Militärgeschichte

Wäre eines der Attentate geglückt - was wäre dann geschehen ? Wäre der "Attentäter" als Held in die Geschichte eingegangen ? Oder eher als derjenige der Schuld am Tod des Führers und somit auch Schuld an der Niederlage gehabt hätte ?

Tja, was wäre geschehen ?
Einige Teile der bevölkerung hätten sie als Helden gesehen.
Bei anderen Teilen hätte es eine neue Dolchstoßlegende gegeben.

Der Führer hätte den Krieg noch gewonnen, wäre er nicht gemeuchelt worden:rolleyes::rolleyes::rolleyes:


Jedwede "Beseitigung" wäre ehrbar gewesen. /QUOTE]

Jedwede eher nicht.
Einige Historiker sind der Meinung, daß ein lebender Reinhard Heydrich am 20.Juli im Lager der Verschwörer gestanden hätte.
Eine Beseitigung durch ihn wäre alles andere als ehrbar gewesen.
Unter den Verschwöreren des 20.Juli waren ohnehin genug Lumpen.


. Daher ist es um so trauriger das keiner der Generäle sich traute - der Eid auf den Führer war mMn nichtig.

Naja, keiner ist übertrieben.
Es waren einige Offiziere im Generalsrang, also das, was man im Allgemeinen als "General"bezeichnet an der Verschwörung beteiligt.
So z.B. der Chef der Organisationsabteilung im Generalstab des Heeres, Generalmajor Hellmuth Stieff, der Chef des Generalstabes der 2.Armee, Generalmajor Henning von Tresckow, dem Chef des Wehrmachtsnachrichtenwesens, General der Nachrichtentruppen Erich Fellgiebel.
Generalmajor Hans Oster, General der Artillerie Eduard Wagner, Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben, Generaloberst(Charackter) Ludwig Beck
usw.usf.
Und mit SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei sogar ein "General" aus den Reihen der SS.
 
Hätte. wäre, wenn.
Es läßt sich nicht sagen, was geschehen wäre.
Allerdings wissen wir, daß auch ein gelingen des Attentats nichts an der Forderung nach der bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reiches geändert hätte.
Und dieser Forderung nach zu geben wäre m.E. sehr wohl Verrat gewesen.
Und sie war auch laut Staufenberg niemals eine Option für die Verschwörer. Allerdings frage ich mich manchmal, ob nach einem derartigen Regierungswechsel (sofern da wirklich alles glatt gelaufen wäre), die Alliierten an ihrer Deutschland-Politik überhaupt noch hätten festhalten können, sprich ob deren Parlamenter nicht auch für einen Richtungswechsel gesorgt hätten.

Tja, was wäre geschehen ?
Einige Teile der bevölkerung hätten sie als Helden gesehen.
Bei anderen Teilen hätte es eine neue Dolchstoßlegende gegeben.

Der Führer hätte den Krieg noch gewonnen, wäre er nicht gemeuchelt worden:rolleyes::rolleyes::rolleyes:
Tja auch das kann ich mir gut vorstellen, dass noch genug Leute verblendet an die Richtigkeit des Führers geglaubt hätten, und jegliche Schuld an der Schande einer Niederlage die Verschwörer hätten ausbaden müssen. Man bedenke nur mal, wie in Russland Verbrecher wie Lenin und Stalin heute noch verehrt werden.
 
Und sie war auch laut Staufenberg niemals eine Option für die Verschwörer. Allerdings frage ich mich manchmal, ob nach einem derartigen Regierungswechsel (sofern da wirklich alles glatt gelaufen wäre), die Alliierten an ihrer Deutschland-Politik überhaupt noch hätten festhalten können, sprich ob deren Parlamenter nicht auch für einen Richtungswechsel gesorgt hätten.

Nein, es hätte wohl auch in dem Fall keine Richtungsänderung gegeben.
Zu dem Zeitpunkt waren schon zu viele Verbrechen des Deutschen Reiches bekannt geworden, daß man an der Forderung nach der bedingungslosen Kapitulation auch dann festgehalten hätte.
Auch wollte Großbritannien Deutschland auch als Konkurenten los werden.


Tja auch das kann ich mir gut vorstellen, dass noch genug Leute verblendet an die Richtigkeit des Führers geglaubt hätten, und jegliche Schuld an der Schande einer Niederlage die Verschwörer hätten ausbaden müssen. Man bedenke nur mal, wie in Russland Verbrecher wie Lenin und Stalin heute noch verehrt werden.

So wäre es wohl gekommen.
Gerade viele Neo-Nazis sehen heute noch in Adolf Hitler ein militärisches Genie, welches nur auf Grund seiner unfähigen Generalität gescheitert ist.
Was wird mir da übel.


Achja, militärisches Genie.

Heute ist der Todestag eines der größten militärischen Genies der Weltgeschichte.
Am 05.05.1821 verstareb auf der Insel St. Helena Napoléon Bonaparte .
 
Heute ist der Todestag eines der größten militärischen Genies der Weltgeschichte.
Am 05.05.1821 verstareb auf der Insel St. Helena Napoléon Bonaparte .
Ich würde sein Lebenswerk nicht nur auf seine militärischen Leistungen begrenzen, sondern zwingend auch seine anderen Dienste stets erwähnen. Da sei an aller erster Stelle einmal der bedeutende Code Civil genannt. Seine Bedeutung für späterer Gesetzeswerke ist nicht zu unterschätzen.
 
Ich würde sein Lebenswerk nicht nur auf seine militärischen Leistungen begrenzen, sondern zwingend auch seine anderen Dienste stets erwähnen. Da sei an aller erster Stelle einmal der bedeutende Code Civil genannt. Seine Bedeutung für späterer Gesetzeswerke ist nicht zu unterschätzen.

Ich bin mir seiner Verdienste und Qualitäten als Staatsmann sehr wohl bewußt.
Das ändert haber nichts daran, daß er eines der größten militärischen genies der Weltgeschichte war.
Natürlich auf seine Zeit bezogen, aber er hatte nun mal nicht das Glück, in einem modernen Krieg zu befehlen, wie andere Feldherrngenies wie Erich von Manstein. Walter Model, Paul von Hindenburg, Georgie Schukow oder Konstantin Rokossowskie
 
Natürlich auf seine Zeit bezogen, aber er hatte nun mal nicht das Glück, in einem modernen Krieg zu befehlen, wie andere Feldherrngenies wie Erich von Manstein. Walter Model, Paul von Hindenburg, Georgie Schukow oder Konstantin Rokossowskie
Was hat das mit Glück zu tun?
 
ich find hitler am besten (ich bin gegen nazis, um das klarzustellen!!!), weil er ein ganzes volk dazu gebracht hat, sich gegen andere völker zu wenden
direkt dahinter is napoleon
:jango
 
Was hat das mit Glück zu tun?

Diese Leute konnten größere Heere befehligen und vor allem beweglichere Heere.
Was hätte ein Bonaparte in einem Krieg wie dem II.WK zu leisten vermocht ?
Die von mir erwähnten Personen hatten das Glück, ihre Schlachten in moderneren Zeiten zu schlagen, und doch auch in Zeiten, in denen auch die Feldherrnkunst noch wichtig war.
Heute spielt die Feldherrnkunst eher keine Rolle mehr.


Übrigens, heute schreiben wir den 08.05.
Wir wir alle wissen gilt dieser Tag offziel als Ende der Kampfhandlungen des II.WK in Europa gilt.
 
Jedihammer schrieb:
Diese Leute konnten größere Heere befehligen und vor allem beweglichere Heere.
Stellt sich nur die Frage, ob Napoleon sein Talent auch auf die "neuen" Verhältnisse hätte anwenden können. Immerhin hatte die Kriegsführung unter Napolen nichts mehr mit der aus dem 2. Weltkrieg zu tun. Jemand der gut fechten kann muss auch nicht unbedingt im akademischen Fechten auch eine große Nummer sein. (Bekloppter Vergleich, aber mir fiel nichts anderes ein);)
 
Stellt sich nur die Frage, ob Napoleon sein Talent auch auf die "neuen" Verhältnisse hätte anwenden können. Immerhin hatte die Kriegsführung unter Napolen nichts mehr mit der aus dem 2. Weltkrieg zu tun. Jemand der gut fechten kann muss auch nicht unbedingt im akademischen Fechten auch eine große Nummer sein. (Bekloppter Vergleich, aber mir fiel nichts anderes ein);)

Da stimme ich Dir ja zu 100% zu.
Man weiß es nicht.
Aber ich persönlich denke, daß Napoleon auch in modernen Kriegen seinen mann gestanden hätte.

Eines aber möchte ich im bezug auf Horas Post noch sagen.

Eines hat Napoleon gehabt, was vielen militärischen Genies oder auch Möchtegerngenies wie z.B. der Herr aus Braunau am Inn total fehlte.

Er war auch ein echter Staatsmann.
 
Naja, die Frage ist wie man einen Staatsmann definiert. Wenn du Napoleon als guten Staatsmann bezüglich des Code Civils siehst okay, aber beispielsweise sein Bündnissystem war auch nicht wesentlich stabiler als das, welches Hitler geschmiedet hat. Hitlers Innenpolitik in den Jahren 1933/1934, die ihm die Macht sicherte, war auf seine Art meisterhaft. Seine Außenpolitik zwischen 1936-1939, wenn auch ein bisschen vom Glück genährt, nicht minder beachtlich.

Und genau wie Hitler litt auch Napoleon am Größenwahn, was seinem Volk letztendlich mehr schadete als ihm nutzte. Ergo kann es sich nicht um einen allzu guten Staatsmann handeln :)
 
Ich denke das liegt an der positiven Wertung des Wortes Staatsmann, dass Personen wie Stalin, Pinochet oder Hitler nicht gerne als solche bezeichnet werden, obwohl sie nach der Bewertung ihrer Leistungen die über Alltagspolitik (wie z.B. die von Gregory genannten Dinge) hinaus gehen, durchaus verdient hätten.
Bei Napoleon haben wir schätzungsweise den Fall, dass seinerzeit die negativen Aspekte einfach ausgeklammert wurden, so dass er eher als Staatsmann bezeichnet wird.
 
Der heutige 10.Mai ist ein militärgeschichtlich sehr vielseitiger Jahrestag.

Zum einen begann heute vor 68 Jahren, am 10.05.1940 der Fall "Gelb"

Gelb war seit dem Operationsplan vom 19.10.39 Deckname für den dt. Angriff im Westen, mehrfach (29.10., 20.11., 28.12.) geändert, mit Führerweisung Nr. 10 vom 19.1.40 und Aufmarschweisung für den Fall "Gelb" vom 30.1.40 bestätigt. Die Planungen sahen von Anfang an einen Aufmarsch von drei Heeresgruppen vor, nur war ursprüngl. wie im Schlieffen-Plan des 1. Weltkriegs der Hauptschlag im Norden bei der Heeresgruppe B mit weiträumiger Flügelbewegung vorgesehen, während die Heeresgruppe A im Zentrum zur Deckung des Angriffs die Maas zwischen Namur und Fumay überschreiten und zunächst nur bis zur Linie Luxemburg - Arlon - Bouillon vorgehen sollte; die Heeresgruppe C sollte anfangs v.a. die Oberrheinfront gegenüber der Maginot-Linie sichern. Erst der Mechelen-Zwischenfall (10.1.40), bei dem die Belgier Teile des dt. Plans "Gelb" erbeuteten, brachte die Kritik Mansteins daran zum Tragen. Der später nur noch in Details variierte endgültige Plan vom 24.2.40 wurde bekannt als "Sichelschnitt": Vorstoß starker Panzerverbände der Heeresgruppe A im Zentrum durch die als unpassierbar geltenden Ardennen bis zur Kanalküste und Abschneiden der nach Belgien vorrückenden alliierten Armeen. Der rasche Erfolg im Frankreichfeldzug war nicht zuletzt auf diese Neufassung von "Gelb" zurückzuführen.


(Westfeldzug), Bezeichnung für die militär. Operationen in West-Europa nach dem dt. Angriff am Morgen des 10.5.40 bis zur Kapitulation Hollands (14.5.), Belgiens (28.5.) und Frankreichs (22.6.). Nach den brit. und frz. Kriegserklärungen vom 3.9.39, die Hitler zwingen sollten, den am 1.9.39 gegen Polen begonnenen Krieg zu beenden, hatte Frankreich am 6.9.39 im Raum Saarbrücken eine eher symbol. Offensive mit 2 mot. Divisionen, 2 Infanteriedivisionen und 4 Panzerbataillonen begonnen, die bald im Vorfeld des Westwalls liegen blieb. Nach dem dt. Sieg über Polen kam es an der dt.-frz. Front zunächst zum Sitzkrieg. In dieser Zeit liefen die dt. Vorbereitungen für einen Frankreichfeldzug (Fall "Gelb") an; erster noch unausgereifter Plan vom 19.10.39. Die endgültige Fassung des Operationsplans stammte von General v. Manstein, abgestimmt mit dem Panzerexperten Guderian, und wurde vom OKH am 24.2.40 als neue Aufmarschanweisung ("Sichelschnitt") vorgelegt. Manstein sah einen Frankreichfeldzug in zwei Phasen vor: Vorstoß mit Schwerpunkt südl. Namur gegen Somme und Kanalküste, damit Vernichtung der alliierten Armeen in Belgien, und nach Umgruppierung Vormarsch aller Kräfte nach Süden zur Zerschlagung der übrigen alliierten Verbände. Die Missachtung der Neutralität der Benelux-Staaten war Teil des Plans.

Revolutionär an dem Vorhaben, das in der dt. Generalität höchst skeptisch beurteilt wurde, war der Stoß starker Panzerverbände durch die dichtbewaldeten, wegearmen Ardennen - wie sich zeigen sollte, der spätere Angelpunkt der alliierten Niederlage. Manstein rechnete mit einem brit.-frz. Einrücken in Belgien, wie es im sog. Dijle-Plan vorgesehen war. Trotz der belg. und niederländ. Neutralitätserklärungen beschloss das alliierte Oberkommando unter General Gamelin am 23.11.39 diesen Vorstoß unter Verlängerung des linken Flügels bis nach Süd-Holland hinein für den Fall eines dt. Angriffs. Der dt. Aufmarsch sah daher bei Angriffsbeginn so aus: Im Norden die Heeresgruppe B (v. Bock) mit den Armeen 18 (v. Küchler) und 6 (v. Reichenau), unterstützt durch die Luftflotte 2 (Kesselring), gegen die niederländ. Armee (Winkelman) mit 1 leichten, 8 Infanteriedivisionen, 1 Sperrdivision, 3 gemischten Brigaden und 46 Grenzschutzbataillonen, die belg. Armee (König Leopold III.) mit 2 Kavallerie-, 2 Ardennenjäger- und 18 Infanteriedivisionen und die frz. Heeresgruppe 1 (Bilotte) mit den British Expeditionary Forces (Gort) und den frz. Armeen 7 (Giraud) und 1 (Blanchard), insges. 29 dt. gegen rd. 60 alliierte Divisionen. Der Angriffsschwerpunkt lag bei den Panzergruppen der Heeresgruppe A (v. Rundstedt) im Mittelabschnitt mit den Armeen 4 (v. Kluge), 12 (List) und 16 (Busch), unterstützt durch die Luftflotte 3 (Sperrle), gegen die frz. 9. und 2. Armee (Corap und Huntziger), d.h. 45 dt. gegen 18 frz. Divisionen. Im Süden marschierte im Westwall-Bereich und an der Oberrheinfront die Heeresgruppe C (v. Leeb) mit den Armeen 1 (v. Witzleben) und 7 (Dollmann) auf. Ihnen gegenüber lagen die frz. Heeresgruppen 2 (Prételat) und 3 (Besson) mit den Armeen 3 (Condé), 4 (Réquin) und 5 (Bourret) bzw. 8 (Garchery) und 6 (Touchon), d.h. 19 dt. gegen 27 frz. Divisionen. Die frz. Armee bot 3 Panzer-, 5 leichte Kavalleriedivisionen, 1 Kavalleriebrigade, 4 leichte mech., 7 mot., 55 Infanterie- , 14 Kolonialdivisionen und 3 Spahi-Brigaden auf. Großbritannien entsandte 10 Infanteriedivisionen und später 1 Panzerdivision; daneben bestand eine poln. Division: insges. 131 alliierte Divisionen und 7 Brigaden mit 3373 Panzern gegenüber 137 dt. Divisionen mit 2445 Panzern (10 Panzer-, 7 mot., 1 Kavallerie-, 1 Luftlande- und 1 Flieger- sowie 117 Infanteriedivisionen). Gegen die 3834 dt. Flugzeuge (davon 1482 Bomber und Sturzbomber, 42 Schlachtflugzeuge, 1016 Jäger und 248 Zerstörer) boten die Alliierten 2372 Maschinen (davon 1151 Jäger) auf.

Der dt. Angriff begann am 10.5.40 um 5.35 Uhr, um 7.00 Uhr befahl der alliierte OB Gamelin das Einrücken in die Dijle-Stellung, die Besetzung Zeelands und den Vorstoß auf Rosendael, Breda und Tilburg. Trotz zahlenmäßiger alliierter Panzerüberlegenheit nahm der Frankreichfeldzug den von dt. Seite geplanten Verlauf. Nach Luftlandungen in der "Festung Holland" und einem verheerenden Luftangriff auf Rotterdam brach der niederländ. Widerstand rasch zusammen. Am Morgen des 15.5. unterzeichnete General Winkelman die Kapitulation seiner Armee (2890 Tote, 29 Vermisste, 6899 Verwundete). In Belgien wurde die Festung Eben Emael am Albertkanal durch in Lastenseglern abgesetzte Kommandos ausgeschaltet, am 16.5. durchbrach die Heeresgruppe B die Dijle-Stellung, am 17.5. fiel Brüssel. Am 19.5. erreichten dt. Panzer Abbeville, am 20.5. die Sommemündung. Alliierte Maßnahmen zum Aufhalten der dt. Panzerkorps Hoepner, Hoth, Reinhardt und Guderian erfolgten zu spät und unter Verkennung der tatsächl. Bedrohung mit zu schwachen Kräften. Das Tempo des dt. Vordringens und das massive Eingreifen der dt. Luftwaffe zur Unterstützung des Heeres untergruben die Kampfmoral vieler frz. Verbände. Die anhaltenden alliierten Niederlagen führten am 19.5. zur Ablösung des OB Gamelin durch General Weygand. Nach nur 10-tägigen Kämpfen waren alle nördl. des dt. "Sichelschnitts" operierenden alliierten Armeen abgeschnitten. Die belg. Armee kapitulierte am 28.5. mit rd. 500 000 Mann, nachdem sie auf engem Raum zusammengedrängt worden war und Maßnahmen zur Evakuierung nicht existierten. König Leopold III. ging mit seinen Soldaten in Gefangenschaft. Belgien hatte 7500 Gefallene und 15 850 Verwundete zu beklagen. Von den im Raum Dünkirchen eingeschlossenen alliierten Soldaten konnten durch Zusammenraffen aller verfügbaren Schiffe (848) 338 226, darunter 123 000 Franzosen, unter Verlust der ges. Ausrüstung nach Großbritannien evakuiert werden (Operation "Dynamo"). Ihr Entkommen wurde durch einen Haltbefehl Hitlers, der eine Überdehnung der Flanken befürchtete, für die Panzer am 24.5. begünstigt. Die Luftwaffe flog rd. 2000 Einsätze gegen die Einschiffungsplätze, konnte aber, u.a. wegen der verminderten Bombenwirkung am Strand, die Evakuierung ledigl. behindern. Am 5.6.40 leitete die dt. Heeresgruppe B mit der zweiten Operationsphase ("Rot") den eigentl. Frankreichfeldzug ein. Vergebl. versuchten 49 frz. Divisionen der Heeresgruppe 3 mit den Armeen 10 (Altmeyer), 7 und 6 in der an der Somme und unteren Aisne improvisierten "Weygand-Linie" das Unheil aufzuhalten. Als am 9.6. die Panzergruppe Kleist die untere Seine erreichte, trat auch die Heeresgruppe A mit den Armeen 2 (v. Weichs), 12 und 16 sowie der Panzergruppe Guderian an der oberen Aisne und der Maas in allg. Richtung SO zur Offensive an. Die frz. Hauptstadt fiel kampflos am 14.6. Am gleichen Tag begann der Angriff der dt. Heeresgruppe C gegen die Maginot-Linie, die am 16.6. durchbrochen wurde. Am nächsten Tag erreichten Guderians Panzer bei Pontarlier die Schweizer Grenze, sodass die frz. Armeen 2, 3, 5 und 8 (rd. 500 000 Mann) in der Maginot-Linie und in Lothringen eingeschlossen waren. In dieser krit. Lage unterbreitete der brit. Premier Churchill am 16.6. der zwei Tage zuvor nach Bordeaux ausgewichenen frz. Regierung den Vorschlag, eine Union ihrer beiden Staaten zu bilden (eine Staatsangehörigkeit, eine Regierung, eine Wehrmacht). Churchill wollte den Krieg von den frz. Kolonien aus weiterführen und die starke frz. Flotte für Großbritannien sichern. Das frz. Kabinett aber lehnte den Unions-Plan ab und trat zurück. Marschall Pétain wurde neuer Regierungschef und suchte am 17.6. in aussichtsloser Lage um Waffenstillstand nach, der am 22.6. im Wald von Compiègne unterzeichnet wurde, mit Italien, das am 10.6. in den Krieg eingetreten war, am 24.6. in Rom. Am gleichen Tag trat bei St. Ursanne das frz. XXXXV. Korps (Daille) mit 29 700 Franzosen, 13 022 Polen und 75 Engländern in die Schweiz über. Inzwischen hatten brit. und frz. Schiffe zwischen dem 14. und 25.6. in weiteren Evakuierungsoperationen ("Cycle" und "Aerial") noch 191 870 überwiegend brit. Soldaten nach Großbritannien überführt.

Seit dem 25.6. um 1.35 Uhr herrschte Waffenruhe in Frankreich. Insges. 1,9 Mio. Kriegsgefangene befanden sich in dt. Hand; Verluste Frankreichs: 121 037 Gefallene und 250 107 Verwundete; Deutschland: 27 074 Gefallene, 18 384 Vermisste und 111 034 Verwundete; Großbritannien: 68 111 Tote, Verwundete, Vermisste und Gefangene, dazu 1526 Mann der RAF. Die dt. Panzerwaffe büßte im Frankreichfeldzug 683 Kampfwagen und 157 Panzerspähwagen ein, die Luftwaffe verlor im Mai und Juni 40 durch Feindeinwirkung 1220 Maschinen sowie 659 weitere durch Unfälle o.ä. Die Beute der dt. Truppen umfasste u.a. 790 000 t Kraftstoff, immens wichtig bei einem dt. Vorrat, der am 10.5.40 gerade für vier Monate uneingeschränkte Kriegführung gereicht hätte. Nach dem Waffenstillstand blieb Frankreich bis zur Linie westl. von Genf - Dôle Tours - Mont de Marsan - span. Grenze besetzt. Die Regierung Pétain amtierte fortan in Vichy. In London rief Brigadegeneral de Gaulle am 18.6. zur Fortsetzung des Widerstands auf (Résistance) und bildete eine Exilregierung. Hitler aber schien mit dem Sieg im Frankreichfeldzug endgültig die dt. Hegemonie über Kontinentaleuropa errungen zu haben.

Am 10.05.1941 startete der Stellvertreter Adolf Hitlers in der Führung der NSDAP, Reichminister ohne Geschäftsbereich Rudolf Heß, zu seinem "Freidenflug" nach Großbritanien.

Am 10.05.1890 wurde der ehemalige Chef des Wehrmachtsführungsstabes, Generaloberst Alfred Jodl in Würzburg geboren.
im 1. Weltkrieg Artillerieoffizier, 1.10.19 von der Reichswehr übernommen, 1.7.35 Chef der Abt. L (Landesverteidigung) im Reichskriegsministerium, März-Oktober 38 und wieder seit 23.8.39 Chef des Wehrmachtführungsamts (8.8.40 in Wehrmachtführungsstab umbenannt) im OKW, 1.4.39 Generalmajor. Jodl war als Hitlers engster militär. Berater an allen Kriegsplanungen beteiligt und nach anfängl. Zögern von dessen "Genie" überzeugt. Nach dem siegreichen Frankreichfeldzug zum General der Artillerie ernannt (19.7.40), arbeitete er mit an den Angriffsplanungen gegen die UdSSR ("Barbarossa"), wobei in seiner Abt. auch der Kommissarbefehl formuliert wurde, der allerdings die Unterschrift von OKW-Chef Keitel trug. Bei sich verschlechternder Kriegslage kam es zuweilen zu sachl., zunächst aber kaum polit. oder moral. Differenzen zwischen Jodl und Hitler, der Ende 42 die Ablösung seines Amtschefs durch Paulus erwog, was aber durch dessen Gefangennahme in Stalingrad illusor. wurde. Obwohl der Wehrmachtbericht, der in Jodls Verantwortung herausgegeben wurde, unvermindert Siegeszuversicht verbreitete, hielt Jodl schon bald die Niederlage für unvermeidl., ohne freil. persönl. Konsequenzen aus dieser Erkenntnis zu ziehen oder auch nur mit dem Gedanken einer Teilnahme am Umsturzversuch vom 20 Juli 44 zu spielen. Erst als Hitler im Frühjahr 45 erwog, die Genfer Abkommen zu kündigen, widersprach Jodl entschieden. Ende April 45, bei Teilung des OKW, ging er nach Flensburg zu Dönitz, in dessen Auftrag er am 7.5.45 in Reims die Bedingungslose Kapitulation unterschrieb und mit dessen Regierung er am 23.5.45 verhaftet wurde. In Nürnberg vor Gericht gestellt, sprach ihn der Internationale Militärgerichtshof in allen Punkten der Anklage schuldig und verurteilte ihn am 1.10.46 zum Tod. Eine dt. Spruchkammer rehabilitierte Jodl am 28.2.53 als nicht schuldig, allerdings unter Ausklammerung des umstrittenen, weil nachträgl. eingeführten Anklagepunkts des Verbrechens gegen den Frieden (Planung und Führung eines Angriffskrieges).
Alfred Jodl :

Jodl1.JPG



Am 10.05. 1891 wurde ebenfalls ein Opfer alliierter Willkürurteile geboren, welcher allerdings eher nur den militärgeschichtlich sehr interessierten Leuten bekannt ist geboren.
General der Infanterie Anton Dostler,welcher von den USA wegen der Exekution von 15 US-Soldaten, welche in in Zivil aufgegriffen wurden(deren Hinrichtung nach dem geltenden Kriegsrecht also rechtmäßig war) am 01.12.1945 erschoßen wurde.
 
Im Kontext zum Fall Gelb möchte ich einmal mehr die heroischen Leistungen der italienischen Waffen würdigen. Ich zitiere aus Shirers "Aufstieg und Fall des Dritten Reiches":

"Bis zum 18. Juni 1940 [...] hatten es etwa 32 italienische Divisionen in einer Woche "Kampf" nicht zuwege gebracht, die kärglichen sechs französischen Divisionen, die über die Alpenfront und die Riviera verteilt waren, aus ihren Stellungen zu verdrängen, obwohl diese inzwischen auch von durch das Rhônetal anrückenden Deutschen im Rücken bedroht waren." ;)
 
Im Kontext zum Fall Gelb möchte ich einmal mehr die heroischen Leistungen der italienischen Waffen würdigen. Ich zitiere aus Shirers "Aufstieg und Fall des Dritten Reiches":

"Bis zum 18. Juni 1940 [...] hatten es etwa 32 italienische Divisionen in einer Woche "Kampf" nicht zuwege gebracht, die kärglichen sechs französischen Divisionen, die über die Alpenfront und die Riviera verteilt waren, aus ihren Stellungen zu verdrängen, obwohl diese inzwischen auch von durch das Rhônetal anrückenden Deutschen im Rücken bedroht waren." ;)

Als sich der deutsche Sieg im Westen abzeichnete wollte der Duce, der sein Land bisher aus dem Krieg raus gehalten hatte seinen Teil der Beute und erklärte,eher zum Unwillen Deutschlands den Westmächten den Krieg. Er sagte zu Marschall Pietro Badoglio er brauche "ein paar tausend Tote" um sich an den Tisch der Sieger setzen zu dürfen.
Und in der von Dir erwähnten Woche in den Alpen hat er diese Toten bekommen.
Bei den Waffenstillstandsverhandlungen in Compienge erklärte Frankreich, daß es sich von Iatlien nicht als besiegt ansehe und warnte vor allzu harten Bedinungen
seitens Italiens. Eher werde Frankreich weiterkämpfen.
Adolf Hitler mußte auf den Duce einwirken.


Es kam nicht von ungefähr, daß es ein unzufriedenes Murmeln gab, als sich die Mitglieder des Reichstages bei der Reichstagsitzung vom 19.07.1940 auf Geheiß des Reichstagspräsidenten, Hermann Göring zum Gedenken an die gefallenen Italiener von ihren Sitzen erheben sollten.
Der Duce hieß seit dem Eintritt in den Krieg im Volksmund nur noch der "Reichserntehelfer"
 
Heute vor genau 60 Jahren, am 15.05.1948 begann mit dem sogenannten Unabhänigkeitskrieg der erst arabisch/israelische Krieg.
Als Reaktion auf die Unabhänigskeitserklärung Israels vom 14.05.1948 eröffneten die
Armeen Ägyptens, Syriens, Iraks, Libanons und Jordaniens( welches damals noch Transjordanien hieß) und einiger palästinensicher Milizizen um kurz nach Mitternacht die Feindseeligkeiten gegen Isarel.
Obwohl an Mannschaftsstärke haushoch überlegen blamierten sich die Armeen der Araber bis auf die Knochen und mußten schliesslich im Verlauf des Jahres 1949 allessamt Waffenstillstände mit Israel schliessen.
 
Es ist einfach unglaublich. Wie kann es eigenltich sein, dass die arabischen Armeen so unfähig sind. Gerade diesen Krieg hätte sie ja gewinnen müssen. Es gab keine israelische Armee, die Araber hatten stehende Heere. Wie unfähig müssen die arabischen Heerführer sein? Immerhin gaben sie in den sich anschließenden kriegen auch keine gute Figur ab, trotz immer bestehender personeller und materieller Überlegenheit und dazu noch nicht mal unbedingt technischer Unterlegenheit.
 
Heute vor genau 60 Jahren, am 15.05.1948 begann mit dem sogenannten Unabhänigkeitskrieg der erst arabisch/israelische Krieg.
Als Reaktion auf die Unabhänigskeitserklärung Israels vom 14.05.1948 eröffneten die
Armeen Ägyptens, Syriens, Iraks, Libanons und Jordaniens( welches damals noch Transjordanien hieß) und einiger palästinensicher Milizizen um kurz nach Mitternacht die Feindseeligkeiten gegen Isarel.
Obwohl an Mannschaftsstärke haushoch überlegen blamierten sich die Armeen der Araber bis auf die Knochen und mußten schliesslich im Verlauf des Jahres 1949 allessamt Waffenstillstände mit Israel schliessen.
Meines Wissens nach waren die arabischen Verbände zahlenmäßig nicht so überlegen wie es gerne behauptet wird. Gerade mit zunehmender Dauer des Krieges glich sich das Kräftverhältnis aus, bis die israelischen Truppen auch zahlenmäßig ein Übergewicht hatten. Ich meine mal gelesen zu haben, das die Zahl arabischer Truppen nie über 50.000 hinausging. Die Stärke der Israelis lag zu beginn bei 35.000 - 35.000 Mann, am Ende des Krieges mindestens das dreifache.

Material und Ausbildung war deutlich zum Vorteil der Israelis. Viele von ihnen hatten bereits im zweiten Weltkrieg für die Alliierten gekämpft und besaßen daher sowohl die nötige Erfahrung als auch ein ausreichendes Wissen über notwendige Planung und Kommandostrukturen. Ebenso hatte man aufgrund dieser Verbindungen auch die Möglichkeit, leichter an hochwertigers Material heranzukommen. Nicht zu unterschätzen ist hier auch die Kampfmoral (ich nenne die Araber gerne die Italiener des Nahen Ostens :D ).

Militärisch gesehen definitiv ein überwältigender Sieg, der ja zweifelsohne das Gesicht das Nahen Ostens seit dem geprägt hat - aber meiner Meinung nach nicht so sehr ein Triumpf Israels als viel mehr ein totales Versagen der verwickelten arabischen Länder.

@Iron Fist
Zu vermuten, die arabischen Ländern hätten damals adequate stehende Heere gehabt, ist - so denke ich - doch etwas zu gutgläbig. Bis auf wenige Ausnahmen dürfte es ich damals um mehr schlecht als recht ausgebildete Milizen und Infanterieeinheiten gehandelt haben. Einmal habe ich sogar den Spruch gehört, dass sie "Volkssturmniveau" gehabt hätten, was die Kampfkraft anging.
 
ich finde leider keinen geeigneten Link zu einer entsprechenden Seite im Internet (meine Quelle war da sowieso nicht), allerdings entsprechen die Zahlenwerte auf wikipedia in etwa dem, an was ich mich zu erinnern glaube - wenn man sie denn mal zusammenrechnet.
Ich weiß ja, dass du die Seite nicht magst, aber wie gesagt, decken sich die Zahlen mit dem, was ich meinte.
 
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