Lianna

Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn


„Es wird keine Probleme geben, Eowyn“, bekräftigte Ian noch einmal, voller Ernst. „Auf Coruscant wimmelt es voller Jedi. Ich weiß genau, dass mich alle beobachten werden.“ Und es war besser, er dachte nicht länger darüber nach, denn Gefallen konnte er trotz allem nicht daran finden. „Auf Coruscant etwas falsch zu machen, würde bedeuten…“ Vor allen Jedi zu versagen und das durfte er nicht. „Dass alle zusehen und das werde ich nicht zulassen.“ Harkness Blick hatte genügt und wenn auf Coruscant auch nur einer so war wie er, würde er diesem jemand sicher keine Bestätigung geben. Kein Kontrollverlust mehr und auch sonst nichts, was ihm weiter schaden würde, was Eowyn oder ihrem Ruf schaden würde. Nein, Ian hatte bisher wahrlich genug Schaden angerichtet und auf Coruscant durfte er nicht zeigen, dass das, was vielleicht immer ein Teil von ihm sein würde, die Oberhand gewann. In dieser Hinsicht durfte und würde er nicht versagen und wenn Coruscant geschafft war, würde vielleicht auch die Republik zu seinen Gunsten entscheiden. Und wenn nicht, hatte er wenigsten Zeit und Gelegenheit dazu gehabt, zu beweisen, dass er kein Lügner war.

Yaro war ein Thema für sich, Ian konnte offen zugeben, dass er sich um das kleine Peltier sorgte denn es hatte sich, ohne weiteres, mitten in sein Herz geschlichen. Ob Jedi – wie Sith – an anderen Wesen experimentierten, wusste Ian nicht. Sicher, wenn er an Eowyn dachte, war da ein klares Nein. Aber sie stand kaum für alle Jedi, so wie er nicht für alle Sith stand. Ihr Nein kam mit derart viel Nachdruck, dass Ian keinen Zweifel mehr hegte und so atmete er auf. „
Gut“, lächelte er dann. „Und vielleicht erzählst du mir irgendwann ein bisschen mehr über die Jedi und ihre Art zu lehren.“ Immerhin war Ian fest davon überzeugt gewesen, dass Finn ihn bestrafen würde, aber er hatte es nicht getan, ihn darauf hingewiesen, wo er sich befand. Doch nur, weil Ian wusste, wo er sich befand, wusste er längst nicht, wie die Jedi wirklich waren. Und Eowyn war nun einmal nicht das Maß der Dinge.

„Ja, sicher und verlässlich. Ich habe die Nightmare gepflegt und ich weiß, was mein Schiff kann. Es ist keine Sandkorn und sie ist sicher“ und es interessierte Ian reichlich wenig, ob das nun arrogant klingen würde, oder nicht, „besser als so manch anderes Schiff. Ich kenne sie auswendig,“ allein das war enorm viel wert, denn für den Fall, dass es zu Komplikationen beim Flug kommen würde, wusste Ian genau, was zu tun war.

Was seinen Vorschlag betraf, so fand er Anklang bei Eowyn. Das war gut, auch wenn er kaum mit etwas anderem gerechnet hatte. Ehe Ian allerdings näher auf seine Pläne diesbezüglich einging, war nun er derjenige, der ein vehementes, nachdrückliches „Nein“, hevorbrachte. „Ich will keine Waffe.“ Sicher hatte er sein Schwert nicht zerstört, um nun ein neues zu beschaffen. „Ich brauche etwas zur Verteidigung, sonst gar nichts.“ Zugegeben, seine Worten kamen etwas barsch, aber Eowyn sollte wissen, dass diese Härte nicht ihr, sondern viel eher ihm selbst galt. Und falls nicht.. er schenkte ihr einen entschuldigenden Blick. „Wirklich, ich würde mich unwohl fühlen.“ Außerdem sollte kein Jedi denken, dass er voller Stolz oder voller Überheblichkeit eine Waffe trug. Selbst wenn es Ian nie groß interessiert hatte, was andere über ihn dachten, jetzt musste er sich zwangsläufig auch Gedanken darüber machen. Denn war er nicht mindestens ein wenig - viel ehr mehr - der Meinung und auch der Willkür der Jedi ausgesetzt? Nicht zuletzt waren schließlich auch sie diejenigen, die entschieden.
„Oh, es gibt mehre Möglichkeiten. Es gibt lichtschwertresistente Materialien. Kortosis zum Beispiel. Es ist sehr teuer, aber eine Legierung würde ausreichen. Oder ein Strahlenschild. Irgendetwas davon werden wir sicher besorgen können.“
Seine Gabel schließlich bei Seite legend, schob Ian sein Essen Eowyn zu. "Falls du noch was magst?"

Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn
 
Zuletzt bearbeitet:
Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian

Nachdenklich sah Eowyn Ian an. Er würde nicht zulassen, dass alle zusehen würden? Das war ja einerseits gut und schön... aber setzte er sich damit andererseits nicht viel zu sehr unter Druck? Es war nicht leicht, alles, was man gelernt hatte, abzulegen. Von sich zu erwarten, dass es ohne große Fehlschläge klappte, war eigentlich nur naiv... und wenn es dann tatsächlich nicht funktionierte, dann war man noch verzweifelter und geriet in eine Abwärtsspirale. Nach dem heutigen Vorfall hatte Eowyn nicht das Gefühl, dass Ian dorthin unterwegs war, aber... momentan war das hier auch nur Lianna. Möglich, dass es auf Coruscant schwerer werden würde - möglich, dass eventuelle Fehlschläge, und die waren eigentlich garantiert, Ian an den Rand der Verzweiflung führen würden - oder darüber hinaus. Wenn er sich dann Vorwürfe machte, wem wäre damit geholfen? Gut, sagte sie schließlich nach kurzem Zögern. Gerne hätte sie noch hinzugefügt, er solle sich nicht überschätzen - oder aber, dass er sich nicht so unter Druck setzen sollte. Aber das Gespräch hatten sie so ähnlich schon gehabt, und Ian hatte sich dagegen gewehrt. Das würde nun also nichts bringen, und vielleicht sah sie ja auch einfach nur schwarz.

Glücklicherweise schien sie Ian in Bezug auf Yaro zumindest etwas beruhigt zu haben. Eine Garantie gab es natürlich niemals, aber Eowyn war sich sicher, dass es Yaro hier gutgehen würde. Das mache ich gerne, wenn du möchtest. Vielleicht bist du sogar irgendwann einmal dabei... ...wenn Aketos und sie wieder beisammen waren, legte sich kurz ein Schatten über ihr Gesicht - aber sie musste einfach darauf vertrauen, dass ihre Padawan ihren Weg fand. Ansonsten würde sie in Zukunft nur noch wenig unterrichten, denn einen neuen Padawan auszubilden stand momentan außer Frage, immerhin so verantwortungsbewusst war sie dann doch.

Schon gut. Eowyn hob beschwichtigend die Hände. Ich glaube dir gerne, dass die Nightmare sicher ist. Sicherer als die Sandkorn allemal. Sie seufzte. So gut wie jedes Raumschiff wäre wohl sicherer als die Sandkorn gewesen... Oder aber vielleicht auch nicht. Vielleicht war es einfach nur... Zufall gewesen? Eowyn verzog das Gesicht. Tionne hätte ihr gesagt, dass es so etwas wie Zufall nicht gab... Ich war schließlich schon an Bord. Ich habe gesehen, wie sie funktioniert... und ich habe gesehen, wie sie aussieht. Ich glaube, nein, ich weiß, dass sie gut in Schuss ist. Und, dass du sie vermutlich besser kennst als die meisten Orte in der Galaxis. Oder sogar am Besten.
Aber lass uns einfach hoffen, dass wir das alles nicht brauchen, okay?
Sie lächelte. Nein, zwei Mal in einem Monat stürzte man nicht ab. Das war einfach... unwahrscheinlich.

Ihr Hinweis Waffen betreffend brachte Ian allerdings in eine absolute Abwehrposition. Mit einer solch heftigen Reaktion hatte sie nun auch nicht gerechnet. In Ordnung, hob sie die Hände erneut und runzelte die Stirn, ich wollte es dir nur gesagt haben. Sie wusste, dass Ian kein Lichtschwert mehr haben wollte, doch gleich so extrem? Ihre Unterhaltung über Waffen auf Va'art kam ihr in den Sinn, und Eowyn wusste doch genau, weshalb sie wegen ihres zweiten Lichtschwertes ein solch schlechtes Gefühl gehabt hatte. Sie hatten darüber geredet, Ian hatte ihr ihre Bedenken und Sorgen ausgeredet... und dennoch tauchte alles jetzt wieder auf. Dagegen konnte sie einfach nichts tun.
Es ist wirklich in Ordnung. Nur... du weißt jetzt Bescheid. Das reicht.

Die Ideen für sein Schild klangen vielversprechend - aber Eowyn hoffte doch dringend, Ian wusste mehr davon als sie. Vor allem, wenn morgen alles recht flott gehen muste. Auf Coruscant hatten sie sicher keine Zeit mehr, sich darum zu kümmern - und Ian würde Besseres mit seiner Zeit anzufangen wissen. Du scheinst dich ja ein wenig auszukennen - ich hoffe, dass wir dann morgen erfolgreich sind. Sie würde sich auch wesentlich besser fühlen, wenn Ian sich zumindest verteidigen konnte - mit mehr als nur mit der Macht. Fehler passierten so viel zu einfach. Ein Schild bot nun einmal mehr Schutz, denn sie würde garantiert nicht immer bei ihm sein können, in unmittelbarer Nähe, auch wenn sie zumindest immer irgendwo um ihn sein sollte. Denn selbst, wenn sie bald hoffentlich zwei Schwerter haben würde - Ian würde es nicht in die Hand nehmen. Da musste vermutlich schon einiges passieren, dass das geschah.
Ian war weniger schnell mit dem Essen gewesen als sie, und obwohl er heute genauso wenig gegessen hatte wie sie, lag da noch die Hälfte auf dem Teller. Noch immer Probleme, mit ihr gemeinsam zu essen? Sie selbst hatte gerade wenigstens doppelt so viel verputzt, und das, wo sie weitaus kleiner und leichter war als er. So ging es in den letzten Tagen immer... Aber wann immer sie ihn darauf angesprochen hatte, hatte er sie beschwichtigt. Es noch einmal zu tun, wäre also sinnlos... dennoch stieg ihre Sorge unweigerlich langsam an. Auf Coruscant würde es noch schlimmer werden, und wenn er hier schon nur wenig aß... Für seine Psyche war diese Reise sicher wichtig. Für seinen Körper? Er hatte sich vermutlich noch nicht einmal vom Einsatz des Morichro erholt... Ein ungutes Gefühl breitete sich in ihr aus. Es schien ihn auch noch nicht einmal zu stören, dass das mit dem Essen nicht wirklich so lief, wie es sollte... So wenig kümmerte er sich darum. So wenig interessierte es ihn. Das würde nicht besser werden, eher schlimmer, und Eowyn war sich sicher, dass Ian in diesem Punkt nicht auf sie hören würde. Nicht, nachdem sie es schon zwei Mal versucht hatte. Sie warf wieder einen Blick von seinem Teller auf Ian, überlegte, ob sie doch etwas sagen sollte. Vielleicht... diesmal...
Nein. Aussichtslos. Auch wenn sie genau wusste, dass es ein Fehler war. Und vielleicht würde sie es in ein paar Tagen bitter bereuen. Aber sie hatte noch die Reise... vielleicht half das.
Langsam griff sie mit ihrer rechten wieder nach ihrer Gabel und nahm einen Bissen. Sie war nicht mehr wirklich hungrig, aber völlig satt war sie auch nicht. Ein weiteres Zeichen dafür, dass Ian eigentlich noch Hunger haben müsste...
Und du willst wirklich nichts mehr?, wagte sie zumindest eine kleine Frage.

Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian
 
Zuletzt bearbeitet:
Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn

Eowyn zögerte eine ganze Weile, ehe sie ein kurzes ‚Gut‘ hervorbrachte. Glaubte sie etwa, dass so etwas wie heute – mit dem Spiegel – auf Coruscant noch einmal geschehen würde? Sicher nicht. Ian wusste besser als sie, wie schwer es war, gegen den eigenen Zorn anzukämpfen, denn sie selbst hatte den Pfad der dunklen Seite nie betreten. Doch so wenig, wie Ian glaubte, dass Eowyn vor allen Jedi die Kontrolle verlieren würde, so wenig wollte er für sich, dass er einen Kontrollverlust erlitt, den alle Jedi zu Gesicht bekamen. Die Nacht auf Va’art, in der Eowyn die Kontrolle verloren hatte: Sicher würde sie alles dafür geben, dass so etwas nicht noch einmal geschah und vor allem würde sie mehr, als nur alles geben, wenn er nicht der einzige Zeuge davon sein würde. Sie hatte mit diesem, vergleichbar denkbar kleinen Kontrollverlust schon ihre Probleme gehabt. Daher sollte sie eigentlich verstehen, was so etwas, im Gegenzug, für ihn bedeutete. Eowyn hatte gesagt, dass ihr diese Seite an ihm Unbehagen bereitete. Er hatte gesehen, wie Eowyn zusammengezuckt war, als er lediglich laut geworden war und wütend alle Sachen vom Tisch gefegt hatte. Sein Ausraster von vor Stunden hatte ihm gleich drei Wachen auf den Hals gehetzt. Ewas derartiges durfte auf Coruscant keinesfalls geschehen. Da waren zu viele Jedi, vielleicht sogar ranghohe Jedi. Ohnehin war er ihnen ausgesetzt, was Eowyn vielleicht nicht einmal so sah, oder wusste. Aber auf Coruscant würde Ian sich in einem eigenen Minenfeld bewegen. Und jedes Mal, wenn auch nur eine Mine hochging, würde man das gegen ihn verwenden können. Also musste er auf Coruscant nicht nur sich und den Jedi, sondern auch Eowyn etwas beweisen.

Bei einem Training beizuwohnen, würde ihm sicher helfen, ein wenig mehr über die Lehrmethoden der Jedi herauszufinden. Zumindest über die Lehrmethoden von Eowyn.
Ian entging allerdings nicht, wie ein Schatten über Eowyns Gesicht huschte und er wusste, dass sie sich noch immer um Aketos sorgte, von der sie bis heute nichts gehört hatte.

„Ihr geht es sicher gut“, griff nun Ian nach Eowyns Hand. „Ich bin nicht ganz sicher, aber ich glaube, dass die Tage auf Ossus länger dauern. Und vielleicht dauert es manchmal länger, den richtigen Kristall zu finden?“ Außerdem sah Aketos sicher nicht, dass Eile geboten war – und das war es auch nicht. Warum also sich nicht Zeit lassen? Und Ian war absolut sicher, dass Eowyn gespürt hätte, wenn Aketos etwas zugestoßen wäre.

Vielleicht sprach er ein wenig zu überzeugt von seinem Schiff, aber es hatte ihm bisher immer verlässliche Dienste bereitet. „
Wir sind schon mal gut auf Coruscant angekommen, wir werden das auch ein zweites Mal,“ erwiderte Ian Eowyns Lächeln. Eigentlich machte er sich wirklich keine Sorgen darüber, dass sie unbeschadet auf Coruscant ankamen. Seine Sorge galt eher dem, was sie auf Coruscant erwarten würde. Sicher waren dort dutzende Infizierte, was alles nur schwerer machen würde. Aber vermutlich würden die Jedi sie irgendwie einteilen? Ian hatte nicht den Hauch einer Ahnung. Er würde sich vergewissern müssen, ob Alisah dort war – so viel wusste Ian. Und er wusste, dass er sich in mehr, als nur einer Beziehung anstrengen musste. Sonst aber blieb alles um Coruscant herum ein wenig nebulös.

Sie beschwichtigte Ian erneut, als er vehement ablehnte, noch einmal eine Waffe zu berühren. Und auch hier wusste Eowyn zum Glück nicht, wie es war. Hatte sie schon einmal bewusst jemanden niedergestreckt? Kaum vorstellbar. Ein paar Blasterschüsse abzuwehren, die sich vielleicht verirrten, war etwas völlig anders. Eins zu eins gegen jemanden zu kämpfen und das bis zum bitteren Ende – nun, es war etwas völlig anderes. Nein, er wollte keine Waffe mehr berühren, denn er hatte genug Schaden angerichtet.

Nicht nur mit dem Lichtschwert.

Bloß galt es diese Tatsache in den Hintergrund zu rücken. Die Macht… War vielleicht die größte aller Waffen schlechthin. Nur war diese nicht ohne weiteres abzulegen und Ian würde die Macht brauchen, wenn er auf Coruscant helfen wollte. Auf der anderen Seite hatte er sich in letzter Zeit häufiger die Frage gestellt, wie es wohl wäre, ohne Macht und deren Bürde auszukommen. Sicher, hätte er sie nicht gehabt, wäre er längst nicht mehr am Leben. Nur… auf der anderen Seite, hätte er sie nicht, wären ein Haufen anderer Menschen noch am Leben…


Schluss mit diesen Gedanken!

„Ich bin guter Dinge.“ Einen Schild hatte Ian bisher zwar nicht gebaut, aber diese Aufgabe schien weniger herausfordernd, als ein Schwert zu bauen. Zumindest hatten ihn die beiden, die man zu einem Doppelklingenschwert zusammensetzen konnte einiges abverlangt. Ein Schild würde wesentlich einfacher werden, die richtigen Materialien im Besitz, einmal vorausgesetzt.

„Nein, wirklich, ich bin satt.“
Satt? Na ja. Ian war weder satt, noch verspürte er überhaupt Hunger. Eigentlich war da gar kein Gefühl mehr für Hunger oder Sättigung, was alles ein wenig verkomplizierte. Ian wusste nicht, ob das allein am Einsatz von Morichro lag, oder ob ihn das nicht schon viel länger begleitete, vielleicht schon sein ganzes Leben? Morichro schien es nur ein wenig ausgeprägter zu haben, vor allem durch die exzessive Daueranwendung. Aber: „Außerdem schmeckt mir das nicht. Irgendwie ist es viel zu süß,“ und er hatte eigentlich etwas deftiges haben wollen.

Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn
 
Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian

Eowyn seufzte. Ja, wahrscheinlich geht es ihr gut... Und es kann durchaus Zeit kosten, den richtigen Kristall zu finden. Zugegeben, bei ihr war es anders gewesen, aber sie wusste genau, dass es Tage dauern konnte. Meditieren, zu sich finden, den richtigen Weg gehen - das kostete Zeit. Und gerade Aketos hatte so viel mitgemacht in den letzten Wochen... Ein Grund mehr, weshalb sie sie eigentlich nicht alleine hätte gehen lassen sollen... oder gerade deshalb? Vielleicht brauchte ihre Padawan Abstand. Abstand von ihr, von den Jedi, um ihren Weg zu finden. Eowyn konnte sie nicht immer leiten, vor allem, weil sie nicht wusste, ob ihre Leitung das Richtige war. Ich weiß nur nicht, ob mein Platz an ihrer Seite wäre... oder ob ich ihr damit nur im Weg stünde. So wenig Führung... sie war einfach nur noch hilflos, was das Thema "Aketos" anging. Was das Thema "Schüler" im Allgemeinen anging, wohl eher. Vielleicht wardas einfach nicht ihr Weg und das der Grund, weshalb sie immer gescheitert war. Ossus war nicht weit weg. Sie hätte nachsehen können, sie konnte noch immer - aber es jetzt zu tun, würde das Aketos nicht zeigen, dass sie ihr nicht vertraute? Dass sie nicht glaubte, dass sie das alleine schaffen konnte? Und - war es nicht genau das, was ihr solche Gedanken verschaffte?
Eowyn lächelte Ian vorsichtig zu.
Aber diese Entscheidung ist ohnehin gefallen... Ich werde daran nichts ändern.

Ja, sie waren schon einmal auf der Hauptwelt angekommen, und es schien Ewigkeiten her. Die Nightmare war tatsächlich einweitaus angenehmeres Schiff gewesen als die Sandkorn, sogar als die Thunderchild, mit der Aketos nun unterwegs war. Sie war... ja, sie war gemütlicher. Sie hatte, trotz ihres seltsamen Namens, eine gewisse Wärme. Paradox.
Darüber mache ich mir eigentlich auch keine Sorgen. Obwohl sie vielleicht sollte, nach einem solchen Absturz, aber - nun ja, sie würde sich nicht beschweren, wenn sie sich ausnahmsweise einmal keine Sorgen machte. Und vielleicht kommst du so dazu, mir dein Schiff endlich auch einmal richtig zu zeigen... Auf ihrem ersten Flug hatte sie sich kaum umgesehen, und als sie es im Hangar betreten hatten, da hatte sie andere Dinge im Kopf gehabt. Sie wusste außerdem, was die Nightmare ihm bedeutete, und sie würde gerne mehr sehen.

Sie nickte. Ian klang tatsächlich davon überzeugt, dass er das hinbekommen würde, und das war eine gute Nachricht. Zeit, noch lange zu recherchieren hatten sie nicht unbedingt, wenn sie morgen aufbrechen wollten. Ich würde sagen, während ich mich morgen um ein bisschen Organisatorisches und Hilfsgüter kümmere, stellst du eine Liste zusammen, was du noch brauchst? Dann können wir sehen, was wir hier dahaben und den Rest besorgen, bevor wir uns zum Schiff aufmachen. Was hältst du davon? Alleine konnte er nicht losziehen, und auch wenn sie sicher jemanden fragen konnten, ob man ihn begleitete... Eowyn wäre gerne selber dabei.

Er war also satt. Wie konnte er satt sein? Natürlich verbrauchte er hier nicht so viele Kalorien wie auf Va'art, als sie beinahe pausenlos unterwegs gewesen waren, aber so wenig... kurz fragte Eowyn sich, ob er vielleicht doch krank war, aber sie waren beide bei ihrer Ankunft hier untersucht worden, und da war alles so weit in Ordnung gewesen. Unwahrscheinlich, dass er sich seither irgendwie angesteckt hatte und sonst keine Symptome zeigte. Selbst nach dem Zerstören seines Schwertes, das so völlig auslaugend gewesen war, hatte er erst einmal nichts gegessen. Da stimmte etwas nicht, und er konnte so viel von Gewohnheit erzählen, wie er wollte. Das war einfach nicht gesund.
Zu süß? Sie runzelte die Stirn. Ich dachte, du liebst süßes Essen. Für ein Chon'ta war es sicher einen Hauch zu süß, aber unangenehm süß war etwas anderes. Wenn du willst, dann hole ich dir noch etwas anderes. Ihn näher darauf ansprechen? Nein. Obwohl alle ihre Alarmglocken schrillten... Sie würde es einfach weiter beobachten. Aber wenn er auf Coruscant weiter so wenig aß, dann würde sie einen Weg finden müssen, ihn dazu zu zwingen, bevor er noch umkippte. Sie konnte nicht einfach zusehen, wie er sich so gehen ließ, vor allem, wo sie erkannt hatte, dass sie selbst schmaler geworden war. Sie tat etwas dagegen, wobei essen alleine dabei nicht unbedingt half... Daher... Ich denke, ich werde morgen früh noch etwas trainieren, bevor wir fliegen. Das ist in der letzten Zeit zu kurz gekommen, und das wird sich so bald nicht ändern... daher halte ich das für sinnvoll. Willst du mitkommen? Ich werde wohl laufen, eventuell ein wenig schwimmen... Besonders letzteres hatte sie vermisst.
Den halben Teller Ians hatte Eowyn noch geschafft, dann aber war es genug. Sie stellte die Teller übereinander auf das Tablett und ließ es, dank ihrer ungeschickten Sitzposition, einfach zum Tisch schweben, bevor sie vom zurückgebliebenen Becher in ihrer Hand noch einen Schluck nahm.


Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian
 
Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn

Vielleicht weiß sie es“, überlegte Ian und entschied kurz, ein wenig von sich und seinem Schüler preis zu geben. „Als ich Torryn ausbildete, war ich mir am Anfang sicher, dass er an meine Seite gehört und ich vielleicht auch an seine. Aber“, und er dachte alles andere als gerne daran zurück, „das änderte sich, als jemand anders in sein Leben trat. Er agierte viel mit ihr zusammen und wenn ich mir damals sicher war, dass sie sich zwischen uns drängte und uns entzweite, weiß ich heute, dass das Torryns Entscheidung war. Dadurch, dass er ihr so viel Raum gab, entschied er sich bewusst dafür, dass sein Weg nicht mehr so eng mit dem meinen verwoben sein soll.“ Iouna hatte sich nur deshalb zwischen sie drängen können, da Torryn genau das zugelassen hatte. Seine ‚Liebe‘ zu ihr hatte schwerer gewogen, als sein Vertrauen und seine Verbindung zu Ian. „Als ich seine Ausbildung beendete, wusste ich, dass ich ihm nur noch im Wege stehen konnte, so wie ich auch wusste, dass er mir im Wege stand.“ Vielleicht… vielleicht konnte Eowyn damit etwas anfangen und vielleicht half es ihr gerade in Bezug auf Aketos. Was Eowyns Entscheidung betraf: „Ich bin froh, dass du das sagst, aber ich würde verstehen, wenn du deine Meinung änderst.“ Vor allem dann, wenn sie spürte, dass etwas mit Aketos nicht stimmte, denn Ian wusste genau, würde er spüren, dass Eowyn Gefahr drohte, würde er für sie auch alles stehen und liegen lassen.

Sein Schiff würde er ihr gerne zeigen, denn es war vielleicht eines der wenigen Dinge, auf die Ian stolz war. „
Du bekommst eine exklusive Führung“, lächelte er also und kam gar nicht umhin zuzugeben, dass er sich ein wenig darauf freute. Das erste Mal, als Eowyn sein Schiff betreten hatte, waren sie nicht gerade im Guten auseinander gegangen und beim zweiten Mal hatten sie alle Hände voll zu tun gehabt, sich um die Zerstörung seines Schwertes zu kümmern. Außerdem stellte die Nightmare tatsächlich die erste Gelegenheit seit Lianna da, ungestört und unbeobachtet mit Eowyn sein zu dürfen. Sich dort noch voller Bewegungsfreiheit zu wissen, war ein gutes Gefühl, dass spätestens auf Coruscant sehr schnell wieder verschwinden würde. „Aber wenn du dir über die Sicherheit der Nightmare keine Sorgen machst, über was dann?“ Wahrscheinlich allgemein wegen Coruscant und wenn dies der Fall war, teilten sie ihre Sorge wohl.

„Ich glaube nicht, dass ich viel brauche. Ein bisschen Material für das Schild und ganz vielleicht“, er lächelte schief, „eine bestimmte Großmeisterin. Aber ich bin einverstanden und schreibe eine sehr, sehr lange Liste.“ Auf der dann Durastahl, Strahlenschild und Eowyn stand. Wirklich, elend lang!

Sein bei Seite geschobenes Essen fand Platz in Eowyns Magen, allerdings schien sie sich sehr dafür zu interessieren, warum ihm das Essen nicht schmeckte. „
Eowyn, es schmeckt mir einfach nicht. Nur weil da viel Zucker drin ist, muss es nicht gut sein. Und es ist… pappig und- “ Rechtfertigte er sich hier dafür, dass er nicht aufgegessen hatte? Nun runzelte auch er dir Stirn. „Man könnte fast meinen, du hast das gekocht.“ Ob er etwas anderes wollte? Was an dem Wort ‚satt‘ hatte Eowyn denn nicht verstanden? „Stehst du im engen Kontakt mit der Küche und musst Bericht über meine Essgewohnheiten abgeben?“, witzelte er dann. „Ich mag nichts mehr und wenn mich doch noch der kleine Hunger überfällt, geh ich einfach an den Schrank.“
Morgen früh noch einmal zu trainieren klang allerdings nicht verkehrt, denn auf Coruscant würden sie dazu eher weniger Gelegenheit haben. Die Idee, vor allem das Laufen klang dabei wunderbar, zumindest bis zu dem Augenblick, da sie Schwimmen hinzufügte. Schwimmen. Schwimmen mochte eines ihrer Hobbys sein, aber wohl eines, dass sie nicht teilen würden. „
Laufen gerne, aber schwimmen? Nein, das ist nicht meins.“ Es war nicht seins, da er nicht schwimmen konnte und das würde er sicher nicht offen vor Eowyn zugeben. Vertrauen hin oder her, das war viel zu peinlich und wer gab schon offen zu, etwas nicht zu können? Vor allem, wenn es sich um etwas Lapidares wie schwimmen handelte?



Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn
 
Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian

Interessiert lauschte Eowyn, wie Ian von seinem Schüler erzählte. Weshalb fragte sie ihn eigentlich nicht öfter um Rat, wenn es um Padawandinge ging? Genug Erfahrung hatte er doch. Auch wenn diese Erfahrung sicherlich keine schöne war. Wie bist du damit umgegangen?, fragte sie leise. Ich meine... wie hast du dich damit abgefunden? Eine Meister-Schüler-Bindung war in der Regel doch eine starke. Gerade deshalb konnte sie schließlich nicht damit umgehen, wenn eine solche wieder einmal zerbrach.
Aber das mit Aketos... das war vermutlich anders.
Nur, Aketos... weißt du, ich kann ja noch nicht einmal mit ihr reden, sie fragen, ob sie meine Hilfe braucht... und selbst wenn. Sie seufzte. Sie sollte manche Dinge mittlerweile alleine schaffen. Ich muss sie gehen lassen... Nur, wieder, ist das jetzt der richtige Moment, wo Nar Shaddaa so schiefging? Der Twi'lek... sie kannte ihn. Sie hatte eine Vorgeschichte mit ihm... Eowyn schüttelte den Kopf. Aber vergiss es. Es ist, wie es ist... ich kann nichts mehr ändern. Oder zumindest würde sie nicht. Sie hatte ihre Entscheidung getroffen, und sie musste einfach darauf vertrauen, dass sie richtig war... Auch, wenn sie sich in puncto Aketos momentan von der Macht so gut geleitet fühlte wie für den richtigen Weg auf Va'art.

Ich freue mich darauf, lächelte Eowyn. Eine Führung durch Ians Schiff... sie freute sich tatsächlich darauf. Riesig sogar. Da war so viel, was sie noch nicht wusste von ihm, und etwas aus ihm herauszukitzeln war auch nicht immer einfach. So viele Themen wollte sie schon von Grund auf vermeiden, da blieb nicht viel. Sein Schiff aber war, hoffentlich, ein sicheres Feld. Etwas persönliches.
Ich und Sorgen machen? Ich doch nicht... Selbstironisch grinste sie Ian zu. Aber es ist wohl offensichtlich, oder nicht? Wir haben beide kaum eine Ahnung, was uns erwartet, und... und sie machte sich Sorgen um Ian. ...und es wird... viel werden. Fragend hob sie ihre Augenbrauen. Dir wird es doch nicht anders gehen, oder?

Spöttisch blickte sie Ian an. Seit wann können Großmeisterinnen dabei helfen, Schilde zu bauen? Ich kenne zumindest eine bestimmte, die dabei erst einmal keine große Hilfe wäre. Die, im Gegenteil, erst einmal selbst damit beschäftigt ist, zu konstruieren... Auch wenn sie heute schon viel geschafft hatte. Ein bisschen Arbeit würde es schon noch werden... Zum Glück war man nicht innerhalb eines halben Tages auf Coruscant. Zumindest in diesem Sinne "zum Glück"...

Ist ja gut, wehrte sie dann zurückweichend Ians Reaktion ab. Es hat mich nur interessiert, das ist alles... Pappig fand sie es nun einmal nicht, aber Geschmäcker waren unterschiedlich. Na, danke auch!, empörte sie sich dann, tatsächlich ein wenig beleidigt. Als ob du schon jemals etwas gegessen hättest, was ich gekocht habe... Das kannst du gar nicht wissen. Auch, wenn sie gesagt hatte, dass sie nicht kochen konnte. Trotzdem. Er konnte das einfach noch nicht beurteilen.
Nein, es war nur eine einfache Frage, antwortete sie dann ungeduldig mit einem Augenrollen auf seinen Witz. Er mochte das alles als Witz sehen, sie allerdings konnte das nicht. Nicht nach den Gedanken, die sie jetzt beschlichen hatten. Vielleicht war sie nun übersensibel, aber... es war wirklich nur eine einfache Frage gewesen. Wieso wehrte er sich so dagegen? Schließlich hatte er genau das gesagt - er mochte alles, was süß war. Und das Zeug hier war süß, obwohl Kuchen und dergleichen weitaus süßer waren. Und ich habe es jetzt kapiert, zufrieden?

Das Training für morgen war also eine ausgemachte Sache, auch wenn es bedauerlich war, dass Ian nicht schwimmen wollte. Zu kalt? Zu einem anderen Zeitpunkt hätte sie darüber gespöttelt, aber nach der Bemerkung über das Essen ließ sie es lieber bleiben. Sonst bekam er das auch noch in den falschen Hals. Schade... aber dann lass uns erst einmal laufen gehen, und ich drehe danach ein paar Runden alleine, in Ordnung? Du kannst so lange packen oder deine ellenlange Liste schreiben...

Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian
 
Lianna-System - Lianna - Jedi-Basis - vor dem Trainingsraum - in der Nähe Ima-Gun Di, Allison Neldres, Jeg, Joseline, Matthew, Joseline, Eowyn, Riyec

Raiken schlenderte durch die Gänge des Tempels in Richtung Quartier. Seit seiner damaligen Ankunft, hatte er diesen Raum nicht mehr betreten. Viele Erinnerungen kamen wieder zum Vorschein. Wie er einst sein Lichtschwert gebaut und täglich mehrere Stunden in der Bibliothek verbracht hatte , um mehr über diese ihm neue Welt zu erfahren. Endlich stand er unter der Dusche. Das Wasser prasselte nur so in Bächen über sein Haupt. Seine Augen waren geschlossen. Er fühlte im Augenblick gar nichts. Er lauschte nur dem Klang des Duschkopfes. Schließlich brach er zusammen. Er war erschöpft. Seine Erlebnisse der letzten Monate hatten ihn mitgenommen. Nie hatte er die Zeit gehabt wieder zu Kräften zu kommen. Die Schlacht von Corellia und der Aufrag der Nighthawks steckten noch immer tief in seinen Gliedern. Und Tatooine. Vor allem Tatooine. Er hatte alles verloren. Die letzten Bande seiner Vergangenheit. Er hatte seine Rache. Doch nun war er alleine. Und war er jetzt zufrieden ? Nein. Weder zufrieden noch fühlte er sich besser. Er hatte seine Macht missbraucht und einen Schritt zur dunklen Seite gemacht. Welchen er zu tiefst bereute. Dann erinnerte er sich an die Worte seines Vaters. "Warum fallen wir Raiken? Um wieder auf zu stehen." Das Lächeln seines Vaters , konnte er direkt vor sich sehen.

Nach dem Duschen schlüpfte er in frische Kleidung und machte sich auf den Weg zum Garten. Man erwartete ihn bereits. Nun war es an der Zeit , wieder zu kämpfen. Er durfte nicht aufgeben. Und sich schon gar nicht seinen Gefühlen beugen. Diesen Fehler hatte er bereits hinter sich. Es war an der Zeit nach vorne zu blicken. Nach wenigen Minuten erreichte er endlich den Garten. So gut wie alle , hatten sich bereits versammelt.

Lianna - Jedi-Basis - Garten - mit Riyec, Ima-Gun, Allison, Jim, Joseline und Raiken sowie in Erwartung von Matthew
 
Zuletzt bearbeitet:
[: Lianna-System | Lianna | Jedi-Basis | Gärten :||: Ima-Gun Di, Joseline, Riyec / In Erwartung vom Rest der Gruppe]

Fast hätte es der übereifrige, und relativ zweifelnde Nikto vergessen sich dem anderen Schüler vorzustellen: Das gegenüber hieß Riyec Pax. Er nickte ihm leicht zu und stellte sich ebenfalls als Ima-Gun Di vor, nun war das wohl geklärt dachte er sich. Als nächstes ging Joseline auf das gesagte ein, und erklärte ihm was es mit der Macht auf sich hatte: Jeder musste letztlich seinen eigenen Weg finden die Macht zu fühlen, nicht wie er es selbst tat. Er hatte sie lediglich als eine vorhandene Variable angesehen und hatte nicht begriffen dass die Macht, wenn man sie nicht aktiv nutzte, auch einem nicht helfen konnte. Sie verglich die Macht mit einer leisen, inneren Stimme welche einen warnte und "in eine gewisse Richtung dirigierte". Zwar waren seine Selbstzweifel nicht beseitigt, allerdings hatte er nun einen anderen Blick auf das ganze als vorher, er war also nicht verloren. Er schaute ihr tief in die Augen und nickte wortlos, so als ob er alles verstanden habe und sie weiter fahren könne. Doch das ganze musste er letztlich alleine verarbeiten, er musste es alleine ausprobieren. Doch dafür gab es schließlich genug Zeit.

Nun fuhr die Rätin fort, und unterstrich der andere Padawan habe die Übungsstunde für den Schwertkampf verpasst. Dann erklärte sie einige Phrasen über dem Nikto bisher unbekannte Techniken, welche allesamt ziemlich unmenschlich klangen. Personen zu lähmen, oder sie mit der Macht hinfort zu stoßen... Das war nicht unbedingt dass was er gerne hören wollte, das waren allesamt glücklicherweise fortgeschrittene Techniken, welche sie momentan nicht zu lernen brauchten - wobei er sich ehrlich gesagt auch nicht lernen wollte. Es lag schlicht und einfach nicht in seiner Einstellung Mord mit Mord, Krieg mit Krieg zu bekämpfen, dafür hatte er zu viel gesehen und erlebt. Es musste schließlich einen anderen Weg geben das Böse innerhalb der Galaxis zu bekämpfen - insbesondere das Imperium welche Sklaverei und Rassismus duldeten, ja sogar förderten, selbst wenn das Bedeutete dass ihr Staatsoberhaupt ein Fremdling war.

Die Meisterin versuchte als nächstes noch einmal die Padawane zu beruhigen indem sie ihnen ein Beispiel nannte wie eine Padawan "Angst" vor der Macht gehabt hatte, und es heute schließlich auch geschafft habe. Da ergriff der Nikto plötzlich das Wort, zwischen der Pause die sie ihnen ließ, wobei er sich noch einmal an den anderen Padawan wandte:"Gern helfe ich dir beim üben des Schwertkampfes, da können wir zusammen trainieren wenn du Lust hast das ist kein Problem", dann wandte er sich an Joseline:"Ich habe natürlich keine Angst vor der Macht - ich hatte nur Angst dass ich die Macht falsch verstehe, sie falsch auffasse und nicht der richtige für einen Jedi sein könne. Ich dachte die Macht sei etwas was einfach da ist und einem automatisch hilft, als müsste man nicht zuhören - nun verstehe ich dass man aufwendig üben muss. Danke für die Erklärung."

Gerade als sie loslegen wollte die Macht zu spüren... Ja da brach einfach jemand die Ruhe und trat zur kleinen Gruppe (Jim), welcher sich dann auch sogleich vorstellte. Ziemlich übereifrig war der Kerl natürlich schon, aber was solls, der Jedi Tempel war eben aufregend und einfach so kam man schließlich nicht herein. Er stellte sich dem Neuankömmling natürlich ebenso als Ima-Gun Di vor wie vorher auch, und setzte sich dann auf das Stück rasen auf welchem sie die Levitationsübungen durchführen sollten. Just in dem Moment eilte natürlich auch Allison zu ihnen, welcher er nur einen Handwink zu zeigen vermochte, die beiden kannten sich ja schließlich schon, und waren keine Stunde voneinander getrennt gewesen.

Nun sollte auch schon die Meditationsübung beginnen, welche sie geplant hatten. Er nahm in einer gemütlichen Position Platz und dachte darüber nach wie er wohl so aussah, vielleicht wie ein Mönch? Er schloss die Augen, atmete mehrmals tief ein und aus, folgte der Stimme der Meisterin und begann etwas zu spüren... Zuerst war es ein leichtes Kribbeln in der Lungen-gegend, doch je weiter die Stimme fort fuhr, umso weiter dehnte sich sein Bereich aus in welchem er geistig "Sehen" konnte. Er spürte die Pflanzen unter sich atmen, kleinere Insekten schlummerten und bewegten sich in diesem Kreis des Lebens. Er fühlte weiter. So nahm er beispielsweise die Zirkulation der Luft war, ja selbst sie war Lebendig und beinhaltete ein merkwürdige Kraft. Als nächstes erfühlte er die Padawane um sich, den einen, dann den anderen, nun Joseline.

Über Jim, dem neuankömmling, konnte er nichts gutes verspüren, er vernahm nur eine Art Schild welche ihn umgab, weiter konnte er nicht fühlen. Er runzelte die Stirn, versuchte sein Atmen, seinen Geist und Körper zu erfühlen, doch eine merkwürdige Aura schien ihn zu umgeben. Etwas stimmte sich. Er begann langsam das schöne Gefühl welche ihm All das Leben innerhalb des Gartens gab, zu verlieren, dafür konzentrierte er sich dauerhaft auf den anderen Padawan. Er hatte ein großes Bedürfnis danach zu ihm durchzuringen, doch es geschah nichts. Plötzlich vernahm er eine Stimme, Ima-Gun runzelte die Stirn, er hörte und vernahm eine neue Präsenz welche zu ihnen sprach, ein Mann welcher sich als Jedi-Ritter Aredhel zu erkennen gab. Er ließ seine Gedanken schweifen, war bedrückt von dem ganzen erspüren der Macht bis er letztlich die Verbindung verlor - man hatte ihn aus der Meditation gebracht. Dennoch stand er auf, und begrüßte den Ritter:"Mein Name ist Ima-Gun, freut mich euch kennen zu lernen".

Plötzlich sah er wie neben ihm der Padawan, um welchen er eine dunkle Aura erspürt hatte, zusammen. Dass Allison und Joseline gemeinsam abseits der beiden standen, hatte er sowieso gar nicht vernommen. Verdutzt kniete er sich nieder, und fragte nach:"Alles in Ordnung?". Er schaute auf den Ritter herauf, und fragte sich natürlich was geschehen sei, vielleicht hatte dieser eine Ahnung worum es ging. Schließlich war die Macht bekanntlich stark in Jedi-Rittern.

[: Lianna-System | Lianna | Jedi-Basis | Gärten :||: Ima-Gun Di, Joseline, Riyec, Allison, Aredhel, Raiken, Jim / In Erwartung von Matthew]
 
| Lianna City - Jedi Basis - Garten | - Joseline - Riyec - Ima-Gun - Allison - Jim und Aredhel - sowie in Erwartung von Raiken - Matthew -
Der erste der kleinen Padawangruppe, der seine Augen öffnete und die Meditation verließ, war ein Nikto (Ima-Gun). Auf den ersten Blick schien er der Älteste unter den dreien zu sein. Neben ihm saßen ein Mensch (Riyec) und ein Twi'Lek (Jim). Beide schätzte der Ritter nicht älter als sechszehn oder siebzehn Standardjahre. Der Nikto stellte sich als Ima-Gun Di vor. Die Freude ist meine, Ima-Gun! Ehe Aredhel ausgesprochen hatte, brach der Twi'Lek, der gerade noch in tiefster Meditation neben Ima-Gun auf der Wiese gesessen hatte, in sich zusammen. Sofort griff der Ritter, mit Hilfe der Macht, nach dem Geist des jungen Twi'Lek. Er spürte, wie aufgebracht die Gedanken des Padawan waren. Er musste in seiner Meditation etwas gesehen haben, dass ihn tief betroffen hatte. Ob es alte Erinnerungen, oder gar Visionen, gewesen waren, konnte Aredhel nicht spüren. Was immer es gewesen sein mag, es hatte den jungen Twi'Lek, der noch keine ausreichende Ausbildung in der Macht erfahren hatte, überfordert. Aredhel ließ seinen Fokus durch den Körper des Jungen wandern. Er war kein ausgemachter Heiler, allerdings schien es so, als wäre dem Padawan weiter nichts passiert. Er konzentrierte sich wieder auf den Geist des Twi'Lek und hinterließ telepathisch: "Beruhige dich Padawan! Finde deinen Weg zurück zu Ausgeglichenheit!" Dann zog er sich aus dem Geist des Twi'Lek zurück.

Ich glaub' die Meditation war etwas zu viel für unseren Freund hier. Der Ritter streckte seine rechte Hand aus in Richtung von Ima-Gun. Würdest du mir mit ihm helfen? Es ist nichts ernstes - ihm geht es gut - allerdings kann er trotzdem bestimmt etwas Schatten und Ruhe gebrauchen, um sich zu erholen. Mit einer leichten Bewegung seines Kopfes deutete der Ritter auf einen nahe gelegenen Baum.

Zusammen brachten der Ritter und Padawan den Twi'Lek wohlbehütet in den Schatten des Baumes und lehnten ihn sanft gegen dessen Stamm. Aredhel konnte die Macht deutlich in den beiden Padawanen spüren. Mit der richtigen Ausbildung konnten bestimmt große Jedi aus ihnen werden. Es stellte sich nur die Frage, ob Sie den Willen dazu hatten den anstrengenden Weg eines Padawans zu beschreiten. Aredhel hatte viele talentierte Schüler gesehen, denen die Disziplin gefehlt hatte um von ihrer Begabung zu profitieren. Er hoffte, dass es mit diesen beiden und dem jungen Menschen anders war. Er wandte sich Ima-Gun zu und legte dem Nikto eine Hand auf eine Schulter.

Danke für die Hilfe! Ihm wird es schnell besser gehen, denk' ich. Aber wie sieht es mit dir aus? Hattest du Erfolg mit deiner Meditationsübung?

Nachdem er die Frage gestellt hatte bemerkte Aredhel, dass eine weitere Präsenz den Weg in den Garten gefunden hatte (Raiken). Sie war zu stark, um ein weiterer Padawan zu sein. Ein Ritter vielleicht? Aredhel hatte den jungen Mann noch nie gesehen, allerdings war das nicht weiter verwunderlich, hatte er die letzte Zeit doch nicht mehr aktiv am Leben im Orden teilgenommen. Er machte eine mentale Notiz über den Fremden und wandte sich dann wieder ganz dem Nikto zu.

| Lianna City - Jedi Basis - Garten | - Joseline - Riyec - Ima-Gun - Allison - Jim - Raiken und Aredhel - sowie in Erwartung von Matthew -
 
Zuletzt bearbeitet:
Von Weltraum (Neue Republik)

{Unbekannter Planet/Im Lager} mit Nen-Axa, Cethra, Meredith, toter Yinchorii und Falleen Söldner

Nun war es klar, sie alle wollten so schnell wie möglich den Planeten verlassen, weg von dort, die Reparaturen nicht weiter aufschieben. Noch am selben Abend wurden die Vorbereitungen zur Verlegung des Schiffes getroffen, ihr Lager wurde abgebaut und das Material in das Schiff geladen. Meredith nahm das Tier, welches sie alle wohl oder übel gerettet hatte, mit an Bord um es zu versorgen und damit wohl sein Leben zu retten. Als dies getan war begleitete sie das Wesen noch bis zum Waldrand, was für den Kaminoaner kein Problem war…schließlich war seine Padawan Erwachsen und Aufmerksam genug sich in keine unnötigen Risiken zu stürzen. Kurz darauf kehrte sie auch zurück zum Schiff, mit einem mehr als glücklichen Lächeln auf den Lippen.

Die Repulsoren funktionierten ohne den Geist aufzugeben – ein guter Anfang, auch wenn die Landung in der alten Basis mehr als holprig war und endgültig das gute Aussehen von Cethras Schiff ruinierte. Auch wenn sie alle daraufhin Hundemüde waren erklärten Meredith und Tzun sich bereit die Nachtwachen zu übernehmen: Sie wussten ja nicht ob nicht doch noch Gefahrenpotenzial herrschte und Nen-Axa und Cethra brauchten mehr Ihren Schlaf da sie den Großteil der Reparaturen erledigten konnten, während Tzun und Meredith nur unterstützend wirkten. Meredith bestand darauf die erste Wache zu übernehmen, was ihr Meister ihr gerne anvertraute, eine Sache die sich als fatal herausstellen sollte…denn wie es aussah meinte es seine Padawan zu gut mit ihm und weckte ihn erst viel später als ausgemacht. Mit einem amüsiertem Fluch auf Kaminoanisch blickte er seine Padawan an und erhob sich von seinem Lager um ihr zum Falleen zu folgen. Ungeachtet der äußerst gefährlichen Situation am Strand konnte Meredith nicht anders und half den Falleen indem sie ihm mehrere Schmerztabletten und etwas zu trinken gab. Als sie zurückgingen begann Meredith sich über sich selbst aufzuregen…darüber das sie zu weich wäre. Eine Hand legt sich auf ihre Schulter, die weiße Hand ihres Meisters der sie aus großen Augen anblickt.


"Ja das bist du Meredith, aber das ist der Weg der Jedi. Denen zu helfen die Hilfe bedürfen. Auch wenn sie uns böses wollten so sollen wir nicht gleiches mit gleichem vergelten. Es wird den Jedi gerne als Schwäche ausgelegt, doch ist es das einzig Menschenwürdige und Verlässliche, denen zu helfen die Hilfe benötigen. Ich denke mal das du dich an Kameraden und Freunde erinnerst die davon Träumen Jedi zu werden? Sie können Jedi sein, indem sie anderen helfen wie sie wünschen das Ihnen geholfen wird."

Eine schnulzige Lektion doch, so illusorisch das auch klang, es war das Prinzip was die Jedi ausmachte und was sie sich aufgetragen hatten. Frieden in der Galaxis, Hilfe den Hilfsbedürftigen und Beschützen der Schwachen. Ein edles Ideal, doch waren Ideale jemals nicht schnulzig gewesen?

Die folgenden Zwei Tage arbeiteten sie mit Hochdruck am Schiff und taten was sie konnten um alles wieder zusammenzuflicken, zu reparieren und am Ende hatten wohl Spucke und Gebete mehr zusammengeklebt als jeder Universalkleber und sorgte endgültig dafür das das Schiff die wunderbare Bezeichnung "Schrottmühle" auf sich nehmen konnte. Sie räumten noch einmal ihre Sieben Sachen auf, machten eine Bestandsaufnahme und Tzun sorgte dafür das Cethra die Position des Planeten in ihren Navigationscomputer einspeicherte – die hier ansässige Anlage war etwas was sie melden sollten. Vorsichtig wurde eines nach dem anderem aktiviert. Triebwerke – check. Schilde – check. Navigation – check. Lebenserhaltung – check. Erleichtert atmete Tzun auf als das Schiff sich aus der Atmosphäre entfernte und wieder in die Dunkle Leere des Weltalls zurückflog, das Minenfeld großzügig umging und dann in den Hyperraum eintrat. Gemeinsam saß die Gruppe im Aufenthaltsraum des Schiffes, konnte einen Moment lang nicht glauben das sie diese Tortur hinter sich hatten…bis die Köpfe kollektiv zu Meredith ruckten. Erneut schaffte es seine Padawan problemlos die Anwesenden zu überraschen, sie murmelte etwas von dem Wunsch gemeinsam etwas essen zu gehen und kippte dann auch fast auf ihrem Sitz zusammen als sie vor Müdigkeit begann immer leiser zu murmeln. Ein Grinsen schlich sich auf das Gesicht des Kaminoaners, er blickt zu dem Arconier und senkt lächelnd seinen Kopf in seine Richtung.


"Es wäre mir eine Freude und Ehre den Wunsch meiner Padawan zu erfüllen. Ein Eis wäre sicherlich….eine gute Idee, auch wenn ich zugeben muss noch nie gefrorene Produkte zu mir genommen zu haben. Und nun könnt ihr euren Kindern auch eine weitere, sehr gute, Gute-Nacht Geschichte erzählen Nen-Axa."

Schlug der Kaminoaner vor. Die nächste Zeit war von einer gewissen Anspannung erfüllt, alle freuten sich wieder auf Lianna und wollten sich dort etwas genesen. Zusammen mit Nen-Axa übte Tzun mit den beiden Padawanen Meditationstechniken um sich zu beruhigen, seine Kräfte zu sammeln und daraus zu schöpfen. Als sie dann schließlich Lianna erreichten, ihre Zugangscodes und Kennungen übertrugen und im Hangar der Basis landen konnten fiel ihnen allen ein Stein vom Herzen. Tzun legte seine Hand auf die Schulter von Meredith und lächelt freundlich zu ihr hinab.

"Ein holpriger Start in die Ausbildung zur Jedi nicht? Doch sei unbesorgt, bei mir war es keineswegs glatter gewesen damals. Ich schlage vor wir ruhen uns ein oder Zwei Tage aus und kümmern uns dann intensiv um deine Fortschritte, ich sehe es als hohe Priorität an das wir nun das Praxiswissen durch gute Theorie untermauern oder?"

Fragte er sie während die Gruppe gemeinsam das Schiff verließ und von einem alles andere als begeistertem Techniker begrüßt wurden, dieser blickte das Schiff an als wäre es sein persönlicher und leibhaftiger Alptraum…aber es war ein Alptraum der Ihnen das Leben gerettet hatte.

"Repariert noch nichts, wir haben dort eine Person an Bord die wir den Behörden übermitteln müssen, Nen-Axa? Wollt ihr ein Ratsmitglied über unsere aktuelle, und vergangene, Situation informieren oder soll ich dies übernehmen?"

Vielleicht hatte er auch die Möglichkeit das dadurch Meredith auch jemand anderes als seine ehemalige Meisterin Padme kennenlernte, welche ja eine sehr…unorthodoxe Lehrerin gewesen war und keineswegs das Klischee erfüllte wie man sich ein Jedi-Ratsmitglied vorzustellen hatte.

{Lianna/Jedi-Basis/Hangar} mit Nen-Axa, Cethra, Meredith, Techniker
 
.:: Lianna | Jedi-Basis | Gänge | mit Elise ::.


"Ich werde alles tun was ich kann, um zu erlernen, was ihr könnt!" Diese Aussage entlockte dem Jedi-Wächter ein Grinsen. Natürlich sagte sie das jetzt und vermutlich dachte sie das auch, aber ob es wirklich so einfach werden würde, wie diese Aussage zu treffen war fraglich. Jedenfalls amüsierte es den jungen Mann. Er mochte sie jetzt schon. Insgeheim hatte er sie schon zu dem Zeitpunkt gemocht, an dem er sie als Blinder Passagier auf seinem Schiff aufgegriffen hatte. Sie erinnerte ihn zunehmends an sich selbst oder wenigstens an seine Schwester, die ein ähnliches Temperament und dieselbe Unbedachtheit an sich hatte. Es war im Endeffekt egal woran es lag. Wichtig war nur, dass er etwas in ihr sah, das andere Meister bisher vielleicht nicht gesehen hatten. Sie war nun seine Schülerin, genau wegen dieser Kleinigkeiten. Die Chemie stimmte und das war die Hauptsache. Sicher würden sie in der einen oder anderen Situation aneinander geraten, doch das gehörte zum Lernprozess und das nicht nur für die Schülerin, sondern ihn, ihren Meister, ebenso.

Wenig später, als sie durch die Korridore der Basis zogen, klärte er die Padawan über grundlegende Sachen auf - Die Sith. Zumindest jene, die sie auf Thearterra gesehen hatten. Er versuchte ihre Fragen zu beantworten und lag vermutlich gar nicht mal so daneben. Sie fragte auch nach Anakin und Tenia. Markus erzählte ihr nur die wenigen Fakten, die er selbst herausgefunden hatte, dass Anakin noch lebte, war vermutlich die wichtigste Information. Mittlerweile waren sie wieder auf eigenen Wegen und Missionen unterwegs. Tenia war zur Ritterin ernannt worden und der Rat hatte die Affäre um Meister Solo untersucht. Was genau dabei herausgekommen ist, konnte Finn nicht sagen. Und es ging die Padawan wahrscheinlich auch überhaupt nichts an.
"Sind Gefühle denn etwas schlechtes? Gehört es zum Jedi-sein dazu, seine Gefühle einfach beiseite zu wischen?" Das war dann allerdings eine schwierigere Frage. Markus stockte einen Moment und diesmal würde selbst Elise diesen Umstand bemerken. Die richtigen Worte zu finden, war nicht leicht. Die Sache mit den Gefühlen war seit jeher ein Streitpunkt oder Diskussionsthema unter den Jedi und Nichtjedi, den Sith und den Jedi, und überhaupt...


"Kennst du den Kodex?"

Er ging davon aus, dass sie das tat. Jeder Anwärter hatte sich eine Weile damit zu beschäftigen und soweit er wusste, war sie schon längere Zeit Anwärterin, dennoch hielt er es für richtig, bestimmte Zeilen zu zitieren.

"Gefühle gibt es nicht,
Frieden gibt es.
Unwissenheit gibt es nicht,
Wissen gibt es.
Leidenschaft gibt es nicht,
Gelassenheit gibt es.
Tod gibt es nicht,
die Macht gibt es."


Jeder Jedi kannte diese Zeilen und oftmals wurden sie unterschiedlich interpretiert, aber vermutlich war keine dieser Interpretationen falsch. Vielleicht musste jeder für sich selbst herausfinden, wie er diese Worte auslegen wollte oder konnte. Sollte?
Markus befand es für richtig, Elise seine Ansicht über die Dinge darzulegen:


"Natürlich ist jedem bewusst, dass es Gefühle gibt. Es gehört zu uns, zu manchen Spezies mehr, zu manchen weniger, aber jeder hat sie. Emotionen, Gefühle, Interpretationen, Reaktionen, ... Es gehört zum Sein, wie für uns die Luft zum Atmen. Allerdings gibt es verschiedene Arten mit Gefühlen umzugehen. Ich denke, Jedi sollten ihre Gefühle genau kennen, um sich nicht von ihnen übermannen zu lassen, denn meist sind nicht die Gefühle das Problem, sondern die Handlungen, die dann im Affekt geschehen. Wenn du wütend bist und der Wut nachgibst, schlägst du vielleicht mit der Faust gegen einen Spiegel. Die Konsequenz ist, dass du dich selbst verletzt."

Der Wächter wählte bewusst die Situation mit Ian, welche er vor wenigen Minuten erlebt hatte. Es war ein Paradebeispiel, auch wenn Elise nichts davon wusste, so konnte man es sich doch ganz gut vorstellen und nachvollziehen.

"Was macht also ein Jedi? Oder was sollte er tun?"

Sie hatten mittlerweile das Quartier von Elise erreicht. Sie sah ihn mit fragendem Blick an, er nickte kurz. Natürlich sollte sie sich umziehen. Er kam mit rein, achtete aber darauf, immer mit dem Rücken zum Geschehen zu stehen. Desweiteren fuhr er mit der Lektion fort.

"In deiner Ausbildung wirst du lernen, deine Gefühle anzunehmen. Das bedeutet im ersten Moment, zu erkennen, dass da ein Gefühl ist. Der nächste Schritt ist, sich damit auseinanderzusetzen. Es ist so und man kann nichts daran ändern. Man muss deshalb nichts schön reden. Wir nehmen die Emotion an und sorgen dafür, dass sie uns nicht beeinflusst, da wir im Moment sowieso nichts dagegen unternehmen können."

Es würde eine Weile dauern, bis er den Sinn dieser Lektion tatsächlich weitergeben würde können. Elise würde es vermutlich seltsam finden, aber mit vielen verschiedenen Beispielen, würde sie nach und nach verstehen, was er genau damit meinte.
"Und was unterscheidet Jedi überhaupt grundsätzlich von den Sith?"

"Puh, das ist eine längere Geschichte..."

Das könnte eine lange Lehrstunde werden...


.:: Lianna | Jedi-Basis | Elise's Quartier | mit Elise ::.
 
Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn


Die Geschichte um Torryn und seine Zeit als Ians Schüler war eine der vielen, an die Ian sich nicht zurückerinnerte, denn sie war dicht verwoben mit Leid und der dunklen Seiten. Korriban. Dieser völlig vom Licht verlassene Planet hatte letztendlich besiegelt, dass ein Weg mit Torryn völlig unmöglich geworden war und wenn Ian sich an dieser Planeten zurückerinnerte, überkam ihm noch heute ein Schaudern. Korriban war eindeutig der schlimmste Planet, den er je betreten hatte und er würde zu jenen gehören, die Ian nie wieder aufsuchen würde. Torryns Prüfung dort – hätte beide beinahe umgebracht. Und noch mehr, hatte Korriban für die endgültige Entzweiung gesorgt und das auf tragische Weise. Gab es einen Moment, in dem Ian dem absoluten Verfall der dunklen Seite am nächsten gewesen war, dann dort. Die vergessenen Erinnerungen kehrten zurück, als Eowyn fragte, wie er damit umgegangen war. Und dachte Ian jetzt eingehender darüber nach, sah er sich vor einem wichtigen Wendepunkt, der ihm vielleicht helfen würde, mit Torryn und allem, was mit ihm zu tun hatte, abzuschließen. Mit allen, außer Iouna. Verzeihen. Er musste seinem Schüler verzeihen und vielleicht mehr noch, sich selbst. Realität und Illusion hatten sich bei der Abschlussprüfung Torryns vermischt, ausgelöst durch einen Geist, den keiner von ihnen bemerkt hatte. Ein alter Sith Geist, der von Anfang an das Geschehen in der Hand hatte, der in Wesen gefahren war und sie gesteuert hatte, der sich Zugang zu Ians und Torryns Gedächtnis verschafft hatte – eingedrungen in so quälender weise, mit dem Ziel, beide nicht nur körperlich zu vernichten, sondern mit der grausamsten aller Arten. Innere Zerstörung. Zerstörung durch Gefühle.
Ian seufzte leise und lächelte matt zu Eowyn herüber
. „Ich glaube, ich werde mich am ehesten damit abfinden, wenn ich mir verzeihe. Mir und ihm.“ Auf Korriban waren alte Wunden aufgerissen worden und wie auch immer es dem Geist gelungen war, sich derart in Ians verstand zu bohren, die Bilder, die er hinaufbeschwört hatte, hatten ihre eigene, verheerende Wirkung ausgelöst, hätten beinahe dazu geführt, dass Ian Torryn niedergestreckt hätte. Und obwohl Ian schlussendlich erkannt hatte, dass diese Bilder unmöglich der Wahrheit hatten entsprechen können, hatten sie den letzten dünnen Faden ihres Meistes-Schüler Bandes zerstört. Schon lange vorher hatten sich einzelne Fäden des einst dicken Taus gelöst, ohne das Ian in der Lage gewesen wäre, etwas zu verändern. Vielleicht auch deshalb, weil Torryn nichts hatte ändern wollen?
„Ich habe Fehler gemacht, große Fehler“, gestand Ian sich schließlich ein, „und als sich die Beziehung bereits verschlechterte, habe ich vermutlich zu wenig getan, um daran etwas zu ändern.“ Ohne Iouna wäre alles anders gewesen, so viel war sicher.Aber wenn eine Verbindung langsam zerreißt, trägt nicht nur einer Schuld. Denn wenn beide sie reißen lassen, ohne etwas dagegen zu tun, wird sie reißen. Nur wenn sich beide bemühen, kann man entgegen steuern.“ Torryn hatte nicht entgegen gesteuert, weshalb auch? Da war Iouna und in ihr hatte er eine neue Verbündete gefunden. Ein Verhältnis, das Ian zugelassen hatte. Ein Verhältnis, das das ihre erschüttert und zerstört hatte. „Aber ich glaube, Verzeihen ist wirklich das Stichwort.“ Zumindest war es das bei ihm. Was brachte es, sich seine Fehler ewig vorzuhalten? Heute würde er daran nichts mehr ändern können. Eowyn hingegen hatte noch alle Möglichkeiten. „Ich glaube, spätestens wenn du und Aketos wieder aufeinandertreffen, werdet ihr Zeit haben euch zu unterhalten und vielleicht sprichst du mit ihr über deine Sorgen, vor allem über das, was dich in Bezug auf sie beschäftigt. Und vielleicht auch über Nar Shaddaa.“ Diesen Rat hatte Ian so ähnlich schon einmal gegeben, aber vielleicht konnte Eowyn ihn diesmal eher annehmen?

Ian seufzte erneut, diesmal mit einem ertappten Lächeln.
Ja, mir geht es nicht anders. Ich mache mir Sorgen und ich habe Angst vor dem, was uns erwartet. Aber mir hilft die Hoffnung, dass ich etwas bewirken kann und selbst wenn es nur etwas Kleines ist.“ Die größte Angst war wohl die, ob Alisah infiziert war und Ian hoffte inständig, dass er diese Angst zerstreuen konnte. Dass Alisah wohlauf war.

„Ach, weißt du, eigentlich brauche ich diese ominöse Großmeisterin gar nicht, um mein Schild zu bauen, sagen wir…“, sein Lächeln vergrößerte sich, wurde warm, ohne das er es verhindern hätte können, oder wollen, „ich brauche sie eher allgemein.“

Seinen Kommentar über das Essen schien Eowyn völlig in den Hals bekommen zu haben und da knuffte Ian sie leicht in die Seite. „Wenn du das gekocht hättest, hätte ich es sang und klanglos aufgegessen. Bis auf den letzten Krümel.“ Ob sie nun verstand, wie er seine Worte gemeint hatte? Wahrscheinlich aber war es besser, das Thema Essen zu beenden. Training war demnach die perfekte Weiterleitung und sicher würde es beiden gut tun, wenn sie sich morgen bewegten.
„Ich schätze, ich werde mich an den Rand des Wassers setzen müssen. Oder ich klopfe beim Rat und frage, wer in der Zeit, in der du schwimmst, auf mich aufpasst.“ Es klang absolut lächerlich, aber im Grunde war Eowyn die Möglichkeit, etwas allein zu tun, ein wenig genommen. Es sei denn, Ian durfte auch völlig unbeaufsichtigt in seiner Zelle bleiben.

Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn
 
Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian

Ich werde mich am ehesten damit abfinden? Das klang nicht sonderlich positiv, denn wenn Ian bisher offensichtlich nicht darüber hinweg war...? Wenn er sich verzieh... weshalb sich verzeihen? Hate er nicht gesagt, sein Schüler hatte sich von ihm abgewandt, jemand hatte sich zwischen sie gedrängt? Dann war es doch nicht sein Fehler... Ian gab die Antwort darauf, ohne ihre Frage gehört zu haben.
Sicher, man konnte eingreifen... aber ging das immer?
Hast du mir nicht gesagt, dass ich nichts hätte tun können, um meine Padawane zu halten?, fragte sie leise, sah die Frage nicht als Vorwurf, sondern war ehrlich verwirrt. Sie bemühte sich wirklich, diesen Standpunkt zu vertreten, doch was Ian nun sagte widersprach dem völlig. Warum sollte es bei deinem Schüler anders gewesen sein? Sieht man es immer rechtzeitig, wenn eine Verbindung zerbricht? Vielleicht hättest du gar nichts tun können. Vielleicht wäre es geschehen, egal wie sehr du versucht hättest, dagegen zu steuern... natürlich, vielleicht auch nicht. Eowyn seufzte. Wer weiß das schon... Sie schüttelte den Kopf. Sie sah nicht mehr wirklich durch... Wofür war man verantwortlich, wofür nicht? Worauf hatte man Einfluss? Was konnte man tun, dass so etwas nicht geschah? Und war das nicht immer anders? Was, wenn man sich, wie sie momentan, auf seine innere Stimme nicht mehr verlassen konnte?
Verzeihen klang nach einem guten Weg... die Frage war nur, wem, und vor allem - wie. Vor allem sich selbst zu verzeihen war zumindest für Eowyn beinahe ein Ding der Unmöglichkeit.
Wenn sie wieder aufeinandertrafen. Ja. Aber wann würde das sein? Sie schienen sich zu verpassen, sie bekamen sich ja noch nicht einmal per Komlink zu fassen. Es konnte noch Wochen dauern, bis sie sich wieder trafen. Vor allem, falls Aketos beschloss, ihr nicht nachzureisen. Hatte sie
dann nicht auch die Pflicht, zurückzukommen nach Lianna, sich um ihre Padawan zu kümmern...? Aber das war Zukunftsmusik. Weshalb sollte sie sich über Dinge Sorgen machen, die noch nicht einmal feststanden - es gab genug andere, realere Dinge für Sorgen. Sicher, das werde ich... murmelte Eowyn ausweichend. Aber irgendwie bezweifelte sie mehr und mehr, dass es nutzen würde. Denn was sollte sie Aketos sagen? Sie konnte ihr unmöglich von all ihren Zweifeln erzählen - sie war dafür da, Aketos zu leiten und zu führen, ihr Dinge beizubringen, sie auszubilden. Das ging nicht, wenn die Kamino das Vertrauen in sie verlor, was zwangsläufig geschehen würde, wenn Eowyn ihr von ihren Zweifeln bezüglich des Ausbildens und in ihre Bindung erzählte. Das durfte sie nicht riskieren, die durfte ihrer Padawan nicht Dinge aufbürden, die sie nicht tragen musste. Ja, sie würde mit ihr reden müssen. Aber worüber, wie weit sie gehen konnte, was sie sagen würde - das war noch völlig unklar. Abgesehen von Nar Shaddaa. Darüber würden sie reden müssen.

Ian hingegen... brauchte sie. "Eher allgemein"... Und wie auch immer Ian das geschafft hatte, aber sie fühlte sich tatsächlich gebraucht. Sie fühlte sich halbwegs nützlich... In Bezug auf Aketos war sie sich nicht sicher, ob sie noch die Richtige war, ob sie der Kamino nicht eher einen Gefallen tat, sich ein wenig zurückzuziehen, ob sie sie überhaupt richtig ausbildete. Aber bei Ian... spätestens seit heute Abend hatte sie wirklich das Gefühl, hilfreich zu sein. Sicher nicht immer. Aber hin und wieder... da tat sie vielleicht wirklich etwas richtiges. Und das war vielleicht tatsächlich eines der schönsten Dinge, die Ian in ihr auslöste - das Gefühl, gebraucht zu werden. Nicht völlig nutzlos zu sein. Das ist... schön, flüsterte sie. Trotz Ians doch eher beiläufigen Kommentars breitete sich eine Wärme in ihr aus - die von der Aussage über ihre Kochkünste zum Teil verdrängt wurde.
Aber nur zum Teil.
Sein Knuff machte es nicht besser, seine Worte machten die Verwirrung komplett. Jetzt plötzlich würde er alles aufessen? Während er es vorher liebend gerne an sie abgeschoben hatte? Von wegen.
Von wegen. Du solltest mich nicht anlügen, und das würde ich auch gar nicht verlangen... Erst Recht nicht, wenn du keinen Hunger hättest, und es darüber hinaus nicht schmeckt. Gemein war nur sein Kommentar gewesen. Schließlich konnte sie Essbares auf den Tisch bringen. Auch wenn es nicht sonderlich schmackhaft war... vermutlich mindestens zu vergleichen mit dem Kantinenessen. Irgendwie hatte sie schließlich überlebt.
Aber war das eine Art Friedensangebot gewesen? Eowyn seufzte.
Aber keine Sorge. Du wirst ohnehin nicht in diese Zwickmühle geraten. Zumindest nicht in der nächsten Zeit, nicht in den nächsten Wochen, Monaten... vielleicht sogar nie. Wann würde sie schon einmal in das Bedrängnis kommen, für Ian kochen zu müssen? Oder umgekehrt? Das wäre... normales Leben, und so etwas wie ein normales Leben hatten sie nun einmal nicht. Sie musste versuchen, die positiven Dinge zu sehen - immerhin würden sie so beide nicht verhungern. Das war doch etwas... wenigstens etwas.
Sie wurde zu sentimental, zu emotional. Lag es daran, dass sie müde wurde?


Ian brachte das Problem auf, das ihr schon vorhin kurz durch den Kopf geschossen war, und Eowyn dachte kurz darüber nach. Joseline hatte davon gesprochen, dass sie auf Coruscant würde wissen müssen, wo Ian sich aufhielt, dass sie sich nicht zu weit von ihm entfernen durfte... galt das nicht auch hier? Wenn sie draußen schwamm, dann musste es Ian erlaubt sein, alleine in seinem Zimmer zu sitzen. Eigentlich.
Sie zuckte mit den Schultern.
Ich schätze, vom Rat werden nicht mehr sonderlich viele anwesend sein, aber du darfst es gerne versuchen... Nein, sie nahm es nicht ernst. Das darauffolgende jedoch schon. Hingegen bin ich mir nicht sicher, ob das überhaupt notwendig wäre. Zumindest auf Coruscant bin ich nicht verpflichtet, Minute um Minute um dich herum zu sein - das wäre auch überhaupt nicht praktikabel. Alleine schon wenn sie duschte würde Ian theoretisch alleine sein. Das reichte, um "Verbotenes" zu tun, wenn er wollte. Ich denke, hier auf Lianna wird es nicht anders sein. Das waren die unangenehmen Dinge dieses Arrangements, solche Dinge wollte sie erst gar nicht groß ansprechen. Aber es musste sein, sie wussten es doch beide... auch wenn es sich falsch anfühlte.
So fuhr sie etwas zögerlicher fort.
Ich... sollte nur wissen, wo du bist. Und nicht gerade einen Ausflug in die nächste Stadt machen, während du alleine bist... so etwas. Also... sie verzog das Gesicht und zog es ein wenig ins Lächerliche. So lange du mir versprichst, nicht die Basis auf den Kopf zu stellen, Unsinn zu bauen oder Lianna ins Chaos zu stürzen, während ich schwimme, dürfte das in Ordnung gehen. Das Ganze basierte auf Vertrauen - Vertrauen, das Joseline somit auch in Ian setzte, und Eowyn rechnete es ihr hoch an. Erst Recht, nachdem sie sie so angefahren hatte.
Sie saßen einander noch immer gegenüber, aber davon hatte Eowyn jetzt genug. Während des Essens war das ja in Ordnung gewesen, aber nun, erst Recht mit diesem unangenehmen Gespräch... sie rutschte näher an Ian heran, zog die Decke mit sich mit, lehnte sich an ihn an und schloss die Augen.
Wenn es dir allerdings lieber ist, dich an den Rand zu setzen oder währenddessen noch ein paar Runden um das Wasser herum zu drehen, dann ist das auch in Ordnung. Dann muss deine lange Liste eben warten, sagte sie leise.

Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian
 
Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn

„Ja, das habe ich wohl,“ aber das, was zwischen Torryn und Ian vorgefallen, war nicht mit dem zu vergleichen, was sich zwischen Eowyn und Aketos abspielte. „Ich habe gesehen, dass unsere Beziehung leidet, aber ich glaube, ich war eifersüchtig. Denn Torryn hatte gefunden, was ich für mich verwehrt glaubte. Ich hätte nichts gegen seine Verbindung zu Iouna tun können, aber ich habe auch nicht das Gespräch mit ihm gesucht. Ich habe ihn gewarnt, aber ich habe ihm nicht gesagt, was seine Beziehung zu dieser Frau in mir auslöst und ich bin sicher, selbst wenn ich das getan hätte, es hätte sich nichts verändert.“ Im Endeffekt hatte vielleicht alles genau so kommen müssen, wie es gekommen war. Denn mit Iouna hatte Torryn nun weiterhin eine Vertraute im Orden und es spielte keine Rolle mehr, dass er ihn allein gelassen hatte. „Als unsere Verbindung ganz brach, war es zu spät etwas zu tun, zu viel war vorgefallen, zu viel Misstrauen war auf beiden Seiten gesät worden, ohne dass wir vorher wirklich darüber gesprochen hätten.“ Torryn hatte immer geglaubt, dass Ian Iouna etwas antun wollte – was absurd gewesen war -, so wie Ian überzeugt davon gewesen war, dass sich beide gegen ihn verbünden würden, ja sogar verbündet hatten. Iouna hatte den Ungehorsam in Torryn geweckt und egal von welcher Seite er es betrachtete, sie hatten wirklich gegen ihn gearbeitet. Torryn hatte Iouna nie zurechtgewiesen, sie nie in ein Gespräch verwickelt, dabei hatte er ihren Ungehorsam miterlebt, doch er war parteilich auf ihrer Seite gewesen. Sein Schüler hatte gleichermaßen zugelassen, dass Iouna sich zwischen sie drängte, wie Ian es zugelassen hatte, denn er hatte nicht gegen ihre Verbindung zueinander gearbeitet. Letztendlich wäre das auch ein Fehler gewesen. Allerdings war es ebenso falsch gewesen, Stillschweigen zu bewahren. Ein klärendes Gespräch, oder wenigstens überhaupt ein Gespräch, hätte vielleicht hätte verhindert. Hätte. Die Zeit war zu Ende, Torryn hatte seinen Weg gefunden und Ian hatte ihn bis zum Ende seiner Ausbildung begleitet. „Ich bin nicht mehr zuständig für ihn, ich habe seine Ausbildung beendet und ich bin sicher, dass er seinen Weg gefunden hat.“ Ein Weg, der inzwischen weit ab von dem Ians liegen durfte.
Und wie schon damals, reagierte Eowyn ausweichend und Ian beschloss, das Thema diesmal auf sich beruhen zu lassen. Er hatte gesagt, was er klug zu sagen glaubte und was Eowyn am Ende daraus machte, war allein ihr überlassen, sicher würde er nicht weiter in sie eindringen. Dabei war er ziemlich sicher, dass es hilfreich sein würde, wenn Eowyn Aketos gestand, dass sie unsicher war. Wenn sie nicht die perfekte Meisterin spielte, sondern vor sich und Aketos eingestehen konnte, dass sie Zweifel besaß, konnte das die beiden enorm annähern. Denn so würde sich Aketos vermutlich viel eher trauen, auch mit ihren Ängsten, Sorgen und Zweifeln zu Eowyn zu kommen.

Zumindest glaubte Ian Eowyn ein wenig damit erreicht zu haben, dass er sie brauchte, denn sie reagierte nicht abweisend, sondern mit einem leisen Flüstern, das Ian mit einem Lächeln und ebenso leise mit einem „
Gut“, bedachte. Er brauchte sie wirklich und obwohl ihn diese Art der Abhängigkeit vielleicht ängstigen wollte, tat sie es nicht. Denn es war kein schweres oder schwermütiges Gefühl, nein, das Gegenteil war der Fall.

Was das Kochen anbelangte… „Vielleicht hab ich mich falsch ausgedrückt, also lass es mich noch mal versuchen: Du hast das Essen verteidigt, so als ob du es gekocht hättest, verstehst du? Das meinte ich.“ Sicher würde er ihre Kochkunst nicht in Abrede stellen, bevor er sie kannte und selbst für den Fall, dass sie, ihre Behauptung bestätigend, nicht kochen konnte: Sicher hätte er dann einen solchen Satz nicht fallen gelassen. Davon einmal abgesehen, würde er ihr sicher nicht ins Gesicht lügen, denn Lügen zählten zu den Dingen, die Ian zutiefst verabscheute.Und ich hab sicher keine Sorge vor dem, was du kochst.“ Ian schmunzelte und fügte dann lachend hinzu:Viel eher vor dem, was ich uns kredenzen würde.“ Wobei er nicht einmal dazu in der Lage war, ein Rezept penibel genau zu befolgen. Denn den Zeitpunkt etwas zu bräunen und nicht zu schwärzen, hatte Ian fast immer verpasst. Vermutlich aber würde der Zeitpunkt, in dem einer von beiden Kochen musste, sich ohnehin weit in die Zukunft verlagern. Coruscant würde kaum die die Möglichkeit bieten, die Kochfähigkeiten auszuweiten oder überhaupt erst zu erlangen.
Dass Eowyn auf eben jenem Planeten nicht dazu verpflichtet war, ihn keine Minute aus den Augen zu lassen, war wohl beiden bewusst. Dort wimmelte es von Jedi, was Ian schon längst gesagt hatte. Leicht fiel es Ian nicht, all das zu akzeptieren und als sonderlich gerecht empfand er es auch nicht – aber er verstand und damit konnte er akzeptieren.

„Ach, dabei wollte ich Yaro dazu dressieren, in fremde Zimmer zu schleichen und Knabbereien zu stibitzen.“ Ian machte ein enttäuschtes Gesicht. „Fällt jetzt wohl flach, hm?“ Ob es in Anbetracht des Spiegels – wobei in Anbetracht wohl das gänzlich falsche Wort war – überhaupt ratsam war, einen solchen Witz zu reißen? Vielleicht nicht und deshalb wurde Ian automatisch ein wenig ernster. „Du kannst dich auf mich verlassen.“ Jetzt, da er die Erlaubnis hatte, würde er sicher nichts mehr tun, was diese Entscheidung ins Wanken bringen würde.
Ian ließ schließlich zu, dass Eowyn näher an ihr rückte, schloss einen Arm um sie und lehnte sich selbst ein wenig an die Wand, um die Position diesmal für beide so gemütlich wie möglich zu gestalten.
„Und vielleicht entscheide ich spontan morgen, ob ich mich an den Rand setze, laufe oder in meinem Zimmer bleibe.“ Wobei sein klarer Favorit sicher nicht war, sich in seine Zelle zurück zu ziehen. Schließlich würde morgen einer der letzten Tage sein, an denen er noch ein wenig Zweisamkeit mit Eowyn genießen konnte und diese wollte Ian auskosten.


Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn
 
[Lianna - Jedi-Basis - Garten - Allison mit Ima-Gun, Jim, Riyec, Aredhel, Raiken, Joseline, sowie in Erwartung von Matthew]

Als die junge Padawan wieder zur Gruppe stieß, erklärte die Jedi-Rätin gerade, was sie als nächstes machen würden. Grundtechniken üben. Das Schlagwort eines jeden Padawans. Für sie war das alles Routine und selbstverständlich. Was sollte ein Padawan auch anders tun, außer sich in der Macht zu versuchen? Techniken an denen man feilen konnte, hatte ein Anfänger nun mal nicht und somit war es sinnlos irgendwo in die Tiefe zu gehen. Aber nun ja, es war natürlich auch ermüdend, immer gefordert zu sein und zu trainieren. Und sei es auch bloß eine Recherchearbeit. Himmel, dass konnte alles so anstrengend sein.
Natürlich glich sich das mit den 'Glücksmomenten' wieder aus, aber trotzdem, es steckte nun mal viel Arbeit dahinter.
Was sie wohl dieses Mal machen würden? Die Dunkelrothaarige hatte da so einen gewissen Verdacht, schließlich waren sie im wunderschönen, stillen Garten, der ja nur damit lockte, Übungen durchzuführen, welche viel Konzentration und Ruhe bedurften. Somit war es entweder Levitation oder Meditation, andere Formen hatte das Mädchen leider noch nicht kennen lernen dürfen. Trotzdem gefielen ihr beide Arten der Machtanwendung. Die Levitation war unglaublich cool und hatte einen wunderbaren Lerneffekt dahinter, die Meditation war etwas entspannendes. Also eigentlich genau das Richtige nach einem anstrengenden Übungskampf. Letztendlich würde sie sich aber wohl überraschen lassen.
Nachdem die Sechszehnjährige gefragt hatte, was für einen Grund Joseline denn hatte, mit ihr zu sprechen und als Antwort, es sei etwas persönliches, erhalten hatte, wurde ihr ein wenig unwohl. Nicht das sie mit der Rätin nicht reden wollte, einfach die Tatsache, dass es ein persönliches Anliegen war, machte die Sache schon kompliziert. Hatte die junge Padawan etwas falsch gemacht? Falls ja, was? War sie zu unfreundlich? Oder war ihr Fortschritt einfach nicht gut genug? Sollte sie noch mehr trainieren? Fragen über Fragen schossen Allison durch den Kopf und ihr wurde immer unwohler dabei.
Schließlich riss sie Joselines Ausführungen wieder aus den Gedanken, in dem sie erwähnte, was sie sogleich mit den anderen Durchführen würde. Meditation also, sie lag gar nicht so falsch mit ihrer Vermutung.


"Ja, das hat sie. Mara hat sich dabei viel Mühe gegeben und in Ordnung, ich warte solange", meinte sie freundlich und setzte sich ein wenig abseits ins Gras, damit sie die anderen nicht störte, während sie ihr Gedankenchaos zu ordnen versuchte.
Letztendlich kam sie zum Schluss, was auch immer die Rätin ihr zu sagen hatte, sie würde es beherzigen und für die Zukunft verbessern, vorausgesetzt natürlich, es gab eine Zukunft. Aber ehrlich gesagt, hatte sie noch nie gehört, dass Jedi, Anfänger feuern. Gab es das? Falls ja, wurde es jedenfalls nie erwähnt oder verheimlicht. Nun ja, sie würde es bestimmt erfahren, nicht wahr?
Und damit lauschte sie den Ausführungen der blinden Frau, die versuchte die Neulinge an die Meditation heranzuführen. Sie selbst befand es für sehr gut und bemüht, fast hätte sie wohl selbst mitgemacht, allerdings machte ihr da die Nervosität einen Strich durch die Rechnung.


Als sich dann die Rätin in ihre Richtung bewegte, stand Allison ebenfalls wieder auf und positionierte sich etwas abseits der Truppe. Die Jedi redete nicht lange um den heißen Brei und fragte, ob sie in letzter Zeit etwas von Mara gehört habe. Da wurde ihr gleich wieder Bange, dieses Gespräch nahm wohl genau die Richtung ein, die sie sich in ihren Albträumen vorgestellt hatte...
Aber sie konnte ja jetzt auch nicht Lügen, beziehungsweise der Frau etwas vormachen. Somit antwortete die junge Dame ehrlich und etwas unsicher.


"Nein, in letzter Zeit gar nichts mehr. Ich hoffe sehr, dass es ihr gut geht. Ehrlich gesagt, habe ich mir nämlich eine Auszeit gegönnt, da ich mir erst über ein paar Dinge klar werden musste."

Damit machte sie eine kurze Pause und wartete ab, worauf Joseline hinauswollte. Die folgende Aussage, Mara könne ihre Ausbildung nicht fortsetzen, frustrierte sie durchaus, andererseits überraschte sie es nicht, dass sie eine solche Information zu hören bekam. Warum sollte sie sonst mit der Padawan reden wollen. Allerdings bedeutete es eben, dass Allison wieder am Anfang stand. Nun war sie wohl wieder eine Padawananwärterin, nicht wahr? Das klang irgendwie frustrierend. Jetzt musste sie sich auf die Suche nach einem neuen Meister machen, mal wieder. Oder besser gesagt, hoffen dass sie jemand als seinen Padawan anerkannte. So ganz hatte sie keine Ahnung wie sie das wieder anstellen sollte.
Die Sechszehnjährige seufzte frustriert auf und wollte schon entrüstet davonziehen, als sie die kommende Aussage der Jedi vollkommen aus der Bahn warf. Denn die Jedi machte ihr ein Angebot, ihre Padawan zu werden.
Sie musste sich sichtlich zusammenreißen nicht mit offenem Mund dazustehen, leider konnte sie ihre Überraschung sicher nicht verbergen.
Solch ein Angebot unterbreitet zu bekommen, war fast zu schön um wahr zu sein. Niemals hätte sie einen Gedanken an soetwas verschwendet. Umso glücklicher machte es die Dunkelrothaarige.
Padawan von einer Jedi-Rätin würde bestimmt anstrengend werden, allerdings konnte sie sicher einiges von der älteren Dame lernen. Das stimmte sie noch fröhlicher, sodass sich ein riesiges Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitete und sie beinahe in die Luft gesprungen wäre.


"Ja, ja, JA! Das wäre toll! Ich würde mich unendlich freuen deine Padawan zu werden, Joseline! ... Du hast schon recht, etwas gewöhnungsbedürftig wird es sein, plötzlich eine neue Meisterin zu haben. Schließlich gewöhnt man sich einfach an diese Person, aber ich denke, in meinem Fall kann man nichts machen, außerdem habe ich das Gefühl, dass der Unterschied nicht riesengroß ist."

Das Mädchen machte keinen Hehl aus ihrer Freude und sagte frei heraus, was sie zu dem Thema dachte. Sie hoffte bloß, dass kam nicht zu unprofessionell rüber, oder besser gesagt, hoffentlich fühlte sich die Jedi nicht überrumpelt. Jedenfalls strahlte die junge Dame übers ganze Gesicht und wusste ehrlich gesagt gar nicht, was sie jetzt tun sollte. Das seltsamste war, dass sie ihr am liebsten um den Hals gefallen wäre. Und da machte sie sich noch Gedanken darüber wieder nach Hause geschickt zu werden...

[Lianna - Jedi-Basis - Garten - Allison mit Joseline, etwas abseits Ima-Gun, Jim, Riyec, Aredhel, Raiken, sowie in Erwartung von Matthew]
 
[Lianna-System, Lianna, Lola Curich, Jedi-Basis, Gang]- Cris, Noa

Noas Reaktion auf seine Einwände waren abzusehen gewesen – keine Diskussionen. Sie musste gehen. Er war nicht für sie verantwortlich. Mit all diesen Repliken hatte er gerechnet und jeder von ihnen gestand er eine gewisse Validität zu, gegen die anzureden ihm schwerfallen dürfte.

Ein Satz jedoch überraschte ihn und veranlasste ihn dazu, für einen Moment innezuhalten und in sich hinein zu horchen. Er wollte nicht, dass sie ging? Stimmte das? Auf der einen Seite tat es das tatsächlich – nach Coruscant zu gehen, bedeutete, dass sie sich in Gefahr begab, sogar in ebenso große wie jene, in der sie auf Naboo geschwebt hatte. Ein unheilbares Virus und ein wahnsinniger Serienmörder waren vermutlich nicht wirklich miteinander zu vergleichen, doch am Ende bedeuteten sie vor allem eines: viele Tote. Und Noa konnte eine davon sein.

Auf der anderen Seite jedoch wollte er, dass sie ihre Familie fand und vor der Todesfalle in Sicherheit brachte, in die irgendjemand – nach Noas Überzeugung das Imperium – Coruscant verwandelt hatte. War es wirklich so falsch, dass er sich trotzdem Sorgen um sie machte? Natürlich hatte er mittlerweile begriffen, dass sie keinen Beschützer haben wollte, niemanden, der sich auf Schritt und Tritt um ihr Wohlergehen sorgte. Doch es konnte er doch wohl kaum lieber sein, dass er ihrem Schicksal gegenüber vollkommen gleichgültig war.

Als sie schlussendlich ankündigte, alleine nach Coruscant aufzubrechen, presste er störrisch seine Lippen aufeinander. Ihr Tonfall machte zu einem gewissen Grad deutlich, dass sie mit dieser Lösung der Situation nicht gänzlich zufrieden war. Das wiederum traf sich gut – er war es schließlich ebenso wenig.

„Du machst Witze, oder?“

Schnell machte er einen Schritt vorwärts und hielt ihre Hände fest, die sie ihm gerade erst entzogen hatte.

„Wenn ich die Wahl habe, Lorraine für ein paar Tage alleine auf einem Planeten zu lassen, der zufällig das Hauptquartier des Jedi-Ordens ist und auf dem sie im Grunde ohnehin jeden Tag damit beschäftigt ist, die Schule zu besuchen, oder aber dich alleine auf einen Planeten fliegen zu lassen, der gerade erst von imperialer Besatzung befreit wurde und auf dem ein tödliches Virus grassiert, wie meinst du, dass ich mich entscheide?“

Er bemühte sich um einen unnachgiebigen Gesichtsausdruck.

„Es stimmt nicht, dass ich nicht will, dass du gehst. Ich will nicht, dass du dich in Gefahr begibst… aber ich will, dass du deine Familie findest und sie in Sicherheit ist.“

Etwas kläglich zuckte er mit den Achseln.

„Wenn ich beides gleichzeitig nicht haben kann, muss ich wohl die Variante wählen, für die du dich entscheidest.“

Cris musterte Noa intensiv und ein liebevolles Lächeln erschien auf seinen Zügen.

„Wegen Lorraine fällt mir schon was ein. Sie wird es verstehen.“

Schließlich war seine Tochter kein Kleinkind mehr und bedingt durch die Umstände ihres Aufwachsens bedeutend autarker als viele andere Kinder ihres Alters.

„Aber ich lasse dich nicht im Stich. Nie wieder.“

Etwas zaghaft drückte er Noas Handrücken.

„Okay?“

[Lianna-System, Lianna, Lola Curich, Jedi-Basis, Gang]- Cris, Noa
 
| Lianna City - Jedi Basis - Garten | - Joseline - Riyec -Ima-Gun - Allison - Jim - Raiken und Aredhel - sowiein Erwartung von Matthew -

Jim wachte im Schatten eines Baumes auf, seine Vision hatten ihn sehr mitgenommen, so sehr, dass er kurz das Bewusstsein verlor. Der Jedimeister (Aredhel) und ein Padawan (Ima-Gun) hatten ihn gegen den Baum gelehnt, damit er sich erholen konnte. Er wollte nicht als Schwächling dastehen, weshalb er sich schnell wieder aufraffte. Eine innere Stimme hatte ihn gesagt, er solle den Weg zurück zur Ausgeglichenheit finde und genau dass Tat er. Es dauerte ein wenig, bis er sich wieder beruhigt hatte. Er atmete tief durch, versuchte zu spüren, wie die Macht ihn durchdrang und befreite seinen Geist von allen Fragen. Die Präsenz der anderen Padawane (Riyec, Raiken,Allison,Ima-Gun) konnte er gut spüren, genau so wie die der beiden Meister (Aredhel und Joseline). Es fühlte sich für ihn an wie ein Netz, ein gemeinsames Netz, welches den physischen Zustand des Körpers verlassen und auf eine höhere Ebene steigen konnte. So gut wie in diesem Augenblick konnte er die Macht gewiss noch nie spüren. Dieses Gefühl bereicherte ihn auf so viele verschiedene Arten, es stärkte seinen Körper und Seele und bereicherte seinen Geist.

Er fragte sich ob die anderen ebenfalls so nah wie er an der Macht dran waren. Am liebsten hätte er sie gefragt, aber das hätte ihn wohl aus seiner Meditation geworfen, stattdessen gab er sich der Macht noch mehr hin. Nun wollte er auch mal versuchen die Macht praktisch umzusetzen. Nur 1-2 Meter von ihm entfernt konnte er ein paar Steine ausmachen. Er versuchte ein wenig seiner Kraft auf die Steine zu übertragen, doch anfangs tat sich nicht wirklich was. Erst als er eine gewisse Verbindung zwischen sich und den Steinen ausmachen konnte und sie vor seinem inneren Auge sah, fingen die ersten zwei Steine an, den Boden zu verlassen und ein paar Zentimeter in den Himmel zu steigen. Für den Anfang war ihm das mehr als genug. Es sah fast so aus als würden die Steine die Gravitation verspotten. Nach ein paar Momentan des unschuldigen schwebens ließ er die Steine wieder sanft zu Boden sinken und stapelte sie zu einen kleinen Turm.

Er war sehr zufrieden mit seiner Leistung und beschloss, die Meditation fürs erste zu beenden. Selbstbewusst stand er auf und wande sich den Jedi Ritter Aredhel und den Padawan Ima-Gun zu.

Habt ihr gesehen was ich mit den Steinen gemacht habe? Voll cool oder!

| Lianna City - Jedi Basis - Garten | - Joseline - Riyec -Ima-Gun - Allison - Jim - Raiken und Aredhel - sowiein Erwartung von Matthew -
 
Zuletzt bearbeitet:
[: Lianna-System | Lianna | Jedi-Basis | Gärten :||: Ima-Gun Di, Joseline, Riyec, Allison, Aredhel, Raiken, Jim / In Erwartung von Matthew]

Der Jedi-Ritter neben ihm machte keine Anstalten, hatte er doch den ernst der Lage erkannt und kümmerte sich augenblicklich um den gerade zusammengebrochenen Padawan. Aredhel erkannte dass die Meditation wohl zuviel für den ungeübten gewesen war, und erbat von dem Nikto Hilfe - mit einer Kopfbewegung markierte er den Ort an welchem die beiden den Padawan ablegen konnten um ihn im Schatten zu belassen, der Nikto verstand sofort und ergriff die Hand des Ritters:"Ich helfe gerne".

Nachdem die beiden es mit wenig mühe geschafft hatten den relativ leichten Fremdling auf die andere Seite zu befördern, dankte ihm das gegenüber nochmal für die Hilfe. Der Nikto fühlte sich natürlich sehr geehrt ein Lob eines ranghöheren, insbesondere eines Jedi-Ritters zu erhalten. Schließlich bestand dass Rückgrat des Ordens aus den Rittern, welche in der ganzen Galaxis Aufträge erfüllten und versuchten in begrenztem Rahmen Frieden und Sicherheit zu stiften. Gäbe es doch nur mehr solcher Jedi! Schätzungen zufolge gab es aber nur wenige Tausende Jedi, ein krasser Gegensatz zu den Billionen und aber Billiarden Lebewesen dieser Galaxie. Zur Zeit der alten Republik hätte es wohl mehr gegeben, soweit wusste dass der Nikto aber nicht. Da er von einem entfernten Planeten stammte musste er noch einiges lernen, insbesondere über die Galaktische Politik, den Gepflogenheiten innerhalb der "Zivilisierten Welten", und so weiter.

"Keine Ursache, wenn ich irgendwo helfen kann, dann will ich das gerne tun!", gab er zu verstehen, um zu verdeutlichen wie ernst es ihm war. Er wollte voll und ganz in das Leben eines Jedi einsteigen, und da gehörte Nächstenliebe schließlich dazu:"Meine Übung lief eigentlich sehr gut ab. Ich habe das Leben um mich herum gespürt, den Boden die Pflanzen und die Personen um mich herum. Doch..", er schmunzelte:"Als ich die Umgebung mithilfe der Macht aufnahm, konnte ich Jim hier schlecht wahrnehmen, es war fast verzerrt. Und als ich mich darauf konzentrierte ihn zu erfühlen, fiel ich aus der Meditation, es war alles weg. Ich hoffe dass ist nicht schlimm, ich war schließlich so weit gekommen, das hatte ich bisher noch nie geschafft..."

Nach kurzer Zeit wachte auch schon der umgefallene Padawan neben ihnen auf, an welchen sich der Nikto natürlich sofort wandte:"Alles wieder in Ordnung?", fragte er nach. Dieser hatte sich bereits wieder aufgerappelt und begann schon nach kurzer zeit wieder zu meditieren, und begann in einigen Meter Entfernung ein paar Steine schweben zu lassen woraus er dann ein kleines Kunstwerk stapelte. Daraufhin stand er auf und instruierte, vermutlich in großem Übereifer, den Nikto und den Ritter über seinen gerade getätigten Erfolg. Er klatschte einmal in die Hände:"Sehr gut!", dann begann er zu lächeln:"Wenigstens fallen dieses mal nur die Steine um und nicht du".

[: Lianna-System | Lianna | Jedi-Basis | Gärten :||: Ima-Gun Di, Joseline, Riyec, Allison, Aredhel, Raiken, Jim / In Erwartung von Matthew]
 
[Hyperraum | Rückflug nach Lianna | MC18 Lucky Charm] Nen-Axa, Cethra Jayne, Tzun Suz, Meredith Clay

Dem Arcona fielen diverse Steine vom Herzen, als die Provisorien sich als weit funktionstüchtiger erwiesen, als es rein äußerlich den Anschein hatte. Das Schiff flog ohne Probleme hinauf in die Luft und dann ins All, um wenig später den Sprung in den Hyperraum zu unternehmen. Niemand hatte auch nur einen Gedanken daran verschwendet, das ursprüngliche Ziel ihres Fluges noch einmal anzusteuern: Sie waren auf der Rückreise nach Lianna, die für Nen-Axa zugleich eine Heimreise war. Solange alle Systeme funktionierten und ihnen nicht noch einmal eine hässliche Überraschung wie ein Minenfeld dazwischen kam, stand einer baldigen Ankunft nichts mehr im Wege. Sie alle brauchten Ruhe, doch Meredith schlug vor, dass sie auf Lianna zum Abschluss der Reise gemeinsam noch etwas essen gehen sollten. Mit Nen-Axas Familie, so dass ein Wiedersehen nicht unnötig aufgeschoben wurde. Das hielten wohl alle für eine gute Idee. Tzun Suz' optimistische Erwiderung enthielt einen wohltuenden Scherz darüber, dass die Schrecken dieser Reise schon bald nur noch eine Erinnerung und bestenfalls eine Geschichte sein würden.

»Was, Ihr habt noch nie Eis gegessen?« fragte er schmunzelnd. »Eine Erfahrung, die Ihr nachholen solltet! Manche Sorten schmecken wirklich gut. Unsere Kinder würden es kiloweise essen, wenn sie könnten. Leider müssen wir sie bremsen, sonst brauchen sie danach ewig, um ihre Körpertemperatur wieder zu normalisieren. Aber Warmblüter bekommen schlimmstenfalls Kopf- und Bauchschmerzen von zuviel Eiscreme, haben wir uns sagen lassen. Die Idee ist jedenfalls sehr gut. Aber eine Bitte hätte ich: Auf dieser Reise sind ein paar Dinge vorgefallen, die nicht gut in unsere üblichen Gute-Nacht-Geschichten passen, denn die Kinder sind noch zu klein für Mord und Totschlag. Einige unserer Erlebnisse sind nicht für ihre Ohren bestimmt, sonst machen sie sich künftig zu viele Sorgen, wenn ich Lianna für eine Weile verlasse.
Unser Vorschlag: Nach derzeitiger Prognose ist in Lola Curich früher Morgen, wenn wir ankommen. Wir sollten uns dann sowieso erstmal frischmachen, denn nichts für ungut, wir sind alle dreckig und stinken - so fliegen wir aus jedem Einscafé raus. Ich habe ohnehin nichts Sauberes mehr an Bord und muss deshalb nach hause. Dort feiern wir eine kleine Familienwiedervereinigung und die Kleinen bekommen die geschönte Version der Geschichte, in der alles nur ein spannendes Abenteuer war und die Guten immer gewinnen; wir treffen uns dann später am Nachmittag zu viert wieder. Wäre das auch eine Lösung?«


Das war wohl der beste Kompromiss, der für diese Situation zu finden war. Der Arcona hätte nichts dagegen, seine Kinder dabei zu haben, doch ihm war auch die Notwendigkeit klar, ungezwungen über das zu sprechen, was sie alle nach diesem missglückten Ausflug bewegte. Das ging nicht, wenn Noi und Jem daneben saßen, zumal sie es nach längerer Trennung erfahrungsgemäß ohnehin nicht duldeten, dass er sich mit Erwachsenen unterhielt, anstatt sich mit ihnen zu beschäftigen.

Der Rückflug verlief so unkompliziert, wie sie sich schon die Hinreise gewünscht hätten. Die Zeit verbrachten sie unter anderem mit weiteren Meditationsübungen, wobei beine Padawane sie sehr gut anstellten; mit den Techniken, die sie nun beherrschten, würden sie hoffentlich auch unter großer Anspannung zu der inneren Ruhe finden, die notwendig war, um eine sichere Verbindung mit der Macht herzustellen. Außerdem konnte der Arcona schon nach einem Reisetag die anderen darüber informieren, dass seine Vergiftungserscheinungen mittlerweile vollends abgeklungen waren und sein Kontakt mit dem salzigen Meerwasser wohl keine gesundheitlichen Folgen hatte. Wieder auf Lianna angekommen, übergaben sie Cethras Schiff in die Hände der Hangarcrew und den Gefangenen in die der Raumhafensicherheit. Die Behörden mussten sich um ihn kümmern und überprüfen, ob man ihm etwas vorwerfen konnte, das nach den Gesetzen der Republik strafbar war. Da sie aber ziemlich sicher waren, dass der Planet auf dem Territorium der Republik und damit ihrer Rechtsprechung unterlag, kam bestimmt einiges zusammen, um eine Anklage und wohl auch hohe Strafen zu rechtfertigen - von eventuellen früheren Vergehen ganz zu schweigen. Das war keine Angelegenheit der Jedi mehr, allerdings hatte Tzun Suz recht damit, dass der Rat über die Vorfälle informiert werden musste.

»Wahrscheinlich genügt es, uns zurückzumelden und in den nächsten Tagen einen Bericht zu schicken. Mein üblicher Ansprechpartner wäre Rätin Eleonore, die unsere Lehrerin war. Aber wir haben uns ohnehin eine Weile nicht getroffen, vielleicht nehmen wir das als Anlass für ein Wiedersehen. Nun aber macht's gut, wir sehen uns in ein paar Stunden wieder.«

Zur vereinbarten Zeit trafen sie sich in einem kleinen Eiscafe, das einige Straßen von der Jedi-Basis entfernt lag. Da der Tag sich dem Abend zuneigte, waren nicht sehr viele Gäste hier; die vier Jedi waren ungestört. Obwohl sie in ihren Roben und Tuniken ziemlich klar als Mitglieder ihres Ordens erkennbar waren, zogen sie nicht viel Aufmerksamkeit auf sich; den Anblick war man hier wohl gewohnt. Sie alle hatten sich umgezogen und wirkten etwas frischer: Um eventuelle Überbleibsel der Strapazen wie Augenringe zu erkennen, hatte Nen-Axa weder genug Menschenkenntnis noch Sehschärfe. Auch er fühlte sich wieder einigermaßen wohl, insbesondere weil das Wiedersehen mit seinen Kindern jedes Mal ein warmer Regen für seine Seele war. Die fröhlichen Stimmen, lachenden Gesichter, neugierigen Fragen und neunmalklugen Kommentare genoss er nach der abenteuerlichen Fahrt umso mehr. Ein wenig bedauerte er diejenigen Ordensgeschwister, die außerhalb der verschworenen Gemeinschaft nichts Vergleichbares hatten - kein Heim, in das sie zurückkehren konnten. Es war natürlich nicht einfach, die Pflichten eines Familienvaters mit denen eines Jediritters zu vereinbaren, doch es war gut für die Jedi, dass er nicht wählen musste: Der Orden hätte keine Chance. Auch Las Eru erfreute sich bester Gesundheit, sein fortschreitendes Alter machte sich noch nicht bemerkbar. Zuhause alles in Ordnung und alle wohlbehalten vorzufinden, war für den Arcona das Wichtigste, weshalb er seine Reisegefährten nun sichtbar gut gelaunt begrüßte. Anschließend orderte er einen relativ kleinen Eisbecher und dazu ein Heißgetränk, um die Kälte zu kompensieren - nachdem er sich in der Inhaltsstoffangabe versichert hatte, dass beides kein Kochsalz enthielt. Nach dem Erlebnis auf der namenlosen Welt würde er künftig noch viel vorsichtiger im Umgang mit dem Giftstoff sein und sicherlich auch noch kompromissloser in seiner Ansicht über alle Arten von Drogen.

Heimlich amüsierte sich der Arcona über Tzuns Mienenspiel, als dieser seine erste Erfahrung mit diesem Lebens- oder besser Genussmittel machte. Ohne Zweifel hatte Meredith eine gute Idee gehabt: Etwas Süßes in friedlicher Umgebung und angenehmer Gesellschaft war genau das Richtige, um die Schrecken und Ängste hinter sich zu lassen. Die Unterhaltung darüber begann Nen-Axa, nachdem der erste Löffel Eis auf seiner Zunge geschmolzen war.

»Ihr könnt euch sicher denken, dass nicht jede Reise so oder ähnlich verläuft«, sagte er, in erster Linie an die beiden Padawane gerichtet. »Aber Reisen durch den Weltraum sind immer mit Risiken verbunden - das weißt du sicherlich sehr genau, Cethra - und häufig sind die Missionen, die wir als Jedi unternehmen, auch ziemlich gefährlicher Natur. Es verschlägt uns oft in Kriegs- und Krisengebiete, in unwirtliche Regionen fernab der Zivilisation und in die Tiefen der galaktischen Unterwelt. Damit kommen wir immer wieder in vergleichbar kritische Situationen. Auf uns wird viel öfter geschossen, als uns lieb sein kann. Auf einer Reise zur Wüstenwelt Tatooine, die wir vor kurzem unternommen haben, fand ich mich gefesselt und kopfüber aufgehängt im Kerker eines Hutten wieder. Danach gab es einen Abstecher auf unsere imperial kontrollierte Heimatwelt, wo mein damaliger Padawan und ich nicht von den Besatzern, sondern von der wütenden Bevölkerung attackiert wurden, weil sie uns für Kollaborateure und Spione der Imperialen hielt. Auf Ilum, einem der heiligsten Orte der Jedi, bin ich nur dank guter Planung und Austüstung nicht erfroren. Und dann dieses gemeinsame Abenteuer mit euch. Also nacheinander vier Raumflüge mit vier gefährlichen Erlebnissen unterschiedlicher Art. Das gehört wohl dazu, wenn man sich dafür entscheidet, ein Jedi zu sein.

Aber wir haben uns wirklich gut geschlagen, obwohl dieser Unfall für alle überraschend kam und wir nicht darauf vorbereitet waren, in so eine Lage zu geraten. Weil wir alle es geschafft haben, die Ruhe zu bewahren, das Beste aus der Situation zu machen und uns auf die Suche nach einem Ausweg zu konzentrieren. Es war knapp, ohne Zweifel, und hätte auch anders ausgehen können; spätestens als die Blastermündungen auf uns gerichtet waren, war jedes Ende denkbar. Aber jeder hat seinen Teil beigetragen, bei dem Kampf ebenso wie zuvor und hernach. Und das zeigt, worauf es ankommt. Auch ein Jedi kann nicht alle Probleme im Alleingang lösen, aber der Zusammenhalt macht nahezu unschlagbar. Und wir vier sind ein hervorragendes Team!«


[Hyperraum | Rückflug nach Lianna | MC18 Lucky Charm] Nen-Axa, Cethra Jayne, Tzun Suz, Meredith Clay
 
Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian

Eowyn seufzte. Kein Kommentar außer "Das habe ich wohl"... was sollte sie nun damit anfangen? Die Begründung, weshalb Ian sich schuldig fühlte, war hingegen nachvollziehbar. Eifersucht. Eifersucht auf seinen Schüler... das war natürlich etwas, das entzweite, und etwas, wobei Ian dann wohl tatsächlich nicht ganz unschuldig war. Etwas, das vielleicht verhindert hätte werden können, so wie er es sagte - wenn er mit seinem Schüler geredet hätte. Doch hatte auch sein Schüler zugelassen, dass sich diese Iouna zwischen sie gedrängt hatte. War sein Meister ihm nicht so wichtig gewesen? Schwierig. Das alles war wirklich schwierig, und ein Urteil abzugeben, das nahm Eowyn sich hier nicht heraus. Ihnen beiden verzeihen - damit hatte Ian wohl weise Worte gesprochen. Das war in seinem Fall wohl wirklich der richtige Weg.
Oder zumindest kein falscher...
Eine verzwickte Situation, murmelte sie. Schon bei den Jedi wäre eine solche Lage wohl schwer gewesen. Bei den Sith? Eowyn war sich nicht sicher, aber sicher war dort noch alles vertrackter. Und irgendwie konnte sie sich nicht vorstellen, wie ein Sith seinem Schüler eingestand, eifersüchtig zu sein. Verständlich also, dennoch logisch, dass diese Verbindung in die Brüche gegangen war. Jetzt ist mir klar, wieso du auch die die Schuld gibst. Dennoch... Wäre... wie hieß er, Torryn? Wäre er aufmerksamer gewesen, er hätte es sicher gemerkt. Wäre es ihm wichtiger gewesen... Und so wie du sagst, es gehören dann zwei dazu. Sie griff nach Ians Hand. Es tut mir Leid, dass das alles so schief ging. Aber du hast Recht - es ist vorbei. Trotzdem bin ich mir sicher, du hast ihm viel mitgegeben. Und vielleicht erkennt er es eines Tages genauso. Vielleicht hat er schon... Wer wusste das schon? Ian hatte wohl keinen Kontakt mehr zu ihm, so wie es klang. Und auch wenn Ian vor Jahren vermutlich jemand anderes gewesen war, wenn sie ihn vielleicht nicht erkannt hätte - dennoch, tief in ihm drin waren Dinge, die sich vermutlich nicht veränderten. Vielleicht hatte er Torryn Dinge mitgeben können, die sich erst später entwickeln. Die Möglichkeit bestand doch immerhin.

Ihre Kochkünste waren aber kein Thema, das sie dann so sehr vertiefen mussten. Erst Recht nicht, wenn... Oh. Erst Recht nicht, wenn sie Ian völlig falsch verstanden hatte. Oh... Aber ich habe es nicht verteidigt. Ich habe mich nur gewundert... weil ich eben dachte, dass du süßes Essen magst. Das war schon alles.
Sie schüttelte leicht den Kopf und lächelte. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass du so schlecht kochst. Hast du nie zugesehen, wie Tahiri kocht? Hat sie dir nie etwas gezeigt? Oder konnte sie auch nicht kochen? Möglich war das schon. Vielleicht hatten sie immer auswärts gegessen, oder von Lieferdiensten und Fertiggerichten gelebt - das war ja durchaus machbar.

Dann aber lachte Eowyn auf. Das hätte niemals funktioniert! Denn... da ist ein kleiner Logikfehler in deiner schlauen Überlegung... Yaro hätte die Knabbereien selbst verputzt, da wäre für dich nichts mehr angekommen. Allenfalls mal ein kleiner Rest. Außer es sind Bonbons, die bringt er dir vielleicht. Glaub mir, ich spreche aus Erfahrung... Ihr kleiner Vorrat war von Yaro erheblich geplündert worden, als sie ihn über Nacht in ihrem Zimmer gelassen hatte. Die Figda-Bonbons hatte er verschmäht. Aber die Schokolade...
Ich weiß, dass ich mich auf dich verlassen kann. Ernst sah sie ihm in die Augen. Ian, ich vertraue dir. Du bist... du weißt, was du für mich bist. Diese Verantwortung würde ich für niemanden sonst übernehmen - nur bei dir kann ich es, weil ich weiß, dass es keine schwere Verantwortung sein wird. Verstehst du? So sehr sie sich Sorgen machte, dass es Situationen geben würde, die es schwer machen würden - grundsätzlich vertraute sie Ian. Grundsätzlich wusste sie, dass er alles tun würde, um so etwas zu verhindern. Und das machte sie hoffen, dass sie komplizierte Situationen würden lösen können. Etwas anderes blieb Eowyn einfach nicht übrig.
An Ian gelehnt waren solche Sorgen allerdings in den Hintergrund gerückt. Wie viel schöner war es da, nur seine Anwesenheit zu spüren und Pläne zu schmieden?
Mach das. Aber wer weiß... Schelmisch sah sie Ian von unten an. Vielleicht bist du nach dem ganzen Trainingsrückstand ja am Ende so aus der Puste, dass du es gar nicht einmal mehr in den Zimmer schaffst.

Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian
 
Zurück
Oben