Militärgeschichte

Heute vor genau 70 Jahren, am 08.08.1945 brach die Sowjet-Union ihren Nichtangriffspakt mit Japan und erklärte dem japanischen Kaiserreich den Krieg.
Zugleich eröffnete die Sowjet-Union die Mandschurische Strategische Offensive Operation.
In der Nacht vom 08/09.08.1945 eröffneten drei Heeresgruppen(Fronten) sowie Teile der sowjetischen Pazifikflotte,sowie der Amur-Flottille die Kampfhandlungen gegen das japanische Kaiserreich.
Unter dem Oberbefehl von Marschall der Sowjet-Union Alexander Michailowitsch
Wassilewski eröffneten die 1.Fernostfront unter Marschall der Sowjet-Union Kirill Afanasjewitsch Merezkow,die 2.Fernostfront unter Armeegeneral Maxim A. Purkajew sowie die Transbaikalfront unter Marschall der Sowjet-Union Rodion Jakowlewitsch Malinowski die Kampfhandlungen.

Die Transbaikal-Front war gegliedert in folgende Armeen :



17.Armee unter Genaralleutnant Alexei Iljitsch Danilow.

36.Armee unter dem damaligen Generaloberst und späteren Armeegeneral Alexander Alexandrowitsch Luschinski.

39.Armee unter dem damaligen Generalleutnant und späteren Generaloberst Iwan Iljitsch Ludnikow.

53. Armee unter Generaloberst Iwam Mefodewitsch Managarow.

6.Garde-Panzerarmee unter Generaloberst Andrej Grigorewitsch Krauschenko.

12.Luftarmee unter dem damaligen Generaloberst und späteren Marschall der Luftwaffe Sergej Alexandrowitsch Kutjakow.
Ferner noch ein Sowjetisch-mongolisches mechanisiertes Korps unter dem damaligen Generalleutnant und späteren Armeegeneral Issa Alexandrowitsch Plijew.

1. Fernöstliche Front war gegliedert in folgende Armeen :



5,.Armee unter dem damaligen General Oberst und späteren Marschall der Sowjet-Union Nikolai Iwanowitsch Krylow.

25.Armee unter dem damaligen Generalleutnant und späteren Generaloberst Iwan Michailowitsch Tschistjakow.

35.Armee unter dem damaligen Generalleutnant und späteren Generaloberst Nikanor Dmitrijewitsch Sachwatajew.

1.Rotbannerarmee unter dem damaligen generaloberst und späterenArmeegeneral Afanassi Pawlantjewitsch Beloborodow .

9.Luftarmee unter Generaloberst Iwan Michailowitsch Solokow.

Ferner das selbständige 10. Mechanisierte Korps unter dem damaligen Generalleutnant und späteren Generaloberst Iwan Dimetrewisch Vasiliew




2. Fernöstliche Front war gegliedert in folgende Armeen :



2.Rotbannerarmee unter Generalleutnant Makar Fomich Tierichin.

15.Armee unter Generalleutnant Stephan Kirilowitsch Mamonow.

16.Armee unter Generalleutnant Leonty Georgiewitsch Cheremisov.

10. Luftarmee unter dem damaligen Generaloberst und späteren Marschall der Luftwaffe Pawel Fjodorowitsch Zhigarev.
Das 5. selbständige Infanterie-Korps unter Generalmajor Iwan Iwanowisch Paachkow.

Die Amur-Kriegsflotille unter Konteradmiral Neon Wassiljewitsch Antonov.

Ferner die Tschugujewsk-Gruppe unter dem damaligen Generalmajor und späteren Generalleutnant Wladimir Alexandrowitsch Saitzev.



Insgesamt hatte die Streitmacht der Sowjet-Union folgende Stärke :



1 600 000 Soldaten.

27 000 Geschütze.

1200 Stalinorgeln

5500 Panzer und Sturmgeschütze

3700 Flugzeuge.



Den Sowjets gegenüber stand die japanische Kwantung-Armee unter General Otsuzo Yamada.
Die Kwantung-Armee war das japanische Gegenstück zu den Schauplatzkontingenten anderer Mächte wie z.B. Ost und West,Süd oder Südost auf deutscher Seite Sie trug die Bezeichnung einer Hauptarmee.Oberbefehlshaber einer Hauptarmee zu sein war eine der seltenen Möglichkeiten eines japanischen Generals zum Feldmarschall aufzusteigen.
Sie war gegliedert in Regionalarmeen. Die Regionalarmeen waren das Gegenstück zu deutschen Heeresgruppen, den anglo/amerikanischen Army Groups und der sowjetischen Fronten.

Die Kwantung-Armee gliederte sich wie folgt :

1. Regionalarmee unter General Tomoyuki Yamashita.

Die 1.Regionalmarmee bestand aus der 3.Armee unter Generalleutnant Keisaku Murakami und der 5.Armee unter Generaleutnant Nortisune Shimizu.



3.Regionalarmee unter General Jun Ushiroku.

Die 3.Regionalarmee bestand aus der 30.Armee unter Generalleutnant Iida Shōjirō und der 40.Armee unter Generalleutnant Yoshio Hongo



17.Regionalarmee unter General Generalleutnant Kozuki Yoshio.

Die 17.Regionalarmee bestand aus der 58.Armee unter Generalleutnant

Sahishige Nagatsu.



Ferner bestand die Kwantung-Armee noch aus der 4.Armee unter Generalleutnant Mikio Uemura,der 34.Armee unter Generalleutnant Kushibuchi Senichi. Die 34.Armee schloß die Lücke zwischen der 3. und der 17. Regionalarmee.

Desweitern bestand sie noch aus dem 3.und 4.Eisenbahnregiment. Die Luftsicherung oblag der 2.und 5.Luftflotte.



Die Stärke der Kwantung-Armee belief sich auf :



600 000 Soldaten.

1200 Panzerwagen und leichte Panzer.

6700,meist leichten,Geschützen

1800 Flugzeugen.



Alles im Allem auf dem Papier ein klarer Fall. Zumal von der japanischen Marine auch keine Unterstützung zu erwarten war,u.a. weil die Kaiserliche Marine immer wieder aus strategischen Gründen eine Besetzung der Manschurei abgelehnt hatte.

Die Operatin wurde vom sowjetischen Oberkommando als eine klassische Zangenoperatin geplant und auch durchgeführt.



In der Nacht vom 08.08. zum 09.08.1945 zwischen 00.10 Uhr und 01.00 Uhr eröffnen die drei sowjetischen Fronten die Kampfhandlungen gegen die japanischen Truppen.Bis zum Abend dieses Tages stoßen die Infanterie-Verbände 50 Kilometer und die Panzerverbände sogar bis zu 150 Kilometer weit in japanisch besetztes Gebiet vor.Ernsthaften Widerstand erfahren die sowjetischen Truppen lediglich am linken Flügel im Bereich der 36.Armee.Die sowjetischen Truppen auf dem rechten Flügel drängen die japanischen Truppen ohne größeren Widerstand ins innere der Manschurei zurück. Die sich zurückzeihenden japanischen Truppen sprengten die Brücken und Telegraphenmasten und vergifteten alle Quellen und Brunnen.

Im Bereich der 2.Fernostöstlichen Front führt die 15.Armee einen ernergischen Stoß entlang des Sungari und das V.Korps führt einen Stoß aus dem Raum Bikin am Ussuri in Richtung Rache.

Nach dem am 09.08.1945 um 01.00 Uhr bereits die Vorrausabteilungen der 1. Fernostöstlichen Front die Kmapfhandlungen eröffnet hatten griffen gegen 08.30 Uhr die Hauptkräfte dieser Front in den Kampf ein.Truppen der 35.Armee setzten über den Ussuri und den Sungari.Die motorisierten Truppen müssen sich in der weglosen Taija erst Wege für Panzer,Artillerie und Nachschubkolonen schlagen und die Pioniere müssen Knüppeldäme bauen.Trotz aller Schwierigkeiten stoßen die sowjetischen Panzerverbände innerhalb von zwei Tagen bis zu 75 Kilometer weit vor.

Die japanische 5.Armee versucht verzweifelt eine Verteidigungslinie entlang der Flüsse Muling-he und Mutankiang zu halten.Innerhalb dieser Linie liegt auch die gleichnamige strategisch wichtige Stadt Mutankiang,durch welche die Bahnstrecke und die Straße nach Charbin verlaufen.Die Zugänge zur Stadt waren mit Artillerie,MG-Nester Befestigungen stark geschützt.Im massiven Angriffen gelang es der sowjetischen 1. und 5.Armee jedoch auf die Stadt vorzurücken.Die sowjetische 75.Panzerbrigade und das sowjetische LIX.Schützenkorps erobern die Nachbarstadt Linkou. Zur gleichen Zeit stoßen Truppen der 257.Panzerbrigade und des XXVI.Schützenkorps über den Fluß Mutankiang und stoßen von Norden her in die Stadt ein.Es entbrennen erbitterte Straßenkämpfe in deren Verlauf sich japanische Soldaten mit Sprengstoff umgürtelt unter sowjetische Panzer werfen und versuchen die Pfeiler der Brücke zu sprengen.

Die japanische Führung,die den sowjetischen Hauptstoß aus dem Raum Wladiwostok rechnete hatte zwischen dem japanischen Meer und dem Chanka-See die 1. Regionalarmee konzentriert.In der Zentralmongolei stand die 3.Regionalarmee.Im Nordwesten der Manschurei verteidigte die 4.selbständige Armee während die 17. Regionalarmee den Schutz von Korea zu übernehmen hatte.Ferner stand an der Granze zur Mongolei Truppen der chinesischen Marionettenregierung.

Doch weiter mit dem sowjetischen Vorstoß.

In der Nacht vom 09.08. zum 10.08.1945 setzt die Amur-Flottille zusammen mit Truppen der 2.Armee,welche bereits einen Brückenkopf auf dem Armur-Ufer errichtet hatte ,südlich von Blagowjestschenk und Porjarkowo über den Fluß.

Am 11.08.1945 stößt die 36.Armee in Richtung Zizikar vor.Am gleichen Tag überquert die 6.Garde-Panzerarmee den Großen Chlingan und erobert am Abend dieses Tages die Städte Lubei und Tuquan in der mandschurischen Tiefebene. Insgsamt legt die 6.Garde-Panzerarmee an diesem Tag 40 Kilometer zurück.Jetzt treffen auch erste Verbände der 39.Armee,die für die Überwindung des Großen Chingan ganze drei Tage benötigete in der Nähe von Chalun ein wo sie auf einen Gegner treffen der einen sehr stark mit Bunkern verstärkten Abschnitt verteidigt.

Besonderst bei der Transbeikal-Front zeigen sich ob des schwierigen Geländes erste Nachschubprobleme was vorallem den Kraftstoff betrifftSo müssen z.B. die Verbände der 6.Garde-Panzerarmee,besonderst die des IX.mechanisierten Korps und des V.Panzerkorps,die mit ihrem Panzern den Vorstoß eigendlich ermöglichen sollen,an alle anderen Fahrzeuge den nötigen Kraftstoff abgeben.Daraufhin kann die 46.Panzerbrigade nur 18,die 30.machanisierte Brigade sogr nur mit 7.Panzern ihren Vorstoß vortsetzen.Obwohl nun Transportflugzeuge eingesetzt werden geht es nur langsam vorran da diese Flaugzeuge durch Dauerregen behindert werden. So erreichen die sowjetischen Panzer,ebenfalls durch den Dauerregen und der Treibstoffknappheit behindert, durchschnittlich nur eine Marschleistung von 5 bis 7 Kilometer pro Stunde. Am 12. und 13.08.1945 bessert sich die Lage da die Truppen jetzt aus der Luft mit Wasser,Munition und Kraftstoff versorgt werden können. Der Vorstoß gewinnt dadurch an Schwung. Nachdem die Truppen der Transbaikal-Front die mandschurische Tiefebene erreicht haben schliessen sie sich dort mit den Truppen der 8.kommunistischen Volksbefreiungsarmee unter dem damaligen Generaloberst und späteren Marschall von China Tschu Ten.Zur gleichen Zeit führen die 1.Armee und die 5.Armee erbitterte Kämpfe im Raum Mutankiang.

Am 14.08.1945 gelingt es den Japanern die Truppen des sowjetischen XXVI.Korps,welches in Mutakiang steht, nach einem starken Gegenangriff bis zu zu 10 Kilometer in nordöstlicher Richtung aus der Stadt zu drängen.

Am selben Tag erreichen die Panzer der 6.Garde-Panzerarmee nach einem Gewaltmarsch von 450 Kilometern durch die Wüste und schroffen Berghänge des Großen Chigan die Ebene der mittleren Mandschurei und befinden sich nun im Rücken der gesamten operativen Kräfte der Japaner.. Damit war ein Gebiet von der Größe Westeuropas in einer Zangenoperation engeschlossen.

Das durchschnittliche Marschtempo bei der Überquerung des gebiergiegen Wüstengebiets betrug zwischen 42 und 66 Kilometer pro Tag.

Die sowjetisch/mongolische berittene und motorisierte Kampfgruppe unter Generalmajor Piljew,die auf 350 Kilometer Frontbreite ausströmt sichert von Süden her den Hauptstoß der Transbaikal-Front. Die Verbände Piljews setzen ihren Vormarsch durch die Wüste Gobi in zwei paralell laufenden Kolonnen,etwas 180 bis 200 Kilometer von einander entfernt,fort.

Der Einsatz dieser sowjetisch/mongolische berittenen und motorisierten Kampfgruppe in der Wüste Gobi ist von ausschlagbebender Bedeutung. Man verhinderte dadurch nicht nur den Aufbau einer wirksamen japanischen Verteidigung,sondern schneidet auch die gegnerischen Verbindungslienien zwischen der Mandschurei und den nordlichen Provinzen Chinas ab,wo noch immer japanische Kampfgruppen für den Einsatz in der Mandschurei bereitstehen.

Die Überwindung des Großen Chingan und der Vorstoß durch die Weüste Gobi kamen für die japanische Führung vollkommen überraschend.Nach den Erfolgen der 1.Fernost-Front sowie Desorganisation der Verbindungen ist der Versuch der 1.Regional-Armee,sich in die südliche Mandschurei zurückzuziehen,in Frage gestellt.

Am Abend des 14.08.1945 erhalten die Verbände der Kwantung-Armee den befehl,sofort die Fahnen einzuholen,die Fahnen,Kaiserbilder,Kaiserbefehle sowie alle Geheimpapiere zu verbrennen. Zu selben Zeit bereiten sich die sowjetischen Truppen auf den erneuten Angriff auf Mutankiang vor.

In der Nacht vom 15.auf den 16.08.1945 überqueren Einheiten des XXVI.Korps,verstärkt durch die 257.Panzerbrigade,den Fluß und stürmen am 17.08.1945 gegen die Stadt.Um der Einschliessung zu entgehen ziehen sich die Japaner aus der Stadt zurück.Zur gleichen Zeit stößt die 5.Armee nach Südwesten vor um die 25.Armee beim Vorstoß auf Korea zu unterstützen.

Am 17.08.1945 stürem die regimenter der der 361.und 388.Infenterie-Divisionen der 2,Fernost-Front mit Panzerunterstützung die Stadt Kiamusse man Sungari am die von der japanischen 134.Division verteidig wird.Geleichzeitig bereiten sich sowjetische Luftlandetruppen auf ihren Einsatz auf die größeren Städte der Mandschrei vor,um das Vormarschtempo der Fronten zu beschleunigen.

Am 19.08.1945 landen,während gerade die Panzer der 6.Gardepanzerarmee in Mukken eindringen,nahe der Stadt 225 sowjetische Fallschirmjäger.Zu gleichen Zeit erfolgen weitere Landungen in den Städten Kirin,Charbin und Tschangtschun um die Kapitulation der östlichen Ganisonen zu beschleunigen.

Am gleichen tag nimmt die 36.Armee der Transbaikal-Front die Stadt Zisikar ein und der rechte Flügel der Front nähert sich Peking.

Unterdessen setzt die 2.Fernost-Front ihren Vormarsch fort und säubert den Norden der Mandschurei von feindlichen Kräften.

Am 20.08.1945 erobert die 6.Garde-Panzerarmee die Stadt Muken,und die 25.Armee die Stadt Kirin. Zur gleichen Zeit besetzen sowjetische Truppen Süd-Sachalin.

Am 22.08.1945 nehmen sowjetische Luftlandetruppen Port Arthur und Dairen auf der Halbinsel Kwantung ein,andere sowjetische Verbände landen auf den Kurillen-Inseln.

Am selben Tag besucht Marschall Wassilewski die Stadt Port Arthur un erweist den gefallenen russischen Soldaten des japansich/russischen Krieges von 1904/05 militärische Ehren.

Am 26.08.1945 treffen bei Dairen die Vorrausabteilungen der 6.Garde-Panzerarmee und die Hauptkräfte der 39.Armee ein und erreichen nahe der Stadt Antung die koreanische Grenze..

Obwohl Kaiser Hirohito bereits in seiner Rundfunkansprache das Einstellen der Kämpfe zum 15.08.1945 angeordnet hatte gingen die Kämpfe zwischen der Sowjet-Union und Japan 23.08.1945 weiter.

Während der 15 Tage dauernden schweren Kämpfe in der Mandschurei verloren die Japaner ca.700 000 Soldaten,darunter 83 737 Tote und 594 000 Gefangene. Die Sowjets erbeuteten 1665 Geschütze,2139 Mörser,600 Panzer und 861 Flugzeuge.

Die Sowjets verloren 8219 Tote,22 264 Verwundete und 158 Panzer.

Auch wenn die sowjetischen Operation wie aus dem Lehrbuch verlief wurden doch nicht alle Ziele der Sowjet-Union erreicht.

So sollte die gesamte Koreansiche Halbinsel erobert werden. Der Vormarsch mußte jedoch kurz vor dem Yula-Fluß abgebrochen werden da dort die Luftversorgung endete.

Auch machte die Landung der US-Truppen am 08.09.1945 bei Incheon Stalin einen Strich durch die Rechnung. Auch konnte die japanische Hauptinsel Hokkaido nicht,wie vorgesehen von sowjetischen Truppen erobert werden.

Viele Historiker sind heute noch der Überzeugung das es nicht die beiden Atombomen auf Japan,sondern die sowjetische Offensive war,die Japan letzden Endes zur Kapitulation zwang.

Stalin dankte es Japan schlecht daß Japan im Winter 1941 nicht in den Krieg gegen die Sowjet-Union eintrat und es Stalin ermögliche Truppen aus dem fernen Osten abzuziehen und vor Moskau einzusetzen als die Bedrohung der sowjetischen Hauptstadt am Größten war.

Ohne diese Truppen wäre Moskau wohl gefallen.

Es ist ein ein Witz der Geschchte,daß ausgerechnet die Kwantung-Armee,welche die Sowjet-Union 1941 nicht angriff im Jahre 1945 von der Sowjet-Union angegriffen wurde.
 
Heute vor 384 Jahren, am 17.9.1631, fand nördlich von Leipzig die Schlacht bei Breitenfeld statt, als dort eine kaiserlich-katholische Armee unter Johann t'Serclaes Graf von Tilly und Gottfried Heinrich zu Pappenheim auf das vereinigte schwedisch-sächsische Heer unter König Gustav II. Adolf von Schweden und Kurfürst Johann Georg I. von Sachen aufeinandertrafen.

Die Vorgeschichte:
Tilly hatte in den ersten 12 Jahren als oberster Feldherr des bayerischen Kurfürsten Maximilian und der Katholischen Liga eine Reihe beachtlicher Erfolge errungen, und mit Friedrich V. von der Pfalz (der "Winterkönig"), Ernst von Mansfeld, Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel (der "tolle Halberstädter) und dem dänischen König Christian I. so ziemlich allen Heerführern der protestantischen Gegenseite zum Teil vernichtende Niederlagen beigebracht. 1630 schließlich befand sich der bereits 70-jährige Tilly dann im Zenit seines Erfolges, als er, nachdem Wallenstein in Ungnade gefallen war, zusätzlich zum Oberbefehlshaber der kaiserlichen Truppen des Heiligen Römischen Reiches ernannt wurde. Im gleichen Jahr erwuchs ihm jedoch ein mehr als ebenbürtiger Gegner, als der schwedische König Gustav II. Adolf mit seinem Heer auf Usedom landete. Vordergründig um den bedrängten Protestanten im Reich zur Hilfe zu kommen, eigentlich jedoch um seine Interessensphäre auf Nord-Ost-Deutschland auszudehenen und zur beherrschenden Macht im Ostseeraum zu werden.
Tilly war zwar als strahlender Sieger aus fast allen Kämpfen hervorgegangen, doch der Zustand seiner Landsknechtsarmee war war nach 12 Jahren Krieg erbärmlich. Desertation war an der Tagesordnung und das verwüstete Land gab immer weniger her, um die für damalige Zeiten gewaltige Streitmacht von 40.000 - 50.000 Mann zu versorgen. Tilly musste also seine Truppen vor der unausweichlichen Konfrontation mit Gustav dringend auf Vordermann bringen. Zu diesem Zweck schloss er sich im Mai 1631 mit seiner Armee der bereits von Pappenheim begonnenen Belagerung Magdeburgs an. Magedeburg, Mitglied der Hanse und bedeutendes Handelszentrum war damals eine der reichsten Städte des Reiches und war bisher durch geschickte Politik seines Rates vom Krieg weitgehend unberührt geblieben. Dort hoffte Tilly alles zu finden, was er suchte, z.B. Geld, um seine Truppen zu besolden und neue Einheiten ausheben zu können, zudem Tuch, Rationen und Schuhe. Außerdem wäre Mgedeburg eine ideale Operationsbasis für einen Feldzug gegen die Schweden gewesen. Doch die Einnahme der Stadt lief aus dem Ruder. Die entfesselte Soldateska richtete ein Blutbad unter den Einwohnern an; zahlreiche Brände loderten auf, die sich bald zu einem großen Feuer vereinten, welches die ganze Stadt auffraß. Nach einem 3-tägigen Brennen und Morden existierte die einst so stolze Stadt nicht mehr. Von 35.000 Einwohnern hatten 20.000 ihr Leben verloren, viele andere flohen aus der Stadt sodaß am Ende nur noch 450 Seelen in den Ruinen haußten.
Magdeburg war also für die Kaiserlichen - durch deren eigene Schuld - verloren. In der Folge begingen Tilly und Pappenheim einen weiteren schwerwiegenden Fehler: Um ihre Truppen versorgen zu können fielen sie in das protestantische aber bisher neutrale Sachsen ein und plünderten dort einige Dörfer und Kleinstädte. Dies veranlaßte Kurfürst Johann Georg I. seine neutrale und nach Ausgleich strebende Politik aufzugeben, und sich mit den Schweden gegen den Kaiser zu verbünden.

Die Schlacht:
Verstärkt durch die Sachsen brachte es Gustav auf ca. 47.000 Mann, die an diesem Septembertag ca. 40.000 Kaiserlichen gegenüber standen. Während Tilly weiterhin die sogenannte "spanische Ordonannz" beibehielt und seine Truppen in schwerfälligen Tercios von je ca. 3000 Mann zur Hälfte Pikeniere, zur Hälfte Musketiere, (die wesentliche Taktik war zu dieser Zeit, dass die Musketiere auf die feindlichen Linien feuerten, und sich im Falle eines Kavallerieangriffs und zum Nachladen in den Schutz der Pikeniere zurückzogen. Ebenso dienten die Pikeniere dazu, die feindlichen Linien zu durchbrechen, so diese sturmreif geschossen waren) aufstellte hatte Gustav die Schlachtordnung modernisiert. So hatte er die Pikeniere zugunsten der Musketiere auf ein Drittel reduziert und zudem leichtere Gewehre eingeführt, die ohne die lästige Stützgabel auskamen. Dadurch war seine Infanterie weitaus beweglicher und die Musketiere in der Lage das Feuer nach Bedarf schnell zu verlagern und zu konzentrieren. Zudem verfügte jede Einheit über leichte und bewegliche Feldartillerie, während die schweren Geschütze zum Zwecke der Feuerzusammenfassung bei der Reserve verblieben.
Die Schlacht begann mit einem Artilleriegefecht, welches bereits die Überlegenheit der Schweden ankündigte; in der Zeit, in der die Kaiserlichen eine Salve abgaben feuerten die Schweden drei bis fünf mal zurück. Bei einem zunächst vielversprechend aussehenden Angriff der Pappenheim'schen Reiterei auf den rechten Flügel der Schweden zeigte sich zudem die Effektivität der schwedischen Musketiere, welche vor allem die Pferde niederschossen. Anschließende Versuche Pappenheims den Gegner zu flankieren führten lediglich dazu, dass sich das Schlachtfeld weiter nach Westen ausdehnte.
Vielversprechender entwickelten sich die Kämpfe auf dem anderen Flügel. Dort befanden sich die frisch rekrutierten und entsprechend unerfahrenen sächsischen Truppen, die Tilly mit vier Gewalthaufen angreifen ließ, und die sich daraufhin Richtung Eilenburg zurückzogen. Dadurch drohte der linke Flügel einzubrechen und es drohte die Flankierung der schwedischen Linien. Zeitweilig stieß die leichte Reiterei der Kaiserlichen sogar in den Rücken der Schweden, war ohne nachrückende Infanterie jedoch zu schwach den Grund dort zu behaupten.
Auf der anderen Seite hatten sich die Pappenheimer Kürassiere bei den erfolglosen Angriffen auf den rechten Flügel der Schweden nahezu aufgerieben. Ein entschlossener Gegenangriff der schwedischen Reiterei unter General Banér trieb die restlichen Pappenheimer schließlich vom Schlachtfeld und zur Flucht in Richtung Halle/Saale.
Die Entlastung des seines rechten Flügels nutzte Gustav indem er die nun frei gewordenen Reserveeinheiten des zweiten Treffens unter General Horn zur Stabilisierung der zurückweichenden Sachsen beorderte. Zeitgleich nahm die schwere Artillerie unter Torstenson die zur Verfolgung der Sachsen schwerfällig vorrückenden Tercios unter Flankenfeuer, sodaß diese durch fortdauernden Beschuss und Kavallerieattacken in Defensivpositionen gedrängt wurden.
Durch den massive Angriff auf den linken Flügel der Schweden hatte Tilly zudem sein Zentrum stark geschwächt. Dies nutzte Gustav, indem er seine leichte finnische Reiterei, die gefürchtete Hakkapeliitta, unter seiner persönlichen Führung einen Angriff gegen die zentrale Artilleriestellung des Feindes reiten ließ, gefolgt von der schweren Reiterei Banérs bestehend aus Sma- und Ostgotländern sowie drei Infanterieregimentern. Tilly gelang es nicht, seine schwerfälligen Tercios auf den neuen Gegner auszurichten. Schlimmer noch: die Schweden erbeuteten die kaiserliche Artillerie und drehten diese Geschütze ebenfalls auf die sich bereits in Auflösung befindlichen Gegner. Tilly wurde zweimal leicht verwundet und verlor das Bewußtsein. Im Schutze der einbrechenden Dunkelheit, welche die Kämpfe beendete, brachten ihn seine Getreuen nach Halle.

Die Folgen:
Die Niederlage Tillys war verheerend. Seine Armee war nahezu vollständig zerschlagen. 7000 Soldaten waren tot oder verwundet, 6000 gerieten in Gefangenschaft. Von diesen Gefangenen traten dermaßen viele quasi über Nacht in schwedische Dienste über, dass Gustavs Armee nach der Schlacht größer war, als vorher. Zudem erbeuteten sie 26 Geschütze, den gesamten Tross sowie 120 Fahnen, die noch heute in der Riddarholmskirche in Stockholm aufbewahrt werden.
Tillys Nimbus der Unbesiegbarkeit war dahin. Mit nur 600 Getreuen gelangte er nach Halle. In aller Eile musste er nun neue Truppen ausheben, um dem Schwedenkönig bei dessen Vormarsch nach Süden den Weg zu verlegen, doch die Initiative war vollständig auf Gustav übergegangen. Scheinbar unaufhaltsam marschierte er nach Süden in Richtung der Machtzentren seiner Feinde. Tilly sollte er am 14. & 15. April 1632 nochmals gegenüber stehen, als dieser in der Schlacht bei Rain am Lech die Flußüberquerung der Schweden verhindern wollte. Dabei wurde Tilly von einer Kanonenkugel der Oberschenkel zerschmettert. Dieser Verletzung erlag er am 30. April in Ingolstadt.
Erst dem reaktivierten Wallenstein sollte es im Verlaufe des Jahres 1632 gelingen, das Kriegsglück etwas zu wenden...

Tilly:

220px-Johann_Tserclaes_Tilly.jpg


Gustav II. Adolf

220px-Gustav_II_Adolf_portr%C3%A4tterad_av_Jakob_Elbfas_ca_1630.jpg


Spanisches Tercio:

Tercio_2.jpg


Schwedische Ordonannz:

Schwedische_Ordonnanz.jpg


Musketiere:

musketiere.gif


Pikeniere:

pikeniere.gif


Pappenheimer Kürassiere:

kuerassiere.gif




C.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Crimson
Roter die Frage wird Dir gerade von mir seltsam vorkommen aber ich weiß es wirklich nicht.
Welchen militärischen Rang bekleidete Graf Tilly eigendlich ?
War der General oder gar schon Feldmarschall ?
 
Roter die Frage wird Dir gerade von mir seltsam vorkommen aber ich weiß es wirklich nicht.
Welchen militärischen Rang bekleidete Graf Tilly eigendlich ?
War der General oder gar schon Feldmarschall ?

Oh, Tilly und Ränge... interessantes Thema. :kaw:
Tilly wurde 1604 zum Feldzeugmeister und 1605 zum Feldmarschall ernannt, allerdings war der Feldmarschall zu dieser Zeit noch nicht der Rang, der er später in der preussisch-deutschen Armee werden sollte, sondern bezeichnete den obersten Befehlshaber der Kavallerie. 1610 trat Tilly dann in bayerische Dienste und wurde Heerführer der Katholischen Liga und als solcher von Kurfürst Maximilia I. zum Generalleutnant ernannt. Der Generalleutnant war zu dieser Zeit der höchste militärische Rang, da er - im wahrsten Wortsinn - der Stellvertreter des obersten Befehlshabers war, was zu dieser Zeit für gewöhnlich der jeweilige Landesfürst oder der Kaiser war. Ein Generalleutnant war zu dieser Zeit oftmals weit mehr, als nur ein militärischer Rang, sondern konnte weitreichende militärische und sogar politische Vollmachten beinhalten. Männer, die mit solchen Freiheiten ausgestattet war bezeichnete man oftmals als Generalissimus, so z.B. Albrecht von Wallenstein von 1625 bis 1630 und nochmals von 1632 - 34.
1630 schließlich wurde Tilly dann anstelle des in Ungnade gefallenen Wallenstein Heerführer der kaiserlichen Truppen und als solcher ebenfalls zum Generalleutnant befördert. Ob Tilly als Generalissimus bezeichnet werden kann, ist bis heute umstritten, da er nie die Machtfülle Wallensteins inne hatte und stets den Weisungen der Kriegsräte aus Wien und München unterworfen war. Nachdem Wallenstein ja gerade wegen seiner Machtfülle in den Verdacht geriet, einen Staatsstreich zu planen, und deshalb vom Kaiser abgesetzt - und letztlich ermordet - wurde erscheint es nachvollziehbar, den Nachfolger mit weniger Befugnissen auszustatten.
Tillys höchster Rang war also jeweils der Generalleutnant, sowohl in bayerischen als auch in kaiserlichen Diensten.

C.
 
@Crimson
Also ich habe es einmal so gelernt das Wallenstein den Rang eines Generals bekleidete,da er den Rang des Generalleutnants als für seine Person nicht angemessen zurückwies.
Er war also m.W.n. der Diensstellung nach Generalisimus und dem Rang nach General.
Dafür lege ich zwar nicht die Hand ins Feuer,habe es aber so mal gelernt.
 
@Crimson
Also ich habe es einmal so gelernt das Wallenstein den Rang eines Generals bekleidete,da er den Rang des Generalleutnants als für seine Person nicht angemessen zurückwies.
Er war also m.W.n. der Diensstellung nach Generalisimus und dem Rang nach General.
Dafür lege ich zwar nicht die Hand ins Feuer,habe es aber so mal gelernt.

Wallenstein wurde per kaiserlichem Dekret am 7. April 1625 zum "Führer und Haupt aller kaiserlichen Truppen im Reich" ernannt. Ob er den Rang und den Titel des Generals wirklich führte bin ich gerade auch ein wenig überfragt. Es spielt allerdings auch keine Rolle, da er mit diesem Dekret über allen anderen Heerführern der Liga sowie des Reiches stand.
Dies war übrigens ein klarer Verstoß gegend den Vertrag von 1619, in dem Kaiser Ferdinand II. dem bayerischen Kurfürst Maximilian und der Liga die Verantwortung für die Kriegsführung übertragen hatte, die kaiserlichen Truppen sollten dabei allenfalls assistieren. Mit der Ernennung Wallensteins zum Generalissimus und dem Auftrag, ein schlagkräftiges kaiserlichers Heer aufzustellen unterlief Ferdinand diesen Vertrag jedoch, um in dem immer weiter ausufernden Konflikt Handlungsfähigkeit zu demonstrieren. Wallenstein hatte bei der Aushebung der Truppen sowie der Art der Kriegsführung fast völlig freie Hand, bis auf eine Ausnahme: Er sollte Reichsfürsten und -städte verschonen, die trotz ihres protestantischen Glaubens weiterhin dem Kaiser die Treue hielten. Das war z.B. bei dem fanatischen Katholiken Tilly nicht immer gegeben, dessen Truppen sich nicht selten in solchen Landstrichen schadlos hielten.
Mit Wallenstein hatte Ferdinand, was den Beweis seiner Handlungsfähigkeit anging, den Bock zum Gärtner gemacht. Der Machtmensch Wallenstein nutzte seine Position und seine Erfolge umgehend, um seinen Besitz und seine Stellung auszubauen. Bereits das Dekret von 1625 hatte ihn de facto auf die gleiche Stufe wie Maximilian von Bayern gestellt, abgesehen von dessen Kurwürde. Die Belehnung Wallensteins mit Mecklenburg nach Abschluss des Friedens von Lübeck brachte dann bei den alteingesessenen Reichsfürsten das Fass zum Überlaufen und sie forderten lauthals die Absetzung des Emporkömmlings.

C.
 
Zuletzt bearbeitet:
Heute vor genau 25 Jahren,am 24.09.1990 unterzeichneten in Ost-Berlin der damaligen DDR-Minister für Verteidigung und Abrüstung,Rainer Eppelmann
sowie der Oberbefehlshaber der Truppen des Warschauer Pakt,Armeegeneral Pjotr Georgijewitsch Luschew das Protokoll zum Austritt der NVA aus dem Warschauer Pakt.
Bis zum Ende der NVA waren es nur noch wenige Tage.
 
Heute vor genau 42 Jahren, am 06.10.1973, zu Beginn des höchsten jüdischen Festes, dem Versöhnungsfest Jom Kippur begann der sogenannte Jom Kippur Krieg.Da zur selben Zeit auch der Fastenmonat Ramadan stattfand wird dieser Krieg im arabischen Raum auch las der Ramadan-Krieg bezeichnet.

Dieser Krieg war der nach dem Unabhänigkeitskrieg, den Suez-Krieg sowie dem Sechstagekrieg der vierte israelisch/arabische Krieg im Rahmen des durch die Gründung des Staates Israel ausgelösten Nahostkonfliktes. Während des Sechstagekrieges hatten die Israelis den Sinai bis zum Sueskanal erobert, welcher die Waffenstillstandslinie wurde. Auch hatte Israel etwa die Hälfte der Golan-Höhen erobert. Durch den Bau von Befestigungsanlagen entlang der Waffenstillstandslinien verstärke Israel in den kommen den Jahren die militärische Abschirmung gegen die arabischen Staaten. Besonderst zu erwähnen wäre hier die sogenannte Bar-Lew Linie am Suez-Kanal.

Der totale militärische Sieg im Sechstagekrieg, sowie die Ereignisse im sogenannten Abnutzungskrieg ließen die Israelis in eine gewisse Arroganz verfallen, die sie zu dem Glauben kommen lies, man sein militärisch nicht angreifbar für die Araber.

Diese Arroganz verleitete Israel auch dazu, mit Ägypten oder Syrien nicht um die Rückgabe der eroberten Gebiete zu verhandeln. Im Jahre 1970 verstarb dann mit dem ägyptischen Staatspräsidenten der letzte große panarabische Führer, Gamal Adel Nasser.

Dessen Nachfolger, Anwar al Saddat war der Überzeugung, dass nur ein neuer Krieg, welcher
auch Israel schwere Verluste abnötigt, die Situation im Nahen Osten verändern könne, und die Israelis zu Verhandlungen zwingen würde.Auch hatte Saddat in den ersten drei Jahren seiner Regierungszeit mit schweren innenpolitischen Schwierigkeiten zu kämpfen, was seinen Entschluss zum Krieg eher noch verstärkte. Die verheerende Lage der Wirtschaft sowie die Stimmung in der Bevölkerung waren sehr starke Probleme und führten zu einer Unbeliebtheit Saddats. Der syrische Präsident Hafiz el Assad hingegen war jedoch lediglich an der militärischen Rückeroberung der Golan-Höhen interessiert.Verhandlungen mit Israel sollten erst dann aufgenommen werden, wenn der Golan wieder in syrischer Hand sei.Mit der Zurückeroberung des Golan wollte Syrien wieder eine Vormachtsstellung im Nahen Osten erreichen. Die übrigen arabischen Staaten verhielten sich eher ablehnend den ägyptisch/syrischen Kriegsplänen gegenüber. Jordanien hatte seine Lektion aus dem Sechstagekrieg, welcher dem Land große Gebietsverluste und die Halbierung seiner Bevölkerungszahl gebracht hatte, gelernt. Ausserdem war König Hussein verärgert, weil Saddat den Palestinensern im Falle eines Sieges die Westbank versprochen hatte.
Und über Syrien war der König ebenfalls verärgert, weil Syrien während des sogenannten Schwarzen Septembers 1972 im Konflikt zwischen Jordanien und der PLO die PLO militärisch unterstützt hatte.Der Irak verweigerte sich auch zunächst wegen Unstimmigkeiten mit Syrien, und der Libanon war militärisch zu schwach, um auf Seiten der Araber in den Krieg ein zu treten. Daher lag die Eröffnung des Krieges einzig und alleine b ei Ägypten und Syrien.
Vor dem Beginn der Kampfhandlungen versuchte Saddat noch einmal, diplomatische Unterstützung zu bekommen. Er erzielte dabei beachtenswerte Erfolge. Neben der Arabischen Liga, der Bewegung der Blockfreien Staaten, der Organisation für Afrikanische Einheit konnte er auch mehrere westeuropäische Staaten für sich gewinnen.
So stimmen im UN-Sicherheitsrat erstmals Großbritanien und Frankreich, bisher treue Unterstützer Israels in drei Nahostkriegen, zusammen mit den arabischen Staaten gegen Israel.Doch all dies verhinderte nicht den von Saddat und Assad gewollten und in ihren Augen notwendigen Krieg.
Nachdem Saddat bereits im Jahre 1972 in aller Offenheit erklärt hatte, dass Ägypten zum Krieg mit Israel verpflichtet sei, und bereits sei, wenn nötig 1 Mio. Soldaten zu opfern, begann er Ägypten mit Hilfe der Sowjets aufzurüsten.
Die Sowjets schickten MIG-23 Flugzeuge, Flugabwehrraketen vom Typ 2K12, RPG-7 Panzerfäuste sowie Maljunka Panzerabwehrraketten(9M14).
Auch hier ist jedoch zu erkennen, dass die UDSSR ihrer Linie treu bleib, und Ägypten nur mit Defensivwaffen versorgte, während Israel aus dem westen mit allem beliefet wurde, was es militärsch benötigte.
Auch begann eine Reform der ägyptischen Streitkräfte.General, die unter Nasser ihren Rang aus politischen Gründen erhielten wurden durch militärische Fachleute ersetzt.
Doch plötzlich wechselte Saddat übernacht das Hemd.
Als die Sowjet-Union 1972 während eines Treffens mit den USA in Oslo erklärte, man wolle an den momentan herrschenden Verhältnissen festhalten, und nachdem die Angriffspläne Ägyptens durchsickerten, warf Saddat übernacht alle 20 000 sowjetischen Militärberater aus dem Land, und versuchte eine langsame Annäherung an die USA.
Die Sowjet-Union, welche ohnehin immer an einem Abkühlen des Nahostkonflikts gelegen war(daher die Ausrüstung Ägypten und Syriens lediglich mit Defensivwaffen) und die an einer Satbiliesierung der Lage im Nahen Osten interessiert waren(aus Angst vor einer Konfrontation mit den USA) wurden von diesem Schritt Saddat nahzu völlig überrascht.
Im Übrigen glaubte man in Moskau auch nicht an einen militärischen Sieg der Araber.
Vorallem vor einem versuch, den stak befestigten Suez-Kanal zu überschreiten warnten Moskaus Militärs die Ägypter nachdrücklich.
Um den verlorenen Einfluss im Nahen Osten zurück zu erhalten, forderte der sowjetische
Staat und Parteichel Leonid Iljtisch Brechenew im Juni 1973 nach einem Treffen mit dem US-Präsidenten Richard Milhous Nixon, Israel müsse sich auf die Positionen vor dem Sechstagekrieg zurückziehen, ansonsten könne die UDSSR nichts mehr für die Stabilität in der Region tun.
Im Verlauf des Jahres 1973 führte die äyptischen Streitkräfte mehrere größere Manöver durch, welche Israel zwar immer veranlassten, seine Streitkräfte in Alarmbereitschaft zu versetzen, Israel aber in seinem Glauben bestärkte, einen Angriff Ägypten zurückschlagen zu können. Verstärkte Truppenverlegungen Ägyptens an die Grenze wurden vom israelischen Geheimdienst als nicht bedrohlich eingestuft..Saddat versuchte seine Angriffspläne übrigens dermaßen geheim zu halten, dass die vorgesehenen Kommandeure erst eine Woche vor dem Angriff unterrichtet wurden, die unteren Kommandeure und Soldaten sogar erst eine Stunde vor dem Angriff.
Am 06.10.1973 um 14.05 Uhr(!!!!!) eröffnete die ägyptische Artillerie aus über 1600 Rohren die Operation „Vollmond“, die als der Jom Kippur Krieg in die Geschichte eingehen sollte, und die Israel
an den Rand der Niederlage führen sollte.
Der Feuerschlag der Artillerie ging auf die israelischen Stellungen am Suez-Kanal nieder.
Über 50 äyptische Transporthubschrauber vom Typ MI-8 brachten Soldaten an Ostende
Des Kanals an dessen Südausgang, während Pioniereinheiten bei Gabasat mit Flammenwerfern und Sprengladungen die Verteidigungsstellungen der Israelis durchbrachen.
An fünf Stellen gelang es den Truppen Ägyptens, den Kanal zu überqueren.Was die Sowjets, wie oben erwähnt, für unmöglich hielten. Bei al-Qantara, al-Firdan, Ismailia, bei den Bitterseen sowie nördlich der Stadt die dem Kanal den Namen gab, Suez, gelang der Übergang. Mit übergesetzten Amphipienpanzer vom Typ PT-76 wurden israelische Bunker vernichtet und die Brückenköpfe gesichert.Nachnach wurden Pontonbrücken über den Kanal geschlagen und T 54 und T 55 Panzer auf das Ostufer gebracht.
Gleichzeitig griff über 200 ägyptische Kampfflugzeuge die Flugplätze al-Mulaiz Bir Thanada und as-Sur , sowie israelische Hawksützpunkte, Artilleriestellungen sowie
Radarstellungen und Kommunikationszentren im Hinterland an.Mit FROG-Raketen wurden die isralelischen Stützpunkte Bir Gifgafa und Tasa angegriffen. Danach erfolgte ein Angriff der ägyptischen Luftwaffe auf Umm Kuschaiba sowie auf Kommunikationszentren zwischen al-Qantara und Abu Aghaila.. Weiter östlich gelegene Ziele wurden mit Kelt-Raketen angegriffen, die von Tupolew Tu-16 abgeschossen wurden. Die israelische Luftwaffe mit ihren Mirage- und Phantom-Kampfflugzeugen wurde von den Ägyptern erfolgreich durch die mobilen Flugabwehrraketensysteme S-75, die bereits zuvor erwähnten 2K12und S-125 Newa bekämpft und verzeichneten bis zum 5. Kriegstag rund 85 Abschüsse, darunter 50 Phantoms.
Zur gleichen Zeit griff die syrische Luftwaffe mit etwa 30 Maschinen im Bereich des Berges Hermon an. Hubschrauber beförderten am 06.10.1973 eine Kommandoeinheit des 82. syrischen Fallschirmjägeregiments auf den 2.800 m hohen schneebedeckten Berg, auf dem sich ein Horchposten des israelischen Militärgeheimdienstes Aman mit 41 Militärtechnikern befand, der nur von 13 Infanteristen geschützt wurde. Der Sturm gelang, wobei 18 israelische Soldaten fielen und 31 verwundet wurden. Ein Rückeroberungsversuch Israels am 8. Oktober scheiterte mit Verlusten von 25 Toten und 51 Verwundeten. Erst am 22..10.1973 gelang der Golanibrigade die Rückeroberung, wobei 55 Soldaten der Brigade getötet und 79 verletzt wurden..
Der Angriff überraschte die unvorbereiteten Israelis,die damit nicht gerechnet hatten und brachte den Angreifern zunächst militärische Anfangserfolge; aus israelischer Sicht wirkte sich der Überraschungsangriff auf die Einberufung, anders als die arabischen Strategen gedacht hatten, nicht negativ aus. Im Gegenteil verlief die Einberufung der Reservisten außergewöhnlich schnell, und das trotz der anfänglichen Überraschung und einiger Verwirrung in den Mobilmachungsdepots. Während des höchsten jüdischen Feiertags Jom Kippur ruhte das öffentliche Leben fast vollständig, wodurch kein Straßenverkehr die Militärtransporte behinderte und die Reservisten in ihren Häusern und Synagogen schnell ausfindig gemacht werden konnten.Dies waren Tatsachen, die die arabischen Planer nicht bedacht hatten. Weniger als 24 Stunden nach Beginn der Kampfhandlungen erreichten die ersten Teile zweier Reservedivisionen unter Generalmajor Awraham Adan und Generalmajor Ariel Scharon die Orte Baluza und Tasa, jeweils 250 Kilometer von ihren Heimatbasen entfernt.
Die syrischen Streitkräfte drangen mit über 1400 Panzern in die Golanhöhen ein, die Ägypter durchbrachen die israelischen Verteidigungsstellungen und überquerten den Sueskanal. Mit Ausnahme eines kleinen Gebietes um Port Said an der Mittelmeerküste gelang den Ägyptern die Einnahme der Bar-Lev-Linie und die Besetzung eines Streifens parallel zum Sueskanal.
In diesen Momenten stand das Schicksal Israels auf des Messers Schneide.Zu dieser Zeit soll die israelische Ministerpräsidentin Golda Meir, den Einsatz von Atomwaffen erlaubt haben. Diese sollen bereits an isralische Luftwaffeneinheiten ausgeliefet worden sein.
Den Israelis gelang es jedoch relativ bald, die Angreifer zurückzuschlagen. Im Golan führte die Gegenoffensive zu einer Niederlage für die syrische Armee, die in wenigen Tagen ,während der seit dem Ende des II.WK größten Panzerschlacht, bereits besiegt war und 870 Panzer sowie tausende Fahrzeuge und Geschütze zurücklassen musste. Die Syrer wurden bis 32 Kilometer vor Damaskus zurückgedrängt, die syrische Hauptstadt massiv bombardiert, was viele zivile Opfer forderte. Ein Durchbruch durch die syrische Front gelang den israelischen Truppen jedoch nicht, da die syrischen Streitkräfte, unterstützt durch irakische Truppen die israelische Bodenoffensive an der Straße nach Damaskus aufhalten konnten.
Auf der Sinai-Halbinsel drängten israelische Truppen die Ägypter ebenfalls zurück und überquerten am 16.10.1973 den Sueskanal. Südlich der Bitterseen gelang es den Israelis unter Führung von Generalmajor Ariel Scharon, die auf dem Ostufer verbliebene 3. Ägyptische Armee einzukesseln.Er tat dies, obwohl er dies von Moshe Dajan ausdrücklich verboten bekam.Sharon verweigerte den Befehl, stieß in die Lücke zwischen der 2.ägyptischen Armee unter General Abd-Al-Minaam Khaleel und der 3. ägyptischen Armee unter Generalmajor Abdul Munim Wassel und setzte über den Suez-Kanal. Die israelische Armee stand nun jenseits des Sueskanals, 120 km vor Kairo.
Am 22.10.1973 wurde für die Nordfront, am 24.10.1973 für die Südfront ein Waffenstillstand geschlossen
Dieser Krieg brachte der israelischen Bevölkerung die Erkenntnis, dass man eben doch nicht so unbesiegbar ist, wie man dies auf israelischer Seite glaubte, und er kostete Golda Meir das Amt.. Anwar al Saddat nutzte die militärischen Erfolge geschickt in den Verhandlungen mit Israel, was dazu führte, dass er als ersten arabischer Staatsführer nach Israel reiste, vor der Knesset sprach, und mit Israel im Jahre 1979 den Friedenvertrag von Camp David schloß.
Dies kostete ihn allerdings das Leben,.
Saddat wurde ausgerechnet bei einer Militärparade zum Sieg über Israel am 6.10.1981 von Moslemextremisten ermordet.
Die biologischen Verluste waren relativ gering.
Während Israel gerade einmal 2500 Tote zu beklagen hatte, lagen die arabischen Verluste mit ca. 20000 Toten fast um ein 10faches höher, waren aber immer noch im unteren und vertretbaren Rahmen.



Die maßgeblichen militärischen Führer waren auf ägyptischer Seite :

Marschall der Luftwaffe Muhammad Hosni El Sayed Mubarak

Feldmarschall Ahmad Ismail Ali

Feldmarschall Mohammed Aly Fahmy

Feldmarschall Mohamed Abdel Ghani el-Gamasy

General Abd-Al-Minaam Khaleel

Admiral Fouad Mohamed Abou Zikry

Generalleutnant Saad Mohamed el-Husseiny el-Shazly

Generalmajor Abdul Munim Wassel





Auf syrischer Seite :

General Naji Jamil

Generalleutnant Mustafa Abdul Qadir Tlass

Generalleutnant Ali Aslan

Generalmajor Yusuf Shakkour



Auf israleischer Seite :

Generalleutnant Moshe Dayan

Generalleutnant Haim Bar-Lev

Generalmajor David Elazar(später Generalleutnant)

Generalmajor Israel Tal

Generalmajor Shamuel Gonen

Generalmajor Yitzhak Hofi

Generalmajor Benny Peled

Generalmajor Avraham Mandler

Generalmajor Awraham Adan

Generalmajor Ariel Scharon
 
Nur mal so... als kleine Randnotiz.... jahrelang war man von diesem Forum aus diversen Gründen ferngeblieben, ist von München nach Hamburg umgezogen, hat Jobs gewechselt und geheiratet usw...
... dann kommt man hier mal spontan zurück... und siehe da Jedihammer ist in diesem Threat immer noch aktiv :-)

Das ist wie "Chewie... wir sind daheim" :-)
 
Nur mal so... als kleine Randnotiz.... jahrelang war man von diesem Forum aus diversen Gründen ferngeblieben, ist von München nach Hamburg umgezogen, hat Jobs gewechselt und geheiratet usw...
... dann kommt man hier mal spontan zurück... und siehe da Jedihammer ist in diesem Threat immer noch aktiv :-)

Das ist wie "Chewie... wir sind daheim" :-)


Na dann ersteinmal Herzlich Willkommen Zuhause Igi.
Und dann meinen Herzlichen Glückwunsch zur Heirat.
Und als Ehernbezeugung an Dich wird der gute Jedihammer seinen nächsten Bericht über eine bedeutende Schlacht Deinem Namen widmen:D;):D
Ist das jetzt in diesem "meinem Thread" Offtopic ? Es ist mir egal.
Aber um die Form zu wahren möge dieses Geschütz Dir ob Deiner Rückkehr einen Salut schiessen :
6_1.jpg
 
Heute vor genau 90 Jahren,am 09.11.1925 wurde zum zweiten Jahrestags des "Marsch auf die Feldherrnhalle" die SS offiziell als Schutzstaffel der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiter Partei ins Leben gerufen. Zwar erfolgte die Gründung der SS bereits auf Anordnung Adolf Hitlers bereits im Mai 1923.Doch zu diesem Zeitpunkt wurde sie noch als "Stabswache" und Saal-Schutz betrachetet/bezeichnet.
Nach dem Scheitern des Putsches in München zunächst verboten wurde der Saalschutz im April 1925 auf Anordung Hitlers erneut gegründet.Diesmal u.a.
als Parteipolizei sowie paramilitärische Organisation der Nationalsozialisten (Vorläufer "Stoßtrupp Adolf Hitler" und "Stabswache"). Auf dem NSDAP Parteitag im Jahre 1925 wurde am 09.11.1925 zum ersten Mal der Begriff "Schutzstaffel der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiter Partei" benutzt.Die Abkürzung dieser Bezeichnung "SS" sollte später zum Schrecken Europas werden. Der Reichsführer SS Heinrich Himmler übernahm 1929 die Führung der damals 280 Mann starken Truppe und schuf aus ihr einen Männerorden mit elitärem Anspruch, den eine extrem rassistische Weltanschauung und blinde Ergebenheit gegenüber Hitler kennzeichnete (Wahlspruch: "Meine Ehre heißt Treue"). Die Ermordung Ernst Röhms und die Entmachtung der rivalisierenden SA, der die SS anfänglich unterstellt gewesen war, gaben der SS die Möglichkeit, den eigenen Machtapparat immer stärker auszubauen. Gegliedert in SS-Hauptämter (darunter Reichssicherheitshauptamt, Rasse- und Siedlungshauptamt , Wirtschafts-Verwaltungshauptamt), stieg die SS zu einer allmächtigen Organisation im nationalsozialistischen Staat auf ("SS-Staat"). Es gab verschiedene Sonderorganisationen innerhalb der SS: der 1931 gegründete Sicherheitsdienst (SD), die "Leibstandarte Adolf Hitler" (LAH), die SS- Totenkopfverbände (zur Bewachung der Konzentrationslager), "Junkerschulen" für den Führungsnachwuchs und die 1939/40 gebildete Waffen-SS, die wie die Wehrmacht an der Front kämpfte.

Die SS war das Hauptinstrument des nationalsozialistischen Terrors nach innen wie nach außen: In enger Verbindung mit der Gestapo war der SD für die Überwachung der Bevölkerung und die Verfolgung politischer Gegner zuständig; als Teil der Einsatzgruppen ermordeten SS-Angehörige während des Zweiten Weltkriegs Hunderttausende von Juden, Partisanen, politische Gegner u.a. in den besetzten Gebieten; in den eroberten Ostgebieten gehörte die Vertreibung der slawischen Bevölkerung und die Ansiedlung von "Volksdeutschen" zu ihren Aufgaben; die Konzentrationslager wurden von der SS verwaltet und bewacht, über SS-eigene Firmen beteiligte sie sich an der wirtschaftlichen Ausbeutung der Häftlinge, und sie organisierte die Massenvernichtung der Juden .
Insgesamt standen der SS in den 20 Jahren ihrer Existens 5 Reichsführer SS vor :

Julius Schreck
Joseph Berchthold
Erhard Heiden
Heinrich Himmler
Karl Hanke


Im Urteil des Nürnberger Gerichtshofes vom 01.10.19461946 wurde die SS zur verbrecherischen Organisation erklärt und verboten.
Allerdings wurde nicht wie allgemein üblich erklärt wird die gesamte SS zur verbrecherischen Organisation erlärt.
Auf Drängen Groß-Britanniens wurde die Sportreiterei der SS von diesem Urteil ausgenommen.



a
 
Ich war heute im Musée de l’Armée in Paris. Das Museum besteht aus mehreren großen Bereichen: Alte Rüstungen und Waffen, Napoleon, Charles de Gaulle und die Weltkriege. Ich hab' mir bis auf die Sonderaustellung und die Charles de Gaulle Ausstellung, die derzeit geschlossen ist, alles angeschaut. Ich war sogar im Reliefplanmuseum, das Reliefpläne von Verteidigungsanlagen zeigt, die zur Landesverteidigung gebaut wurde.
Ich kann das Armeemuseum absolut empfehlen. Dort gibt es sehr viele interessante Ausstellungsstücke. Diese zeigen, in der Weltkriegsaustellung, zwar primär den deutsch-französischen Konflikt aber man bekommt auch viele Stücke aus der Kolonialgeschichte Frankreichs zu sehen und Stücke, die man dort nicht erwartet hätte. So gibt es unzählige Uniformen von Einheiten aus den französischen Kolonien und auch viele Stücke von frankreichs Allierten. Zu den Stücken, die ich nicht erwartet hatte, zählen deutsche und russische Uniformen aus dem Russlandfeldzug und amerikanische und japanische Uniformen aus dem Pazifikkrieg. Richtig baff war ich über einen Raum mit Unifotmen der DDR, denn die hätte ich nicht erwartet. In der Rüstungsausstellung gibts auch noch einen Saal mit japanischen Rüstungen und Waffen.
Vielfach gibts die Rosinen der Sammlung zu besichtigen, wie die Uniformjacken der drei wichtigsten franzödischen Fliegerasse des ersten Weltkriegs, eine Bergmann MP18, zwei seltene Luger P08 Artilleriemodelle mit dem langen Lauf, drei Fallschirmjägergewehre 42 und ein Stg44.

Das einzige was mich gestört hat, waren offensichtliche Fehler in den Beschreibungen und die Tatsache das Texte lediglich in französisch angeboten werden und oftmals nicht mal die Überschriften übersetzt waren. Eine bayerische Pikelhaube wurde als preussisch deklariert obwohl man das Wappen nun wirklich nur schwer übersehen kann, zwei MP38 wurden als MP40 deklariert und ich habe mehrmals Lüger P08 gelesen. Das ist aber völlig zu verschmerzen. Allerdings hab' ich mir noch den englischsprachigen Sammlungskatalog der Weltkriegsausstellung mitgenommen.

Ein paar Fotos habe ich bei imgur hochgeladen: http://imgur.com/a/N9YEe

@Jedihammer
Ich geh' davon aus das du dir das ebenfalls schon angeschaut hast?
 
Zuletzt bearbeitet:
Darf ich fragen, warum das UK darauf gedrängt hat?

Die Reiter-SS hatte einen recht hohen Anteil von Mitgliedern aus dem deutschen Hoch- und Erbadel, unter anderem den Vater der vor kurzem abgedankten niederländischen Königin Beatrix. Verbindungen zum britischen Adel scheinen mir da, ohne es jetzt selbst genau(er) zu wissen, unausweichlich.
 
@Jedihammer
Ich geh' davon aus das du dir das ebenfalls schon angeschaut hast?

Nein.ich war zwar schon drei Male in paris habe aber immer Frau und Kind dabei gehabt und zuwenig Zeit.
Denn ähnlich wie beim Imperial War Museum oder den den Museen in Moskau muß ich alleine sein und soviel Zeit haben wie ich brauche.
Aber ich will ohnehinmal die französiche Parade am nationalfeiertag besuchen. da nehme ich das Museum gleich mit.

Darf ich fragen, warum das UK darauf gedrängt hat?

Natürlich darfst Du fragen.
Soweit ich weiß ging es den Briten seinerzeit um die sportliche Komponente.
Der von @Ben erwähnte Adelsaskpekt mag auch eine Rolle gespielt haben.
Das weiß ich aber nicht.
 
Nein.ich war zwar schon drei Male in paris habe aber immer Frau und Kind dabei gehabt und zuwenig Zeit.
Denn ähnlich wie beim Imperial War Museum oder den den Museen in Moskau muß ich alleine sein und soviel Zeit haben wie ich brauche.
Aber ich will ohnehinmal die französiche Parade am nationalfeiertag besuchen. da nehme ich das Museum gleich mit.



Natürlich darfst Du fragen.
Soweit ich weiß ging es den Briten seinerzeit um die sportliche Komponente.
Der von @Ben erwähnte Adelsaskpekt mag auch eine Rolle gespielt haben.
Das weiß ich aber nicht.

Danke für die Info. Dieser Thread ist wirklich sehr informierend.
 
Heute vor genau 70 Jahren,am 30.11.1945 begann "Schwedens Sündenfall" der als "Baltenauslieferung" oder auch "Deutschenauslieferung" in die Geschichte eingehen sollte und der heute noch ein dunkler Punkt auf Schwedens Ehrenschild darstellt.

Eine größere Zahl von Soldaten der Wehrmacht und der Waffen-SS war bei der Flucht vor der Roten Armee aus den letzten Brückenköpfen der Wehrmacht im östlichen Ostseeraum so z.B. von der Halbinsel Hela, der Weichselmündung,der Kurischen Nehrung sowie aus dem Kurlandkessel mit Booten, Schiffen und Flugzeugen nach Schweden Ein Teil deutschen Soldaten setzte die mitgebrachten Fahrzeuge wieder Instand und versuchten weiter nach Schleswig-Holstein zu flücht,in den Schutz der britischen Besatzungszone. 3000 deutsche Soldaten wurden jedoch gemäß dem Völkerrecht im neuralen Schweden interniert. Hier zu wurden auf schwedischen Boden 6 Lager eingerichtet.

Die Regierung der Sowjet-Union sendete am 02.06.1945 eine Note an die schwedische Regierung in der sie im Bezug auf die Vereibarung zwischen den Alliierten nahm welche besagte daß alle in Uniform betroffenen Angehörigen der deutschen Wehrmacht an die Seite auszuliefern seien, gegen die sie gekämpft hatten.In dieser Note wurde gefordert,daß alle internierten deutschen Soldaten die nach dem 08.05.1945 aus jetzt sowjetisch kontrollierten Gebieten nach Schweden geflohen waren an die UDSSR auszuliefern seien. Da Schweden im Krieg neutral geblieben war es jedoch gemäß der Haager Landkriegsordnung nicht verpflichtet,dieser Note nachzukommen.

In einer Antwortnote vom 16.06.1945 sicherten der damalige schwedische Ministerpräsident Per Albin Hansson und sein Außenminister Christian Günther der Sowjet-Union zu,alle nach und auch vor dem 08.05.1945 nach Schweden geflohenen deutschen Soldaten auzuliefern.

Das sowjetische Frachtschiff Kuban wurde im November 1945 in den schwedischen Hafen Trelleborg entsand. Doch der Auslieferungstermin wurde bereits 14 Tage zuvor den deutschen Soldaten bekannt. Es kam zu pasiven Widerstand und einem Hungerstreik unter den Gefangenen.Teile der Bevölkerung protestierten,das Internationale Komitee vom Roten Kreuz forderte in einem Brief an die schwedische Regierung die Freilassung der deutschen Soldaten,schwedische Offiziere verweigerten den Befehl die deutschen Soldaten auszuliefern.

Das alles beeindruckte die schwedische Regierung nicht die entschlossen war die deutschen und Baltikum geborenen Soldaten den Sowjets und damit Tot und Mißhandlung auszuliefern.

Das Militär wurde von der Auslieferung abgezogen und die Tat der Staatspolizei überantwortet.Am 30.11.1945 begannen die Auslieferungen. Viele deutsche Soldaten leisteten aktiven Widerstand,andere versuchten sich selbst zu töten,was einigen auch gelang. Auch kamm es zu Selbstverstümmelungen.Mit der Kuban wurden dann in der ersten Welle 1600 deutsche Soldaten an die Sowjets ausgeliefert.. Weitere Auslieferungen erfolgten am 17.12.1945 und am 24.01.1946. Die Unglückseligen wurden in Libau in einem Lager zusammengepfrecht ehe es weiter nach Sibrien oder gleich in den Tod ging.

Insgesamt wurden etwas 2500 deutsche Soldaten ausgeliefert,darunter auch 146 Männer die im Baltikum geboren wurden und in den Reihen der Waffen-SS gekämpft hatten und im Kurlandkessel eingeschlossen waren ehe ihnen die Flucht nach Schweden gelang.

Bisheute ist das Schicksal vieler die von den Schweden verraten und ausgeliefert wurden unklar.
 
Heute vor genau 135 wurde mit dem späterem Generalfeldmarschall Fedor von Bock einer der bedeutesten und fähigsten Millitärs der jüngeren deutschen Geschichte geboren.
Fedor von Bock wurde als Sohn des Generalmajors Moritz von Bock geboren.Seine Mutter Olga war die Schwester des späteren preussichen Kriegsministers und Chef der 2.Obersten Heeresleitung,General der Infanterie Erich von Falkenhayn. So war sein militärischer Weg vorbestimmt.Wie viele Söhne hoher Offiziere wurde auch der junge Fedor von Bock Soldat. Nachdem er die Schule in Wiesbanden und Charlottenburg besuchte hatte trat er zunächst in die Kadettenanstalt Potsdam ein.Später wechselte Fedor von Bock auf die Hauptkadettenanstalt Groß-Lichterfelde.
Nach dem Abschluss trat er am 15.03.1998 als knapp 18.jähriger Fähnrich im Rahmen des 5. Garde-Regiment zu Fuß,welches seine Garnison in Berlin-Spandau hatte, ins preussische Heer ein. Am 01.05.1898 zum Leutnant befördert sah dieses Regiment seine Verwendung als Zugführer,Bataillons und Regimentsadjutant. Nach über 10 Jahren als Leutnant wird er am 01.09.1908 zum Oberleutnant befördert.Am 01.04.1910 erfolgt seine Versetzung zur Generalstabsausbildung.Nach deren Abschluß wird Fedor von Bock am 01.03 1911 in den Großen Generalstab befohlen. Dort erreicht ihn am 22.03.1912 die Beförderung zum Hauptmann.
Am 10.10.1913 wurde Fedor von Bock in den Generalstab des Gardekorps versetzt.In den Reihen dieses Korps zieht Fedor von Bock in den I.WK.
Zunächst an der Westfront eingesetzt wechselts er in Jahre 1915 in den Stab der 11.Armee an die Ostfront,in deren Rahmen er an der Schlacht von
Gorlice-Tarnow teilnahm.Kurz als Batallionskommandeur eingesetzt wird Fedor von Bock in Generalstab der 200.Division versetzt. Dort nahm er am Gebirgskrieg in den Karpaten und an der Abwehr der Brussilow-Offensive teil. Dort wurde er am 30.12.1916 zum Major befördert.Ab dem 01.04.1917 in den Generalstab der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz versetzt diente von Bock wieder an der Westfront. Dort wurde ihm am 01.041918 für seine Stabsarbeit während der Michael-Offensiven der höchste preussische Orden,der Pour le Merite verliehen.

.Nach dem Ende des 1. Weltkrieges wurde er in das Reichsherr übernommen. Dort wurde er Anfang 1920 beim Übergangsheer als Chef des Stabes beim Wehrkreiskommando III in Berlin eingesetzt. Bei der der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dadurch zum Chef des Stabes der 3. Division der Reichswehr ernannt. Als solcher wurde er auch mit dem Rangdienstalter vom 1. Oktober 1920 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. April 1924 übernahm er als Kommandeur das II. (Jäger-) Bataillon vom 4. (Preuß.) Infanterie-Regiment. 1925 wurde er zum Oberst befördert. Am 1. Februar 1926 übernahm er dann das 4. (Preuß.) Infanterie-Regimentals Kommandeur. Am 1. Februar 1929 wird von Bock zum Generalmajor befördert. Er übernahm Ende des Jahres 1929 als Kommandeur die 1. Kavallerie-Division. Am 1. Februar 1931 wurde von Bock zum Generalleutnant befördert. Im Herbst diesen Jahres übernahm er als Kommandeur die 2. Division der Reichswehr. Damit wurde von Bock in Personalunion auch Befehlshaber im Wehrkreis II in Stettin. Nach der Machtübernahme der NSDAP 1933 verhält er sich dem Regime gegenüber neutral. Ab dem 1. Oktober 1934 war er dann Kommandierender General des II. Armeekorps. 1935 wird er zum General der Infanterie befördert und zum Oberbefehlshaber des Gruppenkommando 3ernannt. 1936 heiratet er Wilhelmine von der Osten, mit der er eine Tochter hatte. Im Rahmen des Anschlusses Österreichs an das Deutsche Reich marschiert er am 12. März 1938 an der Spitze der 8. Armee in Österreich ein und wird dafür rückwirkend zum 1. März 1938 zum Generaloberst befördert. Am 10. November 1938 wurde er zum Oberbefehlshaber des Gruppenkommando 1 in Berlin ernannt. Mit der Mobilmachung wurde er am 26. August 1939 zum Oberbefehlshaber der 2. Armee ernannt. Zu Beginn des Polenfeldzuges wurde der Stab am 2. September 1939 zur Heeresgruppe Nord umbenannt. Er blieb weiter der Oberbefehlshaber. In dieser Funktion nimmt er auch am Polenfeldzug teil. Im September und Oktober 1939 befehligt von Bock die aus Pommern und Ostpreußen vorstoßende Heeresgruppe Nord und wird er als einer der ersten Träger am 30. September 1939 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Bwurde er durch die Verlegung und Umbenennung seiner bisherigen Heeresgruppe Nord im Oktober 1939. Mit der Heeresgruppe B nimmt er auch am Westfeldzug teil. Nach dem Einmarsch in Paris nimmt er am 14. Juni 1940 die Parade der deutschen Truppen am Arc de Triumphe ab. Am 19. Juli 1940 wurde er zum Generalfeldmarschall ernannt. Mit Beginn des deutschen Angriffs auf die Sowjetunion ist von Bock Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Mitte. Nachdem von Bock, auf Grund der Erschöpfung seiner Truppen, für einen taktischen Rückzug an der Ostfront plädiert, erhält er seinen Abschied als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Mitte.. Er übernimmt am 18. Januar 1942, nach dem Tod von Walter von Reichenau, dessen Heeresgruppe Süd. Im Anschluss an erneute Auseinandersetzungen mit Hitler, er wird für das Scheitern der Operation Braunschweig verantwortlich gemacht, wurde er am 15. Juli 1942 erneut seines Amtes enthoben und in den Ruhestand versetzt. Sein Nachfolger wird der damalige Generaloberst und späetere Generalfeldmarschall Maximilian von Weichs. Er lebte in den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges zurückgezogen in Bayern und verurteilt das Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 als Verbrechen. Nach Hitlers Suizid bietet er sich der neuen Reichsregierung unter Karl Dönitz an. Am 3. Mai 1945 wird von Bock bei einem englischen Tieffliegerangriff in der Nähe von Lensahn getötet.
Bock,%2BFedor%2Bvon%2B-%2BGeneralfeldmarschall%2Bcolor1.jpg
 
Viele von euch haben diesen Tag freudig erwartet und werden jetzt vor Freude bubbern.Aber ich will euch diese Freude gönnen. Heute postet euer Jedihammer einen Bericht aus Wikipedia. Ja ihr habt richtig gelesen.Aus Wikipedia. Aber ich habe keinen besseren Bericht dazu gefunden
Heute vor genau 70 Jahren,am 05.12.1945 verschwant Flug 19 im Bermuda Dreieck.
Flight 19 war die Bezeichnung für eine aus fünf Torpedobombern vom Typ TBF Avenger der US Navy bestehende Trainingseinheit, die am 5. Dezember 1945 vor der Ostküste Floridas verschwand.

Das Flugzeugunglück erlangte bleibende Bedeutung dadurch, dass es unter Anhängern der Theorie des Bermudadreiecks als am besten dokumentierter Vorfall in der Geschichte des Dreiecks gilt.
Flight 19 führte den Einsatz im Rahmen des auf dem Marinestützpunkt Fort Lauderdale stattfindenden Advanced Combat Aircrew Training (dt. etwa Fortgeschrittenentraining für Kampfflugzeugpersonal) für Torpedobomber durch.

Die Gruppe bestand aus dem Ausbilder, Lieutenant Charles C. Taylor, vier Marinepiloten, die an dem Kurs teilnahmen, sowie neun Besatzungsmitgliedern, von denen acht ebenfalls Kursteilnehmer waren. Die vier Trainingspiloten hatten jeder lediglich etwa 300 Flugstunden aufzuweisen, davon nur ungefähr 60 in der Avenger.[1] Für Flight 19 war dies der letzte von drei Übungsflügen in dieser Region. Taylor dagegen war ein erfahrener Pilot mit 2509 Flugstunden (größtenteils in der Avenger). Allerdings war er erst am 21. November 1945 vom Marinestützpunkt Miami nach Ft. Lauderdale verlegt worden und flog diese Trainingsroute zum ersten Mal. Entgegen manchen Darstellungen hatte Taylor zwar Kampfeinsätze geflogen, war jedoch kein überaus kampferfahrener Pilot.[2]
Die für Flight 19 angesetzte Trainingsmission, „Navigation Problem No. 1“ genannt, bestand aus einem Übungsflug zur Navigation über dem offenen Meer zusammen mit einer Bombenzielübung über den Hens and Chicken Shoals. Insgesamt beschrieb die Route des genannten Übungskurses ein großes Dreieck.

Im Einzelnen lautete der Flugplan:
1. Start von Ft. Lauderdale. Kurs 091 Grad für 56 Meilen bis zu den Hens and Chicken Shoals.
2. Bombenabwürfe aus niedriger Höhe, danach Weiterflug auf Kurs 091 für weitere 67 Meilen.
3. Kurs 346 für 73 Meilen.
4. Kurs 241 für 120 Meilen. Landung in Ft. Lauderdale.

Alle fünf Avenger waren vollgetankt worden und hatten damit (je nach Geschwindigkeit und Windverhältnissen) eine Verweildauer in der Luft von fünf bis fünfeinhalb Stunden. Die Tests im Rahmen der
Preflight-Checks hatten ebenfalls alle Maschinen bestanden. Die Bodenmannschaften hatten jedoch festgestellt, dass in keiner Maschine mehr eine Borduhr vorhanden war (Borduhren wurden als beliebtes Souvenir oft ausgebaut). Da jedoch davon ausgegangen wurde, dass jede Crew über eine Armbanduhr verfügte, wurde das nicht weiter beachtet.

Die Wetterbedingungen über dem Trainingsgebiet wurden als „günstig“ betrachtet. Das wurde von einem weiteren, eine Stunde vor dem von Flight 19 durchgeführten Trainingsflug bestätigt, der „Wetterbedingungen günstig, mäßige bis grobe See“ meldete.

Als Startzeit war 13:45 Uhr angesetzt worden. Taylor erschien jedoch erst um 13:15 Uhr zur Einweisung und bat den Offizier vom Dienst, ihn durch einen anderen Ausbilder vertreten zu lassen. Da er jedoch keine stichhaltige Begründung angab und kein Ersatz vorhanden war, wurde sein Ersuchen abgelehnt.
Um 14:10 Uhr schließlich startete Flight 19. Plangemäß hatte einer der Lehrgangsteilnehmer die Führung, Taylor (Kennung FT-28) flog als Ausbilder an letzter Stelle, um nur im Falle eines Fehlers die Führung zu übernehmen.

Ein gegen 15:00 Uhr in Ft. Lauderdale aufgefangener Funkdialog, in dem ein Pilot um die Genehmigung bat, seine letzte Bombe abwerfen zu dürfen, legt nahe, dass die Abwurfübung erfolgreich durchgeführt wurde und sich die Gruppe auf den Weg zum ersten Wendepunkt machte.

Um etwa 16:00 Uhr befand sich Lieutenant Robert F. Fox, der höchstrangige Flugausbilder in Ft. Lauderdale (Kennung FT-74) im Anflug auf den Stützpunkt, als er auf Frequenz 4805 einen Funkdialog mithörte, in dem eine Stimme jemanden namens Powers (Captain Edward Powers, ein weiterer Pilot von Flight 19) mehrmals nach den Kompasswerten fragte. Schließlich war die Antwort zu hören: „Ich weiß nicht, wo wir sind. Wir müssen uns bei der letzten Wende verirrt haben.“ Auf Fox' Nachfrage identifizierte sich die Stimme als FT-28 und meldete, man könne Ft. Lauderdale nicht finden. Taylor gab an, Inseln sehen zu können; er sei sich sicher, über den
Florida Keys zu sein, aber nicht, wo genau (vgl. Karte Nr. 10). Er sei bei der letzten Wende der Auffassung gewesen, dass seine Schüler den falschen Kurs genommen hätten. Deshalb habe er die Führung übernommen, um den Flug wieder auf den richtigen Kurs zu bringen. Er sei jedoch mittlerweile sicher, dass beide Kompasse seiner Maschine defekt seien. Daraufhin wies Fox Flight 19 an, mit „der Sonne über dem Backbordflügel“ Richtung Norden zu fliegen, um die Küste Floridas zu erreichen. Zusätzlich wies er FT-28 an, den Notfall-IFF-Transmitter einzuschalten. FT-74 selbst verständigte um 16:11 Uhr den Stützpunkt und ging auf Südkurs, um FT-28 und seiner Gruppe entgegenzufliegen. Die Funkverbindung mit Flight 19 wurde jedoch immer schlechter und brach schließlich endgültig ab, als Fox sich auf einer Position ca. 40 Meilen südlich von Ft. Lauderdale befand. FT-74 kehrte nach Ft. Lauderdale zurück.

Ab 16:26 Uhr begannen mehrere Luft- und Seenotrettungsstationen entlang der Küste mit dem Versuch, FT-28 durch
Radar- oder Funkpeilung zu erfassen. Schwierigkeiten bereitete hierbei jedoch unter anderem eine Überlagerung der Kanäle durch kubanische Sendestationen.

Der leitende Flugoffizier in Ft. Lauderdale war mittlerweile zu der Überzeugung gekommen, dass Flight 19 niemals in der Zeit bis 16:00 Uhr den ersten Wendepunkt erreicht und dann bis zu den Florida Keys gelangt sein konnte. Demnach mussten die Inseln, die Taylor erwähnt hatte, die
Bahamas gewesen sein. Die fünf Flugzeuge flogen also parallel zur Küste Floridas nach Norden (vgl. Karte Nr. 6). Entsprechend dieser Folgerung erging um 16:30 Uhr die Aufforderung an Flight 19, „auf Kurs 270 zu gehen und direkt Richtung Sonne zu fliegen“. FT-28 kam der Aufforderung offenbar zunächst nach, um 16:45 jedoch wurde folgende Anweisung aufgefangen: „Wir gehen für 45 Minuten auf Kurs 030, dann fliegen wir nordwärts, um sicherzugehen, dass wir nicht über dem Golf von Mexiko sind.“ Um 17:03 Uhr ließ er sogar wieder für zehn Minuten Kurs 090 steuern. Offenbar war Taylor noch immer in Zweifel, ob er sich nicht doch westlich von Florida über dem Golf befand. Etwa zur selben Zeit wurden auch Funksprüche von zwei weiteren Piloten aufgefangen, in denen sie von Taylor verlangten, endlich nach Westen zu fliegen. Um 17:16 Uhr schließlich gab FT-28 die Anweisung, Kurs 270 zu fliegen, „bis wir die Küste erreichen oder uns der Treibstoff ausgeht.“

In Ft. Lauderdale war auf Anregung von Fox seit 17:00 Uhr überlegt worden, die Bereitschaftsmaschine starten und Richtung Nordosten fliegen zu lassen; ein sich verstärkendes Funksignal hätte Hinweise auf die Position des Fluges gegeben. Wegen des sich schnell verschlechternden Wetters, der Ankündigung Taylors, nach Westen zu fliegen, und um die Funkpeilung nicht zu erschweren, wurde der Plan um 17:36 Uhr letztlich fallen gelassen.

Um 17:50 Uhr war es den verschiedenen Funkpeilstationen endlich gelungen, die Position von Flight 19 innerhalb eines Radius’ von 100 Meilen um 29°N 79°W zu triangulieren (vgl. Karte Nr. 7). Die Einrichtungen an der Küste wurden angewiesen, Beleuchtung und Scheinwerfer einzuschalten. Allerdings wurde versäumt, die Positionsfeststellung nochmals ausdrücklich an Flight 19 zu übermitteln.

Um 18:20 Uhr startete ein
Flugboot der US Coast Guard vom Typ PBY Catalina vom Flugplatz Dinner Key, konnte jedoch aufgrund eines Problems mit der Sendeanlage keinen Kontakt mit Flug 19 aufnehmen. Einige aufgefangene Funksprüche deuteten jedoch darauf hin, dass der Treibstoff der Avenger allmählich zur Neige ging: „Wir müssen notwassern, wenn wir nicht die Küste erreichen … Wenn das erste Flugzeug unter zehn Gallonen (ca. 40 l) fällt, gehen wir alle zusammen runter.“

Zur selben Zeit meldete die SS Empire Viscount, ein Tanker unter britischer Flagge, der nördlich der Bahamas unterwegs war, schweren Seegang und hohe Windgeschwindigkeiten für das Seegebiet, in dem die fünf Maschinen wahrscheinlich notwassern mussten.
Zusätzlich zu der um 18:20 Uhr gestarteten Catalina starteten eine Stunde später zwei Flugboote vom Typ
Martin PBM Mariner der US-Marine vom Stützpunkt Banana River. Eine der beiden Maschinen, BuNo. 59225, startete um 19:27 Uhr mit einer dreizehnköpfigen Besatzung. Um 19:30 Uhr erfolgte ein Routinefunkspruch, danach riss der Kontakt ab (vgl. Karte Nr. 8).

Um 19:50 Uhr meldete der Tanker SS Gaines Mills „ein Aufflammen, offensichtlich eine Explosion, bis zu 100 Fuß (30 m) springende Flammen, die ungefähr zehn Minuten brannten. Position 28.59° N 80.25° W.“ Etwas später meldete der Kapitän, dass man durch eine große Öllache auf dem Wasser fahre, aber keine Überlebenden gefunden habe. Der
Geleitflugzeugträger USS Solomons, der sich ebenfalls an der Suche beteiligte, berichtete später, man habe Radarkontakt mit den von Banana River startenden Flugzeugen gehabt. Eines sei exakt zu der Zeit und an dem Ort der Meldung der SS Gaines Mills vom Radarschirm verschwunden (vgl. Karte Nr. 9).[3]

Die Suchoperationen durch Flugzeuge und Schiffe wurde bis zum 10. Dezember 1945 fortgesetzt. Außer Ölspuren im Bereich der gemeldeten Explosion wurden wegen der rauen See weder von Flight 19 noch von BuNo. 59225 irgendwelche Wrackteile gefunden.

Schon als Kind hat mich die Geschichte um Flug 19 stark begeistert. Heute wissen wir es besser. Aber damals war das ein eiskalter Schauer der dem kleinen Jedihammer rüber den Rücken lief wann immer er davon gelesen hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben