Nun, es ist richtig, dass ich nicht mit Gewissheit weiß, wie durchlässig diese Blockade nun war oder nicht. Ich war bis heute der Meinung gewesen, dass dies eine totale Abriegelung gewesen wäre. . .
Und genau das meine ich damit, daß man die Luftbrücke als gewaltige Propagandalüge aufgezogen hat.
Es wird einfach, wie Crimson es treffend formuliert hat, unter den Tisch gekehrt, daß die Stadt eben nicht vollkommen abgeriegelt war. In den westlichen Schulbüchern, in den Mussen, in der offzielen westlichen Geschichtsschreibungen.Einfach überall.
Alleine die Tatsche, daß es die Luftbrücke überhaupt gab, und die Flugzeuge ohne militärische Mittel an ihrem Flug gehindert wurden, spricht der bezeichnung blockade hohn. Von den Möglichkeiten der West-Berliner in de3n Osten zu reisen will ich gar nicht erst sprechen.
Und ich dachte in der Tat, dies wäre Leningrad ähnlich gewesen. .
Oh Gott, das war ein Unterschied wie zwischen Tag und Nacht.
Die Stadt Leningrad hatte während der 900(!!!!!!!!) Tage andauernden Belagerung(vom 08.09.1941 bis 27.01.1944) und Blockade ca. 650 000 Tote zu beklagen.Fast 500 000 davon liegen auf dem Friedhof Piskarewskoje.
Und in dieser Zahl sind nur die Toten enthalten, die in Leningrad an Hunger,Krankheiten,Luftangriffen und Artilleriebeschuß starben.
Die Toten vor der Stadt, die durch Kämpfe zwischen der Heeresgruppe Nord und den sowjetischen Truppen starben sind hier nicht mitgezählt.
Die Stadt selber konnte nur über den Ladoga-See unter schwerem deutschen Beschuß mit geringen Gütern versorgt werden.Und die meisten Lebensmittel gingen an die eingeschlossenen Soldaten und Arbeiter-Militzen sowie an die Rüstungsarbeiter.Besonderst hat sich da die sowjetische Ladogasee-Kriegsflotillie verdient gemacht
Im Winter, als der Ladoga-See gefror konnten die Sowejts zwei Eisenbahnlihnien über den See bauen, der die Versorgung etwas verbesserte.
Die Versorgungslinie wurde berühm als die Daroga Zhiszni, die Starße des Lebens.
An der Stelle, an der im Winter 1941/42 der erste LKW-Konvoi über den Ladoga-See(unter schweren deutschen Beschuß) die belagerte Stadt erreichte, steht heute ein Denkmal.
Die Belagerung Leningrad ist in keinster Weise mit der Blockade Berlins auch nur ansatzweise zu vergleichen.
Leningrad
sowjet. Gebietshauptstadt am östl. Ufer des Finn. Meerbusens (Kronstädter Bucht) im Delta der Newa mit 3,2 Mio. Einwohnern. Leningrad war im Russlandfeldzug Operationsziel der dt. Heeresgruppe Nord (v. Leeb), die Anfang September 41 den Stadtrand erreichte, am 9.9.41 Schlüsselburg nahm und damit die einstige Hauptstadt des Zarenreichs von allen Landverbindungen abschnitt. Bedroht auch von NW durch die finn. Truppen, blieb Leningrad nur die Versorgung über das Wasser oder Eis des südl. Ladoga-Sees, eine ständig gefährdete und nie hinreichend ergiebige Route. Hitler, der zunächst die Wegnahme der Stadt angestrebt hatte, hielt Leningrad für neutralisiert, zog Kräfte ab für andere Frontabschnitte und begnügte sich mit der Belagerung, der insges. ein Drittel der Einwohnerschaft durch Hunger, Erfrierungen, Krankheiten und Kriegseinwirkung (Artilleriebeschuss, Luftangriffe) zum Opfer fiel. Erst im Januar 43 lockerte sich der Belagerungsring, nachdem im August/September 42 der Ausbruchsversuch der Leningrader Front (Goworow) ebenso von der dt. 18. Armee (Lindemann) zurückgeschlagen worden war wie der Entsatzvorstoß von Osten durch die Wolchow-Front (Merezkow), wobei die dt. 11. Armee zur Verstärkung hatte herangezogen werden müssen. Am 11.1.43 erst gelang die Bildung eines schmalen Korridors, durch den die Versorgung von Leningrad wiederaufgenommen werden konnte. Befreit aber wurde die Stadt erst ein ganzes Jahr später nach 900 Tagen Belagerung, als am 14.1.44 eine Offensive von drei sowjet. Fronten losbrach und bis Mitte Februar die dt. Heeresgruppe Nord (Küchler, später Model) auf den Peipus-See zurückwarf.
Mal ein Bild von der Blockade der Stadt im Winter :
Übrigen, nach dem Abzug des damaligen Armeegenerals und späteren Marschall der Sowjet-Union, Georgie Konstantinowitsch Schokow, als Oberbefehlshaber der Verteidigungsstreitkräfte Leningrads übernahm der bisherige Parteichef von Leningrad und Chef des politischen Kriegsrates in Leningrad, Generaloberst Andrej Alexandrowitsch Schdanow das Kommando in der Stadt.
Schdanow war einer der schlimmsten Vertreter des Bolschewismus.
Während die Bevölkerung zu hunderttausenden an Hunger starb, lies er sich Kühe einfliegen, damit er frische Milch bekomme.