Manaan (Pyrshak-System)

Im Orbit von Manaan - An Bord der Korvette "Phoenix" - Yulee und Talery


Talery war gespannt, ob es der Togruta gelingen würde das Pflaster anzustupsen. Das war wirklich eine der einfachsten Levitationsübungen, da es kein genaues Zielen erforderte, sondern einfach ein groben Stoß in eine Richtung genügte. Dabei merkte die Jedi-Ritterin sehr wohl, dass sich Jasminkirsche anstrengte. Die Padawan mit den gestreiften Kopftentakeln war sehr auf das Pflaster konzentriert und die Caamasi glaubte auch eine leichte Bewegung des Pflasters gesehen zu haben. Das war ein guter Anfang! Dann hielt sie allerdings kurz inne, da sie spürte, wie ein leichtes Zittern die Korvette durchlief, verfolgt von einem etwas längeren Ruck - sie waren in den Hyperraum eingetreten. Schade, dass die Messe keine Fenster nach draußen hatte. So könnte man nun das für Talery beruhigende bläuliche Licht des Hyperraums sehen.


"So, nun sind wir im Hyperraum unterwegs nach Coruscant und die Mission Manaan wurde erfolgreich abgeschlossen",


fügte sie mehr zu sich selbst mit einem kleinen Lächeln hinzu. Es war ihre erste eigene Mission ohne ihre alte Meisterin Eisblume. Es war ein angenehmes Gefühl, dass sie auch alleine mit anderen Jedi wie Cet zurecht kam und dabei sogar eine Padawan unter ihre Fittiche nehmen konnte.


"Aber nun lass uns weitermachen. Deine Ausbildung soll ja nun so richtig beginnen, Yulee. Es fällt dir auch vielleicht leichter, wenn du dir in Gedanken vorstellst, wie das Bactapflaster wackelt. Benutze die Macht in dir, fühlte es und dann greife danach. Bewege das Pflaster, egal in welche Richtung",


ermutigte sie Jasminkirsche.


"Das ist reine Übungssache und den Dreh hast du bald raus. Du wirst sehen!"


Im Hyperraum auf dem Weg nach Coruscant - An Bord der Korvette "Phoenix" - Yulee und Talery
 
Im Orbit von Manaan | An Bord der Korvette "Phoenix" | Bei Talery

Ein Zittern, gefolgt von einem Ruck, welcher das Schiff erschütterte, lenkten sie kurzzeitig von ihrer Aufgabe ab. Die Togruta war häufig genug zwischen den Planeten unterwegs gewesen, um dieses Gefühl mit dem Hyperraumsprung zu verbinden, dennoch kam dieser hin und wieder noch überraschend, da sie nicht vorhersehen konnte, wann er eintreten würde.
Doch auch die Jedi schien abgelenkt worden zu sein, denn Yulees Annahme wurde wenige Augenblicke später von Talery bestätigt, welche anmerkte, dass sie nun im Hyperraum unterwegs waren und die Mission auf Manaan somit beendet sei. Yulee meinte, dabei feststellen zu können, dass die Jedi bei diesen Worten guter Laune zu sein schien, was sie gut nachvollziehen konnte - letztendlich war alles gut verlaufen.

Talery kam nun wieder auf die eigentliche Aufgabe - die Bewegung des Pflasters - zu sprechen und gab der Togruta den Tipp, sich vorzustellen, wie das Pflaster wackelt. Auch fügte sie hinzu, dass es sich nur um eine Übungssache handele und Yulee es rasch hinbekommen würde.
Yulee nickte mit einem leichten, jedoch knappen Lächeln und konzentrierte sich wieder auf den Gegenstand, der sich zwischen ihr und der Caamasi befand.
Jedoch waren die Worte der Jedi nicht allzu leicht umzusetzen, hatte Yulee dies doch bereits zuvor auf etwa dieselbe Art und Weise versucht. Die blinde Togruta hatte keinen genauen Anhaltspunkt, wie sie sich das Pflaster vorstellen sollte und war alleine auf ihr Gefühl angewiesen, da es bei einem Pflaster auch keine weiteren Orientierungspunkte zur Vorstellung, wie beispielsweise Licht, gab.
Dennoch fokussierte sie sich erneut auf den Gegenstand und stieß, ähnlich wie bereits zuvor, das Pflaster an. Dieses Mal glaubte sie, dass es ihr rascher und gezielter gelang, auch wenn sie sich über dessen Ergebnis ohne visuelle Bestätigung nicht vollkommen sicher sein konnte.

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Im Hyperraum auf dem Weg nach Coruscant - An Bord der Korvette "Phoenix" - Yulee und Talery


Talery verfolgte gespannt wie Yulees erneuter Anlauf das Bactapflaster zu bewegen verlief. Und tatsächlich, es zuckte schon einige Male hin und her. Es waren keine gezielten Bewegungen oder Bögen. Aber allein die Tatsache, dass Jasminkirsche dies gelang war ein Fortschritt, wusste die Caamasi und sie lehnte sich dabei zufrieden auf ihrem Stuhl zurück ohne ihre dreifingrige Hand zu bewegen.


"Guuut, das bewegt sich ja schon ganz ordentlich. Versuch mal, ob du das Pflaster auch langsam von meiner Hand in die Höhe schweben lassen und danach wieder absinken lassen kannst, so wie eine Feder im Wind",


schlug sie ihrer Padawan vor.


"Du müsstest mit deiner Machtsicht meine lebendige Hand gut von der toten Materie, welche das Pflaster darstellt, unterscheiden können, habe ich recht?"


Damit müsste sich die Togruta ja besser auskennen als Talery, welche dafür üblicherweise ihre Augen benutzte, ganz im Gegensatz zu der blinden Padawan.


"Sehen der Tisch, die Stühle oder das Pflaster in deiner Wahrnehmung eigentlich unterschiedlich aus? Wie gut kannst du unbelebte Materie so auseinander halten? Ich weiß, dass es Miraluka gibt, die damit relativ große Probleme haben, obwohl sie praktisch keine andere Art der Sicht kennen. Bei Cethra ist dies aber kaum ausgeprägt, sie kann ja problemlos Raumschiffe fliegen. Wie geht es dir da?",


wollte die Jedi-Ritterin wissen. Es konnte ja sein, dass für Jasminkirsche bestimmte Dinge nicht so einfach waren wie sich die Caamasijedi dies vorstellte oder vielleicht auch gerade aus dem Grund ihr anderes viel leichter fiel.


"Danach würde ich vorschlagen, dass wir uns den Rest des Rückflugs noch etwas erholen. Ich fände es gut, wenn du dabei weiter an deinen Leviatationskünsten arbeiten würdest. Auf Coruscant sehen wir dann weiter, was es dort für uns zu tun gibt."



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@Yulee Ok, wenn wir dann einen kleinen Zeitsprung machen und dann auf Coruscant im Jeditempel landen?
 
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Die Togruta konnte tatsächlich eine Reaktion des Pflasters wahrnehmen, woraufhin die Jedi deutlich zufrieden reagierte und sie schließlich anwies, zu versuchen, das Pflaster langsam von ihrer Hand in die Höhe schweben und wieder absinken zu lassen. "So wie eine Feder im Wind" - eine der Ausdrucksweisen, an die sich Yulee nach dem Verlust ihrer Sicht erst hatte gewöhnen müssen. Es war nichts Unmögliches gewesen, nachvollziehen zu können, was die Worte meinten, ohne es sehen zu können - das Gefühl des Windes war ihr schließlich wohlbekannt. Und dennoch war es zu Anfang seltsam gewesen, nicht genau zu wissen, was sie sich vorstellen sollte.
Leicht nickte sie, bevor sie sich auf das konzentrierte, was sie soeben gelernt hatte, um die neue Aufgabe durchzuführen.


»Du müsstest mit deiner Machtsicht meine lebendige Hand gut von der toten Materie, welche das Pflaster darstellt, unterscheiden können, habe ich recht?«


Bevor man sie auf ihre Machtsensitivität das erste Mal angesprochen hatte, hatte Yulee nur selten darüber nachgedacht, wie sie ihre Umwelt genau wahrnahm. Seitdem sie zu den Jedi gekommen war, war dies eine vollkommen andere Sache.
Talery erkundigte sich nun, ob sie die leblosen Gegenstände anders wahrnahm als belebte Materie und sprach die Miraluka an, wobei sie anmerkte, dass Cethra kaum Probleme mit der Orientierung hatte.

»Bei mir beruht viel eher auf Ahnungen. Tisch, Stühle und Pflaster, aber auch Lebewesen haben also keine wirklich ausgeprägte Form. Ich kann nur in etwa schätzen, wo sich etwas befindet. Lebendige Materie ist aber deutlich leichter wahrzunehmen.«

Kurz überlegte sie, ob sie es dabei belassen sollte, fügte dann aber in Bezug auf die Erwähnung der Miraluka noch hinzu:
»Ich habe so etwas wie die Machtsicht, die
Cethra beherrscht, nie gelernt. Bis vor kurzem dachte ich noch, dass ich einfach nur Glück und vielleicht eine gute Aufmerksamkeit bezüglich meiner Umgebung habe.«

Yulee fragte sich, ob sie mit dem fortschreitenden Training auch ihre Wahrnehmung mithilfe der Macht verbessern könnte. Ob sie jemals auch nur annähernd an die Sicht herankommen konnte, wie es Cethra möglich war?
Talerys Stimme holte sie in die Gegenwart und zum eigentlichen Thema zurück. Die Jedi merkte an, dass sie vorschlagen würde, danach für den Rest des Fluges zu ruhen, wobei sie es gut fände, würde sich Yulee weiter ihren Levitationskünsten widmen. Auf Coruscant würden sie dann sehen, was es dort für Aufgaben für sie gab.
Die Togruta nickte und wandte sich dann wieder dem Pflaster zu. Nicht nur wollte sie sich Talery beweisen, auch war sie nun überzeugt, ihre Fähigkeiten zu verbessern und ihr Verständnis sowie ihre Verbindung zur Macht zu erweitern.

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@Talery It'Kles Klar, gerne :-)
 
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Es war überaus interessant zu hören wie die blinde, aber zum Glück machtsensitive Togruta mittlerweile ihre Umgebung "sah". Talery stellte sich dies äußerst schwer vor. Yulee zog sich bestimmt öfters blaue oder rote Flecken zu an irgendwelchen Ecken, Türgriffen und ähnlichem, vermutete die Caamasi. Allerdings wollte sie ihre Padawan dann doch nicht danach fragen. Das war immerhin eine sehr persönliche Sache und so gut kannten sie sich ja auch noch nicht.


"Cet hat als Miraluka ja auch nie eine andere Sicht der Dinge gekannt. Daher beherrscht sie die Machtsicht auch so gut. Ich glaube aber, dass sich deine Machtsicht auch immer weiter schärfen müsste, je länger du damit arbeitest und als Jedi deine Verbindung zur Macht vertiefst. Reine Übungssache und in dem Fall bist du ja gezwungen praktisch ununterbrochen zu üben. Ich beneide dich nicht darum, aber immerhin kommst du so ganz gut zurecht."


Talery wollte Yulees Behinderung schließlich nicht so negativ darstellen. Jeder hatte so seine Probleme. Bei manchen war es wie bei Yulee recht offensichtlich, aber anderen weniger. Die Caamasi hatte sich ja auch längst eingestanden, dass sie einen übertriebenen Hygiene- und Kosmetikartikelfimmel hatte. Dennoch hatte sie sich während ihrer Zeit bei den Jedi eh schon um einiges gebessert. Früher hatte sie überall drei Koffer voll Tübchen und Cremes mitgebracht. Heute konnte man die Caamasi zwar immer noch auch ohne sie zu sehen am Parfümduft erkennen, aber viel dezenter als noch vor einigen Monaten.

"Aber dann ruh dich noch etwas aus und übe noch etwas Gegenstände schweben zu lassen. Etwas neues trainieren wir aber erst auf Coruscant im Jeditempel. Den Rest des Rückflugs wollen wir etwas entspannter angehen. Immerhin waren wir auf Manaan erfolgreich",

gestand sie ihnen zu. Außerdem hatte die Caamasi bei ihrer anstrengenden Arbeit als Heilerin auf Coruscant ziemlich abgenommen, obwohl sie vorher schon zierlich gewesen war. Talery brauchte die Erholung. Daher verabschiedete sie sich von ihrer Padawan und suchte sich auch noch etwas zu essen, was sie auf ihr Quartier mitnehmen konnte.



Im Hyperraum auf dem Weg nach Coruscant - An Bord der Korvette "Phoenix" - Yulee und Talery


 
[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Moraband | Landefeld] Matthew, Sergeant Rus und Matthews Leibgarde


Matthew zog an der neuen Uniform herum, warum mussten diese Dinger immer so unbequem sitzen? Er hatte für den Flug nach Manaan einsehen müssen, dass der Gouverneur recht hatte. Wenn er als Verwalter gesehen werden wollte müsste er auch wie einer gekleidet sein. Daher hatte er sich eine neue weiße Uniform mit schwarzen Schultern sowie einen weißen Trench-Mantel angezogen, die Rangplakette und die Codezylinder hatte er aus der Tasche an seinem Gürtel an den dafür vorgesehenen Stellen untergebracht.

Sie standen auf dem Landefeld in Moraband. Matthew hatte gestern Abend bereits den Präfekten über seine und die Abwesenheit des Gouverneurs informiert, der Aqualish war, neben der Leibgarde und der Assistentin des Gouverneurs, die einzige Ausnahme von der Vereinbarung niemanden über Ihre Abwesenheit zu informieren. Daher wunderte es Ihn auch nicht, dass seiner Leibgarde genau an diesem Morgen endlich der Ersatz für den Beförderten Sergeant Denon zugeteilt worden war. Sergeant Delon Rus, der dunkelhäutige und dunkelhaarige Mann Anfang 20 stand neben Matthew, während die Lambda-Fähre auf dem Landefeld aufsetzte und die Rampe herunterfuhr.

Der Sith Krieger beeilte sich trotz der unzureichend schützenden Kleidung nicht in die Fähre einzusteigen, bedeutete dem Sergeant jedoch das sie sich bereits hinsetzten konnten. Der Gouverneur verspätete sich augenscheinlich ein wenig. Sobald die Wachen alle im Inneren des Shuttles verschwunden waren, zog Matthew eine kleine Maus aus seiner Tasche. Der Nager hatte sich des Nachts in sein Zimmer verirrt, und Matthew hielt das kleine Nagetier mit der Macht davon ab sich aus dem Staub zu machen, so hatte er sie in der Innentasche seines Mantels aufbewahren können. Jetzt jedoch wollte er sich an einer neuen Machttechnik versuchen.

Matthew konzentrierte sich auf die Maus, mit der Macht versuchte er tiefer in die Maus hineinzugreifen, sie nicht Physisch zu berühren oder zu bewegen, sondern ihre Lebenskraft zu erfühlen. Eine Weile stand er so in der eisigen Kälte der ewigen Polarnacht. Schließlich konnte er die Energie des kleinen Nagers fühlen, unabhängig von dem kleinen rasenden Herzen und doch irgendwie verbunden. Er zog daran, sog die Energie in sich auf und für einen kurzen Moment beschleunigte sich der Herzschlag der Maus sogar noch bevor ihr Herz dann plötzlich seinen letzten Schlag tat. Matthew hatte die Energie, die er absorbiert hatte, kaum gefühlt, jedoch war sein Experiment ein Erfolg gewesen. Mit einem Machtstoß feuerte er den toten Nager in Richtung des Arbeitslagers in Moraband, ob er traf, konnte selbst er in der ewigen Nacht nicht feststellen, aber es war ihm auch völlig egal. Er drehte sich um und kletterte in das Innere des Shuttles, um dort weiter auf den Gouverneur zu warten.

Der Gouverneur war eingetroffen, gerade als die letzte Kiste an Waffen in dem Laderaum der Fähre verstaut worden war. Auch die Leute, die mit dem Auftrag diese Kisten zu liefern waren, zu spät gewesen und doch war der Gouverneur der letzte der das Shuttle betrat. Er richtete sich auf seinem Platz ein und begann dort weiterzuarbeiten wo er vermutlich erst vor gar nicht all zu vielen Stunden in seinem Büro aufgehört hatte, um schlafen zu gehen.

Matthew staunte über den nicht enden wollenden Berg an Papierkram die der Gouverneur um sich verteilt hatte. Natürlich hatte auch er als Legat inzwischen ein nicht zu verachtendes Pensum an Unterschriften und Entscheidungen zu erledigen, jedoch war das nichts in den Ausmaßen das er sich nicht hätte die nächsten Tage frei Arbeiten können, um wenigstens nicht von Unterwegs auch noch weiterarbeiten zu müssen. Vermutlich würde der Gouverneur in der Zeit in der er seine Hände nicht zu nutzen in der Lage war einen Berg an Papierkram anhäufen, die er in den kommenden Wochen irgendwann wieder abzuarbeiten hoffte. Es wurde wirklich Zeit, dass sie einen Vize-Gouverneur bekamen.

Der Flug nach Manaan war langweilig und ereignislos. Matthew gesellte sich beim Anflug zu den Piloten ins Cockpit, um sich die Legendäre Wasserwelt aus dem Weltall heraus ansehen zu können. Im Gegensatz zu Truuine hatte Manaan keinerlei Festland. Der einzige Ort oberhalb der Wasserfläche auf dem gesamten Planeten war die Stadt Atho-City, die auch den einzigen Raumhafen im gesamten System beherbergte. Selbst mit der beachtlichen Größe, die diese Stadt besaß, wurde sie erst erstaunlich spät mit bloßem Auge sichtbar. Wenige Minuten später setzte das Shuttle zur Landung an.

Matthew und der Gouverneur stellten sich im Shuttle auf noch ehe die Rampe heruntergefahren wurde und Ihre Leibgarden bezogen die Posten um sie herum um dann, mit dem Öffnen der Luke in einer entsprechenden Prozession von Bord zu gehen. Das Empfangskomitee bestand ausschließlich aus Menschen. Imperiale Soldaten, die den Legaten des Benachbarten Planeten in Empfang nehmen sollten und ein einfacher Clerk, in Uniform der Verwaltung, der große Augen machte, als er die Abzeichen auf der Brust, der ihm entgegentretenden Verwalter betrachtete.

„Ähm, Gouverneur, Verzeihung aber mit Ihnen haben wir wirklich nicht gerechnet. Ich sollte den Legaten zunächst in seine Unterkunft bringen. Das Treffen mit Legat Taldrim ist nicht vor heute Abend geplant.“


[ Innerer Rand | Pyrshak-System | Manaan | Atho-City | Raumhafen] Matthew, Ridley, Leibgardisten, Clerk der Regionalverwaltung Manaan
 
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
Kommend von Truuine

[ Innerer Rand / Hyperraum / Lambda Shuttle ] Ridley und Matthew, sowie Sergeant Denon und weitere Soldaten

Der beinahe sechsstündige Flug verging langweilig, aber geschäftig. Immer wieder seufzte Ridley, wenn hen etwas vom Schoßtisch rutschte, oder jemand hen mit einer Bewegung ablenkte. Hen vermisste die Privatsphäre eines Büros und fand sich schon nach etwa der Hälfte des Fluges auf Holonetseiten wieder, auf denen Raumschiffe zum Kauf angeboten wurden. Die Sektor Adjutanten Prada und Vayliuar hatten dieses Problem unter Garantie nicht gehabt, waren sie doch mit einer Yacht der Galactica-Royal-Klasse angereist. Den Gedanken ein ähnliches Modell zu erstehen, hatte Ridley jedoch beim Blick auf den Preis umgehend verworfen.

Als Geschäftsführer der Fourb-Gruppe war dies sicher etwas, das Aren Vayliuar sich leisten konnte, doch der genannte Preis überstieg Ridleys nicht ganz so bescheidenes Gouverneursgehalt bei Weitem. Vor allem für einen Spontankauf. Die Kosten über die Verwaltung zu decken war natürlich auch möglich, doch wurde auf Truuine aktuell jeder Credit für wichtigere Projekte gebraucht. Mit einem sehnsüchtigen Seufzer schloss Ridley die Holoseite wieder, nicht jedoch ohne einen der offenen Terminslots am heutigen Tag an einen Gebrauchthändler für Schiffe in Ahto City zu vergeben.

Schließlich war die Reise dann doch vorbei und während das Shuttle im Raumhafen aufsetzte nahm die kleine Prozession Aufstellung im Innern. Zischend senkte sich die Rampe und die Show ging wieder los. Die Hälfte der Soldaten ging vor, dann Ridley und Severide mit ihrer restlichen Entourage im Schlepptau. Auf der Landeplattform wartete bereits ein Empfangskomitee aus weiteren Soldaten und einem Clerk der lokalen Verwaltung, dem beinahe die Augen aus dem Kopf fielen, als er begriff wer da das Schiff verließ.

Stotternd gab er an mit Ridley nicht gerechnet zu haben und dass sein Auftrag lautete, Severide vor dessen Termin am Abend zu seiner Unterkunft zu bringen. Ridley schenkte ihm ein gewinnendes Lächeln.

„Das wird nicht nötig sein, Clerk. Legat Severide und ich haben eine Reihe anderer Termine im Laufe des Tages. Wenn Sie jedoch so freundlich wären, Legat Taldrim mitzuteilen, dass ich dem Abendessen beiwohnen werde? Dann wären Sie auch schon entschuldigt.“

Einen Moment schwieg der Clerk, während er die Worte des Gouverneurs verarbeitete. Offensichtlich schmeckten sie ihm nicht so recht, denn auch nach kurzem Zögern schien er nicht klein bei geben zu wollen.

„Ehm…verzeihen Sie, Gouverneur Solaris. Mein Auftrag lautet Legat Severide bestmöglich während seines Aufenthaltes auf Manaan zu unterstützen. Wenn er noch andere Termine hat wäre es mir eine Ehre mich Ihnen anzuschließen und als Führer zu fungieren.“

, sagte der Clerk nun mehr Severide als Ridley zugewandt. Fast musste der Gouverneur lachen. Der Auftrag des Mannes war es dem Sith zu Diensten zu sein. Nun war Ridley jedoch unangemeldet auf den Planeten geplatzt und der Clerk musste nun irgendwie der Situation gerecht werden Severide respektvoll als Gast zu behandeln, während er Ridley als Ranghöheren Verwalter ansprach.

„Das halte ich für eine vorzügliche Idee.“

, sagte Ridley und hens Lächeln wurde noch eine Spur breiter. Vermutlich hätte hen selbst ebenfalls veranlasst, dass Vertreter einer fremden Verwaltung auf Truuine ein Vollzeitkindermädchen an die Seite gestellt bekommen hätten.

„Unser erster Termin heute Morgen ist mit einem gewissen Mister Morgesh. Er ist der Inhaber eines Waffenemporiums in Ahto West Central. Wenn Sie so freundlich wären uns dort hinzugeleiten?“

Der Clerk nickte stumm, warf Legat Severide einen entschuldigenden Blick zu und drehte sich auf dem Absatz um. Ridley beobachtete wie der Mann ein Comlink aus der Tasche zog, das er in Windeseile mit Anweisungen fütterte. Unterdessen setzte sich die auf eine beeindruckende Anzahl Soldaten angewachsene Gruppe in Bewegung. Nicht weit entfernt wurden sie von einer Reihe gepanzerter Gleiter und weiterer Soldaten auf Speederbikes erwartet. Gut gelaunt stieg Ridley als erster ein und los ging die Fahrt. Ahton West Central war natürlich einer der besser situierten Teile der Stadt und so dauerte es gar nicht lange, bis sie angekommen waren.

Der Laden mit dem charmanten Titel 'Morgesh’s Meatgrinder' befand sich in einer hübsch eingerichteten Fußgängerzone mit Springbrunnen, doch natürlich war es das Privileg der Verwaltungskolonne sich darüber hinwegzusetzen und direkt davor anzuhalten. Ridley nickte Severide zu.

„Das ist Ihr Metier. Ich würde Ihnen den Vortritt lassen, Legat.“


[ Innerer Rand / Pyrshak-System / Manaan / Ahto City / Ahto West Central / Vor 'Morgesh's Meatgrinder' ] Ridley und Matthew, sowie Sergeant Denon, ein Clerk der lokalen Verwaltung und weitere Soldaten
 
[ Innerer Rand | Pyrshak-System | Manaan | Atho-City | Raumhafen] Matthew, Ridley, Leibgardisten, Clerk der Regionalverwaltung Manaan


Der Gouverneur, der mit seiner Ankunft hier das Machtverhältnis ordentlich verschoben hatte, wollte dem Clerk das Leben offensichtlich nicht schwer machen. Statt Legat Taldrim sein Machtgebaren übel zu nehmen und ein Treffen vorzuziehen, bat er den Clerk lediglich darum seinem Auftraggeber den geänderten Sachverhalt mitzuteilen.

Doch statt wie gebeten weg zu treten wollte der Mensch nicht klein beigeben. Zusätzlich dazu, dass sein Legatskollege Matthew für das Treffen warten lassen wollte, nein er musste ihm auch noch einen Schoßhund mitgeben. Matthew fühlte sich unangenehm an das erste Treffen mit Ridley zurückerinnert, wo er bei dem Versuch des Gouverneurs ihn im Auge zu behalten in seiner Reaktion völlig danebengegriffen hatte. Der Gouverneur jedoch ließ sich nicht aus der Fassung bringen, er bat stattdessen den Clerk darum sie dann ohne umschweife zu ihrem ersten Termin zu geleiten.

Matthew achtete also darauf, dass die Waffenladungen die sie als Stichprobe für mögliche Geschäftspartner mit genommen hatten korrekt verstaut wurden und schon ging es los. In den einzelnen Geschäften überließ der Gouverneur Matthew den Vortritt. Trotzdem hatte der Gouverneur, durch seine gezwungene Auseinandersetzung mit dem Thema Waffen und Sicherheitspolitik in den letzten Monaten doch einiges dazu gelernt. Im Großen und Ganzen konnten die Zwei den Vormittag als Erfolg verbuchen. Sie hatten einige zeitnahe Lieferungen mit Waffen vereinbaren können, jedoch waren die Stückzahlen noch immer nicht ausreichend für Ihren Bedarf. Das, was sowohl dem Gouverneur als auch Matthew aber am meisten ärgerte war, dass sie die Waffen, die sie vom Sector Adjutanten geliefert bekommen hatten einfach nicht veräußern konnten. Niemand auf Manaan hatte Bedarf an regulären Blasterwaffen.

Schließlich kehrten sie gegen Mittag in einem Restaurant in den gehobenen Ebenen der Stadt ein. Die einzelnen Tische standen in Nischen, die einen wunderbaren Ausblick auf Atho-City und das dahinter liegende und nicht endende Meer boten. Wie schon auf Truuine war die Karte des Restaurants sehr durch den Planeten gefärbt. Matthew stellte fest, dass es hier tatsächlich nichts anderes als Meeresfrüchte zu essen gab. Daher entschied er sich für irgendwas und bestellte sich etwas stark Alkoholisches zum Essen. Der Clerk der sich in der Zwischenzeit als Teldor Kland vorgestellt hatte zog sich zurück während die Leibwachen der beiden Verwalter in der nähe des Restaurants Stellung bezogen hatten. Zum ersten Mal, seit sie nach Manaan aufgebrochen waren, waren sie allein.

„Ich fürchte Gouverneur, die einzige Variante wie wir die Waffen von Sector Adjutant Prada in für uns Nutzbare Ausrüstung umsetzten können ist sie hiesigen Schmugglern zu verkaufen, oder uns einen anderen Planeten zu suchen, um sie zu veräußern. Mit den Gewinnen könnten wir sicherlich einen weiteren Großauftrag bei Mister Morgesh beazhlen. Je nachdem wohin wir liefern, sollte die Stückzahl dadurch nicht allzu weit sinken.“

Der Kellner kam mit den Getränken zurück, und wie Matthew es sich angewöhnt hatte, nickte er an dem scharf riechenden Getränk.


„Haben Sie noch weitere Termine für den Nachmittag anberaumt Gouverneur?“




[ Innerer Rand | Pyrshak-System | Manaan | Atho-City | Restaurant] Matthew, Ridley
 
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Innerer Rand / Pyrshak-System / Manaan / Ahto City / Ahto West Central ] Ridley und Matthew, sowie Sergeant Denon, ein Clerk Kland und weitere Soldaten

Alles in allem war der Vormittag ein Erfolg zu nennen. Mit viel Verhandlungsgeschick und noch mehr geborgten Credits klapperten Ridley und Severide einen Waffenhändler nach dem anderen ab. Dabei konnten sie durchaus gewisse Erfolge erzielen, mussten jedoch in einer wichtigen Angelegenheit einsehen, dass sie sich verkalkuliert hatten. Manaan wies das gleiche Problem wie Truuine auf: nämlich komplett von Wasser bedeckt zu sein. Daher war die Nachfrage nach nicht wassertauglicher Bewaffnung denkbar gering. Zwar konnten sie mitgebrachte Credits gegen Waffen tauschen, jedoch nicht wie erhofft mitgebrachte Waffen gegen Credits. Daher war auch die Ausbeute nach aufgebrauchtem Budget nicht, was sie sich vorgestellt hatten.

Dennoch hatte die Aktion einige andere interessante Erkenntnisse beschert. Nicht unbedingt im Bezug auf Waffen, sondern auf ihr zugeteiltes Kindermädchen, Clerk Taldor Kland. Ridley hatte sehr genau verfolgt, wie engagiert der Mann sie über den Morgen hinweg behandelt hatte. Statt sie stumm und unbeteiligt von Termin zu Termin zu kutschieren, hatte er sich aktiv beteiligt, hilfreiche Vorschläge gemacht und sogar einen Waffenhändler vorgeschlagen, der bislang nicht auf ihrem Radar gewesen war.

Schließlich war es dann doch an der Zeit fürs Mittagessen. Ridley und Severide kehrten in ein gehobenes Restaurant ein und Clerk Kland zog sich zurück, um ihnen beim Essen etwas Privatsphäre zu gönnen. Das Gespräch drehte sich natürlich um die Probleme, denen sie begegnet waren, und der Legat gab seine Einschätzung der Situation zum Besten. Wie er die Sache sah, würden sie auf diese Weise wohl kaum Erfolg haben. Die Möglichkeiten waren entweder zu versuchen die mitgebrachten Waffen auf einem anderen Planeten an den Mann zu bringen, oder ihr Glück bei den zwielichtigeren Elementen des Planeten zu versuchen.

Einen Moment verfolgte Ridley nachdenklich wie sich in der Ferne über ihnen ein Schiff gen Raumhafen senkte und nippte an hens Getränk, bevor hen antwortete:

„Ich denke nicht, dass wir die Waffen an die lokale Unterwelt verkaufen sollten. Käme das jemals raus, würde mich das mindestens in Sektor Adjutant Pradas Augen kompromittieren. Ebenfalls hat Kommissar Kofi von den Sector Rangern bei meinem Antrittsbesuch unmissverständlich klar gemacht, dass er mich sehr genau im Auge behält. Er hat etwas gegen mich, weil ich grade so als Mensch durchgehe“

Ridley lächelte und wedelte mit einer vierfingrigen Hand

„und ich denke er wartet nur darauf, dass wir so dumm sind mehr oder weniger offen den Kontakt zur Unterwelt zu suchen.“

Bei der Erwähnung hens eigener Spezies an etwas erinnert, warf Ridley einen Blick auf Severides Teller, den dieser kaum angerührt hatte. Wenn hen so darüber nachdachte, dann war das etwas, das Ridley schon häufiger beobachtet hatte. Der Legat bestellte sich einen Teller mit Essen, nahm wenige Bissen, die er mit Alkohol hinunterspülte und ließ den Rest zurückgehen. Alles in allem waren die dabei zu sich genommenen Kalorien eigentlich nicht ausreichend, um einen Menschen seiner Größe ausreichend zu nähren. Ob die Macht wohl auch in der Lage war Kalorien zu liefern? Und wenn ja, warum sollte man diese Methode wählen, wenn frisch und teuer zubereitetes Essen doch so schmackhaft war? Kurz überlegte Ridley nachzufragen, fühlte sich dann jedoch unangenehm an das erste Gespräch erinnert, das hen mit Severide gehabt hatte und entschied sich dagegen. Der Mann hatte dort deutlich zu verstehen gegeben, dass er stochernde Fragen verabscheute. Das erinnerte Ridley jedoch noch an etwas anderes.

„Ich habe bemerkt, dass Ihnen missfällt, wie uns die hiesige Verwaltung behandelt“

, sagte Ridley mit einem Lächeln und nippte an hens süß-saurem Blekhrogen. Das Erfrischungsgetränk war in einem an ein Horn erinnerndes Behältnis gereicht worden und widererwartend schmackhaft. Die Millionen winziger Fischeier gaben der Flüssigkeit eine Konsistenz, die Ridley so noch nicht untergekommen war.

„Clerk Kland als Kindermädchen, das warten auf den Termin…das sind ja alles kleine Machtspielchen, die Legat Taldrim mit uns veranstaltet. Ich möchte Ihnen erklären, warum ich das nicht unterbunden habe. Auch wenn ich das sicher aufgrund meines Ranges gekonnt hätte.“

Klickend stellte Ridley das Horn ab und wischte sich die Lippen fein mit einer Serviette ab.

„Würden uns Vertreter einer fremden Verwaltung auf Truuine besuchen, würde es mir ebenfalls missfallen sie einfach unbeobachtet schalten und walten zu lassen. Die Sektor Adjutanten Prada und Vayliuar waren ebenfalls keine Minute unbeaufsichtigt – auch wenn ein Kindermädchen im Rang eines Gouverneurs natürlich weniger Missfallen erregt. Zum anderen gebietet es uns die Höflichkeit als Gäste hier über die dargebotenen Stöcken zu springen. Wir sind hier, weil wir etwas von Legat Taldrim wollen: Nämlich Unterstützung und Ausrüstung. Daran erinnert er uns nicht ganz so subtil und dem zu widerstehen wäre sicherlich die einfachste und schnellste Möglichkeit mit leeren Händen nachhause zu gehen. Wer ein Küsschen will, sollte in Blumen investieren. Nicht wahr? Auch ist die Verzögerung zu verschmerzen. Wir können ja den Tag sogar sinnvoll nutzen und schon gewisse Waffen erwerben, die uns unabhängiger vom guten Willen des Legaten machen werden. Daher ist die Situation mir ganz lieb. Ach, und dass er nicht alles mit uns machen kann, haben wir ja mit unserem eigenen Machtspielchen gezeigt. Meine unangemeldete Anwesenheit zeigt, dass wir hier nicht mit unserem Hut in der Hand stehen und um Almosen betteln. Ein schmaler Grat der Unhöflichkeit und, wie auch Legat Taldrims Aktionen, wohl kalkuliert.“

Schließlich war es an der Zeit weiterzumachen. Severide fragte, ob der Gouverneur noch weitere Termine anberaumt hatte und Ridley nickte.

„Ja. Wir werden als nächstes den größten, hiesigen Gebrauchtschiffhändler aufsuchen. Das Lambdashuttle mag sich vielleicht für unsere Bedürfnisse auf Truuine eignen, aber ich hätte für längere Reisen gerne etwas mehr Privatsphäre.“

Gesagt, getan. Gemeinsam erhoben sie sich und los ging die Reise zum nächsten Termin. Der Händler war – Überraschung – ein Selkath und äußerst interessiert daran Ridley und Severide seine Auswahl zu zeigen. Gemeinsam, Clerk Kland im Schlepptau, Schritten sie das mehrstöckige Gelände ab und begutachteten die Ware. Anders als Ridley jedoch gehofft hatte, sprang hen nichts auf den ersten Blick ins Auge. Die meisten Yachten genügten für wenige Personen und Personal, waren jedoch zu klein um beispielsweise zwei Verwalter mit Leibgarde zu transportieren und gleichzeitig genug Platz für Büros zu bieten. Andere Schiffe waren trotz ihres gebrauchten Zustandes viel zu teuer und so mussten sie sich über eine Stunde später, gezwungen lächelnd, von dem merklich enttäuschten Händler verabschieden.

So leicht wollte Ridley sich jedoch nicht geschlagen geben und so gelang es Clerk Kland auf die Schnelle noch einen weiteren Schiffshändler aufzutun. Jedoch mit ähnlichem Erfolg. Nun selbst merklich frustriert machte die Gruppe sich schließlich auf den Weg zum Hotel, das in der Zwischenzeit auch einen Platz für Ridley gefunden hatte. Grade brauste der Gleiter los und Ridley begann nachdenklich aus dem Fenster zu starren, als Clerk Kland unverhofft das Wort ergriff:

„Gouverneur Solaris, verzeihen Sie! Ich hatte da grade einen Einfall, wenn Sie erlauben.“

Neugierig warf Ridley dem Mann einen Blick und ein schmales Lächeln zu. Dann nickte hen.

„Wenn mich nicht alles täuscht, ist die hiesige Verwaltung im Besitz eines Schiffes, das Ihren Anforderungen genügen könnte. Es wird aktuell nicht benutzt und steht eigentlich schon Jahre in einer Landebucht am Raumhafen. Das genaue Modell ist mir leider entfallen, aber wenn Sie möchten können wir es uns eben noch anschauen. Dann könnten Sie – sofern es Ihnen gefällt – die Sache später mit dem Legaten ansprechen.“

Für einen Moment starrte Ridley den Mann an. Zwar hatte er sich über den Tag hinweg als sehr bemüht und hilfsbereit erwiesen, doch eine derartige Eigeninitiative hatte hen eigentlich nicht erwartet.

„Es…wäre mir eine Freude!“

, gab Ridley zurück und nickte ihm ermutigend zu. Dieser öffnete eine Luke, um mit dem Chauffeur zu sprechen und im nächsten Moment bog der Gleiter ab, um einen Weg in die entgegengesetzte Richtung zu finden. Wenig später waren sie wieder am Raumhafen und die kleine Gruppe stieg aus, um die letzten paar Schritte zu Fuß zu gehen.

Clerk Kland hatte nicht gelogen. Die Landebucht wirkte wirklich, als wäre sie das letzte Mal vor Jahren betreten worden. Das schwere Tor öffnete sich mit einem metallischen Quietschen und die nur widerwillig erwachenden, flackernden Deckenlampen gaben schließlich den Blick auf ein staubiges, rostiges Schiff frei. Einen Moment musste Ridley überlegen, bis hen der Name der Klasse einfiel. Es handelte sich um einen Consular Kreuzer, auf dessen Seite jemand den Namen ‚Seachange‘ gesprüht hatte.

Das ganze Konstrukt war trotz seines offensichtlichen Alters durchaus imposant zu nennen. Von Heck zu Bug maß das Schiff über hundert Meter und wirkte auf jeden Fall geräumig genug, um ihren Ansprüchen gerecht zu werden. Es war zwar keine Yacht, aber dann wiederum war Ridley auch kein CEO der Fourb-Gruppe.

„Ich nehme an, sie würde eine Generalüberholung brauchen…“

, sagte Clerk Kland, dem man anhörte, dass er das Schiff in besserem Zustand vermutet hatte.

„Aber wenn ich mich nicht irre, befindet sich doch auf Truuine eine Schiffsfabrik im Bau. Vielleicht können Sie ja die Seachange günstig erstehen und dann in einen Zustand bringen, der Ihnen zusagt.“

, fügte er lahm an und innerlich musste Ridley grinsen. An sich hatte der Mann nicht Unrecht. Das war tatsächlich eine Möglichkeit. Gemeinsam betraten sie das Schiff und machten eine schnelle Tour durch die Räumlichkeiten. Alles in allem war der Zustand akzeptabel. Auch wenn die lange Ruhe auf Manaan ihr zugesetzt hatte, würde sie immerhin fliegen. Nun besserer Dinge machten sie sich auf den Rückweg. Der Termin mit Legat Taldrim rückte rasch näher und sie würden im Hotel grade noch etwa eine Stunde haben, um sich frisch zu machen.


[ Innerer Rand / Pyrshak-System / Manaan / Ahto City / Ahto West Central / Gleiter auf dem Weg zum Hotel ] Ridley und Matthew, sowie Sergeant Denon, ein Clerk Kland und weitere Soldaten
 
[ Innerer Rand | Pyrshak-System | Manaan | Atho-City | Restaurant] Matthew, Ridley

Das Essen wurde serviert. Matthew selbst nahm, wie er es sich angewöhnt hatte, ein paar bissen und spülte den widerlichen Geschmack, den die Speisen auf seiner Zunge hinterließen, mit Alkohol fort. Dem Gouverneur schien es zu munden, selnst das Getränk mit Fischeiern, von dem Matthew lediglich dem Geruch und das schwere schwappen einer zähen Flüssigkeit hörte, schien ihm zu schmecken. Matt wollte sich das Gefühl von Rogen in seinem Getränk gar nicht erst vorstellen.

Seiner Einschätzung zur veräußerung der Waffen gab der Gouverneur recht, jedoch brachte er mehrere gute Gründe vor warum sie diese besser nicht an die Unterwelt verkaufen sollten. Also blieb ihnen bloß diese auf einem anderen planeten an den Mann zu bringen.

Nach dem Essen erklärte der Gouverneur ihm auch noch warum sie sich den Machtspielchen des hiesigen Legaten hingaben, statt ihn einfach zu einem früheren treffen zu zwingen. Matthew war froh das sich die Einschätzung des Gouverneurs mit seinen eigenen Gedanken deckte, solangsam gewöhnte er sich wohl an diese Diplomatischen tänzchen.

"Mit dem was wir bisher erreicht haben ist das wichtigste das wir von dem Legaten ein paar Fahrzeuge erhalten. Damit sollte die Verhandlungsmasse die wir Ihm im Gegenzug anbieten müssen deutlich schrumpfen. Meinen Recherchen zu folge hat die hiesige Verwaltung mit einigen Rebellen zu kämpfen, ich dachte daran dem Legaten meine Dienste als anzubieten, so können wir unsere finanziellen Mittel ein wenig schonen. Außerdem haben wir abgesehen von Geld ansonsten auch nichts was der Legat wollen könnte."

Schließlich machten sie sich erneut auf den weg, der Gouverneur wollte noch einen Händler für gebrauchte Raumschiffe aussuchen, anscheinend war der Hinflug mit dem kleinen Knietisch nicht sehr produktiv gewesen und so wollte er versuchen eine Yacht aufzutreiben die etwas mehr komfort, besonders für längere Reisen, bot.

Die besuche bei den Schiffshändlern, sowohl den den der Gouverneur sich ausgesucht hatte als auch den der ihnen kurzfristig von Clerk Kland vorgeschlagen wurde, waren leider große enttäuschungen. Also machten Sie sich auf den Rückweg zum Hotel, als der Clerk, der sich schon den ganzen Tag durch sein Engagement auszeichnete, noch einen Einfall hatte.

Der Consular-Kreuzer, der wohl der hiesigen Verwaltung gehörte und nichts außer Hangarkosten produzierte war von dem nicht gebrauch und der vernachlässigten Wartung gezeichnet. Trotzdem war das Schiff wohl noch flugfähig. Wenn sie den Legaten überzeugen konnten ihnen dieses Schiff zu überlassen hatten sie zumindest ein Problem erfolgreich und nachhaltig gelöst.

Schließlich kehrten sie in dem für sie angedachten Hotel ein und nutzen die Stunde bis zu ihrer Verabredung um ein letztes mal die Lieferungen die sie erbeten wollten und die Mittel die sie dem Legaten im tausch anbieten konnten durchzugehen. Alles in allem war der Besuch auf Manaan produktiv gewesen und so machten die beiden Verwalter sich in einer sehr entspannten Stimmung auf den weg in das Verwaltungsviertel.

Die sehr spezielle Architektur von Atho City blieb auch im Verwaltungsviertel erhalten. Entgegen den gängigen grauen Verwaltungsblöcken, für die das Imperium bekannt war, war auch ihr alles aus Metall. Es gab zwar kleine Alleen, und hier und dort etwas Grün in der Stadt, aber trotzdem täuschte das alles nicht darüber hinweg das Atho-City eine vollständlich künstliche Anlage war. Sie betraten das Verwaltungsgebäude und erneut hieß man sie warten. Doch statt wie Bittsteller im Vorraum des Büros herum zu stehen, setzten die beiden Verwalter Truuines sich im Wertebereich hin erweckten durch ihr Auftreten den Eindruck das sie hier diejenigen waren, die andere warten ließen. Entspannt hielten die beiden etwas Smalltalk und ignorierten die Clerk, die offensichtlich gekommen war um sie nun endlich herein zu bitten für einige Minuten eher sie sich geruhten tatsächlich zu dem Termin mit dem Legaten sein Büro zu betreten.

Als sie durch die Tür in den großen Raum traten, saß Legat Taldrim, ein Mensch mittleren alters, ungeduldig an seinem Schreibtisch und fuhr von Stuhl hoch. Er setzte gerade zu einer Tirade an, als Gouverneur Solaris ihn zuckersüß und in absolut ruhiger Stimme begrüßte. Offenbar hatte seine Assistentin vergessen ihn zu informieren, das der Gouverneur an diesem Termin teilnehmen würde.

[ Innerer Rand | Pyrshak-System | Manaan | Atho-City | Verwaltungsgebäude | Büro des Legaten für innere Sicherheit ] Matthew, Ridley, Legat Taldrim
 
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Innerer Rand / Pyrshak-System / Manaan / Ahto City / Hotel / Ridleys Bad ] Ridley

Konzentriert betrachtete Ridley sich im Spiegel von hens Nasszelle und noch zog noch einmal den Lidstrich nach. Das Make-up war subtil. Musste es sein, denn wäre es offensichtlich als solches zu erkennen, würde es auf der Stelle seine positive Wirkung verlieren. Schlimmer als ein bleiches Gesicht, unreine Stellen auf der Haut und Augenringe, wäre nur der feminine Touch den es dem Gouverneur Truuines verpasst hätte. Ridley wollte ernst genommen werden und das verlange im Imperium leider nunmal ein unumstritten, nach außen projiziertes, maskulines Bild.

Noch einmal prüfte Ridley hens Bild im Spiegel und verließ dann den Raum. Es war an der Zeit dem letzten Termin an diesem Abend die Stirn zu bieten und der Gouverneur fühlte sich gut vorbereitet. Legat Severide traf hen im Flur vor dem Hotelzimmer und gemeinsam machten sie sich auf den Weg ins Regierungsviertel. Interessiert betrachtete Ridley wie der prägnante Architekturstil der Selkath sich mit dem spärlichen Grün zu einem einprägsamen Bild zusammenfügte.

Gemeinsam betraten die Verwalter den Regierungspalast und fanden sich kurz darauf in einem Warteraum wieder. Innerlich ärgerte Ridley sich darüber, dass Legat Taldrim Severide hatte wie einen Untergebenen warten lassen wollen. Bei allen politischen Machtspielchen war diese Geste offen frech und der Gouverneur hatte nicht die Absicht sich für ein paar TIE-Boote demütigen zu lassen. Versteckte Unhöflichkeit waren ein schmaler Grat und Legat Taldrim war offensichtlich abgestürzt.

Sich nichts anmerken lassend zogen die Verwalter es vor im Sitzen zu warten und Ridley bemühte sich darum eine lockere Plauderei am Laufen zu halten. Hen zwang sogar einen vorbeieilenden Clerk einen Tisch und ein Tablett mit Erfrischungen vorbeizubringen.

Natürlich hatten Legat Taldrims kalkulierte Beleidigung Severides an dieser Stelle noch nicht ihr Ende gefunden. Statt sie pünktlich zum vereinbarten Termin in sein Büro zu bitten, ließ er auf sich warten. Als dann endlich ein Clerk die Nachricht überbrachte, schenkte Ridley ihm ein Lächeln und führte das Gespräch mit Severide noch einige Minuten fort.

Schließlich – ohne explizite Einladung – erhoben sie sich und betraten das Büro von Severides Amtskollegen, der beim Öffnen der Tür mit wütendem Gesicht aufgesprungen war. Grade wollte der der kleine Mann mit schütterem Haar und spitzer Nase zu einer Tirade ansetzen, als sein Blick auf Ridley fiel. Beinahe hätte der Gouverneur losgelacht, denn offensichtlich war hens Anwesenheit nicht weitergegeben worden. Innerlich machte hen sich eine Notiz. Sie hatten also jemandem vor sich der seine Arbeitskräfte entweder nicht zu verlässlicher Arbeit anhalten konnte, oder der von ihnen aktiv sabotiert wurde. Das war ein interessantes Detail.

„Ah, Legat Taldrim. Bitte verzeihen Sie die Verspätung. Legat Severide und ich hatten grade noch ein wichtiges Detail unserer planetaren Verteidigung zu besprechen. Sie verstehen.“

, sagte Ridley zuckersüß und trat auf den Schreibtisch zu, um dem Verwalter die Hand zu geben.

„G-Gouverneur Solaris. Ich war nicht informiert, dass… Eine Freude Sie zu sehen.“

, brachte der Mann heraus, bevor er sich merklich straffte. Grade wollte Taldrim eine gefestigtere Antwort geben, als Ridley ihn fast schon unterbrach.

„Das ist natürlich bedauerlich. Ich hoffe, dass Sie den Tisch im Restaurant noch spontan um eine Person erweitern können?“

Ridley empfand fast Mitleid, als das ohnehin fahle Gesicht des Mannes einen weitere Schattierung grau hinzugewann.

„Eh, Restaurant? Ich wollte…“

Ja, Ridley wusste, was der Mann gewollt hatte. Nämlich Severide wie einen Bittsteller in seinem Büro empfangen und wie ein strenger Schulrektor einen unartigen Schüler abspeisen. An sich hätte Ridley gute Credits dafür bezahlt zu sehen, wie der Sith alleine in der Situation explodiert und seinen Amtskollegen zur Schnecke gemacht hätte, doch musste hens eigene Methode für heute Abend herhalten.

„Aber Sie haben doch wohl einen Tisch für unser Geschäftsessen reserviert? Das ist doch auch wie hochrangige Vertreter einer fremden Planetenverwaltung auf Manaan empfangen werden?“

„Ja, natürlich aber…“

„Wissen Sie, Legat Taldrim, ich hatte eigentlich gehofft hier auf Manaan zu sehen wie organisiert eine schon länger bestehende Verwaltung operieren kann, aber…“

Gouverneur Solaris! Natürlich haben wir einen Tisch reserviert! Wenn die Herrschaften mir bitte folgen wollen!“

Ridley warf Severide einen vielsagend-amüsierten Blick zu, während Legat Taldrim hurtig hinter seinem Schreibtisch hervorgestiefelt kam und ihnen voran den Raum verließ. Der Gouverneur Truuines war sich fast sicher ein hastiges tappen auf den Screen eines Com zu hören und konnte sich denken welche Anweisungen da grade weitergegeben wurden.

Ihr Weg führte sie aus dem Verwaltungsgebäude heraus, jedoch nur wenige Schritte über den davorliegenden Platz. Dort, vermutlich an einem der teuersten und begehrtesten Standorte, befand sich ein Restaurant mit dem malerischen Namen ‚Süßwasser‘. Grade wurden einige wütend aussehende Gäste von zwei Sturmtrupplern aus dem Etablissement geleitet, da hatte Legat Taldrim auch schon den Eingang erreicht. Ohne die Zivilisten eines Blickes zu würdigen trat er ein und hielt Ridley und Severide sogar die Tür auf. Mit einem breiten Lächeln ließ Ridley sich an dem eilig präparierten Tisch nieder und nahm die Speisekarte zur Hand. Bewusst ausgiebig studierte hen die Auswahl, bis hen über den Rand hinweg beobachtete wie Taldrim sich begann ungeduldig zu winden. Gnädig winkte Ridley einen Kellner heran.

„Für mich bitte das Quallenragout und sparen Sie nicht an Nesseln. Zu trinken bitte einen Blauwein.“

Auch die anderen bestellten und endlich faltete Ridley die Hände auf dem Tisch und blickte Legat Taldrim auffordernd an.

„Also dann. Was kann ich für Sie tun.“

, fragte ihr Gesprächspartner, der Ridleys kaltschnäuziges Ansichreißen der Situation wohl größtenteils verwunden zu haben schien. Gut. Dann hatten sie jetzt wohl wieder so etwas wie Augenhöhe erreicht. Der Gouverneur Truuines setzte hens zuckersüßestes Lächeln auf.

„Legat Severide, ich denke, das ist Ihr Metier.“


[ Innerer Rand / Pyrshak-System / Manaan / Ahto City / Regierungsviertel / Restaurant Süßwasser ] Ridley und Matthew, sowie Legat Taldrim
 

[ Innerer Rand | Pyrshak-System | Manaan | Atho-City | Verwaltungsgebäude | Büro des Legaten für innere Sicherheit] Matthew, Ridley, Legat Taldrim



Matthew beobachtete den Gouverneur verstohlen dabei wie er das diplomatische Spielchen, dass Legat Taldrim mit Ihnen spielen wollte, wie im Vorbeigehen zu Ihren Gunsten drehte. Sie hatten den Legaten in seinem eigenen Saft kochen lassen und tauchten erst dann zu der Verabredung auf, als sie es für angemessen hielten und dann verdammte er mit bloß ein paar Worten den Legaten dazu sie zu einem Essen einzuladen, von dem niemand im Raum wirklich dachte, dass es die Idee des Legaten gewesen war.


Also gingen sie kurzerhand zu Fuß ein kleines Stück durch den Regierungsbezirk zu einem sehr nobel aussehenden Restaurant mit Namen „Süßwasser“. Als sie ankamen wurden gerade einige äußerst wütend wirkende Gäste zur Tür hinauskomplimentiert. Kurz darauf saßen sie an einem Frisch gedeckten Tisch. Matthew musste sein Gesicht hinter der Karte verbergen, um nicht offen über den Legaten zu lachen der mit jeder Sekunde, die der Gouverneur augenscheinlich intensiv die Karte studierte, nervöser wurde. Schließlich erbarmte der groß gewachsene Arkanier sich des kleinen Menschen und winkte einen Kellner heran. Nachdem alle Ihr bestellt hatten, Matthew hielt sich hierbei lediglich an die Getränkekarte, einmal Essen am Tag war genug Herausforderung für seinen Magen.

Als Legat Taldrim sich endlich gefasst hatte und offenbar direkt zum Geschäftlichen Teil übergehen wollte gab Gouverneur Solaris das Wort an Matthew weiter. Matthew, der dies bereits erwartet hatte zog ein Datapad aus der Tasche und legte es auf den Tisch.

„Wie ich bereits bei der Vereinbarung des heutigen Treffens angekündigt hatte, geht es uns vor allem um Ausrüstung, die für einen Wasserplaneten geeignet ist. Wir haben heute bereits eine Ansehnliche Menge persönlicher Ausrüstung für unsere Sicherheitstruppen erstanden, jedoch lässt sich selbst für einen Planeten mit so geringer Bevölkerung wie Truuine nicht die gesamte Exekutive aus zivilen Beständen versorgen.“

Matthew machte eine kurze Pause und deutete mit dem Finger auf das Datapad, dass sich von allein über den Tisch zu seinem Rangkollegen hinüber bewegte.

„Daher habe ich mir die Freiheit genommen ihnen eine Übersicht über unseren Bedarf zu erstellen und diesen nach Dringlichkeit zu sortieren. Wir sind selbstredend bereit über den Preis zu verhandeln, wir haben uns ein durchaus passendes Budget für die Ausrüstung überlegt, dies finden Sie am ende der Aufstellung. Wenn ein rein monetärer Entsatz nicht Ihren Vorstellungen entspricht, habe ich vielleicht zusätzlich einen Dienst, der für euch von Interesse sein könnte.“

Matthew lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, während sich sein Lichtschwert durch die Macht von seinem Gürtel löste und auf Augenhöhe über dem Tisch schwebte.

„Wie wäre es, wenn ich, Darth Baobhan mich eures Rebellenproblems annehme. Wir wissen aus sicherer Quelle das diese Rebellen nicht unbeteiligt daran waren Manaan als Verhandlungsmasse für die Christophsis Konferenz auf den Tisch zu bringen.“

Matthew hatte sich entschieden, diese Bombe direkt platzen zu lassen. Er und Ridley wussten, dass die Gelder, die Sie dem Legaten anboten für ihn kein Anreiz waren. Sie brauchten jedoch dringend die Ausrüstung, auf die der Legat problemlos einen Finger legen konnte. Wenn er wollte, könnte er sogar die Zivil gekauften Waffen einbehalten und für Truuine eine Ausfuhrsperre an Militärischem Material anzetteln. Das wäre zwar bloß eine Hinhaltetaktik, jedoch wäre es für die Truuiner Verwaltung, bis diese Anordnung über die Zentralverwaltung korrigiert werden konnte, zu spät. Also mussten sie etwas auf den Tisch werfen, für das der Legat tatsächlich Verwendung hatte, und ein Sith der für Ihn freiwillig das Aufmischen von äußerst erfolgreichen Rebellen erledigte war durchaus nützlich.


[ Innerer Rand | Pyrshak-System | Manaan | Atho-City | Regierungsviertel | Restaurant „Süßwasser“] Matthew, Ridley, Legat Taldrim
 
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Innerer Rand / Pyrshak-System / Manaan / Ahto City / Regierungsviertel / Restaurant Süßwasser ] Ridley und Matthew, sowie Legat Taldrim

Ridley versteckte hens Schmunzeln hinter dem Glas Blauwein, als Severide auf sein Stichwort hin loslegte. Es wirkte, als hätte der Legat nur darauf gewartet und illustrierte seinen Redeschwall mit Daten, die in rascher Abfolge über den Screen seines Datapads rauschten. Legat Taldrim hatte sich indes vorgebeugt, um den Ausführungen besser lauschen zu können und verfolgte aufmerksam, wie Severide zunächst beschrieb was genau sie brauchen würden, bevor er auch sofort auf eine mögliche Bezahlung zu sprechen kam.

Der Legat zog überrascht die Brauen hoch, als Severide anbot eine entstehende Schuld nicht unbedingt mit Geldmitteln begleichen zu müssen – auch wenn dies zweifelsohne eine Option war. Stattdessen bot der Sith selbst seine Dienste an, den Behörden Manaans bei ihrem Rebellenproblem unter die Arme zu greifen. Bei diesen Worten nickte Ridley bedacht. Sie hatten diese Möglichkeit im Vorfeld diskutiert. Hen war zwar nicht gänzlich damit einverstanden diesen Aspekt ihrer Verhandlungsmasse so früh an diesem Abend zu enthüllen, doch hen hatte Severide die Bühne überlassen. Es war eine wunderbare Gelegenheit für den Sith zu lernen, wie solcherlei Verhandlungen liefen und welche Strategien besser funktionierten als andere.

So war es auch an diesem Abend. Legat Taldrim mochte sich mit dem Auftauchen Ridleys gründlich verschätzt haben, war jedoch auch nicht auf den Kopf gefallen. Statt sofort zu enthüllen wie interessiert – oder auch nicht – er an dem Angebot war, bedachte er die Enthüllung mit einem Nicken und wahrte ein besseres Pokerface, als er früher an diesem Abend zur Schau gestellt hatte. Dann zog Legat Taldrim selbst ein Datapad und einen Holoprojektor aus der Tasche und begann aufzulisten, was seine Verwaltung an Kriegsgerät abzugeben hatte.

Was folgte war ein zähes Feilschen, an dem auch Ridley sich beteiligte. Immerhin hatte hen die Gewalt über den Geldkoffer. Dabei achtete hen auch darauf, dass Taldrim die Dienste des Sith durch bewusste Geringschätzung und gespielte Gleichgültigkeit nicht zu billig erstehen konnte. Immerhin, wie Ridley mehr als einmal klarstellte, war Legat Severide – oder in diesem Fall Darth Baobhan – kein stumpfer Haudrauf, sondern wie Taldrim auch Legat und brachte als solcher ein tiefes Verständnis von Taktik, Inszenierung und politischem Kalkül mit.

Als der Termin sich schließlich dem Ende zuneigte und das Chrono bereits auf den nächsten Tag gesprungen war, hatten Sie einen Kompromiss erarbeitet. Die Legaten Taldrim und Severide starrten sich über den Tisch hinweg feindselig an, während Ridley mit Logik gegen das Gefühl ankämpfte zu viel für zu wenig bezahlt zu haben. Das Zeichen eines guten Kompromisses: Wenn alle beteiligten Parteien sich so fühlten, dann war es wohl ein fairer Deal.

Ein Gähnen unterdrückend erhob Ridley sich von hens Stuhl und trat einen Schritt um den Tisch herum, um sich von Taldrim zu verabschieden. Der Händedruck war stählern, aber in den Blick des anderen Verwalters hatte sich soetwas wie Respekt gemischt. Ridley nickte ihm zu und endlich verabschiedeten sie sich.

Der Weg zum Hotel war angenehm kurz und Ridley musste sich fast mit Gewalt dazu zwingen sich umzuziehen und abzuschminken, bevor hen wie ein Sack Mehl in das überaus bequeme Bett plumpste. Morgen hatten sie zwar weniger Termine geplant, doch glaubte hen nicht, dass dieser Tag in irgendeiner Form weniger anstrengend werden würde. Ganz im Gegenteil.


[ Innerer Rand / Pyrshak-System / Manaan / Ahto City / Hotel / Ridleys Zimmer] Ridley
 
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Innerer Rand / Pyrshak-System / Manaan / Ahto City / Gleiter ] Ridley

Warm schien die Morgensonne Manaans durch die verdunkelte Scheibe des durch die Stadt brausenden Regierungsgleiters. Einige Herzschläge lang genoss Ridley den Moment, bevor die Strahlen von einem Tunneleingang jäh abgeschnitten wurden. Ihren Platz nahmen klinisch blaue Deckenlampen ein, die in schneller Folge über das Fahrzeug hinweg zischten. Dann waren sie auch schon angekommen. Beschwingt stieg Ridley aus. Sergeant Denon und hens Leibgarde standen schon bereit, hielten sich jedoch unauffällig im Hintergrund, während Clerk Kland geschäftig auf hen zugeschritten kam. Die freundliche, von buntem Licht gesäumte Umgebung ließ ihn in seiner grauen Regierungsuniform merkwürdig fehl am Platze erscheinen.

Auf Wunsch Ridleys hatten die Chauffeure des Gleiterkonvois zu einer der wenigen echten Grünanlagen Ahto Citys gebracht - Amphi Park. Anders als die meisten anderen Sehenswürdigkeiten der Stadt befand dieser sich jedoch nicht an der Oberfläche, sondern auf einer der untersten Ebenen der künstlichen, schwimmenden Inseln. Amphi Park unterschied sich von den meisten anderen Vertretern seiner Art dadurch, dass hier Wasserpflanzen ausgestellt wurden. Überall, zwischen schmalen, aber gut gepflegten Rampen aus Durastahl wogten bunte Korallen, schwach leuchtender Seetang und sogar Kolonien merkwürdig gemusterter Pilze. Bedeckt waren alle Pflanzen natürlich ganz und gar mit Wasser, das von Atmosphäreschildgeneratoren in der Decke zurückgehalten wurde.


Die Pflanzen selbst wuchsen in innerhalb der Behältnisse schwimmender Nährstoffspender, die in einem speziellen Farbton angemalt worden waren, sodass sie gegen die bläulich schimmernden Atmosphäreschilde und die Volumenstreuung des Wasser beinahe unsichtbar waren. Die Böden der Tanks waren zum Meer geöffnet und Scharen kleiner Lebewesen wogten durch die zahlreichen Eingänge, tanzten um die sich bewegenden Wasserpflanzen und traten die Flucht an, wenn ein größeres Wesen seine gezahnte Schnauze durch die Luke steckte. Es war ein Ort wie Ridley ihn noch nie gesehen hatte, jedoch etwas, dass hen fest vorhatte auf Truuine zu etablieren.

„Gouverneur Solaris! Sie haben mir noch nicht verraten, mit wem genau Sie sich hier treffen wollten. Soll ich noch weitere Vorbereitungen treffen?“

, fragte Clerk Kland und Ridley schüttelte mit einem Lächeln den Kopf.

„Das wird nicht nötig sein. Ich wollte eine kleine Lücke in meinem Terminplan nutzen, um mir diesen einzigartigen Ort anzusehen, Clerk. Warum gehen Sie nicht ein paar Schritte mit mir?“

Ohne auf eine Antwort des Mannes zu warten, ging Ridley los. Überrascht stellte hen fest, dass die Geräusche von hens Schritten nicht wie anderswo in der Stadt hohl und laut auf dem Durastahlboden klangen, sondern von dem sanften Plätschern der senkrechten Wasserbecken überdeckt wurden. Kurz dachte Ridley darüber nach, bemerkte dann jedoch, dass hens Schritte auch mehr federten als anderswo in der Stadt. Die Betreiber des Parks hatten wohl Geräuschdämpfendes Material am Boden ausgelegt, um die transportierte Stimmung nicht zu stören.

„Sagen Sie, wie lange sind Sie schon auf Ihrer aktuellen Position?

, fragte Ridley Clerk Kland unvermittelt. Natürlich kannte hen die Antwort, doch war hen nicht nur zum Spaß hier. Aufmerksam verfolgte der Gouverneur Truuines Klands Mienenspiel. Ein Moment der Überraschung, dann ein Stirnrunzeln. Hatte er schon begriffen, dass er der Gegenstand dieses Termins war?

„Sechs Jahre und drei Monate.“

, antwortete Kland nach kurzem Zögern und Ridley nickte. Hen hatte den Mann über den letzten Tag hinweg als engagiert und pflichtbewusst kennengelernt. Daher hatte hen die lange Zeit ohne Beförderung im Resumé des Clerks doch überrascht.

„Das ist eine lange Zeit, um sich als Clerk den gleichen Aufgaben zu widmen.“

, gab Ridley zurück, war jedoch noch nicht bereit, um zu enthüllen, worauf hen hinauswollen.

„Wenn Sie das sagen, Gouverneur“

, gab Kland in diplomatischem Tonfall zurück und endlich durchbrach Ridley die sich aufbauende Spannung mit einem glockenhellen Lachen.

„Ja, das sage ich in der Tat, Clerk. Aber ich rede nicht von allgemeingültigen Gegebenheiten, sondern von Ihnen speziell. Ich habe Sie als kompetent und engagiert, dabei aber nicht als aufdringlich kennengelernt. Sechs Jahre als Clerk ist durchaus eine lange Zeit für jemanden mit Ihren Qualitäten.“

Kland schnaubte belustigt und Ridley war sich sicher, ein Lächeln gesehen zu haben, das die Mundwinkel des Mannes bei diesem unverhohlenen Lob gekräuselt hatten.

„Ich gebe zu, Gouverneur, ich bin nur ein einfacher Clerk ohne die Fähigkeit, Gedanken zu lesen, aber ich würde annehmen, dass meine Vorgesetzten die Situation anders einschätzen.“

Nun war es an Ridley belustigt zu schnauben.

„Clerk Kland, ich würde Sie bitten mich vor lauter Bescheidenheit nicht anzuflunkern. Ich hatte heute Morgen das Vergnügen, mit Präfektin Marietta zu sprechen und sie hatte auch auf Nachfrage kein schlechtes Wörtchen über Sie zu verlieren. Warum sagen Sie mir nicht geradeheraus, warum Sie bereits vier Gelegenheiten ausgeschlagen haben, sich zum Präfekten befördern zu lassen?“

Ridleys Tonfall hatte bisher jovial geklungen, doch jetzt wurde hen etwas ernster. Hens Schritte wurden langsamer, bis hen sich schließlich mit der Schulter gegen den Atmosphäreschild eines Tanks lehnte. Das blau schimmernde Konstrukt stieß ein tiefes Summen aus und kitzelnde Vibrationen breiteten sich bis in hens Fingerspitzen aus. Auch Kland war stehengeblieben und blickte Ridley aus dunklen Augen heraus eindringlich an.

„Ich sehe, Sie haben sich vorbereitet. Dann haben Sie aber auch meine vier Begründungen lesen können, die ich eingereicht habe. Manaan ist meine Heimat. In Ahto City bin ich geboren und aufgewachsen. Für einen Präfekten gibt es hier jedoch keine freie Stellen. Würde ich der Beförderung zustimmen, würde ich ebenfalls zustimmen, meine Wurzeln zu kappen. Wer weiß, wo ich enden würde? Mit der Möglichkeit, einmal im Jahr meinen Urlaub hier zu verbringen, wo mein Herz zwangsläufig bleiben würde? Nein, Gouverneur. Ich bleibe hier und wenn ich mich bis zu meinem Ruhestand mit dem Gehalt eines Clerks zufriedengeben muss.“

Ridley nickte verstehend. Natürlich hatte hen die Akte des Mannes eingehend studiert und vier wortreiche Begründungen gelesen, warum Manaan der beste Ort der Galaxis war.

„Ich verstehe, was Sie meinen, Clerk. Wussten Sie, dass es Gouverneuren niemals erlaubt ist auf ihrem eigenen Heimatplaneten zu dienen? Eine Maßnahme gegen Korruption, wie es heißt. Dennoch habe ich Sie hierher gebracht, um Ihnen ein Angebot zu unterbreiten.“

Ridley hob gebieterisch die Hand, als Kland bereits zu einer Antwort ansetze.

„Ich weiß, ich weiß. Aber lassen Sie mich den Fall vortragen, bevor Sie ablehnen.“

Ridley lächelte und schenkte Kland ein Zwinkern.

„Es ist ein offenes Geheimnis, dass meine Verwaltung auf Truuine händeringend nach Personal sucht. Einfache Clerks können wir besetzen, aber je höher die Karriereleiter geht, desto schwieriger ist es, geeignete Kandidaten zu finden. Mein Angebot ist ein ähnliches, wie Sie es bereits mehrfach abgelehnt haben: Kommen Sie nach Truuine und arbeiten Sie für mich als Präfekt. Aber ich denke, ich habe auch einige Umstände im Gepäck, die Ihre Antwort dieses Mal ändern werden.“

Clerk Kland wölbte eine Augenbraue und lehnte sich nun seinerseits an den Atmosphäreschild eines Tanks gegenüber.

„Bitte verzeihen Sie, wenn ich mich skeptisch äußere. Aber neugierig bin ich schon.“

Ridley lächelte und warf ihm einen selbstsicheren Blick zu. Hen war sich ziemlich sicher, dass seine Argumente wasserfest genug waren, um den Mann nach Truuine zu locken.

„Mein erster Punkt ist, dass Truuine Manaan so ähnlich ist, wie ein Planet grade sein kann. Wir sind ein Wasserplanet mit ähnlichen Problemen, aber auch Möglichkeiten. Wenn es einen Ort gibt, an dem Sie gleichzeitig mit Ihrer Expertise perfekt besetzt sind und nicht erst neue Kenntnisse erwerben müssen, dann ist es Truuine. Ebenfalls ist mein Planet nur wenige Stunden Flug von Manaan entfernt. Wenn Sie also Ihre Heimat sehen wollen, wird Ihre Reise keine Tage oder gar Wochen brauchen. Dazu kommen die bedeutenden Aufstiegsmöglichkeiten, aber sie haben schon gezeigt, dass Karriere bei Ihnen nicht an erster Stelle kommt. Und warum sollten Sie eine Kopie wählen, wenn Sie das Original haben können?“

Jetzt war es an Clerk Kland zu lachen.

„Wenn Sie das SO sagen, Gouverneur…“

Ridley lächelte und fuhr fort.

„Die Antwort ist einfach. Wenn Sie das Angebot ausschlagen, werden Ihre Ängste nämlich eintreten.“

Kland runzelte die Stirn.

„In den letzten Wochen ist Manaan nur um Haaresbreite dem Schicksal entronnen, an die Republik verschachert zu werden. Wie hoch, glauben Sie, ist die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas doch noch eintritt? Fällt dieser Planet an die Rebellen, was glauben Sie, was dann mit den Angestellten der Verwaltung passiert? Sie werden umgezogen und umverteilt werden. Wer weiß, vielleicht landen Sie am Ende ohne Beförderung auf einem Planeten wie Mustafar oder Korriban? Truuine hingegen liegt nicht an der Front, ist für die Rebellen uninteressant und so nah an Ihrer Heimat, wie sie es sich nur wünschen können. Ganz zu schweigen vom finanziellen Aspekt Ihrer Beförderung. Kommen Sie nach Truuine, Clerk, und ich kann Ihnen und Ihrer Familie ein besseres Leben, bei höherer Sicherheit vor den Rebellen bieten.“

„Und ich nehme an, bei keinem anderen Planeten bittet mich der Gouverneur persönlich dorthin zu wechseln…“

, sagte Kland und Ridley lachte laut auf.

„Nein, keineswegs. Ich lege durchaus Wert auf ein familiäres Gefühl innerhalb meines Teams.“

„Nun…wenn Sie erlauben, würde ich über das Angebot nachdenken wollen.“

, sagte Kland schließlich nach einigen Sekunden der Stille. Verständnisvoll nickte Ridley.

„Ich erwarte Ihre Antwort in den nächsten Tagen. Sollten Sie Fragen haben, werde ich Ihnen die Comnummer von Clerk Timone, meiner persönlichen Assistentin, zukommen lassen.“

Clerk Kland nickte und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zurück zur Gleiterkolonne.

[ Innerer Rand / Pyrshak-System / Manaan / Ahto City / Amphi Park ] Ridley, sowie Clerk Kland, Sergeant Denon und weitere Soldaten
 
[ Innerer Rand | Pyrshak-System | Manaan | Atho-City | Regierungsviertel | Hauptquartier der Lokalen Sicherheitskräfte] Matthew, Sicherheitskräfte Manaan‘s


Ein Präfekt der Inneren Sicherheit hielt das Meeting an dem Matthew am nächsten Morgen teilnahm. Das die Untersuchung und Suche nach Rebellen einem Eigenen Präfekten unterstand zeigte wie sehr die lokale Bevölkerung eigentlich pro Republik und wie gravierend das Rebellenproblem auf Manaan tatsächlich war.

Nach dem gestrigen Essen, hatte Legat Taldrim Matthew zu einer Anzahlung und somit zu einem Beweis aufgefordert, dass er halten konnte, was er für die Waffenlieferungen versprach. Da der Zeitrahmen eine eigenständige Suche durch den Sith nicht zuließ, hatte der Legat vorgeschlagen, dass Matthew zum Beweis seiner Fähigkeiten an einer Razzia teilnahm. Das Ziel war ein Rebellenlager an einem Riff mit dem Namen Funkelriff. Das Angriffsteam der Sicherheitskräfte war schwer gerüstet und einsatzbereit und sie warteten nun noch auf das letzte Briefing.

Matthew hatte sich noch am Abend über die lokalen Druckverhältnisse informiert. Er hatte Glück, das die Tauchgase, die er sich für Truuine besorgt hatte, auch hier problemlos funktionieren würden, dann musste er sich nicht mit den schweren Respiratoren belasten, die die Menschen bei diesem Einsatz tragen würden. Der Umstand, dass ein Sith sie begleiten würde, und dass er sämtliche ihm zur Verfügung gestellte Ausrüstung ablehnte, schien die sonst so hart gesottenen Soldaten Manaan’s zu verunsichern. Matthew registrierte das die Einsatzgruppe ausschließlich aus Menschen bestand.

„Dieser Außenposten ist außergewöhnlich schwer bewacht. Die TIE-Boote werden vor ihrem Eingriff mehrere Angriffsrunden drehen. Es wird niemanden überraschen, wenn sie dort eintreffen, erwarten sie entschiedenen Widerstand. Sergeant Drak, Ihre Truppe geht zuerst, ihnen wird auch Darth Baobhan zugeteilt. Beachten Sie das der Darth nicht Ihrem Befehl unterstellt ist.“ Der Präfekt wandte sich direkt an Matthew: „Mylord ich möchte empfehlen, dass Ihr euch an den Sergeant haltet, er ist ein erfahrener Soldat und bildet eure Verbindung zu unseren Truppen.“

Matthew nickte dem Verwalter zu und blickte dem zu ihm blickenden Offizier in die Augen. Das es dem Mann nicht schmeckte einen Zivilisten außerhalb seiner Kommandokette zu dem Einsatz mitzunehmen, war etwas das Matthew erwartet hatte. Jedoch schien der Sergeant nicht erbost einen Sith in seinen Reihen zu haben und nickte Ihm mit erwartendem Blick grimmig zu.

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Matthew stand neben dem Sergeant, Deston Drak hatte ihm nach Betreten des LAAT/i kurz die Hand gereicht: „Eine ehre mit euch zu kämpfen, Mylord.“ Matthew hatte nur genickt. Anscheinend hatte der Mann schonmal mit den Extinktoren des Ordens zu tun gehabt. Matthew hoffte das er mit den Erwartungen des Soldaten mithalten konnte. Auch wenn er sich eigentlich keine Sorgen machte, dass die Rebellen ihm wirklich gefährlich werden konnten, wenn er auf den Sergeant und seine Männer achten musste sah die Sache anders aus.

Sergeant Drak drehte sich zu seinen Männern um: „Okay Jungs, es geht los. Schließt die Lücken, bleibt in Bewegung.“

Die Beleuchtung in dem LAAT/i wechselte von Rot auf Grün. „Los, Los, Los!“ Matthew sprang in Reihe mit den Männern des Einsatztrupps. Während er auf das Wasser zu sauste schickte er einen Machtstoß vor sich her, um die Oberfläche zu brechen, dann war er auch schon Unterwasser. Um ihn herum tauchten die Soldaten in das Wasser ab und gemeinsam schwammen sie auf die etwa 100 Meter tief gelegene Unterwasserbasis zu. Die Soldaten hatten zur schnelleren Überbrückung der Strecke einige Tauchscooter mitgenommen und so hing Matthew zusammen mit dem Sergeant an einem solchen Fahrzeug. Die Basis, auf die sie zufuhren, lag teilweise in dem Riff. Die Angriffe durch die TIE-Boote hatten einige Löcher in die Anlage gerissen und bereits während sie sich darauf zu bewegten konnten Sie einige Selkath an und um die gefluteten Teile der Basis schwimmen sehen.

Die Soldaten eröffneten beim Näherkommen das Feuer, Matthews Blaster, der auf diese Entfernung keinerlei Wirkung erzielen würde blieb dabei stumm. Er konzentrierte sich stattdessen darauf die von den Selkath zurück gefeuerten Blasterbolzen mit der Macht auf Ihre Angreifer zurückzulenken. In dieser Technik war er nicht sehr erfahren, und ginge es um seinen Persönlichen Schutz hätte er sie niemals darauf verlassen, in dieser Situation aber war das nicht problematisch. Jeder Schuss, den er zurückleiten konnte, war ein Gewinn für sie und da er sein Lichtschwert hier nicht verwenden konnte war das alles, was ihm blieb.

Sobald sie nah genug an der Basis waren, machten Sie sich daran die Luftschleuse zu öffnen, um den unter Druck stehenden Bereich zu betreten. Die Selkath hatten sich recht schnell in die Basis zurückgezogen. Vermutlich hatten die Männer draußen sich die Schäden angesehen und wollten die Rebellen im inneren vor dem anstehenden Angriff warnen. Die Verteidigung würde also deutlich vorbereiteter Ausfallen als die paar gewechselten Salven.

Der Trupp öffnete die Luftschleuse und sie legten die schwere Schwimmausrüstung ab. Matthew stellte sicher das sein Lichtschwert kein Wasser an den kritischen Stellen zurückbehalten hatte und koppelte den Emitter wieder an die Energiequelle an. Es war gut, dass sie hier tatsächlich an Land kämpfen konnten, so konnte er die Waffe nutzen. Während er seine Ausrüstung prüfte, hatte Sergeant Drak an der Innentüre der Schleuse eine Sprengladung angebracht. Mit einem Donnern zerfetzte es die Kammertüre und Splitter flogen in das innere der Basis hinein. Dann war es Totenstill.

Matthew legte seine Verschleierung ab und tastete mit seinen Machtsinnen in den Gang vor der Schleuse hinaus. Er war lang und hatte keinerlei Abzweigungen, darin regte sich keine Menschenseele also ging er los und deutete dem Sergeant das die Luft frei war.

„Los geht’s.“

In Matthews innerem loderte die Vorfreude auf die Jagd auf. Hier war er wieder in seinem Element und dieses Mal würde seine Beute sich zumindest ein bisschen wehren um die nächste Mahlzeit interessant zu gestalten.



[ Innerer Rand | Pyrshak-System | Manaan | Funkelriffaußenposten | Rebellenstützpunkt] Matthew, Sergeant Drak und sein Squad der lokalen Sicherheitskräfte
 
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Innerer Rand / Pyrshak-System / Manaan / Ahto City / Amphi Park ] Ridley, sowie Clerk Kland, Sergeant Denon und weitere Soldaten

Die Regierungsgleiter standen noch immer, wo Ridley sie zurückgelassen hatte und auch der Polizeischutz hatte sich nicht von der Stelle gerührt. Einige Momente wanderte Ridleys Blick über die Szenerie, bis hen fand was hen suchte. Am Rand des Parkplatzes hatte ein teuer aussehender Renngleiter gehalten, aus dem nun ein hochgewachsener Arkanier stieg. Doktor Melchior war so sehr ein Klischeebild seiner Spezies, wie Ridley sich davon zu distanzieren versuchte. Der Mann war, ebenso wie Ridley selbst, hochgeschossen, trug jedoch die weißen Haare lang und ungefärbt in einer komplizierten Zopffrisur. Die grellweißen Augen strahlten förmlich und wirkten im Kontrast zu der olivfarbenen Haut nahezu gespenstisch.

Gekleidet war der Arzt in teure, aber zivile Gewänder die elegant wogten, als er seinerseits Ridley erspähte und mit resoluten Schritten auf hen zukam. Eine vierfingrige Hand zum Handschlag ausgestreckt. Auch Ridley verließ nun Clerk Klands Seite und trat auf Doktor Melchior zu. Belustigt verfolgte der Gouverneur die überraschten Reaktionen von hens Leibgarde. Ridley hatte trotz Maskerade mit Haarfarbe und Kontaktlinsen durchaus einige Merkmale wie hens Gesichtszüge, die hen im direkten Vergleich als Arkanier auswiesen. Dies musste nun - in diesem Moment - auch für den unaufmerksamsten Betrachter offensichtlich werden. Ridley ging naturgemäß mit hens Herkunft nicht hausieren, daher hätte es hen nicht gewundert, wenn dies eine kleine Offenbarung für den ein oder anderen Soldaten aus Sergeant Denons Truppe war.

“Guten Morgen, Doktor Melchior.”

, begrüßte Ridley den Arzt und gab ihm die Hand. Der Mann hatte einen festen Griff, den Ridley instinktiv versuchte zu erwidern.

“Wenn Sie mit bitte in meinem Gleiter Gesellschaft leisten würden, dann können wir uns sofort auf den Weg zum Krankenhaus machen.”

“Es wäre mir ein Vergnügen, Gouverneur Solaris.”

Bei der Betonung von hens Titel musste Ridley schmunzeln. Doktor Melchior war derjenige gewesen, der hens kybernetischen Respirator verbaut hatte und kannte hen daher noch aus einer Zeit, als hen keinen offiziellen Rang bekleidet hatte. Doktor Melchior trat auf Ridleys Gleiter zu und hielt hen die Tür auf. Binnen weniger Momente saßen beide sich im Innern einander gegenüber und das Gefährt brauste los.

“Also, Doktor. Bitte erklären Sie mir nochmal das Prozedere.”

, sagte Ridley und nickte dem Arzt auffordernd zu. Dieser brummte und zog einen kleinen Holoprojektor aus der Tasche.

“Lassen Sie mich zunächst ausdrücken, dass ich froh bin, Sie so überzeugt zu haben, dass Sie meine Reise von Arkania finanziert haben. Unter uns, das halte ich für eine weise Maßnahme. Arkanianische Physiologie ist äußerst kompliziert und grade von menschlichen Ärzten häufig nur schwer zu erfassen.”

Ridley nickte geduldig, während Doktor Melchior zu einer seiner üblich langatmigen Reden ansetzte. Es war etwas, das der Gouverneur bereits an ihm kannte und nicht unbedingt schätzte, doch war die Expertise des Mannes unbestritten. Ebenfalls war er schon mit Ridleys Körper vertraut, was das Potential für vermeidbare Fehler und Peinlichkeiten deutlich senkte.

“Ich begrüße ebenfalls, dass Sie sich jetzt schon dazu entschlossen haben, Ihren Händen ein Upgrade zu verschaffen. Viele Patienten entscheiden sich erst dafür, wenn es bereits zu spät ist und ihre Arme irreparablen Schaden erlitten zu haben. Das würde die Sache natürlich verkomplizieren. Aber da wir in diesem Fall von gesunden Gliedmaßen ausgehen, haben wir sozusagen ein unbeschriebenes Blatt, auf das wir einen kybernetische Symphonie bannen können. Der Eingriff erfolgt natürlich unter Vollnarkose.“

Doktor Melchior räusperte sich, doch Ridley wusste, dass er noch lange nicht am Ende war.

„Wenn wir Sie schlafengeschickt haben, werden wir Ihre fehlbaren, fleischlichen Hände amputieren. Dadurch dass sie nicht beispielsweise durch einen Unfall katastrophalen Schaden erlitten haben, werden wir in der Lage sein alle bestehenden Nervenenden mit Ihrer neuen Prothese zu verbinden. Anders als in anderen Fällen werden wir Ihre so präparierten Unterarme nicht gänzlich heilen lassen. Stattdessen werden wir Koltoglobulen verwenden, um lediglich die durch den Eingriff beschädigten Blutgefäße zu reparieren. Ihr freiliegendes, aber gesundes Fleisch werden wir dann mit einer biosynthetischen Schutzschicht versehen, Ihre Nervenenden, Adern und so weiter mit den Implantaten verbinden und diese schließlich in Ihren Unterarmknochen verankern. Dieser Aufbau sollte Ihnen einen perfekten Halt, bei gleichzeitig unvergleichlicher Gefühlsechtheit und Kontrolle verschaffen. Wenn Sie mich fragen, sie können sich glücklich schätzen diese evolutionär überzüchtete Fleischklumpen, die noch an Ihren Unterarmen baumeln, gegen eines der besten Produkte einzutauschen, die mit Credits gekauft werden können. Ich wäre selbst überaus neidisch, wenn dieser Eingriff nicht selbst einer meiner ersten gewesen wäre. Minus die Schwimmhäute, aber jedem das Seine.“

Ridley verbarg hens Belustigung hinter einem von hens evolutionär überzüchteten Fleischklumpen und nickte den Monolog des Arztes stets an den richtigen Stellen ab. Es war ein fast schon nostalgisches Gefühl, den arkanianischen Drang zur Selbstverbesserung mal wieder mit einer derartigen Vehemenz um die Ohren gehauen zu bekommen. Aber genau deswegen hatte hen Doktor Melchior ja kommen lassen. Das Gespräch spann sich weiter und der Arzt beantwortete bereitwillig, alle weiteren Fragen, die Ridley noch zu der Thematik einfielen. Dann hatten sie auch schon das Krankenhaus erreicht und Doktor Melchior eskortierte Ridley zu einer eigens präparierten OP-Suite.

In einem kleinen Seitenzimmer entledigte der Gouverneur sich seiner Uniform und zog stattdessen ein wenig schmeichelhaftes, aber dafür notwendiges Krankenhausnachthemd an. Schließlich kehrte hen zurück ins Zimmer und legte sich mit inzwischen doch aufgeregt klopfenden Herzen auf die Liege. Das Möbelstück war angenehm warm – wohl einer der Vorteile einer teuren Suite im Krankenhaus – und erwartete die Ankunft des Arztes.

Dieser ließ nicht lang auf sich warten und betrat, eine kleine Armee aus Krankenschwestern und -brüdern im Schlepptau, das Zimmer. Doktor Melchior hatte sich ebenfalls in Schale geworfen und trug nun einen grellweißen Arztkittel, der auf der Rückseite Raum für ein zusätzliches paar kybernetischer Arme ließ, die er bisher an seinem Brustkorb verschränkt versteckt gehalten haben musste. Anders als an seine natürlichen Gliedmaßen hatte er bei ihnen auf synthetische Haut verzichtet und so hatten die offensichtlichen metallenen Arme etwas Beunruhigendes an sich.

„Sind Sie bereit, Gouverneur?“

, fragte der Arzt und trat – ohne eine Antwort abzuwarten – an die Liege heran.

„Schwester, Narkotika“

, sagte er in geschäftsmäßigem Tonfall und ließ sich eine durchscheinende Atemmaske reichen, die er prompt über Ridleys Gesicht stülpte.

„Gouverneur, wenn Sie die Freundlichkeit besäßen laut bis zehn zu zählen?“

Einen Moment zögerte Ridley, von der um hen herum ausbrechende Geschäftigkeit leicht überwältigt und begann.

„Ein…“

Der Raum wurde schwarz.


[ Innerer Rand / Pyrshak-System / Manaan / Ahto City / Krankenhaus / Luxussuite ] Ridley, sowie Doktor Melchior und Krankenhauspersonal
 
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Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Innerer Rand? / Pyrshak-System? / Manaan? / Ahto City? / Krankenhaus? / Luxussuite? ] ???

Aus der tiefen Schwärze der Bewusstlosigkeit heraus öffneten sich Ridleys Augen mit flatternden Lidern. Hen konnte nicht sagen, was es war, doch etwas sagte hen, dass hen eigentlich noch schlafen sollte. Die Krankenhaus Suite verschwamm und wurde dann wieder scharf. Irgendetwas ging vor sich. Doch was? Wie in Zeitlupe wandte Ridley den Kopf und die Farben des Raumes zogen Schlieren. Er war dunkler, als Ridley ihn in Erinnerung hatte. Dunkle Tücher vor den Fenstern. Eine Maschine piepte, eine weiß gekleidete Gestalt ragte wie ein Engel neben dem Bett auf.

Sekunden, die sich wie Stunden anfühlten, verstrichen während Ridley der Schwester dabei zusah, wie sie OP-Besteck auf einem Tablett zusammenräumte. Ihre Gesichtstentakel zuckten immer wieder in hypnotisierenden Mustern. Dass Ridley die glasigen Augen auf sie gerichtet hatte, hatte sie nicht bemerkt. Fast ohne hens Zutun drehte sich hens Kopf. Auf der anderen Seite des Zimmers stanzte die geschlossene Tür ein regelmäßiges Loch in in die Wand. Doch viel näher an hens Blickfeld lagen hens Hände auf der blauen Bettdecke - oder vielmehr was davon noch übrig war.

Die Stümpfe von Ridleys Armen steckten in gläsernen Globulen, in denen eine fast durchsichtige Flüssigkeit sanft schwappte. Dort wo hens Hände hätten sein müssen, war nichts, nur die weiß schimmernden Enden von hens Unterarmknochen ragten aus dem überraschend roten Fleisch. Jemand hatte metallene Schrauben in sie getrieben, die sich in einschlagendem Kontrast von dem organischen Material abhoben.

Ridleys Magen drehte sich, das Gerät piepte schneller und hastig - zumindest kam es Ridley so vor - wandte sich erneut hens Blick und erspähte die Soldatin am Eingang, der dort Wache hielt. War sie schon die ganze Zeit dort gewesen? Wohl war sie müde, denn ihr Kopf war auf die uniformierte Brust gefallen. Ridley bemerkte, dass ihre Brüste sich ästhetisch gegen den olivgrünen Stoff abhoben. Ridley vergaß, den Gedanken zu verdrängen. Auf den Oberschenkeln der Soldatin hatte sich ein nasser, brauner Fleck ausgebreitet. Wohl von dem Becher Caf, der umgeworfen zu ihren Füßen lag. Die dunkle Flüssigkeit hatte beim Fallen ihre Stiefel mit glitzernden Tropfen besudelt. Irgendetwas war falsch an diesem Bild, doch Ridley war sich nicht sicher was. Hens Magen sträubte sich weiter. Irgendetwas ging vor sich.

Hens Blick fiel auf die Schwester an hens Seite. Sie hatte eine Spritze aufgezogen. Prüfte in diesem Moment, dass keine Luft hineingelangt war. Winzige Tropfen der aus der Spitze schießenden Flüssigkeit fühlten sich eisig auf hens Gesicht an. Nun legte sie die Spritze an einen Katheter, dessen Ende in Ridleys Armbeuge verschwand. Die Maschine piepte schneller und irgendetwas in Ridleys Hinterkopf schrie gegen den Nebel aus Opiaten an, dass hier etwas ganz und gar nicht mit rechten Dingen zuging. Ridley schrie, doch hens Mund entrang sich nur ein schwaches Stöhnen, während Speichel über hens Kinn lief, um auf hens Brust zu tropfen. Mit einem Ruck sah die Schwester auf und richtete die kalten Alienaugen direkt auf Ridleys Gesicht.

Das Piepen der Maschine wurde zu einem durchdringenden Kreischen in Ridleys Ohren und farbige Schlieren tanzten im Takt. Als wäre ein Damm gebrochen, zuckten plötzlich Ridleys Arme. Unkoordiniert verfing der rechte Arm sich im Schlauch des Katheters und mit einem Ruck verließ die Nadel das Fleisch. Die Schwester gab ein unbestimmtes Geräusch von sich und drückte eine Hand bleischwer auf Ridleys Brust. Nun fuhr der linke Arm durch die Luft und mit einem schrillen Knirschen zerschellte die Koltoglobule an der Wange des Alien. Die Schwester stolperte zurück und Ridley warf sich nach vorne, hinaus aus dem Bett und hart schlug plötzlich der Boden an hens Schläfe. Dumpfer Schmerz pochte an Ridleys Stirn und linkem Armstumpf, während hen sich vorwärts zog. Auf die Tür zu. Erneut schrie hen und erneut war alles, was hens Mund verließ, ein ersticktes Stöhnen.

Wie eine Albtraumgestalt ragte die Schwester über hen auf. Das Gesicht und den weißen Kittel mit Blut besudelt. Die Spritze in der Hand. Sie war schnell. Schneller als es Ridley es auf allen Vieren sein konnte. Die Erkenntnis war noch nicht gefasst, da hatte hen plötzlich die Beine unter sich. Wie eine Betrunkene stolperte hen auf die Tür zu, während Blut aus der aufgeplatzten Schläfe in hens Auge rann. Eine harte Hand packte hen an der Schulter, wollte hen zu Boden reißen, doch erneut instinktiv wand Ridley sich unter den stählernen Fingern, zuckte unkontrolliert, schlug um sich. Der Griff lockerte sich und mit aller Macht warf hen sich nach vorne, gegen die Tür die plötzlich vor hen aufrage. Dumpf schlug hen dagegen, warf sich herum und sah, wie die Schwester auf hen zutrat, die Spritze erhoben. Siegesgewiss.

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Hens Haltes beraubt fiel hen nach hinten und sah zu der grellweißen Gestalt auf, auf die über hen aufragte. Ein Arzt? Nein, Ärzte trugen keine surrenden, roten Schwerter in der Hand. Ridley stöhnte und hens Arme hasteten hilfesuchend nach dem polierten Stiefeln. Hätte hen Finger besessen, hätten sie sich in das Material gekrallt. Als hätte es schon immer so sein müssen, verschlang hen die Dunkelheit.


[ Innerer Rand? / Pyrshak-System? / Manaan? / Ahto City? / Krankenhaus? / Luxussuite? ] ???
 
[ Innerer Rand | Pyrshak-System | Manaan | Atho-City | Gleiter] Matthew


Sie kehrten nach dem Einsatz am Funkelriffaußenposten nach Atho City zurück. Matthews Blick auf den Chrono sagte ihm das der Gouverneur wahrscheinlich noch nicht von seiner Operation zurück gekehrt war also machte er sich mit einem Gleiter auf den Weg zurück zu dem Hotel. Seine Leibgarde wartete dort auf seine Rückkehr also würde er sie abholen und sich dann auf den Weg ins Krankenhaus machen.

Während der Gleiter sich durch den Verkehr in der Stadt schlängelte, nutzte Matthew die Gelegenheit, um sich von dem Einsatz zu erholen. Inzwischen fiel es ihm leicht sich in die Tiefschlaftrance zu versetzten. Selbst der Gleiter und der umgebende Verkehr hinderte ihn kaum. In die Trance versunken spürte Matthew das bei Ridley etwas nicht stimmte. Bisher hatte er noch nie Visionen gehabt und lediglich die nächsten Sekunden Vorausahnen können, aber er war sich sicher das die Macht ihm etwas mitteilen wollte. Der Gouverneur Truuines war in Gefahr.

„Planänderung bringen sie mich sofort zum Krankenhaus und pfeifen sie auf den Verkehr, ich will bereits vor 5 Minuten dort sein.“

Der Fahrer des Gleiters stutze nur kurz als Matthew plötzlich aus der absoluten Stille heraus seine Anweisung gab, nickte dann jedoch und änderte die Richtung. Da es sich um ein Regierungsfahrzeug handelte hielt sie ohnehin niemand auf und so waren sie nur wenige Minuten später am Krankenhaus. Matthew wartete nicht darauf das der Mann den Gleiter abstellte, er sprang bereits im Sinkflug aus dem Gefährt.

Sorge und Wut mischte sich in Matthew zu einem brodelnden Feuer. Er hatte bereits so viel Arbeit in den Gouverneur und den Deal für Alaani Inc. gesteckt. Er hatte seinen eigenen Namen mit der Verwaltung Truuines in Verbindung gebracht und auch den Namen seines Meisters. Wenn jemand dem arkanischen Verwalter etwas antuen wollte dann würde er es mit Ihm Darth Baobhan höchst persönlich zu tun bekommen. Niemand hier sollte es auch nur wagen sich ihm in den Weg zu stellen.

Mit wehendem Mantel fegte er durch den Eingangsbereich, das Wachpersonal, welches in der Nähe des Empfangs gelangweilt auf die Besucher achtete fegte er mit einem Machtstoß beiseite als sie Versuchten sich ihm in den Weg zu stellen. Zum Glück war er bei der Planung der Sicherheitsvorkehrungen für die OP des Gouverneurs beteiligt gewesen, und so wusste er, dass der arkanische Arzt eigens für den Eingriff eine OP-Suite bereitgestellt bekommen hatte. Also raste er nun mit unmenschlicher Geschwindigkeit durch das Krankenhaus. Türen flogen vor ihm aus den Verankerungen oder sprangen auf, noch bevor er sie auch nur berührt hatte.

Dann konnte er den Gouverneur mit seinem Machtsinn erfassen, er war geschwächt, hoffentlich nur von der Operation. Jedoch war er auch in Panik, und offensichtlich wach. Eigentlich hätte der Eingriff länger dauern sollen und Solaris hätte noch wenigstens ein oder zwei Stunden unter Narkose stehen müssen. Matthew fegte durch den Gang an dessen Ende sich die Suite befand und er nahm das Lichtschwert vom Gürtel. Er konnte nun spüren, was in dem Raum vor sich ging. Ridley Solaris, seiner Hände beraubt und immer noch betäubt von dem Mittel, das ihn eigentlich tief und fest schlafen lassen müsste, stand mit dem Rücken zur verschlossenen Türe und versuchte mit seinen Verstümmelten Armen eine Schwester mit einer Spritze von sich fortzuhalten, in deren Aura nur eines schimmerte. Mordlust.

Matthew zündete die Klinge seines Lichtschwerts und riss die Türe einfach mit der Macht aus Ihrer Verankerung und in den Gang hinaus. Der Gouverneur, der sich nur mit der Türe hatte halten können, kippte nach hinten und auf den Gang hinaus und blieb zu Matthews Füßen liegen. Für einen Moment starrte der blasse Arkanier den Anzati aus trüben Augen an, dann flackerte ein Erkennen in seiner Aura auf und im nächsten Moment verblasste das Bewusstsein in dem Mann. Matthew schritt über den Gouverneur hinweg. Die Schwester, die gerade noch versucht hatte Ihren Patienten zu ermorden gab einen Empörten laut von sich.

„Was fällt Ihnen ein, dies ist ein steriler Raum. Sie müssen sofort gehen.“

Der Blick der Frau verfing sich auf dem surrenden Lichtschwert und ihre Tirade erstarb. Matthew machte sich nicht die Mühe passende Worte zu finden. In einer kurzen Folge schlug er dem Alien das linke Bein, unterhalb des Knies, die rechte Hand, die die Spritze gehalten hatte, ab und stach Ihr mit der Spitze seiner Klinge in die linke Schulter. Die Schmerzensschreie der Frau ignorierend fegte er sie mit einem Machtstoß quer durch den Raum, sodass sie durch die abdunkelnden Vorhänge flog. Das Fenster, das ihren Flug stoppte, brach mit einem lauten Scheppern und sie fiel bewusstlos zu Boden. Wäre sie aus dem Fenster geflogen es hätte ihm nicht egaler sein können.

Er drehte sich um zur Türe, inzwischen trafen dort die ersten Krankenschwestern ein und begannen zu schreien. Mit Hilfe der Macht zwang Matthew sie still zu sein. Dann legte er Ridley zurück auf die Liege und startete die Überwachungsmonitore neu. Der Gouverneur war wieder in Narkose verfallen, seine Werte schienen jedoch stabil zu sein. Als an der Türe langsam ein Tumult ausbrach, die zum Schweigen gebrachten Schwestern waren offensichtlich auch einfach dort, wo sie standen, festgefroren und jemand machte sich Lautstark daran sich durch die Gruppe zu arbeiten.

Zuerst betrat ein Arkanier den Raum, Matthew konnte bloß raten, dass es sich um den engagierten Arzt Doktor Melchior handeln musste. Dann kamen die Leibwachen des Gouverneurs herein, gefolgt von ein paar Sicherheitsleuten des Krankenhauses. Zunächst wollte das Wachpersonal wohl auf Matthew zugehen jedoch sorgte Sergeant Denon, nach einem kurzen Blick auf den Gouverneur und auf den Legaten, schnell dafür das der Raum von nicht essenziellem Personal geräumt und die Attentäterin festgenommen wurde.

„Ist der Gouverneur in Ordnung?“, fragte Matthew den Arzt in dem langsam ruhiger werdendem OP-Raum.

„Ja, er scheint stabil zu sein. Ich muss diese Globule ersetzen und dann muss ich mich um die Prothesen kümmern, ich bin lediglich für 10 Minuten nicht hier gewesen, um sie für die Transplantation vorzubereiten. Was ist hier passiert?“

Matthew blickte den Mann eindringlich an, könnte es sein das er an dem Attentat beteiligt gewesen war? Wusste er etwas?

„Ein Mordanschlag auf den Gouverneur. Ich werde ihn ab jetzt nicht mehr aus den Augen lassen bis wir diesen Planeten verlassen. Tuen sie Ihre Arbeit Doktor, und dann werden Sie ihr gesamtes OP-Team versammeln und auf weitere Anweisungen warten. Dieser Vorfall wird eine Untersuchung durch die Lokale Sicherheit nach sich ziehen.“

Der Arzt schien für einen Moment widersprechen zu wollen, doch offensichtlich erkannte er das er mit dem Sith besser nicht diskutierte. Unter Matthews wachsamen Augen machte er sich also daran den Eingriff abzuschließen. Während der Gouverneur sich also von der Narkose erholte sandte Matthew eine Com Nachricht an Legat Taldrim und organisierte mit Sergeant Denon die Untersuchung des Vorfalls. Die Krankenhausschwester würde sich noch ein wenig von ihren Verletzungen erholen müssen, ehe sie befragt werden konnte.



[ Innerer Rand | Pyrshak-System | Manaan | Atho-City | Krankenhaus | Luxus-Suite] Matthew Severide, Ridley Solaris, Sargeant Denon (NPC)
 
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Innerer Rand / Pyrshak-System / Manaan / Ahto City / Krankenhaus / Andere Luxussuite ] Ridley, sowie Doktor Melchior

Unbeholfen schaufelte Ridley sich mit der Rechten ofengerösteten Seetang in den Mund, während hen Doktor Melchior zuhörte. Die frisch angebrachte Hand fühlte sich noch fremd an und der zusätzliche Finger machte sie breiter als gewohnt. Es war frustrierend immer wieder an Ecken, Kanten und Gegenständen hängen zu bleiben, doch immerhin hatte hen die Hand wieder. Ridleys linker Arm war bei dem Angriff der Rebellin verletzt worden und regenerierte sich grade noch in einer frisch aufgezogenen Koltoglobule.

Zunächst hatte die ganze Affäre wie ein schlechter Traum gewirkt, doch, so hatte man Ridley versichert, war hens narkosevernebelte Erinnerung tatsächlich ziemlich akkurat. Ebenfalls taten die professionell verbundenen Blessuren ihr Übriges das Geschehene zu bestätigen, ganz zu schweigen davon, dass man einen frischen Raum hatte herrichten müssen. Nach Ridleys Aufwachen hatte Legat Severide eigentlich umgehend abreisen wollen, doch hatte Doktor Melchior darauf bestanden zu warten, bis wenigstens die zweite Prothese auch angebracht war. Da dies lediglich eine Verzögerung um wenige Stunden darstellen würde, hatte Ridley zugestimmt. Insgeheim war der Gouverneur auch ganz froh hens Wunden in einem weichen Krankenhausbett, anstatt dem engen Lambdashuttle lecken zu können.

Als Ridley hens Mahl beendet hatte, stellte hen die Schalte auf dem Nachttisch ab. Beinahe hätte hen sie mit der Hand sofort wieder umgeworfen, doch so langsam lernte der Gouverneur mit der Prothese umzugehen.

„Also dann, wenn Sie so freundlich wären einige Male mit jedem Finger Ihren Daumen zu berühren? In der Zwischenzeit werde ich Ihre andere Hand für die Prothese bereitmachen.“

, sagte Doktor Melchior mit zufriedenem Unterton und schritt geschäftig um das Bett herum. Stumm nickend hielt Ridley ihm den linken Armstumpf hin und begann mit der Daumenspitze methodisch jeden Finger abzuarbeiten. Es war schwerer, als hen sich das vorgestellt hatte. Auch hier versuchte hens Hirn hen Stöcke zwischen die Finger zu werfen, da die Übung sich mit fünf Fingern einfach komisch anfühlte. Ebenfalls hatte Ridley noch nicht raus, wie die Stärke der bionischen Finger am besten moduliert werden konnte und so gab ein Finger nach dem anderen entweder ein überraschend lautes Klacken von sich, oder berührte den Daumen erst gar nicht.

„Ja, ich denke Sie werden ein paar Tage brauchen, bis Sie sich an alles gewöhnt haben. Danach sollten Sie aber den Bogen raushaben und wieder wie gewohnt Tippen und Schreiben können…“

„Ein paar TAGE?!“

, unterbrach Ridley den Arzt überrascht. Eigentlich hatte hen gehofft auf dem Rückflug schon einige liegengebliebene Angelegenheiten aufholen zu können. Der Arzt musste auf das empörte Gesicht des Gouverneurs hin schmunzeln, quittierte den Ausbruch jedoch nicht mit einer Antwort. Stattdessen fuhr er mit seinem Vortrag fort. Nicht, dass Ridley eine Antwort gebraucht hatte. Die Sache war logisch und manchmal lagen Wunschtraum und Wirklichkeit schmerzhaft weit voneinander entfernt. Hätte Ridley nur schon einen geeigneten Kandidaten für einen Vizegouverneur gefunden... Dann während ein paar Tage Motorikausfall auch nur noch tragisch und nicht mehr katastrophal. Aber hen hatte ja unbedingt neue Hände haben wollen. Immerhin würde Ridley in Kürze wieder persönlich auf Truuine sein und Clerk Timone im Zweifel alles im Detail diktieren können.

Schließlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, hatte Doktor Melchior sowohl seinen medizinischen Vortrag als auch die Montage der linken Hand beendet. Probeweise bewegte Ridley die Finger und musste zu hens Frustration feststellen, dass diese sich genauso gegen Benutzung sträubten, wie die Finger der rechten Hand zuvor.

„Also dann, Gouverneur. Falls wir uns vor Ihrer Abreise nicht mehr sehen sollten, sage ich schonmal ‚Auf bald‘. Sollten Sie weitere Arbeiten benötigen, stehe ich Ihnen natürlich jederzeit zur Verfügung. Wenn Sie aber noch viele weitere Implantate in Ihrer Zukunft sehen, sollten wir möglichst bald darüber nachdenken einen Biofeedback Regulator einzubauen. Ihr Körper wird mit zwei Händen und einem Respirator zwar problemlos fertig, aber wir wollen ja bei zukünftigen Operationen ja nicht erst Handeln, wenn Ihre Lebensqualität negativ beeinflusst wird. Ich werde dann jetzt Legat Severide hereinbitten. Ich habe ihm gedroht, dass er die Integrität Ihrer Hände riskiert, wenn er uns unterbricht. Sollte er selbst Aspirationen haben aus der Limitation seiner fleischlichen Hülle auszubrechen, würde ich mich über eine Empfehlung selbstverständlich freuen.“

Der Arzt lächelte amüsiert und quittierte Ridleys eigene Abschiedsworte mit einem Nicken. Dann verließ er den Raum und nur wenige Sekunden später stiefelte Severide herein. Seit dem Aufwachen hatte Ridley ihn nicht mehr gesehen, da Doktor Melchior hen die ganze Zeit über in Beschlag genommen hatte.

„Ah! Guten Morgen, Legat! Gibt es schon etwas zu berichten? Wie geht es dem Wachposten aus meinem Zimmer gestern? Hat die Angreiferin sie lediglich betäubt, oder hat meine Garde ein weiteres Opfer zu beklagen?“


[ Innerer Rand / Pyrshak-System / Manaan / Ahto City / Krankenhaus / Andere Luxussuite ] Ridley und Matthew
 

[ Innerer Rand | Pyrshak-System | Manaan | Atho-City | Krankenhaus | Luxus-Suite] Matthew Severide, Ridley Solaris



Matthew betrat die Krankensuite, in der der Gouverneur von Truuine sich einen etwas verlängerten Aufenthalt genehmigen musste. Der Anschlag auf sein Leben und die dadurch beschädigte Globule an seiner linken Hand hatte die Verzögerung notwendig gemacht. Dr. Melchior hatte Matthew gedroht, dass er wenn er dem Arzt weiter auf die Finger starrte die Montage der linken Hand und der gesamte Eingriff doch noch nach hinten los gehen würde.


„Die Garde ist vollzählig, Gouverneur. Was auch immer dieses Subjekt euch Verabreichen wollte scheinbar wäre eine große Dosis davon notwendig, um eine Person umzubringen, die nicht bereits unter Narkose steht.“


Matthew beobachtete den schlanken Arkanier dabei, wie er unbeholfen mit der Rechten die Schüssel mit Seetang festhielt und mit der scheinbar etwas starreren Linken etwas davon in den Mund steckte. Die hölzerne Schüssel knarzte bedenklich unter dem Griff des Gouverneurs.


„Die lokale Sicherheit hat eine Untersuchung der ganzen Sache aufgenommen, Legat Taldrim hat mir versichert, dass die Sache höchste Priorität hat. Die Gefangene wird befragt und allen möglichen Spuren nachgegangen. Ich persönlich denke wir sollten den Ausgang der Untersuchung nicht abwarten. Da ich ohnehin nochmal hierher zurückkehren werde, glaube ich das Taldrim sich wirklich bemühen wird die Sache aufzuklären.“


Nachdem der Gouverneur scheinbar mit seinem Mahl fertig war und sich wieder ein paar Fingerübungen zuwandte räusperte Matthew sich ein wenig.

„Gouverneur, Clerk Kland ist hier, ich glaube er hat Neuigkeiten, was den Consular-Kreuzer angeht. Wollt ihr ihn hier in Empfang nehmen? Dann könnten wir nach der Unterredung endlich zum Raumhafen aufbrechen. Wir sind schon länger auf Manaan als wir veranschlagt haben und wenn wir nicht bald zurückkehren, könnte Auffallen, das wir tatsächlich den Planten verlassen haben.“


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