Lianna

(Jedi / Cheetah)

- Lianna – Jedi-Basis – Eingangshalle –

Es war nicht ihr erster Besuch in der Jedi Basis auf Lianna, doch Cheetah kam nicht oft hierher. Meistens war sie unterwegs, zusammen mit Glenn und der kleinen Amber-Rose. Sie gehörten zu jenen Jedi, die nur selten „nach Hause“ kamen und die stattdessen praktisch überall in der Galaxis beheimatet waren. Sie reisten hier hin und dort hin. Probleme gab es überall. Krieg beherrschte seit Jahren das Gesicht der Galaxis. Seit Corellia war es noch schlimmer geworden, damals, als sie ihre Zuflucht und so viele Mitglieder des Ordens verloren hatten. Die Cathar dachte nur ungern an jene Tage zurück. Sie war damals dort gewesen und wenn sie die Augen schloss konnte sie manchmal noch immer den Lärm der Maschinen hören, die sich um sie herum erhoben hatten. In ihre Nase stieg der bittere, schwere Geruch von Verbranntem und die Schreie der Fliehenden drangen an ihre Ohren, gebeutelt vor Schmerz und starr vor Angst. Ihr Padawan war vor Cheetahs Augen getötet worden. Sie würde niemals den Ausdruck in seinen Augen vergessen, als der vernichtende Schuss ihn unvorbereitet getroffen hatte. Dies war einer ihrer schlimmsten Momente gewesen.

Cheetah stellte sich dem Krieg nur ungern. Wäre Glenn damals nicht gewesen, wäre sie niemals zu den Jedi zurück gekehrt, nachdem sie sich nach der Schlacht von Corellia auf ihren Heimatplaneten zurück gezogen hatte. Sie hatte geglaubt, wieder bei ihrem Clan zu leben und alles um sich herum vergessen zu können. Eine Weile hatte es funktioniert. Inzwischen war sie bereits seit Jahren wieder fest in den Orden integriert. Wirklich gedankt hatte sie Glenn niemals dafür, dass er ihr die Augen geöffnet hatte. Durch ihn wusste sie, sie wurde gebraucht. Die Galaxis brauchte die Jedi und speziell jetzt brauchte Corellia sie. Cheetah würde an den Ort des Geschehens zurück gehen und dieses Mal würde die Schlacht anders ausgehen. Dafür würde sie ihr Bestmöglichstes tun.

Es war Cheetah schwer gefallen, sich von Glenn Alun Rui, dem Nautolaner, mit dem sie reiste und der inzwischen ein guter Freund von ihr geworden war, zu verabschieden. Noch schwieriger war es gewesen, Amber-Rose zurück zu lassen. Glenns Padawan war ein liebes kleines Ding. Sie war noch jung und würde noch einen weiten Weg als seine Schülerin gehen müssen. Eines Tages würde sie zu einer guten Jedi heran wachsen. Auch für sie musste Cheetah nach Corellia fliegen. Sie mussten Corellia aus dem Griff des Imperiums befreien, um die Zukunft der Galaxis zu sichern.


- Lianna – Jedi-Basis – Eingangshalle –
 
Lianna | Lianna-City | Jedi-Basis | Trainingsraum |Visas, Nei, Sarid und Farawyn

Gespannt horchte Farawyn der Jedi-Meisterin zu. Es war wirklich sehr interessant zu hören, was die Jedi für Grundprinzipien hatten. Vor all diesen Dingen aber, schenkte Farawyn seine Beachtung der kleinen Charakteresierung Sarids. Er konnte es nicht verleugnen, dass die Jedi-Meisterin eine gewisse Ausstrahlung auf den Waldläufer hatte.

Schnell wich er von diesen Gedanken jedoch wieder ab, als die Jedi-Meisterin in die Runde fragte.


"Nein für mich ist vorerst alles klar. Meine Entscheidung steht ersteinmal fest. Ich werde fürs' erste bei euch bleiben, denn wenn ich schon mal hier bin, dann kann ich meine Zeit auch sinnvoll nutzen", sagte er mit einen Hauch von Eitelkeit. "Jedoch bin ich mir immer noch nicht überein, ob ich mich auf die Seite der Neuen Republik stellen sollt. Ich bitte um euer Verständnis. Gibt es noch fragen an mich?"

Er war sehr unsicher, ob er wirklich da bleiben sollte, jedoch wollte er seine Familie nicht enttäuschen, denn dann wäre sein Leben verwünscht. Wer einmal seine Familie stark enttäuscht, der wird verbannt oder als Vogelfrei erklärt. Das war Gesetz. Diese Regel konnte nicht gebrochen werden. Es war wie Tag und Nacht: die Sonne geht auf und unter. Dies ist auch eine Regel. Sollte es einmal eine Sonnenfinsternis geben, so war das die Ausnahme, dennoch galt das Gesetz von Sonne, Mond und Sterne weiterhin.

Lianna | Lianna-City | Jedi-Basis | Trainingsraum |Visas, Nei, Sarid und Farawyn
 
Lianna-Jedi-Basis-Trainingsraum 4-Kestrel, Brianna

Kestrel nickte zufrieden, als sie merkte, dass Brianna sich wirklich intensiv mit dem theoretischen Material beschäftigt hatte.

„Immerhin hast du jetzt viele nützliche Grundlagen für die verschiedenen Lichtschwertstile. Mein Anliegen dazu war auch, um dich mit ein paar Sachen zu motivieren sie auszuprobieren. Weiter zu erforschen oder gar auch ohne Lehrmeister zu trainieren. Irgendwann kommt man als Jedi an einen Punkt, dass man sich selbst sehr viel beibringen muss. Nicht immer sind Lehrmeister zur Verfügung. Besonders nicht mit höher werdendem Rang. Wir Jedi lernen nie aus. Und das du dir auch gut selbst etwas beibringen kannst und auch die Disziplin dafür hast, beweist auch deine Motivation zu deinem Echanitraining, welches du jeden Tag durchführst. Ich bin da guter Dinge.

Meinte Kestrel optimistisch, während sie neben ihrer Padawan lief, um den großen Trainingsraum zu erreichen.

„Natürlich hast du Recht, dass du jetzt für den Anfang der neuen Lichtschwertstile bestimmte Lehrmeister benötigst. Leider kenne ich mich mit den Jedi hier in der Basis nicht so aus. Vielleicht hörst du dich einfach mal um, wer dich eventuell darin unterrichten könnte? In jedem Fall, werden wir auch irgendwann Chesara aufsuchen wegen ihren Heilfähigkeiten. Das ist sicher eine gute Erfahrung für dich. Nur fürchte ich, dass sie im Moment nicht hier ist.“

Als sie schließlich ungewollt das Thema „Korriban“ anschnitt, biss sich Kestrel auf die Lippe. Das war eine dumme Frage gewesen. Natürlich hatte Brianna jene Basis nie kennengelernt, wenn jene nicht einmal den Standort gewusst hatte.

„Tut mir leid.“

Antworte die junge Ritterin daher ziemlich verlegen, doch Brianna wechselte zum Glück selbst schnell das Thema, was Kestrel sehr gelegen kam.

Ich finde die Basis im Gegenzug zu Corellia auch nicht soo besonders, aber ich finde trotzdem, dass sie einem ein besonderes Gefühl vermittelt. Irgendwie…Gemeinschaft. Und dies obwohl ich hier niemanden groß kenne. Ist das bei dir auch so?“

Fragte Kestrel und sah Brianna dann grinsend bei ihrer nächsten Frage an.


„Nein…ich habe kein Doppelzimmer bekommen. Ich habe eines für mich alleine. Es ist recht klein, aber ich denke dennoch ähnlich groß wie das Doppelzimmer. Vielleicht haben alle ab Rang eines Ritters den Einzelzimmerbonus. Tja, Brianna. Dann halt dich mal ran, dann kannst du auch umziehen!“

Lachte Kestrel und klopfte ihr auf die Schulter.


„Weißt du denn schon mit wem du das Zimmer teilst? Kommt ihr gut miteinander aus? Du klingst jedenfalls nicht so. Aber komm…so schlimm wie auf einem engen Raumschiff kann es doch nicht sein. Ich schick dich gleich wieder in die Eiswüste von Alzoc III!“


Lachte die junge Frau weiter und öffnete schließlich den großen Trainingsraum. Brianna war sichtlich begeistert und überwältigt von dem, was sich ihr bot. Die Ritterin musste kurz kichern
.

„Ich habe es genau in der besagten Zeit geschafft. Daher habe ich ja den Zeitwert, da ich ihn an mir gemessen habe. Ich weiß…ich bin gemein, aber ich möchte es dir auch nicht leicht machen. Nicht, nachdem du so lange rumliegen musstest. Also…beschwer dich nicht.“

Meinte Kestrel grinsend.

„Wie lange ich für den Aufbau Parcours gebraucht habe? Nun…lange. Aber ich hatte Zeit. Paar Stunden waren es schon, aber es hat Spaß gemacht ihn mir auszudenken. Zuerst war es ein Plan im Kopf, dann eine Zeichnung aus Filmiplast und hier siehst du praktisch das Endprodukt meines perfiden Plans.“

Meinte Kestrel gespielt böse grinsend.

„So, wenn du keine weiteren Fragen zu meinen Regeln hast, dann los!“

Brianna ging zumindest motiviert an die Sache heran. Zumindest hatte Kestrel dein Eindruck. Natürlich konnte die Ritterin die Padawan bereits beim ersten Angriff in die „Lava“ stoßen. Das war vorhersehbar gewesen, denn der Parcours sollte auch nicht all zu einfach werden und keine reine Koordinationsübung werden.

„Tztztz…aufpassen meine Liebe!“

Spottete Kestrel um Brianna anzuspornen.
Das nächste Mal stellte sich die Padawan auch wesentlich geschickter an. Das sie dabei eine Echanitechnik anwandte, störte die Ritterin nicht sonderlich, denn es hatte einen Überraschungseffekt für den Gegner.
Die Echani stellte sich bei den verschiedenen Hindernissen gar nicht schlecht an und sie blieb in einem annehmbaren Zeitlimit. Selbst als Kestrel sie auf den Kisten überraschte, konnte Brianna sie mit zugegeben merkwürdig aussehenden Bewegungen irritieren, um so weiter zu kommen, ohne sich groß zu "verletzen", als sie sie mit dem Lichtschwert striff.. Doch kurz darauf, scheiterte sie an den Bällen, welche sie überqueren sollte und kam schließlich zu ihr und fragte wie sie jene überwinden sollte.


„Gut, dass du fragst. Meine erste Gegenfrage ist jedoch…was glaubst du wieso sie da liegen? Welches Hindernis könnte in der Wirklichkeit so aussehen? Fällt dir da etwas ein?“

Fragte die Ritterin und ließ der Padawan einen Moment und ließ sie überlegen. Im selben Moment kam ein Padawan Gun zu ihnen, welcher sich für die Störung, durch seine Anwesenheit entschuldigte.

„Wieso solltest du stören? Wären wir nicht neugierig, würden wir nicht viel lernen.“

Meinte Kestrel grinsend und musterte kurz den Nautolaner.

„Wir haben uns glaube ich noch nicht gesehen oder? Wenn du Lust hast, kannst du gerne mitmachen, wenn der Parcours dich so in den Bann zieht, dass du hier Wurzel schlägst. Du darfst dir aussuchen, ob du den Parcours bestreiten willst oder meine Padawan aus dem Konzept bringen möchtest. Sprich, sie im Durchlauf des Parcours angreifen möchtest.“

Fragte die Ritterin freundlich, denn ein wenig Spannung konnte beim Training nicht schaden, denn schließlich sollte Brianna sich nicht langweilen.

„Hat einer von euch schon mal von perfektionierter Körperbeherrschung gehört? Wenn ja, was versteht man denn darunter?“

Stellte die Ritterin die Frage nun an die beiden Padawane.

"Achso..und als kleine Motivation für dich, Brianna. Du warst nicht schlecht von der Zeit und von deiner Geschicklichkeit, aber...deine Angriffe fand ich jetzt nicht so kreativ. Die können auch ziemlich nach hinten los gehen. Besonders für einen, der kein Jedi ist. Ich habe damit gerechnet, dass eine Jeditechnik kommt und war daher irrtiert, dass keine kam, aber ein Nichtjedi...da wäre es ungünstig und auch so finde ich den Trick zu gewagt. Ich sag nur so viel, ich habe dich bereits ein wenig dabei mit dem Lichtschwert erwischt und jetzt bin ich auf jeden Fall vorgewarnt. Versuch schneller eine Lösungsmöglichkeit zu finden und tue dabei nicht irgendwas. Das ist zu gefährlich auf Dauer. Du kannst soo viel. Nutze dein Wissen bitte. Ich möchte so eine Herumhampellei nicht nochmal sehen."

Lianna-Jedi-Basis-Trainingsraum 4-Kestrel, Brianna, Gun
 
[Lianna-System | Lola Curich | Gewerbegebiet | vor der schäbigen Kneipe] Lerameé, Nen-Axa, Krizz, Kadajj und jede Menge Polizei


Nein, sie konnten es nicht wissen. Nach Nan-Axas belehrende Worte kam Lerameé zu dem Schluss das sie es nicht im geringsten hätten Ahnen können was mit Jack passieren würde. Und selbst wenn, vielleicht hätte er gar nicht gewollt das sie ihm halfen. Also eine grundlose Anschuldigung die der Begleiter der kahlköpfigen Frau formuliert hatte. Für die Zukunft nahm sie sich vor jede ähnliche Situation mit diesen Fragen zu begegnen, um sicher zu gehen und um im Falle eines Falles aus ihrem Fehler lernen konnte.

Der Erklärung die Nen-Axa zu ihrer Frage abgab lauschte sie konzentriert, dabei dachte sie auch daran das ihr Meister beabsichtigte ihr den Umgang mit der Macht beizubringen. Es machte Lerameé stolz das ihr Meister ihr das Vertrauen schenkte sie in die Mysterien der allumfassenden Macht zu unterweisen. Der Acronier zog in Betracht das die Ursache dafür, dass sie den Tod gespürt hatte, ihre stärkere Verbindung zum Leben war. Zeitgleich räumte er ein den Tod des Jungen nicht auf diese Weise gespürt zu haben. Lerameé war gespannt wie sich das weiter entwickeln würde, zeitgleich war sie aber auch besorgt noch mal den Tod eines Lebewesens auf solch "intime" Art und Weise kennenzulernen. Ihre Sorgen behielt sie aber vorerst für sich den Nen-Axa zu der Polizistin umwand. Diese Gelegenheit nutzte sie um die Nachricht zu lesen die sie vor wenigen Sekunden erhalten hatte.




Nachdenklich tippte sie sich an ihr Kinn...Krieg, und die Jedi wurden aufgefordert sich freiwillig zu melden. Ob Nen-Axa sich auch melden würde? Sie legte ihren Kopf schief und sah sich das Profil ihres Meisters an. Was wäre wenn ja? Würde sie ihn begleiten? Auf ein Schlachtfeld? Es war eine grausige Vorstellung dabei zu sein wenn sich Menschen und andere Wesen gegenseitig umbrachten, einwenig traurig schüttelte sie leicht den Kopf. Sie musste drauf vertrauen das das Schicksal, oder jetzt viel mehr die Macht entschied wie es weiter gehen würde. Aber eines wusste sie, sie würde ihren Meister begleiten und wenn es nur dafür war zu erkennen wie schlecht Gewalt tatsächlich war und ihr Vater recht hatte, in allem was er zu dem Thema zu sagen hatte.
Als ihr Meister sich wieder ihr zuwandte steckte sie das Kom weg und sah ihn aus großen, gelben Augen an. Sie hörte nur bis zum Teil mit wo der, für sie riesenhafte Arconier, Tatooine erwähnte. Es mochte in gewisser Weise seltsam sein, aber Lerameé war stolz auf ihren Meister. Er würde nach Tatooine fliegen und nicht ins Corellia-System und dabei helfen Blut zu vergießen. Es stand natürlich außer Frage das sie ihn begleiten würde, sie mochten Jack nicht zurück bringen können. Aber sie könnten dafür sorgen das der Hintergrund dieser abscheulichen Tat aufgedeckt wurde.


"Es wäre mir eine Ehre mit euch zu reisen Meister. Vielleicht sollten wir auch nach Verwandten oder anderen Angehörigen von Jack suchen, es interessiert sie bestimmt was aus ihm geworden ist."

Dabei sah sie mitleidig hinter den Leichenwagen her, der sich gerade in den Verkehr einfädelte und die Leiche des Jungen wegbrachte. Entschlossen die Vorbereitungen für ihre erste Reise im Namen des Jediordens zu treffen, ließ sie sich von dem Pfosten herunter gleiten, richtete anschließend ihre Robe und wand sich dann Richtung Jedibasis. Nach wenigen Metern blieb sie stehen und drehte sich zu ihrem Meister um, ein schelmisches Grinsen zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab.

"Außerdem, wer soll sich um euch kümmern wenn ich hier auf Lianna bleibe?"


[Lianna-System | Lola Curich | Gewerbegebiet | vor der schäbigen Kneipe] Lerameé, Nen-Axa, Krizz, Kadajj und jede Menge Polizei
 
[Lianna-System | Lola Curich | Gewerbegebiet | vor einer schäbigen Kneipe] Lerameé, Nen-Axa, Krizz und Kadajj; Polizisten, Sanitäter, Schaulustige

Lerameé zögerte keine Sekunde mit ihrer Zusage, ihren Meister auf seinem Flug nach Tatooine zu begleiten, obwohl sie sicherlich noch weit weniger Vorstellung davon hatte als er, was sie dort erwartete. Wahrscheinlich hatte sie nicht einmal den Namen je gehört, ebenso wie Nen-Axa eben erst von dieser Welt erfahren hatte. Doch das schien für die junge Lurmen keine Rolle zu spielen. Er freute sich darüber: Es wäre für alle Beteiligten nicht gut gewesen, die Ausbildung schon an diesem frühen Punkt für eine Weile zu unterbrechen, und er hätte sich nur sehr ungerne dafür entschieden, doch auf Lianna zu bleiben. Sein Verstand warnte ihn davor, sich zuviel von der Reise zu versprechen, aber es durfte wohl erlaubt sein, sich zumindest ein wenig Hoffnung zu machen und auf die Gunst der Macht zu vertrauen.

»Warte, Lerameé, ich komme mit«, rief er der Lurmen hinterher, die soeben mit einem flotten Spruch und einem Lächeln auf den Lippen verschwand.

Er schlug eine rasche Gangart an, um zu ihr aufzuschließen. Doch bevor er um die nächste Ecke bog, sah er nochmals zurück und sein Blick fiel auf die Rattataki-Frau und ihren menschlichen Begleiter. Abermals hatte er das Gefühl, dass er die beiden nicht zum letzten Mal sah und dass sie ihre Rolle in dieser oder einer damit zusammenhängenden Geschichte noch nicht zu Ende gespielt hatten. Kopfschüttelnd wandte er sich ab und ließ seine Krallenfüße in rascher Folge über den Asphalt treten.

Offenbar hatte sein Padawan es eilig, von diesem Ort zu verschwinden, und er konnte es gut verstehen. Es tat auch ihm gut, die Jedibasis und eine Reise vor sich und den Schauplatz des Mordes, falls man die Schießerei so nennen konnte, hinter sich zu haben. Sowohl im wörtlichen als auch im übertragenden Sinne. Nen-Axa kehrte der Gasse und der Spelunke nur allzu gerne den Rücken, jetzt, da feststand, dass er dort nichts Bedeutendes mehr ausrichten oder erfahren konnte. Wie sie so nebenher liefen, kam ihm die Erinnerung daran, dass ihr Training von einer schrecklichen Bluttat und dem Tod eines Bekannten unterbrochen worden war, beinahe ein wenig unwirklich vor.

Doch leider war es bittere Realität. Eine, mit der unschöne Pflichten einhergingen.


»Wir haben noch eine Aufgabe«, erklärte er Lerameé im Rhythmus seiner beschleunigten Atmung. »Wir müssen dem Jediorden die Nachricht vom Tod Jack Skyvolds überbringen und herausfinden, ob dort jemand etwas über ihn wusste. Womöglich hatte er Freunde in der Basis, die davon erfahren müssen. Das wird kein Vergnügen.«

Und noch eine zweite Herausforderung kam auf ihn zu, betraf allerdings seine Schülerin nicht, sondern nur ihn persönlich. Es würde schwer werden, seinen Kindern klarzumachen, dass er für einige Zeit den Planeten verlassen würde. Und zwar ohne sie. Er musste herausfinden, ob Tatooine womöglich für eine Familienreise taugte; doch schon jetzt hatte er das Gefühl, dass dies nicht der Fall sein würde.

[Lianna-System | Lola Curich | Gewerbegebiet | Rückweg zur Jedibasis] Lerameé, Nen-Axa
 
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[Lianna-System | Jedi-Basis | Trainingsraum]

Schweiß sammelte sich unter der Augenbinde. Eine winzige Sekunde der Ablenkung genügte bereits. Der Trainingsdroide werte Matthews Schlag mit einer Parade ab und erwischte ihn selber am Arm. Er knirschte mit den Zähnen und versank dann erneut in emotionsloser Entspannung. Wie ein Netz zog er die Macht um sich herum zusammen. Seine bewussten Sinne beachtete er nicht länger. Ohnehin konnte er durch die Augenbinde nichts sehen, aber das brauchte er auch nicht. Er brauchte seine Augen in diesem Moment nicht. Er nahm seine gesamte Umgebung durch die Macht war. Den Druiden, die Jedi, die Padawane und die anderen Anwärter, wie er einer war.
Sein ganzes bisheriges Leben hatte Matthew bei den Jedi verbracht, denn bereits als Baby war er zu ihnen gekommen. Alles was ihm von seiner Vergangenheit vor den Jedi geblieben war, war ein Droide und ein Schiff. Nicht das dies schlecht war! Dieser Astromeck-Droide war Matthew ein Freund und sein Schiff, die Silver Eagle, war herausragend und irgendwie auch geheimnisvoll. Sie erinnerte ein eine Frachterklasse, welche vor mehr als 3.000 Jahren produziert worden war, jedoch war die Technik in und an der Eagle die neuste vom neusten und mit unter ihrer Zeit auch den ein oder anderen Schritt voraus. Zudem konnte einfach nicht jeder Anwärter von sich behaupten, ein eigenes Schiff zu besitzen.
Matthew schwang sein Trainingsschwert und blockte so den Angriff des Droiden, er wirbelte um seine eigene Achse, zog die Macht noch enger um sich zusammen und hob die Hand. Der Droide wurde von einer unsichtbaren Kraft erfasst und nach hinten geworfen. Matthew musste es nicht sehen. Sofort sprang er auf den Droiden zu und berührte mit seinem Trainingsschwert den Sensor an der Brust des Droiden. Dessen Fotozellen wechselten von rot zu grün und der Droide richtete sich auf.

"Übung beendet", knisterte der Vocabulator und der Droide macht sich davon.
Matthew nahm die Augenbinde ab und raffte seine sandfarbende Tunika zurecht.
Wie schon erwähnt, seit er denken konnte lebte er nun schon bei den Jedi und er hatte nur einen Traum: Ein Jedi-Ritter zu werden. Doch bisher hatte sich kein Meister für ihn interessiert und langsam fragte er sich, ob er jemals zu einem Padawan werden würde.
Matthew setzte sich mit gekreuzten Beinen auf den Boden, schloss die Augen und atmete tief ein und aus. Er spürte die Macht, wie sie um ihn herum floss, durch in hindurch, wie sie pulsierte und Wellen schlug.
Warum erwählte ihn kein Meister? Frustration stieg in Matthew auf.

"Es gibt keine Gefühle, es gibt Frieden.", rief Matthew sich ins Gedächtnis. Er nahm die Frustration als solche an und ließ sie dann ziehen.
Nein, er würde ein Jedi werden, dass konnte er spüren. Er musste einfach ein Jedi werden.


[Lianna-System | Jedi-Basis | Trainingsraum]
 
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]Lianna – LolaCurich Jedi-Basis – Gänge[
Skyler

Gewerbegebiete, egal auf welchen Welten, sahen gleich dröge aus. Genauso gut hätte die neue Basis des Jedi-Ordens in einem Gewerbegebiet in Nubia City stehen können, waren SkylerDallapozzas Gedanken, als er durch die Gänge schlenderte, nachdem er zusammen mit seiner Frau das Lichtschwerttraining für die jüngeren Padawane geleitet hatte, unter denen sich auch seine Tochter Niana befand. Sov war anschließend mit dem Kind und Skylers Mutter nach Lianna in die City gefahren, so dass Skyler für den Nachmittag sturmfrei hatte. Nach dem Duschen hatte er sich eine lockere Trainingshose und ein Shirt angezogen, denn die Robe war noch ungewohnt zu tragen und kratzte. Er musste sich unbedingt bewegen – machtsensitive Kinder waren anstrengend, und es war ungewohnt, sich an einen Lehrplan zu halten. Die aufgestaute Energie musste irgendwo raus.

In seiner Lehrzeit bei Devda, Tenjo und Sov hatte er alles nach dem Learning by doing-Prinzip erlernt – er nie ein Trainingslichtschwert in der Hand gehabt, bei dem man sich höchstens ein wenig verbrennen konnte, sondern von Anfang an ein echtes, bei dem er sich leicht hätte selbst umbringen können. Wie dem auch war, er lebte immer noch, und es war etwas aus ihm geworden – sogar ein Jedi-Ritter, wenngleich zunächst von auch nur seiner Frau ernannt, aber dann hatte er nach der Ankunft auf Lianna vor einigen Wochen die offizielle Bestätigung durch die Ordensleitung erhalten – zwar etwas zähneknirschend, doch das war ihm jetzt auch egal.

Er rubbelte sich in seinem Zimmer die Haare trocken, steckte sich eine Packung Kippen und Credits in die Hosentasche und schlenderte in Richtung der Trainingsräume. Wenn er sich ausgetobt hatte, würde er zusehen, in der Cantina ein paar Blöcke weiter ein oder zwei Gläser Ale zu trinken, bevor seine Familie zurückkehrte. Es war schade, dass keinen Park gab, wo er sich in der freien Natur hätte bewegen können – das war das Schöne an Ossus gewesen, sie waren fast ständig im Freien gewesen und das Gebirge bot unendliche Möglichkeiten zum Klettern und Springen. Hier, in einer zivilisierten Gegend und unter den wachsamen Augen der Ordensleitung, wäre es eher unvorteilhaft gewesen, das Basis-Gebäude und die Lagergebäude in der Nachbarschaft als Parcours zu nutzen.

Dennoch war Skyler guter Dinge, da er in einem der Trainingsräume Stimmen und Geräusche gehört hatte, die darauf schließen ließen, dass dort jemand schwer am Trainieren war, was sich auch in der Macht manifestierte. Neugierig steuerte er den Raum Nummer vier an und steckte seinen Kopf durch die offene Tür.

Eine zierliche Dunkelhaarige (Kestrel) sprach gerade mit einer anderen weißhaarigen jungen Frau (Brianna)und einem blauhäutigen Nautolaner (Gun). Letzterer wirkte ziemlich athletisch, was nicht zuletzt durch den engen Trainingsanzug betont wurde – was für ein Angeber, der wollte bestimmt Eindruck schinden. Die Weißhaarige sah für eine menschliche Frau auch ziemlich kräftig aus, sogar schon zu sehr für Skylers Geschmack. Die Dunkelhaarige musste ihrem Akzent nach Coruscanti sein – er selbst hatte dort für eine Weile gelebt. Anscheinend war sie die Meisterin der Weißhaarigen, wie der belehrende Ton klang, den sie anschlug, und sie sah nicht annähernd so aus, als ob sie den schleifenförmigen Parcours selbst durchlaufen hätte. Der Anblick der Rampen, Seile, Kästen, Schränke und Trainingsdroiden ließ Skylers Herz höher schlagen.

Die dunkelhaarige Jedi ermahnte ihre Schülerin, Jedi-Techniken bei dem Durchlaufen des Parcours anzuwenden, was sie anscheinend nicht getan hatte, sondern irgendwie herumgehampelt hätte. Das erinnerte ihn doch stark an seinen Meister Tenjo, der allerdings seine Art der Machtnutzung als Herumhampelei bezeichnet hatte.

„Oi, Meisterin. Wenn’s genehm ist, zeige ich Eurer Schülerin und dem Herrn Tentakel, wie man mithilfe der Macht herumhampelt…“,

sprach er die kleine Gruppe grinsend an und holte sich aus den Wandschränken ein Trainingslichtschwert. Er zwinkerte, sprang mit einem Salto die Rampe hoch, auf deren Ende er mit einem einarmigen Handstand landete. Dabei klimperten die Credits und Zigaretten aus den Taschen seiner Trainingshose die Rampe herunter – allerdings dachte er nicht daran, aus seiner Stellung zu gehen, sondern holte die verlorenen Gegenstände per Levitation zurück und legte sie auf dem Rampenende ab.

„Wehe, einer von euch klaut!“,

rief er seinen Zuschauern zu, klatschte in die Hände und landete mit einem Schraubsprung mit den Füßen zuerst auf der Kiste. Aus dem Stand hüpfte er mit einem übertriebenen Kreisen der Arme auf der Oberseite des Schranks, der durch den Schwung bedenklich ins Schwanken geriet. Skyler steuerte mit leichten, dosierte Machtstößen und seinem Gewicht gegen, bis der Schrank wieder fest auf dem Boden stand. Mit einem weiteren Salto sprang er mit den Händen zuerst auf den Schwebebalken, den er mit Flic-Flacs überquerte und von dessen Ende aus er sich in Richtung des Seils abstieß. Gedankenschnell hängte er sich mit den Knien ein, und da eröffnete der Trainingsdroide auch schon das Feuer.

Der Nubianer ließ sich fallen, bis er nur noch mit einem Fuß im Seil hing, wehrte einen weiteren Schuss ab und mit einem Überschlag kam er beidfüssig auf dem dicken Medizinball auf. Spaßeshalber ahmte er eine übertrieben ungelenke Ballettpose nach und wackelte mit dem Kopf, bevor er an die Kletterwand sprang. Dabei warf er das Lichtschwert in Luft, suchte nach Halt an der Wand und zog die Waffe an sich, bevor sie den Boden berührte. Er steckte den Zylinder in die Hosentasche, kletterte eher gelangweilt ein paar Griffe höher, bis er einen erreichte, der etwas weiter vorstand. An jenem hielt er sich einhändig fest, stieß sich mit einem Rückwärtssalto ab und landete auf eine der Kisten, die er leichtfüßig übersprang.

Um die Rampe zu überwinden, griff er auf Machtgeschwindigkeit zurück und zündete dabei das Lichtschwert, um für den Angriff des Trainingsdroiden gewappnet zu sein. Diese Dinger waren so vorhersehbar, aber weil er Zuschauer hatte, legte er einige theatralische Schwünge und Salti auf dem Rampenabsatz ein. Für den Abgang auf den Bällen ließ er sich etwas Besonderes einfallen: er ließ sie per Levitation durcheinander wirbeln, sprang hindurch und kam mit einer Rolle auf dem Boden vor den anderen Jedi auf. Die herunterfallenden Bälle sprangen nunmehr unkontrolliert durch den Raum und verursachten einen gewaltigen Lärm, so dass Skyler das Gesicht verzog. Als er sich umwandte, um die Bälle einzufangen, prallte ihm sogleich der erste gegen den Kopf.

„Woohooo, das tat weh!“

Lachend schüttelte er sich, um dann die Bälle einer nach dem zu sich zu holen und so anzuordnen, wie sie vorher gelegen hatten.

„So macht man das, junge Schülerin. Aber es geht nichts über die praktische Erfahrung, – nachts über die Dächer von Coronet City, von einem mächtig angefressenen Sith angebrutzelt und gejagt, der gerade den Meister gekillt hat. Oder die unteren Ebenen von Coruscant, ständig verfolgt von Imps, Spitzeln und dem restlichen Abschaum – das beste Training, das einem Padawan passieren kann.“

Skyler ließ die Zigaretten und Credits herbeischweben und wischte sich mit dem Saum seines Shirts ein paar Schweißtropfen von der Stirn - danach schaute er die beiden Frauen und den Nautolaner freundlich grinsend an.

„Ich geh eine rauchen und dann was trinken, will jemand mit?


]Lianna – Lola Curich Jedi-Basis – Trainingsraum 4[
Skyler, Kestrel, Brianna, Gun
 
|| Lianna-System || Lianna City || Lola Curich Gewerbegebiet || miese Kneipe || Krizz, Kadajj, Nen-Axa, Lerameé Bar'jaraka ||


Langsam wurde es lächerlich. Nicht nur, das er sich erst einigen Fragen von dem unsagbar hässlichen Alien-Jedi oder Jedi-Alien hatte gefallen lassen müssen, nein, nun kam auch noch die Ritterschaft der Gesetzestreue und stellte dumme Fragen. Die lokalen Sicherheitskräfte - in schwerer Montur angetan - arbeiteten mit akribischer Sorgsamkeit. Natürlich wollten sie alles ganz genau wissen. Den Ablauf der Tat, Beschreibungen der Verdächtigen, die Reaktionen der Beteiligten wie auch Augenzeugen. Und natürlich die Personalien aller Anwesenden. Letzteres störte den Kopfgeldjäger am meisten. Zwar konnte er sich mit derselben Persona-ID ausweisen, wie einige Zeit zuvor im Kaufhaus, doch waren die Polizeikräfte bei der Ermittlung wesentlich direkter und fast schon dreister. Krizz missfiel der gesamte Ablauf, wie auch seiner reizenden Begleiterin. Kadajj jedoch gab sich weltmännisch und konnte jeder noch so dümmlichen Frage eines Beamten eine wundervoll bissige Antwort entgegnen. Der ehemalige Jedi selbst war da wesentlich rüder - er hatte schlichtweg nicht die Muße, sich um die beruflichen Belange der Ermittelnden zu kümmern. Es gab wesentlich wichtigeres zu tun. Zum Beispiel die Rattataki in Reizwäsche zu erleben. Der Mann mit der Kurzhaarfrisur leckte sich kurz über die Lippen - wurde dann aber von der nächsten Frage in die Gegenwart zurückgeholt.

"Ehm, Mister Frost, diese Waffenerlaubnis haben Sie weshalb genau?"

Das war ja zum verrückt werden. Hatte er das dem Kerl mit der Gamorreaner-Visage nicht vor drei Minuten bereits erklärt? War dieser Typ nicht nur hässlich, sondern auch noch schlichtweg dämlich? Krizz bemerkte, wie seine Laune rapide abfiel, dafür aber seine Aggression proportional stieg. Ein wunderbares Verhältnis. Wieder sehnte er sich seinen Körperpanzer herbei.

"Herrje, das sagte ich doch bereits. Weil ich eine Sicherheitsfirma besitze und unternehmerisch, wie beratend tätig bin. Ohne Waffenbesitz-ID dürfte ich keine Waffen vorführen, geschweige denn besitzen. Das wiederum würde sich mit meiner Tätigkeit nicht wirklich vertragen. Also ... Sicherheitsfirma, Waffenerlaubnis, alles prima."

Dieser Sicherheits-Vogel war wirklich die Krönung der Schöpfung. Im Grunde war er prädestiniert dafür, im Jedi-Orden zu beginnen. Sofort musste der Kopfgeldjäger ein breites Grinsen unterbinden. Allein die Vorstellung, wie dieses Huttengesicht durch die Gänge der Ordens-Basis schlurfte und sich sogar auf einer geraden Strecke verlief, war zu köstlich. Dann spitzte er jedoch die Ohren, denn Deputy Doof-wie-hässlich hatte wieder Fragen.

"Ich verstehe. Und was machen Sie dann auf Lianna genau? Haben Sie hier ein Büro? Oder sind Sie nur zufällig an einem Tatort?"

Oho, nun wurde er frech. Und begann tatsächlich mit einer anständigen Untersuchung. Vielleicht konnte diese Unterhaltung doch noch interessant werden. Möglicherweise.

"Was ich hier möchte? Nun, einerseits möchte ich Ersatzteile für mein Raumschiff erwerben und damit durch finanziellen Mehraufwand aktiv an der Wirtschaft von Lianna teilhaben. Überdies hinaus, habe ich gehofft, hier auf Lianna einige Kontakte knüpfen zu können. Mögliche Kooperationspartner oder auch mögliche Geschäftspartner. Ja und zuletzt .. der Grund warum ich in dieser miesen, heruntergekommen Spelunke war ... sehen Sie diese junge Dame dort mit so wundervoll weißer Haut?"

Kurz deutete Krizzlain Frost auf die Rattataki. Der Blick des Sicherheitsbeamten folgte seiner Geste und der gierige Glanz in den Augen des gerüsteten Mannes bestätigte den Kopfgeldjäger in seiner offensiven Vorgehensweise. Krizz war ein verdammt direkter Mensch. Er sagte, was er dachte. Und zwar, wenn er es dachte. Diplomatische Feinfühligkeit oder um Harmonie bedachte Aussagen waren ihm ein Gräuel. Er hasste gesellschaftlich erzwungene Freundlichkeit.

"Ja, sehe ich .."

Gut - Meister Schwabbelfresse hatte begriffen. Also auf zu Runde Zwei.

"Ich habe die Dame hier auf Lianna kennengelernt. Und ich wollte sie in der schäbigen Bar betrunken machen. Sehr betrunken. Danach wollte ich sie auf mein Hotelzimmer locken und sie nach allen Regeln der Kunst verführen. Sie wissen schon .. Austausch von Körperflüssigkeiten. Intimitäten. Körperliche Nähe. Schweiß vom Leib des anderen lecken. Orgiastische Ausschweifungen. Sexualität ausleben ..."

Der feiste Sicherheitsmann hing förmlich an den Lippen von Krizz, leckte sich dabei über die eigenen und es man konnte davon ausgehen, das er sich Kadajj in diesem Moment vollkommen entkleidet vorstellte. Wie sie sich räkelte und stöhnte. Der Söldner grinste und schlug sich innerlich vor den Kopf. Was für ein unsäglicher Dummkopf dieser Polizist doch war.

Als er wenige Augenblicke überraschend entlassen wurde, gesellte sich der Kopfgeldjäger zu seiner adretten Begleiterin. Ihm war klar, das die Rattataki jedes Wort gehört haben musste. Aber er war schließlich kein Kind von Traurigkeit. Er war direkt und schonungslos ehrlich. Mit einem Schulterzucken lächelte er schief.


"Weg hier? Gute Sache. Hast Du noch irgend etwas drinnen?"



|| Lianna-System || Lianna City || Lola Curich Gewerbegebiet || miese Kneipe || Krizz, Kadajj, Nen-Axa, Lerameé Bar'jaraka ||
 
- Lianna – Jedi-Basis – Quartier –

Jai Somchai mochte die Jedi Basis auf Lianna nicht. Dies war kein Heim, so wie es Corellia gewesen war. Es war ein grauer, trauriger Klotz in einem wenig besuchten Gewerbegebiet. Selbst die Bemühungen, das Gebäude anschaulicher zu machen, konnten nicht darüber täuschen, dass sie sich in alten Büroräumen und Lagerhallen bewegten. Dies war nicht die Art von Unterkunft, die der Orden der Jedi verdient hatte. Der Glanz des alten Tempels, wie er auf Coruscant zu finden war, würde weiterhin unerreicht bleiben. Jai war vor wenigen Stunden auf Lianna angekommen und hatte sich ein winziges Quartier zuteilen lassen, dass er sich mit einem anderen Jedi, den er bisher jedoch noch nicht zu Gesicht bekommen hatte, teilte. Es war sein erster Besuch hier und wenn es nach ihm ging, konnte es auch bei diesem einen Mal bleiben. Wenn Corellia erfolgreich war und sie den Planeten wieder zurück im Verband der Republik begrüßen durften, würde er wieder dorthin gehen. Noch war es zu früh, darüber zu sprechen, aber er konnte sich gut vorstellen, dass die Jedi sich dort, in ihrer früheren Heimat, wieder niederlassen würden.

Der Iktotchi verließ sein Quartier, um seine Anwesenheit einem Mitglied des Rates zu melden. Er wusste nicht, wie lange sie noch würden warten müssen, bis man sie abholte. Er hatte die Anweisung erhalten, sich so schnell wie möglich nach Lianna zu begeben, da es von dort aus gesammelt weiter nach Corellia gehen würde. Für wann auch immer die Abreise geplant war, Jai Somchai war bereit. Er ging in Richtung des großen Konferenzraumes, den er auf dem ihm vorliegenden Grundriss des Gebäudes als „Ratssaal“ identifiziert hatte. Diese Bezeichnung schien ihm jedoch wenig angemessen für einen einfachen Raum in einem ehemaligen Firmengebäude. Er war noch nicht ganz dort angekommen, als er bereits Rätin Eleonore vor der Tür, mitten auf dem Gang stehen sah. Die Cereanerin war weder zu übersehen noch zu überhören.


“Nein, Ametta. Wir haben bereits darüber gesprochen.“

Sagte sie in strengem Tonfall zu einer noch sehr jung wirkenden Twi’lek, deren stechend grüne Haut einen starken Kontrast zu den gedeckten Farben der Jedi-Robe bildete.

“Aber ich habe viel trainiert, Meisterin!“

Rief die Twi’lek, offenbar eine Padawan. Rätin Eleonore schüttelte den Kopf.

“Deine Absichten sind rein, Ametta, doch du bist zu jung und dein Training ist noch nicht ausgereift genug. Das weißt du genau so gut wie ich. Es gibt keinen Grund mehr, diese Debatte noch weiter fort zu führen.“

Jai Somchai näherte sich den beiden nur zögerlich, doch die Cereanerin hatte ihn bereits gesehen und winkte ihn zu sich heran.

“Denke über das nach, was ich dir vorher bereits gesagt habe.“

Riet sie der Schülerin und wandte sich dann in Jais Richtung.

“Willkommen auf Lianna, Jai Somchai. Ich bin froh, dass Ihr dem Ruf des Rates gefolgt seid.“

Sie neigte ihr Haupt und Jai deutete eine Verbeugung vor der älteren und weisen Jedi an. Ametta, die Twi’lek, die noch immer nicht gegangen war, trotz der Tatsache, dass Rätin Eleonore offenbar keine weitere Diskussion mit ihr wünschte, betrachtete Jai aus zusammen gekniffenen Augen.

“Seid Ihr wegen der Schlacht hier, Meister?“ Wollte sie wissen. “Werdet Ihr nach Corellia fliegen?“

Die Frage überraschte den Iktotchi. Unsicher tauschte er mit Eleonore einen Blick, dann nickte er.

“Ja, das bin ich.“

Antwortete er. Die junge Twi’lek schnaubte.

“Rätin Eleonore lässt mich nicht.“

Sagte sie.

”Dabei galt der Aufruf allen Jedi! Meisterin, warum darf ER mit und ich nicht?“

Inzwischen war Eleonore weit darüber hinaus, das Verhalten der Padawan zu tolerieren.

“Es reicht, Ametta.“

ISprach sie entschieden.

“Du bist eine Padawanschülerin und hast dich an die Anweisungen des Rates zu halten. Diese kennst du. Du wirst nicht nach Corellia fliegen. Stattdessen möchte ich, dass du dich auf deine Ausbildung konzentrierst. Ich habe dir vor einigen Tagen einen Datenblock über das Deuten von Visionen gegeben. Hast du diesen bereits gelesen? Du weißt, dass ich dich morgen abfragen werde. Damit solltest du dich beschäftigen.“

Dies klang nach einem Schlusswort. Ametta kniff die Lippen aufeinander. Ihre Lekku wirkten äußerst angespannt. Jai konnte unterdrückten Zorn in ihr fühlen.

“Ja, Meisterin.“

Sagte sie und schaute zu Boden. Rätin Eleonore nickte.

“Gutes Kind. Und jetzt geh. Ich werde heute Abend nach dir sehen.”

Ametta, die Twi’lek, schlurfte von dannen. Wie jung mochte sie gewesen sein? Jai Somchai schätzte sie auf nicht älter als 15 Jahre. So jung und schon so versessen darauf, in den Krieg zu ziehen…

“Sie weiß nicht, was es bedeutet.“

Sprach Eleonore, so als hätte sie seine Gedanken gelesen. Jai wandte den Kopf in ihre Richtung. Vermutlich hatte sie Recht. Die Jugend war leicht zu beeindrucken mit Geschichten über glorreiche Kämpfe und große Kriege, dabei war nichts glorreiches daran, einander umzubringen und die eigenen Hände in Blut getränkt zu sehen. Dies war eine Lektion, die Ametta noch würde lernen müssen. Erst dann war sie bereits, wirklich hinaus zu ziehen in die Schlacht. Bis dahin würde jedoch noch einige Zeit vergehen. Bis dahin waren es Jedi wie Jai Somchai, die die Republik begleiteten im Kampf gegen das Imperium.

- Lianna – Jedi-Basis – Gang – Mit Rätin Eleonore -
 
Jedi Basis ~ Trainingsraum ~ mit Sarid, Farawyn, Rilanja & Visas, Matthew in der Nähe

Nei schaute sich um. Um sie herum war es hell. Sehr hell. Außer dem hellen Licht erkannte sie nichts. Es waren Sonnenstrahlen die ihr fast die Augen verbrannten. Erst mit der Zeit bemerkte sie, dass die grellen Strahlen von riesigen, feinsandigen Dünen zusätzlich reflektiert wurden. Eine Hand fasste sie an der Schulter und sich die Hand halb vor den Augen haltend schaute Nei hinauf. Es war Qienn, ihre Twi'lek Freundin. Erst jetzt begriff die Ruusanerin wo sie waren. Ihr Speeder, mit dem sie geflüchtet waren hatte den Geist aufgegeben und sie mussten nun zu Fuß durch das Dünenmeer.

"Komm Kleines. Wir haben es fast geschafft. Da vorne ist eine Siedlung." motivierte Qienn ihre Freundin weiterzugehen.

Erst jetzt feil Nei auf, wie unwirklich sich alles anfühlte. Sie blickte auf und es war alles heller und verschwommener als damals. Sie war in einer ihrer Erinnerungen und sah vor sich schon die Vaporatoren einer Feuchtfarm. Ihr Körper fühlte sich taub an und sie hatte keine Kontrolle über ihn. Doch lief sie weiter. Sie erinnerte sich, dass es ihr damals eigentlich gut ging, doch jetzt spürte sie ein Gefühl der Erschöpfung und... Übelkeit.


Blitzartig fuhr die Padawan hoch. Sie stützte sich mit den Händen ab, während sie noch auf dem kalten, steinigen Boden des Trainingsraums saß. Ihre Augen weit aufgerissen schaute sie sich um. Bekannte Gesichter, die anderen Padawane und Meisterin Sarid schauten sie an.

Langsam fiel es Nei wieder ein. Sie hörte die Worte der Rätin wie ein Echo in ihrem Kopf wiederhallen, darüber, was es bedeutete Jedi zu sein, was man werden musste um das Leben führen zu können. Kurz nachdem sie fertig gesprochen hatte, erinnerte sich Nei, wie ihre Gelenke weich wie Pudding geworden waren und sie zitternd zu Boden gegangen war, bevor ihr weiß vor Augen wurde und sie das Bewusstsein verloren hatte.

Wieder spürte sie das Gefühl der Ohnmacht, das sie eben noch in ihrem Traum, in ihrer Vision gehabt hatte. Und das Gefühl der Übelkeit! Rasch aber unbeholfen krauchte sie in eine Ecke des Raumes wo ein Mülleimer stand - zumindest hoffte die junge Frau, deren Magen sich gerade im Karussel drehte, dass es einer war - und übergab sich in eben diesen. Sie hustete und seufzte. Es war ihr so unglaublich peinlich, dass sie sich nicht umdrehte um zu den anderen zu schauen, geschweige denn zurück zu gehen. Dieses Mal hatten ihr ihre Anfälle wirklich einen großen Gefallen getan und ihr völlig die Beine weggezogen. Es ging Nei längst besser, doch verharrte sie trotzdem in ihrer Position. Was sie wunderte war jedoch, dass es diesmal schmerzfrei und mit richtigen Bildern von statten gegangen war. Sie wusste jedoch tief in sich, dass es die gleiche Art "Anfall" war, wie sie sie schon immer hatte. Wie man es drehte und wendete, es machte ihre Situation nicht angenehmer und sie verfluchte sich innerlich und grübelte, wie sie dieser unangenehmen Situation gant schnell und ganz heimlich entgehen können würde.


Jedi Basis ~ Trainingsraum ~ mit Sarid, Farawyn, Rilanja & Visas, Matthew in der Nähe
 
[ Major Muurks ]


[ Lianna – Orbit – Gallofree GR-75 Transporter “Survival”] Major Muurks

Die 2,70 Meter große Raubkatze stand wieder mitten auf der Brücke des Gallofree Transporters und beobachtete den Austritt aus dem Hyperraum ebenso skeptisch wie den darauf folgenden Anflug auf Lianna. Die „Brücke“ dieser Blechbüchse kam ihm so klein vor, dass er es eigentlich eher als Cockpit bezeichnen würde. Der Togorianer mit dem grau-schwarzen Fell strich über den Munitionsgürtel, den er quer über die Brust trug.

Diese ganze Raumfahrerei war nichts für ihn. Aber sein Chef persönlich hatte ihm den Auftrag erteilt und daher würde er dem auch Folge leisten. Admiral Blade hatte ihm aber zeitgleich auch versprochen, dass sie rechtzeitig zur Bodenschlacht bei Corellia sein würden. Nur dort, unten auf dem Schlachtfeld, konnte er seine wahren Fähigkeiten entfalten. Leider stieg man in der Rangfolge gezwungenermaßen mit der Zeit immer weiter auf und das bedeutete zeitgleich, dass man sich von der Front immer weiter entfernte. Das konnte Muurks so gar nicht verstehen. Gerade den erfahrenen Kämpfern sollte doch die Ehre gebühren in der Schlacht ganz vorne zu stehen.

Direkt nach Bandomeer hatte er den Auftrag erhalten die 3 Transporter mit den 4 begleitenden X-Wings ein wenig umzurüsten und auf die neue Mission vorzubereiten. Sein Auftrag bestand darin, die Jedi-Kämpfer einzusammeln und für die Bodenschlacht nach Corellia zu bringen. Die Jedi waren ein seltsames Volk… oder Institution… oder was auch immer. Er hatte gehört, dass sie den Kampf eigentlich ablehnten. Und dennoch waren viele von ihnen sehr große Krieger. Die Logik erschloss sich dem Togorianer nicht so ganz. Und somit fiel es ihm dann auch schwer, wie er ihnen nachher gegenüber treten sollte.

Großen Kriegern wie Admiral Blade konnte er den gebührenden Respekt zollen. Auch wenn er ein kleiner, unbehaarter und schwacher kleiner Mensch war und im waffenlosen Kampf dem Togorianer wohl kaum etwas anhaben konnte, so hatte er doch bewiesen, dass er würdig war. Aber die Jedi… ein zweifelhaftes Vergnügen. Er hoffte, dass man ihn hier nicht abkommandiert hatte um die Urlaubsreise von einigen Zivilisten zu begleiten.

So eine Sache würde bei Muurks ganz üble Laune verursachen. Und eine übel gelaunte Raubkatze war kein Vergnügen für die kleinen Menschen, so viel stand fest. Er ließ seine spitzen Fangzähne kurz aufblitzen. Die Brückencrew hatte schon mitbekommen, dass er niemand war, der unnütze Worte von sich gab. Erst recht nicht auf Basic. Er war ein Bodensoldat. Die Leute hier wussten schon gut genug was sie da taten. Und damit würden sie schon auch ohne sein Kommando landen und die Jedi über die Ankunft der Transporter nach Corellia informieren.


[ Lianna – Orbit – Gallofree GR-75 Transporter “Survival”] Major Muurks

[op: Jedi-Shuttle-Service nach Corellia. Abflug erfolgt aber erst nach ausdrücklichem Wunsch der Jedi-Räte ]
 
~ | Lianna | Lianna City | Jedi-Basis | Trainingsraum 4 | Gun Laosi - durch Zufall auch: Kestrel & Brianna | ~


Offenbar störte der junge Nautolaner die Übenden nicht. Zumindest hieß ihn die dunkelhaarige Menschenfrau [Kestrel] freundlich willkommen. Und lud ihn direkt ein, auch an dem unterhaltsamen Programm teilzunehmen. Dieses Angebot klang ziemlich verlockend und der Amphiboid nickte. Doch just als er auf das Thema der 'perfekten Körperbeherrschung' eingehen wollte - er als Sportler war ganz in seinem Element - betrat eine weitere Person den Trainingsraum [Skyler]. Selbiger - ein junger Menschenmann - hatte offenbar mehr als genug Energie und begann direkt allerlei athletische Übungen zu demonstrieren. Gun kam nicht umhin, fast neidvoll zu betrachten, wie der Knabe wundervolle Drehungen, Salti und Überschläge vorführte. Einerseits beeindruckte diese Dynamik und Athletik immens - andererseits glich sie im weiteren Verlauf allerdings auch zunehmend einer gewissen Protzerei. Da jedoch auch scheinbar die beiden Frauen - deren Name der junge Nautolaner nicht kannte - dem Spektakel stumm folgten, vermied es Gun, sich groß zu Wort zu melden. Es gab ohnehin nicht viel, was er hätte sagen können. Nicht jetzt, da die Aufmerksamkeit aller auf den quirligen Springfloh gerichtet war.

Allerdings blieb so mehr Zeit für den ehemaligen Plankenfechter, über die Worte der dunkelhaarigen Frau nachzudenken. Perfekte Körperbeherrschung war ein Lebensziel, das viele Sportler anstrebten. Doch mit der Perfektion war es so eine Sache - immerhin spornten Fehler zu weiteren Übungen an. Nur wer sich verbessern wollte, brachte die notwendige Motivation auf, sich tagtäglich neu zu fordern. Diese Erfahrung hatte Gun Laosi im Laufe vieler Sportlerjahre gesammelt. Und genau das war auch der Grund dafür, weshalb er sich permanent neue Ziele selbst steckte. Erreichbare Ziele, wie auch solche, die in weiter Ferne lagen und nur schwer zu bewältigen schienen. Der junge Nautolaner jedoch arbeitete gern unter Druck - er genoß die zusätzliche Belastung.

Ein rascher Rundumblick verschaffte dem in enganliegender schwarzer Sportkluft gekleideten Amphiboiden einen gewissen Eindruck über die Trainingsmethode der Jedi. Dieser Hindernisparcours sah aus, als konnte man ihn bewältigen - mit entsprechender physischer Fitness und einem eisernen Willen. Das der junge Mann - der sich obendrein als echter Spaßbold herausstellte - die Hürden trotz des eigentlich schwierigen Niveaus geradezu spielerisch meisterte, sorgte für eine gewisse Skepis bei Gun. Entweder war dieser Zeitgenosse ein Ausnahme-Athlet oder er konnte sich auf Hilfskräfte verlassen. Vielleicht besaß er kybernetische Einbauten? Von selbigen hatte der Nautolaner schon gehört - viele vom Krieg versehrte mussten sich für Unsummen Ersatzgliedmaßen kaufen, um weiterhin einen gesitteten Tagesablauf in ihrem Leben realisieren zu können. Allerdings entdeckten die riesigen, ölig schwarzen Augen des Amphiboiden nichts, was Auskunft über Kybernetik geben konnte. Wobei er selbst noch nie leibhaftig künstliche Gliedmaßen gesehen hatte.
Eine andere Alternative wollte Gun nicht einfallen. Oder gab es Möglichkeiten, mit der Macht seine körperliche Leistungsfähigkeit zu steigern? War dieser Luftikus etwa gar ein Jedi? Irgendwie erschien ihm diese Vorstellung absurd. Suspekt und gänzlich abwegig.

Das zusätzliche Angebot der dunkelhaarigen Frau, sich der anderen Dame als möglicher Angreifer entgegen zu werfen, empfand Gun jedoch für seltsam. Sicherlich war es nur eine Übung, allerdings fühlte er sich in dieser potenziellen Rolle mehr als unwohl - war er doch neu hier und wusste nicht recht, was er denn genau tun sollte. Zudem hatte er Angst durch seine Kampfsporterfahrung ungewollt jemanden zu verletzen. Allerdings konnte auch die Weißhaarige eine Jedi sein oder zumindest ein Padawan. Dabei stellte der junge Mann von Glee Anselm wieder einmal fest, das er wenig bis gar nichts über die Jedi an sich wusste. Woran genau konnte man den Rang eigentlich ausmachen? Vielleicht sollte er irgendjemanden ein paar Fragen stellen.



~ | Lianna | Lianna City | Jedi-Basis | Trainingsraum 4 | Gun Laosi - durch Zufall auch: Kestrel & Brianna | ~
 
-[Lianna - Lianna City - Lola Curich - Jedibasis - Trainingraum]- Visas mit Sarid, Nei, Farawayn und Riljana

Ein Glück Visas hatte die Frau nicht gestört. Sie betrachtete einen Kristall etwas genauer, aber hielt inne, als die Miraluka sie angesprochen hatte. Wirklich überrascht war sie, dass sie den richtigen Trainingsraum gefunden hatte, denn die Jedi kannte ihren Namen bereits. Außerdem erklärte sie, dass sie noch auf drei weitere Padawane wartete, wandte sich dann wieder kurz dem Kristall zu und bemerkte, dass sie für genauere Untersuchungen ein Mikroskop benötigte.

Dann folgten die üblichen Fragen, wie Visas sie bereits kannte. Nach dem dritten Meister war man so etwas gewöhnt. Die erste Frage war, was die blinde Padawan bereits gelernt hatte. Es folgte ein weiterer Fragenkatalog, sodass sie sich vorkam, direkt mit allen Fragen auf einmal bombardiert zu werden. Neben all den Fragen ging die Vorstellung der Frau etwas unter. Sie stellte sich als Jedi-Rätin Sarid Horn vor. Das war nun die zweite Rätin, von der die Miraluka unterrichtet wurde. Bestimmt kannte Sarid Dhemya, ihre erste Meisterin, die verschollen war. Zudem bat die Rätin Visas noch um Hilfe, weil sie sich allem Anschein nach noch nicht so gut zurechtfand und wahrscheinlich wusste sie, dass die blinde Padawan hier schon viel Zeit verbracht hatte.

Visas wusste nicht, wo sie anfangen sollte zu erzählen. Aber am besten würde sie chronologisch vorgehen, von Meister zu Meister, bei denen sie einen gewissen Teil ihrer Ausbildung durchlaufen hatte.

„Also meine erste Meisterin, vermutlich kanntet Ihr sie, Jedi-Rätin Horn. Bei Jedi-Rätin Dhemya i Eraif habe ich ein paar Grundlagen gelernt wie Levitation und natürlich trainierte sie meine ohnehin schon geschärften Macht-Sinne. Schließlich bin ich täglich auf die Macht-Sicht angewiesen als Angehörige der Miraluka.“, fasste sie ihre Zeit als Padawan unter ihrer ersten Meisterin zusammen.

„Mein nächster Meister, Qui-Gon, unterrichtete mich weiter in den Dingen, die ich bereits gelernt hatte und bei ihm hatte ich auch meine ersten Einheiten im Schwerttraining, allerdings sind meine Kenntnisse dort nicht sonderlich groß.“, erklärte sie weiter, um schließlich zu ihrem letzten Meister zu gelangen:

„Meine Padawanzeit bei Meister Taphon war sehr kurz aufgrund des Vorfalls auf Sullust, Rätin Elenore hat sie sicherlich darüber in Kenntnis gesetzt. Aber vor unserer Abreise nach Sullust habe ich unter Anleitung von Meister Finn eine Unterrichtsstunde für neue Padawananwärter in Levitation gegeben.“, sagte Visas und ein Hauch von Stolz lag in ihrer Stimme.

„Nun, als defizitär würde ich bisweilen meine Fähigkeiten mit dem Lichtschwert beschreiben und mir würde sicherlich ein Training in Sachen Körperbeherrschung, sowie der Unterstützung der körperlichen Fähigkeiten durch die Macht gut tun und was ich gerne lernen würde, wäre der Gedankentrick…“

Dies waren die letzten Ausführungen ihres Berichtes, da sie von einer anderen Jedi, Visas schätzte sie als Padawan ein, unterbrochen wurden. Sie hatte zwei weitere Padawane im Schlepptau und sagte irgendwas von wegen, sie seien soweit. Wofür waren sie bereit?

Bevor Sarid ihren Ausbildungsstand kommentieren konnte, stellte sie die vier Padawane einander vor. Unter den dreien, die gerade angekommen waren, waren zwei Menschen, Nei Sunrider und Farawyn, sowie eine Faleen, die auf den Namen Riljana Xulian hörte.

Visas wandte sich um, konzentrierte sich auf die Präsenzen der anderen drei Padawane und nickte jedem zu, sobald sie die Umrisse von ihnen erkennen konnte. Schließlich begann Sarid einen längeren Vortrag, dem die Miraluka aufmerksam lauschte. Sie kannte die Prozedur bereits. Wenn die Meister sprachen und zu einem längeren Vortrag ausholten, war es meistens etwas Wichtiges, oder es gab etwas zu lernen.

Gerne hätte sie, bevor sie unterbrochen worden war noch hinzugefügt, dass sie auch noch mehr über die Philosophie der Jedi und des Jedi-Ordens erfahren wollte, doch nun würde sie erstmal dem lauschen, was die Jedi-Rätin zu sagen hatte, vielleicht war es auch eine Lektion, die die Philosophie betraf.

Sarid erklärte den vier Padawanen, dass sie alle eins gemeinsam hätten. Sie seien alle hier, um Jedi zu werden. Das stimmte. Und das hatte zu bedeuten, dass sie der Macht oder auch der hellen Seite dienten, was ein Jedi durch seinen Einsatz für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit tat. Doch dieser Einsatz galt für alle Lebewesen in der Galaxis. Dies war also im weitesten Sinne die Philosophie des Ordens, doch es ging noch weiter. Ein Jedi sei verpflichtet jederzeit für diese Ideale einzutreten. Und nun stellte die Jedi-Rätin vor, wie die Jedi dies taten, ob durch Verhandlungen oder Ermittlungen, aber auch durch Kampf.

Das klang irgendwie paradox. Laut diesem Vortrag war ein Jedi, jemand, der sich für Frieden einsetzte und, um dieses Ideal zu wahren durfte ein Jedi kämpfen und Gewalt anwenden? Doch auch die weiteren Ausführungen widersprachen der Vorstellung eines kämpfenden Jedis eher: Ein Jedi verhalte sich gelassen und ruhig, geduldig und demütig. Und erst den Nachsatz konnte man als Fürsprecher für einen kämpfenden Jedi ansehen: Musste es sein, trat ein Jedi auch mutig und entschlossen auf.

Mit etwas Nachdruck verdeutlichte sie den vier Schülern, immer einen kühlen Kopf zu bewahren, damit man Herr seiner Sinne war und sich nicht von seinen Gefühlen leiten ließ. So etwas hatte sie schon mal gehört. Und Visas glaubte sich daran zu erinnern, dass sich die Sith stark von ihren Gefühlen beeinflussen ließen. Sarid schloss ihre Rede, indem sie sagte, dass jedes Mitglied des Ordens eine Bereicherung für diesen sei, weil jeder Jedi andere Stärken hatte.

Dann wandte sie sich jedem Schüler für einen Moment zu. Aus Sicht der Miraluka sah es so aus, als würde sie jeden Padawan eindringlich mustern, um sicher zu gehen, dass sie es verstanden hatten. Das blinde Mädchen fand die Rede sehr aufschlussreich und nun wusste sie mehr über die Ideale des Jedi-Ordens, was es ausmachte ein Jedi zu sein. Lange Zeit war sie sich nicht sicher, warum sie diese Ausbildung machte und ob es aus den richtigen Gründen geschah, doch fühlte sie sich nach dieser Rede nicht Fehl am Platze.

Um ihren Rundblick und ihre Frage nach dem Verständnis deutlicher zum Ausdruck zu bringen, fragte die Rätin in die Runde, ob es Fragen oder Unklarheiten gäbe. Und sagte zu den Schülern gewandt, dass sie ihre Fragen auch gegenseitig beantworten durften.

Bevor jedoch irgendeiner etwas fragte, war diejenige, die sie eben bei ihrem Gespräch mit Sarid unterbrochen hatte, zum Mülleimer gestürmt und übergab sich in diesen. Die Miraluka konnte den Grund der jungen Frau, die ihr als Nei Sunrider vorgestellt worden war, nicht mal erahnen, aber sie hatte während der Worte der Rätin recht abwesend gewirkt.

„Geht’s dir gut?“, fragte die blinde Padawan vorsichtig, weil sie nicht wusste, wie die ihr noch fremde Padawan es aufnahm, wenn man sich nach ihrem Befinden erkundigte.


-[Lianna - Lianna City - Lola Curich - Jedibasis - Trainingsraum]- Visas mit Sarid, Nei, Farawyn und Riljana
 


Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Trainingsraum - Visas, Nei, Rilanja, Farawyn und Sarid

Sarid nahm freudig zur Kenntnis, dass der erst noch eher skeptisch wirkende Farawyn bei ihnen bleiben und die Zeit nutzen wollte wie er es nannte. Alles weitere würde wohl die Zeit bei ihm zeigen. Bezüglich der Erklärungen der Corellianerin hatte er genauso wie die anderen anwesenden Padawan vorerst kein Fragen bzw. kamen nicht dazu welche zu stellen, dennNei verhielt sich in der Zwischenzeit etwas seltsam. Sie sank zitternd zu Boden und schien gar kurz ohnmächtig gewesen zu sein. Als Sarid in die Knie ging und nach ihr zu sehen kam die Rotschwarzhaarige aber schon wieder zu sich. Auch Visas erkundete sich, wie es ihr ging. Quasi Neis erste Reaktion war einzigen Mülleimer im Raum anzusteuern. Auch hatte Sarid das Gefühl, dass Nei die allgemeine Aufmerksamkeit und die fragenden Blicke in solchen Umständen verständlicherweise ziemlich unangenehm war.

Vielleicht hat sie ja etwas für ihren Magen nicht Verträgliches gegessen...

Überlegte die Jedi-Rätin daher laut, um Nei nicht vor den anderen Padawanen weiter in Verlegenheit zu bringen. Sarid kam es zwar auch etwas seltsam vor, dass die junge Frau dabei so geistesabwesend gewirkt hatte, aber sie beschloss ihre Padawan später in privaterer Atmosphäre danach zu fragen. Dann wandte sich Sarid der ihr von Rätin Eleonore anvertrauten Padawan zu.

Um nochmal auf dich zurückzukommen, Visas. Ich kenne bzw. kannte alle deine vorherigen Meister. Dhemya und Qui-Gon waren sogar vor Jahren ebenfalls Padawane von mir. Und Meister Satrek ist ein mir schon seit vielen Jahren bekannter Weggefährte bei den Jedi. Bei ihnen du hast dann ja bereits vieles gelernt, auf das ich aufbauen kann. Gut zu wissen.

Dabei lächelte sie die blinde Miraluka kurz ermutigt an, allerdings ohne zu wissen, ob diese das Lächeln überhaupt wahrnehmen konnte.

Noch etwas zur Information. Ich werde an der baldigen Schlacht um Corellia teilnehmen. Ihr habt die Nachricht ja bestimmt alle mitbekommen. Aber ich warne euch, es wird bestimmt kein Zuckerlecken dort. Sollte sich jemand von euch mir anschließen wollen, dann nur zu. Aber entscheidet euch bald!

Überließ sie allen Padawanen die Entscheidung selbst, ob sie mitkommen wollten oder nicht. Bei Rilanja und Visas hoffte sie natürlich, dass sie sich ihr anschließen würden. Aber bei den anderen beiden war es schwer zu sagen wie sie sich entscheiden würden, wobei sie rein rational eher davon ausging, dass diese es vorziehen würden hier zu bleiben.

Solltet ihr noch Fragen an mich haben, denn stellt sie ruhig. Egal ob jetzt oder später. Ansonsten beginnen wir nun mit dem Training. Nei, Farawyn, von euch beiden möchte ich, dass ihr euch bemüht die Macht zu berühren, dieses alles umfassende Energiefeld, welches uns Jedi unsere Stärke gibt. Dieses ist immer da und begleitet euch, wo immer ihr auch seid. Also schließt eure Augen, setzt euch am Besten auf die Matten am Boden, wenn ihr soweit seid und konzentriert euch ganz auf euer Innerstes. Dort müsstet ihr die Macht in euch spüren können, denn sie war und ist ein Teil von euch, seit eurer Geburt und ist deshalb auch ein untrennbarer Teil von eurer Persönlichkeit.

Erklärte die Jedi-Rätin Farawyn und Nei die erste Lektion in der Jediausbildung. Für die beiden erfahreneren Padawane, Visas und Rilanja hatte sie eine andere Übung im Sinn.

Da ist von euch beiden weiß, dass ihr noch etwas Trainingsbedarf mit den Lichtschwerter habt, möchte ich, dass ihr mit Kampftelematen das Abwehren von Blasterschüssen übt.

Sarids Hintergedanke bezüglich der Schlacht von Corellia war natürlich relativ offensichtlich. Aber es war wichtig, denn gerade dies war in größeren Schlachten essentiell, denn es konnte vielen republikanischen Soldaten das Leben retten, wenn vor ihnen ein Jedi stand, der sie vor feindlichem Blasterfeuer beschützte. Einfach zu einem der Schränke an der Wand gehend öffnete Sarid spontan eine der Türen und suchte dort nach dem passenden Gerät. Sie fand sie zwar nicht sofort hinter der ersten Tür, aber es war dennoch darauf Verlass, dass die sehr häufig verwendeten Kampftelematen stets in Jeditrainingsräumen zu finden waren. Die Jedi-Rätin warf der Falleen und der Miraluka jeweils einen auf Stufe zwei eingestellten Droiden hin.

Aktiviert sie, sobald ihr bereit seid. Zeigt mir, was ihr könnt. Und haltet bitte etwas Abstand von der Wand und den anderen Padawanen. Aber ich werde natürlich aufpassen, sollte ein Schuss in ihre Richtung gehen.

Beruhigte sie die beiden, damit diese sich voll auf ihre Übung konzentrieren konnten.

Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Trainingsraum - Visas, Nei, Rilanja, Farawyn und Sarid
 
[Lianna-System | Lola Curich | Gewerbegebiet | auf dem Rückweg ur Jedibasis] Lerameé und Nen-Axa


Für einen Moment genoss Lerameé das angenehme Schweigen zwischen sich und ihren Meister. Sie merkte förmlich wie die Beklemmung mit jedem Meter abnahm die sie zwischen der Kneipe und sich selbst bringen konnte. Das Schweigen währte allerdings nicht lange, Nen-Axa erwähnte das sie noch eine Aufgabe zu erledigen hatten bis sie nach Tatooine aufbrechen konnten. Wie es wohl auf diesem Planeten war, tropisch? Kalt? Oder doch eher gemäßigt wie Maridun? Was dort wohl für Lebewesen wohnten? Die Padawan lief förmlich über vor Neugier, auch wenn die ihnen bevorstehende Aufgabe und der Grund für ihre Reise schwer auf ihr Lastete. Sie wollte schon etwas auf Nen-Axas Feststellung saagen, überlegte es sich aber anders und schloss den bereits geöffneten Mund ohne etwas zu sagen., Es war nie angenehm andere über das Ableben einer geliebten Person zu unterrichten. Viele Male hatte sie ihre Mutter begleitet wenn es um solche Aufgaben ging. Auf Maridun, beziehungsweise bei den Lurmen, war es üblich das die Hohepriesterin persönlich zu Besuch kam und die Familien unterrichtete wenn jemand gestorben war. Aber auch nur wenn die Familie noch nichts von dem Unglück wusste.

"Es sollte auch kein Vergnügen sein über den Tod zu sprechen. Aber wir sollten uns bewusst sein das es leider Notwendig ist manchmal über diesen ständigen Begleiter zu sprechen. Gerade außerhalb von Maridun scheint es mir, dass der Tod mehr zu tun hat..."

Lerameé dachte daran das es auf Maridun gar keine Verbrechen gab, keine tödlichen oder sonst irgendwelche. Und das alles obwohl sie keine Polizei hatten oder Gesetze. Außer das eine das sie zur Gewaltlosigkeit aufrief. Die Lurmen meinte zu verstehen warum so viele junge Lurmen zurückkehren nachdem sie für einige Jahre auf anderen Planeten verbracht haben. Am Anfang ihrer Reise zum Jediorden hatte sie sich nicht vorstellen können warum jemand freiwillig zurückkehrte. Aber da sie nun die "Welt" mit ihren Augen gesehen hatte verstand sie was die Heimkehrer bewegte: Sicherheit. Auf Maridun mussten sie weniger Angst haben auf der offenen Straße erschossen zu werden, beraubt oder sonst irgendwie Opfer eines Verbrechens zu werden. Hätte Lermaeé nicht das Ziel vor Augen eine Jedi zu werden, vermutlich wäre sie jetzt sofort auf ihren Heimatplaneten zurückgekehrt, natürlich nicht ohne ein paar Kirschen zur Rekultivierung mit zunehmen. Es war ein Brauch das die Heimkehrer eine Sache mit zurück brachten und sie mit allen Teilten. Allerdings war es müßig darüber nachzudenken was-wäre-wenn, den sie blieb. Auch wenn Maridun ihr schöner erschien als Lianna. Vielleicht war Tatooine eine schönere Welt als Maridun und Lianna? Wer konnte das schon sagen, der noch nicht dort war?

Bei dem Gedanken an die Polizei, kam ihr wieder das ungläubige Gesicht des Mannes in den Sinn, als sie gefragt hatte was ein ID-Chip sei. Nachdenklich runzelte sie ihre Stirn, was man auf grund des Fells nur schwer sah, und dachte darüber nach. Aber sie konnte sich keinen Reim darauf machen, was mit "ID" gemeint war. Chip war ihr geläufig, zumindest bekannt. Chips waren kleine Bauteile in Computern, Droiden, Komlinks und anderen technischen Geräten. Aber was war ein "ID-Chip"?


"Meister, der Polizist der mich befragt hatte, fragte auch nach einem "ID-Chip". Was ist das?"


[Lianna-System | Lola Curich | Gewerbegebiet | auf dem Rückweg ur Jedibasis] Lerameé und Nen-Axa
 
Jedi Basis ~ Trainingsraum ~ mit Sarid, Visas, Rilanja & Farawyn

Langsam fasste Nei sich wieder. Wortlos, mit einem dankenden Nicken signalisierte sie ihrer neuen Meisterin und der Miraluka, dass es wieder besser war. Helfen konnten sie nicht. Zumindest nicht so akkut wie sie es annahmen. Etwas blass, aber wieder aufrecht kehrte sie zurück zur Gruppe zurück. Sie nahm gerade noch wahr, wie Sarid erneut ihre anstehende Reise nach Corellia ansprach. Nei fühlte sich noch etwas wackelig, vor allem aber unbehaglich. Dennoch antwortete sie mit zurückkommenden Selbstbewusstsein und wie schon zuvor in der Kantine, als die Jedi ihr einen Platz als Schülerin angeboten hatte:

"Wenn Corellia euer Ziel ist, werde ich euch begleiten, Sarid. Diese Herausforderung lasse ich mir keinesfalls entgehen."

Die Ruusanerin ballte ihre rechte Hand zu einer Faust und schlug mit ihr klatschend in die offene Linke, wobei sich einer ihrer Mundwinkel leicht hob. Es war vielleicht etwas riskant, ohne ein besseres Training in feindliches Gebiet einzudringen - noch dazu Corellia - ihre Anfälle, die sie noch nicht wirklich unter Kontrolle hatte mal ganz außen vor gelassen. Doch auch als Nicht-Jedi wusste sie sich zu helfen und würde ihre Frau stehen, wenn es die Situation erfordern sollte. Auch musste sie einen Gedanken an den alten Jedi Orden auf Corellia verschwenden, der ihr ursprüngliches Ziel gewesen war, und sich eingestehen, dass sie ihn zu gerne sehen wollte. Und wenn man dazu den Planeten befreien musste, war es nunmal so.

Das fehlende Training brachte sie jedoch an die Grenze zur nächsten unangenehmen Situation, als Sarid ihnen allen Aufgaben verteilte. Rilanja und Visas, die schon Erfahrung hatten durften Lichtschwertübungen durchführen. Farawyn, der menschliche Neuankömmling und sie selbst sollten sich der Macht öffnen. Wenn es weiter nichts ist, rief Nei in ihren Gedanken sarkastisch zu sich selbst. Wenn sie nicht gleich wieder zappelnd am Boden liegen wollte, würde sie die Rätin auf ihre Schwierigkeiten hinweisen müssen. Vor all den anderen hier verbat es der Ruusanerin jedoch ihr Stolz.

Einen Augenblick zögerte die Padawan, Farawyn schien gerade schon begonnen zu haben. Dann setzte sich bedächtig und kontrolliert im Schneidersitz auf den Boden, schloss die Augen und nahm eine meditative Haltung ein. Die Matten ignoriert sie dabei - der kalte Boden war ihr irgendwie lieber.
Sie wusste in etwa was die Macht war und wie sie funktionierte. Bis vor kurzem hatte ihr Körper jedoch reflexartig versucht dieses Energiefeld auszusperren. Das beherrschte sie gemessen an der für die attestierte Schwere in ihrem Fall recht gut. Ansonsten hätte sie diese Anfälle hier in der Basis wohl im Minutentakt. Jetzt musste sie die Tür jedoch öffnen, nur einen Spalt, genauso wie Meister Nackl es ihr in der Bibliothek erklärt hatte. Das konnte aber nur gelingen oder anders gesagt konnte die Tür nur dann nicht von der Macht eingetreten werden, wenn sie sich langsam voran tastete.
Nei atmete tief ein und aus, begann sich auf ihren Körper zu konzentrieren, auf ihren Blutkreislauf und keinen der äußeren Einflüsse. Das Surren der Lichtschwerter der anderen Padawane störte etwas. Erst nach Minuten der Konzentration auf sich selbst begann Nei die Geräusche der Umgebung so gut wie garnicht mehr wahrzunehmen. Ihr Körper wurde leichter und nur der Rhythmus ihres Herzschlages bestimmte eine Form von Zeit. Sie war soweit. Vorsichtig "öffnete sie die Tür", ließ die antrainierte Kontrolle über ihren Geist fallen. Ihr Körper wehrte sich und nichts geschah. Weiter verbildlichte Nei sich vor ihrem geistigen Auge, wie sie die "Tür zur Macht" immer weiter öffnete.

Dann, wie ein Fluss, der einen Damm durchbrach, explodierte das Licht der Macht und strömte in sie hinein. Sie hatte sich zu weit geöffnet und unkontrolliert brachen die Eindrücke über die Frau hinein. Ihr Körper begann vor Verkrampfung zu zittern, während sie in ihrem Inneren einen Kampf um ihren Verstand führte. Ruhe bewahren, es geschehen lassen, die Strömung kontrollieren besann Nei sich nach dem ersten Schrecken und dosierte mithilfe der von Meister Nackl ihr an die Hand gegebenen Metapher die Zirkulation der Macht durch ihren Körper. Nur wenig Eindrücke ließ sie zu und zum ersten Mal spürte die Ruusanerin, wie sie die Wärme der macht sie durchströmte ohne sie zu verbrennen. Ein Lächeln trat in das Gesicht der jungen Frau und ein Glücksgefühl machte sich in ihre breit, bevor ein kurzer Schnitt alles beendete. Sie kam wieder zu sich, öffnete ihre Augen und fand sich in der gleichen Position wie sie sie eingenommen hatte, sitzend im Traingsraum der Basis wieder. Ihre Freude hatte ihre Disziplin abgebrochen, es war vorbei.


"Bantha-Mist!", stöhnte Nei niedergeschlagen. "Alles für die Katz'..."

Sicher war ihr klar, dass es für sie ein unbeschreiblicher Erfolg war, eine Erfahrung, wie sie sie nie zuvor gemacht hatte. Doch es war immernoch fast unkontrolliert geschehen und sie ermahnte sich selbst über die fehlende Disziplin den Zustand länger aufrecht zu erhalten. Enttäuscht ließ sie sich nach hinten fallen und schaute an die Decke des Raumes.

Jedi Basis ~ Trainingsraum ~ mit Sarid, Visas, Rilanja & Farawyn
 
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[Lianna – Lianna City/Lola Curich Gewerbegebiet – vor der miesen Kneipe]
- Kadajj , Krizz –Polizeibeamte, Cantinagäste

Noch viel länger hätte Kadajj die Befragung nicht ausgehalten. Der Officer sah zu seinem Glück ein, dass er nicht viel mehr aus ihr herausholen konnte, was ihm für die Ermittlungen noch nützlich hätten sein können oder um ihr einen Strick daraus zu drehen. Krizz hingegen musste sich immer mit noch einem fetten Beamten wie aus einem schlechten Polizeiholofilm abgeben, doch schien es ihm einen gewissen Spaß zu bereiten. Gegen die Wand neben dem Eingang zu der Kaschemme gelehnt, verfolgte sie das Schauspiel.

Der wohl trainierte Körper ihres neuen Bekannten hob sich von der Straßenbeleuchtung und den zusätzlichen Polizeischeinwerfern erhellt vor dem unwürdigen Subjekt, dessen Massen mehr schlecht als recht in die Uniform gepresst waren, wohltuend ab. Das Verhör, oder eher die Unterhaltung, die der kurzhaarige Mann innerhalb kürzester Zeit dominierte, ging in eine äußerst interessante Richtung. Die Reaktionen des Officers waren widerlich und amüsant zugleich, so dass Kadajj spaßeshalber den Kopf zur Seite legte und verheißungsvoll den Mund öffnete, als beide Männer in ihre Richtung sahen. Das, was Krizz beschrieb, konnte sie sich mit ihm durchaus im Rahmen des Umsetzbaren vorstellen – allerdings blieb es für den Fettsack ein Wunschtraum, den er sich höchstens alleine verwirklichen konnte. Alsbald beendete er sichtlich beeindruckt die Vernehmung und Krizz kam auf sie zu – sie war erfreut zu hören, dass er ebenso genug von hier hatte.

Siedendheiß fiel ihr bei seiner Frage ein, dass sie noch ihre Einkäufe in der Cantina hatte stehen lassen und schoss, ohne sich um die noch anwesenden Ermittler zu kümmern, in die schäbige Spelunke. Wenn irgendjemand die Kleidungsstücke an sich genommen oder beschädigt hatte, würde sie den Delinquenten jagen und sich eine grausame Bestrafung ausdenken.

„Wo ist der Wirt?“,

rief sie erbost in den Raum – es roch immer noch nach schäbiger Kneipe, nach verbranntem Fleisch, verschmorten Kunststoffen und Löschschaum. Im hellen Licht der Scheinwerfer sah der Raum noch erbärmlicher aus, als er sowieso schon war, durchsetzt von den Markierungen der Spurensicherung.

„Miss, wir sind noch dabei…“,

setzte eine orangehäutige Twi’lek in einem Overall an, die sie als Angehörige der Spurensicherung erkennen ließ.

„Mir egal – ich habe hier noch Sachen zurückgelassen, die ich unbedingt mitnehmen muss!“ ,

erwiderte Kadajj in einem Ton, der keinen Widerspruch zuließ. Die Ermittlerin wechselte einen kurzen Blick mit einem Kollegen, der ihr zunickte.

„Was haben Sie denn hier noch?“ ,

fragte die Twi’lek schicksalsergeben was die Rattataki gleich viel versöhnlicher stimmte.


[Lianna – Lianna City/Lola Curich Gewerbegebiet – miese Kneipe]
- Kadajj – Ermittler
 
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Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Trainingsraum 4 - Kestrel, Brianna

Kestrel war erkennbar zufrieden darüber, dass ihre Padawan sich mit dem ihr überlassenen Material beschäftigt hatte. Die Coruscanti motivierte sie, auch auf eigene Faust weiter zu lernen und ihre Fähigkeiten zu verbessern, eine Mentalität, welche Brianna zutiefst verinnerlicht hatte. Wieder einmal fiel ihr auf, dass ihre Meisterin sie bereits mental auf die Zeit nach einer etwaigen Beförderung vorbereitete, nur wusste die Echani nicht, ob sie sich davor freuen oder fürchten sollte. Freuen, weil ein großer, lange gehegter Wunsch endlich in Erfüllung ginge – Brianna Kae, Jedi – oder sich fürchten, weil sie keineswegs an die Maßstäbe heranreichte, die sie für sich persönlich als Ritterin setzte. Die Tatsache, dass man sie als auf absehbare Zeit für würdig erachtete, ehrte sie allerdings.

Freilich war es ein wenig enttäuschend, dass Kestrel ihr auf Anhieb keine geeigneten Meisterinnen empfehlen konnte, doch die konnte sie zur Not auch selbst recherchieren, so wie sie das in einem Fall bereits getan hatte.

„Nein, ist sie nicht,“

Bestätigte die Silberhaarige. Die Jedi-Ritterin entschuldigte sich für ihren Lapsus im Bezug auf Korriban und Brianna beließ es dabei. Es gab keinen Grund, lange darauf herumzureiten, die Erinnerung war auch so schon schmerzhaft genug, ohne kleine Peinlichkeiten auszubreiten. Stattdessen variierten sie das Thema. Verglichen mit Corellia wäre die jetztige Basis nichts besonderes, obwohl sie Kestrel trotzdem ein Gefühl der Gemeinschaft vermittelte, welches die Echani-Athletin nicht teilte. Allerdings hatte erstere ein Einzelzimmer, während sie sich ihres mit einer noch unbekannten Person teilen musste.

„Nein, eigentlich nicht. Ich finde es eher ungewohnt, mit so vielen Leuten unter einem Dach zu leben. Es fehlt an Privatsphäre, findest du nicht? “

Fragte sie ihre Meisterin rhetorisch, um den Faden sogleich wieder aufzunehmen.

„Gerade durch das Doppelzimmer gibt es überhaupt keinen Rückzugsort für mich, an dem ich mal alleine sein kann. Meine Zimmergenossin habe ich noch nicht gesehen, aber sie hat sich gleich einmal das untere Bett gesichert.“

Nicht, dass Brianna einen Wert darauf legte, ob sie nun oben oder unten schlief, doch beschweren konnte man sich ja mal.

„Falls Einzelzimmer ein Privileg von Rittern sein sollten, werde ich mich allerdings ran halten,“

Lachte sie schließlich und erfreute sich an dem Gedanken, rangmäßig mit Kestrel gleichzuziehen.

Im Trainingsraum erklärte ihre Mentorin, dass die Vorgabe von zweieinhalb Minuten für die drei Runden tatsächlich ihre Zeit und das Haupt- und ihr persönliches Nebenziel, ihre Freundin zu schlagen, somit praktischerweise ohnehin identisch identisch waren. Zugleich bedeutete das natürlich auch, dass die gerade einmal 150 Sekunden eine anspruchsvollere Zeit waren als gedacht. Die Dunkelhaarige traute ihrer Schülerin eine Menge zu, wenn sie ihr vorgab, die eigene Zeit zu schlagen. Brianna lächelte und legte geschmeichelt den Kopf schief – dass Kestrel behauptete, gemein zu sein, änderte überhaupt nichts daran. Für den Aufbau hätte die Coruscanti indes einige Stunden gebraucht, wofür die athletische Weißhaarige ihr Respekt zollen musste, denn von der Idee bis zur anspruchsvollen Umsetzung steckte nicht wenig Aufwand dahinter.

„Ich denke, dass dir das niemand zutrauen würde, der dich auf der Straße sähe, den Kurs in der absolvieren, nicht ihn zu bauen, meine ich,“

Lobte Brianna ihre Meisterin.

„Außerdem finde ich dich nicht gemein. Das ist eine Herausforderung, die ich mit Freuden annehme und ich werde mich bemühen, dich nicht zu enttäuschen. Ganz besonders freut mich, dass du dir so viel Mühe gemacht hast meinetwegen, ich weiß das wirklich zu schätzen. Das hast du toll hinbekommen und ist überhaupt nicht perfide. Wobei, das sage ich jetzt,“

Scherzte die 24jährige, bevor sie sich an dem Hindernissparcours verausgabte.

Eins der eher unangenehmen Dinge im Leben, die trotzdem immer wieder vorkamen war, eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten. Wo außerhalb eines Trainingsraum fand man Gegebenheiten vor, welche einem harten Ball, der auf einem nur leicht gepolsterten Boden sehr, sehr wackelig war, glichen? Briannas intuitive Antwort wäre gewesen zu betonen, dass Balance für eine Kämpferin immer und jederzeit wichtig war und dies ein Weg war, diese auch unter Zeitdruck noch weiter zu verbessern.

„Nun… nasse Felsbrocken, über die man hüpfen muss? In einem Fluss, womöglich? Auf Alzoc III mussten wir zum Glück nicht viel klettern. Im Wasser treibende Baumstämme? Ob sich ein fliegender, runder Sondendroide so verhält, wenn man auf ihm steht? Ich weiß es nicht,“

Spekulierte sie, just als ein amphiboid aussehender Mann den Raum betrat. Wie Brianna, welche er um wenige Zentimeter überragte, trug er keine Jedikluft. Durch die schwarzen Trainingssachen konnte man zweifelsfrei erkennen, dass er durchtrainiert war, allerdings wirkte er für ein männliches Wesen eher drahtig und nicht unbedingt muskulös, wie die Echani-Frau. Seine Bewegungen verrieten zudem, dass er sich hier zuhause fühlte, jedoch zugleich noch eher vorsichtig war, wie ein Padawan. Er entschuldigte sich höflich, als er die beiden Damen sah, doch wirklich sympathisch wirkte der Blauhäutige auf die Echani nicht. Er war irgendein Wasserwesen, und Brianna hatte immerzu den Zwang, sich diese glitschig-nass vorzustellen, so wie man sich vor der als schleimig erwarteten Berührung einer Divto ekelte, selbst wenn man genau wusste, dass diese sich stattdessen weich und warm anfühlten. Darüber hinaus hatte der Padawan Kopftentakel, ähnlich wie die Lekku eines Twi'leks, also im Ergebnis die so ziemlich schlimmste Kombination, die man sich vorstellen konnte. Die Silberhaarige kannte die Rasse vom Sehen noch von Nar Shaddaa her, war sich aber bei dem Namen nicht sicher. Früher oder später begegnete man auf dem Hutt-Mond jeder nur denkbaren Rasse – die Frage war, ob man mit dem Betreffenden dann auch gefahrlos Smalltalk betreiben konnte.

Als der Betreffende gerade gehen wollte (zu Briannas Erleichterung, denn sie fand den Anblick seiner Spezies wirklich schauderhaft, vom Gedanken, ihn mit bloßen Fäusten zu berühren ganz zu schweigen), lud Kestrel ihn dummerweise zum Mittrainieren ein, so dass ihre Padawan sich bemühen musste, ihre Enttäuschung zu verbergen und mit einem Lächeln zu überspielen.

„Wobei ich denke, dass der Kurs zu schwierig für dich ist. Wenn dir der Platz in der Ecke dort drüben reicht, kannst du aber gerne hier trainieren. Du störst uns nicht, nur die Geräte kannst du eben momentan nicht anderweitig benutzen,“

Versuchte Brianna ihn diplomatisch von der Idee fernzuhalten, den Kurs absolvieren und verschwieg dabei, dass er an dem genannten, als einzigen in Frage kommenden Platz mitten im Schussfeld des Trainingsdroiden stehen würde, aber das absolut Letzte, was sie erleben wollte war, dass hier irgend so ein Typ einfach hereinplatzte, sich an
ihrer Übung versuchte und sich womöglich noch geschickter dabei anstellte als sie, aber das traute sie ihm eh nicht zu. Selbst sie konnte die Übung allein körperlich nicht bewältigen, schon gar nicht in der Vorgabezeit, und jemand anderes war dazu erst recht nicht in der Lage. Was die Macht anging, würde das Wasserwesen hoffentlich noch nicht soweit sein. Lieber würde sie ihn als Angreifer akzeptieren, auch wenn sie dadurch Gefahr lief, ihn eben doch schlagen zu müssen. Wenigstens wurde sie durch Kestrel daran gehindert, diese Gedanken weiter verfolgen zu müssen. Sie stellte die Frage, was „perfektionierte Körperbeherrschung“ war, und obwohl die Frage an beide (mutmaßlichen) Padawane gerichtet war, war der Neuzugang wenigstens höflich genug, ihr den Vortritt zu lassen.

„Perfektionierte Körperbeherrschung ist das, was alle Kämpferinnen anstreben, denn nur durch sie ist perfekte Kampfkunst überhaupt denkbar,“

Begann Brianna zu dozieren – hier kannte sie sich wahrhaftig aus.

„Nimm die höchste Stufe der Echani-Kampfkunst als Beispiel. Die Technik muss so schnell und ansatzlos ausgeführt, werden, dass die Andere sie nicht vorhersehen kann. Gleichzeitig ist es erforderlich einen, exakt bestimmten Punkt, der noch dazu von Individuum zu Individuum leicht unterschiedlich ist, millimetergenau zu treffen, im exakt richtigen Augenblick, mit einer präzise definierten Kraft. Man muss dazu vielleicht nicht über perfekte Körperbeherrschung verfügen, doch sehr nahe dran ist es zweifellos.

Hier sind es die Bälle: einen bestimmten Punkt bei einem Sprung von zwei oder drei Metern genau zu treffen und dann das Gleichgewicht auf einer Kugel zu halten, bereit für den nächsten Sprung, ohne lange Zeit zum Zielen zu haben. Es müssen mehrere Sprünge hintereinander fast perfekt ausgeführt werden, doch leider sind wir nicht perfekt. Ein Wesen aus Fleisch und Blut kann schon aufgrund seines Kreislaufs niemals exakt still stehen, Muskeln können nur in einer bestimmten Frequenz nacheinander kontrahieren, die elektrischen Signallaufzeiten in unseren Nervenbahnen setzen unserer Reaktionsgeschwindigkeit Grenzen und es sind uns noch viele weitere Grenzen durch Biologie und Physik auferlegt. Doch wir wären gerne perfekt, wir würden diese Grenzen gerne überwinden, und genau hier kommt die Macht ins Spiel, habe ich recht? Die Frage ist, wie? Wie löse ich mein Problem?“

Spekulierte sie, legte die paar Schritte zu den fraglichen Bällen ein weiteres Mal zurück und bestieg den nächsten, um demonstrativ auf ihm zu balancieren, um nach ein paar Sekunden wieder herabzusteigen.

Des weiteren hatte Kestrel noch Manöverkritik offen – sie hatte den Treffer, den ihre Schülerin „großzügig“ übergangen hätte, offenbar doch bemerkt, eigentlich kein Wunder, wenn man es recht bedachte. Ihre wilde planlose Abwehr mit dem Lichtschwert hatte ihr zudem überhaupt nicht gefallen und sie tadelte ihren Schützling dafür, die das erklärtermaßen viel besser konnte. Brianna legte sich in Gedanken eine demütige Antwort zurück, doch sie kam nicht mehr dazu, sie in Worte zu fassen. Im selben Moment nämlich betrat ein mit etwa ihrer Größe recht kleiner Mensch den Raum (Skyler). Auch er trug Sportkleidung, aber im Großen und Ganzen wirkte er recht widersprüchlich. Von seinem Auftreten her schien er hierher zu gehören, und seinen Worten nach schien er sich auch auszukennen, doch ansonsten gab es nicht viel jedihaftes an ihm. Er machte Kestrel gegenüber, was er wohl für eine Begrüßung hielt und drückte dann mit seinen eigenen Worten aus, dass er das Absolvieren des Kurses einmal demonstrierten würde – vermutlich meinte er das. Nicht wirklich, oder? Brianna warf ihrer Meisterin einen fragenden Blick zu, um sich anschließend mit verschränkten Armen und skeptischem Geschichtseindruck neben sie zu stellen.

Dabei grinste der Mensch selbstsicher – mit einem Male wirkte der wandelnde Fisch gar nicht mehr so sehr unsympathisch, dachte die Silberhaarige, wenn man den Vergleich hatte wenigstens. Sie konzentrierte sich ein wenig, um den Machteinsatz des Probanden besser beobachten zu können. Immerhin bestand durchaus die Möglichkeit, dass der Womöglich-Jedi nur reichlich schrullig und abgesehen davon schon ganz hilfreich wäre. Die Hoffnung hielt nicht lange: zwar konnte sie die Veränderung, den Fluss in der Macht spüren, als dieser Kraft aus ihr schöpfte, doch kaum hatte er das obere Ende der ersten Rampe erreicht, begann der Ärger für die Padawan. Offensichtlich machte er sich über sie und die Aufgabe lustig! Brianna spürte, wie ihr das Blut in den Kopf schoss, was sich angesichts ihrer alabasterfarbenen Haut auch von außen problemlos nachvollziehbar war. Die Mätzchen währten den ganzen Parcours über, oder zumindest bis zu der Stelle nach den Bällen, wo die beiden Frauen warteten. Falls er das für lustig hielt, lag ihr Humor ganz und gar nicht auf derselben Wllenlänge. Ob der große Meister aller Klassen allerdings dachte, die Übung wäre bereits zu Ende, etwa weil er das folgende Tau mit den Slalomstangen übersehen, oder weil er einfach keine Lust mehr hatte, blieb der Echani verborgen, und als er von einem der Bälle, die er durcheinander gewirbelt hatte, am Kopf getroffen wurde, anstatt ihn zu fangen, bewegten sich ihre Mundwinkel zum ersten Mal seit Beginn der Demonstration über die Horizontale. Sie fühlte sich brüskiert und war wütend auf den Menschen.

Hilfreich war das Theater nicht im Mindesten gewesen, aber wie denn auch? Der Mensch hatte nicht einmal gewusst, was die Übung eigentlich war, bevor er, ohne Kestrel als Gegnerin zu haben, losgelegt hatte. Dem Herumgehampel konnte sie nichts abgewinnen (obwohl sie widerwillig und durchaus missgünstig zugeben musste, dass er gut darin war) und die Stelle mit den harten Bällen hatte er ebenfalls nicht wirklich gelöst. Die einzigen positiven Aspekte, die sie an der Sache fand, waren, dass er durch seine zahlreichen Faxen
viel zu langsam gewesen wäre und die beruhigende Erkenntnis, dass es keinen Hinweis darauf gab, dass er ihr unter dem Strich tatsächlich irgendetwas voraus hatte. Dafür war ihr auch so gründlich die Lust vergangen, die Übung gleich nochmal am Stück zu versuchen.

Anschließend hielt er ihnen, und das machte Brianna endgültig rasend, einen Vortrag über die Bedeutung praktischer Erfahrung für das Training, während die Kampfkünstlerin im Geiste die Konsequenzen auf die möglicherweise bevorstehende Beförderung abwog, die es haben würde, einen anderen Jedi zu vermöbeln. Anschließend lud er sie, wie es ihr schien, auf eine Sauftour ein. Als ob sie… mit ihm… nach allem, was er gerade abgezogen hatte… merkte der denn gar nichts? Die 24jährige spielte mit dem Gedanken, sich kurz mit der Macht einem Eindruck von seinem Gesundheitszustand zu verschaffen, um ihm den dann unter die Nase zu halten, doch da sie glaubte, das Ergebnis ohnehin bereits zu kennen, sah sie davon ab. Welcher Jedi marschierte denn mit Zigaretten in der Hosentasche in den Trainingsraum? Schade, dass sie ihn vor den Zeugen nicht wirklich beklaut hatte. Dafür streifte ein wesentlich perfiderer Gedanke ihren Geist, wie sie sich revanchieren könnte, ohne dass es jemand merkte…

„Falls du es tatsächlich einmal mit Sith zu tun gehabt haben solltest, hast du mit Sicherheit keine derartige Show abgezogen, oder du wärst nicht mehr hier, soviel steht fest. Ich bin erfahren in solchen Dingen!“

Entgegnete sie ihm scharf.

„Du wirst aber schon sehr bald Gelegenheit haben, ein weiteres Mal über die Dächer von Coronet zu jagen, und ich hoffe sehr, dass du sie wahrnimmst –“

Brianna spielte damit auf den vorhin eingegangenen Aufruf des Rats zur Beteiligung an der bevorstehenden Invasion auf Corellia an.

„Da das der so ziemlich letzte Ort in der Galaxis wäre, an den ich mich freiwillig begeben würde. Ich hoffe, du nimmst es uns nicht übel, dass wir dein freundliches Angebot ausschlagen müssen. Wir haben keine Zeit, weil wir noch viel trainieren müssen – jemand wie du versteht das sicher.“

Die Stimme der Echani triefte nur so vor Sarkasmus. Dabei legte sie ihm den Arm auf die Schulter und schob ihn auf unnachahmliche Weise sanft, aber unwiderstehlich Richtung Ausgang – wie ein überdimensionales Kuschelkissen mit Repulsorantrieb. Hoffentlich rechtzeitig, bevor sie die Beherrschung verlor, denn sie hatte jetzt schon das Gefühl, zu platzen. Mit der freien Hand nahm sie ihm zudem das Trainingslichtschwert weg.

„Das lässt du besser hier – selbst mit denen kann man sich böse verletzen, wenn man sich entsprechend anstellt.“

Wie zum Beispiel damit in der Nase zu bohren, dachte sie im Stillen. Was für eine Type! Manche Dinge im Leben waren einfach nur mit Zynismus zu ertragen.

Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Trainingsraum 4 - Skyler, Gun, Kestrel, Brianna
 
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(Jedi / Aldryn Hyr)

- Lianna – Jedi-Basis – Übungsraum der Padawane -

Stille lag über dem Lernzimmer der Jedi-Basis. Es war so leise, dass man eine Feder zu Boden hätte fallen hören können. Acht Köpfe beugten sich dicht über ihre Tische und damit über ihre Aufgaben. Jedi Großmeisterin Aldryn Hyr, die im vorderen Teil des Raumes hinter einem großen Schreibtisch saß, wandte ihren Blick hinüber zu dem Chrono, das auf einem Regal neben der Tür stand. Noch fünf Standardminuten. Von einem der Plätze am Fenster erklang ein Seufzen. Die letzte Aufgabe war besonders knifflig und Aldryn war bereits gespannt auf die Lösungen, die die Padawan ihr präsentieren würden. Sie hatte eine Situation kreiert, in der sich ihre Schüler in eine moralisch zwiespältige Lage versetzen mussten. Es würde interessant sein zu lesen, wer welchen Weg zur Problemlösung einschlug. Zur Ausbildung von Jedi-Rittern gehörte mehr, als nur der Umgang mit dem Lichtschwert. Es gab viele Jedi, die dies vergaßen, besonders in unruhigen Zeiten, wie sie schon seit Jahren in der Galaxis herrschten. Aldryn Hyr war eine dieser Jedi.

Sie war eine Kämpferin. Sobald ihre Hand den Griff ihres Schwertes umschloss, schien sie mit ihr zu verschmelzen. Der Rat sagte, ihre Fähigkeiten seien beeindruckend, doch ihr Temperament wäre gefährlich. Im Kampf ließ Aldryn alles los. Es gab nur noch sie, die Macht, ihren Gegner und leider auch ihre Gefühle. Nie war sie völlig in der Lage gewesen, sich von letzteren zu befreien – eine Lektion, die selbst der jüngste Padawan immer und immer wieder gepredigt bekam. Es hatte Situationen gegeben, in denen Aldryn über die Stränge hinaus geschlagen war. Der Rat hatte sie gerügt und davor gewarnt, dass sie sich zu nahe am Rand der dunklen Seite bewegte. Aldryn hatte diese Bedenken mit einer lockeren Handbewegung weg gewischt. Sie wusste was sie tat, dachte sie jedenfalls – bis sie eines Tages die Kontrolle verlor. Nach diesem Vorfall hatte der Rat sie zurück beordert, in seine unmittelbare Nähe und weg von der vordersten Front, in der kampffähige Jedi die Republik normalerweise unterstützten. Aldryn hatte sich um ihrer Möglichkeiten betrogen gefühlt. Sie gehörte nicht in die Basis, hatte sie gesagt. Sie hatte dorthin zurück gewollt, wo sie dem Orden von Nutzen war, doch alles Flehen hatte nichts genutzt. Der Rat hatte zu seiner Entscheidung gestanden. Es war Rätin ChesaraSyonette gewesen, die sie schließlich an ihre neue Aufgabe heran geführt hatte: das Unterrichten von Padawan-Schülern. Am Anfang war dies sehr schwer für Aldryn gewesen. Sie konnte nicht gut mit Kindern, wirkte zu hart und wusste nicht mit wissbegierigen Fragen umzugehen. Das Lehren lag ihr nicht. Aldryn Hyr war nur gut für den Kampf. Es war eine Herausforderung, doch über die Zeit änderte sich auch dies. Nicht nur die Kinder lernten. Auch Aldryn selbst lernte dazu.

Die letzten fünf Minuten waren verstrichen. In dem kleinen Übungsraum war es noch immer leise. Draußen schien die Sonne zwischen weißen Puffwolken hervor. Aldryn erhob sich. Sie war eine hoch gewachsene Frau mit kantigen Gesichtszügen. Ihre grauen Augen hatten viel gesehen, davon zeugte auch die verblichene Narbe, die über ihre linke Wange lief.


“Die Zeit ist um! Alle Hände auf die Tische.“

Aldryns feste Stimme hallte über das konzentrierte Schweigen hinweg und im Nu keimte ein leises Rascheln und Getuschel auf, ehe die Schüler, einer nach dem anderen, ihre flachen Hände auf die Tischplatten vor ihnen legten. Der Blick der Jedi Großmeisterin wanderte von einem Schüler zum nächsten.

“Milka, ich sagte die Zeit ist um. Corona, für dich gilt das Gleiche. Null Punkte für jeden, der jetzt noch schreibt – außerdem 50 zusätzliche Liegestützen für die nächsten drei Tage..“

Diese Androhung wirkte. Augenblicklich hielten beide Padawane in ihren Bemühungen, ihrem Text noch ein paar zusätzliche Wörter hinzu zu fügen, inne. Die Jedi erhob sich und griff nach dem bereits bereit liegenden Datenchip. Dann ging sie von Tisch zu Tisch, um die Datensätze aller acht Schüler nacheinander darauf zu laden. Leises Flüstern erhob sich, während sie ihre Runde machte.

“Was hast du bei der zweiten Aufgabe raus?”

Fragte Corona, die Togruta, ihren Sitznachbarn. Feliz, ein junger Sullustaner, beugte sich zu ihr herüber.

“Jedi Master Ulm Bon Ubon hat die Schriften der ersten Illusionserzeugung verfasst. Meisterin Tam’lel Alua erweiterte sie später um die Kapitel 15 und 16.“

„So ein Mist! Bist du sicher?“


Meldete sich nun auch Natl zu Wort.

“Ich habe geschrieben, dass Meisterin Murima Sandan die neuen Kapitel angefügt hat.“

Das gegenseitige Austauschen der abgegebenen Antworten gehörte dazu, wenn die Padawane eine Prüfung hinter sich gebracht hatte und Aldryn ließ sie gewähren, bis sie alle Daten eingesammelt hatte. Dann steckte sie den Datenchip in die Tasche ihrer Tunika.

“Also gut, das war es für heute. In der Cantina wartet das Mittagessen auf euch und in zwei Stunden treffen wir uns im dritten Trainingsraum zum Konditionstraining. Ruht euch aus, macht einen Sparziergang an der frischen Luft. Draußen ist herrliches Wetter.“

Riet Aldryn und entließ mit diesen Worten die kleine Schar an Padawanen, die, ohne sich dies zweimal sagen zu lassen, aus dem Klassenraum hinaus stürmten. Aldryn selbst blieb noch, um die Fenster zu öffnen und frische Luft hinein zu lassen. Als sie sich wieder umdrehte, hatte sich eine Gestalt in die offene Tür geschoben. Eine Cathar, das glänzende Fell von durchgehendem Grau, blinzelte Aldryn durch ihre stechend gelben Augen hinweg gemütlich an.

“Aldryn Hyr. Wie lange ist es her, seit wir uns zuletzt gesehen haben?“

Schnurrte die Katze und es brauchte die Jedi-Großmeisterin einige Sekunden, bis sie Cheetah erkannt hatte.

“Zu lange, offensichtlich.“

Antwortete sie, als ihr bewusst wurde, wen sie vor sich hatte. Sie hatte zusammen mit der Cathar ihre Jedi-Ausbildung absolviert, zumindest fast. Aldryn war einige Jahre älter als Cheetah und entsprechend früher fertig gewesen. Und während Cheetah noch immer in der Galaxis unterwegs war, um für Frieden und Gerechtigkeit zu sorgen, fristete Aldryn schon seit längerer Zeit ihr Dasein in der Basis der Jedi. Es hatte auch seine guten Seiten, manchmal und mittlerweile wusste sie, dass sie es gebraucht hatte. Trotzdem vermisste sie das Reisen und den direkten Kontakt mit der Republik und ihrem Volk.

“Bist du hier aus dem Grund, von dem ich denke…“

Begann Aldryn fragend. Cheetah nickte.

“Corellia.“

Bestätigte sie. Aldryn griff ihre Unterlagen von dem großen Schreibtisch. Die bevorstehende Rückeroberung Corellias war das Gesprächsthema Nummer eins in der gesamten Basis, seit der Rat eine Nachricht an alle Jedi verschickt hatte. Jeder von ihnen, der sich berufen fühlte, hatte die Möglichkeit, den Rat um eine Teilnahme zu bitten. Jeder. Es war lange her, seit Aldryn ihr Lichtschwert gegen einen echten Gegner benutzt hatte, einen Gegner, der nicht aus Blech bestand und Blasterschüsse in einer vorhersehbaren Reihenfolgte abfeuerte.

“Du kommst doch auch, nicht wahr?“

Fragte Cheetah.

”Du bist immer die Beste mit dem Lichtschwert gewesen.”

Aldryn begegnete dem Blick der Cathar mit gemischten Gefühlen und einer Spur von Wehmut. Anders, als Cheetah vermuten mochte, hatte sie den Rat nicht um Erlaubnis gebeten, sich der Schlacht anschließen zu dürfen.

- Lianna – Jedi-Basis – Übungsraum der Padawane – Mit Cheetah -
 
Lianna - Jedibasis - zentrale Spachtelkammer - Sarid, Nei, Farawyn und Rilanja

Während sie ihr Frühstück zu sich nahm konnte Rilanja nicht umhin sich zu fragen ob Farawyns Aussage über das Verharren im Wald nicht auch irgendwie auch auf sie zutraf. Zwar hatte sie keine besondere Nähe zur Natur gesucht, aber so eine Art Wald hatte sie auch gehabt, ihre Holoträumereien und ihr Geschäft, vor dem sie in regelmäßigen Abständen weggelaufen war...
Vielleicht war es ihr Essen, aber irgendwie fühlte sie sich im Moment nachdenklicher, als sie es von ihrem ersten Tag in der Basis des Jedi-Ordens erwartet hätte. Andererseits entsprach die Basis nur sehr wenig von dem, was sie aus den Filmen kannte, und wahrscheinlich würde sie sich mit dem Gedanken anfreunden müssen, dass nichts wirklich so war sie wie es sich erträumt hatte.
Oder sie musste einfach beim Träumen etwas mehr Ehrgeiz an den Tag legen...


Ich hoffe ich habe noch nicht verdaut, bis wir trainieren, schließlich will ich warm bleiben,

meinte sie auf die Bemerkung ihrer Meisterin, und verzichtete in dem Moment auf eine Ausführung über die Verdauung der Falleen, über die sie selbst nicht mehr wusste als jede andere langjährige Anwenderin ohne pädagogischen oder akademischen Hintergrund.
Die Erwähnung des Ratssaals rief in ihrer Phantasie großartige Bilder und die Erinnerung an pompöse Szenen hervor - so wie der Showdown zwischen Jedi-Meister Tschwetzanaggea und dem dem Herrn der Sith-Geisterlegion, Grolph-Dundlen, oder der Abschlussmonolog von Hochrat Gar'yx Gy'ga nach der nahezu effektlosen Austragung des Krieges zwischen der dritten Republik und dem vierten Emporium aus Basis von Flimsiplast und Geschicht angebrachten Strichfiguren.
Allerdings rief sie ihre Phantasie schnell zurück, denn wenn sie nach allem ging was sie bisher von der Basis gesehen hatte konnte sie wohl kaum mit Antigrav-Brunnen und lichtschwertgeschnitzten Statuen rechnen. Dennoch, der Gedanke den Ratssaal zu sehen...
Eine Kommnachricht riss sie aus ihren Spekulationen, und gab ihr mehr als genug Futter für weitere Gedanken, diesmal jedoch weitaus weniger enthusiastisch als sie es beim Ratssaal gewesen war, der sich als eher dröge herausstellte. Da sich die Geschuppte allerdings im Moment anderswo Gedanken machte empfand sie diese Erkenntnis im Gefolge von Sarid nicht sehr enttäuschend.
Vielmehr folgte sie der rothaarigen Menschin und fragte sich dabei, wie sie sich eine echte Schlacht wohl vorzustellen hatte. Natürlich kannte sie die gängigen Effekte, selbst die aus Kriegsfilmen in denen keine Jedi eingesetzt wurden, und auch ein paar, in denen erwiesenermaßen volumenmäßig mehr Kunstblut als Schauspieler auftauchten, aber was war davon echt?
Ihre Gedanken flogen jetzt nicht mehr durch ein von beinahe kindlicher Phantasie geschmiertes Gehirn, sondern zwängten sich durch enge Windungen zwischen Ideen, die sie lieber nicht haben wollte. Tatsächlich war das für sie mindestens genauso beängstigend wie die Ideen an sich, hauptsächlich genährt durch die Darstellung von Gräultaten und die Grausamkeit des ganz normalen Kriegsaltages...
Im Trainingsraum war es erst die neue Padawan ihrer Meisterin, deren Anwesenheit sie aus ihrem Gedankensud riss und sie dazu brachte sich wieder aktiv zu beteiligen - ihre Gedanken drehten in eine schlüpfrigere Richtung und gaben Gas, weg von den dunklen Zonen ihrer Angst vor der Schlacht.


Hallo, ich bin Rilanja, freut mich dich kennen zu lernen. Ich meine ich bin schon gespannt wie das Training hier ausschaut, also ich glaube du hast schon mehr Stunden gehabt als ich, oder? Aber sag mal, ist das nicht ein Nosy-3.14 Personalholobetrachter mit Außenbildübertragung, den du da trägst?

meinte sie mit Blick auf die verdeckten Augen der anderen Padawan. Sie hatte zwar schon von Mirakulas gehört, aber im Endeffekt wusste sie über diese Rasse nicht mehr als über Todgruta, außer, dass sie bei weitem nicht so tödlich waren.

Ich wollte mir auch schon immer mal so ein Ding leisten, aber ich meine die Modelle mit ABÜ sind so teuer, das ist ja schon nicht mehr feierlich, also wenn man sie auch im Gehen verwenden will, ich meine um nicht ständig irgendwo gegen zu laufen... Was für Holos schaust du dir denn so an?

meinte sie, und brach ihren Redeschwall ab als die Rätin offiziell ankündigte, dass sie nach Corellia gehen würden. Einerseits war es doch das, was Rilanja sich gewünscht hatte - einen der größten Special Effects der Galaxis live und in Farbe zu erleben - aber andererseits war sie sich nicht sicher darüber, ob sie den dann auch wirklich von innen erleben wollte.
Den Droiden, den Sarid ihr als Trainingspartner - oder besser gesagt als Ernstfallsimulation - zur Verfügung stellte wirkte auf einmal weitaus weniger wie ein weiterer Schritt hin zu ihrem Traum sondern eher wie ein Klotz, der ihr den Weg versperrte. Nachdem sie einen Moment lang ihre Gedanken geordnet hatte - hauptsächlich dadurch sie innerlich anzuschreien doch endlich still zu sein - schaltete sie ihn schließlich an und nahm ihr Lichtschwert zur Hand.
Die Abwehr von Schüssen fiel ihr nicht schwer - jedenfalls nicht wenn man ihre Ernstfall-Erfahrungen auf Alzoc III zugrunde legte. Doch irgendwie wuchs mit jedem geblockten Schoss ihre Anspannung, ihre Angst.
Sie dachte an Jedi, die um sie herum beschossen würden, an Verbündete, die neben ihr niedergeschossen wurden, und daran, dass sie einer Horde von Gegnern gegenüberstehen würde, die sie tot sehen wollten, bloß weil sie eine Jedi war - es spielte wohl keine Rolle es es abgrundtiefer, angeborener oder antrainierter Hass war oder schlicht die einfache Rechnung, dass eine Jedi auf dem Schlachtfeld gefährlich war und ausgeschaltet werden musste.
Ob es wohl weh tat zu sterben? Ein Blasterschuss ins Gesicht, einen Dolch in die Lungen... Lichtschwertwunden waren wenigstens kein Quell für Infektionen, und taten wohl auch kaum weh, wenn die wenigen zeugenberichte die sie kannte Recht behielten. Scheinbar war der Schock bei einer Lichtschwertverletzung weitaus größer, weil der Schaden so ungewöhnlich und unerwartet war - beispielsweise das Einbüßen eines Beines.


Tut es weh zu sterben?

fragte sie nach einiger Zeit an die Adresse von Sarid, ohne mit dem Training aufzuhören.

Und sollen wir dann töten? Das habe ich mich schon oft gefragt, und... Ich denke ich wollte nicht darüber nachdenken,

räumte sie ein und stellte dabei fest, dass ihr Lichtschwert um so zielsicherer die Schüsse abwehrte je weniger sie daran dachte.

Wenn wir jemanden am Leben lassen, der dann vielleicht eine Gefahr für andere, also Unschuldige wird, ich meine, sollten wir den dann nicht töten um die Unschuldigen zu schützen? Und vielleicht auch uns selbst? Und ich weiß nicht, ist es nicht auch grausam jemanden zu verstümmeln? Ich... Ich habe oft vermieden darüber nachzudenken, aber, was ist richtig auf dem Schlachtfeld?

fragte die Falleen, und fühlte sich dabei kalt - wie eigentlich die ganze Zeit schon. Ihre Muskeln arbeiteten gut, sie war warm und biegsam, aber das Gefühl des Fröstelns ließ sie nicht los, egal wie sehr sie sich bewegte. Es war ähnlich dem was sie aus Alzoc III gespürt hatte, nachdem sie den Ugnauthen unfreiwillig getötet hatte - dieser tief verwurzelte Wunsch alles sollte irgendwie anders sein, gepaart mit dem Wissen das man es doch nicht ändern kann - nur dieses Mal hatte sie mehr Angst vor dem was geschehen würde als vor dem was bereits passiert war.
Aber wahrscheinlich war das ein Teil der Existenz eines Jedi. Und irgendwo hatte er ihr der Gedanke immer gefallen sich für eine richtige und gute Sache einsetzen und notfalls opfern zu können, und so ihrem Leben einen Sinn zu geben. Aber so langsam dämmerte ihr, dass dieses selbstlose Opfer nicht die größte Schwierigkeit des Jedi-Seins war.
Es war vielmehr damit zu leben, dass die Galaxis ein schlechter Ort war, und man für jede heldenhafte Tat tausend Mal sterben konnte, ohne das es auch nur das geringste Bisschen sinn machte.


Lianna - Jedibasis - Trainingsraum - Sarid, Nei, Visas, Farawyn und Rilanja
 
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