Militärgeschichte

Kleine Randnotiz :
Heute vor genau 60 Jahren,am 07.06.1955 wurde das sogenannte
"Amt Blank" in das Bundesministerium für Verteidigung umbenannt.
 
Heute vor genau 70 Jahren,am 09.06.1945 wurde die SAMD gegründet.

Die SMAD war in den Jahren 1945-1949 wichtigstes Instrument der sowejetischen Besatzungspolitik und zugleich das höchste exekutive, legislative und judikative Organ in der Sowjischen Besatzungszone (SBZ). Sie wurde am 9. Juni 1945 gebildet und hatte zeitweise über 50 000 Mitarbeiter. Ausgehend von der Zentrale in Berlin-Karlshorst, spannte die SMAD über die Länder bis hinunter zu Ortskommandanturen ein engmaschiges Kontroll- und Anleitungsnetz. Auf der Basis der Moskauer Vorgaben und unter willkürlicher Auslegung alliierter Vereinbarungen über Deutschland war sie maßgeblich für die Etablierung der SED Herrschaft in Mitteldeutschland und die Ausrichtung des gesamten politischen und gesellschaftlichen Systems am sowjetischen Referenzmodell verantwortlich. Die SMAD schuf dabei nicht nur Rahmenbedingungen, sondern griff auch, vor allem mittels Befehlen, direkt und umfassenden regelnd in die Arbeit deutscher Institutionen ein. Innerhalb der SMAD gab es im Apparat des Politischen Beraters der SMAD ein eigenes Referat für die Gewerkschaftsarbeit. Auch nach der Gründung der DDR am 07.10.1949 und der kurz danach erfolgenden Umwandlung der SMAD in die Sowjetische Kontrollkommission (SKK) blieb die Sowjetunion „oberster Souverän“ in der DDR.

Der SMAD-Befehl Nr.1 vom 09.06.19945 lautete wie folgt :





9. Juni 1945

Stadt Berlin

Hiermit wird zur allgemeinen Kenntnis folgendes bekanntgegeben:

1. Zur Durchführung der Kontrolle über die Erfüllung der Deutschland durch die bedingungslose Kapitulation auferlegten Bedingungen und zur Verwaltung der sowjetischen Okkupationszone in Deutschland wurde die Sowjetische Militärische Administration gebildet.

2. Zum Obersten Chef der Sowjetischen Militärischen Administration wurde ich ernannt.
Zum ersten Stellvertreter des Obersten Chefs der Militärischen Administration wurde Armeegeneral W. D. Sokolowski ernannt.
Zum Stellvertreter des Obersten Chefs in Sachen der Ziviladministration wurde Generaloberst I. A. Serow ernannt.
Zum Stabschef der Sowjetischen Militärischen Administration wurde Generaloberst W. W. Kurasow ernannt.

3. Der Standort der Sowjetischen Militärischen Administration ist die Stadt Berlin.


Der Oberste Chef der Sowjetischen
Militärischen Administration
Oberbefehlshaber der Sowjetischen Okkupationstruppen
in Deutschland
Marschall der Sowjetunion G. K. Shukow

Der Stabschef der Sowjetischen
Militärischen Administration
Generaloberst W. W. Kurasow


Der SMAD-Befehl Nr. 2 vom 10.06.1945 schuf nicht nur die rechtliche Voraussetzung für die Gründung von „antifaschist.-demokrat. Parteien“, sondern auch für die Veröffentlichung des Gründungsaufrufs des Vorbereitenden Gewerkschaftsausschusses für Groß-Berlin am 15.0. 1945, mit dem der organisatorische Aufbau von Gewerkschaften von Berlin aus seinen Anfang nahm. Die SMAD grif in alle Bereiche des öffendlichen und politischen Lebens in der Sowjetischen Besatzungszohne ein war aber letzten Endes nur der Briefträger der Weisungen aus Moskau. Anderst als die westlichen Militärverwaltungen hatte die SMAD kaum eigene Befugnise und stand teilweise gar im Streit mit anderen sowjetischen Behörden wie NKWD u.ä..



Die obersten Chefs der SMAD waren :



Vom 09.06.1945 bis zum 03.07.1946 Marschall der Swojet-Union Georgie Konstantinowitsch Schukow.



Vom 03.07.1946 bis zum 03.04.1949 Marschall der Sowjet-Union Wassili Danilowitsch Sokolowski



Vom 03.04.1949 bis zum 07.10.1949 der damalige Armeegeneral und spätere Marschall der Sowjet-Union Wassili Iwanowitsch Tschuikow.



Der jeweilige Oberste Chef der SMAD war zugleich auch der Oberste Befehlshaber der sowjetischen Truppen in Deutschland.
 
Es ist nicht zu glauben.
Die Firma Colt,DER Inbegriff US-amerikanischer Waffenherstellung steht vor der Pleite :

http://www.spiegel.de/wirtschaft/un...-a-1038229.html#js-article-comments-box-pager

Die bekanntesten Waffen der Firma Colt dürften sein der legendäre Colt Peacemaker,die Colt Phyton,die Colt Gouverment 1911,das M16 Sturmgewehr und der M4 Carabiner.


Das man in einem Waffenverückten Land wie den USA vor der Pleite stehen kann ist mir ein Rätsel.
 
Das man in einem Waffenverückten Land wie den USA vor der Pleite stehen kann ist mir ein Rätsel.

Auch Traditionsunternehmen sind in einer freien Wirtschaft nunmal nicht vor Pleiten gefeit. Das kann verschiedene Gründe haben, z.B. Missmanagement, tatächlich oder gefühlt schlechtere Qualität als die Konkurrenz, schlechtes Marketing usw. Es wäre nicht das erste Traditionsunternehmen, welches sich seiner Stellung am Markt etwas zu sicher ist, und daher wichtige Entwicklungen und Trends verschläft.

C.
 
Auch Traditionsunternehmen sind in einer freien Wirtschaft nunmal nicht vor Pleiten gefeit. Das kann verschiedene Gründe haben, z.B. Missmanagement, tatächlich oder gefühlt schlechtere Qualität als die Konkurrenz, schlechtes Marketing usw. Es wäre nicht das erste Traditionsunternehmen, welches sich seiner Stellung am Markt etwas zu sicher ist, und daher wichtige Entwicklungen und Trends verschläft.

C.


Ist ja alles richtig.Aber Colt ?
Colt ist doch das für die USA was Kalaschnikow für Russland ist.
Das hätte ich mir nie vorstellen können.
Eher geht McDonalds zugrunde.
 
Ist ja alles richtig.Aber Colt ?
Colt ist doch das für die USA was Kalaschnikow für Russland ist.
Das hätte ich mir nie vorstellen können.
Eher geht McDonalds zugrunde.

Na, das passt doch. IZHMASH ist schließlich auch schon pleite gewesen. :-D

Man kann sich halt nicht auf den Lorbeeren von vorgestern ausruhen. Das Design des AR-15 ist scheinbar nicht mehr geschützt und die U.S. Streitkräfte kaufen in den letzten Jahren halt entweder von anderen Herstellern in den USA oder in Europa. FN Herstal und Heckler & Koch konnten sich in den letzten Jahren ja einige Waffendeals der U.S. Streitkräfte sichern.
 
[...] und die U.S. Streitkräfte kaufen in den letzten Jahren halt entweder von anderen Herstellern in den USA oder in Europa.

Genauso, wie die IDF von den subventionierten Sturmgewehren der M-16-Familie auf das TAR-21 umgestiegen ist und auch die zahllosen US-amerikanischen Polizeibehörden und Bundespolizeien immer seltener auf das M4 zurückgreifen. Auch Waffenhersteller können Trends verschlafen, davor dürfte auch Colt nicht gefeit sein. Ich frage mich übrigens, ob Hecker & Koch, nach der ganzen Affäre um das G36, nicht vielleicht ein ähnliches Schicksal droht.
 
Ist ja alles richtig.Aber Colt ?
Colt ist doch das für die USA was Kalaschnikow für Russland ist.
Das hätte ich mir nie vorstellen können.
Eher geht McDonalds zugrunde.

Colt Defense LLC hatte im Grunde seit der Unternehmensgründung Probleme, die teilweise durch Glücksfälle verschleiert oder zeitweise gelöst werden konnten. Man hat bspw. zuletzt sehr auf eine expansive Sicherheitspolitik bzw. ein stetig steigendes Budget des DoD gesetzt und auf der anderen Seite eine masochistische Margenpolitik gefahren: so sind selbst in Zeiten des Afghanistan- und Irakkrieges verhältnismäßig geringe Gewinne abgeworfen worden. Mit der geänderten Marschrichtung durch Obama und dem Verschlafen des Booms im zivilen Sektor (Angst vor restrikitiver Reglementierung des Waffenbesitzes) aufgrund der hinderlichen Firmenstruktur sind einem dann wieder Millionen durch die Lappen gegangen.

Da gibt es noch weitere Faktoren wie fehlende Innovationen und fragwürdige Qualität - unter'm Strich kommt dann so etwas dabei heraus.
 
Da der Herr Feldmarschall im Urlaub verweilt übernehme ich das heute mal:


Heute vor exakt 200 Jahren wurde bei der Ortschaft Waterloo im heutigen Belgien jene Schlacht geschlagen, die Napoleon Bonapartes Herrschaft endgültig beenden sollte.

Napoleon, 1814 auf die Mittelmeerinsel Elba verbannt, beobachtete von dort die wachsende Unzufriedenheit der Franzosen unter der widerhergestellten Monarchie unter König Ludwig XVIII.

Anfang 1815 sah Bonaparte seine Chance gekommen. Am 1. März landete er mit etwa 1000 Getreuen in Antibes. Sein Marsch auf Paris wurde zu einem Triumphzug, als sich immer mehr Truppen, die eigentlich geschickt waren, ihn aufzuhalten zu Napoleon überliefen. Darunter auch sein ehemaliger Marschall Michel Ney, der noch beim Abmarsch in Paris geschworen hatte, Bonaparte in einem Käfig zurück in die Hauptstadt zu bringen.

Die noch beim Wiener Kongress tagenden Siegermächte von 1814 konnten die Rückkehr Napoleons natürlich nicht widerstandslos hinnehmen, und beschlossen sofort die Aufstellung eines ca. 700.000 Mann starken Heeres, um den Korsen erneut in die Schranken zu weisen. Dies wusste Bonaparte natürlich, doch ebenso wusste er, dass die Anmarschwege aus Österreich und Russland lang waren, und das er schnell handeln musste, wollte er in dem heraufziehenden Konflikt eine Chance haben seine wiedererlangte Macht gegen die äußeren Feinde zu sichern.

Im Laufe des Frühjahres hob er folglich eine neue Armee aus, die er alsbald gedachte in Marsch zu setzen. Die insgesamt ca. 120.000 Mann starke Armée du Nord war lange nicht die Grande Armée vergangener Tage, weder was die Soldaten noch die Führung anging. Napoleons alter Generalstabschef Berthier war tot, Murat in Ungnade gefallen, und viele andere hohe Offiziere standen ebenfalls nicht zur Verfügung, da sie entweder im Ruhestand waren, oder - anders als Ney - an ihrem Treueeid auf Ludwig XVIII. festhielten. Schließlich wurde Nicholas-Jean de Dieu Soult Generalstabschef, obwohl ihm dazu die nötige Ausbildung fehlte, Emmanuel de Grouchy sollte den rechten Flügel der Armee führen, obwohl er zuvor nie mehr als ein Korps befehligt hatte und Ney - ein Kämpfer, dem es allerdings an operativen Fähigkeiten fehlte - übernahm den linken Flügel. Louis-Nicholas Davout, der wohl fähigste Kopf in der neuen militärischen Führung, beließ Bonaparte in Paris, um als Kriegsminister die Hauptstadt gegen eventuelle Aufstände zu sichern.

Über Spione hatte Napoleon unterdessen erfahren, dass sie die Gegner in den vereinigten Niederlanden begannen zu sammeln. Die Preußen unter Gebhard Lebrecht von Blücher im Raum Lüttich - Dinant -Charleroi sowie eine britische Armee verstärkt durch Niederländer, Hannoveraner, Braunschweiger und Nassauer unter dem Duke of Wellington im Raum Brüssel - Gent - Mons.

Napoleons Plan sah vor mit seiner zusammengezogenen Armee zwischen die verstreut liegenden Korps des Gegners zu stoßen, diese nacheinander anzugreifen und über die innere Linie wahlweise den rechten oder den linken Flügel zu verstärken. Zudem wusste Napoleon, dass die Nachschub- Rückzugswege seiner Gegner auseinanderstrebten. Die der Preußen nach Osten, die der Briten nach Norden zu den Kanalhäfen, sodaß er davon ausgehen konnte, dass sich beide Armeen in verschiedene Richtungen zurückziehen würden, was es ihm erleichtern würde, deren Vereinigung zu verhindern.

Am 15. Juni überschritt die Armée du Nord die Grenze, am Abend nahm Napoleon Quartier in Charleroi. Beim Abendessen erfuhr Wellington, dass französische Aufklärer die für die geplante Vereinigung mit Blüchers Armee immens wichtige Kreuzung Quatre-Bras erreicht hatten. Wellington war davon ausgegangen, dass Napoleon ihn rechts versuchen würde zu umgehen und begonnen, seine Armee 11km westlich von Quatre-Bras bei Nivelle zusammen zu ziehen. Jedoch hatte der niederländische Befehlshaber bei Quatre-Bras die strategisch wichtige Lage der Kreuzung erkannt und den Befehl nach Nivelles zu gehen ignoriert, sodasß nun zwei Brigaden die Kreuzung hielten. Ney, der in einer ähnlichen Situation in Spanien schlechte Erfahrungen gemacht hatte, als er beim Angriff auf vermeintlich leichte Kräfte mitten in Wellingtons eingegrabene Hauptstreitmacht gelaufen war, führte den Angriff zunächst nur zögerlich und verpasste so die große Chance, die Kreuzung zu nehmen, bevor Verstärkung eintraf.

Etwa zeitgleich begann auf dem rechten Flügel die Schlacht von Ligny, Napoleons letzter Sieg, gegen Blüchers Preußen. Der ungestüme, als "Marschall Vorwärts" bekannte Blücher hatte seine Truppen schlecht aufgestellt und begünstigte so den französischen Sieg, der jedoch deutlicher ausfallen müssen. Zwar konnte Napoleon den Rückzug der Preußen erzwingen, verpasste es jedoch Blüchers Armee zu zerschlagen. Ney hatte sich bei Quatre-Bras festgebissen, und konnte keinerlei Verstärkungen für einen energischeren Angriff abstellen. Schlimmer noch: Durch widersprüchliche Befehle irrte ein komplettes französisches Korps den ganzen Tag lang zwischen beiden Schlachtfeldern hin und her, ohne an einer der beiden Schlachten teilzunehmen. Zudem war Blücher während der Schlacht verwundet worden und wurde von seinem Generalstabschef August-Neidhardt von Gneisenau vertreten, der sich nicht nach Osten Richtung Lüttich zurückzog, sondern nach Wavre im Norden, von wo es möglich sein würde zu Wellington zu stoßen, zumal mit dem IV. Korps (von Bühlow) frische Kräfte im Anmarsch waren. Bonaparte hatte Grouchy mit 33.000 Mann losgeschickt, die Preußen zu verfolgen und zu binden, was sich jedoch im weiteren Verlauf als fatal erweisen sollte.

Als Wellington am Abend von der preußischen Niederlage bei Ligny hörte, vermutete er zurecht, dass die Franzosen sich schon bald mit ihrer Hauptmacht ihm zuwenden würden. Daher rückte er am Morgen des 17.6. ab und nahm Stellung zwischen dem Städtchen Braine-l’Alleud und dem Meierhof Papelotte. Seine Hauptmacht bezog Defensivpositionen beiderseits der Straße von Charleroi nach Brüssel entlang eines Höhenzuges, dem vor dem rechten Flügel das Schloss Hougoumont, in der Mitte der befestigte Gutshof La Haye Sainte und dem linken Flügel die Höfe Papelotte, La Haye und Fichermont vorgelagert waren.

Napoleon stellte sein Truppen ca. 2km entfernt in Schlachtordnung auf, und legte den Angriffsbeginn auf dem 18.6. um 9:00h morgens. Allerdings regnete es die ganze Nacht hindurch sehr stark, was die Beweglichkeit der Truppen, besonders der Artillerie, sehr stark einschränkte. Deswegen wurde der Angriffsbeginn auf 11:30 verschoben.

Doch bereits vor dem Beginn der Auseinandersetzung beging Napoleon einen schwerwiegenden Fehler. Obwohl er durch Spione erfahren hatte, dass sich die Preußen nach Wavre statt nach Lüttich zurückzogen, unterließ er es Grouchy entsprechenden Befehle zukommen zu lassen, die ihn nach Wavre beordert und mit der französischen Hauptmacht hätte Fühlung halten lassen können. Offenbar unterschätzte Bonaparte die Fähigkeiten der Preußen, sich nach der Niederlage bei Ligny so schnell sammeln zu können, um in die Schlacht einzugreifen.

Um 11:30 eröffneten die Franzosen die Schlacht mit einem Angriff der 6. Infanteriedivision unter Jérôme Bonaparte auf das Gehöft Hougoumont, welches jedoch von einem britischen Garderegiment sowie Braunschweigern und Nassauern zäh verteidigt wurde. Gegen Mittag begannen die Franzosen die Gebäude mit Haubitzen zu beschießen, woraufhin die Scheune Feuer fing, in dem viele der dort liegenden Verwundeten umkamen.

Der Angriff auf den linken Flügel der Alliierten – der eigentliche Hauptangriff, die Attacke gegen Hougoumont sollte lediglich eine Ablenkung sein – begann um 13:30h mit einer Kanonande aus 70 Geschützen. Der linke Flügel lag auf einem Höhenzug zwischen den Höfen La Haye-Sainte und Papelotte. Auf dem Höhengrat ein Weg, links und rechts von Ilexhecken flankiert. Dort standen die Scharfschützen der 95th Rifles verstärkt durch niederländische Einheiten, dahinter dann die schottische Infanterie (Picton) und 200m hinter diesen die Unions-Kavallerie (Ponsonby) bestehend aus den Inniskillings, den Royals und den Scots Greys. Wegen der Kanonade zog Wellington die Infanterie zeitweilig bis zu 100m hinter die Hügelkuppen zurück. Um 14:00h schließlich begann der Angriff der Franzosen unter Ney mit einer Attacke des I. Korps (d’Erlon) auf das Gehöft La Haye-Sainte. Dieser Hof sollte zum Fels in der Brandung werden. Gehalten von ca. 400 Hannoveranern aus dem 2. Leichten Batallion der King’s German Legion unter Major Georg Baring sollten den Hof den ganzen Tag über gegen eine erdrückende Übermacht behaupten. Da die Franzosen den Hof nicht nehmen konnten, stürmten sie um ihn herum die Hügel hinauf, wo sie unter möderisches Feuer der Scharfschützen gerieten, weswegen Ney die Niederländer angreifen ließ. Als diese zurückwichen ließ Picton seine Highlander vorrücken, als die Franzosen noch versuchten die dornigen Ilexhecken zu überwinden. Zusätzlich führte Ponsonby die Unionskavallerie ins Gefecht, die den französischen Angriff bis unter deren Batterien zurückwarf. Sowohl Picton als auch Ponsonby fanden dabei den Tod, und die Unionskavallerie ging in einem mörderischen Gegenangriff der Ulanen der französischen Chevauxlegeres unter. Gut die Hälfte der britischen Reiterei blieb dabei auf dem Schlachtfeld, aber der erste große Angriff war abgeschlagen und 3000 Franzosen in Gefangenschaft.

Gegen 15h ließ Ney wiederum La Haye-Sainte angreifen und wurde wiederum abgewiesen, jedoch hatten die Hannoveraner kaum noch kampffähige Männer und nur noch 4-5 Schuss Munition pro Soldat.

Es folgte eine erneute Kanonade auf das Zentrum der Alliierten, diesesmal mit 84 Geschützen dem ein Kavallerieangriff der schweren Reiterei auf das Zentrum Wellington’s erfolgte. Trotz Kartätschenfeuers erklomm die Reiterei die Hügel, geriet dann jedoch, als sie nur noch 30m von diesen entfernt war, unter mörderischen Gewehrfeuer der Infanterie, die sich in Karrees aufgestellt hatten und in dieser Formation für dieses Zeitalter schnell und massiv auf die heranpreschenden Reiter feuern konnte. Was Ney anschließend dazu trieb, noch zwei weitere solcher Kavallerieattacken führen zu lassen, den letzten mit 77 Schwadronen, bleibt bis heute rätselhaft. Beide Angriffe wurden durch die fest stehenden Alliierten abgewiesen, auch weil keinerlei Infanterie nachgeführt wurde.

Diese stand hauptsächlich im Kampf um die Gehöfte. Hougoumont war zu gut befestigt und konnte nicht genommen werden; La Haye-Sainte hingegen musste gegen 18h geräumt werden. Von den 400 Hannoveranern waren nur noch 42 einsatzfähig, jedoch war die Munition endgültig aufgebraucht.

Wellington’s Heer war inzwischen auf knapp die Hälfte zusammengeschmolzen. Zwar hatten auch die Franzosen große Verluste erlitten, jedoch waren sie nah an die Hauptlinie des Gegners herangekommen, und konnten noch immer hoffen diese im Laufe des Abends zu durchbrechen. In dieser Situation soll Wellington seinen berühmten Satz „Ich wollte es wäre Nacht, oder die Preußen kämen.“ gesagt haben.

Diese waren in Gestalt des frischen IV. Korps unter Friedrich-Wilhelm Bülow von Dennewitz seit ca. 16:30h am östlichen Rand des Schlachtfeldes an den Kämpfen beteiligt, indem sie die Einheiten von General Lobau vor sich hertrieben, der sich auf das Dorf Plancenoit zurückziehen musste. Dort brachte er den preußischen Vormarsch vorerst zum Stehen, auch weil im Napoleon zwölf Batallione der Jungen Garde mit 24 Kanonen zur Verstärkung geschickt hatte. Die preußische Streitmacht war jedoch inzwischen auf über 45.000 Mann angewachsen, und es war nur eine Frage der Zeit, bis Plancenoit fallen würde.

In dieser Situation setzte Bonaparte alles auf eine Karte. Um vor dem Durchbruch der Preußen seinerseits Wellington’s Linie zu durchbrechen schickte er die Alte Garde los. Die verbleibende Infanterie Neys sowie 10 Batallione der berüchtigten Alten Garde gingen frontal gegen die Linien der Alliierten vor, doch es war zu spät. Die Alliierten unter der persönlichen Führung Wellingtons schlugen die Franzosen zurück, die sich bei Belle Alliance sammelten, Lediglich die Garde bewahrte halbwegs Haltung. Ihrem kommandierenden General Etienne Cambronne wird in dieser Situation das geflügelte Wort „Die Garde stirbt, doch sie ergibt sich nicht!“ zugeschrieben, wobei andere Quellen behaupten Carbonne habe angesichts einer in der Nähe in Stellung gehenden britischen Batterie schlicht „Merde!“ gerufen.

Etwa zeitgleich als die bis dahin noch immer mit dem Nimbus der Unbesiegbarkeit ausgestattete Garde unterging fiel auch der Weiler Plancenoit und die Preußen drückten das Schlachtfeld von Osten her zusammen. Der Rückzug der Franzosen über Charleroi nach Laon artete schon bald in eine wilde Flucht aus, bei der so ziemlich alles schwere Gerät einschließlich der Feldequipage des Kaisers zurückgelassen werden musste.

Die Verluste auf beiden Seiten waren gewaltig. Die Franzosen hatten 25.000 Tote und Verwundete zu beklagen sowie 7.000 Gefangene und den Verlust von 182 Geschützen. Auf Seiten der Alliierten fanden ca. 21.000 Soldaten den Tod oder wurden verwundet.

So endete Napoleons erneuter Griff nach der Macht in Frankreich und Europa nach knapp 100 Tagen. Er selbst wurde auf die Insel St. Helena verbannt, wo er 1821 starb. Seinem Mythos tat die Niederlage jedoch keinen Abbruch, im Gegenteil. Dies dürfte vor allem daran liegen, dass er in den 20 Jahren zuvor Europa verändert hatte, wie kaum jemand vor oder nach ihm, und wir heute noch immer die Folgen des napoleonischen Zeitalters spüren. Interessant: Laut einer aktuellen Umfrage unter Besuchern der historischen Stätten in Belgien glaubt fast die Hälfte dieser, dass Napoleon die Schlacht gewonnen hätte.

In Preußen, bzw. Deutschland hieß die Schlacht im übrigens bis ins 20. Jh. hinein „Schlacht bei Belle Alliance“, was vor allem auf Blücher zurückgeht, der sie in seinen Memoiren und seinem Schriftwechsel stets so nannte, während in Frankreich, Belgien und England seit jeher der Terminus „Schlacht bei Waterloo“ geläufig ist.

Zum geflügelten Wort wurde die Schlacht schließlich im Ausspruch „Sein Waterloo erleben“ als Beschreibung eines kompletten Scheiterns.


C.
 
Da der Herr Feldmarschall im Urlaub verweilt übernehme ich das heute mal:

Und der spricht Dir dafür seine ganze Anerkennung aus.
Sehr guter Bericht.:thup::thup::thup:

Da der Herr Feldmarschall im Urlaub verweilt übernehme ich das heute mal:



So endete Napoleons erneuter Griff nach der Macht in Frankreich und Europa nach knapp 100 Tagen. Er selbst wurde auf die Insel St. Helena verbannt, wo er 1821 starb.
C.

Wobei er noch Glück hatte das er überhaupt noch verbannt werden konnte. Wäre er nähmlich Generalfeldmarschall Blücher in die Hände gefallen wäre an die Wand gestellt worden.
Der Feldmarschall würde einaml gefragt was er denn getan hätte wenn er Napoleon gefangen hätte. Daraufhin antwortet Blücher daß er dann wohl keine andere Wahl gehabt hätte als "ihn totschiessen" zu lassen.
 
Heute vor genau 65 Jahren,am 25.06.1950 überquerten Truppen Nord-Koreas den 38.Breitengrad,welcher seit Ende des II.Weltkrieges die grenze zwischen dem stalinistischen Nord-Korea und dem westlich orientierten Süd-Korea bildete. Mit diesem Überfall der kommunistischen Truppen begann der Korea-Krieg.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das seit 1910 an Japan annektierte Korea unter den beiden Siegermächten aufgeteilt, wobei der 38. Breitengrad die Grenzlinie bildete. Das Gebiet nördlich dieser Linie gehörte ab 1945 zur sowjetischen Besatzungszone, jenes im Süden hingegen wurde von den USA besetzt. Bei einem der Gipfeltreffen der "Großen Drei" (USA, Vereinigtes Königreich und UdSSR) wurde bekundet, man wolle Korea zu einem vereinigten und unabhängigen Land mit einer gewählten Regierung machen. Doch wegen mangelnder Festlegung von Details und dem angebrochenen Kalten Krieg konnten diese Vorhaben nicht umgesetzt werden. Innerhalb Koreas verhärteten sich die Fronten: Sowohl die Demokratische Volksrepublik Korea auf der nördlichen, als auch die Republik Korea auf der südlichen Seite des 38. Breitengrades verstanden sich als legitime Vertretung des ganzen Landes und wollten jeweils unter der eigenen Vorherrschaft eine nationale Wiedervereinigung erzwingen. Aus diesem Spannungsfeld entwickelten sich bereits vor dem Koreakrieg einige Kämpfe entlang der Grenzlinie.Den definitiven Ausbruch des Koreakriegs am 25. Juni 1950 bedingte eine Invasion der Nordkoreanischen Volksarmee, welche auf Drängen des diktatorischen Machthabers Kim Il-sung und mit der Erlaubnis Stalins die Grenze zu Südkorea überschritt und im Zuge dessen einen US-Luftwaffenstützpunkt attackierte. Durch diesen Angriff sahen sich die USA zur Verteidigung gezwungen. Daher sandte der US-Botschafter noch am selben Tag aus Südkorea ein Hilfegesuch an US-Präsident Harry S. Truman, der wiederum weitere militärische Schritte anordnete. Der so begonnene Koreakrieg löste allerorts größte Beunruhigung aus, man befürchtete sogar den Ausbruch eines Dritten Weltkriegs.Die Invasion Nordkoreas wurde vom UNO-Sicherheitsrat als Friedensbruch verurteilt, als Folge wurde ein militärisches Eingreifen durch UNO-Truppen beschlossen. Jene Einheiten, die ausgesandt wurden, bestanden zu 90 % aus amerikanische Soldaten. Das Oberkommando wurde dem US-General Douglas MacArthur zugeteilt. Obwohl also Südkorea rasch Unterstützung von den Alliierten bekommen hatte, konnten die Nordkoreaner bereits am ersten Tag nach dem Kriegsausbruch drei südkoreanische Städte erobern. Bis Ende Juni 1950 hatten sie auch Seoul besetzt, jene Stadt, die damals als bevorzugte Stadt für die zukünftige Hauptstadt Koreas galt. Wegen dieser anfänglichen Niederlagen verschärfte General MacArthur die Einsätze und ließ mittels Militärflugzeugen Napalm-Kanister auf die feindlichen Truppenansammlungen nördlich des Han-Flusses abwerfen. Zudem befahl der US-Präsident, man solle US-Bodentruppen einsetzen und eine Seeblockade über Nordkorea verhängen. Trotzdem gelang es den nordkoreanischen Truppen am 1. Juli 1950 auch die strategisch wichtige Stadt Suwon einzunehmen. Im September desselben Jahres kontrollierten sie schließlich außer Busan, einem kleinen Gebiet im Südosten, das ganze Land. Bald darauf konnte jedoch Seoul von den Amerikanern zurückerobert werden. Zudem gerieten die Nordkoreaner an der sog. Busan-Front zunehmend in Bedrängnis.China hatte unterdessen wiederholt vor einer Überschreitungen des 38. Breitengrades durch US-Einheiten gewarnt. Weil General MacArthur dies aber weitgehend ignorierte, griff auch der nördliche Nachbar in den Koreakrieg ein und unterstützte die nordkoreanische Seite dermaßen erfolgreich, dass die US-Truppen sich teils fluchtartig zurückziehen mussten. Letztlich führte am Neujahrstag 1951 eine Offensive mit einer halben Million chinesischer und nordkoreanischer Soldaten dazu, dass Seoul von den US-Streitkräften und vielen Zivilisten verlassen werden musste. Doch im März 1951 konnte diese Stadt wieder zurückerobert werden und die UN-Truppen rückten bis leicht über den 38. Breitengrad vor, wo die Kämpfe schließlich zu einem Stellungskrieg erstarrten.Es fand danach nur noch eine letzte große Schlacht statt, die sog. Schlacht von Heartbreak Ridge im Herbst 1951, welche hohe Verluste auf beiden Seiten mit sich brachte. Der daraufhin erbetene Waffenstillstand konnte allerdings erst im Juli 1953 durch ein Abkommen in Kraft treten. Bis dahin wurde noch mittels Bombardements durch die US Air Force starker Druck auf Nordkorea ausgeübt. Schätzungsweise sind bei diesen massiven Luftangriffen eine halbe bis eine Million Menschen ums Leben gekommen. Der Konflikt zwischen Nord- und Südkorea wurde dadurch aber nicht gelöst, die Grenze entlang des 38. Breitengrades ist bis heute ein Krisenherd, der immer noch Einfluss auf die Weltpolitik hat.
 
Heute vor genau 20 Jahren,am 11.07.1995 nahmen Truppen der sogenannten bosnsich/serbischen Republik unter dem Oberbefehl von Generaloberst Radko Mladic die von der UNO zur Schutzzone erklärte Stadt Srebrenica ein.Das zur UN-Schutztruppe gehörende niederländische Batallion welches die Stadt und deren Bewohner schützen sollte konnte militärisch nichts gegen die Angreifer unternehmen,zumal man ihm trotz Bitte Luftunterstützung verweigert hatte. In den darauf folgenden Tagen wurden in der gesamten Schutzzone,welche mehr als nur die Stadt Srebrenica umfaßte, von bosnisch/serbischen Truppen und Paramilitärs alle männlichen Bosiaken im Alter wischen 13 und 78 Jahren ausgesondert und abtransportiert.
Im Zeitraum vom 12.07 bis zum 17.07.1995 wurden ca. 8000 davon von den bosnisch/serbischen Truppen in der Gegend von Srebrenica ermordet und in Massengräbern begraben. Die Vorfälle in Srebrenica wurden von der UNO u.a. internationalen Oragnistaionen als Völkermord eingestuft.
Die Vorfälle in Srebrenica gelten als der schlimmste Völkermord in Europa seit dem Ende des II.WK.
Soldaten des niederländischen Batallions sollen den Serben bei den Selektionen geholfen haben.

Besonderst erschütternt war gestern ein Artikel dazu in der Jungen Welt,in dem die Morde realtiviert,bzw bestritten wurden.
 
Danke. Ist ja wirklich eklig, was man da lesen muss.


Was es besonderst eklig macht ist die Tatsache das die Morde an serbischen Zivilisten welche von bosnischen Truppen verübt wurden ganz klar und ohne Anführungszeichen erwähnt werden. Diese Morde gab es ohne jeden Zweifel.
Fakt ist das die UNO in diesem Konflikt einfach versagt hat. Und auch "der Westen",hier vornehmlich die Europäer haben versagt.
Westeuropa alleine wäre militärisch ohne Zweifel in der Lage gewesen die bosnischen Serben in die Schranken zu weisen. Sie haben aber ohne die USA nichts hinbekommen.

Und was die Bitte von Oberstleutnant Karremanns nach Luftunterstützung betrifft,welche ihm verweigert wurde,so bin ich heute noch der selben Meinung wie ich damals gewesen bin :

Hätten damals in Srebernica US-Amerikaner,Briten oder Franzosen gestanden wären binnen 15 Minuten die Kampfflugzeuge da gewesen.
 
Heute vor genau 75 Jahren,am 19.07.1940 fand in der Berlioner Krolloper die Reichstagssitzung zum Sieg im Westen und dem Sieg im Norden statt.
Im Zuge dieser Sitzung beförderte Adolf Hitler viele Offiziere im Generalsrang bzw. Adimralsrang in den nächsthöheren Rang,einige sogar unter Überspringung eines Ranges in den Übernächsten. So wurde z.B. der Cheft des Wehrmachtsführungsstabes,Alfred Jodl,vom Generalmajor zum General der Artillerie befördert. Unter Übersprinung des Ranges eines Generalleutnants.Auch wurden die späteren berühmten Panzergeneräle Hoth,Guderian,Hoeppner und von KLeist zu Generalobersten befördert. Ewald von Kleist erreicht im Verlaufe des Krieges sogar noch den Rang eines Generalfeldmarschalls und Erich Hoeppner den eines Schützen.
Darüberhinaus beförderte Adolf Hitler an diesem Tag nach 12 Generaloberste und Generale zu Generalfeldmarschällen.
Diese waren :

Gerd von Runstedt
Wilhelm Keitel
Erhard Milch
Walter von Brauchitsch
Walter von Reichenau
Hans-Günter von Kluge
Wilhelm List
Fedor von Bock
Wilhelm Ritter von Leeb
Hugo Sperrle
Albert Kesselring(Generaloberst übersprungen)
Erwin von Witzleben


Hermann Göring wurde an diesem Tag vom Generalfeldmarschall zum Reichsmarschall befördert.
 
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