Lianna

Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Nebenzimmer des Ratssaals - Sarid

Sarid lächelte zufrieden als Brianna den Raum verlassen hatte. Das Gespräch war gut verlaufen und sie hatte wie sie auch dieses Mal feststellen konnte einen guten Draht zu der bleichen Echani. Allerdings hatte sie nun zwei Permafrostkristalle zu schleifen anstatt einem. Aber das war eine machbare Aufgabe. Es brauchte nur etwas Zeit. Da sich bisher auch noch keine ihrer beiden Padawane bei ihr gemeldet hatte nahm sie an, dass sie die freie Zeit zur Erholung nutzten. Daher entschied sie prompt sich dem Schleifen der Kristalle zuzuwenden. Man wusste ja gerade als Jedi-Rat nie, wann die nächste Mission einem zum Abflug drängte. Daher teilte sie dem Droiden im Vorraum des Ratssaales kurz mit, dass sie in die Werkstatt im Untergeschoss ging für den Fall, dass sie jemand suchte.

Auf dem Weg dorthin traf sie einige bekannte Jedi, mit ein paar von ihnen unterhielt sie sich kurz ehe Sarid ihren Weg fortsetzte. Als sie der Turbolift nach unten gebracht hatte sog sie kurz prüfend sie Luft ein. Irgendwie roch es dort immer ein bisschen muffig. Aber leider war dieses ältere Kellergemäuer nie ganz trocken zu kriegen, das hatten sie bereits versucht. Also musste sie sich damit abfinden. Wenig später in der gut ausgestatteten Werkstatt angekommen setzte sich die Corellianerin gleich an das Schleifgerät. Sie setzte ein Schutzbrille und sammelte sich, ehe sie einen Kristall auf die Werkbank neben sich legte und den anderen gleich in das Schleifgerät.

Stunden später war die Jedi-Rätin im Gesicht und Oberkörper staubig vom Schleifen, aber beide Permafrostkristalle hatten die schöne, ebenmäßige Form, um als Lichtschwertfokuskristalle verwendet zu werden. Jetzt braucht die dunkelblonde Jedi allerdings eine Pause, denn stundenlang konzentriert zu arbeiten schlauchte auch sie. Daher klopfe Sarid den Staub so gut sie konnte von sich ab und setzte sie auf. Da sie sich ohnehin wieder ein zweites Lichtschwert bauen wollte konnte sie gleich die Teile dafür mitnehmen. Dafür brauchte sie neben den ganzen anderen Bestandteilen auch noch zwei weitere Kristalle. Immerhin wollte sie ein Dreiphasenlichtschwert bauen, was auch nicht gerade von heute auf morgen ging. Zudem wollte sie noch ein Griff nach ihren Wünschen bearbeiten, so dass sie sich neben dem silbrig schimmernden Rohling für den Griff auch noch das entsprechende Gravurwerkzeug mitnahm. Damit hatte sie noch viele Stunden Arbeit, aber der Anfang war immerhin getan. Mit einer kleinen Schachtel in der Hand mit diversen Teilen darin verließ sie die Werkstatt wieder und machte sich auf den Weg nach oben.


Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Untergeschoss, auf dem Weg nach oben - Sarid
 
[Lianna / Lola Curich / Jedi Tempel / Trainingsraum A267] mit Sarissia, Satrek, Tipe, Kestrel, Q’Tahem

Während die Jedi-Meisterin die Padawane beobachtete wie sie sich bei der Meditation schlugen und sich mit dem Rat (Satrek) leise unterhielt, spürte sie ihre Freundin ganz in der Nähe. Schon vorhin hatte sie Brianna bereits wahrgenommen, doch nicht wirklich Zeit gehabt es wirklich richtig zu registrieren, geschweige denn sie aufzusuchen. Doch dies musste sie offenbar nicht mehr tun, denn sie schien auf dem Weg hier her. Kestrel sorgte sich für einen Moment um die Meditation der Padawane, doch eigentlich war es auch egal und sie nahm an, dass Brianna bereits ausreichend Feingefühl hatte, um nicht gleich alle aus der Meditation zu reißen. Kestrel ließ es sich dennoch nicht nehmen so zu tun, als würde sie ihre Padawan nicht bemerken und grinste um so mehr, als sie die Echani direkt hinter sich spürte und ihre angestrengt ruhige Stimme vernahm. Die Jedi-Meisterin spürte wie viel Mühe es die Ritterin kostete ihr nicht um den Hals zu fallen und laut freudig aufzuschreien. Zumindest deutete sie die Gefühlswallungen so, die ihr entgegenschlugen. Doch ihre eigenen Gefühle gegenüber ihr waren nicht groß anders. Mit einem breiten Grinsen drehte sich die Jedi-Meisterin um.

„Wie kannst du es wagen meine Schüler in ihrer Meditation zu stören?!“

Flüsterte Kestrel vergeblich ernst, denn sie konnte ihr breites Grinsen im Moment überhaupt nicht abstellen und sie umarmte die Echani lange und musterte sie dann einen Moment.

„Du siehst müde aus, aber ich muss immer wieder sagen….deine Tunika….ich hatte ja damals nicht viel Zeit gehabt sie zu betrachten. Sie steht dir wirklich!“

Lobte sie ihre Freundin und lächelte sanft.

„Schön dich wiederzusehen! Ich habe dich vermisst, Brianna. Dich, als meine beste Freundin.“

Sagte Kestrel und deutete dann auf die beiden Padawane Sarissia und Q’Tahem, welche im Moment noch mit der Meditation beschäftigt waren.

„Das sind übrigens Q’Tahem und Sarissia. Ich beende gerade den Tag mit einer Meditation.“

Meinte die Jedi-Meisterin und hoffte die beiden Padawane später nochmal direkter vorstellen zu können.

„Wie lange hast du eigentlich Zeit? Hast du Hunger? Ach, was frag ich das eigentlich? Du hast doch meistens Hunger!“

Sagte Kestrel halb lachend und bemühte sich dabei leise zu sein. Die Menschin hoffte jedenfalls, dass sie nicht gleich wieder von ihrer Freundin Abschied nehmen musste.

„Wie geht’s dir?“

Fragte Kestrel und in ihrer Frage schwang auch ein wenig Sorge mit.

[Lianna / Lola Curich / Jedi Tempel / Trainingsraum A267] mit Sarissia, Satrek, Tipe, Kestrel, Q’Tahem, Brianna
 
Lianna - Lola Curich – Jedi-Basis – Erdgeschoss – auf dem Weg zur Eingangshalle - Radan, Rick, Sebth, Asthurias und Minava

Anhand von Sebths Grinsen merkte die Halbtheelin, dass der hochgewachsende Mensch oder Nahmensch sie verstanden hatte. Das war ein gutes Zeichen, so dass sie sein Grinsen erwiderte. Außerdem war es ja im Grunde nicht verkehrt sich zu bemühen im besten Licht dazustehen.

"Nur Geduld, Sebth. Wer weiß was dir noch alles bevor steht..."

Schließlich entsprach das auch vollends den Tatsachen. Viele Jedi nahmen früher oder später an wichtigen Entscheidungen teil und beeinflussten den Verlauf der Geschichte. Aber ließ sich das selbstverständlich noch nicht voraus sagen. Die Zukunft war immer in Bewegung.

Das weitere Gespräch zwischen den drei Padawanen entwickelte sich äußerst interessant, so dass die Jedi-Meisterin es vorzug für eine Weile nur zuzuhören. Sebth äußerte, dass er durchaus bereit war auch auf einem Schlachtfeld für die Jedi zu kämpfen. Der ähnlich große Asthurias hingegen war eher der Ansicht, dass er nicht für so riesige Schlachten geschaffen war. Dabei brachte er aber auch zum Ausdruck, dass er nicht grundsätzlich Pazifist war, sondern es ihm offenbar nur vor großen Schlachten graute. Währenddessen war die Gruppe um Jedi-Meisterin Diva Minava und Radan in den neu angelegen Gärten angekommen. Mittlerweile grünte und blühte es schon wirklich sehr ordentlich dort, so dass die lilahaarige Jedi den noch an den Gärten arbeitenden Mitjedi anerkennende Blicke zuwarf.

Rick wiederum teilte den beiden Neuankömmling seine Sicht der Dinge mit und irgendwo hatte er damit recht. Die Galaxis war kein friedlicher Ort. Es gab immer wieder Kämpfe, denen die Jedi nicht entkommen konnten, egal ob sie wollten oder nicht.


"In Ricks Worten liegt einiges an Wahrheit. In der Vergangenheit gab es bereits zweimal den Fall, dass die Hauptbasis der Jedi vom Imperium angegriffen und erobert worden ist. Dabei ist kein anwesender Jedi gefragen worden, ob er oder sie kämpfen möchte oder nicht. Es ging für alle ums Überleben. Daher mein Rat an euch, niemand von euch sollte aktiv den Kampf oder Schlachten suchen. Wir Jedi sind schließlich Friedenshüter und keine Soldaten. Aber wie Rick sagte, manchmal bleibt keine Wahl als zu kämpfen."

Dabei schüttelte die Jedi-Meisterin kurz den Kopf. Corellia war ebenso ein solcher Fall.

"Wenn das Leben Unschuldiger auf dem Spiel steht oder Verbündete angegriffen werden ist es unsere Pflicht als Jedi sie zu verteidigen. Jeder allerdings im Rahmen seiner Möglichkeiten versteht sich. Schließlich wird es immer einige geben, welche sich mehr dem Lichtschwertkampf widmen, während andere sich auf diverse weitere Machttechniken spezialiseren. Gebraucht werden alle."

Zu Ricks anderen Frage konnte die Jedi-Meisterin ebenfalls eine klare Antwort geben.

"Ja Rick, es gibt Jedi, welche Gewalt für sich selbst völlig ablehnen. Dies wird auch respektiert. Dennoch ist dies in schwierigen Zeiten wie die Unsrigen nicht einfach, denn solche Jedi benötigen in umkämpften Gebieten Schutz, entweder durch irgendwelche Soldaten oder andere Jedi. Nicht immer kann dies bewerkstelligt werden. Das ist daher eine sehr schwerwiegende Entscheidung, die niemand leichtfertig treffen sollte. Meine Ansicht nach ist es zumindest ratsam, dass jeder angehende Jedi sich selbst verteidigen kann",

erklärte die grauhäutige Jedi ausführlich. Dann setzte sie sich auf die freie Grasfläche zwischen all den Blumenbeeten. Es wirkte wirklich schon fast idyllisch, wenn in nächster Umgebung nicht das Industriegebiet von Lola Curich zu sehen wäre. Aber immerhin hatten die mit dem Anlegen der Gärten befassten Jedi das Beste daraus gemacht. Radan war in der ganzen Zeit allerdings ziemlich schweigsam gewesen. Warum wusste die Halbtheelin nicht. Vielleicht waren ihm einfach zu viele Padawane anwesend oder es behagte ihm in seiner Situation schlichtweg nicht sich groß als Lehrer aufzuspielen und beobachtete das Ganze lieber als Zuhörer. Beides war in Ordnung für Minava, aber sie hoffte dennoch, dass sich der ehemalige Sith nach und nach wieder bei den Jedi integrierte.

"Und jetzt setzt euch alle zu mir. Wenn ihr noch Fragen habt, dann fragt ruhig. Ansonsten schließt eure Augen und fühlt die Macht in euch. Neben der Jedibasis selbst sind die Gärten aufgrund der vielen Helfer einer in der Macht der lebendigsten Orte in der näheren Umgebung. Fühlt wie sie alles verbindet. Fühlt wie sie alles um euch herum wachsen und blühen lässt. Fühlt wie sie auch ein Teil von euch ist",

ermutigte sie die drei Padawane. Die Jedi-Meisterin wusste nicht, ob Sebth oder Asthurias jemals die Macht gespürt hatten. Aber sollte einer von ihnen Probleme mit der Übung haben würden sie sich bestimmt melden. Dessen war sie sich sicher. Außerdem schadete es nicht sie gleich etwas zu fordern fand die forsche Jedi-Meisterin.

Lianna - Lola Curich – Jedi-Basis – Gärten – Radan, Rick, Sebth, Asthurias und Minava
 
Lianna - Lola Curich – Jedi-Basis – Gärten – Radan, Rick, Sebth, Asthurias und Minava

Asthurias spürte die Macht in sich auflodern. Sie war wie ein prasselndes Kamifeuer, sie wärmte ihn von innen und schenkte ihm Mut und Kraft.
Er genoss das Gefühl, als die Macht ihn durchströmte.
Asthurias konnte fühlen das es den anderen genauso ging.
Er fühlte die Macht um sich herum pulsieren.
Asthurias vergaß für den Moment sogar seinen dringendsten Wunsch, den, einen Jedi zu finden der ihn ausbildete.
Am meisten spürte er die Anwesenheit von Meisterin Minava.
Aber auch die anderen konnte man recht deutlich wahrnehmen.
Asthurias dachte darüber nach was die Jedimeisterin vorher zu ihnen gesagt hatte.
Es lag eine tiefe Weisheit in ihren Worten.
Er teilte ihre Ansicht das sich jeder Jedi selbst verteidigen können musste. Es freute ihn das sie ihn nicht als Pazifist abgestempelt hatte. Denn das war er keineswegs. Asthurias war durchaus fähig sich selbst mit einem Lichtschwert zu verteidigen, er persönlich wollte viel über das Soresu lernen, jedoch konzentrierte er sich mehr auf die Übungen in der Macht.
Von Minava konnte man noch viel lernen.
Und das wollte er auch.
Nicht um später mal ein wichtiges Mitglied im Jedi-Rat zu werden.
Er fand es einfach spannend die verschiedenen Aspekte der Macht zu erforschen.
Asthurias kehrte nach dem kurzem Abschweifen in die Vergangenheit und zu Minavas Worten, wieder in die Gegenwart zurück.

Lianna - Lola Curich – Jedi-Basis – Gärten – Radan, Rick, Sebth, Asthurias und Minava
 
[Lianna / Lola Curich / Jedi Tempel / Trainingsraum A267] mit Sarissia, Satrek, Tipe, Kestrel, Q’Tahem

„Das Training hat mir gefallen. Sarissia, du bist flink und hast schnelle Reflexe, aber dennoch…das wird die nächsten Tage noch weiter geübt. Jeder Treffer, der jemanden anderem gelingt, könnte entweder tödlich sein oder dich zumindest verletzen und langsam oder kampfunfähig machen. Daher möchte ich keinen Übermut sehen. Ab morgen üben wir das Gleiche mit einem Gegner mehr, denn es kann zum Teil passieren, dass man über 10 Gegner gleichzeitig hat.“


*Sagte Kestrel und Sarissia sah zu ihr, sie neigt tief ihr haupt und setzte sich wieder gerade hin*


Danke Meisterin, ich werde mein bestes geben mich das nächste mal nicht treffen zu lassen.


*Sarissia Lächelte sanft und lauschte Kestrel wie sie sich mit Tipe unterhielt als dann Q´Tahem dazu kam unterhielt man sich und bestaunte seine Fähigkeit Illusionen zu erschaffen*

Das ist ist ziemlich cool Q´Tahem.


*Sarissia nickte und sah dann wieder zu Kestrel als diese meinte das man nun Meditieren würde, Sarissia setzte sich sogleich in einen schneidersitz und entspannte sich recht schnell und schoss die augen, es dauerte eine zeit lang aber von ihr strahlte dann eine Ruhe aus und sie lächelte sanft*


*Als dann Brianna ankam legte Sarissia bei der Meditation den Kopf leicht schräg, aber lies sich nicht großartig stören weiter zu meditieren und sie legte den Kopf wieder gerade als Kestrel wohl die Dame zu kennen scheind, auch wenn sie sich in der Meditation befand schien es so als würde sie die anwesenden mitzubekommen*

[Lianna / Lola Curich / Jedi Tempel / Trainingsraum A267] mit Sarissia, Satrek, Tipe, Kestrel, Q’Tahem, Brianna
 
Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Trainingsraum A267 - u.a. Q'Tahem, Sarissia, Tipe, Satrek, Kestrel und Brianna

Meditation. Oder eher, „halbwegs still sitzen und warten, bis die Meisterin die Übung beendet“. Es gab nicht viel, worin Brianna die anwesenden Padawane stören könnte, weil sie ohnehin weder über die nötigen geschärften Sinne noch über die erforderliche Konzentration verfügten. Das beste, was sie tun konnten, war zu versuchen, die Fähigkeiten zu erlernen. Aber wie konnte man denn Konzentration wirklich erlernen, wenn muckstookestill war? Konzentration bedeutete, auch unter Anspannung, im Blasterhagel oder einem Lichtschwertkampf allein auf eine Sache fokussiert zu sein und eben nicht, auf den lauschigen Matten im Trainingsraum einzudösen. Doch die Echani wusste ganz gut, dass Kestrel es nicht ernst meiste, selbst bevor sie zu grinsen anfing.

„Sie müssen lernen, mit etwas Ablenkung fertig zu werden, oder sie werden im Ernstfall, wenn sie sich eben in keiner perfekt kontrollierten Trainingsumgebung mehr befinden, versagen,“

Entgegnete Brianna ebenfalls nicht ganz erst und bewusst einen Ticken lauter als ihre ehemalige Meisterin. Sie sprach gewissermaßen aus Erfahrung, war sie mit ihren Machtkräften doch Spezialistin für Versagen im Ernstfall. Im Moment allerdings war sie perfekt diszipliniert, kostete es doch erhebliche Mühe, die Wiedersehensfreude im Zaum zu halten und Kestrel eben nicht lauthals jauchzend um sich herumzuwirbeln wie ein kleines Mädchen seine Lieblingspuppe. Eine lange Umarmung tat es zwar fast genauso, doch sie musste ihr Temperament arg zurückhalten. Die durchtrainierte Silberhaarige fand sich auf die Schnelle von ihrer deutlich kleineren, zierlicheren und aus ihrer Sicht fast gewichtslosen Freundin gemustert, trug sie doch ihre maßangefertigte Spezialrobe.

„Danke! Ich könnte wirklich nicht in einem dieser formlosen braunen Säcke herumlaufen. Ich bin eine geborene Athletin, und die Leute sollen das auch sehen. Auf Denon wurde ich damit genauso gut als Ritterin erkannt wie alle anderen, auf Hässlichkeit als Erkennungszeichen können die Jedi meiner Meinung nach also gerne verzichten. Wolltest du dir nicht auch etwas Schöneres machen lassen? Immerhin bist du eine Jedi-Meisterin.“

Fragte Brianna ganz unverblümt stichelnd mit Blick auf die Robe der Dunkelhaarigen.

„Ich hab' dich auch furchtbar vermisst, Kestrel!“

Brach es aus der jungen Frau heraus und sie umarmte die höherrangige Jedi ein weiteres Mal.

„All das Leid, die Verwüstung und Hoffnungslosigkeit zu sehen wäre nur halb so schlimm gewesen, wenn ich dich an meiner Seite gehabt hätte. Niemanden zu haben, mit der ich wirklich offen reden konnte, hat mir am meisten zu schaffen gemacht,“

Sagte sie ihr ins Ohr, bevor sie ihr kleineres Gegenüber wieder losließ.

„Sehen konzentriert aus, wir sollten sie vielleicht besser wirklich nicht noch mehr stören.“

Meinte Brianna in Bezug auf Q'Tahem und Sarissia, Kestrels neue Padawane. Die Coruscanti schlug vor, in die Kantine zu gehen, da sie wusste, dass die Sporterlin immer hungrig war. Tatsächlich hatte sie den Gedanken bis eben verdrängt gehabt, ihre beste Freundin wiederzusehen war wichtiger gewesen, doch jetzt, als das Stichwort fiel, merkte sie, wie leer sich ihr Magen tatsächlich anfühlte.

„Du hast recht,“

Lachte sie leise und wandte sich zum Gehen..

„Lass uns gehen. Aber du hast recht, ich fühle auch mich müde, mehr als das, ausgelaugt. Ich werde eine Weile brauchen um mich zu erholen und zu verarbeiten.“

Es gab noch so viel mehr zu erzählen, doch vor so vielen Leuten wollte sie Kestrel nicht ihr ganzes Herz ausschütten. Sie bevorzugte etwas privateres – am besten, sie gingen in eines ihrer Quartiere. Allerdings kam die Jedi-Ritterin nur bis zur Türe, in der eine grünhäutige Mirialan (Larai) stand und etwas ratlos wirkte. Sicher noch eine Padawan, dem Eindruck nach.

„Du kannst gerne eintreten, aber versuch' bitte, leise zu sein. Die Padawane meditieren und wenn du willst, kannst du sicherlich noch mitmachen. Rat Taphon beaufsichtigt das Ganze,“

Behauptete sie wider besseren Wissens, doch zu irgendwas mussten Räte ja wohl auch gut sein.

Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Trainingsraum A267 - u.a. Q'Tahem, Sarissia, Tipe und Satrek (im Raum), Larai, Kestrel und Brianna (in der Tür)
 
[Lianna / Lola Curich / Jedi Tempel / Trainingsraum A267] Gand, Larai (In der Tür), Sarissia, Satrek, Tipe, Kestrel, Q’Tahem (drinnen)
Die Personen im Raum schienen Larai zu übersehen. Dies gab ihr einen Moment zwei ihre Aufregung herunter zu schlucken und zu beobachten.
Keine Person im Raum war dunkel, auch wenn einige Angst und verborgene Niedergeschlagenheit hatten.
Sie überlagerten sich so das sie nicht wusste wer. Sie waren wie normale Wesen, nur viel heller.
Kurz darauf kam die weißhaarige Frau, die davor die braunhaarige die ihr folgte, überstürzt begrüßt hatte zur Tür.
Sie warf einen kurzen Blick auf Larai und richtete dann einige Worte an sie. Der Blick und die Worte waren nach Ansicht der Mirilianerin leicht herablassend.
Dennoch nickte sie und murmelte leise: „Danke“
Gand der hinter ihr stand und scheinbar übersehen wurde, machte den beiden schnell Platz.
Dann wandte er sich dem Gang zu und murmelte im gehen in seinem unvergleichlichen Akzent etwas davon ein zimmer zu holen und dann zur Surrender zurück zu gehen.
Larai nickte abwesend. Sie ging langsam in den Raum und versuchte die Drei Schüler nicht zu stören. Sie fragte sich wie weit sie bereits mit ihrer Ausbildung seien und was sie schon alles konnten. Aber vermutlich war dies ein schlechter Zeitpunkt um zu fragen.
Sie ging bemüht leise weiter bis sie den dunkelhäutigen Mensch erreichte der wahrscheinlich Rat Taphon war.
Sie blickte den Mann einen Moment an und begann dann leise zu sprechen: „Entschuldigen sie bitte, ich bin Larai Gall. Ich bin gerade angekommen und weiß nicht was ich tun soll. Mir wurde gesagt ich könnte hier mitmachen. Oder muss ich davor noch etwas tun?“
Sie wusste nicht was, um ein Zimmer kümmerte Gand sich, wofür sie ihm sehr dankbar war. Nennenswertes Gepäck das sie irgendwo abstellen müsste hatte sie auch nicht.
[Lianna / Lola Curich / Jedi Tempel / Trainingsraum A267] Larai , Sarissia, Satrek, Tipe, , Q’Tahem
 
[Lianna / Lola Curich / Jedi Tempel / Trainingsraum A267] Gand, Larai (In der Tür), Sarissia, Satrek, Tipe, Kestrel, Q’Tahem

„Tipe? Wo hast du so gut schießen gelernt? Du bist sehr treffsicher.“

Fragte Meistern Kestrel. Tipe antwortete:

Ich war früher oft mit meinem Onkel und Verwanden im Wald beim Jagen. Außerdem gab es da schon einige Zwischenfälle mit Söldnern und Plünderern. Auf Harrun Kal ist sowas dann eine Art Standard zielsicher treffen zu können. Anders überlebt man in den Stämmen nämlich nicht.

Er lächelte symphatisch. Ihm iel nicht so Recht ein was er als nächstes sagen sollte..nebenbei fiel ihm an der Tür auf dass noch eine Person den Raum betritt. Es wurde richtig voll. Anfangs waren es nur drei jetzt schon über 6 Personen. Er schaute zu der Person rüber und nickte ihr freundlich zu. Sie kam zu Kestrel rüber und begrüßte sie......Tipe beobachtete weiterhin und bekam nur mit dass der Name der Frau Brianna ist. Kestrel.

[Lianna / Lola Curich / Jedi Tempel / Trainingsraum A267] Gand, Larai (In der Tür), Sarissia, Satrek, Tipe, Kestrel, Q’Tahem
 
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Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Garten - Salina, etwas abseits andere

Salina überlegte eine Weile, was sie nun tun sollte. Während ihre neu gewonnenen Freunde bereits beim Training mit deren Meisterin war, blieb ihre Zukunft noch verschleiert. Sie entschied sich erstmal auf ihr Zimmer zu gehen und die Geschenke von Meisterin Kestrel zu verstauen und dann vielleicht einen Spaziergang zu machen. Vielleicht würde sie bei einem Spaziergang durch die Stadt auf andere Gedanken kommen.
Sie deaktivierte das Trainingsschwert und steckte es an ihren Gürtel. Nachdem sie das Buch und den Würfel unter ihren Arm geklemmt hatte, lief sie zurück ins Hauptgebäude und wartete auf den Turbolift, welcher sich kurze Zeit später öffnete.
Eine Staub beschmutzte Frau war darin gerade auf dem Weg nach oben. Salina brauchte einen kurzen Augenblick bis sie die Frau erkannte.

Oh, Hallo Sarid. Wie war euer Besuch auf Mon Calamari?

Salina rückte immer wieder das Buch und den Würfel unter ihren Armen zurecht, da die Gegenstände immer wieder drohten, aus ihren Armen zu fallen.

Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Im Turbolift - Salina, Sarid
 
Hyperraum nach Lianna - Z-95 Headhunter - Cockpit - John, Eli

Johns Flug nach Lianna war von einem kurzen Abstecher zu Lelilas Minenbasis im Faarlsun System so direkt wie möglich gewesen. Er hatte den Helix-Klasse Interceptor auf der Mienenbasis zurückgelassen. Er wollte sich nur ungerne mit einem gefälschten Transpondercode zurück in republikanischen Raum begeben. Es gab keinen Grund das Glück unnötig herauszufordern. Fürs erste hatte ihm Lelila einen alten Z-95 geliehen. Sie hatte ihm versprochen, dass sie die Maschine bei ihrem nächsten Versorgungsflug aufnehmen und mit zurück zur Station nehmen würde. Darin inbegriffen war die scherzhafte Drohung ihn auf Lianna besuchen zu kommen. Bob, so die Aussage der jungen Mienenbesitzerin, wäre durchaus in der Lage das Geschäft am Laufen zu halten wenn sie sich mal ein paar Tage Urlaub nahm. Wenn er daran dachte, dass die junge Frau ihn besuchen kommen würde, wurde ihm seltsam warm ums Herz. Die Zeit die er mit ihr und den anderen Crewmitgliedern der Mienenbasis verbracht hatte, war eine verbindende Erfahrung gewesen. Als John nach seinen Eskapaden auf Rekkiad zur Basis zurückgekommen war, hatte er Lelilas Erleichterung sehen und spüren können. Ihre Umarmung hatte ihm die Luft abgeschnitten. Den Schmerz in seiner Schulter hatte er dabei nur mit Mühe ignorieren können. Es war nicht die Angst ihm seine Schuld nicht zurückzahlen zu können, sondern ernste Sorge um ihn gewesen. Ihre Unsicherheit darüber, was er vorgehabt hatte, musste ihr ganz schön zugesetzt haben. Er hatte ihr versprechen müssen sie nie wieder so im Dunkeln zu lassen. Vorher hatte sie ihn nicht abfliegen lassen. John fand es seltsam wieder jemanden zu haben der sich um ihn sorgte. Doch selbst wenn er nur kurz darüber nachdachte fielen ihm mehrere Augenblicke in der letzten Zeit ein da er an Lelila und Bob hatte denken müssen. Hatte er in den Beiden tatsächlich Freunde gefunden? Es wäre das erst mal das er das tatsächlich hätte behaupten können. Natürlich gab es noch Leto, aber in dem sah er ehr den Geschäftspartner. Käme es hart auf hart würde der Hehler ihn verkaufen wie alles andere auch.
Den Flug in der Z-95 verbrachte er größtenteils schlafend. Wenngleich das nicht besonders angenehm war. Sein Körper hatte sich noch immer nicht von der Verausgabung und den Verletzungen auf Rekkiad erholt. Es würde wohl noch ein paar Tage dauern, bis er sich wieder ganz wohl in seiner Haut fühlte. Er wusste dass er etwas Schlimmes getan hatte. Aber Reue darüber konnte er nicht empfinden. Er hatte keine wirkliche Option gehabt und irgendwie hatte er das Gefühl das er in der ganzen Sache nicht mehr als eine Schachfigur gewesen war.
Er hatte eines der Zeichen von der Uniform der Gruppe die das Grab seiner Mutter hatten Schänden wollen mitgenommen. Es war ein Fetzen Stoff in seiner Hosentasche. Doch er würde sich darum kümmern herauszufinden wer hinter dieser Gruppe stand. Das schwor er sich.

Als John am Rande des Lianna Systems aus dem Hyperraum zurück in den Realraum fiel atmete er tatsächlich erleichtert aus. Es war das was seinem Zuhause am nächsten kam. Nicht wegen seiner Arbeit sondern weil sein Schiff hier stand. Die DPx Jacht war sein Zuhause. Das Zimmer das er in der Nähe des Raumhafens bewohnte war nur eine Unterkunft. Ein Ort an dem er für einige Zeit schlafen würde.
Auch mit dem Jedi-Orden verband ihn nichts. Obgleich er sich klar geworden war was er zu tun hatte. Diese Täuschung würde enden müssen. Er war sich zwar sicher dass niemand sie hätte durchschauen können, doch am Ende ging es nicht darum wie gut sie war. Er war sich klar dass er niemandem die ganze Wahrheit erzählen würde, das ging niemanden etwas an, doch er würde nach Hilfe fragen. Padme, so glaubte er, wäre die Person die seine Situation am ehesten verstehen würde. Warum er das glaubte wusste er nicht. Aber die Art wie Padme ihn im Hangar der Basis angesprochen und später zum Ball eingeladen hatte, hatte bei ihm einen Eindruck hinterlassen.
Als er dabei war das Schiff zu landen war seine Entscheidung getroffen. Er würde mit Padme reden. Nachdem er die Z-95 in einem Hangar auf dem Raumhafen Lola Curichs untergebracht hatte machte er sich auf zu seinem Schiff. Er müsste noch etwas besorgen bevor er sich zur Jedi-Basis aufmachte. Ansonsten würde er dort wahrscheinlich nicht eingelassen werden. Um auch auf dem Raumhafen keine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken beeilte er sich. Er wollte mit dem was er bei sich trug keinem Jedi in die Arme laufen und auf Lianna waren die Chancen nicht schlecht einem von denen am Raumhafen zu begegnen. Hoffentlich blieb ihm sein Glück so hold wie auf Rekkiad. Oder besser noch etwas holder als auf dem Eisplaneten. Ein weiterer Dolch in der Schulter wäre jetzt echt nicht nötig. Das würde wirklich Aufmerksamkeit auch ihn lenken.
Er wagte es erst durchzuatmen als er endlich auf seinem Schiff war. Einen Besuch im Zimmer seiner Mutter später war er wirklich erleichtert. Endlich konnte er sich zur Basis aufmachen. Die Gelegenheit, mit Padme zu sprechen, würde sich ergeben.


Lianna - Lola Churich - Raumhafen - Hangar - Johns Schiff - John, Eli
 
Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Turbolift, auf dem Weg nach oben - Sarid

Im Erdgeschoss stieg eine weitere Person zu Sarid in den Turbolift. Die Rothaarige kam der Jedi-Rätin gleich bekannt vor und tatsächlich begrüßte die Frau sie sogleich mit ihrem Namen und fragte nach wie es auf Mon Calamari war. Einen Moment lang musste Sarid überlegen bis ihr einfiel, dass dies ja Padawananwärterin Salina Thorn war, welche sie vor ihrer Abreise kurz kennengelernt hatte. Salina hatte ein Buch und einen Würfel unter den Arm geklemmt und wollte beides wohl offenbar nach oben in ihr Quartier bringen.

"Hallo Salina. Meine Reise nach Mon Calamari war zwar erfolgreich und der Jedi-Orden war wirklich gut vertreten. Dennoch fühle ich mich bei solchen Anlässen meistens nicht sonderlich wohl, besonders wenn auch noch Abendgarderobe verlangt wird. Insofern war es zwar schön, aber ich bin genauso froh wieder hier zu sein",

gab die Corellianerin ganz offen zu. Aber das war ja auch wirklich nicht jedermanns Sache, selbst bei einem so freudigen Anlass wie der Befreiung ihres Heimatsystems.

"Aber du warst hier auch nicht untätig wie ich sehe. Bist du schon bei jemandem untergekommen? Ich meine, hast du in der Zwischenzeit schon einen Meister gefunden?",

verbesserte Sarid sich, da sie nicht wusste, ob Salina mit der ersten Bemerkung etwas anfangen konnte.

"Ich werde jedenfalls noch die Kiste mit Bauteilen in mein Quartier bringen, mich kurz entstauben und dann gönne ich mir eine Erfrischung in der Kantine. Hast du Lust dich mir anzuschließen?"

fragte Sarid die junge Rothaarige spontan. Schließlich war sie auch zuvor bereits eine angenehme Gesellschaft gewesen und es war immer netter sich mit jemandem unterhalten zu können, anstatt allein herum zu sitzen.

Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Turbolift, auf dem Weg nach oben - Sarid
 
~ Lianna System ~ Lola Curich ~ Jedi-Basis ~ Garten ~ Steven und Michael ~


Es dauerte kaum länger als 10 Minuten bis der Padawan Michael Aeren von seinem kleinen Ausflug in die Bibliotheksverwaltung zurückgekehrt war.

"Ich hoffe du hattest Erfolg mit deiner Mission."

Meinte der Jedi-Ritter in Bezug auf das wirklich unprofessionelle Material, welches bei dem Suchbegriff "Handstand" den Padawanschülern bereitgestellt wurde.
Steven wusste nicht wer, nicht wann und auch nicht genau warum gerade über ihn Aufzeichnungen erstellt worden waren, doch das konnte ja nur mit seinem großen Potenzial zu tun gehabt haben.

Michael reichte seinem Meister ein Dokument welches der Ritter sogleich kritisch beäugte. Formular zum Entfernen von unpassendem Lehrmaterial zierte den oberen Rand des Papiers. Steven musste sich also einen Stift besorgen um die lästigen Beweise der nicht-geglückten Übung aus den Archiven zu entfernen. Dabei kam dem Ritter gleich etwas anderes in den Sinn, er hatte sowieso vorgehabt das Lager aufzusuchen.

"Ich werd' das Dokument nur zurückgeben, auf dem Weg such ich gleich noch das Lager auf. Warte bitte so lange hier und üb' dich in Meditation."

befahl der Ritter seinem Padawan mit etwas genervtem Unterton. Es störte ihn das es solche Aufzeichnungen über ihn gab, oder in wenigen Momenten gegeben hat.

"Vielleicht erklärt sich so deine Vision auch von selbst."

...

Die Tür zum Bibliothekssekretariat war noch gar nicht ganz geschlossen, da musste der Ritter schon mit den Augen rollen. Der Angestellte in diesem Büro war für einen Jedi mehr als unfreundlich und wie konnte das sein? Immerhin hatte er anders als andere Jedi eine weit niederer Aufgabe zu erfüllen.
Wenigstens hatten die unteren Flure den Vorteil, das alles ziemlich zentral gelegen war. So befand sich das Lager welches Steven aussuchen wollte auch nicht weit weg vom Sekretariat des Bibliothekars.


Nachdem der Ritter einen Fuß in den Lagerraum gesetzt hatte wurde er sogleich von einer metallischen Stimme begrüßt.

"Hallo Ritter Crant, was kann ich für Euch tun?"

fragte der Metallene freundlich wie es für seine Art typisch war.
Die Sensorik des Droiden war immerhin noch tadellos, denn schließlich hatte er den Ritter schon erkannt und beim Namen genannt, da hatte er noch gar nicht den Raum betreten.

"Trag' mich bitte dafür ein, das ich mir eines der Trainingslichtschwerter aus dem Lager nehme."

erklärte der Jedi-Ritter und deutete mit seiner rechten Hand auf die Lichtschwertzylinder die an der Wand hinter dem Droiden hingen. Dieser setzte sich sofort in Bewegung und holte mit seinem hydraulischem Arm eines der deaktivierten Schwerter von der Wand, welche für einen normalen Menschen unerreichbar hoch hingen.

"Ich trage Euch in die Liste ein Ritter Crant, viel Erfolg beim Training und noch einen angenehmen Tag."

Steven drehte sich ohne sich bei dem Blechkopf zu bedanken um und verließ mit dem deaktivierten Schwertzylinder das Lager. Es dauerte nicht lange ehe er wieder die Aura seines Schülers näher kommen spürte, genauer gesagt näherte er sich dieser, da sein Schüler an Ort und Stelle verweilte und meditierte.

"Ich hab' dir was mitgebracht."

sagte Steven mit freudigem Ton, als hätte ein Elternteil seinem Kind etwas Süßes aus dem Laden mitgebracht. Ohne auf Michael zu achten, warf der den Trainingszylinder zu seinem Padawan rüber.
Durch die mittlerweile geschulten Reflexe konnte Michael das Trainingsschwert auch fangen ohne es vorher gesehen zu haben.

"Bevor wir dir einen Kristall für ein echtes Schwert besorgen, musst du die Grundlagen lernen. Das geht nur mit einem Trainingsschwert."

erklärte Steven ruhig und forderte Michael auf das Schwert zu aktivieren.
Mit einem Summen und einem Zischen aktivierte sich das Trainingsschwert und offenbarte die typisch blaue Klinge, des weniger fokussierten Schwerts. Steven konnte die Enttäuschung Michael förmlich spüren, wollten doch alle Frischlinge am Anfang gleich ein echtes Lichtschwert haben.

"Zieh nicht son langes Gesicht! Das Trainingsschwert ist nur etwas weniger fokussiert, du kannst damit nicht durch Dinge schneiden, doch bei falschem Gebrauch können sie ernsthafte Verbrennungen verursachen."

Mit Hilfe der Macht, ließ Steven den Griff seines Schwerts in seine rechte Hand schweben. Dann stellte er sich einige Meter entfernt Michael mit einem Lächeln entgegen.

"Wieso trainieren wir nicht gleich eine Runde?"


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Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Gänge - Kestrel und Brianna

Die Mirialan (Larai bedankte sich und betrat den Raum, doch als Brianna ihr nachsah, war diese keineswegs dabei, sich an der Meditation zu beteiligen, sondern geradewegs auf Rat Taphon zusteuerte. Es schien der jungen Jedi-Ritterin, als wäre sie einer jener Personen begegnet, die so lange Leute fragten, bis sie zu hören bekamen, was sie hören wollten. Wie auch immer, denn einen Schritt weiter war die ganze Affäre bereits wieder so gut wie vergessen. Kestrel war bei ihr, und als sich die Trainingsraumtür zischend schloss, waren sie mit einem Schlag unter sich. Sie hatten sich doch so viel zu erzählen!

„Endlich allein,“

Seufzte Brianna, die hoffte, dass es so blieb.

„Jedenfalls – es gab Zeiten auf Denon, an denen ich wahrhaftig dachte, ich kann so nicht mehr weitermachen, sowohl in Bezug auf die Menge von Machtheilungen, die nötig waren, als auch, all das Leid, all die Verletzten und Toten zu sehen. Ich habe mich daran gewöhnt, den Tod von Wesen in der Macht zu spüren. Ich bin nicht mehr in Gefahr, unter dem Eindruck halb zusammenzubrechen, wie es zuvor noch war. Das ist wenigstens eine positive Sache, obwohl es mir zynisch vorkommt, so zu denken,“

Meinte sie bitter.

„So viele Leute, und egal, wie vielen ich helfe, es kommen immer noch mehr. Und ich kann nicht aufhören. Ich kann nicht einfach sagen: ‚Feierabend, das ist der letzte für heute. Ich bin müde und muss meine Kräfte schonen.‘, wenn um mich herum Leute sterben oder unerträgliche Schmerzen haben. Das geht nicht. Also arbeite ich länger, als ich sollte, und am nächsten Tag beginnt das Spiel von vorn. Ich sage allen, die danach fragen, ‚Ja, es ist viel besser geworden auf Denon. Wir haben viel Gutes getan und viel erreicht‘, doch die Wahrheit ist es sich nicht so anfühlt, als ob wir auch nur die kleinste Kleinigkeit bewirkt hätten. Es war von vornherein eine hoffnungslose Aufgabe, und das ist sie auch geblieben. Dafür waren wir bei weitem zu wenige. Zu wenig Jedi, zu wenig Material, zu wenig von allem. Aber um den Krieg zu neuen Welten zu bringen, dafür hat man Ressourcen. Es heißt zwar, die Lage im Corellia-System wäre längst nicht so schlimm wie auf Denon, aber gibt es dafür einen Grund außer Zufall und Schlachtenglück? Ich glaube nicht. Und der Siegesball natürlich. Um die angemessene Repräsentation des Jedi-Ordens auf gesellschaftlichen Großereignissen sicherzustellen, dafür hat man natürlich genug Leute. Aber ich will nicht noch mehr Worte darüber verlieren, wir haben uns ja eh schon per Kom darüber unterhalten.“

Brianna wirkte ziemlich resigniert – sie war schon seit jeher gut darin gewesen, sich in eine schlechte Laune zu reden.

„Apropos Kom – deine letzte Nachricht kam zu spät an, erst als unser Schiff den Hyperraum verlassen und das Lianna-System erreicht hat. Ich sah keinen Sinn mehr darin, noch zu antworten, wenn ich dich eh gleich sehe. Gerade noch rechtzeitig wurde zudem Mondschein, mein Lichtschwert fertig. Und weißt du was? Kaum erreiche ich die Basis, werde ich in den Ratsaal zitiert und nein, nicht um sich für meine Arbeit auf Denon zu bedanken oder sich mein Lichtschwert vorführen und damit meine Beförderung zur Ritterin endgültig zu machen, nein, um mir zu sagen, dass sie denken, dass ich mit meiner HoloNet-Präsenz zu weit gegangen bin!“

Echauffierte sich Brianna. Traurigkeit schlug in leichten Ärger um und sie spürte bereits, wie ihre Backen warm wurden. Wahrscheinlich konnte Kestrel bereits sehen, wie sie unter ihrer praktisch farblosen Gesichtshaut rot anlief.

„Möglicherweise haben sie bis zu einem gewissen Grad nicht ganz unrecht,“

Schränkte die Silberhaarige im Nachsatz, an ihr darauf folgendes Gespräch mit Sarid denkend, wieder ein und beruhigte sich postwendend wieder ein bisschen.

„Ich habe mich zu Handlungen drängen lassen, die ich nicht tun wollte und Dinge gesagt, die zweifellos nicht die ganze Galaxis über mich zu wissen braucht. Ich habe mich angreifbar, verletzlich gemacht und werde beim nächsten Mal vorsichtiger sein, aber sicherlich werde ich die Außendarstellung des Ordens nicht Rätinnen in Abendkleidern überlassen!“

Fügte die jetzt auch ganz offizielle und endgültige Jedi-Ritterin hinzu, als ob letzteres ihre Angelegenheit wäre und landete somit doch wieder beim selben Thema. Das wichtigste, was Brianna zum Leben brauchte, waren gesunde, belastbare Feindbilder, ob die Betreffenden nun etwas dazu beitrugen oder nicht.

Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Gänge - Kestrel und Brianna
 
Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Trainingsraum A267 – mit Q'Tahem, Sarissia, Tipe, Satrek,Larai Kestrel und Brianna

Kestrel konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als die Echani den Oberlehrer heraushängen ließ bezüglich ihrer Padawane, auch wenn es nicht so ernst gemeint war.

„Weise Worte, junge Ritterin!“

Kommentierte die Meisterin ihre ehemalige Schülerin, welche weiter an der Coruscanti herumtadelte. Nun auch noch bezüglich ihrer Kleidung.

„Du verträgst wohl kein Lob heute, was? Bist ganz schön frech geworden! Ich glaube die Luft auf Denon ist dir wohl nicht so ganz bekommen.“

Meinte Kestrel immer noch grinsend und spielerisch empört und stupste ihre Freundin am Oberarm.

„Irgendwie waren im Moment andere Dinge wichtiger als meine Kleidung und ja ich wollte mir noch etwas anfertigen lassen, nachdem ich gesehen habe, dass dies durchaus möglich ist, allerdings werde ich dies wohl vor meiner Mission nicht mehr schaffen, die bereits morgen startet. Ich bin froh, dass wir uns nicht verpasst haben.“

Das Brianna sie ein weiteres Mal umarmte, überraschte die kleine Meisterin nicht und es tat ihr genauso gut ihre Freundin wieder in den Arm nehmen zu können. All ihre schrecklichen Erlebnisse hatte sie enorm zusammengeschweißt.

„Ich weiß….die erste Mission ist schon so nicht einfach und du hattest keinen leichten Auftrag. Dafür hast du es aber gut gemeistert.“

Die Meisterin strich ihrer Freundin sanft über den Rücken und löste sich dann wieder von Brianna, welche bestätigte wie leer ihr Magen wirklich war. Kurz darauf betrat eine ihr unbekannte Person (Larai) den Raum, welche sich Brianna sogleich annahm. Kestrel nutzte die Zeit und drehte sich zu Tipe, Q‘tahem und Sarissia um und hockte sich zu ihnen. Es erschien ihr als zu unhöflich einfach zu gehen, wenn ihre Padawane nach der Meditation ihre Meisterin nicht mehr wiederfanden.

„Meditiert noch so lange ihr möchtet. Über 5 Minuten habt ihr bereits geschafft. Holt also euren Geist langsam ins hier und jetzt zurück und spürt nach, was sich seit Beginn der Meditation in euch verändert hat. Beobachtet dabei euren Herzschlag, eure Atmung, euren Magen und euren Darm, sowie eure allgemeine psychische Verfassung. Sarissia und Q’Tahem, von euch möchte ich, dass ihr danach euer Quartier aufsucht und dann sehr bald ins Bett geht. Falls noch etwas dringendes ist, ich bin noch in der Kantine, aber auch nicht lange, weil ich dann selbst ins Bett gehe. Ich möchte, dass ihr morgen früh einen Rucksack packt und besorgt euch ein Datapad. Wir treffen uns zum Frühstück in der Kantine und werden in der Bibliothek noch einmal letzte Nachforschungen bezüglich der Mission erledigen und danach fliegen wir bereits los. Wahrscheinlich noch vor dem Mittagessen.Daher, macht nicht mehr so lange! Ich sage daher schon mal jetzt gute Nacht und einen erholsamen Schlaf!“

Flüsterte die Jedi und wandte sich zum Gehen und verabschiedete sich auch von Meister Taphon. Brianna und sie verließen den Trainingsraum und prompt legte Brianna los mit einem langen Monolog mit negativer Stimmung. Ja, da war sie wieder. Ihre Brianna. Immer unzufrieden und scheinbar selten rein mit sich selbst. Kestrel kostete es etwas Mühe ihr zuzuhören, doch sie schuldete ihr das, denn immerhin brauchte die Echani jemanden zum reden, auch wenn Kestrel sich momentan selbst als ungeeignet als Ansprechpartnerin empfand. Sie war selbst müde und irgendwie momentan für jeden hier der Seelentröster. Jeder wollte etwas von ihr. Gerade die vielen neuen Padawane und irgendwie war für heute die Grenze bereits erreicht. Es kostete die Meisterin daher Mühe dennoch ruhig und verständnisvoll zu bleiben und ihrer Freundin vor allem zuzuhören. Sie wollte es auch und sie ärgerte sich selbst, dass sie ausgerechnet jetzt kaum mehr einen Nerv für ihre Freundin hatte, doch es war so wahnsinnig spät und der Tag war sehr lang gewesen. Auch für ihre Padawane Sarissia und Q‘Tahem, die sie bereits ins Bett geschickt hatte.

Kestrel hörte ihrer Padawan bis zum Ende halbwegs zu. Jedenfalls hoffte sie, dass sie alles mitbekommen hatte und sie hatten bereits fast die Kantine erreicht. Was sollte sie darauf sagen? Ohne genauso taktlos zu sein, wie der Rat? Wenn es denn überhaupt so tadelnd geklungen hatte, wie Brianna behauptete…auch wenn sie es sich durchaus vorstellen konnte und ihre Freundin eigentlich verstehen konnte. Hätte sie doch bloß selbst nicht so viel gerade um die Ohren durch die anstehende Mission, die sie alleine leitete und organisierte und dies auch noch zum ersten Mal. Kestrel strich sich mit der Hand durch die Haare und atmete tief durch.

„Ich kann verstehen, dass dich das ärgert wie der Rat reagiert hat und ja, es läuft nicht alles so wie es soll und wegen dem Ball gab es schon so einigen Missmut und soweit ich mitbekommen habe, sind auch so einige bereits früher gegangen. Es gibt also mehrere, die ihren Unmut bereits dazu aussprachen. Ich kann nur sagen. Nimm dir die Worte vom Rat trotzdem zu Herzen, so taktlos es von ihnen vielleicht war, gleich mit diesen Thema anzufangen und dich sonst zu den eigentlich wichtigen Sachen nicht befragt haben. Das tut mir auch leid…und doch haben sie auch recht, auch wenn ich auch dir zustimmen muss, der Ball passt mir auch nicht. Dies schrieb ich dir ja auch bereits mit dem Kom, warum und weshalb.“

Versuchte Kestrel einfühlend auf ihre Freundin einzureden und hoffte, dass ihr das zu so später Stunde noch gelang. Die Fluren waren mittlerweile verwaist und in der Kantine gab es sicher nur noch Kleinigkeiten für Spätankömmlinge.

„Das du als einzige Heilerin eingesetzt wurdest, ist natürlich heftig und ich verstehe deine Ambitionen bezüglich des nicht aufhören Könnens. Nur leider gibt es kaum Jedi mit deinem Talent. Wir sind immer froh, wenn wir überhaupt Jedi haben, die ein besonderes Talent haben. Das du dadurch natürlich umso mehr Arbeit hast und überlastet wirst ist natürlich mehr als ungünstig und eigentlich nicht so gedacht. Ich nehme an…du kamst nicht dazu dies im Rat anzusprechen?“

Fragte die Jedi-Meisterin und sie betraten die ebenso verwaiste Kantine, in welcher man nur noch das Surren der Kühlgeräte hörte, statt dem Geschnatter anderer Leute. Auf der Kühltheke standen eingepackte Tabletts mit Kleinigkeiten. Kestrel nahm sich nur einen Banthamilchjoghurt, da sie bereits vorhin zu Abend gegessen hatte und setzte sich an einen der vielen freien Tische.

Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis – Kantine-Brianna, Kestrel
 
Hyperraum - Route nach Lianna - YT-24100 "Wind" - Messe - Arlen, Raiken, Tzun und Padme


Padme hatte keinen Zweifel daran, daß das es richtig war, Raiken zum Ritter zu ernennen.
Das komische Gefühl, was sie hatte, lag in ihr selbst begründet. Sie hatte das komische Gefühl, daß sie einmal als Rätin, also als Repräsentantin des Ordens, und zum anderen als Privatperson hier stand. Sie mußte sich also fragen, warum die Wahrnehmung ihrer selbst so weit auseinanderdriftete und wann das begonnen hatte. Aber nicht in diesem Augenblick, denn dieser Augenblick gehörte Raiken.
Es war sein Schritt in ein neues Aufgabenfeld, oder vielmehr Leben. Einen Schritt, den andere vor ihm getan hatten und den andere nach ihm tun würden. Der nächste wäre dann wohl Tzun, dachte Padme, obwohl sie sich sehr an den Kaminoaner gewöhnt hatte.
Ihre Anfangszeit war holprig gewesen, was aber auch den Umständen geschuldet war. Die Schlacht auf Corellia war sehr hart gewesen und Tzun an solche Verhältnisse nicht gewohnt. Aber er hatte diese harte Zeit gemeistert und sich gemausert. Sie war sich sicher, daß er eines Tages ein guter Lehrer sein würde. Nur Tzuns Widerwillen gegen den Lichtschwertkampf würde noch harte Arbeit erfordern. Das mußte er einfach lernen.
Sie lächelte Raiken freundlich an, als er in die Knie ging und sich bedankte.


"Vertraue immer auf die Macht. Sie wird dich nie im Stich lassen. Und du brauchst dich nicht bei mir bedanken. Du bist würdig, den Orden als Ritter zu repräsentieren, und diesen Umstand hast du nur alleine dir zu zuschreiben."

antworte sie ihm. Auch Tzun gratulierte dem frischgebackenen Ritter und so nach und nach kehrte der Alltag an Bord der "Wind" ein. Padme widmete sich verstärkt Tzuns Ausbildung, indem sie Levitation und Machtmut nahebrachte. Aber auch Raiken trainierte fleißig.
Aber auch Padme nutzte die Zeit, um ausgiebig, über die vielen Fragen, die ihr im Kopf herumgeisterten, zu meditieren. Sie fand in der Macht Ruhe und Kraft, aber keine wirklichen Antworten. Das Talent zu Visionen war ihr niemals gegeben, dafür stand sie wahrscheinlich zu sehr auf dem Boden der Tatsachen.
Und es blieb ihr gar nichts anderes übrig, als die offen Fragen erst einmal hintenan zu stellen, wie es meistens machte. Für den Moment nicht zu klärenden Problemen hing Padme niemals lange nach, sondern konzentrierte sich auf das Wesentliche. Oder auf die lebendige Gegenwart, wie sie Raiken ermahnt hatte.
Aber sie hatte auch Zeit, die Nachrichten nachzulesen, darunter einerseits die Berichterstattung über den Ball, aber auch andere Meldungen. An einer Meldung blieb sie wegen des Namens Kent hängen. Tom Kent war der Name von Tomms Padawan gewesen. Und er war auf dem Sumpfmond gestorben. Aber die Meldungen bezogen sich auf seine Schwester, ein Mädchen namens Lara. Ein Schauder lief Padme den Rücken hinunter als sie las, daß man Bewerbungen von Heiratskandidaten erwartete. Was war sie froh, daß sie einen solchen Unsinn nicht über sich ergehen lassen mußte.

Sie waren alle so beschäftigt gewesen, daß die Reise durch den Hyperraum beinahe verfolgen war, bei Tzun wohl eher zu seinem Leidwesen, denn Padme machte ihr Versprechen wahr und so saß der Padawan auf dem Pilotensitz, als die "Wind" kurz davor stand den Hyperraum zu verlassen.
Ihr Padawan war so nervös, daß sie den flapsigen Zuspruch unterließ, denn es war zu bezweifeln, daß er eine Aufmunterung, in der Art, daß man immer irgendwie landete, wirklich zu schätzen wußte.
Es war aber auch für Padme eine ungewohnte Situation, im Sitz des Co- Piloten Platz zu nehmen. Sie konnte sich gar nicht mehr daran erinnern, wann das das letzte Mal der Fall gewesen war. Doch auf dem Sumpfmond hatte War die "Wind" kurz geflogen, aber ansonsten flog sie meistens selbst.
Auf das Zeichen Tzuns hin, betätigte Padme den Hebel und ein leichter Ruck ging durch das Schiff und die Sternenlinien verschwanden vor dem Cockpitfenster. Stattdessen lag nun Lianna vor ihnen.
Das Gefühl, nach Lianna zurückzukehren, unterschied sich gänzlich von dem, was sie bei Coruscant oder Corellia gehabt hatte. Vielleicht hatte sie auch zu wenig Zeit in der Basis verbracht, aber sie hatte das Gefühl, daß alle nur dorthin kamen, um im Anschluß direkt wieder abzureisen. Ihr erging es nicht anders, die nächste Reise wartete bereits schon.
Aber sie hatte keine Zeit, sich darüber weitere Gedanken zu machen, denn sie nahm Tzun die Kommunikation mit der Bodenkontrolle komplett ab, damit er sich nur auf das Fliegen konzentrieren konnte. Natürlich hatte sie ein wachsames Auge darauf, was Tzun am Steuer anstellte, aber so, daß er sich nicht beobachtet vorkam, denn das verunsicherte nur.
Aber Tzun machte seine Sache, entgegen seiner Befürchtungen mehr als gut und setzte die "Wind" behutsam auf den Hangarboden. Wenigstens blieb ihm so eine ernste Ermahnung von John erspart. Padme hoffte, daß sich dieser wieder in der Basis eingefunden hatte, denn sie machte sich aufgrund seiner ominösen Botschaft ziemliche Sorge. Wehe ihm, wenn er ihr unter die Augen käme, dann hätte er eine ziemliche Menge Fragen zu beantworten.
Über Tzuns Ausspruch mußte sie dagegen schallend lachend.


"Tzun, das war hervorragend. Das hast du wirklich gut gemacht."

lobte sie ihren Padawan ausdrücklich, während Raiken ihm auf die Schulter klopfte, was deswegen so gut ging, weil Tzun nämlich noch saß. Ansonsten wäre ihm das gleiche Schicksal wie Padme beschieden, nämlich einem stehenden Kaminoaner beim Schulterklopfen auf den Zehnspitzen stehen zu müssen.

"Nun, auf euch beide wartete anscheinend genausoviel Arbeit wie auf mich. Ich werde einige Aufzeichnungen machen müssen, praktischerweise kann ich gleich Raikens neuen Rang eintragen."

Das bedeutete für Padme, daß sie erst einmal den Ratssaal aufsuchen würde.

"Ich denke, ihr werdet damit beschäftigt sein, die Bibliothek nach allem, was mit dem Lichtschwertbau zusammenhängt, zu durchforsten."

Und zu noch anderen Themen. Besonders Tzun wirkte bei dem Thema Bibliothek wie ein ausgetrockneter Schwamm.

"Tzun, du denkst an unsere Reise nach Ilum in fünf Tagen, nicht wahr?"

Padme hielt es für geraten, Tzun daran zu erinnern, denn sonst konnte es mit Sicherheit passieren, daß sie ihren Padawan aus der Bibliothek erst ausgraben mußte.

"Also, Raiken, Arlen, Tzun, entschuldigt mich bitte, ich werde mich mal in den Ratssaal begeben. Euch beiden, Raiken und Arlen, wünsche ich alles Gute für die Zukunft. Ich bin sicher, daß wir uns wieder über den Weg laufen werden."

Padme lächelte alle drei noch einmal freundlich an und ging dann von Bord. Noch während sie auf dem Weg las sie die eigegangenen Meldungen. Anscheinend waren noch andere Leute an einem Kristall von Ilum interessiert und hatten sich für diese Reise gemeldet.
Im Ratssaal angekommen, schrieb Padme erst einmal Steven, seinem Padawan Michael und Satreks Padawan Siva eine kurze Botschaft, in welcher der Abreisetag und die Abreisezeit vermerkt war. Michael hatte sie kurz auf Corellia kennengelernt, Steven hatte sie vorher gekannt, aber über die Szene auf dem Ball mußte sie noch einmal mit ihm reden. Siva kannte sie dagegen gar nicht. Aber das machte nichts. Sie würde die Padawan kennenlernen.
Padme setzte sich in einen Ratssessel und begann die Aufzeichnungen zu studieren. Sie hatte einige Eintragungen zu machen. Aber einen Besuch bei Alisah konnte sie für den heutigen Tag wohl vergessen, sie mußte sich auf das Lesen eines Berichtes beschränken.



Lianna System - Lianna - Lola Curich - Jedi Basis - Ratssaal
 
Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Gänge - Kestrel und Brianna

Es war schön, wieder mit einer Person zusammen zu sein, die man necken konnte, ohne dass man Gefahr lief, diejenige könnte etwas in den falschen Hals bekommen. Nicht, dass Brianna Talery für übermäßig empfindlich in der Hinsicht hielt, doch sie waren Meisterin und Padawan, das war einfach nicht dasselbe. Dieses Gefühl der Über-/Unterordnung hatte sie bei Kestrel niemals erlebt und war froh drum. Die Silberhaarige war keine Person, die sich gern unterordnete.

Brianna bedankte sich leise für das Lob, ihre schwierige erste Misson gut gemeistert zu haben und wartete, bis die Coruscanti den Schülern letzte Anweisungen erteilt hatte, bevor sie den Raum verließen. Auf dem Gang schüttete sie ihr Herz aus und Kestrel zeigte sich gewohnt einfühlsam und verständnisvoll. Es tat der Echani-Jedi gut, zu hören, dass sie nicht die einzige war, die ihr Problem mit der Art und dem Ausmaß des Balls hatten. Die Worte des Rats sollte sie sich indes nicht so zu Herzen nehmen und zudem fragte ihre ehemalige Meisterin Brianna, ob sie das Problem der Überlastung im Rat angesprochen hatte.

„Ich versuche es ja, nur… weißt du, ich habe mir meine Rückkehr so völlig anders vorgestellt,“

Beklagte sich die Silberhaarige nach ihren Begriffen moderat. Gewissermaßen war es erstaunlich, wie sehr sie in alte Muster zurückfiel, wenn sie die Gelegenheit dazu hatte. Talery gegenüber schüttete sie schon auch bisweilen ihr Herz aus, doch kam es in der Beziehung immer darauf an, Fasson zu bewahren – so wie Kestrel auf Korriban. Genau deswegen hatte sie Sarid anschließend auf Ando aufgespürt, weil jede von Zeit zu Zeit einmal wieder Padawan sein und die eigene Meisterin im Vertrauen aufsuchen musste. Brianna fragte sich, wie die Corellianerin das wohl handhabte. Vielleicht war sie nach Ando gegangen und hatte die Einsamkeit gesucht, weil eine solche Person eben fehlte.

„Ich dachte, ich komme zu dir, wir sind zusammen und feiern das Wiedersehen und den Abschluss einer harten, aber den Erwartungen nach doch erfolgreichen Mission. Ich meine, was war denn zu erwarten gewesen mit den paar Leuten? Wir haben viele Leben gerettet, ob das für die Galaxis nun einen Unterschied macht oder nicht, und dabei noch geschafft, mein Lichtschwert fertigzustellen. Ich hatte das Gefühl, alles richtig gemacht zu haben, eine Rüge vom Rat hatte ich nicht erwartet. Diese Dinge habe ich auch vor dem Rat angesprochen – alle – und die einzige, die sich meiner Ansicht nach wirklich dafür interessierte, war Sarid. Sie hat mir auch schon sehr geholfen und überhaupt ist sie die einzige im Rat, zu der ich Vertrauen habe. Du hast eine sehr verständnisvolle und weise Meisterin, Kestrel. Vielleicht hat dich das ja so gut gemacht!“

Brianna lachte. Inzwischen hatten sie die weitgehend leere Kantine erreicht. Nach Lianna-Ortszeit, die sich nicht mit der an Bord der „Idris“ deckte, war der Tag schon reichlich fortgeschritten. Hoffentlich
gab es überhaupt noch etwas zu essen. Während Kestrel allerdings einen freien Tisch ansteuerte, fasste Brianna sie am Arm und deutete auf den, wo Talery mit, welch ein Zufall, ausgerechnet Rilanja saß.

„Lass uns zu diesen Tisch dort drüben gehen.“

Sie begaben sich zu den beiden Padawanen.

„Hallo ihr beiden,“

Begrüßte die Jedi-Ritterin sie lächelnd, um die beiden Personen, die sich noch nicht kannten, gleich im Anschluss einander vorzustellen.

Talery, das ist meine ehemalige Meisterin Kestrel. Kestrel, das ist meine Padawan Talery. Macht es euch etwas aus, wenn wir uns zu euch setzen?“

Fragte sie höflich – nicht, dass es angesichts der Leere des Raumes mehr als eine mögliche Antwort geben konnte, aber trotzdem.

Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Cantina - Rilanja, Talery, Kestrel und Brianna
 
Lianna - Lola Churich - Jedi Basis - Untergeschoß - Werkstädten - John, Eli

John war jetzt seit einigen Tagen wieder in der Basis. Die Wunde in seiner Schulter war noch immer nichts ganz verheilt. Wenn er seine Schulter zu stark belastete war sein Körper versucht vor Schmerz zusammen zu zucken. Jedes Mal wenn er einen Hyperspanner benutzte oder etwas Schweres heben musste biss er die Zähne zusammen. Ein Arzt hätte ihm sicherlich geraten die Schulter zu schonen. Ihm gar eine Bactainjektion gegeben, damit die Wunde schnellstmöglich wieder heilen würde. Er hatte auch noch Bacta auf dem Schiff, welches er hätte benutzen können. Doch er tat es nicht. Es war eine halb bewusste halb unterbewusste Entscheidung. Es war eine Art Strafe für das was er auf Rekkiad getan hatte. Er sollte es nicht so schnell vergessen. Seine Mutter wäre enttäuscht von diesem Kontrollverlust. Diese Begegnung mit der dunklen Seite war nicht spurlos an ihm vorüber gegangen. Er war sich sicher, dass es Spuren an ihm hinterlassen hatte. Spuren die er selbst nicht sehen oder spüren konnte. Die Jedi konnten dies jedoch sehr wohl. Doch bisher hatte kein Jedi ihn darauf angesprochen.
Er saß wie so oft in der Werkstadt im Untergeschoss der Basis und ging die Aufgaben für heute durch. Als er die Liste der Anwesenden Schiffe durchging fiel sein Blick auf den Namen der “Wind”. Die “Wind” war wieder im Hangar. Padme mußte also irgendwann in den letzten Tagen von Mon Calamari zurückgekommen sein. Das erinnerte ihn. Er trug es noch immer bei sich. Fürs erste sicher verschlossen in seinem Spind im hinteren Teil der Werkstadt. Doch seine Intention war seit seiner Rückkehr klar gewesen. Er würde es nicht behalten. Padme war die einzige die ihm in den Sinn gekommen war bei der er es unterbringen könnte. Sie war seiner Ansicht nach vertrauenswürdig. Sie hatte ihm Vertraut ohne irgendetwas über ihn zu wissen. Es wäre wohl kein allzu großer Gedankensprung wenn er zu dem Schluss kam, dass sie die geeignete Beschützerin für dieses gefährliche Artefakt war.
Er ließ alles stehen und liegen wo er war und ging mit festem Schritt zu seinem Spind. Schnell hatte er die schmale, längliche Schatulle heraus und schob sie sich in die Innentasche seiner Arbeitsjacke. Es musste ja nicht sein das jemand die feinen Inschriften in der Sprache der Sith, welche die Schatulle verzierten, sah.
Er verließ die Werkstatt und entschloss sich, seine Suche nach Padme dort zu beginnen. Auf die Idee den Empfangs Droiden um Auskunft zu beten kam er gar nicht. Eli blieb in der Werkstadt zurück und piepste verwirrt ob des plötzlichen Aufspringens seines Herrn. Als John im Hangar ankam konnte er die "Wind" bereits aus der Ferne sehen. Dort stand auch Padme und neben ihr die R2 Einheit Marl. Etwas langsamer setzte John seinen Weg fort. In seinem Kopf machten sich erste Zweifel breit. Doch er schob sie zu Seite.


Padme stand im Hangar der Jedibasis und blickte stirnrunzelnd auf das Datapad in ihrer Hand. Die Liste mit den Dingen, die sie noch vor dem Abflug nach Ilum noch erledigen mußte, schien einfach nicht kürzer zu werden, wenigstens war der Proviant bereits an Bord verbracht worden. Die Kristallhöhlen auf Ilum mochten zwar für Jedi keine unbekannte Ecke der Galaxis sein, aber sie hatte in den Aufzeichnungen des Ordens keine Notiz darüber gefunden, daß jemand in den letzten Jahren auf Ilum gewesen war. Somit flogen sie ins Ungewisse und Padme wollte gegen unliebsame Überraschungen so gut es nur möglich war vorbereitet sein. Sie flog schließlich nicht alleine nach Ilum und sie war den Mitreisenden schuldig, besondere Sorgfalt aufzuwenden. Die größte Sorge bereitete ihr die Lage Ilums in den Unbekannten Regionen mit relativer "Nähe" zum imperialen Gebiet, auch wenn es keine Anzeichen dafür gab, daß das Imperium in Richtung Ilum vorgerückt war.
Wenigstens war die "Wind" in einem Topzustand, denn John hatte die notwendigen Reparaturen vorgenommen und die Systeme optimiert. Auch wenn Marl gerade wieder piepsend verkündete, daß das Schiff besser im Hangar bleiben solle, sonst käme die "Wind" eher in Einzelteilen wieder zurück. Padme würdigte den R2 mit keinem Blick und Gedanken, denn sie fragte sich, warum sie John bisher nicht zu Gesicht bekommen hatte, denn laut Aufzeichnungen war er bereits in der Basis und ging seiner Arbeit nach. Sie fragte sich nach wie vor, was er zu erledigen gehabt hatte und vor allem, was daran so gefährlich gewesen war, daß es ihn unter Umständen das Leben hätte kosten können. Leider war sie bisher nicht dazu gekommen, ihn zu suchen, aber nahm sich vor, genau das vor ihrer Abreise nach Ilum zu tun.
Padme seufzte und vertiefte sich wieder in die Liste, nur um Augenblicke von Marls Gepiepse aufgeschreckt zu werden. Eines Tages würde sie diesen Droiden in einen Toaster umarbeiten lassen, schwor sie sich, aber blickte doch von dem Datapad auf, um zu sehen, was Marl zu solcher Euphorie hingerissen hatte.
Überrascht zog sie die Augenbraun hoch, denn anscheinend bewahrheitete sich die Weisheit "Wenn man vom Teufel sprach, war er anscheinend nicht weit" wieder einmal. Und da John den Anschein machte, er sei in ihre Richtung unterwegs, wartete sie einfach, bis er näher gekommen war.


“Nanu, John? Wohin bist du denn verschwunden?”

Padmes Frage implizierte einfach, daß sie eine gewisse Erklärung der ominösen Nachricht erwartete.


John erschrak fast, als Padme ihn ansprach. Er ging im Geiste schon die Worte durch die er ihr zur Übergabe sagen würde. Jetzt auf etwas ganz anderes angesprochen zu werden, hatte er nicht erwartet. Er stockte innerlich und äußerlich. Er blieb etwas zu weit von Padme weg stehen, als das für ein Gespräch normalerweise üblich war.

„Ähm!“

Johns Hand glitt an seinen Hinterkopf, ohne dass er es verhindern konnte. Wie sollte er das nur sagen? Gut, er würde ihr gewisse Dinge so oder so erklären müssen. Das Thema, daß seine Mutter eine Sith gewesen war, würde wohl gezwungenermaßen irgendwann aufkommen müssen.

„Ich musste eine Grabschändung verhindern.“

Begann er seine Erklärung vorsichtig. Er wollte nicht zu viel preisgeben, wenn er das nicht musste. Wie er von der Situation erfahren hätte, wäre wohl interessant.


“Eine Grabschändung?”

Padmes Gesicht war ein einziges Fragezeichen.


„Ich hatte einen … nennen wir es einen Traum.“

Würde sie verstehen, dass er eine Vision hatte? Er nahm es an. Er bezweifelte, daß die Meisterin seine Machtsensitivität übersehen hatte. Aber das war ein anderes Thema. Er kehrte zurück zum Grund seines Verschwindens.


“Einen Traum? Und der hat dir offenbart, daß du eine Grabschändung verhindern mußt?”

Wenn es in Johns Absicht gelegen hatte, etwas zu erklären, dann hatte er das Gegenteil erreicht. Padme verstand gar nichts und ihr Blick enthielt die Bitte, daß er doch deutlicher werden sollte.


John seufzte. Natürlich wollte sie genaueres wissen.

“Es war wohl etwas was ihr Jedi eine Vision nennt. … Das Grab enthielt ein gefährliches Artefakt. Ich konnte nicht erlauben, dass jemand sie entwendet. Also habe ich mich darum gekümmert.“

Die Ausführungen dazu und darüber wie er die Crew des imperialen Schiffes und die gesamte Expeditionsmannschaft getötet hatte sparte er sich. Padme mußte diese Details nicht wissen.


“Moment, John, langsam. Bitte fang von vorne an. Von wessen Grab ist hier die Rede?”

Das interessierte sie zuerst einmal. Die Sache mit den gefährlichen Artefakten stellte sie für den Augenblick hintenan.


John hatte ja schon geahnt, dass seine Mutter aufkommen würde. Doch jetzt, da es so weit war, widerstrebte es ihm mit der Wahrheit über seine Mutter herauszurücken. Er schwieg für einen Augenblick. Ganz so als müsste er erst Energie aufbringen um ihr weiter zu erzählen was es mit dem Grab auf sich hatte und was dort passiert war.

„Es war das Grab von Darth Erebus. Einer mächtigen und gefährlichen Sith.“

Sicherlich würde sie wissen wollen, woher er wusste, wo so jemand begraben war. Also überwand er sich und ließ die weitere Erklärung direkt darauf folgen.


Darth Erebus..., dieser Name sagte Padme nichts. Aber das war nicht weiter erstaunlich, denn die Sith und die Jedi tauschten ihre Mitgliederlisten nun einmal nicht untereinander aus. Aber sie hielt es für geraten, John erst einmal reden zu lassen. Sollte er ins Stocken kommen, konnte sie immer noch ihre Fragen anbringen. Und seine einleitenden Sätze hatten bei ihr nicht wenige aufkommen lassen.

„Ich habe sie dort nach ihrem Tod begraben. … Ich konnte nicht zulassen, dass jemand ihre Ruhe stört.“

John schluckte. Sie würde wissen wollen, wieso er eine Sith begraben hatte. Es war soweit. Würde sie ihn danach noch im selben Licht sehen wie zuvor? Er wußte es nicht.


Er hatte sie begraben? Für einen Augenblick hatte Padme das Gefühl, sie hätte sich verhört, aber dieses Gefühl wurde rasch von der sicheren Gewißheit abgelöst, daß John weitaus mehr verbarg, als sie bereits vermutet hatte. Aber sie hatte das Gefühl, daß er jetzt jemanden brauchte, der zuhörte und nicht fragte.

„Kein Fremder wird das Grab meiner Mutter je wieder betreten.”

So, es war heraus. Er war der Sohn einer Sith. Erleichterung verspürte er deswegen nicht. Eher schon Anspannung ob der möglichen Reaktionen von Padme.


Seiner Mutter…, wirklich erstaunt war Padme nicht darüber. Sie hatte bisher kein Wort über Johns Machtsensitivität verloren, aber sie hatte diese erkannt und in Ruhe mit ihm darüber reden wollen. Nun war es etwas anderes gekommen, aber das störte Padme weniger. Etwas anderes an Johns Schilderung gefiel ihr dagegen überhaupt nicht.

"Was hast du getan?"

Das war für Padme im Augenblick die Wesentliche aller Fragen.


Wie viel wollte sie denn noch wissen? War das hier ein Verhör? Es fühlte sich ganz so an. Doch das war wohl der Preis dafür, dass er einfach so verschwunden war. Aber hatte er wirklich eine andere Wahl gehabt? Selbst im Nachhinein sah es für ihn nicht so aus.
Ihre Frage jedoch konnte und würde er nicht beantworten. Zumindest nicht so wie sie sich das vorstellte. Er zuckt mit den Schultern. Was erwartete sie, dass er ihr jetzt erzählen würde? Glaubte sie, er hätte die Eindringlinge freundlich aus dem Grab seiner Mutter herauskomplimentiert? Was hatte er wohl getan?


„Ich habe eine Gruppe von Leuten davon abgehalten, ein gefährliches Artefakt aus dem Sarkophag zu entwenden.“

Viel deutlicher mochte er nicht werden. Wie er ein Schiff samt Besatzung kaltherzig in die Luft gejagt hatte musste er ihr ja nicht unter die Nase reiben. Doch so wie das Gespräch bisher gelaufen war ahnte er bereits, dass sie mehr Fragen stellen würde. Fragen die er nicht beantworten wollte.


“Wie?”

Sie wußte nicht, was sich John vorgestellt hatte, aber sie war doch nicht blind, geschweige denn würde sie tun, als ob. Gewisse Dinge waren ziemlich offensichtlich.


Natürlich stellte sie genau diese Frage: ‚Wie?‘ Sollte er es ihr in allen Details erklären? Er sah Padme an und sein Blick wurde ausdruckslos. Er verspürte keinerlei Reue, als er ihr erzählte, wie er sich durch die Gänge gekämpft hatte und schließlich bis in die Grabkammer vorgedrungen und dort auf einen Sith Apprentice getroffen war. Er erzählte ihr, wie er das Landungsschiff samt Besatzung in die Luft gesprengt hatte.

„Nachdem das Landeschiff aus dem Weg war, habe ich den Sith beseitigt.“

Spätestens jetzt erwartete er, dass sie so etwas wie Empörung, ob der von ihm verübten Tötungen zeigte. Bisher schien nichts von dem, was er ihr erzählt hatte, sie auch nur im Geringsten berührt zu haben. Selbst die Tatsache, dass er der Sohn einer Sith war, hatte sie ignoriert.


Es waren die Erfahrungen der Jahre als Jedi, die Padme ihre Ruhe bewahren ließen. Natürlich schockierte sie der emotionslose Bericht, den John ihr gerade serviert hatte. Aber es gab nur Gelassenheit und Frieden. Auf genau diese Teilaspekte des Kodex griff Padme jetzt zurück.

"Lag es von Anfang an in deiner Absicht, die Plünderer zu töten?"

fragte sie mit ruhiger Stimme, wobei sie sich fragte, was genau er von ihr erwartete. Irgendetwas hatte ihn dazu bewogen, dieses Gespräch zu suchen, auch wenn dessen Verlauf für ihn vielleicht nicht nachvollziehbar sein mochte.


John brauchte nicht lange zu überlegen. Die Antwort auf diese Frage war klar.

„Ja!“

Wieso hätte er das auch nicht tun sollen? Sie hätten nicht nur die Ruhe seiner Mutter gestört, sondern auch mit dem Lichtschwert seiner Mutter entkommen können. Das hatte er nicht zulassen können.


Padme schloß kurz die Augen bei dieser Antwort. Das hatte sie befürchtet.
Das Grab einer Sith, das von einem Sith geplündert wurde. Irgendwie war dieser Aspekt nicht überraschend, denn die Sith kannten Pietät ebensowenig wie viele andere Moralvorstellungen ihnen einfach fremd waren. Oder besser gesagt, sie mochten ihnen zwar nicht fremd sein, aber sie empfanden sie als Hindernis.


"Gehen wir in die Messe."

forderte sie John mit einer Handbewegung zur Rampe der "Wind" auf.


John nickte nur knapp und folgte Padme dann in die “Wind”. In der ihm bereits bekannten Messe angekommen setzten die zwei sich gegenüber an den Tisch. So wirklich wusste John nicht wie es jetzt weitergehen sollte. Aus einem Gefühl der Reue heraus sprach er an, wie er sich der dunklen Seite bedient hatte.

„Als der Sith im Sterben lag … “

John machte eine Pause. Das Töten etlicher Leute war es nicht was auf ihm lastete. Das hatte eine Rechtfertigung gehabt. Es war die Berührung mit der dunklen Seite die ihm zu schaffen machte.

„Ich habe die dunkle Seite genutzt und ihm das letzte Bisschen Leben ausgesaugt.“

Er erinnerte sich noch daran, als wäre es gerade eben erst geschehen. Er hatte fühlen können, wie der Sith unter ihm gestorben war. Das Gefühl ließ ihn nicht los. Wenn er daran zurückdachte, hatte er das Gefühl im wollte sein Magen die Speiseröhre hinauf klettern.


Das wurde immer besser. Neben der Tatsache, daß es von Anfang an in Johns Absicht gelegen hatte, die Plünderer zu töten, um die Totenruhe seiner Mutter zu schützen und dabei anscheinend den Raub von gefährlichen Artefakten zu verhindern, kam nun die Benutzung der Dunklen Seite.
Die Frage nach diesen Artefakten behielt Padme im Hinterkopf, aber das war für sie erst einmal nicht wichtig. Wenn sie nun bedachte, daß die Plünderer wohl in der Überzahl gewesen waren, dann konnte sie das nachvollziehen, was dort geschehen. Aber der Weg bis dahin…


"Lebensentzug ist eine gefährliche Fertigkeit, John. Wie kam es dazu, daß du gezwungen warst, auf diese Fertigkeit zurückzugreifen?"

fragte sie behutsam. Irgendwo mußte sie anfangen.

"Fürchtest du die Dunkle Seite?"

Furcht war der Weg zur Dunklen Seite, aber hier war die Frage, was John mehr fürchtete. Sich oder die Dunkle Seite. Oder beides?


John hätte gelacht wenn es nicht so ein ernstes Thema gewesen wäre. Darauf zurück zu greifen? Es war nicht so als hätte er eine Wahl gehabt. Es war ein Automatismus gewesen. Eine unfreiwillige Reaktion auf die eigene Nähe zum Tod. Hätte er die Fähigkeit nicht instinktiv genutzt, dann wäre er jetzt nicht mehr hier um Padme davon zu berichten. Vielleicht war es Glück gewesen, das seine Mutter ihn öfter einmal als Sprichwörtliche Reservebatterie benutzt hatte wenn sie sich in Kämpfen verausgabt oder gar verletzt hatte. Sonst wäre er im Grab seiner Mutter mit dem Sith zusammen gestorben.

„Ich habe sie nicht bewusst eingesetzt und ja, ich meine welches Wesen bei klarem Verstand fürchtet die dunkle Seite nicht?“

Er hatte die Macht der dunklen Seite schließlich schon oft genug beobachten und am eigenen Leib erleben können.


Es war ihr wenigstens eine Beruhigung, daß er diese Fertigkeit nicht bewußt eingesetzt hatte. Allerdings schien er die Fähigkeit hierzu zu besitzen, und Padme hätte nun zu gerne im Archiv des Ordens genaueres über diese Machtfertigkeit nachgelesen. Wenn er sie unbewußt als letzten Weg genutzt hatte, eröffnete es dennoch verstörend viele Möglichkeiten darauf, wie diese Fertigkeit durch einen ausgebildeten Machtnutzer wirkte.

"Erzähle mir von deiner Mutter, John."

forderte sie auf. Irgendwie hatte sie im Moment, daß alles einem chaotischen Wirbel glich und sie nur hier und da Teilaspekte hinausgriff, ohne das Gesamtbild zu sehen.


John zuckte mit den Schultern. Von seiner Mutter erzählen? Wo sollte er anfangen? Besser noch, wie viel konnte er erzählen? Es gab so einiges in der Beziehung zu seiner Mutter das niemanden etwas anging. Er hatte gar keine besonders große Lust über seine Mutter zu reden. Sie war tot. Das war schlimm genug. Er wollte sich nicht an schmerzhafte Momente erinnern. Momente die ihn zornig werden ließen. Denn für Zorn, dass wusste er, hatte er gefährliche eine Schwachstelle. Er blickte auf den Tisch vor sich und atmete einige male ruhig ein und aus bevor er ansetzte.

„Sie war eine gute Mutter.“

Er hatte das Gefühl das Padme damit am ehesten etwas würde anfangen können, war sie doch selber Mutter. Es dauerte etwas bis er fortfuhr.

„Sie hatte sich vom Sith Orden abgewendet nachdem sie mit mir schwanger geworden war.“

Viel mehr mochte er über sie nicht sagen. Sie hatte ihn im Alleingang aufgezogen und das nicht unbedingt schlecht. Innerhalb des ihr möglichen mochte man glatt sagen, sie habe einen guten Job geleistet.

„Ich habe viel gesehen. Von der Galaxie, von der Dunklen Seite … auch Jedis sind wir immer wieder begegnet.“

Er verkniff es sich anzufügen, das wohl einige verschollene Jedi die der Orden zu verbuchen hatte auf die Kappe seiner Mutter gingen.


Es mochte merkwürdig anmuten, daß man eine Sith als gute Mutter bezeichnete. Aber an für sich hatte das niemand anderer zu beurteilen, als das Kind selbst. Und wenn John diese Meinung hatte, stand es ihr nicht zu, das in Abrede zu stellen.
Die Tatsache, daß sich Johns Mutter vom Orden abgewandt hatte, nachdem sie mit ihm schwanger geworden war, ließ Padme direkt an Alisah denken. Für Alisah war die Schwangerschaft auch der Grund für ihre Abkehr gewesen.


"Wurdet ihr von den anderen Sith gejagt, John?"

Es wäre nicht erstaunlich gewesen, wenn genau das zutreffe, aber wie paßten Jedi da hinein?

"Haben die Jedi euch verfolgt?"

Es war mit Sicherheit ein sehr sensibles Themenfeld, so daß sie sich nicht wirklich wunderte, daß sie John die Einzelheiten aus der Nase ziehen mußte.


John nickte. Natürlich hatten die Sith sie verfolgt. Genauso wie die Jedi. Aber das hatte nichts mit ihm oder seiner Mutter zu tun gehabt. Sith waren eben bescheuert und Jedi hatten dieses seltsame Bestreben, Sith zu jagen und sie zur Strecke zu bringen. Er dachte an die etlichen Begegnungen zurück, die sie mit Machtnutzern beider Lager gehabt hatten. Manchmal waren es Zufälle gewesen. Blindes Glück das man ihnen auf die Schliche gekommen war. Am nächsten war ihm noch Skylar gekommen.

„Mal waren es Sith, mal waren es Jedi, mit denen meine Mutter zusammengestoßen ist. Die Macht hat diese seltsame Abart, ihre Nutzer zueinander zu führen. An sich wusste niemand, wer meine Mutter war. Oder wer ich bin.“

Er war unter dem Radar geblieben. Dafür hatte seine Mutter schon gesorgt. Mit allen Machtkräften, die ihr zur Verfügung gestanden hatten. Die Erinnerung an die Dinge, die seine Mutter getan hatte, um seine Sicherheit zu garantieren, erwärmte Johns Herz. Es waren eben nicht alle Erinnerungen an seine Mutter schmerzhaft.


"Und wie kommen die Artefakte ins Spiel, von denen bereits die Rede war?"

Padme griff den nächsten Punkt, der sie ihr nicht ganz schlüssig schien, auf.


Die Artefakte. Beziehungsweise das Artefakt. Das Lichtschwert seiner Mutter. Er konnte das Gewicht der Schatulle in der Innentasche seiner Jacke spüren. Doch er wagte es nicht es hervor zu holen. Er bezweifelte, dass er die Gefährlichkeit der Waffe unterschätzte.

„Es geht nur um ein Artefakt. Ein einziges. Ihr Lichtschwert.“


"Nun ich fasse es einmal für mich zusammen. Du hattest also eine Vision, die dir gezeigt hat, daß Plünderer in das Grab deiner Mutter einzudringen planen. Ich liege wohl nicht falsch mit dem Eindruck, daß du es nicht anderes kennst, als Probleme selbst zu lösen, nicht wahr?"

Sie würde ihm wohl kaum auf die Nase binden, daß sie diese Eigenart mehr als gut nachvollziehen konnte. Im Augenblick war das eine Information, die eher nachteilig wäre. Es grenzte beinahe an Glück, daß John nicht anwesend gewesen war, als sich War, Tomm und Padme über ihre Anfänge unterhalten hatten.

"Im weiteren Verlauf ist es dir gelungen, die Plünderung zu unterbinden, wobei du mit einem Sith anscheinend eine für diesen tödliche Auseinandersetzung hattest. Von den anderen Toten mal ganz zu schweigen. Im Rahmen dieser Auseinandersetzung hast du auf die Dunkle Seite zurückgreifen müssen, und zwar durch die Fertigkeit des Lebensentzuges. Du sagtest, der Sith lag im Sterben, als du die Fertigkeit anwandtest."

So wie es sich im Moment darstellte, wirkte es besonders grausam und unnötig.


John nickte erneut. Sie hatte die Geschichte recht gut zusammengefasst. Doch es war nicht nur der Sith gewesen, der im Sterben gelegen hatte. Er selbst war dem Tode auch sehr nahe gekommen. Ansonsten hätte er die Macht sicherlich gar nicht auf diese Weise nutzen können. Ohne die Angst, die jedes Wesen vor dem Tod spürte, hätte er sich niemals solch einer Fähigkeit bedienen können.

„Nicht nur er lag im Sterben. Ich genauso.“

Das sollte keine Rechtfertigung sein. Doch vielleicht wurde ihr so besser klar wie er sich solch einer Fähigkeit hatte bedienen können.


Angesichts der Tatsache, daß John von einer Sith, auch wenn sie den Orden vielleicht verlassen haben mochte, aufgezogen worden war und anscheinend keine Unterweisung erhalten hatte, zumindest keine im Sinne der Jedi, verwunderte Padme nicht, daß er sich unbewußt dieser Machtfertigkeit bedient hatte. Padme ärgerte sich abermals, daß sie nicht alles über diese Machtfertigkeit im Kopf hatte, denn selbst die Sith, denen sie begegnet war, hatten diese Fertigkeit nicht genutzt. Vergeblich grub sie in ihrem Gedächtnis nach Fakten, aber konnte nichts Aufschlußreiches dazu zutage befördern. Dann mußte sie das nachher eben nachlesen. Ein weiterer Punkt auf der Liste, die sie noch abzuarbeiten hatte.

"Es gibt keinen Tod, nur die Macht. Der Teil unseres Kodex ist dir wohl vertraut, nehme ich an? Den Teil, daß es den Tod nicht gibt, sondern nur die Macht?


‚Es gibt keinen Tod, nur die Macht.‘ äffte er Padme im Geiste nach. Warum stellten sich die Jedi dann immer so an wenn man versuchte sie umzubringen? Wenn es doch ihrer Meinung nach keinen Tod gab? Richtig, weil sterben ******* war. Da änderte sich nicht nur weil man Machtnutzer war. Es war ein Spruch der einem die Angst nehmen sollte. Es war verblendet und dämlich keine Angst vor dem Tod zu haben. War es doch ein tief mit allem Lebendigem verwurzeltes Gefühl.

„Ein Machtgeist zu werden stand mir leider nicht offen.“

Meinte er blasiert. Seine Mutter hatte ihm einmal erzählt zu was für drastischen Maßnahmen Sith in der Vergangenheit gegriffen hatten um den Tod zu überwinden. Es war nicht vielen gelungen. Nur die Mächtigsten unter ihnen hatten es geschafft. Er nahm nicht an das es für Jedi auch nur im Geringsten einfacher war nach dem Tod als Machtgeist zu verweilen.
 
Padme hob bei Johns ziemlich blasiert klingender Antwort etwas erstaunt die Augenbrauen.

"Die Frage lautete nicht, was dir offenstand, sondern nur, ob dir dieser Teil der Kodex bekannt ist."

Ihre Stimme war aber dennoch freundlich, sie vermied jeglichen tadelnden Unterton.

"Für Jedi ist dieser Teil des Kodex sehr wichtig, John, aber die Angst vor dem Tod ist in jedem Lebewesen tief verwurzelt. Und es sind nicht einmal alle Jedi in der Lage, sich der Angst vor dem Tod zu stellen und diese Angst zu besiegen. Im Endeffekt erfährt man erst, wie sehr man den Kodex verinnerlicht hat, wenn man sich in einer solchen Situation wiederfindet."

Und sie wußte auch, daß nicht wenige bei dieser Prüfung versagten. Die Sith fürchteten den Tod dagegen sehr. Ihr Bestreben galt Techniken, die das eigne Leben verbessern und verlängern sollte.

"Wenn ich mir also im Klaren bin, daß ausgebildete Jedi in einer solchen Situation versagen, John, dann kann ich nicht erwarten, daß ein unausgebildeter Machtnutzer diese Prüfung besteht. Das war die Intention meiner Frage, ob dir der Teil des Kodex bekannt sei."


John verzog das Gesicht. Da hatte er sie wohl falsch verstanden. Aber er hatte sich provoziert gefühlt. Dabei war er doch mit einer ganz anderen Absicht hierhergekommen. Er wollte nicht mit ihr über den Kodex des Jedi Orden diskutieren, sondern ihr ein gefährliches Artefakt der dunklen Seite anvertrauen. Er kannte den Kodex natürlich. Er hatte ihn schon öfter einmal gelesen oder gehört. Genauso wie den Kodex des Sith Ordens.

„Ich kenne Beide.“

Gab er unbefangen zu. Es hätte auch keinen Zweck zu behaupten, daß er den Kodex der Sith nicht kannte. Das wäre neben der Tatsache, dass er von einer Sith groß gezogen war, wohl auch eher schwer zu glauben.


"Nun, es ist nicht von Nachteil beide zu kennen, denke ich. Einen der beiden zu ignorieren, wäre gefährliches Halbwissen. Mir sind beide ebenfalls bekannt, aber im Leben eines Machtnutzers kommt der Tag, wo man sich für einen Weg entscheiden muß."

Es gab einige Machtnutzer, die der Meinung waren, sich das Beste aus beiden Lehren aussuchen zu können. Padme wußte selbst, daß die Macht weder hell noch dunkel war, es waren die Intentionen ihrer Nutzer, die sie entweder zum Guten oder Schlechten wandelte.

"Ich verstehe also, daß du den Machtentzug angewandt hast, um dein Leben in einer ausweglosen Situation zu retten, John. Allerdings macht es mir zugegebenermaßen etwas Kopfzerbrechen, daß du diese Gabe zu besitzen scheinst."


„Wenn es dir schon Kopfzerbrechen bereitet, was soll ich dann erst denken?“

Er glaubte, die fremde Lebensenergie immer noch in sich spüren zu können. Es war irgendwie beängstigend, zu wissen, dass er nur lebte, weil er jemand anderen getötet hatte.

„Ich habe keine Ahnung, wie ich das überhaupt angestellt habe.“

Das war doch das beängstigende daran. Was wenn er die Fähigkeit in Zukunft einmal einsetzte und dabei jemanden tötete, den er gar nicht töten wollte. Es gab zwar momentan niemanden, der so wirklich in diese Schublade passte, aber das konnte sich in Zukunft ja ändern. John mochte es nicht, die Kontrolle zu verlieren und diese Fähigkeit hatte er in keiner Weise kontrolliert.


Seine Frage war nicht unberechtigt, aber für sie eine Erleichterung.

"Nun, ich bin ehrlich gesagt sehr froh darüber, daß du keine Ahnung davon hast. Es ist eine Fertigkeit, die eindeutig der Dunklen Seite zugeschrieben. Sie wird hier nicht angewendet und unterrichtet, John."

Das konnte er sich mit Sicherheit selbst denken, aber besser sie stellte das noch einmal heraus.

"Ich hatte bisher noch nicht gefragt, aber warum hast du als Techniker bei uns angefangen hast. Du weißt doch selbst am besten, daß du Machtpotential besitzt. Warum hast du dich nicht zur Ausbildung angemeldet, John?"


Ja, warum hatte er sich nicht zur Ausbildung gemeldet? Bis er Skylar über den Weg gelaufen war, hatte ihn jeder Jedi, den er jemals getroffen hatte, umbringen wollen, und Skylar hätte das ebenfalls versucht, hätte sie gewusst, dass er der Gesuchte war. Er hatte vorgehabt, sich dort zu verstecken, wo man ihn am wenigsten vermuten würde. Wenn er ehrlich war, hatte er in der Zeit nach dem Tod seiner Mutter nicht wirklich gewusst, was er mit sich und seinem Leben hatte anfangen sollen. Zu den Jedi zu gehen, war ihm nie auch nur ansatzweise in den Sinn gekommen.

„Wieso hätte ich das tun sollen?“

Fragte er mit einer gewissen Verwirrung. Die Jedi waren in seinen Augen ein Haufen hochnäsiger Moralapostel, die der ganzen Galaxie eine lange Nase machten, weil sie als einige der Wenigen die Fähigkeit besaßen, die Macht zu nutzen. Padme war bisher die Einzige Ausnahme, die er jemals gesehen hatte. Er konnte sich - um ein Gegenbeispiel zu haben - noch gut an den jungen Ritter erinnern, der ihn kurz nach seiner Ankunft in der Basis angepampt hatte.


Etwas verdutzt war Padme bei Johns Gegenfrage schon.

"Nun, du bist machtbegabt. Ich bin davon ausgegangen, daß dies das Naheliegendste gewesen wäre."

Sie warf ihm einen prüfenden Blick zu.

"Dir war klar, daß du machtsensitiv bist, aber du hattest nicht vor, dich zur Ausbildung anzumelden. Du bist ein äußerst talentierter Techniker und könntest bessere Jobs mit einer weitaus großzügigeren Entlohnung bekommen, als der Orden sie bieten kann. Warum also hast dich für eine Arbeit im Tempel entschieden?"


Er hatte anscheinend ihr Misstrauen erweckt. Sie wollte eine Erklärung haben, warum er den Job in der Jedi Basis angenommen hatte. Sicherlich hätte er ihr die Wahrheit erzählen können. Aber so nahe waren sie sich dann doch nicht.

„Und in einer illegalen Werkstatt Gefahr laufen von Piraten, Imperialen oder Republikanern gefangen genommen oder erschossen zu werden? Nein danke.“

Meinte er mit einem Schnauben. Eine Werkstatt mitten in Lianna auf zu machen und dort hoch illegale Modifikationen anzubieten war schließlich keine Option. Die Jedi kämen mit so etwas nur durch, weil sie mit den Behörden der Republik zusammenarbeiteten.

„Die Welt ist etwas komplizierter, wenn man kein Mitglied des Jedi Ordens ist!“

Fast hätte er es wie einen Vorwurf klingen lassen. Doch er fing sich rechtzeitig.


Padme war verwirrt. Das war doch hanebüchener Unsinn.

"Illegal? Es gibt für Leute mit deinem Talent legale und gutbezahlte Jobs, John. Und dafür muß man kein Mitglied des Ordens sein, John. Also bitte tun uns beiden den Gefallen und erzähl mir keinen Unsinn."

Padme klang in diesem Augenblick etwas matt.


Er seufzte. Musste diese Frau alles hinterfragen? War sie mit gar nichts zufrieden? Es musste die Tatsache sein, dass sie eine Rätin war und mit ihren schmutzigen geistigen Fühlern wahrscheinlich bereits unbemerkt tief in seinen Geist vorgedrungen war. Er würde ihr die Wahrheit trotzdem nicht auf die Nase binden.

„Und was? Ein normales Leben führen? Eine Frau heiraten, zwei Kinder zeugen, einen Hund kaufen und am Wochenende mit dem Speeder aufs Land raus fahren?“

So naiv konnte sie doch nicht sein oder?

„Ich bin unter einer Sith aufgewachsen. Für mich wird es so etwas wie ein normales Leben nie geben.“

Erklärte er.

„Als ich von der Stelle gehört habe war es das erste was sich anbot und als sich rausstellte das ich wohl meistens meine Ruhe haben würde war das nur ein Bonus.“

Vielleicht glaubte sie ihm, dass er sich bei der ganzen Sache eigentlich nicht besonders viel gedacht hatte.


"Und warum nicht, John?"

Vor ihrer Ausbildung hätte Padme mit Sicherheit zu diesem Zeitpunkt etwas entnervt geklungen, aber die die jahrelangen Erfahrungen hatten sie Geduld und Ruhe gelehrt.

"Für die Umstände deiner Geburt, Kindheit und Jugend kannst du genausowenig wie jeder andere von uns."

Es war in Padmes Augen absolut unsinnig, sich darauf etwas einzubilden oder dies als Ausrede zu mißbrauchen.

"Wenn es dein Wunsch wäre, eine Werbe- Hochglanz- Grinsebacke- Familie mit Hund und Speeder haben zu wollen, dann wäre es nur realistisch, sich diesen Wunsch zu erfüllen."

Nun, die Tatsache, daß es solche Familien nur in der Reklame gab, spielte keine Rolle. Familie war bei weitem nicht so einfach.
"Familie ist immer auch ein Traum mit Problemen. Aber warum gehst du davon aus, daß du deine Erfahrungen an deine Kinder weitergeben würdest?"


Glaubte sie das wirklich? Dann schien sie den Effekt, den seine Mutter auf ihn gehabt hatte, aber falsch einzuschätzen. Er musste sich zusammenreißen, um nicht laut zu werden.

„Selbst ich kann die dunkle Seite in mir spüren. Sollte ich Kinder schon vor der Geburt einer solchen Gefahr aussetzen? Was für ein Wesen würde so etwas bewusst tun?“

Seine Stimme klang fast schon anklagend. Bei seiner Mutter war es schließlich anders gewesen. Ihre Schwangerschaft war nicht geplant gewesen. Sie hatte erst im Nachhinein bemerkt, dass ihr Kind von ihrer eigenen Dunkelheit befallen worden war. Ihn zu schützen hatte sie erst lernen müssen. So lange sie konnte hatte sie ihn dann vor der Dunkelheit in ihr und jener Dunkelheit, welcher sie auf ihren Reisen begegnet waren, abgeschirmt. Aber nun war er ohne den Schutz seiner Mutter. Nun konnte er selbst gefährlich sein. Für sich und für andere.

„Die dunkle Seite egal wie schwach sie in mir auch sein mag ist gefährlich. Das weiß ich von jemandem der mehr Erfahrung mit ihr hatte als selbst eine Jedi-Rätin.“

Vielleicht nahmen Jedi die dunkle Seite ab einem gewissen Rang nicht mehr als gefährlich wahr. Für den Rest der Galaxie wäre es sicherlich besser wenn man Wesen wie ihn als die Gefahrenpotentiale sah die sie waren.


Glaubte er das denn wirklich?
"Ein Leben in Angst ist nur ein halbes Leben. Das solltest du lernen zu berücksichtige. Außerdem kannst du nicht wissen, was die Zukunft für dich bereit hält."

hielt sie ihm ruhig entgegen.

"Es gibt nicht wenige Kinder von Benutzern der Dunklen Seite. Manche werden Techniker, andere mögen Sith werden, und andere werden Jedi, manchmal auch Räte."


Jedi und die Angst. Das war eine ganz besondere Beziehung. Bei den Sith war das ähnlich. Auch die Zukunft fanden sie immer ziemlich interessant. Versuchten doch sowohl Jedi als auch Sith sie immer wieder vorher zu sehen und zu kontrollieren. Doch John fand Angst als erstes einmal nützlich.

„Angst ist kein schlechter Ratgeber. Ich schätze Angst. In den meisten Fällen ist sie sogar gesund. Sie warnt uns vor Gefahr, erinnert uns an unserer Grenzen und schützt uns davor unvorsichtig zu sein.“

Er hatte seine eigenen Vorstellungen über Angst. Da mochte sie ihm den Jedi Codex so oft vorbeten wie sie wollte.


"Ich stimme dir zu, daß Angst zur Vorsicht mahnen kann und sie hier nützlich ist. Aber deine Angst geht doch tiefer, weitaus tiefer, John. Deine Angst hindert dich doch daran, dir deine möglichen Träume zu erfüllen."

Natürlich unter der Prämisse gesehen, daß Familie und Kinder seinen Wünschen entsprechen sollten.

"Die Frage ist, beherrscht du deine Angst oder beherrscht deine Angst dich?"


Sie konnte sich wohl wirklich kaum vorstellen, wie es war von einer Sith aufgezogen zu werden. Angst zu zeigen, wäre ihm nicht gut bekommen. Er hatte lernen müssen, sich seinen Ängsten so gut es eben ging zu stellen.

„Natürlich beherrsche ich meine Angst.“

Gab er von sich. So wie er die Angst beherrschte, die er wegen dem Lichtschwert seiner Mutter, welches in seiner Jackentasche steckte, verspürte.

„Es gibt Dinge, die fürchtet man zu Recht.“

John Griff in die Innentasche seiner Jacke und holte das Kästchen hervor.

„Dinge wie dieses hier.“

Er legte es vor sich auf den Tisch und wartete auf Padmes Reaktion.


Padme blickte erst überrascht, dann stirnrunzelnd auf die Schatulle, die John auf den Tisch gelegt hatte.

"Und was soll das sein, John?"

Sie müßte sich nun schwer täuschen, wenn das nicht eines der Dinge war, die man seiner Ansicht zu Recht fürchtete. Aber trotzdem wollte sie lieber eine Erklärung dazu hören.


John war sich bewußt, dass Padme durch die Verpackung des Artefakts nicht unbedingt spüren konnte, worum es sich handelte. Es war also an ihm das Rätsel aufzulösen.

„Das Artefakt, welches ich aus dem Grab meiner Mutter entfernt habe. Ihr Lichtschwert.“

Erklärte er also. Er erschauderte bei dem Gedanken, dass sie die Kiste vielleicht öffnen würde. Aber wenn sie einen Blick hinein werfen wollte, um sich von der Gefährlichkeit des Schwertes zu überzeugen, dann sollte sie das ruhig tun.


Das Artefakt war also ein Lichtschwert. Padme runzelte nachdenklich die Stirn.

"Das Lichtschwert deiner Mutter also."

Wenn sie ehrlich mit sich selbst war, dann hatte sie mit einem anderen Artefakt gerechnet.

"Das Lichtschwert war der Anlaß dafür, daß du dich der Gefahr ausgesetzt, im Alleingang die Plünderung zu verhindern, dir ein Kampf auf Leben und Tod mit einem Sith geliefert hast. Und nun stellst du es hier auf den Tisch."

Es gab nur eine Möglichkeit, das Rätsel zu lösen.

"Darf ich?"

Padme deutete auf die Schatulle. Ihre Intention war unmißverständlich, sie wollte das Lichtschwert nun sehen, aber dennoch erschien es ihr richtig, ihn zu fragen.


John hielt einen Moment inne. Doch dann folgte eine Handgeste die wohl man als stummes Okay deuten würde. Sollte sie die Schachtel ruhig öffnen. Vielleicht würde sie dann verstehen.
Vorsichtig und langsam, fast schon zögerlich schob er Padme die Schatulle über den Tisch zu. Das längliche Kästchen in dem das Lichtschwert lag war aus teurem, dunkelbraunem Holz gefertigt. Verziert mit aufwendigen Schnitzereien mutete es eher einer Schmuckschatulle an als dem Verwahrungsort einer gefährlichen Waffe. Doch das tat sie nur solange sie geschlossen war. Das Nullifizierungsharz, mit dem das Innere der Schatulle ausgekleidet war, schirmte die Wesen in der Umgebung des Schwertes vor der dunklen Seite ab, von welcher die Waffe durchdrungen ja geradezu gesättigt war. John wusste um die Gefährlichkeit dieser Waffe. Er hatte sie oft genug in Aktion gesehen. Die spezielle Kristallkammer im inneren hielt vier Kristalle.
Einer ein Qixoni- Kristall, der sowohl die Klinge des Schwertes stärkte als auch den Nutzer in der dunklen Seite.
Der zweite ein Bondar- Kristall, in der Lage einen Feind kurz zu betäuben wenn die Klinge ihn streifte.
Als drittes ein Vexxtal- Kristall, der die Aura eines Wesens korrumpierte, wenn die Klinge es traf.
Zuletzt ein Katak- Kristall, mit dessen Hilfe der Nutzer der Waffe den Wesen in der Nähe langsam die Lebenskraft entziehen konnte.
Es war eine fürchterliche Waffe. Pures Chaos in den falschen Händen. Sie war Saat der Verzweiflung, Bringer von Zerstörung und Tod.


Padme seufzte nun doch leise. Sie wußte, daß sie eine Schatulle mit dem Lichtschwert einer Sith vor sich hatte. Und sie wußte auch, daß John das Lichtschwert für so gefährlich hielt, daß er anscheinend über Leichen gegangen war, um es vor fremden Zugriff zu schützen.
Aber ein paar mehr Informationen wären doch wirklich nicht zuviel verlangt gewesen. Aber so mußte sie eben selbst sehen.
Sie stand auf, stellte sich vor den Tisch hin und zog die Schatulle zu sich heran und legte ihre Hände behutsam darauf und verweilte. Sie war sich sicher, daß John ihr keine Falle stellte, so daß sie sich auf das Artefakt selbst konzentrieren konnte. Sie griff vorsichtig in die Macht hinaus und näherte sich behutsam dem Gegenstand, der von einer dunklen, Padme empfand sie als zerfressend, Aura umgeben war.
Sie konnte die Schatulle nicht einfach öffnen, denn im Moment schien das Schwert durch diese abgeschirmt zu werden. Und wenn sie es in die Hand nehmen und entzünden wollte, dann mußte sie diese Aufgabe übernehmen.
Die Abschirmung ihrer eignen Präsenz war ihr so vertraut, daß es ihr nicht schwer fiel, diese Abschirmung auf den Gegenstand in der Schatulle zu erweitern. Erst als sie sich dessen sicher war, öffnete sie mit einer zügigen, aber sehr beherrscht wirkender Bewegung den Verschluß der Schatulle und hob den Deckel.
Aufmerksam betrachtete sie das Lichtschwert, was vor ihr lag. Der Griff war schlicht gehalten, lediglich der Übergang vom Griff zum Knauf war mit dezenter Verzierung geschmückt.
Mit ruhiger Hand nahm Padme das Lichtschwert in die rechte Hand und blickte John an, bevor sie einen Schritt vom Tisch zurücktrat und das Lichtschwert entzündete.
Sie hatte das Gefühl, daß die sich von ihren eignen Lichtschwertern stark unterscheidende Farbe sie beinahe blendete, obwohl das absoluter Unsinn war. Sie hatte nun schon wirklich genügende rote Klingen gesehen.


"Eine Waffe gebaut zu einem einzigen Zweck. Um zu töten."

Die Luft in der Messe der "Wind" wurde von einem flüssig wirkenden Schlag durchschnitten.

"Die Jedi bauen auch Lichtschwerter, und wir benutzen sie auch für den Kampf. Aber unser Ziel ist dabei, anderen Schutz zu bieten."

Padme deaktivierte die Waffe wieder und wandte sich in Johns Richtung.

"Es ist eine gefährliche Waffe, da stimme ich dir zu. Und mit meiner Machtfertigkeit gewinnt sie noch einmal an Gefährlichkeit."

Padme stellte die Frage nicht, aber John würde verstehen, daß sie ihn indirekt fragte, warum er diese Waffe zu ihr gebracht hatte.


John wartete gespannt ab ob sie das Kistchen öffnen und das Lichtschwert herausnehmen würde. Für einen Augenblick hoffte er sie würde es nicht tun und kurz sah es auch so aus, als würde sie sich damit begnügen die Waffe durch die Macht zu ertasten.
Als sie den Deckel der Schatulle mit Bestimmung öffnete und das Lichtschwert in Augenscheinnahm erwartete er den Effekt der Waffe spüren zu können. Doch da war nichts. Er hatte sie schon in der Hand gehalten und er hatte schon oft ihren Effekt verspürt und noch immer war es etwas das ihn bis ins Mark schmerzte. Er war also verwundert, dass er nun nichts von der dunklen Aura verspürte, welche die Waffe sonst umgab. Padme mußte die Waffe irgendwie mit der Macht abschirmen. Daran hatte er gar nicht gedacht. Natürlich würde sie solch ein Artefakt nicht einfach so inmitten der Jedi-Basis auspacken. Als sie vom Tisch weg trat und die Waffe zündete zuckte er zusammen. Ein sengender Schmerz brannte in seiner rechten Schulter auf. Seit Jahren verursachte das Schwert wenn es zündete eben diesen Schmerz in seiner rechten Schulter. In einigen Augenblicken würde der Schmerz wieder vergehen.


„Gefährlich ist untertrieben. Ein Sith mit Zugang zu dieser Waffe könnte wer weiß was anrichten.“

Padme wußte das sicherlich genauso gut wie er. Sie hatten hier kein normales Lichtschwert vor sich. Auch wenn Padme das fast schon andeutete mit der Bemerkung das Jedis ja auch Lichtschwerter bauten.

„Ich kenne die Spezifikationen dieser Waffe wie die Rückseite meiner Hand.“

Gab er zu.

„Und ich bezweifle das Jedis solche Lichtschwerter bauen.“

Erwiderte er. Doch darum ging es am Ende gar nicht. Er hoffte das die Waffe bei Padme sicher verwahrt war.

„Wichtig ist nur das die Waffe nicht in die Hände der Sith gefallen ist und wenn du sie nimmst ist sie sicher.“

Behauptete er. Sicher sein konnte er sich da natürlich nicht. Sie konnte gestohlen werden. Lianna konnte fallen wie Corellia das vor Jahren getan hatte. Doch er versuchte hier nur das richtige zu tun. Es war nicht so als hätte er in dieser Beziehung eine Wahl.


Um ein Haar hätte Padme laut losgelacht, denn in den vergangenen Tagen war sie mit so viele Ansichten über die Jedi und damit indirekt die Sith konfrontiert worden, daß es sie wirklich belustigte, welche Stereotypen dabei zutage befördert wurden.

"Jeder könnte mit dieser Waffe Schreckliches anrichten."

Es mochte es einen Unterschied machen, mit welcher Intention man ein Lichtschwert führte, aber für das Lichtschwert in ihrer Hand traf das nicht zu. Diejenige, die es erschaffen hatte, wollte nur die totale Niederlage ihres Gegners.
Padme hielt das deaktivierte Lichtschwert in der Hand und blickte John ernst an.


"Du legst das weitere Schicksal dieser Waffe in meine Hände. Und das obwohl du beinahe deswegen gestorben wärst."

John wusste das wohl selbst am besten. Aber in Padmes Augen war es für ihn auch ein wertvolles Erinnerungsstück an seine Mutter.

"Ist dir bewußt, daß ich dir diese Waffe wohl nie zurückgeben werden kann?"


Es ihm nicht zurück geben? Das fand er nicht in Ordnung. Es war nicht ihr Recht über das Schwert zu bestimmen. Es war sein Eigentum. Sein Erbe. Er wollte es nur sicher verwahrt wissen. Wenn er es irgendwann zurück haben wollte oder es brauchte, dann würde er es sich nehmen. Aber dazu schwieg er. Momentan war das absolut unwichtig. Zumindest war dieser gefährliche Gegenstand erst einmal aus seinen Händen.

„Nicht nur für diese Waffe. Sondern für meine Mutter. Niemand vergreift sich an dem Grab meiner Mutter.“

Beim letzten Satz vibrierte seine Stimme vor Bestimmung nur so. Er meinte es ernst. Er würde ohne Probleme mehr Wesen töten um das Grab seiner Mutter zu schützen. Doch das Thema war damit für ihn so ziemlich abgeschlossen. Er stand auf und war eigentlich schon im Gehen begriffen, als er sich noch einmal zu Padme umdrehte.

„Ich gehe davon aus das dieses Gespräch unter uns bleibt.“

Es ging niemanden etwas an woher er kam und was seine Geschichte war.
 
Padme legte das Lichtschwert in die Schatulle und verschloß diese sorgfältig. Sie würde ihre Vorbereitungen unterbrechen müssen, um dafür Sorge zu tragen, daß es an einen sicheren Verwahrungsort gelangte. Es gab im Orden einige Räumlichkeiten, die nur von wenigen Leuten betreten werden durften und konnten. Hier sollte das Lichtschwert erst einmal sicher genug verwahrt sein.
Allerdings stellte sich die Frage, ob es nicht besser wäre, dieses Lichtschwert zu vernichten. Und zwar umgehend. Wenn sie das tat, dann mußte sie nicht einmal erklären, woher sie das Lichtschwert hatte und wie es überhaupt in ihren Besitz gekommen war.
Allerdings bezweifelte sie, daß John das gutheißen würde, was nur die Frage für sie offenließ, ob sie wirklich soweit gehen wollte und das Vertrauen, was er ihr gerade gezeigt hatte, verraten wollte. Eigentlich mußte er damit rechnen, daß dem Lichtschwert ein solcher Weg beschienen sein mochte, oder etwa nicht?
Padmes Blick ruhte mit ziemlicher Intensität auf John. Er war schwer einschätzbar und noch schwerer beurteilbar. Offen blieb für sie, wie weit er Kontrolle über sich und seine Emotionen hatte. Und seine Worte über die Schändung des Grabes ließen sie daran zweifeln, daß es das letzte Mal gewesen war, daß er zu solchen drastischen Mitteln griff.


"Du magst Potential haben. Aber ohne Kontrolle darüber wird es für dich und alle anderen immer eine Gefahr darstellen."

Padme gratulierte sich ironisch zu dieser blendenden Feststellung. Das war sicherlich sehr nutzbringend gewesen.

"Ich werde mit niemanden über deine Herkunft reden."

versprach sie ihm.


John entspannte sich sichtlich als sie das Lichtschwert wie der in die Schatulle zurück legte und sie wieder verschloss. Der Schmerz in seiner Schulter ließ fast Augenblicklich nach und verschwand dann rasch völlig. Doch Padme hatte Recht. Er konnte seine Fähigkeit nicht kontrollieren. Er war genauso wie die Waffe gefährlich. Aber er war nicht jemand der sich wegen so einer Kleinigkeit dem Jedi Orden anschloss.
Das sie seine Geschichte für sich zu behalten versprach war ihm jedoch wichtig. Er hatte ihr etwas über sich anvertraut. Damit hatte sie eine gewisse Macht über ihn. Er nickte ihr anerkennend zu. Er würde sie beim Wort nehmen.


„Und was soll ich dagegen tun?“

Kam er auf die Bemerkung zurück, dass er seine Machtfähigkeiten nicht kontrollieren konnte? Bisher hatte sich immerhin nur eine manifestiert. Wie lange würde es dauern, bis er im Zorn etwas durch die Gegend fliegen ließ oder mit Machtblitzen röstete?

„Ich passe nicht in euren Verein.“

Gab er ehrlich zu. Er war wohl der Letzte der sich mit den Jedi - oder den Sith was das anging - identifizieren konnte.


Padme nahm die Schatulle vom Tisch und steckte sie sich in ihre Jackentasche.

"Nun, man kann Beherrschung lernen. Man kann vieles lernen, wenn man möchte. Allerdings ist der Weg auch oft sehr entbehrungsreich."

Padme wollte John darüber keine Illusionen machen.

"Letztendlich ist dein Wille entscheidend. Es ist immer unser Wille, der für unsere Handlungen verantwortlich ist."

Deswegen war alles auch nicht einfach. Und ihr Gespräch mit Navara hatte ihr noch einmal deutlich vor Augen geführt, wie dünn das Seil war, auf dem sie sich bewegten.

"Du paßt nicht in unseren Verein?"

Padme lachte hell auf.

"Warum?"


Wem erzählte sie das? Der Weg zur Beherrschung weg von der verlockenden Freiheit der Dunklen Seite war schwierig und langwierig. Seine Mutter hatte sein ganzes Leben lang damit gekämpft. Wirklich geschafft hatte sie es nie. Auch hatte sie oft Rückschläge erlebt. Es war nicht einfach zwischen der hellen und der dunklen Seite der Macht zu wandern. Wenngleich er nicht annähernd so nahe an der dunklen Seite war und der hellen Seite noch weitaus näher stand als seine Mutter ihr jemals gekommen war.

„Warum?“

Er fand die Frage dämlich. Er hatte kaum so etwas wie einen altruistischen Knochen im Leib und sie fragte warum? Er war ein Emotionaler Mensch und hatte ihr gerade eben noch erzählt, dass er seine Angst schätzte. Er war weder ein Teamspieler noch jemand der sich für die Armen, Unterdrückten und Schwachen einsetzte. Jedi passte nicht zu ihm.

„Es passt einfach nicht.“

Gab er mit einem Schulterzucken von sich.

„Ich bin keine friedliche Person. Weder im Geiste noch in meinen Handlungen.“

Er sparte es sich deutlich zu machen, dass er niemand war der Reue empfand.


Bereits bei ihrer ersten Begegnung war John ziemlich wortkarg gewesen, erinnerte sich Padme. Sie hätte nur zu gerne gefragt, wie sein Leben verlaufen war, welche Erfahrungen er gemacht und vieles mehr. Aber es war mehr als wahrscheinlich, daß er sich dann wieder in sich zurückzöge.

"Es ist nicht erstaunlich, daß du keine friedliche Person bist, John."

Das war wirklich nicht erstaunlich, wenn sie die wenigen Puzzleteile zusammensetzte, die er ihr bisher geliefert hatte.

"Aber viele Jedi stammen aus Verhältnissen, die alles andere als friedlich gewesen sind. Und dennoch sind sie heute wertvolle Mitglieder des Ordens."

Padme erwähnte gar nicht, daß sie ebenfalls aus solchen Verhältnissen stammte.

"Was du bis jetzt bist, mag für dich entscheidend sein. Für mich ist gerade wichtiger, wie du werden willst."


Was er wollte? Das war eine gute Frage. Er hatte keine Ahnung. Das hatte er schon direkt nach dem Tod seiner Mutter gemerkt. Er hatte lange überlegt wie es für ihn weiter gehen sollte. Bisher hatte er das noch nicht herausgefunden. Etwas Kontrolle über seine Machtfähigkeiten zu haben wäre natürlich nicht schlecht und verziehen konnte er sich wenn er wollte ja immer noch. Bisher hatte er es zumindest so verstanden als böte Padme ihm an ihn in den Orden auf zu nehmen. Er bezweifelte jedoch das er es bei einem Meister besonders lange aushalten würde. Dämliches Gelaber von Friede, Freude, Eierkuchen konnte er nicht ab.
Erst einmal sollte er vielleicht ausloten, was Padme überhaupt im Sinn hatte.


„Könntest du mir nicht beibringen meine Machtfähigkeiten zu kontrollieren? Damit ich sie nicht unbewusst einsetze?“

Fragte er.


Padme hob erstaunt die Augenbraun, denn sie hatte nicht damit gerechnet, daß John sie danach fragen könnte, ihm die Kontrolle über seine Machtfähigkeiten beizubringen. Hatte sie wirklich nicht? Die Frage, wie er werden wollte, hatte diese tendenzielle Richtung gehabt.

"Doch, ich könnte dir beibringen, deine Machtfertigkeiten zu kontrollieren."

gab sie zurück.

"Hast du überhaupt nicht gelernt, wie man seine Machtfähigkeit kontrolliert oder bewußt einsetzt?"

fragte Padme nach, denn eigentlich hatte sie damit gerechnet, daß seine Mutter ihm gewisse Dinge beigebracht hatte. Und wenn das nicht der Fall war, warum hatte sie darauf verzichtet?


John schüttelte den Kopf. Er hatte nie auch nur so etwas Simples wie Levitation gelernt.

„Nein, nie.“

Wenn er darüber nachdachte, dann hatte seine Machtaffinität sich bis zum Tod seiner Mutter nicht ein einziges Mal manifestiert.

„Ich wusste natürlich immer dass ich machtsensitiv bin, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Mutter mich von der Macht abgeschirmt hat.“

Mit ihrem Tod war diese Abschirmung natürlich verloren gegangen und erst seit dem hatte sich die Macht in ihm auch gezeigt. Visionen, Machtblitze, Lebensentzug und sicherlich noch einige andere Fähigkeiten die ihm nur nicht aufgefallen waren.


Irgendwie fiel es Padme nicht gerade leicht, sich eines Urteils über Johns Mutter zu enthalten, obwohl diese Regung alles andere als fair sein mochte. Sie kannte die Frau nicht und würde sie auch niemals kennenlernen. Sie war eine Sith gewesen, die den Orden verlassen hatte, um ihren Sohn groß zu ziehen. Hell und Dunkel waren nicht die einzigen Nuancen, im Gegenteil, in ihrem Fall gab es wohl Entscheidungen, die man zu beiden Seiten der Macht ansiedeln konnte. Aber sie hatte ihren Sohn nicht abgeschirmt, sondern von der Macht regelrecht abgeschnitten.
Padme trat an die Wand heran, hinter deren Verkleidung sich ein geräumiges Fach verbarg, wobei das einzige, was sich hier verbarg Stauraum war. Dieser Ort taugte nicht dazu Geheimnisse zu verwahren. Sie nahm eine Kugel heraus und drückte die Verkleidung wieder zu, um sie dann zu John zu drehen.


"Hier. Fang!"

Mit diesen Worten warf sie ihm ihr eigenes Lichtschwert hinüber, nachdem sie es vom Griff gelöst hatte.


John fing das Lichtschwert mit einer gewissen Vorsicht. Er wollte nicht auf den Auslöser kommen und sich die Plasmaklinge ins Auge rammen. Als er den Griff sicher in Händen hatte schaute er etwas unsicher zu Padme. Was sollte er damit? Als sie dann einen runden Gegenstand aus einem Schrank hervor holte glaubte er zu wissen was sie von ihm erwartete. Er hatte seine Mutter oft genug beim Training beobachtet. Nur das er in keiner Weise glaubte, dass er ebenfalls konnte, was seine Mutter an Wundern mit dem Lichtschwert vollbracht hatte. Ja, er konnte ein Schwert benutzen. Ein unangenehmer Zwischenfall auf Telerath hatte ihn gezwungen ziemlich gut darin zu werden. Aber ein Lichtschwert? Das war etwas ganz anderes. Wollte sie, dass er sich einen Arm abschnitt? Doch er war es gewohnt selbst in Ungewohnten Situationen den Schwanz nicht einzuziehen und zu Kämpfen anstatt davon zu laufen. Also entschied er sich grimmig ihre Herausforderung anzunehmen und zündete das Lichtschwert. Anders als beim Lichtschwert seiner Mutter blieb der Schmerz in seiner rechten Schulter diesmal aus. Er hielt den Griff mit beiden Händen und die Klinge gerade nach oben. Er ließ sie einige Male leicht kreisen um sich an das fehlende Gewicht der Klinge gewöhnen zu können. Seine Gedanken waren von der Tatsache erfüllt, dass er sich ein Körperteil abschneiden würde, wenn er nicht aufpaßte.

"Keine Angst, John."

beruhigte Padme, die sehr wohl sehen konnte, wie vorsichtig er mit dem Lichtschwert umging. Also war er darin anscheinend nicht unterwiesen worden, mit einem Lichtschwert zu kämpfen. Padme würde ein ziemliches Augenmerk darauf richten müssen, daß man bei John nicht zuviel voraussetzte.

"Das ist ein Übungsdroide, der Blasterschüsse auf dich abgibt. Die Stufe habe ich aber so niedrig eingestellt, daß du den Treffer spüren wirst, aber es dich nicht schmerzt. Mit Hilfe der Macht kann ein Machtnutzer erkennen, aus welcher Richtung der Schuß kommen wird."

erklärte sie ihm, wobei sie die Sache mit den Sichthelmen bewußt erst einmal ausließ.

"Wenn du dich an das Gefühl des Lichtschwertes in deiner Hand gewöhnt hast, sagst du Bescheid und ich aktiviere den Übungsdroiden."


John glaubte nicht eine Sekunde lang daran, dass er es schaffen würde die Schüsse des Trainingsdroiden zu blocken. Die Einstellung war der Übung natürlich nicht besonders zuträglich. Er würde einfach versuchen das Schwert zwischen sich und dem Droiden zu halten und sich dabei nicht selbst zu enthaupten. Als er sich sicher war, das er so bereit war wie er eben sein konnte, nickte er Padme zu. Daraufhin aktivierte die Jedi den Droiden und dieser fing an in der Luft hin und her zu schweben. Die Bewegungen des Droiden waren dabei teilweise recht unregelmäßig. Mal schnell mal langsam, mal abgehackt mal fließend. Allein ihm zu folgen stellte sich als schwieriger da als John gedacht hatte. Dass John sich mit dem leuchtenden Henkersschwert in der Hand nicht besonders wohl fühlte ließ ihn noch langsamer auf die Bewegungen des Droiden reagieren. Als jedoch der erste Schuss aus den Niedrigenergie-Blastern des Trainingsgerätes auf John zu schoss veränderte sich etwas in seiner Haltung. Seine Iriden bekamen ein schwaches inneres Leuchten und Schatten legten sich um seine Augen. Mit den schnellen Bewegungen die so typisch für Machtnutzer waren blockte er die ersten paar Schüsse ab. Doch mitten in der Übung stoppte John. Hastig schaltete er das Lichtschwert ab und ließ es zu Boden fallen. Der Droide schoß noch einige male auf ihn. Er spürte sie nicht nur ob ihrer niedrigen Energie nicht. Dann deaktivierte der Droide sich von selbst.
Sein Atem hatte sich beschleunigt, und seine Augen fuhren suchend durch den Raum. Schweißperlen standen auf seiner Stirn und man konnte sehen, dass er sich nicht besonders wohl fühlte. Er konnte auch ohne irgendwelches Training in der Macht die Kälte spüren die in ihm aufgestiegen war. Er hatte sich nicht der Seite der Macht bedient, von der Padme wohl geglaubt hatte das er sich ihr bedienen würde.


Es war nun wirklich nicht fair von ihr gewesen, ihm das Lichtschwert zu geben und ihm dann noch den Trainingsdroiden hinzuholen. Padme wußte das selbst wohl am besten. Und dennoch hatte sie sich für diese Variante entschieden. Blieb die Frage, was sie damit bezwecken hatte wollen. Sie wollte schlicht und ergreifend sehen, wie stark seine Intuition für die Dunkle Seite war.
Er mochte zwar kein Geheimnis daraus gemacht, daß er diese benutzte, aber wie weit mochte dies wirklich gehen? Sie konnte spüren, wie die Dunkle Seite seine Präsenz mit feinen Linien durchsetzte. Es wäre eine Lüge, wenn sie behauptete, daß ihr diese Tendenz gar nicht zusagte, denn es hatte schon einige Machtnutzer gegeben, die Ähnlichkeit mit John hatten und die beinahe ausnahmslos den Weg der Dunklen Seite beschritten hatten.
Auf jeden Fall lieferte er Padme, die seine Präsenz in der Macht überwachte, binnen kürzester Zeit den Beweis dafür, daß er weder bewußt auf die Dunkle Seite zugriff noch eine Alternative kannte. Sie schloß die Augen, denn sie brauchte diese nicht, um zu sehen, was hier geschah. Sie sah es durch die Macht, wie sie spürte, was genau er da tat. Aber sie unterbrach ihn nicht, denn unterbinden konnte sie es immer noch, aber sie wollte Gewißheit haben, wie weit er ging.
Weit beschritt er die Straße nicht, denn er unterbrach abrupt die Übung, wobei das Lichtschwert sich auf dem Boden wiederfand und John noch einige Treffer einstecken mußte, bis der Übungsdroide sich von selbst ausschaltete.


"Du machst es weder dir noch mir leicht, wie?"

Mit Hilfe der Macht holte Padme ihr Lichtschwert zu sich zurück und befestigte es wieder an ihrem Gürtel.

"Ich gebe zu, daß es nicht ganz fair war, diese Übung zu wählen. Aber ich wollte wissen, wie weit du in der Dunklen Seite verwurzelt bist, John. Du wählst intuitiv, aber auch aufgrund deiner Erfahrungen."

Irgendwie war die ganze Situation ziemlich verfahren.

"Ich kann dir nicht beibringen, wie du deine Machtfähigkeit kontrollieren kannst."

sagte sie bedauernd.

"Zumindest nicht, wenn du auf die Dunkle Seite zurückgreifst. Du müßtest diesen Weg verlassen, und ich weiß, daß dich diese Umstellung sehr viel Zeit und Nerven, Geduld und Mut kosten wird. Einfach wird es nicht werden."

Padme wollte nicht, daß er sich irgendwelche Illusionen darüber machte, welchen steinigen Weg er bei den Jedi vor sich hätte.
Beinahe spontan entschied sie sich, ihm zu zeigen, wie anderes Präsenzen sich anfühlten konnten und nahm die Abschirmung ihrer eignen Aura komplett zurück.


John zitterte etwas. Die Erfahrung die er jetzt gemacht hatte war nicht besonders angenehm gewesen. Zwar hatte er die dunkle Seite schon oft aus zweiter Hand erlebt, aber sie selbst zu nutzen war etwas anderes. So unbewusst das Ganze auch war.
Was Padme ihm dazu erzählte war nicht unbedingt neu. Er wusste von seiner Mutter wie steinig der Weg war den auch er auf seine ganz eigene Weise beschreiten müsste. Doch was wenn er Hilfe hätte? Die Hilfe eines ausgebildeten Jedis zum Beispiel. Ständen seine Chancen besser als die seiner Mutter. Doch ähnlich wie er hatte auch sie nicht gewusst die Macht anders zu nutzen als über ihre Gefühle. So wie die Sith das eben taten.


„Meine Mutter hat nie verstanden wie Jedi die Macht nutzen. Aber ich, ich weiß weder das eine noch das andere.“

Gab er zu bedenken, als er sich etwas gefangen hatte. Sein Zittern hörte so langsam auf.

„Wenn ich wüsste wie ein Jedi sich der Macht bedient, könnte ich dann nicht aufhören, mich ihrer … anders … zu bedienen?“

Fragte er. Als Padme ihre Aura nicht weiter abschirmte, konnte John wahrnehmen, dass sich etwas verändert hatte. Es war ganz so als bräuchte er keine Augen, um Padmes Anwesenheit im Raum wahrzunehmen. Die Information schien alle seine Sinne zu umgehen und direkt in seinem Gehirn anzukommen. Er wusste nicht wirklich, was das bedeutete. Die Aura eines Sith hatte schließlich einen ganz anderen Effekt auf Lebewesen.


"Nun, für jemanden, der den Lehren der Sith folgt, ist es auch nicht nachvollziehbar wie die Jedi die Macht nutzen."

Es war also nicht verwunderlich, daß seine Mutter gescheitert war, besonders wenn man bedachte, daß sie ihre Ausbildung wahrscheinlich abgeschlossen hatte. Alleine der Dunklen Seite abzuschwören war mit Sicherheit schwierig, wenn man keine Alternativen kannte. Das unterschied Johns Mutter von Alisah, die bereits Padawan gewesen war, bevor sie sich für die Dunkle Seite entschieden hatte.
Und vielleicht mochte es gut sein, daß John weder das eine noch das andere wußte. Was mochte sein, wenn lernte aktiv auf seine Fertigkeiten zu zugreifen. Sie kannte ihn kaum und er hielt sich gerne im Hintergrund, was eine Einschätzung noch schwerer machte. Ihm eine Ausbildung anzubieten, konnte ein Wagnis sein.
Padme wollte ihm gerade sagen, daß sie seine Ausbildung nicht befürworteten wollte, als seine nächsten Worte sie aufhorchen ließen.
Schlagartig fühlte sie sich um einige Jahre zurückversetzt. Eine andere Zeit, ein anderer Ort. Räte und eine Anwärterin und die Frage, warum diese ein Jedi werden wolle.
Dieser tiefe Wunsch nach Kontrolle über sich selbst und die eignen Fähigkeiten. Der Wunsch, nicht denselben Weg wie ihr Vater zu beschreiten. Nicht denselben Weg beschreiten zu müssen. Der Wunsch eine Alternative zu haben und die Angst, in eine unmögliche Situation zu geraten und anderen damit zu schaden.


"Doch ich denke schon, John."

erwiderte sie langsam. Aber wem wollte sie seine Ausbildung überhaupt anvertrauen. Wichtig war, daß er einen Meister bekam, der nicht selbst von Zweifel geplagt wurde und Johns Tendenz damit verstärkte. Zudem wäre es von Vorteil, wenn John lernte, mit anderen Leuten umzugehen, also wäre ein zweiter Padawan nicht schlecht.
Wenn sie es richtig bedachte, dann wäre das Vertrauen, was er in sie gesetzt hatte, als er ihr das Lichtschwert übergeben hatte und ihr einen Teil seiner Vergangenheit offenbart hatte, nicht die schlechteste Grundlage für eine Ausbildung. Weitaus besser als bei Null wieder anfangen zu müssen.


"Du wirst im Rahmen deiner Ausbildung dein eignes Lichtschwert bauen, John. Und dafür brauchst du einen Kristall. Ich fliege mit einer Gruppe nach Ilum, wo es eine Kristallhöhle gibt."

eröffnete sie ihm.

"Ich denke, du packst am besten schon einmal deine Sachen, denn du wirst uns begleiten."

Sollte er mal protestieren, dachte sie belustigt.

"Und zwar als mein Padawan."

Sie hatte ihre Entscheidung getroffen. Sie würde ihn ausbilden.


So ähnlich hatte seine Mutter es manchmal ausgedrückt. Sith und Jedi waren unterschiedlich. Teilweise sehr unterschiedlich. Nicht nur ihre Philosophie war grundverschieden sondern auch wie sie die Macht nutzten.
Padme schien ihm zuzustimmen. Seine Idee, zu lernen wie sich ein Jedi der Macht bediente, war ihrer Ansicht nach keine schlechte.
Er war beruhigt. Vielleicht würde er also lernen wie er sich seiner Machtkräfte bedienen oder eben nicht bedienen konnte. Gleich darauf überraschte Padme ihn aber. Was? Eine Ausbildung? Moment, er hatte sich hier nicht für irgendetwas freiwillig gemeldet. Sie wollte ihn nicht nur ausbilden, er sollte auch direkt anfangen ein eigenes Lichtschwert zu bauen. Er sollte einen Kristall auf Ilum finden. Er schluckte. Ilum. Die Koordinaten zu diesem Planeten besaß er bereits. Leto hatte sie ihm anvertraut. Seine Mutter hatte lange nach dem Planeten gesucht. Gefunden hatte sie ihn nie. Jetzt hatte er schon das zweite Mal die Möglichkeit diesen Planeten zu besuchen. Er sollte sogar direkt mit packen anfangen. Ging es etwa gleich los? Beim nächsten Satz traute John seinen Ohren nicht ganz. Als ihr Padawan? Das war einfach nur lächerlich. Er war nicht aus Jedi-Material geschmiedet. Doch eine Stimme aus seinem Inneren ließ ihn seine Zweifel für sich behalten. Wissen war eine Ware. So wie alles andere war es immer mit einem Preis versehen. Er hatte hier die Chance sich ein ganz besonderes Wissen an zu eigenen. Das Wissen, wie man sich der Macht bediente. Keine instinktiven Glückstreffer mehr, sondern völlige Kontrolle über die Macht.
John nickte Padme zu. Okay. Er würde es tun. Sie würde sich schon um seine Stelle beim Jedi Orden kümmern. Als Padawan würde er seinen Job im Jedi-Orden wohl kaum weiter machen.


„Abgemacht!“

Sagte John und hielt Padme seine Hand zum Einschlagen hin. Er hätte ihr gerade auch genauso gut gerade eine Ladung Spice verkauft haben können.


John steckte die Eröffnung, daß er ihr Padawan werden würde, besser weg als sie gedacht hatte. Aber die Ausbildung kam erst noch und das würde eine Menge harter Arbeit werden.
Belustigenderweise waren Tzun und John manchmal ähnlich schweigsam…, das würde sicherlich einige Selbstgespräche nach sich ziehen.
Als John ihr die Hand hielt, lachte sie hell auf.


"Ich kaufe aber nicht den Rancor im Sack, oder?"

fragte sie ziemlich belustigt und schlug dann ein.


John schüttelte den Kopf.

“Nein!”

An sich war wohl alles gesagt. Er ließ ihre Hand nach einem kurzen Augenblick wieder los. Ob sie ahnte was sie hier für einen Handel geschlossen hatte? Wohl ehr nicht.
Sie hatten lange gesprochen. Er hatte erreicht, was er hatte erreichen wollen. Das Lichtschwert seiner Mutter war in Sicherheit. Oben drauf hatte er noch einen Bonus bekommen. Er war jetzt wohl ein Jedi-Padawan. Komisch, er fühlte sich nicht wie ein Padawan. Aber wieso sollte er auch. Er hatte Padme ja gerade eben noch gesagt, dass er nicht in den Jedi-Orden passte. Er würde wohl immer nur nominell zum Orden gehören.


“Ich denke ich werde dann mal packen gehen.”

Erklärte er abschließend. Wenn es schon bald los ginge, müsste er sich beeilen. Er müsste zu seinem Schiff und seine Kälteausrüstung holen. Da zwischen ihnen vorerst alles gesagt war, was hatte gesagt werden müssen, drehte er sich um und verließ die Messe des Schiffes. Kurz darauf ließ er die Basis hinter sich zurück und schlug den Weg zum Raumhafen ein.


Lianna - Lola Churich - Straßen - Auf dem Weg zum Raumhafen – John

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Dieser Post wurde in Zusammenarbeit von Padme Master und Tom Kent erstellt
 
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