobte die beiden erneut und erklärte ihnen die Folgeübung, die sie vom Schwierigkeitsgrad her an ihre Grenzen bringen würde, sowohl physisch, als auch mental. Die beiden jungen Frauen sollten sich Rücken an Rücken stellen und gemeinsam die Schüsse zweier Kampfelematen abwehren, die sie umkreisten. Beide waren für ihren eigenen Schutz und auch den des anderen verantwortlich. Das würde extrem schwer werden. Visas würde sich auf zwei Kampfelematen, Riljana und sich selbst konzentrieren müssen, genauso, würde es ihrer Mitpadawan ergehen.

„Nun, ich hab vor ein paar Stunden ausgiebig in der Stadt gegessen, aber wenn du Hunger hast und dich ein wenig stärken möchtest, begleite ich dich gerne in die Kantine.“, meinte die Miraluka an die Falleen gewandt.

„Dann können wir uns ein bisschen besser kennenlernen, denn ich schätze bei dieser Übung kommt es auf mehr an, als unsere bisherigen körperlichen und geistigen Fähigkeiten. Wir müssen in der Lage sein dem anderen blind zu vertrauen, glaube ich“, fügte das blinde Mädchen unsicher hinzu.

Visas wartete auf eine Antwort von Riljana, während sich Sarid nun wieder den anderen beiden Padawanen im Trainingsraum und speziell Nei zuwandte.

„Ich glaube, wenn wir uns gegenseitig vertrauen, wenn wir Rücken an Rücken stehen ist es für jeden von uns leichter, die Aura das jeweils anderen zu spüren und sich darauf zu konzentrieren. Ich schätze das ist die bisher schwerste Übung, meinst du nicht auch Riljana?“, fragte die blinde Padawan die grüngeschuppte Falleen und versuchte gleichzeitig schon einmal sachte deren Geist zu berühren, um nicht gleich auf eine Barriere zu stoßen, die sie von den Füßen riss.


-[Lianna -Lianna City - Lola Curich - Jedibasis - Trainingsraum]- Visas mit Sarid, Nei, Riljana und Farawyn
 
Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Trainingsraum - u.a. Coris, Matthew, Jaques, Ly'fe

Noch bevor der versehentlich getroffene Padawan (Matthew) etwas erwidern konnte, betrat Vieroh den Raum und stellte Ly'fe einen jungen Zabrak als weiteren Schüler vor (Coris). Der Bith-Jedi begrüßte ihn freundlich, obwohl er gleichzeitig schon nach dem Namen Cardan grübelte. Natürlich konnte niemand alle Jedi kennen, dafür gab es zu viele, doch falls sie an bedeutenden Ereignissen teilgehabt hätten, hätte er das Stichwort als historisch Interessierter natürlich gerne parat gehabt. Wie auch immer. Erwartungsgemäß bestätigte der Junge, eigens hierher gereist zu sein, um ein Jedi zu werden, wie inzwischen ermutigend viele andere. Leider hatte Coris seine Jedi-Eltern, wie sich herausstellte, nie kennengelernt.

»Das tut mir leid zu hören.«

Bedauerte Ly'fe.

»Ich nehme an, dass dir dein Onkel nicht viel über die Macht hat vermitteln können, ganz anders als deine Eltern dies getan hätten. Wahrscheinlich kann ich dir aber helfen. Wenn du ihr Talent geerbt hast, wirst du mehr über die Macht erfahren und die Chance bekommen, ein Jedi-Ritter zu werden wie ich. Deine Eltern schlagen wir auf jeden Fall in der Bibliothek nach, versprochen!«

Der Bith hoffte, dass das den Zabrak zunächst zufrieden stellte. Er hielt es für das klügste, ihn zunächst eine kleine Übung machen zu lassen, welche voraussichtlich nicht das gewünschte Ergebnis zeigen würde, sollte Coris mit den Gedanken ständig bei seinen Eltern weilen. Natürlich konnte er verstehen, dass ihn der Stützpunkt der Jedi vermutlich stark an sie erinnerte.

»Vermutlich hattest du noch nie die Gelegenheit, die Macht bewusst wahrzunehmen. Wenn du ein Jedi werden willst, ist das zunächst dein erster Schritt. Setz' dich auf den Boden und schließ die Augen. Deine Sachen kannst du für den Moment lassen, wo sie sind. Atme tief ein und aus und versuche, an nichts zu denken.«

Erklärte Ly'fe mit sanfter Stimme. Die Zeit, die sein neuester Schützling brauchen würde, nutzte der Jedi-Ritter, um schnell bei Jaques nach dem Rechten zu sehen und ihm den Ball zurückzubringen.

»Hier, versuch' es nochmal. Ruf' mich, wenn es Probleme gibt und halte deinen Begleiter im Zaum,«

Riet er ihm freundlich.

»Du kannst auch bei der kleinen Meditation mitmachen und wenn du dadurch das nötige Gefühl der Macht erreicht hast, die Levitation versuchen.«

Anschließend kehrte er zurück und fuhr fort, hauptsächlich an Coris gerichtet.

»Stell' dir vor, du bist am Strand eines Meeres. Du hörst das Rauschen des Meeres, das durch die Wellenbewegung verursacht wird. Setze einen Fuß in das Wasser, dann den anderen. Gehe immer weiter, bis es dich ganz umgibt. Spüre das Wasser, spüre die Bewegung, die auf deinen Körper einwirkt. Konzentriere dich ganz auf dieses Gefühl.«

Dazu spielte er, um die Meditation zu erleichtern, das Thema von ›Ich bin der Doktor von Utapah‹. Das Holo war eher ein Schauermärchen gewesen, doch die Filmmusik hatte es in sich. Die Metapher hatte er dagegen vorhin erst bei Rätin Sarid mitgehört und prompt für sich geklaut.

»Das Wasser ist die Macht. Beschreibe mir was du fühlst.«

Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Trainingsraum - u.a. Coris, Matthew, Jaques, Ly'fe
 
[Lianna-System | Lola Curich | Gewerbegebiet | Kneipe "Patrick's"] Lerameé, Nen-Axa, Kadajj, Krizz, Yeedle; Polizei, Schaulustige

Nen-Axa war mehr als überrascht, als ihm klar wurde, dass der Mensch für Großmeister Yeedle alles andere als ein Fremder war. Die Anrede war freundlich und vertraut und hatte einen Unterton, der ahnen ließ, dass es über diese Angelegenheit noch Einiges zu erfahren gab. Und auch die Reaktion des Mannes - Krizzlan Frost hieß er, wie der Arconier nun auf diesem Weg erfuhr - bestätigte, dass beide sich kannten. Mehr noch: Frost, dessen Auftreten dem Jedi zuvor ziemlich unverschämt und selbstgefällig erschienen war, zeigte ein ungeahntes Maß an Respekt. Er bemühte sich, Yeedle auf Augenhöhe zu begegnen (was selbst in der Hocke nicht der Fall war) und beantwortete bereitwillig all seine Fragen.

Das Erstaunlichste war jedoch das Wort, mit dem Krizzlans knappe Schilderung des Vorfalls endete: Er nannte Yeedle ›Meister‹! Doch nicht so, wie auch Außenstehende Jedi häufig als Meister bezeichneten, in Form einer höflichen Anrede; es klang vielmehr so, als habe der Mensch ihn tatsächlich als seinen Meister, seinen Lehrer, akzeptiert. Wenn Nen-Axa diese Gedanken zu Ende dachte, kam er zu einem höchst bemerkenswerten und beinahe unerhörten Schluss.


»Sie sind... ein Jedi?« entfuhr es ihm.

Zugleich jedoch merkte er, dass es sehr unhöflich war, mit einer solchen Frage in das Gespräch zwischen Krizzlan und Yeedle einzugreifen. Sofort neigte er mit einem Anflug von Demut den Kopf und sagte:


»Entschuldigt, Großmeister. Dieser Einfall war respektlos.«

Er trat einen Schritt zurück, um zu signalisieren, dass er nicht weiter zu stören gedachte. Aber er blieb schräg hinter Yeedle stehen, um weiterhin zuzuhören. Dies empfand er nicht als Einmischung oder Störung, schließlich ging es hier um eine Angelegenheit, in die er selbst involviert war.

Jetzt, da ihm dieser Gedanke gekommen war, glaubte Nen-Axa tatsächlich, in Krizzlan Frosts Aura ein leichtes Pulsieren der Macht zu verspüren. Nein, ein Jedi war er vermutlich nicht - aber vielleicht hätte er einer werden können. Das würde erklären, woher er Yeedle kannte. Andererseits warf es eine Vielzahl neuer Fragen auf.

Sein Blick wanderte hinüber zu Lerameé, die noch immer abseits saß und einen etwas geknickten Eindruck machte. Ob sie es wohl gehört hatte? Sie wäre sicherlich nicht weniger überrascht als er.


[Lianna-System | Lola Curich | Gewerbegebiet | Kneipe "Patrick's"] Lerameé, Nen-Axa, Kadajj, Krizz, Yeedle; Polizei, Schaulustige
 
Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Neues Gebäude, unten, großer Lagerraum - Eowyn, Kastalla, Aketos und Talery

Sehr verängstigt lugte Talery nach hinten, zur der Tür aus der sie gekommen waren, denn plötzlich waren auch von dort Schritte zu hören und ein neuer Duft drang an ihre empflindliche Nase. Zwar hatte sich das Wesen vor ihnen noch nicht bewegt, aber vielleicht musste es das ja auch nicht. Bekam es - oder vielleicht auch sie? - Verstärkung? Das Wesen, welches kurz darauf schließlich eintrat war riesig, hatte einen ewig langen Hals und war furchtbar bleich. Talery hatte so ein Exemplar bisher auch noch nie gesehen. Was ihr aber auch sofort ins Auge stach trotz des schwachen Lichts der Taschenlampe war, dass das Wesen einen Stab in der Hand hielt und damit auf sie zu kam. Sie war also kampfbereit! Die Caamasi hatte nicht geglaubt, dass ihr Herz noch mehr rasen könnte, aber das tat es nun.

Bleib weg, du Biest!

Schrie Talery dem Langhals (Aketos) mit schriller Stimme entgegen, was bei ihrer hellen Stimme wahrlich nicht angenehm klang. Ihre wunderschönen, perlmuttfarbenen Federn richteten sich alle simultan auf, was jeder Caamasi sofort als Angst erkennen würde. Da das Wesen keine Jedirobe trug erkannte die Händlerstochter sie auch nicht als Jedi, da es sich auch nicht vorstellte. Mangels Alternativen jedoch blieb der Vogelfrau gar nichts anderes übrig, als wie angewurzelt bei Großmeisterin Eowyn stehen zu bleiben und das Wesen entsetzt zu beobachten wie es sich näherte. Wo sollte sie auch sonst hin? Schon allein aufgrund des Drecks würde sie in dem Raum nichts freiwillig anfassen und sich auch nicht dahinter verstecken. Zudem konnten dort ja weitere solcher Ungetümer versteckt sein. So wehr- und hilflos hatte sich Talery jedenfalls noch nie gefühlt. Sie wusste nicht einmal ansatzweise, was sie tun sollte. Sie hatte noch nie wirklich eine Waffe in der Hand gehabt und fühlte sich als Pazifistin so auch viel wohler. Das war ja auch ein gefühlter Grund für ihre vermeintliche moralische Überlegenheit. Daher kam ihr auch gar nicht in den Sinn sich irgendwie zu verteidigen. Sie konnte nur schreien.

Bleib, wo du bist und behalte ja deine dreckigen Finger bei dir!

Die Lautstärke, die Talery auszustoßen in der Lage war, war jedenfalls beachtlich, aber in ihrer Situation konnte die filigrane Vogelfrau keinen klaren Gedanken mehr fassen. Ihre Panik war viel zu groß. Daher war und blieb sie wie erstarrt eng hinter Eowyn stehen.

Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Neues Gebäude, unten, großer Lagerraum - Eowyn, Kastalla, Aketos und Talery
 
Jedi-Basis - Trainingsraum - Sarid, Visas, Nei, Farawyn und Rilanja

Rilanja hörte den Worten ihrer Meisterin interessiert zu, und wunderte sich mittlerweile selbst wie gut sie währenddessen die Schüsse des schwebenden Trainingsballs abwehren konnte. Sie vermutete, dass es unter anderem daran lag, dass ihr hier nichts passieren würde - diese Dinge konnten schließlich stundenlang auf jemanden einschießen ohne das diese Person ernsthafte Verletzungen erleiden würde, auch wenn es sicherlich nicht angenehm wäre.
Auf einem Schlachtfeld, mit tödlichen Schüssen und nicht durch Zufall gesteuerten Gegnern mochte das anders aussehen. Vielleicht war es auch die Tatsache, dass sie nicht darüber nachdachte was sie tat. Man sagte Falleen nach gute Reflexe zu haben, aber sie hatte das immer als Vorurteil abgetan - zumal man ihr es meistens dann vorgehalten hatte wenn ein Kunde ein paar Credits rausschinden wollten indem er ihr vorwarf sie hätte einen Teil vom Wechselgeld nach dem Zählen durch eine schnelle Handbewegung verschwinden lassen.
So oder so, was ihre Meisterin sagte lenkte sie weit genug am, um ihrem Körper die Abwehr der Schüsse zu ermöglichen, während sie darüber nachdachte ob die Aussicht auf “Rechtssicherheit” auf dem Schlachtfeld Fluch oder Segen sein würde. Wenn sie in dem entscheidenden Moment nicht erkannte, welche Entscheidung richtig war, oder schlimmer noch, wenn das richtige Verhalten nicht das legale war... Dann würde sie so wie sie sich kannte zögern, und das in einer Situation in der sie nicht die Möglichkeit hatte sich durch ihr Mundwerk herauszulavieren. Immerhin wäre ein Großteil jener die sie töten wollen würden außer Hörweite...
Natürlich blieb dann auch die Frage welchen Kodex sie rezitieren sollte - es gab schließlich viele verschiedene Varianten, zumindest wenn man nach den diversen Holofilmen ging, in denen die Ausbildung von Padawanen dargestellt wurde, und die meisten deckten sich so weit mit dem, was Sarid ihnen beigebracht hatte, dass es der Geschuppten schwer fiel sich an die offizielle Variante zu erinnern.
Ob die gesungene Version aus einer Folge der Kinderserie The’tham-Sektor auch zählen würde? Wahrscheinlich nicht, aber Rilanja wollte diese Frage im Moment irgendwie nicht stellen...


Ich dachte immer die Sitz führen das Militär des Imperiums an, und verheizen ihre Soldaten, also natürlich je nach dem Film, manchmal werden sie auch anders dargestellt, ich meine es gibt da sicherlich einen gewissen Spielraum, aber...

Ihr Instinkt ließ sie aufhören zu sprechen, denn nach dem was ihre Meisterin zu dem Thema gesagt hat war nicht zu erwarten, dass sie eine eindeutige Antwort bekommen würde, schlicht und ergreifend weil es keine gab. Das Problem kannte sie - sie hatte zahlreiche Diskussionen miterlebt, in denen die Nutzer von Holoforen versucht hatten einen Sachverhalt bis ins letzte Detail zu klären, obwohl es keine genaue und allgemeingültige Antwort gab.

Ich fühle mich aber eigentlich noch recht fit, ich...

meinte die Grüne, während sie dennoch wie gefordert eine kurze Pause einlegte, ihre Waffe sinken ließ und sie deaktivierte. Ihre Muskeln, die sich eben noch frisch und warm angefühlt hatten kühlten merklich ab, und sie musste sich kurz abstützen, um nicht in die Knie zu gehen.

... sollte wahrscheinlich eine kleine Pause machen. Und etwas Essen wäre nicht schlecht.

Sie hatte sich doch stärker verausgabt als sie es erwartet hatte. Was sie aber eigentlich überraschte war nicht die Tatsache, dass sie sich bei dieser Übung angestrengt hatte, sondern das sie nicht gemerkt hatte wie viel Energie sie bereits verbraucht hatte. Wieso ihre Muskeln nicht erkaltet waren konnte sie auch nicht sagen, zumal sie den Effekt, den Hormone wie Adrenalin auf Menschen und ähnliche Rassen hatte nur aus der Theorie kannte. Es gab zwar bei Falleen eine Art Notfallmechanismus der in Stresszeiten ansprang, doch der sah eher das Benebeln der Umgebung vor als eine schnelle Flucht, und Rilanja konnte ihre Drüsen mittlerweile gut genug zurückhalten um nicht ohne konkreten Anlass loszudampfen.
Abgesehen davon hatte sie mit ihren Pheromonen schlechte Erfahrungen gemacht, auch wenn sie mittlerweile nach den diversen Aktionen der betreffenden Rattataki zu der Ansicht gekommen war, das diese Frau keinen weiteren Anreiz gebraucht hatte um ungezügelt und gewalttätig zu sein. Es war ein Wunder das sie noch lebte, und eigentlich tat der Falleen das Kind der Frau leid, wenn sie überhaupt lange genug lebte um es zur Welt zu bringen. Vielleicht würde sie eines Tages verstehen wie es Sarid geschafft hatte sie überhaupt dazu zu bringen versuchen zu wollen jedig zu werden...


Ein paar Energieriegel vielleicht,

meinte sie halb nachdenklich, halb aufbrechend, und ging wie Visas vorgeschlagen hatte in Richtung Kantine, um wieder aufzutanken. Die andere junge Frau hatte Recht als sie sagte, dass die beiden sich besser kennen lernen sollten. Rilanja konnte ja nicht mal genau sagen wie die andere Padawan sah, und das war bei der von Sarid vorgeschlagenen Übung ein besonders großer Unsicherheitsfaktor.

Die Idee klingt ganz lustig, ich meine irgendwie episch, wir beide, Rücken an Rücken gegen die riesigen Horden der... Naja, Kampftelematen, aber trotzdem, also irgendwie hat das was, ich meine natürlich wird es schwer, aber... du hast Recht, wir müssen besonders gut aufpassen, das wir uns nicht gegenseitig blockieren, oder beide den gleichen Schuss abwehren wollen...

meinte sie, und wusste nicht ob sie dabei beiläufig oder besorgt klingen sollte. Immerhin war es für die junge Frau das erste Mal, dass sie so etwas wie eine Mitschülerin hatte, und eine Aufgabe gemeinsam meistern musste. Sicher, sie hatte ab und an mal einen Bekannten oder eine Freundin gehabt, war um die Häuser gezogen und hatte Dinge gemeinsam unternommen, aber nie wirklich... verbindlich. Hier ging es nicht darum einen geeigneten Termin für irgendwas zu vereinbaren, nicht einmal ein Spiel irgendeines modischen Ballspielt kam an das heran, was die beiden gleich tun würden.
Hier ging es um Training für einen Ernstfall, den viele nie erleben wollten, und Versagen bedeutete nicht Einwurf von der Seitenaus-Plattform, sondern möglicherweise den Tod - oder Schlimmeres.
Die ganze Atmosphäre, die Verpflichtungen und die Verantwortung... All das ging in die Richtung der Stimmung, die ein Teil der besseren Filme zu vermitteln vermochte, und darüber noch weit hinaus. Aber Rilanja fand sich belohnt durch ein Gefühl, von dem sie sonst nur geträumt hätte - sie konnte etwas bewegen, war mittendrin, und man verließ sich auf sie - also in dem Sinne wie sich ganze Planeten auf die Hilfe der Jedi verließen.
Und sie musste dafür etwas leisten, und dieser Gedanke machte die leicht schmerzende Erschöpfung in ihren Gliedern nicht nur erträglich, sondern beinahe schon angenehm.


Aber sag mal... wie siehst du dann eigentlich? Also ich kann mir verschiedene Möglichkeiten vorstellen, aber so richtig vorstellen, also wirklich vorstellen meine ich, kann ich mir das irgendwie nicht. Ich kann mit der Macht um mich herum spüren, aber irgendwie nur... neblig, wenn du verstehst, also ich muss mich konzentrieren und, ich meine, genau hinschauen. Siehst du um dich herum, oder auch nur in eine Richtung? Kannst du mich wenn wir nebeneinander stehen dann auch wahrnehmen, und die Schüsse, die in meine Richtung kommen? Und wie siehst du überhaupt, also was siehst du wie, siehst du Wände, oder kannst du durchsehen? Ich meine, wenn du sie nicht siehst würdest du ja ständig dagegen laufen, aber, kannst du sehen was nebenan passiert? Und... wie siehst du andere Leute, also siehst du sie, ich meine, komplett, mit Kleidung, oder nur... naja... lebendiges Gewebe, oder kannst du hindurch schauen? Ich könnte mir da viele praktische Anwendungen vorstellen, aber wahrscheinlich ist es auch schwierig sich hier, also ich meine unter Sehenden, also anders Sehenden zurecht zu finden, also denk ich mir jedenfalls...

In der Kantine nahm sich Rilanja eine Hand voll Energieriegel verschiedener Geschmacksrichtungen und schob sie in die verschiedenen Taschen ihrer Kombination. Wieder dachte sie daran ihr Kleid anzuziehen, in dem sie unbedingt mal trainieren wollte, aber für den Moment musste ihr schlichter Aufzug reichen.

Also... Wenn ich mal zu viel rede tut es mir leid,

meinte die Geschuppte schließlich, während sie die Kantine verließen und sie einen Riegel mit Banthaleber-Geschmack aufriss um ihre Reserven aufzufüllen.

Manchmal geht es einfach mit mir durch, und ich, naja, ich meine...

In dem Moment spürte sie etwas, so wie eine Art Kneifen, oder eher ein Jucken, ganz leicht und nicht störend, aber doch da, und vor allem nirgends an ihrem Körper... Es war so als ob ein Teil von ihr juckte, der mehrere Meter entfernt war, und dennoch nah, fast in ihrem Inneren... Das musste Visas sein, eine Berührung in der Macht...
Rilanja konzentrierte sich und griff nach der Miraluka, in Ermangelung eines besseren Begriffes für das, was sie tat. Sie konnte die junge Frau wahrnehmen, irgendwie leuchtend, und grob in der Form, die sie von ihren Augen her kannte, aber das ganze wirkte unecht, und es kostete sie Überwindung nicht einfach mit der Hand nach ihrer Mitpadawan zu greifen, was zumindest oberflächlich betrachtet viel einfacher gewesen wäre.
Schließlich gelang es ihr, ihre Präsenz zu... Nun, zu manipulieren, herauszugreifen, und Visas anzutippen, so sanft wie möglich, auch wenn sie nicht wusste wie genau sie sanft sein konnte wenn sie nicht mal wusste wie sie mit der Macht jemanden berühren sollte.


Hast du was gespürt?

fragte sie etwas zögerlich, und musste ihrer Mitschülerin zustimmen - das hier würde ihre bisher schwierigste Übung werden, und das hatte in dem Fall mit dem Gefahrenpotential nichts zu tun. Mit anderen zusammenzuarbeiten - zumindest wenn die Zusammenarbeit über das gemeinsame Diskutieren in Holonet-Foren hinaus ging - war Neuland für die Falleen, genauso wie die Grundlagen der Macht selbst, die sie sie zu nutzen lernen musste.
Wenigstens wärmte die synthetische Banthaleber ihren Körper wieder so weit auf, dass sie sich wieder problemlos bewegen konnte - und bereit für eine weitere kräftezehrende Übung war.


Jedi-Basis - Trainingsraum - Sarid, Visas, Nei, Farawyn und Rilanja
 
Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Trainingsraum 4 - Gun, Kestrel und Brianna

Kestrel interpretierte ihre Schülerin erwartungsgemäß richtig und fühlte sich dadurch geschmeichelt. Scherzhaft sprach sie davon, dass es für sie Methode hatte, harmlos auszusehen. Kein Wunder, wenn man bedachte, dass sie ziemlich klein war, man ihr die Fitness nicht unbedingt ansah, von ihren Machtkräften ganz zu schweigen und selbst die kraftstrotzende Echani Brianna oft genug fatal unterschätzt wurde. Dem silberhaarigen Gefahrenpotential leuchtete nicht ein, wieso die schlichte Gleichung „weiblich und attraktiv gleich ungefährlich und schutzbedürftig“ so fest in den Köpfen von Menschen und anderen Spezies verankert war, dass diese die offensichtlichen Anzeichen nicht wahrnahmen. Eine Frau musste scheinbar mindestens eine schwere Blasterpistole offen am Gürtel tragen, sonst galt sie per se nicht als gefährlich.

Im Gegenzug lag die Schülerin mit ihrer Einschätzung richtig, dass die Coruscanti sie mit dem Balanceakt über die Bälle auf Situationen mit unsicherem Untergrund vorbereiten wollte. Im Ernstfall hätte sie, wie sie sagte, keine Zeit zu überlegen, sondern musste intuitiv handeln, und Brianna war erfahren genug, die Wahrheit in den Worten ihrer Meisterin zu erkennen. Die Lawine auf Alzoc kam ihr in den Sinn, Abenteuer auf rostigen Laufstegen auf Nar Shaddaa, andere Dinge, und was Kestrel von ihr verlangte war nichts, was man auf den ersten Versuch beherrschte. Mit der folgenden versuchten Erklärung des Begriffs „perfektionierte Körperbeherrschung“ war die Dunkelhaarige sogar sehr zufrieden. Die Ausführungen, die sie daraufhin vortrug, klangen in den Ohren der Echani-Padawan äußerst vielversprechend, da es auf die Steigerung der körperlichen Möglichkeiten durch die Macht hinauslief. Leider gab es einen Pferdefuß an der Sache: es klang so fremdgesteuert. Brianna wollte selbst die völlige Kontrolle über alles besitzen; das war es, was
sie sich unter „perfektionierte Körperbeherrschung“ vorstellte und nicht, auf eine geheimnisvolle Macht zu verlassen, welcher manche Jedi offenbar einen eigenen Willen andichteten, anstatt selbst das Richtige zu tun.

Vielleicht interpretierte sie auch zu viel in die Sache hinein und es sah in der Praxis doch wieder ganz anders aus. Jedi (zu welchen sie sich immer noch nicht automatisch zählte, sondern nur, wenn es ihr gerade in den Kram passte) pflegten bisweilen eine etwas seltsame Weltsicht. Zumindest deutete die Ausstattung der Trainingsräume mit Übungsgeräten aber darauf hin, dass nicht alle Jedi bereit waren, sich ausschließlich blindlings auf die Macht zu verlassen und ihre übrigen Fähigkeiten, soweit sie damit gesegnet waren, zu ignorieren. Abwarten, beschloss sie und bevor sie sich versah, war die Gelegenheit, die Frage zu klären, ohnehin vorüber.

Dass Kestrel auch nicht begeisterter von dem clownesken Auftritt war, tröstete ein wenig, auch wenn sie, anstatt rechtschaffen erbost zu sein, nur Kopfschütteln für den Typen übrig hatte. Wenigstens schien der blauhäutige Padawan etwas Gespür für ihre Situation zu haben, oder zumindest dachte Brianna das, bis er anfing, reichlich wirre Dinge zu erzählen, vor allem über die Jedi-Basis, doch ihr Hirn stolperte schon vorher über etwas anderes.

„WAS?“

Rief sie verdattert aus, da sie einen Moment brauchte, bis ihr wirklich klar war, was er überhaupt meinte. Glaubte der Schleimbolzen tatsächlich, dass Kestrel und sie…? Die muskulöse junge Frau erwog nun ernsthaft, Gun einfach hochkant aus dem Trainingsraum zu werfen und hielt sich dazu vor Augen, dass er ja nicht wirklich glitschig war, sondern nur so aussah, als ihre Meisterin ihr zuvor kam. Sie überging die dusslige Bemerkung einfach (was Brianna nie eingefallen wäre) und lenkte das Thema und den Ärger ihrer weißmähnigen Padawan auf den anderen unerwünschten Gast und seine dämliche Show. Zur Genugtuung der Echani-Athletin ließ die Ritterin indes kaum ein gutes Haar an ihm und kündigte auch an, sich über sein Verhalten zu beschweren. Einen Reim konnte sie sich genauso wenig auf ihn machen, doch sie riet ihrer Schülerin, überhaupt nicht an ihn zu denken. Außerdem wäre sie viel zu negativ, eine Diagnose, welche Brianna überhaupt nicht gefiel. Das Problem schien das Amphibienwesen ja nicht zu haben, in das ihre Freundin offenbar einen Narren gefressen hatte, denn es durfte bleiben. Zum Dank glaubte wahrscheinlich spätestens Morgen die ganze Basis, sie und ihre Mentorin hätten ein Verhältnis miteinander. Sie kannte diese wirklich reizende Sorte Leute, aber was sollte sie denn sagen, wenn Kestrel plötzlich meinte, vor ihm unbedingt die Meisterin heraushängen lassen zu müssen?

„Ja, Meisterin,“

Fügte sich die Echani sich mit aus ihrem Mund ungewohnten Worten und nicht ohne Widerwillen. Der Blauhäutige (Gun) unterstellte ihnen zwar, dass sie ihn nur aufgrund einer Liebelei zwischen Meisterin und Padawan nicht dabei haben wollten, aber er tat es höflich. Großartig. Wenigstens fand die Coruscanti den Versuch ihres durchtrainierten Schützlings besser als den des Aufschneiders und baute sie mit Worten auf. Den Gedanken, ihren eigenen Lauf auf Holo sehen zu können fand sie reizvoll, aber auch, einer Demonstration der Jedi-Ritterin über den Kurs beiwohnen zu können. Brianna war trotz der suboptimalen Umstände neugierig, wie diese die schwierigen Stellen, besonders die mit den Bällen, meistern würde.

„Ich bin gespannt,“

Meinte sie knapp und konzentrierte sich sodann darauf, ihre Meisterin genauestens zu beobachten. In Sachen Angeberei war sie mit einem überflüssigen Salto zunächst ebenfalls ganz gut dabei, um den Parcour dann allerdings wieselflink und mit traumwandlerischer Sicherheit zu absolvieren. Die Silberhaarige konnte nur hoffen, die Übung vor Ende des Tages in halbwegs vergleichbarer Manier bewältigen zu können. Kestrel hatte wahrscheinlich recht – sie hatte nicht die leiseste Ahnung, wie ihre eigene Darbietung im Vergleich dazu wirkte.

„Ich habe keine einzige Unsicherheit oder Schwäche bemerkt,“

Bekannte die Padawan, als ihre Mentorin sie mit für sie erkennbar gespielter Arroganz nach ihrer Meinung fragte, und konstatierte:

„Du hast exakt das Richtige getan, schnell, effizient, jedes Mal. Ohne nachzudenken, nehme ich an – dafür dürftest du auch gar keine Zeit gehabt haben. Die Bälle, du triffst sie präzise auf den Punkt und bevor du auch nur die Balance verlieren könntest, hast du sie bereits wieder verlassen. Der Typ dagegen, er hat wirklich etwas von einem Zirkusartisten. Er legt es auf möglichst ausgefallene, aber wohl lange einstudierte akrobatische Einlagen an und beherrscht das zwar ganz gut, doch er sucht nicht den schnellen, geradlinigen Weg. Im Ernstfall würde er damit nicht weit kommen, und schließlich trainieren wir doch für den Ernstfall. Deswegen ergibt es auch keinen Sinn, bei der Übung zu schummeln oder abzukürzen. Du hättest es ihm demonstrieren sollen, denn das wäre der beste Weg gewesen, ihn zum Schweigen zu bringen.“

Der Erklärung der dunkelhaarigen Jedi-Ritterin zufolge war es ihre Intention gewesen, mit ihrer Vorführung den Unterschied zu demonstrieren, wenn man die eigenen Bewegungen durch die Macht leiten ließ. Perfektionierte Körperbeherrschung – Brianna glaubte zu verstehen. Instinktiv das
exakt Richtige zu tun. Solche Präzision war nicht auf natürlichem Wege zu erreichen, wusste die Kampfkünstlerin, die über zwanzig Jahre damit verbracht hatte, ihre Motorik und Reflexe auf das höchstmögliche Niveau zu steigern. Passenderweise bat Kestrel sie, das Ergebnis dieser Mischung aus natürlichem Talent und knochenhartem Training anhand des Kurses als dritte Variante zu präsentieren.

„Wenn du das möchtest, versuche ich es gern nochmal,“

Meinte die silberhaarige angehende Jedi versöhnlich, da sie sich geschmeichelt fühlte.

„Fandest du mich tatsächlich besser als ihn? Ich würde mich gerne per Holokamera selbst sehen können. Lass' mich den Kurs auf jeden Fall komplett absolvieren, dass ich ein Gefühl für die ganze Strecke und die zeitliche Dauer bekomme. Ich verspreche auch, ehrlich zu sein, denn mir ist klar geworden, dass ich mich nur selbst betrüge, wenn ich versuche, Fehler unter den Tisch fallen zu lassen. Außerdem werde ich saubere Techniken versuchen – keine gewagten Manöver.“

Für die unmittelbare Zukunft schien Kestrel allerdings bereits Anderes vor zu haben, was Brianna ihr kaum verübeln konnte, da es noch keine fünf Minuten her war, dass sie erklärt hatte, keine Lust mehr zu haben. Außerdem gab es an der Sinnhaftigkeit gezielten Trainings der schwierigen Stellen nichts zu deuteln – wahrscheinlich hätte sie dasselbe vorgeschlagen. Natürlich gefiel ihr nicht, dass Gun dieselbe Aufgabe bekam. Seinen Worten zufolge war er noch ziemlich neu hier, weshalb es eigentlich kaum einen Grund gab anzunehmen, dass er übermäßig brillieren würde. Hoffentlich war er sich dessen auch bewusst und hielt den leistungsmäßig gebotenen Abstand zu ihr.

„Wahrscheinlich wirst du heute bei dieser Übung noch nicht allzu gut abschneiden, aber darüber brauchst du dir keinen Kopf zu machen, das ist normal. Der Parcour ist zu schwierig, um ihn mal einfach so zu meistern, besonders, wenn noch die Gegenwehr hinzu kommt. Für den Anfang dürfte es genug sein, dein Bestes zu versuchen und dabei ein Gefühl zu entwickeln, wie es ist, eine körperlich anspruchsvolle Aufgabe wie diese mit der Konzentration auf die Macht zu verbinden. Du musst dir keine Gedanken darüber machen oder dich gar davon frustrieren lassen, wenn du siehst, wozu Kestrel und ich nach Jahren der Jedi-Ausbildung in der Lage sind. Das wichtigste ist, dass du dich selbst als Maßstab nimmst und dir deine eigenen Ziele setzt. Über sich selbst hinauswachsen ist die Herausforderung und nicht, andere schlagen zu wollen,“

Riet die Sportlerin ihrem Zwangs-Übungspartner freundlich, während sie den Sicherungsgut wie geheißen anlegte, obwohl sie ihren eigenen Rat für gewöhnlich nicht zu befolgen pflegte. Hinter der vordergründigen Freundlichkeit ging es ihr ohnehin vor allem darum, dem Fischwesen klar zu machen, wo sein Platz war und was sie von ihm gefälligst erwartete.

Der Gürtel hatte ziemlich viel Spiel um Briannas Taille, würde seinen Zweck aber wohl erfüllen. In vorauseilendem Gehorsam, aber auch, um als Erste beginnen zu können, hängte sie sich an das Sicherungssystem, bestieg den ersten Ball und schloss zur besseren Konzentration die Augen. Auch der Echani fiel es so schwerer, die Balance zu halten, als mit geöffneten Lidern, so dass sie sich zunächst am Seil festhielt. Mit der Zeit begann sie, ihre Umgebung durch die Macht wahrzunehmen, so dass diese Maßnahme wieder überflüssig wurde.

„Ich bin bereit,“

Erklärte sie leise und hochkonzentriert – wofür auch immer.

Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Trainingsraum 4 - Gun, Kestrel und Brianna
 
Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Trainingsraum - u. a. Visas, Nei, Rilanja, Farawyn und Sarid

Angesichts des Eifers, mit dem sich Nei dem Training widmete, hob Sarid erstaunt die Augenbrauen. Grundsätzlich war Lernbereitschaft ja gut, aber großer Ehrgeiz konnte manchmal auch ins Negative umschlagen, besonders in dem Fall, wenn nicht alles gleich so klappte wie die Padawan es sich wünschte und bei der Ruusanerin sah es ja wirklich so aus, dass sie sich erst langsam würde vorwärts tasten müssen.

Immer langsam mit den jungen Thrantas, Nei. Ich werde dir diese beiden Grundtechniken beibringen und noch vieles mehr. Aber das alles braucht seine Zeit. Jeder Padawan, den ich bisher hatte - und das waren viele - lernt mit seinem eigenen Tempo. Manche kommen am Anfang sehr schnell mit den ihnen gestellten Aufgaben klar, andere tun sich anfangs furchtbar schwer und dafür ist ihr Lernerfolg später umso größer. Wieder andere kommen mit allem ganz gut klar und lernen zwar nicht so furchtbar schnell, aber dafür stetig eine Lektion nach der anderen. Daher zügle deinen Ehrgeiz ein bisschen. Erwarte nicht zuviel von dir. Das musst du alles nicht von heute auf morgen können, denn eine Jediausbildung dauert Monate bis Jahre.

Damit gab die Corellianerin Nei eine Vorstellung wie lange sie Zeit hatte als die Dinge zu lernen, die sie wissen wollte. Sie brauchte also nichts zu überstürzen. Es half natürlich auch, dass die Rotschwarzhaarige selbst erkannte, dass ihr Temperament etwas mit ihr durchging. Die Fähigkeit eigene Fehler auch als solche wahrnehmen zu können war jedenfalls eine große Hilfe. Mit solchen Padawanen konnte Sarid gut arbeiten. Vor allem, wenn sie wirklich das Gefühl hatte, dass diese ihr zuhörten und bereit waren zu lernen, nicht wie jene Rattataki, mit derem Dickschädel sie sich auf Alzoc III hatte kämpfen müssen, welche in Folge dessen erwartungsgemäß auch geschweitert war.

Aber du willst einmal die Macht so wahrnehmen wie ich das tue? Ok, entspann dich und nimm meine Hand.

Als Nei ihre Hand ergriff atmete Sarid tief durch und schloss die Augen. Da Rilanja und Visas auch gerade den Trainingsraum verlassen hatten und somit nicht zu erwarten war, dass die beiden in den nächsten Minuten wieder anfingen mit den Kampftelematen zu üben konnte sie sich voll und ganz auf ihre Wahrnehmung der Macht konzentrieren. Um Nei also einzubeziehen hüllte Sarid die junge Frau ganz mit ihrer eigenen Präsenz in der Macht ein, ohne sie zu erdrücken, aber damit sie fühlen konnte was die Corellianerin fühlte. Durch ihr jahrzehntelanges Machttraining hatte die dunkelblonde Jedi eine sehr tiefe und intensive Beziehung zur Macht. In Sarids Vorstellung war sie deshalb kein Fremdkörper mehr so wie Nei das empfand. Sarid fühlte sich als ein lebender Teil der Macht, wie eine Welle im Ozean. Sie konnte nicht ertrinken, sie war geschützt von ihr und verbunden mit ihr auf vielfache Weise. Sie war wirklich eins mit der Macht. Es war ein überwältigendes Gefühl der Ruhe und Gelassenheit, aber auch der Stärke und ein Rückhalt, auf den man immer vertrauen konnte. Nei brauchte sie hier nichts zu erklären. Die junge Frau konnte fühlen, was Sarid fühlte, ebenfalls wie dessen Bedeutung. Auch zeigte Sarid ihr, wie sie die anderen Präsenzen in dem Ozean der Macht fand. Farawyn, der neben ihnen saß, die anderen Jedi im Trainingsraum und nicht zuletzt auch ihre beiden Mitpadawane Rilanja und Visas. Jeder war anders, jeder hatte eine individuelle Aura und je tiefer die Beziehung zu der Person war, desto besser konnte Sarid sie auch spüren. Daher war Rilanjas Präsenz für sie deutlicher und leichter wahrzunehmen als Visas.

Irgendwann schließlich löste Sarid ihre Verbindung und entließ auch Nei aus ihrer Wahrnehmung, damit diese sich wieder fassen und auf ihre eigenen Sinne konzentrieren konnte. Die Corellianerin verlor bei solchen Exkursionen allerdings regelmäßig das Zeitgefühl. Allzu lange schien es jedoch nicht gedauert zu haben, denn ihre anderen beiden Padawane waren noch nicht wieder im Trainingsraum wie die Jedi-Rätin sehen konnte als sie ihre Augen wieder öffnete. Aber sie selbst fühlte sich richtig erfrischt und ausgeruht. Jetzt war allerdings die Frage, wie Nei dies alles empfunden hatte. Daher wandte sich Sarid ihr erwartungsvoll zu.


Ich hoffe die ganzen Eindrücke durch mich waren nicht zu viel für dich. Verstehst du jetzt was es heißt die Macht in sich zu spüren und ein Teil von ihr zu werden so wie sie immer ein Teil von dir war und sein wird? Aber viel schwieriger als diese tiefe Verbindung zur Macht zu finden ist diese auch aufrecht zu erhalten. Dies erfordert ein sehr hohes Maß an Konzentration, um dabei gleichzeitig auch noch andere Reize aus deiner Umgebung wahrnehmen und darauf reagieren zu können. Deshalb sind regelmäßige Pausen auch so wichtig. Für dich muss der Schwerpunkt jetzt sein, dass du in Ruhe und Gelassenheit eine Möglichkeit oder besser gesagt einen Weg findest diese Schritte zu tun, ohne gleich von dem Mahlstrom der Macht so überwältigt zu werden. Aber zumindest weißt du jetzt, nach was du bildlich gesprochen Ausschau halten musst.

Erklärte die Jedi-Rätin lächelnd. Sie hatte sich auch entschieden, dass es für die Ruusanerin wohl doch einfacher war aktiv nach der Macht suchen und selbst steuern zu können als sich ruhig in ihrer Präsenz treiben zu lassen. Außerdem hatte die Corellianerin ihr genau dies soeben gezeigt. Es blieb nur abzuwarten inwieweit es dieser gelang dies für sich selbst umzusetzen.

Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Trainingsraum - u. a. Nei, Farawyn und Sarid
 
Jedi Basis ~ Trainingsraum ~ mit Sarid & Farawyn

Erwartungsvoll, aber nicht ohne die nötige Ernsthaftigkeit griff Nei nach der Hand ihrer Meisterin. Sie hatte die Padawan zuvor ermahnt ihre Neugier und ihren Ehrgeiz nicht in Hektik und Ungeduld umschlagen zu lassen. Scheinbar musste man den Weg zum Jedi auch als Reifungsprozess verstehen - zumindest verstand sie es so, als Sarid verschiedene Lerntypen, die sie als Meisterin erlebt hatte aufzählte. Eigentlich ein Gedanke der Nei etwas aufstieß, aber andererseits eine Disziplin die sie berücksichtigen würde, wenn es sie ihrem gefassten Ziel näher brachte. Doch all diese Überlegungen legten beide für einen Moment ab in dem die Ruusanerin die Macht zum ersten Mal wie ein voll ausgebildeter Jedi wahrnehmen sollte.

Als würde Nei sich in Zeitlupe auf ein unglaublich weiches, warmes Kissen fallen lassen, so fühlte es sich an als nach einem kurzen Augenblick ihre Machtwahrnehmung von Sarid katalysiert wurde. Als würde sie umarmt und beschützt, ganz anders als wenn sie selbst die Macht in sich zuließ. Ein wohlig warmes Gefühl durchdrang die Padawan und sie begann durch die Aura ihrer Führerin in der Macht, die sie deutlich erkannte und vor allem spürte, wie sie beide von ihr umgeben waren, zu sehen. Bewusst und in einer sich unnatürlich anfühlenden Ruhe nahm Nei die anderen Präsenzen um sich wahr, doch auch diese unterschieden sich deutlich von ihren bisherigen Erfahrungen. Anstatt blendener Flammen oder greller Lichter, wie Nei sie bisher
wahrgenommen hatte - oder sie wahrnehmen musste - waren es diesmal eher Ströme die sich durch sie und um sie zu einem großen Fluss verbanden der kontinuierlich vor sich plätscherte. Es war als führten unzählige Quellen in diesen Fluss und anders als in der Natur konnte sie jedem Wassermolekül eine Quelle zuordnen. Sarid zeigte ihr durch ihre "Augen" wie sie ihre andere Schülerin Rilanja oder auch Visas wahrnahm, die sich nichtmal mehr im gleichen Raum befanden. Auch den meditierenden Waldläufer Farawyn erkannte Nei wieder, bevor sie sich schließlich von dieser belebenden Symbiose lösen musste.

Nei hörte wie Sarid sie nach ihrem Befinden fragte. Einen halben Schritt stolperte sie nach hinten und hielt sich von einem leichten Schwindelgefühl erfasst den Kopf, bevor die Padawan sich wieder fassen konnte. Sie fühlte sich erfrischt. Der kurze Schwindel schien ein Moment der Schwäche gewesen zu sein, in dem sich ihr Körper wieder an die Spheren der
normalen Welt gewöhnen mussten. Ihre Gesichtszüge wirkten anspannungslos und gelassen, ihre grün-braunen Augen waren klar und wach.

"Das... das ist ja unglaublich.", reagierte Nei. Sie hörte den Ausführungen ihrer Meisterin aufmerksam zu und auch als sie ihre Erläuterung beendet hatte fehlten ihr einige Minuten die Worte. Stattdessen sackte die Padawan wieder im Schneidersitz zusammen und sinnierte über das gerade erlebte. Sie wusste wie weit sie von einer derartig innigen Verbindung mit der Macht entfernt war, doch hatte sie das Gefühl, als hätte Sarid ihr gerade eine Karte in die Hand gedrückt und an den Anfang eine Weges gestellt auf dem Nei jetzt nur noch einen Schritt nach den anderen gehen musste. Vielleicht einmal nach links und einmal nach rechts schauen konnte, aber am Ende des Wegs sah sie wie eine Verheißung die Erfahrung von eben, als großes Ziel. Stärker als zuvor hatte sich der Wunsch, eine Jedi zu werden in der Ruusanerin manifestiert.
Als sie wieder zu Wort kam schaute Nei auf.


"Diesen Einblick werde ich euch nie vergessen, Sarid. Ihr könnt euch garnicht vorstellen welches Tor ihr aufgestoßen und allen voran, welche Last ihr mir gerade von den Schultern genommen habt."

Etwas später würde die Padawan über das eben erlebte meditieren, solange die Erinnerungen noch frisch waren. Für den Moment jedoch, verharrte sie in ihrer Schneidersitzposition und genoss die Nachwehen der so außergewöhnlichen Machtwahrnehmung. Nei fühlte, dass es ein ganz besonderes Ereignis in ihrem jungen Leben war, das sie ebenso wie ihre momentane Vorfreude, kurze Zeit genießen wollte.

Jedi Basis ~ Trainingsraum ~ mit Sarid & Farawyn
 
~ | Lianna | Lianna City | Jedi-Basis | Trainingsraum 4 | Gun Laosi, Kestrel & Brianna | ~


Gun staunte nicht schlecht. Keine der Frauen ging auf seine Vermutungen ein - dafür lud man ihn ein, an den sportlichen Übungen teilzunehmen. Offenbar hatte die Dunkelhaarige [Kestrel] eine besondere Vorliebe für diesen Parcours. An sich sah es nicht sonderlich schwierig aus - zumindest für jemanden mit einem sportiven Hintergrund wie der des Nautolaners. Allerdings sprach die Dunkelhaarige permanent über den Einsatz von Macht und das wiederum konnte zu einer enormen Schwierigkeit werden. Der skeptische Blick seiner ölig schwarzen, überdimensional großen Augen wanderte von der sportlichen Leiterin zur Silberhaarigen [Brianna]. Selbige schien ihm besonders engagiert zu sein. Die Art, wie sie schnell aus der Haut zu fahren schien, ließ ihn vorsichtig werden. Es hatte keinen Sinn, sie bei diesem Training bloßzustellen - das würde nur zu weiterer Aufregung führen.

Allerdings wurde der junge Amphiboide recht schnell in die Unterhaltungen und Planungen der Damen eingebunden. Und es wurde nicht einfacher mit den beiden. Denn offenbar ging die Dunkelhaarige davon aus, das er sich aktiv an allem beteiligte. Zunächst einmal an einer Analyse der Darbietung ihrer Absolvierung der Hindernisse. Als die Frau mit der dunklen Haarflut ihre Vorführung begann, kam der junge Nautolaner nicht umhin, die Eleganz und geradezu federleichte Agilität zu bewundern. Derartige Bewegungen hatte er selten gesehen, eine solche Anmut jedoch noch nie. Was die Frau zuvor noch als 'perfekte Körperbeherrschung' bezeichnet hatte, demonstrierte sie jetzt eindrucksvoll. Ihre Darbietung glich mehr einem Tanz, denn einer sportlichen Prüfung. Sie schien über die Hindernisse zu schweben, wirkte vollkommen im Einklang mit sich selbst und auch ihrer Umgebung. Nichts ließ den Eindruck entstehen, als hätte sie Probleme mit der Bewältigung des Parcours. Es war eine harmonische, ästhetische und eindrucksvolle Abfolge eleganter Bewegungen. Gun schluckte schwer und war zunächst sprachlos. Es kam ihm gelegen, das die Frau mit dem silbernen Haar ihre Ansicht der Dinge präsentierte, kaum da die Dunkelhaarige wieder zurückgekehrt war. So konnte er sich etwas sammeln.


"Ich ... äh .. ich habe derartiges noch nie gesehen, Meisterin ... äh, ich habe Euren Namen noch nicht mitbekommen, verzeiht. Nun, ich bin beeindruckt von Eurer Darbietung. Mehr Eleganz haben ich noch nicht erleben dürfen. Ich muss ehrlich gestehen, das ich mich neidvoll an der Anmut Eurer Bewegungen ergötzt habe."

Der junge Amphiboid war schier sprachlos, wenngleich er sprach. Die Filigranität, die sensible Behandlung der Gerätschaften, wie auch der Hindernisse ließ die Dunkelhaarige einer märchenhafte Sagengestalt gleichen. Gun staunte nach wie vor. Doch zu weiterem Lob kam er nicht, plapperte die fleischgewordene Anmut doch spontan los wie ein Wasserfall. Der Nautolaner war keineswegs auf den Mund gefallen, allerdings war er eine solche Wortflut beim Training nicht gewöhnt. Körperliche Ertüchtigung ging für ihn immer mit einer gewissen Konzentration einher und die litt bekanntermaßen unter Stimmengewirr und Unterhaltungen. Der kleine, wie muskulöse Mann von Glee Anselm straffte sich innerlich. Die Ausführungen, welche nun folgten, erläuterten die Nutzung des Parcours, wie auch einer speziellen Ausrüstung. Die Sicherungsseile sollten die Abläufe erschweren und für eine höheren Belastungsgrad sorgen. Während er abwog, wie seine Chancen standen, erwähnten die beiden Frauen nacheinander einen interessanten Aspekt: Den Wettbewerb.

Er - der ungeschulte Anwärter - sollte sich in selbigem nicht versuchen. Die Silberhaarige war offensichtlich - soviel konnte sich Gun mittlerweile zurecht reimen - die Schülerin von Kestrel. Und beide wiesen auf den Ausbildungsstand der Dame mit der silbernen Haarflut hin. Doch die Erwähnung vom konkurierenden Wettbewerb beflügelte den jungen Nautolaner. Und es weckte ein Gefühl, das er seit einiger Zeit nicht mehr verspürt hatte. Die Silberhaarige erwähnte explizit jahrelange Ausbildung - allerdings schätzte sich Gun so ein, als das er in der Lage war, sie im Parcours zu besiegen. Er war jung, athletisch und nicht umsonst vielumjubelter Sportler seiner Heimat. Auf Anweisung der Dunkelhaarigen - Kestrel wie er nun erfahren hatte - machte er sich auf, um ein zweites Geschirr zu besorgen.

Mit raschen Schritten verließ er zielstrebig den Übungsraum. Auf dem angrenzenden Flur entdeckte er den rauchenden Hampelmann nicht und zuckte innerlich mit den Schultern. Musste der fragwürdige Mann alleine klar kommen. Stattdessen prüfte der Nautolaner Tür für Tür in der Nähe, bis er endlich den angepriesenen Lagerraum für Geräte fand. Natürlich hatte die Parzelle einen improvisierten Charakter, wurde der Eigenschaft jedoch gerecht. Gun wühlte sich durch die diversesten Gerätschaften und machte sich tatkräftig daran, die Logistik des Ordens ordentlich zu unterminieren. Einige waghalsige Wühlvorgänge später hatte er das Gesuchte endlich gefunden. Mit der Beute kehrte er sogleich in den Trainingsraum zurück - offenbar hatte die Silberhaarige bereits begonnen.


"Meisterin Kestrel, der geforderte Gurt. Ich hoffe ich enttäusche Euch nicht. Allerdings möchte ich ... Eure Schülerin .... auch nicht bloßstellen."

Ehrlichkeit war bekanntermaßen eine Tugend. Und Gun Laosi war ein sehr ehrlicher Zeitgenosse. Sie war Grundlage seiner Erziehung - oft jedoch verbunden mit kleineren Übeln. So wie auch in diesem Fall. Seine Einschätzung konnte man schnell als Arroganz auslegen - einzig, Gun war es gewohnt, besonders gut abzuschneiden. Jedes Ergebnis unter seinen eigenen Ansprüchen und Erwartungen war stets eine persönliche Katastrophe. Der Erfolg der Vergangenheit verpflichtete ihn auch für die Zukunft.


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Lianna - Lola Curich - Kneipe "Patrick's" - NPCs, (Kadajj), Krizz, Lerameé, Nen-Axa, Yeedle

Die Umgangsformen hatte Krizz nicht verlernt, seit er den Orden verlassen hatte. Artig machte der Mensch sich klein, um halbwegs auf Yeedles Augenhöhe zu sein, und sprach ihn, obwohl kein Jedi mehr, höflich mit seinem Rang an, wie es sich gehörte. Auch früher war er überwiegend ein höflicher Anwärter gewesen, obwohl der kleine Grüne sich auch an
ganz andere Zeiten erinnerte.

Mit knappen Worten berichtete der Ex-Jedi von der persönlichen Auseinandersetzung des Jedi mit seinen späteren Mördern. Letzte waren leider entkommen, doch den Großmeister betrübte am meisten, wie wenig jedihaft Jack sich am Ende seines Lebens verhalten hatte. Selbst Krizz, welcher die Bedeutung des Wortes nie wirklich verstanden hatte, musste das klar sein. Während der kleinwüchsige Jedi noch darüber nachdachte, funkte ihm Ritter Nen-Axa dazwischen, welcher ihrem Gespräch entnommen hatte, dass der Mensch vor ihm in einer gewissen Beziehung zum Orden stand. Allerdings entschuldigte der Arconier sich sofort für seine Respektlosigkeit, welche Yeedle auch also solche empfunden hatte, doch abgesehen von einem tadelnden Blick, den niemand außer dem Ritter sehen konnte, beließ er es dabei. Respektlosigkeit hatte zwei Seiten und den Rangniedrigeren in der Öffentlichkeit dafür zu tadeln wäre ebenfalls eine gewesen.

»Ein Padawananwärter er war,«

Erklärte der kleine Grüne seinem Ordenskollegen.

»Ein überaus gelehriger, ich sagen muss, doch nicht mehr.«

Mindestens genauso stark war Krizz seinen Betreuern freilich als Unruhestifter aufgefallen, doch auch hier gebot der Respekt, dergleichen nicht hier vor allen Leuten zu erörtern. Außerdem hatten sie hier eine konkrete Aufgabe zu erfüllen. Der kleine Grüne wandte sich dem ehemaligen Anwärter zu, schloss die Augen, um sich zu konzentrieren, und streckte die Hand nach ihm aus.

»Die Wahrheit du sprachst,«

Meinte er schließlich. Freilich konnte er es nicht mit Sicherheit sagen, doch Yeedle war überzeugt davon, dass Krizz ihm gegenüber die Wahrheit gesagt hatte.

»Die Polizei. Eine Beschreibung der Mörder du ihr gegeben hast?«

Hakte der kleine Großmeister schließlich noch nach. Wenn das der Fall war, war das alles, was sie im Moment hier tun konnten. Natürlich bestand noch die Möglichkeit, einen in Psychometrie bewanderten Jedi hinzuzuziehen, doch das würde von der Lage der Dinge und Anzahl der Zeugen her auch nichts Neues mehr ergeben und brachte Yeedle dazu, seine Gedankengänge von vorhin wieder aufzugreifen.

»Die Lehren der Jedi Jack vergaß. Ohne nachzudenken gehandelt er hat, oder am Leben, er noch wäre. Sein Fehler, zutiefst er mich betrübt.«

Meinte er nachdenklich an die Allgemeinheit und niemand im speziellen gerichtet, doch beim Wörtchen »Fehler« blieb er vor Krizz stehen und sah ihn durchdringend an.

»Da davon ich spreche – deinen Fehler bereut du hast?«

Yeedle sprach natürlich davon, dass der ehemalige Anwärter den Orden aufgrund der Meinungsverschiedenheiten verlassen hatte.

Lianna - Lola Curich - Kneipe "Patrick's" - NPCs, (Kadajj), Krizz, Lerameé, Nen-Axa, Yeedle
 
(Sorry, hatte die letzten Tage kein Internetzugang, deswegen so verspätet.)

[Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Trainingsraum] Coris, Lyfe (u.v.m.)

"Ich soll... an das Meer denken? Denken wir an das gleiche Meer?"

Coris konnte einfach nicht glauben dass der Bith von dem Meer sprach an das er dachte. Die Macht, die wahrscheinlich fantastischste Sache in der Galaxy, mit so einer normalen, simplen Sache zu vergleichen schien Coris unpassend und mit leichtem widerwillen schloss er die Augen. Er versuchte sich zuerst das Rauschen des Meeres vorstellen, was ihm ziemlich leicht fiel da er es erst vor ein paar Wochen gehört hatte, bei einem ausgiebigen Spaziergang nach einer langen Nacht durchzechten Nacht. Wie aus der Ferne näherte sich das Rauschen, mit jedem Wellenschlag ein bisschen näher und lebendiger. Ein leichter Windzug striff Coris rechten Arm als seine Füße den warmen Sand berührten. Schritt um Schritt näherte er sich dem Wasser. Er musste sich stark anstrengen um von den anderen Geräuschen aus dem Trainingsraum die noch manchmal durch das Meeresrauschen drangen abgelenkt zu werden und somit aus seiner Vorstellung rausgeworfen zu werden. Er staunte innerlich wie er spürte dass das Wasser schon seine Knie umgab… immer weiter glitt er ins kühle Meer.
Doch plötzlich wurde das Gefühl schwächer, das Rauschen wurde leiser und auch der Sand unter seinen Füßen verschwand. Es schien, je mehr er sich anstrengte um die Vorstellung aufrecht zu erhalten desto schwieriger wurde dies. Die Geräuschkulisse des Trainingsraum wurde lauter und lauter und als er schon fast aufgab - wie ein Schlag auf den Brustkorb. Ihm blieb die Luft weg und für einen Moment fühlte er sich schwerelos. Um ihn herum spürte er eine angenehm warme Strömung die seinen Körper zu tragen schien. An manchen Stellen wurde sie zeitweise schwächer, an manchen stärker um sich an eine andere Position zu verschieben, doch nie verlor sie an Intensität. Coris versuchte sich auf das Gefühl zu konzentrieren, es zu analysieren und zu erfassen was grade vor sich geht, doch wie vorher schon, je stärker er dies versuchte desto unmöglicher wurde es ihm.
Er öffnete seine Augen und bemerkte dass er auf die Knie gefallen war und schwer atmete. Das warme Gefühl schien ihn aber dennoch zu umgeben.


"Meister Ly'fe, ich glaube ich habe es gespürt. Ich glaube ich habe die Macht gespürt!"

Die Worte platzten förmlich aus ihm heraus, während er mit leerem Blick noch immer auf den Boden vor sich starrte, sich noch garnicht im Klaren was grade geschehen ist.

"Doch das Gefühl war instabil, ich hatte Mühe es zu halten… einmal entglitt es mir beinahe aber dann kam es mir vor als würde mich jemand hineinstoßen. Als wäre ein Dritter beteiligt gewesen der mich zurück in die Vorstellung stieß."

[Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Trainingsraum] Coris, Lyfe (u.v.m.)
 
Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Trainingsraum - u. a. Nei, Farawyn und Sarid

Nachdem Sarid Nei wieder losgelassen hatte brauchte diese einige Momente, um sich wieder selbst zurecht zu finden. Es war offensichtlich sehr überwältigend gewesen für die junge Frau die Macht auf diese Art und Weise zu erleben. Als sie schließlich ihre Gedanken wieder gesammelt hatte und in der Lage war zu sprechen war sie ihr jedenfalls sehr dankbar und erleichtert. Damit war der Corellianerin offenbar gelungen der Ruusanerin die Angst vor der Macht und auch vor ihren Anfällen zu nehmen. Sie brauchte sich davor auch nicht zu fürchten, denn die Macht war etwas Wunderbares, was einem schützte und stärkte, aber niemals etwas, das einem Angst einjagen wollte. Davon war die Jedi-Rätin überzeugt.

Genau das wollte ich dir zeigen, Nei. Als Jedi ist die Macht deine Verbündete, die dich nie verlässt. Ein voll ausgebildeter Jedi spürt dies immer und überall. An diesen Punkt kommst du mit mehr Übung auch. Deshalb glaube an dich. Du hast die Fähigkeiten dies ebenso zu meistern, genauso wie das nötige Talent. Es gibt keinen Grund, warum dir das nicht auch gelingen sollte.

Ermutigte Sarid ihre Padawan.

Außerdem bin ich doch deine Meisterin. Ich bin dazu da, um dich anzuleiten und mit dir gemeinsame diese Probleme zu lösen.

Dabei fiel der Jedi-Rätin allerdings auf, dass Nei in Gedanken noch immer bei dem Eindruck war, den die Macht auf sie in dieser kurzen Meditation gemacht hatte. Deshalb wollte Sarid ihr diesen Moment lassen und forderte sie nicht gleich wieder auf mit dem Training weiterzumachen.

Erzähl mir etwas von dir. Ich habe mitbekommen, dass du von Ruusan stammst. Hast du Familie? Bist du dort aufgewachsen? Bist du vielleicht zufällig auch so ein großer Fan von Holonetfilmen wie Rilanja?

Stellte Sarid stattdessen einfach einige Fragen, welche für die schlanke Padawan bestimmt keine Schwierigkeit darstellten.

Ich komme von Corellia, nahe Coronet City, der Hauptstadt des Planeten. Daher assoziierte ich die Macht wahrscheinlich auch mit Wasser, denn die Stadt liegt am Meer. Aber ich warne dich, solltest du jemals etwas kochen wollen, ich bin kein Fan von Meeresfrüchten. Spätestens nicht mehr seit Ando. Aber bis ich entdeckt habe, dass ich machtsensitiv bin war ich eine einfache Frachterpilotin. Also nichts Besonderes, aber ich bin schon ziemlich herumgekommen. Ich war schon immer der reiselustige Typ. Für immer auf einem Planeten zu leben bis zum Ende seiner Tage, das ist nichts für mich. Mag sein, dass man als Jedi nicht unbedingt die Planeten zu Gesicht bekommt mit den größten Sehenswürdigkeiten. Dafür gibt es aber auch andere Dinge, welche diesem doch vergleichsweise harten Leben seine Reize gibt und für all die Mühen und Anstrengungen entschädigt.

Für einem Moment wanderten ihre Gedanken zu den Talz auf Alzoc III zurück. Deren Dankbarkeit und Freude über ihre Befreiung aus der Sklaverei hatte der Corellianerin wieder gezeigt, warum sie sich vor so vielen Jahren dafür entschieden hatte eine Jedi zu werden. In Momenten wie diesen wurde ihr immer wieder klar, wie wichtig es war, dass es die Jedi gab. Davon konnte sie noch lange zehren, selbst für den Fall, dass die kommende Schlacht um Corellia nicht so verlief wie sie sich dies wünschte.

Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Trainingsraum - u. a. Nei, Farawyn und Sarid
 
[Lianna-System | Lola Curich | Gewerbegebiet | schäbige Kneipe] Lerameé, Krizz, Yeedle und Nen-Axa


Je länger Lerameé auf der Bank saß um so klarer wurde ihr das sie eigentlich gar nicht hier sein wollte. Dieser Ort hatte nichts Schönes an sich. Weder vor der Schießerei, noch danach. Er war lieblos gestaltet, kalter grauer Beton, abgehackte kantige Formen.
Die Lurmen hatte Zeit ihre Umgebung genauer in Augenschein zu nehmen und merkte das ihr der Baustil ihrer Heimat viel lieber war als diese eckigen Klötze in denen Menschen hausten. Ein gelangweiltes Schnauben entwich ihr und sie erwischte sich dabei wie sie anfing mit den Hacken gegen die Unterseite der Bank zu treten. Das Zeichen der Ungeduld erkennend besann sie sich darauf ein Mantra von ihrem Heimatplaneten aufzusagen. Es gelang ihr fehlerfrei, was gar nicht so einfach war, bis zu dem Zeitpunkt wo sie mitbekam das der unsympathische Mann der sich auch in der Bar aufgehalten hatte als Jack erschossen wurde, sein Name lautete Krizzlan sowieso, ein Padawananwärter gewesen war. Mit einem Stirnrunzeln versuchte Lerameé angestrengt zu erspüren ob sie die Macht in irgendeiner Form in oder um diesen Mann wahr nahm. Nichts, das einzige was sie spürte waren die pulsierenden "Machtflecken", sie hatte sich den Namen ausgedacht da sie keine andere Bezeichnung dafür wusste, von Nen-Axa und Großmeister Yeedle. Dieser äußerte sich gerade sehr enttäuscht darüber das Jack die Lehren der Jedi scheinbar vergessen hatte. Unwillkürlich fragte sich die Lurmen ob das richtig war. Jack war gerade mal ein Anwärter gewesen und hatte nicht den Eindruck gemacht schon lange hier gewesen zu sein. Hatte er überhaupt Zeit sich mehr mit den Lehren der Jedi zu beschäftigen? Wie dem auch sei, Jack hatte als erstes geschossen und dafür einen hohen Preis gezahlt.

Es verblüffte sie, dass ein so...unangenehmer Mensch tatsächlich einmal ein Jedi werden sollte. Was für Gründe er auch gehabt hatte seine Ausbildung abzubrechen, Lerameé konnte sich nicht vorstellen einen anderen Weg zu gehen. Aber das hing vermutlich mit den unterschiedlichen Erfahrungen ab die jedes Lebewesen machte. Irgendjemand, sie konnte sich nicht erinnern wer es war, hatte einmal gesagt: "Jedes Lebewesen ist die Summe seiner Erfahrungen" Sie würde diesen Satz, oder vielmehr diese Weisheit, ohne weiteres unterschreiben. Nun etwas aufmerksamer als zu vor verfolgte sie das Gespräch zwischen dem Großmeister und dem "Abbrecher" gespannter. Dabei musterte sie den Mann genau, wie würde er auf die Frage von Yeedle antworten? Während sie sich ausmalte was wohl gleich zu Tage gefördert würde viel ihr ein das ja noch die kahlköpfige Frau fehlte. Schnell sah sich die Padawan um, nirgends war der weiße Schädel der Frau zu erspähen. Ihr lief ein schauer über den Rücken als sie an die ungewöhnliche Person dachte, diese war ihr noch unangenehmer als der Ex-Anwärter.



[Lianna-System | Lola Curich | Gewerbegebiet | schäbige Kneipe] Lerameé, Yeedle, Krizz und Nen-Axa
 
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Jedi Basis ~ Trainingsraum ~ mit Sarid & Farawyn

Die Worte Sarids verfehlten ihre Wirkung nicht. Nei ließ sie ebenso wie die eben gemachte Erfahrung auf sich wirken und schaute nur mit einem vielsagenden Blick auf, der Dankbarkeit und Zufriedenheit darüber ausdrückte, dass sie die Meisterin hatte, die gerade vor ihr Stand. Tief in ihrem Inneren spürte Nei, dass es kein Zufall gewesen sein konnte das sich die beiden Frauen begegnet waren.

Obgleich Nei gerne weiter trainiert hätte, war sie im Grunde sehr froh, als Sarid begann ihre Padawan über ihre Herkunft und andere Dinge auszufragen. Außerdem begann sie von sich zu erzählen, wobei sie ihr aufmerksam zuhörte, insbesondere zu erfahren, dass ihre Meisterin von Corellia stammte zauberte ein Schmunzeln in das Gesicht, der noch immer im Schneidersitz verharrenden Frau.


"Was wohl passiert wäre, wenn ich euch schon auf Corellia begegnet wäre?", fragte die Ruusanerin scherzend.
"Ob wir gemeinsam unsere Abneigung für Meeresfrüchte kund getan hätten?"

Einen Moment stellte Nei sich vor wie sie entlang einer Promenade in Coronet spazierte und sie gemeinsam ihre Ekelvorstellungen an jedem Verkaufsstand mit Meeresfrüchten in die Welt hinaus posaunen würden. Es war eine belustigende wie ersponnene Vorstellung, da sie noch nie auf Corellia gewesen war und keine Ahnung hatte wie es dort aussah. Abgesehen davon, dass dort zuvor einmal der Jedi Orden beheimatet war und das es dort lange goldene Strände geben sollte, wusste sie nichts über den Planeten.

"Ihr werdet lachen, aber ich habe mich vor fast sieben Jahren versucht auf den Weg zum Jedi Orden auf Corellia zu machen.", erklärte Nei mit gespaltenen Gefühlen, was man ihr auch deutlich anmerken musste.
"Ich bin jedoch in Umstände geraten die mich um einiges vom Weg abgebracht haben.[/i]

Sie dachte daran, wie sie sich von dem vermeitlichen Transporter nach Corellia gestohlen hatte und mit einer der Rettungskapseln in ihr Abenteuer auf Tatooine geraten war. Es war schon eine lange Geschichte die sie Sarid im Detail ersparen wollte, falls sie nicht danach fragte. Einen kurzen Abriss schuldete sie ihr allerdings schon.

"Der Transporter der mich nach Corellia bringen sollte entpuppte sich als eine Falle. Es handelte sich um Entführer die in irgendeiner Verbindung zum Imperium standen, allerdings kann ich euch nicht sagen wofür sie einen solchen Aufwand betrieben, nur um mich zu finden."

Nei machte ine kurze Pause in der sie selbst nochmal überlegte, warum sie wohl hinter ihr her waren.

"Vielleicht waren sie einfach auf der Jagd nach jungen Sklavinnen. Ich schätze es steckt mehr dahinter, aber ich kann mir nicht vorstellen, warum es um mich persönlich hätte gehen sollen... ging es vermutlich auch nicht.", wofür sie wohl auch dankbar sein sollte.

"Na jedenfalls habe ich flüchten können und bin auf Tatooine in den Fängen einer fetten Huttin gelandet. A'Morra hieß Gute. Sie hat mich als Tänzerin und Kellnerin beschäftigt... im Grunde dann doch als Sklavin, aber die Umstände ergaben relativ schnell, dass ich mit einigen anderen in eine sichere Siedlung flüchten konnte."

Ihre Gedanken schweiften zu Qienn und ihre gemeinsame Zeit auf dem Wüstenplaneten, nach dem eher unglücklichen Schicksal von A'Morra.

"Genau genommen gab es einen Anschlag auf unsere Herrin und eigentlich konnten soweit ich weiß auch nur eine Freundin von mir und ich selbst flüchten. Wir brachten uns aber in Sicherheit und nach ein paar Monaten hatten wir auch die Credits für die Heimreise beisammen. So bin ich dann, wie ihr ja mitbekommen habt zurück in mein zu Hause auf Ruusan wo ich ein Jahr später weiter hierher gereist bin."

Überrascht das sie nun doch so frei aus dem Nähkästchen geplaudert hatte hielt Nei wieder einen Moment inne und ging dann stattdessen auf ihre Familie ein.

"Bis auf meine Mutter kenne habe ich niemanden. Mama, ist auf Ruusan geblieben.", ein sanftes Lächeln trat in das Gesicht der Padawan, als sie an Dione dachte.
"Im Grunde war es sogar ihre Idee, dass ich die Jedi aufsuchen sollte. Damals auf Corellia. Am Ende kam wohl doch alles anders als Gedacht!"

Das Grinsen der jungen Frau wurde breiter und wandelte sich schnell in ein Lachen. Manche würden ihre Erlebnisse wohl als tragisch ansehen und Mitleid für ihr schweres Schicksal aufbringen wollen, doch tatsächlich wollte Nei heute schon keine Minute mehr missen. Ihr wurde nichts schreckliches angetan. Sie war gesund aus jeder schwierigen Situation herausgekommen. Mehr noch, sie hatte in den Jahren eine innige Freundschaft für's Leben genüpft und war an jeder Herausforderung erstarkt.

Sarid hatte auch Falleen mit ihrer "Holofilmsucht" angesprochen. Hier konnte Nei jedoch Entwarnung geben.


"Mit Holofilmen habe ich jedoch nicht so viel am Hut wie Rilanja. Vielleicht sollte ich sie mal fragen was man in den Filmen so über Ruusan erfährt.", dachte die Padawan laut nach und wandte ihren Blick für einen Augenblick nachdenklich von Sarid ab, bevor sie sich wieder ins Hier und Jetzt zurück begab.

"Kennt ihr eigentlich Nomi Sunrider? Ich habe von Meister Nackl gehört, dass sie auch eine Jedi war. Mama hat mir mal erzählt, dass sie eine Ur-ur-ur-irgendwas Oma von mir wäre."

Es war komisch sich auf eine Familienangehörige zu berufen, deren Tage so weit in der Vergangenheit zurück lagen, aber da der alte Bibliothekar hellhörig geworden war, als er den Zusammenhang zwischen den beiden Frauen herstellte, erschien es Nei als eine ganz Interessante Information. Außerdem wollte sie ihrerseits mehr über die Heimat von Sarid wissen, die ja gleichzeitig ihr nächstes Ziel sein würde. Der Tonfall von Nei wurde dementsprechend auch etwas ernster und vorsichtiger. Es schien zwar kein sehr sensibles Thema für ihre Meisterin zu sein, doch sie wollte auch nicht unbedacht in offenen Wunden stochern.

"Wie ist es auf Corellia eigentlich so? Ist es nicht komisch soviel Trubel um die eigene Heimat mitzubekommen?"

Jedi Basis ~ Trainingsraum ~ mit Sarid & Farawyn
 
Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Neues Gebäude, unten, großer Lagerraum - Eowyn, Kastalla, Aketos und Talery

Da schlich man sich minutenlang durch irgendwelche Gänge und nichts geschah - und dann plötzlich zwei Dinge beinahe auf einmal. Das war ja klar. War es jemals anders?
Das Geschöpf, welches sie aufgefunden hatten, schien ziemlich verängstigt zu sein - so verängstigt, dass Eowyn nur einen sehr kurzen Blick darauf werfen konnte, bevor es wieder in den Schatten verschwunden war. Sie bemerkte, wie Talery sich hinter sie stellte - dennoch hatte sie große Hochachtung vor dem Durchhaltevermögen der Caamasi. Das Ganze war sicher nicht leicht für sie, aber dass sie bis hier her durchgehalten hatte konnte fast nur eines bedeuten: sie würde zumindest eine Zeit lang bei den Jedi bleiben. Sie war schon zu weit gekommen, um jetzt noch aufzugeben. Ihr selbst mochte das noch nicht klar sein, aber Eowyn hatte das dringende Gefühl, dass die harte Schale langsam ein paar Risse bekam.

Sie machte vorsichtig ein paar Schritte auf das Wesen zu, als hinter ihr Schritte ertönten und Talery erschrocken in höchster Lautstärke aufschrie. Das Wesen im Schatten raschelte, es schien sich so weit wie möglich in die Schatten zurückzuziehen. Da Eowyn noch keine Ahnung hatte, um was es sich handelte, beschloss sie in Sekundenbruchteilen, sich erst einmal um die Padawan zu kümmern, die völlig durch den Wind war. So sah sie auch aus, mit den aufgeplusterten Federn... Schützend stellte sie sich reflexartig vor sie und ging in Verteidigungsposition, während sie herauszufinden versuchte, wo im Raum Kastella gerade war. Im äußerst schwachen Licht einer Lampe konnte sie dann große Augen und einen bleichen, längeren Schädel erkennen - wenn sie nicht alles täusche, ein Kaminoaner. Oder eine Kaminoanerin.(Aketos) Vermutlich zumindest, das Licht war zu schwach und der Blick zu kurz, um es mit Sicherheit zu sagen. Vielleicht irrte sie sich auch, aber das war momentan ohnehin zweitrangig.
Eowyn konnte keine wirkliche Gefahr von ihm oder ihr spüren. Das hieß nicht unbedingt, dass da auch keine Gefahr war, jedoch befanden sie sich immer noch auf der Jedi-Basis, auch wenn sie in einem neuen Gebäude waren. Gefahren schlichen sich hier im Normalfall nicht einfach unbemerkt an eine Menge Jedi heran (das letzte Mal war zumindest schon ziemlich lange her gewesen) und machten dann außerdem nicht so plump auf sich aufmerksam - der gesunde Menschenverstand also sagte, dass die Person vor ihr keine bösen Absichten hatte. Eowyn löste also den Großteil ihrer Anspannung in ihrem Körper und stellte sich wieder normal hin. Die Federn, die ihren Rücken berührten sagten Eowyn, dass Talery immer noch völlig erschrocken war. Hätte die Person sie angreifen oder etwas Böses tun wollen hätte sie das schon längst getan, als legte Eowyn beruhigend vorsichtig ihre Arme um Talery und murmelte ihr ein paar tröstende Worte zu. Dann wandte sie sich an die Person an der Tür - die unter Umständen durch das Verhalten der Caamasi genauso erschrocken war. Was für ein Chaos.

Sei gegrüßt... Tut mir Leid für diese verrückte Begrüßung. Vielleicht können wir die Situation durch eine Bekanntmachung schnell auflösen? Ich bin Großmeisterin Eowyn El'mireth, vielleicht hilft es auch, ein bisschen mehr Licht zu machen...

Sie tastete mit der linken Hand nach der Taschenlampe, welche Talery noch immer verkrampft in ihrer Hand hielt, die aber mittlerweile durch die Panik der Caamasi völlig nutzlos geworden war - sie leuchtete nämlich überall hin, nicht aber auf den Eingang. Vorsichtig löste Eowyn die Krallen um die Lampe und leuchtete dann in Richtung Tür. Nicht direkt auf das Gesicht des Neuankömmlings, aber doch zumindest in die Richtung und so, dass sie mittlerweile auch die Beine sehen konnten. Und nun war Eowyn sich auch ziemlich sicher, dass sie jemanden von Kamino vor sich hatte. Nicht ganz, denn wenn sie ehrlich war hatte sie bisher nicht viele Angehörige dieser Spezies gesehen - aber eigentlich waren sie ja auch nicht zu verwechseln.


Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Neues Gebäude, unten, großer Lagerraum - Eowyn, Kastalla, Aketos und Talery
 
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