Militärgeschichte

Guten Abend allerseits!

Ich habe da eine Frage bzw. Bitte:

Könntet ihr mir Informationen zur "Operation Gomorrha" geben? Im Internet findet man zwar allerhand, doch einiges davon, musste ich zu meinem Bedauern feststellen, war mir extrem rechten Gedankengut verschmutzt. Mich interessieren jedoch Fakten und Einschätzungen von Leuten, die was von ihrer Materie verstehen, so wie die Herren und Damen die hier posten. Ich lese immer interessiert die hier geschriebenen Beiträge und muss jedes Mal feststellen dass das hier geschriebene sehr detailliert und gut verständlich dargestellt wird.

MfG
Darth Draconis

PS: Ich benötige die Informationen nicht für irgendein Referat o.ä. sondern lediglich aus Interesse an der Materie.
 
@Darth Draconius

Ich hoffe die Auzüge helfen Dir etwas :

"Gomorrha"

Codebezeichnung für eine Serie alliierter Luftangriffe auf Hamburg Ende Juli 43, benannt nach der bibl. Stadt, die Gott wegen ihrer "himmelschreienden Sünden" vernichtete. Mit "Gomorrha" sollte nach dem Willen von Luftmarschall Harris die Millionenstadt an der Elbe "ausgelöscht" werden (Tagesbefehl vom 24.7.). Dazu setzte er bei den 3 schwersten Nachtangriffen (24./25., 27./28. und 29./30.7.) 2353 schwere Bomber ein, die 7196 t Bomben abwarfen, bei Tage flog zudem die US-Luftwaffe Punktangriffe auf Industrieziele. Insges. waren für "Gomorrha" über 100 000 Mann fliegendes und Bodenpersonal im Einsatz, die Bombenlast summierte sich schließl. auf rd. 9000 t, die fast ungehindert ins Ziel gebracht werden konnten, weil die dt. Abwehr durch das neue "Window"-Verfahren (Abwurf von Stanniolstreifen zur Störung der Funkortung) nahezu blind war. Im Feuersturm von "Gomorrha", verstärkt noch durch trockene und heiße Witterung, starben 30 500 Menschen, da es selbst in Kanälen und Fleeten kaum Rettung vor dem Flammenmeer gab und der Luftschutz hoffnungslos überfordert war. 900 000 Hamburger flohen zeitweise aus der Stadt, in der 277 330 Wohnhäuser (fast 50%) völlig und zahlr. weitere teilweise zerstört wurden. Außerdem fielen "Gomorrha" 580 Industrie-, 2632 Gewerbe-, 13 Versorgungs- und 22 Verkehrsbetriebe zum Opfer, 24 Krankenhäuser, 277 Schulen, 58 Kirchen und 12 Brücken wurden vernichtet, das Verkehrsnetz brach zusammen, 150 km Oberleitungen der Straßenbahn fielen aus, im Hafen sanken Schiffe und Schuten mit über 180 000 BRT, der Gesamtschaden wurde auf 23 Mrd. RM geschätzt, die Trümmermenge betrug 40 Mio. Tonnen. Dennoch erreichte die Hansestadt nach amerikan. Untersuchungen in 5 Monaten wieder 80% ihrer Produktionskapazität, was die militär. Fragwürdigkeit des Terrorkonzepts der brit. Luftkriegsführung deutlich machte.



"Window"

Codename für das brit. Verfahren zur Störung dt. Funkmessgeräte durch Massenabwurf von Metallfolien; erstmals mit durchschlagendem Erfolg praktiziert beim Großangriff "Gomorrha" auf Hamburg in der Nacht zum 25.7.43. Dichte Wolken von 30 cm langen und 1,5 cm breiten Aluminiumstreifen ("Chaff") saturierten das im Dezimeterwellenbereich arbeitende Würzburg- und Lichtenstein-Radar der Bodenabwehr und Nachtjagd. Das "Window"-Verfahren war beiden Seiten schon seit über einem Jahr bekannt und hieß bei der dt. Luftwaffe "Düppel". Man verzichtete jedoch zunächst auf den Einsatz aus Sorge, der Gegner könne nach dem gleichen Muster das eigene Radar mattsetzen. Nach dem ersten Überraschungserfolg wurden Gegenmaßnahmen entwickelt, u.a. Entstörgeräte wie "Würzlaus" oder Ausweichen auf andere Radarfrequenzen, wobei der kürzere Zentimeterwellenbereich am schwersten zu stören war. Die dt. Luftwaffe wandte das "Window"- bzw. "Düppel"-Verfahren ("düppeln") u.a. bei ihrer letzten Bomberoffensive "Steinbock" gegen Großbritannien an.


Hamburg

Hafenstadt an der Elbe mit rd. 1,7 Mio. Einwohnern (1940). Als bedeutender Industriestandort (Werften, Petrochemie, Asbest, Düngemittel, Fette u.a.) und größter Umschlagplatz des dt. Seehandels war Hamburg, die zweitgrößte Stadt des "Altreichs", Dauerziel zunächst der brit., später auch der amerikan. Bomber. Nach ersten Angriffen im Juni 40 folgten im Oktober 40, März, Mai und Oktober 41 weitere Bombardierungen. In der Nacht 3./4.3.43 flog die RAF einen ersten Großangriff mit 344 Maschinen, die bei 10 Verlusten 913 t Bomben warfen. Doch auch das war nur ein Vorspiel für die größte Bomberoffensive, die je eine dt. Stadt traf: In der letzten Juliwoche 43 zerstörten beim Unternehmen "Gomorrha" 9000 t Minen, Spreng- und Brandbomben das Stadtgebiet (30 500 Tote). Obwohl Hamburg damit ausgeschaltet schien, setzten die meisten Betriebe bald ihre Produktion fort, sodass die alliierten Bomberströme immer wieder über der Stadt erschienen; zuletzt warfen am 30.3. die 8. US-Luftflotte 1103 t und am 8./9.4.45 die RAF 1491 t Bomben. Insges. 55 000 Hamburger fielen dem Luftkrieg zum Opfer, 62 856 Soldaten aus Hamburg verloren an den Fronten ihr Leben. Trotz gegenteiliger Befehle Hitlers verbot Gauleiter Karl Kaufmann (1900-1969) bei Herannahen brit. Truppen die Zerstörung letzter intakter Versorgungseinrichtungen in der "Festung Hamburg" und übergab die Stadt am 3.5.45 kampflos dem brit. XII. Korps (Ritchie).
 
Dieses Ereigniss hat keiner erwähnt? :o
Also meiner Meinung nach, ein erwähnenswertes Ereignis in den Revolutionskriegen.

14. Oktober 1806 - Doppelschlacht bei Jena/Auerstedt

Die Schlacht bei Jena

Die Schlacht bei Jena begann am 14. Oktober 1806 um etwa 6.00 Uhr morgens. Rund 53.000 Preußen – 38.000 davon unter dem Befehl Hohenlohes und 15.000 unter dem Befehl Ernst von Rüchels – und an die 95.900 französische Soldaten standen sich gegenüber.
Napoleon befahl, die vorgeschobenen preußisch-sächsischen Stellungen erst bei den Dörfern Lützeroda und Closewitz und danach bei Röhdingen und Lehesten anzugreifen. Es gelang den französischen Truppen, diese Einheiten von dem nebeligen Schlachtfeld abzudrängen.
Die Truppen Hohenlohes formierten sich gegen 9.00 Uhr mit Front in Richtung des Dorfes Vierzehnheiligen und marschierten gegen 9.30 Uhr nach Vierzehnheiligen, das sie etwas später einnahmen, allerdings bald darauf wieder an die französische Infanterie verloren.
Auf Befehl Hohenlohes rückten die preußisch-sächsischen Truppen nahe an Vierzehnheiligen heran und beschossen es. Diese Stellung wurde eineinhalb Stunden, in denen die französische Infanterie und Artillerie auf die Truppen Hohenlohes feuerte, beibehalten. Diese Linie wurde ausgedehnt, um die Franzosen, die andauernd Nachschub erhielten, im Dorf einzukreisen. Die Frontlinie riss beim Angriff der französischen Infanterie auseinander, woraufhin Hohenlohe den Rückzug befehlen musste, der aber, als die Kavallerie unter Joachim Murat angriff, zu einer panischen Flucht führte.
Das Korps Rüchels, das gegen 13.00 Uhr auf dem Schlachtfeld eintraf, konnte noch einmal Schlimmeres abwenden. Insgesamt wurden ca. 10.000 preußische und sächsische Soldaten getötet oder verwundet und weitere 10.000 gefangengenommen. Die Franzosen hingegen hatten nur etwa 7.500 Tote oder Verwundete zu verzeichnen. 15 Kilometer weiter nördlich kämpften unterdessen 27.300 Franzosen unter Louis-Nicolas Davout gegen ca. 49.800 Preußen unter Karl Wilhelm Ferdinand Herzog von Braunschweig.


Die Schlacht bei Auerstedt

Die preußische Kavallerie umfasste in der Schlacht bei Auerstedt 8.800 Reiter, die französische hingegen nur 1.300. Außerdem verfügten die Preußen über 230, die Franzosen dagegen nur über 44 Kanonen. Allerdings waren die Befehlshaber beider Seiten über die gegnerische Stärke im Unklaren. Das Schlachtfeld war mit unerwartet dichtem Nebel verschleiert. Das preußische Heer war durch das Überqueren der Ilm über die einzige Brücke in lange Reihen auseinander gezogen. Die Franzosen trafen somit bei Hassenhausen zuerst auf die Vorhut.
Französische Truppen eroberten das Dorf Hassenhausen, während preußische Truppenverbände um ca. 9.00 Uhr die Franzosen nördlich der Chaussee nach Kösen attackierten. Davout befahl seinem 21. Infanterieregiment, die Stellungen in Hassenhausen und dem 12. Regiment seinen linken Flügel zu verstärken. Kurz danach wurde der Herzog von Braunschweig am Kopf getroffen, woraufhin er sein Augenlicht verlor. Da kein neuer Oberbefehlshaber ernannt wurde, um den Herzog zu ersetzen, gab es auf preußischer Seite keine einheitliche Kampfführung mehr. Jeder Offizier blieb sich in taktischen Fragen selbst überlassen, was man im preußischen Heer nie geübt hatte.
Nach weiteren Kämpfen ordnete Preußens König Friedrich Wilhelm III. am Nachmittag schließlich den Rückzug an, der, anders als bei Jena, geordnet, wenn auch führerlos ablief. Man versuchte die französischen Truppen im Norden zu umgehen und den Weg nach Berlin zu verlegen; was jedoch misslang, da die französischen Korps schneller nach Norden vorstoßen konnten. 10.000 Preußen wurden getötet oder verwundet, 3.000 gerieten in Gefangenschaft. Die Franzosen hatten 7.420 Soldaten verloren.



Irgendwie, heftig, dass Preußen verloren hat, mit mehr Entschlossenheit, konnte man die Franzosen durch einen massiven preußischen Angriff am Landgrafenhügel zerschmettern oder nicht?
Und wo waren Kalckreuth's Reserve Korps (18,000), wo man sich gebrauchen hatte, nämlich im Handgemenge in Auerstedt gegen angeschlagene Regimenter der Franzosen? Carl von Clausewitz hat das sogar in seinem "Vom Kriege" erwähnt, ""Man versäumte, die 18 000 Mann Reserve des Generals Kalckreuth zu gebrauchen, um die Schlacht zu wenden, die unter diesen Umständen unmöglich zu verlieren war."

Folgen müssten ja klar sein...

In den Oktobertagen des Jahres 1806 traf Jena der feurige Atem der Weltgeschichte. Hatte nach der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz im Dezember 1805 der letzte Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Franz der II. seine Kaiserkrone niederlegen müssen (6. August 1806), versetzte Napoleon in der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt dem morschen preußischen Staatsgebilde den Gnadenstoß. In einer gewaltigen militärischen Auseinandersetzung erlitten die verbündeten preußischen und sächsischen Truppen eine vernichtende Niederlage. In der Folge der Niederlage bei Jena wurden im preußischen Staat längst überfällige Veränderungen eingeleitet, die unter dem Namen Stein-Hardenbergsche Reformen in die Geschichte eingingen. So wurde die Leibeigenschaft aufgehoben und eine moderne Staatsregierung mit fünf Fachministerien geschaffen. Die militärischen Reformen sind eng mit den Namen Scharnhorst und Gneisenau verbunden.
Obwohl Jena nicht direkt zu einer der Kriegsparteien gehörte, litten die Stadt und ihre Umgebung unter den Folgen des Krieges wie Plünderungen und Brandschatzungen. So brach am 14. Oktober gegen 3.00 Uhr morgens in der Johannisgasse gegenüber der »Rose« in Folge der Plünderungen ein Brand aus, der sich rasch auf Mühl- und Leutragasse ausbreitete. Erst durch die Abkommandierung von 80 Pionieren Marschall Augereaus konnte es eingedämmt werden. (Als die fälligen Brandkassenversicherungsentschädigungen 1811 endlich ausgezahlt wurden, beschlossen die Hausbesitzer aus Geldmangel, die Häuser nicht wieder aufzubauen. An ihrer Stelle entstand der Eichplatz). Napoleon zog ohne großen Empfang in die Stadt ein und nahm Quartier im Schloß. Eine Deputation der Universität empfahl dem Kaiser die notleidende Stadt. Napoleon versprach, sowohl der Universität als auch der Stadt zu helfen. Doch der Befehl, die Häuser in Ruhe zu lassen, kam zu spät. Als ein Großteil der französischen Soldaten aus der Stadt gezogen war, wurde man sich erst des Ausmaßes der Plünderung bewußt. In so gut wie jedes Haus war eingebrochen worden, und Wertgegenstände, Betten und Lebensmittel waren entwendet worden.
In der Doppelschlacht wurden über 30.000 Soldaten beider Seiten getötet oder verwundet. »Das Schloß wurde nun zum Lazareth eingerichtet; jeden Morgen um 9 Uhr rasselte mit grauenvoller Pünktlichkeit der Todtenwagen heran, um bald darauf wieder mit seiner schauerlichen Fracht – die nur leicht mit Stroh bedeckt war, unter welchem oftmals Köpfe, Arme, Beine hervorstarrten – durch das Thor zurückzufahren, dessen Flügel sich knarrend hinter ihm schlossen. Pechpfannen und Theer wurden angezündet, um die durch die Ausdünstungen der Kranken und Gestorbenen verpestete Luft zu reinigen und epidemische Krankheiten zu verhüten. Noch viele Tage nach der Schlacht wurden Schwerverwundete in grauenhaftem Zustande hereingebracht, welche mit Thau und Gras ihr Leben jammervoll gefristet hatten. Sobald sie in Pflege kamen, starben sie meistens gleich.«

Tut mir Leid Jedihammer nur kopieren zu müssen -__-
Ich wollte diese Schlacht genauer analysieren und übersichtlicher erklären, aber irgendwie habe ich es doch vergessen :(
 
Heute vor genau 63 Jahren, am 16.10.1946 wurden in der Turnhalle des Nürnberger Kriegsverbrechergefängnis die sogenannten Hauptkriegsverbrecher Deutschlands durch den Strabg hingerichtet.
Nach dem am 15.10.1946 Reichsmarschall Herman Göring Selbstmord begange hat mußten folgende 10 Personen kurz nach Miternacht unter den Galgen treten :

Joachim von Rippentrob :

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Joachim von Ribbentrop

dt. Politikergeboren 30. April 1893 Weselgestorben 16. Oktober 1946 Nürnberg (hingerichtet)
Kaufmann, 1.5.32 NSDAP-Beitritt, außenpolit. Berater Hitlers und Architekt des Dt.-Brit. Flottenabkommens (18.6.35), 1936-38 Botschafter in London. Ribbentrop wurde am 4.2.38 als Nachfolger Neuraths von Hitler zum Reichsaußenminister berufen, schloss am 23.8.39 in Moskau den Dt.-Sowjet. Nichtangriffsvertrag und flankierte Hitlers aggressive und imperialist. Politik mit weiteren Vertragswerken wie Stahlpakt oder Dreimächtepakt. Der Krieg ließ allerdings seinen Spielraum immer weiter schrumpfen, sodass Ribbentrop nur die Rolle des Erfüllungsgehilfen Hitlers u.a. auch bei der Judenverfolgung (Druck auf Verbündete zur Auslieferung ihrer jüd. Bürger) blieb. Am 14.6.45 verhaftet, wurde Ribbentrop vom Internationalen Militär-Tribunal in Nürnberg als einer der Hauptkriegsverbrecher am 1.10.46 zum Tod verurteilt.

Fritz Sauckel :
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Fritz Sauckel

dt. Politikergeboren 27. Oktober 1894 Haßfurt (Unterfranken)gestorben 16. Oktober 1946 Nürnberg (hingerichtet)
Seemann, Schlosser, 1923 NSDAP-Beitritt, 1927 Gauleiter und 1932 Ministerpräsident in Thüringen. Sauckel wurde bei Kriegsbeginn zum Reichsverteidigungskommissar für den Wehrkreis IX (Kassel) und am 21.3.42 zum Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz ernannt. Als solcher verantwortl. für die Verschleppung und den Tod von Millionen Zwangsarbeitern, wurde er am 1.10.45 als einer der Hauptkriegsverbrecher vom Internationalen Militärtribunal zum Tod verurteilt.

Alfred Rosenberg :
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Alfred Rosenberg

dt. Politikergeboren 12. Januar 1893 Revalgestorben 16. Oktober 1946 Nürnberg (hingerichtet)
Architekturstudium, 1919 fast gleichzeitiger Eintritt mit Hitler in die DAP, 1921 Chefredakteur des Parteiblatts "Völk. Beobachter" (seit 1938 Herausgeber), Teilnahme am Hitler-Putsch 1923, 1930 Publikation "Mythus des 20. Jahrhunderts" (neben Hitlers "Mein Kampf" wichtigste nationalsozialistische Programmschrift), 1933 Leiter des Außenpolit. Amtes der Partei, 1934 "Beauftragter des Führers für die Überwachung der ges. geistigen und weltanschaul. Schulung und Erziehung der NSDAP". Der in der Partei wenig geschätzte Rosenberg wurde von Hitler am 17.11.41 zum Reichsminister für die besetzten Ostgebiete berufen und geriet dadurch in weitere Konflikte mit Auswärtigem Amt, Wehrmacht und SS, zumal er deren Terror in Russland für falsch hielt. Er konnte jedoch seine Vorstellungen von einer Förderung der kleineren Völker gegen die Russen und die bolschewist. Herrschaft nicht durchsetzen. Bei Kriegsende verhaftet, wurde Rosenberg am 1.10.46 als einer der Hauptkriegsverbrecher vom Internationalen Militärtribunal in Nürnberg zum Tod verurteilt.

Hans Frank :
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Hans Frank

dt. Politikergeboren 23. Mai 1900 Karlsruhegestorben 16. Oktober 1946 Nürnberg (hingerichtet)
Jurist, Kriegsfreiwilliger 1918, Freikorps-Mitglied, Oktober 23 zur NSDAP, 1928 Gründer des Nationalsozialistischen Rechtswahrerbunds, 1930 Reichstagsabgeordneter, 1933/34 bayer. Justizminister, 1934 Reichsminister ohne Geschäftsbereich. Frank wurde nach dem Polenfeldzug Generalgouverneur im nicht dem Reich einverleibten Teil des besiegten Landes, residierte in der Krakauer Burg und machte sich durch brutale Verfolgung der poln. Führungsschicht und Ausplünderung seines Herrschaftsbereichs verhasst; über 1 Mio. Zwangsarbeiter ließ er für die dt. Rüstungsindustrie rekrutieren. 1942 deutete sich eine Wandlung an, als er in Reden an dt. Universitäten die Rückkehr zur Rechtsstaatlichkeit anmahnte. Er wurde daraufhin aller Parteiämter enthoben, blieb aber Generalgouverneur und änderte auch seinen Herrschaftsstil nicht mehr. Bei Kriegsende in den Westen geflohen, wurde Frank am 6.5.45 von US-Truppen verhaftet und in Nürnberg angeklagt; in der Haft konvertierte er zum Katholizismus. Seine 38 Diensttagebücher, die er dem Gericht zur Verfügung stellte, wurden Grundlage des Todesurteils am 1.10.46.

Memoiren: "Im Angesicht des Galgens" (postum 1953).
Wilhelm Frick :
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Wilhelm Frick

dt. Politikergeboren 12. März 1877 Alsenz (Pfalz)gestorben 16. Oktober 1946 Nürnberg (hingerichtet)
Jurist, bis 1923 Beamter im Polizeipräsidium München, Teilnahme am Hitler-Putsch (9.11.23), 1928 Fraktionschef der NSDAP im Reichstag, Januar 30 Innenminister in Thüringen. Frick wurde 1933 Reichsinnenminister und Mitarchitekt des nationalsozialistischen Polizeistaats. In seinen Verantwortungsbereich fielen auch die Rassengesetze und ihre Durchführung. Am 24.8.43 durch Himmler abgelöst, wurde Fricke zum Reichsprotektor für Böhmen und Mähren ernannt, erlangte aber keinen nennenswerten Einfluss neben seinem Stellvertreter K. H. Frank. 1.10.46 Todesurteil im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher.

Ernst Kaltenbrunner :
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Ernst Kaltenbrunner

SS-Obergruppenführer (30.1.43)geboren 4. Oktober 1903 Ried (Innkreis)gestorben 16. Oktober 1946 Nürnberg (hingerichtet)
Jurist, 1932 NSDAP- und SS- Beitritt, 1935 Chef der österreich. SS, 11.3.38 Berufung ins Kabinett Seyß-Inquart, Aufbau der Gestapo in der Ostmark. Bei Kriegsbeginn Höherer SS- und Polizeiführer Donau, wurde Kaltenbrunner am 30.1.43 Nachfolger Heydrichs als Chef des RSHA, der Sicherheitspolizei und des SD. Er war damit einer der Hauptverantwortlichen für den Völkermord im Rahmen der Judenverfolgung. Auch zahlr. weitere Völkerrechtsbrüche wie den Kugelerlass trug er mit. Im Mai 45 nahm ihn eine amerikan. Streife fest. Kaltenbrunner wurde in Nürnberg vor das Internationale Militärtribunal gestellt und am 1.10.46 zum Tod verurteilt.

Julius Streicher :
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Julius Streicher

dt. Politikergeboren 12. Februar 1885 Fleinhausen bei Augsburggestorben 16. Oktober 1946 Nürnberg (hingerichtet)
Lehrer, 1921 NSDAP-Beitritt, 1923 Gründung der antisemit. Zeitschrift "Der Stürmer" und Teilnahme am Hitler-Putsch, 1928 Gauleiter von Franken, 1933 Reichstagsabgeordneter, 1935 maßgebl. Beteiligung an den Nürnberger Rassegesetzen. Obwohl in der Folgezeit zunehmend entmachtet, trug Streicher mit seiner primitiven Hetze entscheidend zur Judenverfolgung bei. Er wurde nach Kriegsende am 23.5.45 verhaftet und am 1.10.46 vom Internationalen Militärtribunal in Nürnberg als einer der Hauptkriegsverbrecher wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zum Tod verurteilt.

Arthur Seyß-Inquart :
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Arthur Seyß-Inquart

österreich. Politikergeboren 22. Juli 1892 Stannern bei Iglau (Mähren)gestorben 16. Oktober 1946 Nürnberg (hingerichtet)
Als Hitlers Mann in Wien wurde Seyß-Inquart beim Anschluss Österreichs im März 38 Bundeskanzler, rief die dt. Truppen ins Land und war seit 16.3.38 Reichsstatthalter (bis 30.4.39). Im Mai 39 zum Reichsminister ohne Geschäftsbereich ernannt und nach dem Polenfeldzug zum stellvertretenden Generalgouverneur, wurde Seyß-Inquart im Mai 40 Reichskommissar für die besetzten Niederlande. Als solcher war er mitverantwortl. für die Ausplünderung des Landes, die Verschleppung von Zwangsarbeitern, Geiselerschießungen, Judenverfolgung u.a. Er wurde nach Kriegsende verhaftet und vom Internationalen Militärtribunal am 1.10.46 als einer der Hauptkriegsverbrecher zu Tod verurteilt.

Wilhelm Keitel :
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Wilhelm Keitel

dt. Generalfeldmarschall (19.7.40)geboren 22. September 1882 Helmscherode (Harz)gestorben 16. Oktober 1946 Nürnberg (hingerichtet)
1901 Eintritt ins Heer, im 1. Weltkrieg Artillerie- und Generalstabsoffizier, 1.3.34 Generalmajor, 1.10.35 Chef des Wehrmachtsamtes im Reichskriegsministerium (4.2.38 Oberkommando der Wehrmacht/OKW), 1.1.36 Generalleutnant, 1.8.37 General der Artillerie, 10.11.38 Generaloberst. Keitel war als OKW-Chef an allen militär. Planungen für den Krieg maßgebl. beteiligt, hatte aber mangels Befehlsgewalt nur geringen Einfluss auf die Operationen. Seine eher ministeriellen Funktionen kamen zum Ausdruck u.a. bei der Unterzeichnung völkerrechtswidriger Anordnungen wie dem Kommissarbefehl, dem Kugelerlass oder dem Nacht-und-Nebel-Erlass. Durchdrungen vom Glauben an Hitlers "Genie", war Keitel - Spitzname "Lakaitel" - willfähriger Erfüllungsgehilfe des Diktators, den er nach dem Sieg über Frankreich als "größten Feldherrn aller Zeiten" feierte. Er verstrickte mit dieser unkrit. Haltung die Wehrmacht in die nationalsozialistische Gewaltpolitik und musste am 8.5.45 die Bedingungslose Kapitulation unterzeichnen. Am 13.5.45 verhaftet, wurde er in Nürnberg vor das Internationale Militärtribunal gestellt und am 1.10.46 zum Tod durch den Strang verurteilt; seine Bitte um Erschießung als Soldat fand kein Gehör.

Ritterkreuz (30.9.39).
Alfred Jodl :
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Alfred Jodl

dt. Generaloberst (30.1.44)geboren 10. Mai 1890 Würzburggestorben 16. Oktober 1946 Nürnberg (hingerichtet)
im 1. Weltkrieg Artillerieoffizier, 1.10.19 von der Reichswehr übernommen, 1.7.35 Chef der Abt. L (Landesverteidigung) im Reichskriegsministerium, März-Oktober 38 und wieder seit 23.8.39 Chef des Wehrmachtführungsamts (8.8.40 in Wehrmachtführungsstab umbenannt) im OKW, 1.4.39 Generalmajor. Jodl war als Hitlers engster militär. Berater an allen Kriegsplanungen beteiligt und nach anfängl. Zögern von dessen "Genie" überzeugt. Nach dem siegreichen Frankreichfeldzug zum General der Artillerie ernannt (19.7.40), arbeitete er mit an den Angriffsplanungen gegen die UdSSR ("Barbarossa"), wobei in seiner Abt. auch der Kommissarbefehl formuliert wurde, der allerdings die Unterschrift von OKW-Chef Keitel trug. Bei sich verschlechternder Kriegslage kam es zuweilen zu sachl., zunächst aber kaum polit. oder moral. Differenzen zwischen Jodl und Hitler, der Ende 42 die Ablösung seines Amtschefs durch Paulus erwog, was aber durch dessen Gefangennahme in Stalingrad illusor. wurde. Obwohl der Wehrmachtbericht, der in Jodls Verantwortung herausgegeben wurde, unvermindert Siegeszuversicht verbreitete, hielt Jodl schon bald die Niederlage für unvermeidl., ohne freil. persönl. Konsequenzen aus dieser Erkenntnis zu ziehen oder auch nur mit dem Gedanken einer Teilnahme am Umsturzversuch vom 20 Juli 44 zu spielen. Erst als Hitler im Frühjahr 45 erwog, die Genfer Abkommen zu kündigen, widersprach Jodl entschieden. Ende April 45, bei Teilung des OKW, ging er nach Flensburg zu Dönitz, in dessen Auftrag er am 7.5.45 in Reims die Bedingungslose Kapitulation unterschrieb und mit dessen Regierung er am 23.5.45 verhaftet wurde. In Nürnberg vor Gericht gestellt, sprach ihn der Internationale Militärgerichtshof in allen Punkten der Anklage schuldig und verurteilte ihn am 1.10.46 zum Tod. Eine dt. Spruchkammer rehabilitierte Jodl am 28.2.53 als nicht schuldig, allerdings unter Ausklammerung des umstrittenen, weil nachträgl. eingeführten Anklagepunkts des Verbrechens gegen den Frieden (Planung und Führung eines Angriffskrieges).

Ritterkreuz mit Eichenlaub (beides 7.5.45).
 
Zuletzt bearbeitet:
Heute vor genau 70 Jahren, am 08.11.1939 ermordete der überzeugte Kommunist und ehemaliger Kämpfer des Roten Frontkämpferbundes,Johann Georg Elser im Münchner Bürgerbräu-Keller anläßlich einer Rede Adolf Hitlers zum Jahrestag des Marsches auf die Feldherrnhalle 8 Menschen.
Elser lies sich zu diesem Zweck mehrere Tage lang zuvor im Bürgerbräu-Keller über Nacht einschliessen und hölte eine Säule aus und deponierte in dieser Kämmer einen Bombe mit Zeitzünder.
Aufgrund der schlechten Wetterlage verlies Adolf Hitler den Keller jedoch früher als erwartet, genau 13 Minuten vor der Detonation von Elsers Bombe, so daß nur Unschuldige Mitläufer sowie eine Kellnerin der Bombe Elsers zum Opfer fielen.
Der Kommunist Elser wurde noch am selben Tag beim Versuch die schweizer Grenze zu überquren festgenommen.
Der überzeugte Kommunist Elser sagte im Verhöhr durch die Geheime Staatspolizei aus, er habe den Krieg verhindern wollen.
Wie man einen Krieg "verhindern" wolle, der bereits seit fast 2 Monaten besteht ist mir persönlich zumindest schleierhaft.
Auch wenn die Ermordung Adolf Hitlers der Welt wohl sehr viel Unheil und Leid erspart hätte(die späteren Dimensionen des II.WK und des Holocaust waren allerdings m.E. damals noch nicht abzusehen), so ist Elser m.E. nicht als verehrungswürdiger Widerstandskämpfer zu betrachten.
Seine ideologischer Überzeugung war genauso verbrecherisch wie die der Nazis.
Er wollte das braune Mord-Regime durch ein rotes Genickschuss-Regime a la Stalin. ersetzen.
Johan Georg Elser wurde am 09.04.1945 im KL Dachau wegen der Morde vom 08.11.1939 hingerichtet.

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und der werte herr bekommt nun ein mahnmal^^

Tja, so ist das in diesem Staat nun einmal.
Du kannst der größte Verbrecher sein, solange Du im "Widerstand" gewesen bist, bist Du ein Held.
Elser ist da nicht der Einzige.
Sehen wir uns den politischen Verbrecher Adolf Reichwein an.
Überzeugter Kommunist, wollte ebenfalls die braune Terrorherrschaft gegen eine rote Terrorherrschaft tauschen.
Nach diesem Verbrecher sind heute mehrere Schulen und Strassen benannt.
Ichwarte nur auf die erste Arthur Nebe Straße in Deutschland.
 
Der überzeugte Kommunist Elser (...)
Seine ideologischer Überzeugung war genauso verbrecherisch wie die der Nazis.
Er wollte das braune Mord-Regime durch ein rotes Genickschuss-Regime a la Stalin. ersetzen.

Unsinn! Der "überzeugte Kommunist" war 1928/29 Mitglied der KPD, die er jedoch nach nichtmal zwei Jahren wieder verlies, und durch welches Regime er das braune zu ersetzen gedachte existieren keinerlei Belege, da er als Einzeltäter wohl kaum in der Lage gewesen wäre, eine neue Regierung zu installieren, hätte sein Plan hingehauen.

Sehen wir uns den politischen Verbrecher Adolf Reichwein an.
Überzeugter Kommunist, wollte ebenfalls die braune Terrorherrschaft gegen eine rote Terrorherrschaft tauschen.

:crazy
Worin bestanden denn die "politischen Verbrechen" Reichweins, der in der Weimarer Republik in der Kulturpolitik tätig war. Im Widerstand gegen das NS-Regime gehörte er dem Kreisuaer Kreis an, der aber m.W. alles andere als "kommunistisch" war, sondern eher einen religiösen Sozialismus nach der katholischen Soziallehre anstrebte.

Lord Crudelito schrieb:
und der werte herr bekommt nun ein mahnmal

Wieso bekommen? :verwirrt:
Meines Wissens existieren bereits Gedenksteine und -taflen u.a. in München, Berlin, Heidenheim und Konstanz.

C.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und welcher Prophet hat Dir das geflüstert?

Das habe ich in den Eingeweihden von Vögeln gelesen:konfus:


Unsinn! Der "überzeugte Kommunist" war 1928/29 Mitglied der KPD, die er jedoch nach nichtmal zwei Jahren wieder verlies, und durch welches Regime er das braune zu ersetzen gedachte existieren keinerlei Belege, da er als Einzeltäter wohl kaum in der Lage gewesen wäre, eine neue Regierung zu installieren, hätte sein Plan hingehauen.

Natürlich konnte er alleine keinen Regierungswechsel erzwingen, selbt wenn er Adolf Hitler getötet hätte.
da habe ich mich etwas unrichtig ausgedrückt.
Ihm wäre eine rote Terrorherrschaft wohl lieber gewesen als eine braune Terrorherrschaft. So besser ?

Fakt ist, daß er in der KPD gewesen ist und sogar in deren Kampfverband.
Und die KPD war das selber Verbrechergesindel wie es die NSDAP gewesen ist.
Hier hat ein Verbrecher den anderen bekämpft.
Bloß weil ein Lump gegen einen anderen Lumpen kämpft, ist der Lump trotzdem noch ein Lump und kein Heiliger.
Bloß weil der Bolschewismus/Kommunismus den Nationalsozialismus militärisch besiegt hat war dieser nicht weniger verbrecherisch.


Worin bestanden denn die "politischen Verbrechen" Reichweins, der in der Weimarer Republik in der Kulturpolitik tätig war. Im Widerstand gegen das NS-Regime gehörte er dem Kreisuaer Kreis an, der aber m.W. alles andere als "kommunistisch" war, sondern eher einen religiösen Sozialismus nach der katholischen Soziallehre anstrebte.
Adolf Reichwein stand zum einen dem Marxixmus sehr nahe(er wollte sogar einer neuen deutschen Regierung eine marxistische Note verleihen(das hätten die Militärs aber wahrscheinlich zu verhindern gewußt))
Desweiteren war er eng mit dem Widerstand der damals im Untergrund agierenden KPD verbunden und wollte diese in die Umsturzpläne einbinden.
Wie o.g. genannt sollte eine Verbrecherorganistion gegen eine andere Verbrecherorganisation eingesetzt werden.

Er wurde ja dann auch verhaftet, als er auf dem Weg zu den Kommunisten war.
Dies und seine Zugehörigkeit zum Kreisauer Kreis brachten ihn dann auch an den Fleischerhaken von Plötzensee.
 
Fakt ist, daß er in der KPD gewesen ist und sogar in deren Kampfverband.
Und die KPD war das selber Verbrechergesindel wie es die NSDAP gewesen ist.
Hier hat ein Verbrecher den anderen bekämpft.

Fakt ist aber auch, daß er die KPD sowie den Roten Fronkämpferbund nach nichteinmal 2 Jahren wieder aus freien Stücken verlassen hat, was wohl nicht dafür spricht, daß er ein "überzeugter Kommunist" gewesen ist.
Es war ja auch nicht jedes NSDAP-Mitglied ein überzeugter Nazi, oder?

Ihm wäre eine rote Terrorherrschaft wohl lieber gewesen als eine braune Terrorherrschaft. So besser ?

Jo, besser, aber es bleibt letzlich reine Spekulation, was ihm letzlich lieber gewesen wäre, da er dieses Wissen wohl mit ins Grab genommen hat.

Adolf Reichwein stand zum einen dem Marxixmus sehr nahe(er wollte sogar einer neuen deutschen Regierung eine marxistische Note verleihen

Das allein macht ihn aber nicht zum Verbrecher, zumal in seiner politischen Arbeit in der Weimarer Republik nichts "verbrecherisches" zu erkennen ist.

Desweiteren war er eng mit dem Widerstand der damals im Untergrund agierenden KPD verbunden und wollte diese in die Umsturzpläne einbinden.

Er hatte sich einmal mit Vertretern der KPD zu Sondierungsgesprächen getroffen, und auf dem Weg zu einem zweiten Treffen wurde er verhaftet (wohl deshalb, weil sehr wahrscheinlich einer seiner Kontaktpersonen bei der KPD ein Gestapo-Spitzel war). Unter "eng verbunden" stelle ich mir was anderes vor.
Allgemein ist es ohnehin nichts Ungewöhnliches, daß sich in totalitären Systemen Widerständler mit unterschiedlichen Auffassungen zusammenschließen, um den gemeinsamen Feind zu bekämpfen.

C.
 
Fakt ist aber auch, daß er die KPD sowie den Roten Fronkämpferbund nach nichteinmal 2 Jahren wieder aus freien Stücken verlassen hat, was wohl nicht dafür spricht, daß er ein "überzeugter Kommunist" gewesen ist.
Es war ja auch nicht jedes NSDAP-Mitglied ein überzeugter Nazi, oder 2

Zweifellos war nicht jedes Mitglied der NSDAP überzeugter Nazi.
Aber zwischen NSDAP-Mitgliedern der Jahre 1933 bis 1945 und Elsers Mitgliedschaft in der KPD hinkt der Vergleich m.E. doch etwas.
In der Zeit als Elser Mitglied der KPD und deren Totschlägern war war die NSDAP eine Partei, die noch gar nichts zu melden hatte im Reich.
Und die Mitglieder der NSDAP der Jahre 1928/29 waren überzeugte Nazis da bin ich sicher.
Ebenso wie die Mitglieder der KPD zu dem Zeitpunkt überzeugte Kommunisten gewesen sind.

o, besser, aber es bleibt letzlich reine Spekulation, was ihm letzlich lieber gewesen wäre, da er dieses Wissen wohl mit ins Grab genommen hat.

Gut, den letzten Beweis hat er mit ins Grab genommen.
Am kann es nicht mit letzter Sicherheit sagen.
Aber sein Lebenslauf legt diese Möglichkeit fast an den Rand der Sicherheit.

Das allein macht ihn aber nicht zum Verbrecher, zumal in seiner politischen Arbeit in der Weimarer Republik nichts "verbrecherisches" zu erkennen ist.
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Ich persönlich denke doch.
Der Marxismus in all seinen Abarten, ob er sich jetzt Leninismus,Trotzkismus,Kommunismus,Maoismus,Stalinismus, Sozialismus oder Nationalsozialimus nennt ist und bleibt politisches Verbrechertum.

Die Verbrechen des Sozialismus/Kommunismus waren weit weit vor den Nazis in der Sowjet-Union zu sehen und die Verbrechen und Morde der roten Horten in Deutschland nach dem Ende des I.Wk waren klar zu erkennen und waren verantwortllich für den tiefen Anti-Kommunismus der politischen, wirtschaftlichen und militärischen Eliten der Weimarer Republik.
Die wenigsten haben die Taten des Spartakusbundes und seiner Spiessgesellen vergessen.
Es ist bezeichnend, daß damals sogar die Keimzelle und Wegbereiter des Bolschewismus/Kommunismus, die Sozialdemokraden das Bündnis mit dem Militär und den Freikorps gesucht haben, umd die Räterepubliken und ihren Terror mit Gewalt zu beenden.
Leider zeigte die Reichswehr nicht die selbe Entschlossenheit als man den Nationalsozialismus mit ein paar Schlägen hätten vertrümmern können.


Er hatte sich einmal mit Vertretern der KPD zu Sondierungsgesprächen getroffen, und auf dem Weg zu einem zweiten Treffen wurde er verhaftet (wohl deshalb, weil sehr wahrscheinlich einer seiner Kontaktpersonen bei der KPD ein Gestapo-Spitzel war). Unter "eng verbunden" stelle ich mir was anderes vor.
Allgemein ist es ohnehin nichts Ungewöhnliches, daß sich in totalitären Systemen Widerständler mit unterschiedlichen Auffassungen zusammenschließen, um den gemeinsamen Feind zu bekämpfen.

C.
Er war schon alleine durch seine marxistische Überzeugung der KPD eng verbunden.
Und was Deinen Hinweis auf die Zusammenarbeit von Widerstandgruppen angeht, tja, hier geht die Beantwortung der Frage ins Philosophische.

Darf ich um einen Verbrecher(hier der Nationalsozialismus) mit einem anderen, möglicherweise noch viele schlimmeren Verbrecher(hier der Kommunismus) zusammen arbeiten ?
Und vorallem darf ich den anderen Verbrecher, der mit mir zusammen arbeit sakroskant verklären, wie dies in Deutschland immer wieder passiert.
Überspietzt gefragt, ist Josef Stalin jetzt ein heiliger, nur weil er mit den Westmächten zusammmen Adolf Hitler bezwungen hat ?

Wie ich schon mehrmals gesagt habe, auch ein Verbrecher kann einmal recht haben.
ich kann der AQussage Adolf Hitlers sehr wohl zustimmen, der sagte, daß der Bolschewismus "asoziales Verbrechtertum" sei.
Und ich kann auch seiner Aussage voll und ganz zustimmen, daß diese Weltanschauung vernichtet werden muß.

Aber darf ich dabei übersehen, daß die Weltanschauung eines Adolf Hitlers genauso verbrecherisch ist und vernichtet gehört ?
Darf ich ich hier trotdem mit ihm zusammen arbeiten ?
Wie gesagt, die Antwort drifftet ins Philosophische, und kann nur von jedem für sich selber beantwortet werden.

Aber egal wie man die Frage für sich selber beantwortet, einen Grund Verbrecher aus dem jeweils anderen lager für heilig zu erklären gibt es m.E. nicht.

Ob der Verbrecher jetzt Georg Elser, Adolf Reichwein, Arthur Nebe oder Eduart Wagner heißt.
 
Zweifellos war nicht jedes Mitglied der NSDAP überzeugter Nazi.
Aber zwischen NSDAP-Mitgliedern der Jahre 1933 bis 1945 und Elsers Mitgliedschaft in der KPD hinkt der Vergleich m.E. doch etwas.
In der Zeit als Elser Mitglied der KPD und deren Totschlägern war war die NSDAP eine Partei, die noch gar nichts zu melden hatte im Reich.
Und die Mitglieder der NSDAP der Jahre 1928/29 waren überzeugte Nazis da bin ich sicher.
Ebenso wie die Mitglieder der KPD zu dem Zeitpunkt überzeugte Kommunisten gewesen sind.

Es spricht allerdings nicht für eine starke Überzeugung Elsers, wenn er die Partei schon ein ca. Jahr nach seinem Eintritt wieder verlässt.
Im Übrigen war die KPD 1928 bereits weit stärker (10,6% bei den Wahlen am 20.5.1928), als die NSDAP und dürfte auch einige Wähler und Mitglieder gehabt haben, die von der Sache nicht hundertprozentig überzeugt waren.

Deine Ausführungen zu Reichwein und dessen "Verbrechertum" bleiben immernoch sehr weit hergeholt. Er mag Sozialdemokrat gewesen sein, aber sicher kein Marxist oder Kommunist, noch stand er der KPD sonderlich nahe, mit deren Vertretern er sich erst 1944 das erste und einzige Mal traf. Der Kreisauer Kreis, für den er tätig war, war ja auch alles andere, als eine marxistische oder kommunistische Widerstandsgruppe, sondern eher im bürgerlichen Lager zu verorten.

C.
 
Passt vielleicht nicht ganz in diesen Thread, aber die Frage beschäftigt mich schon länger (besonders jetzt zur 20 Jahr Feier des Mauerfalls, und nachdem ich den Film "The day after" gesehen habe):
Angenommen, es hätte nie Atomwaffen gegeben, also auch nicht diesen Mechanismus, dass sich quasi per Knopfdruck die Menschheit hätte auslöschen lassen.
Angenommen also, die Militärs könnten "nur" auf konventionelle Waffen zurückgreifen.
Wäre es eurer Meinung nach dann zum 3. Weltkrieg gekommen, zum Beispiel beim Versuch des Westens, die DDR gewaltsam mit der BRD wieder zu vereinigen?

Zumindest wäre die Bereitschaft für einen Krieg um einiges größer gewesen, oder was meint ihr?
Oder wären man angesichts der schlimmen Erfahrungen aus den Weltkriegen davor ohnehin nie so weit gegangen?

Edit: Die Frage ist vielleicht komisch formuliert. Ich finde es nur ironisch, dass uns offenbar die Angst vor einem atomaren Krieg davor bewahrt hat, dass die Spannung zwischen Ost und West eskaliert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Angenommen also, die Militärs könnten "nur" auf konventionelle Waffen zurückgreifen.
Wäre es eurer Meinung nach dann zum 3. Weltkrieg gekommen, zum Beispiel beim Versuch des Westens, die DDR gewaltsam mit der BRD wieder zu vereinigen?

Ich denke zwar nicht, daß es wegen dem geteilten Deutschland zu einem III.WK gekommen wäre, allerdings wäre die absolute Möglichkeit eines III.WK ohne Atomwaffen erheblich größer gewesen.
Da wäre es womöglich gewesen wie zwischen dem III.Reich und der UDSSR er irgendwann hätte einer losgeschlagen.
Bestes Bespiel ist die agressive Expansionspolitik der Sowjet-Union bereits nach dem II.WK, diese zu stoppen sich der westen in Hinsicht auf die massive östliche Aufrüstung nur mit der Sationierung von Atomwaffen im Stande sah.
Auch klar zu erkennen in der Korea-Politik Stalins, deren volle Härte ihm erst der besitz eigener Atomwaffen möglich machte.


Zumindest wäre die Bereitschaft für einen Krieg um einiges größer gewesen, oder was meint ihr?
.


Natürlich wäre sie das.
Wann immer es eine Möglichkeit gibt einen Krieg zu führen und diesen auch zu gewinnen ohne den Preis der eigenen Vernichtung wird die politische und militärische Führung früher oder später dazu bereit sein diesen auch fü führen.
Es muß nur der Grund passen.

Oder wären man angesichts der schlimmen Erfahrungen aus den Weltkriegen davor ohnehin nie so weit gegangen?

Nein, aus den Erfahrungen der beidene Weltkriege hat man eher nichts gelernt.
Dies haben die unzähligen bewaffneten Konflikte seit dem Ende des II.WK klar gezeigt.
Unzählige sogeannte Stellvertreter Kriege wurden geführt und es kam wie in den Beispielen Ruanda und Ex-Jugoslawien zu Vertreibungen und Völkermorden.



Edit: Die Frage ist vielleicht komisch formuliert. Ich finde es nur ironisch, dass uns offenbar die Angst vor einem atomaren Krieg davor bewahrt hat, dass die Spannung zwischen Ost und West eskaliert.


das ist ja das, was ich immer mit Vehemenz sage.
Die Atomwaffen besitzen vollkommen zu Unrecht ihren schlechten Ruf.
Diese Waffen waren m.E. ein Segen für die Welt, denn trotz aller Gefahr die von ihnen ausging hat ihe vorhqandensein der Welt zumindest auf globaler Ebene einen stabilen Weltfrieden gesichert.
Auch wenn es immer wieder zu Kriegen gekommen ist, so waren diese doch Regional begrenzt.
Einen erneuten Weltkrieg jedoch haben die Atomwaffen unmöglich gemacht.
Und ich persönlich sehe auch die Atomwaffen als noch heute wichtigstes Machtinstrumet eines Staates an.
Je mehr Staaten sich atomar bewaffnen, desto geringer wird das Risiko eines Krieges.
 
...

das ist ja das, was ich immer mit Vehemenz sage.
Die Atomwaffen besitzen vollkommen zu Unrecht ihren schlechten Ruf.
Diese Waffen waren m.E. ein Segen für die Welt, denn trotz aller Gefahr die von ihnen ausging hat ihe vorhqandensein der Welt zumindest auf globaler Ebene einen stabilen Weltfrieden gesichert.
Auch wenn es immer wieder zu Kriegen gekommen ist, so waren diese doch Regional begrenzt.
Einen erneuten Weltkrieg jedoch haben die Atomwaffen unmöglich gemacht.
Und ich persönlich sehe auch die Atomwaffen als noch heute wichtigstes Machtinstrumet eines Staates an.
Je mehr Staaten sich atomar bewaffnen, desto geringer wird das Risiko eines Krieges.

Theoretisch stimmt das. Aber es braucht lediglich einen Verrückten der dem Hass auf ein Land/Volk/Wasweißich so verfallen ist das er seinen Untergang in kauf nimmt.
 
Naja, man muss schon sehr verrückt sein, um eine Atommacht selbst mit Atomwaffen anzugreifen. Denn eins ist klar, wenn einmal der Hebel umgelegt ist gibts kein Zurück mehr. Und verstecken kann man sich auch nirgends mehr, wenn überall Atomraketen einschlagen.
 
Theoretisch stimmt das. Aber es braucht lediglich einen Verrückten der dem Hass auf ein Land/Volk/Wasweißich so verfallen ist das er seinen Untergang in kauf nimmt.

Ähnliches hat am schon befürchtet, als z.B. Pakistan in den Besitz von Atomwaffen gekommen ist und jetzt auch z.B. beim Iran.
Aber diese Befürchtungen sind m.E. übertrieben.
Zum einen sind die Führer solcher Staaten vernünftiger als man uns glauben mache3n will und zum andern sind da auch noch andere Organisationen dazwischen geschaltet wie Militärführung/Generalstab o.ä.
Besonderst in Hinsicht auf die westliche Befürchtung einer weiteren "islamischen" Bombe sehe ich im Moment keinen maßgeblichen politisch/militärischen Führer in der islamischen Welt, der von sich aus atomare Waffen seinsetzen würde, so er denn welche hätte.
 
Ein Angriff auf die USA von Pakistan, Iran oder Nordkorea mit Atomwaffen würde mit ziemlicher Sicherheit das Ende dieser Staaten sowie den Tod unzähliger eigener Staatsbürger bedeuten. Dieser Tatsache wird man sich auch in Teheran bewusst sein.
 
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