Naboo

- Naboo - Wald - mit Shim'rar

Dieser Jon'Smiz schien doch wahnsinniger zu sein, als sie bisher vermutete... Aketos erschrak direkt und zuckte zurück, als der Twi'lek mitten im Gespräch seine Worte durch ein doch lautes Klatschen mit den Händen untermalte. Macht, Macht, Macht... Alles drehte sich bei ihm um Macht. Und er selber behauptete, so verstand sie die Subtilität, dass er sie aus dem Weg räumen könnte, also so richtig mit Töten und so, ohne dass jemand sich um das Verbrechen scheren würde.. aber da hat sich dieser Typ getäuscht... die Regierung wusste, dass sie unterwegs war und mit wem sie sich treffen würde. Sie würden ihn zur Strecke bringen... denn was würde die Regierung ohne Aketos tun?

Ihre Gedanken fingen an, sich zu drehen... Was genau würden sie denn tun? Sie könnten ihren finsteren Machenschaften mit dem Imperium oder mit sonst irgendwem ungestört nachkommen... Vor allem ohne dass sie fürchen müssten, ihnen würde jemand auf die Schliche kommen, so wie es Aketos ja zumindest war. Doch mit den Beweisen haperte es bei ihr.

Dann zog ihr Gegenüber plötzlich wieder die Schatulle mit den Darts hervor und gab sie Aketos mit warnenden Worten, die für sie momentan keinen Sinn ergaben. Entweder sie öffnete die Box auf dem Schiff, was einfacher für sie wäre oder sie öffnete sie hier, was für sie, zusammengefasst schlecht enden würde. Der Kamino lief es bei seinem Blick eiskalt den Rücken herunter: mehrmals...

Aketos spekulierte. Einerseits war da dieses komische Gefühl gegenüber dem Fremden, das sie schlicht und einfach als Angst bezeichnen würde. Auf der anderen Seite wollte sie nicht als Angsthase da stehen... ein Teufelskreis begann, der in den Gedanken endete: Wenn er mich kalt machen will, dann wird er es auf dem Schiff genau so tun als hier... wo lag der Unterschied? Letztendlich nur darin, dass er dann nen flugfähigen Untersatz hatte, den er hier nicht hatte... also nahm Aketos das Kästchen, und hielt es theatralisch vor sich.


Warum hättest du alle Macht? Welche Macht denn überhaupt? Die Macht auf alle Fälle nicht, mich daran zu hindern, die Schatulle hier zu öffnen.

, sagte sie schnippisch und öffnete die Schatulle, ohne hin zu sehen... Sie wusste ja schließlich, dass sie 15 Saberdarts enthielt. Stattdessen schaute sie dem Twi'lek ins Gesicht, wie dessen Reaktion war. Kurz schweifte ihr Blick dann in die offene Box. Erschrocken entglitten ihr die Gesichtszüge. In der Schatulle war Permaschaum mit 15 kleinen Vertiefungen. Und in den Vertiefungen waren 15... naja wie sollte sie es beschreiben? Nichts? 15 mal NICHTS! Aber auch rein gar nichts... Hilflos schaute sie den Twi'lek an. Jetzt wusste sie, warum er darauf erpicht war, ihr auf Schiff zu folgen. Er wollte sein Geld wieder, das sie ja vorhin "auf Schiff übertragen hatte". Was sollte sie nur tun? Panik machte sich in ihr breit. Mit einem Wahnsinnigen hier alleine im Wald, der gerade Unmengen von Credits für nichts bezahlt hatte... aber sie musste den Schwindel aufrecht erhalten.

Das kann ich mir nicht erklären..

sagte sie kleinlaut. Sie suchte in ihren Gedanken nach möglichen Erklärungen, aber sie fand keine. Warum schickte sie die Regierung hierher, lies sie Nichts verkaufen und noch ewig viele Credits abgreifen? Fragen über Fragen türmten sich in ihren Gedanken und sie bekam leichte Kopfschmerzen vom Nachdenken.

- Naboo - Wald - mit Shim'rar
 
Naboo, auf dem Lande - Im Tänzelnden Shaak, Zimmer - Kestrel, Wes

Man merkte, dass Wes sofort erleichterter war, als Kestrel ihm versicherte sich helfen zu lassen und die Dinge wieder optimistischer sah. Er legte ihr Nahe immer schön an sich zu arbeiten, denn dann würde alles wieder in Ordnung kommen. Kestrel nickte.


„Das werde ich.“


Meinte sie und lächelte matt.

Danach erzählte sie dem Jedi-Meister die Geschichte von Brianna, wie es ihr erging und dass sie selbst durch ihre eigene Situation ziemlich überfordert war mit ihrer Padawan.
Wes schien ziemlich überrascht zu sein, scheinbar kannte er dies nicht von der Echani und hatte es auch nicht bemerkt. Für ihn wäre sie auch ein Verlust für den Orden und bestätigte ihr außerordentliches Talent. Er war jedoch traurig, dass sie dachte, dass er Brianna ausgrenzen würde oder als minderwertig betrachtete.

Danach erklärte der Meister ihr, dass er die Jedi eher als eine überselbstbewusste Frau kannte und sie recht damit behielt, dass die Echani eher zum Dunklen neigte, was später durchaus gefährlich werden könnte.
Kestrel hob etwas beunruhigt die Augenbrauen. Das hörte sie wirklich ungern von einem erfahrenen Jedi. Zwar hatte sie es schon immer geahnt, es aber so zu hören, war etwas anderes. Es belastete sie, dass sie ab jetzt nicht nur auf sich selbst achten musste, sondern auch noch auf ihre Freundin, die zum Dunklen neigte. Ein fast unlösbare Aufgabe und eine zu hohe Verantwortung. Es war wirklich das Klügste, wenn ein erfahrener Jedi bei ihnen bleiben würde. Das würde sie wirklich beruhigen. Jetzt machte sie sich mehr um Brianna Sorgen als um sich selbst.

Wes erzählte dann weiter, was er Brianna eher für Talente zugesprochen hätte, jedoch die Heilung für eher ungewöhnlich hielt. Besonders für jemanden, der sonst kaum die Macht beherrschte und gleich solch eine starke Technik gebrauchte um ein Leben zu retten. Kestrel sollte zugeben, dass dies zunächst schwer zu glauben war. Kestrel versuchte sich in Wes hineinzuversetzen und nickte dann. Er hatte schon recht. Selbst sie beherrschte die Heilung noch nicht so wie Brianna es bereits vermochte.

Danach machte Wes sie auf etwas aufmerksam woran sie noch nie gedacht hatte und ihr auch nie aufgefallen war. Das die Geschichte sich tatsächlich wiederholte. Brianna konnte wirklich wenig als Padawan, obwohl sie schon lange im Orden war. Brianna und sie hatten es immer auf falsche Meister geschoben, doch es stimmte....sie hatte auch bei dem dunklen Jedi nichts mitgenommen an Erfahrungen. Daran hatte sie noch gar nicht gedacht...es war ihr nicht aufgefallen. Danach sollte sie sie wirklich einmal fragen. Kestrel sah Wes nachdenklich an.


„Du hast recht...sie hätte eigentlich viel weiter sein müssen als alle anderen Padawane. Sie hätte Grundwissen mitbringen müssen. Das Grundwissen der Macht ist überall fast gleich. Daran habe ich noch gar nicht gedacht, es ist mir nicht aufgefallen...ob sie vielleicht doch besser ist als sie eigentlich...zeigen kann? Vielleicht...hat sie alles verdrängt und kommt an die unbewussten Informationen nicht mehr ran...kann sie nicht auf Befehl abrufen. Vielleicht gelingt ihr daher die Heilung so gut auf Anhieb, weil sie vielleicht doch unbewusst die Wege der Macht kennt und sie unbewusst dafür nutzt um die Technik auszuführen. So als...Zufall, dass es sich da zeigt, dass sie doch mehr weiß, als sie selbst bewusst merkt. Ich kann mich irren, aber es wäre eine Theorie. Vielleicht schaltet aber auch ihr mangelndes Selbstvertrauen alles aus...sie bremst sich so vielleicht selbst und daher bleibt ihr Wissen im Unterbewusstsein verborgen.“


Gab Kestrel zu bedenken.


„Oder sie hat sich noch NIE wirklich für die Macht öffnen können...dass wäre wirklich merkwürdig...wie du sagst...der leichtere Weg der dunklen Seite hätte sie jedoch für die Macht öffnen müssen....merkwürdig, ja.“

Wes erklärte ihr außerdem, dass er keinen guten Draht zu der Padawan hatte, da er sich gleich am Anfang ihrer Ausbildung sofort mit ihr in der Wolle hatte und sie sich seit daher mehr oder weniger aus den Weg gingen. Es war traurig dies zu hören.


„Habt ihr euch denn nie mal darüber aussprechen können, um diesen Konflikt zu lösen? Ich dachte eigentlich, dass dies besonders wichtig ist bei den Jedi! Man kann das doch nicht so einfach stehen lassen! Sie wird dir schon zuhören, auch wenn sie es nicht ziegt. Sie zeigt von außen oft etwas anderes, als es in ihrem Inneren wirklich aussieht. Es ist eine art Maske! Bei mir hat sie sie abgelegt, daher kenne ich sie gut genug. Wahrscheinlich hat sie sich das angewöhnt durch ihre schwere Kindheit auf Nar Shaddaa! Um dort zu überleben.“

Versuchte Kestrel ihre Freundin zu verteidigen. Es konnte gut möglich sein, dass sie deshalb auf andere so wirkte.

„Sie ist wirklich eine gute Echani! Ich weiß nicht wieso sie damals so streitsüchtig war...es gab vielleicht auch seine Gründe. Bestimmt tat sie es nicht ohne Grund. Dafür kenne ich sie schon sehr gut. Tja...wie viele Jedi sie wirklich kennt, weiß ich jedoch nicht.“

Gab Kestrel zu und seufzte.


Als Kestrel den Namen Maedhors hörte und wie er wohl auf das verschwinden seiner Padawan reagiert hatte, drehte sich der Magen von der jungen Ritterin.

„Das passt zu ihm! Diese Kälte...ich bin ehrlich...ich kann ihn auch nicht leiden, dass liegt jedoch an seiner Vergangenheit...wir...haben uns ebenfalls nie versöhnt. Ein Fehler. Er hatte mich damals, als er Sith war beinahe getötet...ihr wisst ja. Solch jemanden zu verzeihen, der nicht einmal auf einen zukommt, um sich zu entschuldigen und einen Neuanfang zu versuchen...pah...dem kann man nicht verzeihen!“

Meinte Kestrel verärgert.


„Daher passt das wirklich sehr gut, wie er reagiert hat. Ich kenne ihn gar nicht anders als kalt und gefühlslos!“


Meinte kestrel etwas verärgert, beruhigte sich aber schnell wieder.


„Aber danke für die Informationen. Das bringt mich vielleicht weiter, ja. Aber nein, ihr Selbstvertrauen ist auch durch die Heilung nicht gestiegen. Sie glaubt ja nicht wirklich dran, dass sie es kann, obwohl sie das Ergebnis sieht. Ich versteh sie oft nicht. Manchmal ist sie wie ein Buch mit sieben Siegeln.“

Meinte Kestrel und seufzte.

„Die Hilfe von einem anderen Jedi werden wir brauchen, wenn du sagst, dass du auch das Gefühl hast, dass Brianna zum Dunklen neigt. Das macht mir jetzt fast mehr Sorgen, als um mich selbst. Ich kann nicht uns beide davor bewahren, nicht, wenn ich nicht selbst im Einklang der Macht bin. Das kann nur schief gehen. Das ist für mich auch ehrlich gesagt eine zu große Verantwortung. Ich kann daher verstehen, wieso Fritz mit zwei Schülern überfordert gewesen war...für mich ist teilweise eine schon zu viel.“

Meinte Kestrel traurig.


„Aber ...vielleicht solltest du auch einmal deinen Schweinehund überwinden und mit Brianna reden und ihr auch einmal sagen, dass sie Talent hat! Euch einmal aussprechen. Ich glaube manchmal, sie muss es noch von jemanden anderen hören, mir glaubt sie es manchmal schon gar nicht mehr und denkt scheinbar, ich lobe sie nur, weil ich ihre Freundin bin.“


Meinte kestrel und seufzte.


„Aber mit fällt momentan niemand ein, der uns helfen könnte. Außer dich....vielleicht wirklich Sarid, aber ich weiß nicht wo sie steckt...ich trau mich auch irgendwie nicht sie zu kontaktieren. Es ist so lange her und dann noch wegen solch einem Grund... . Kannst du das nicht für mich machen? Ich weiß sowieso nicht, wo ich sie erreichen kann und außerdem, vielleicht will sie ja auch einfach ihre Ruhe und da will ich sie auch nicht stören...ich könnte es verstehen.

Meinte Kestrel und sah Wes flehend an.


Sarid war wirklich immer sehr verständnisvoll...zu allen. Vielleicht....versteht sich Brianna ja auch mit ihr.“

Fügte Kestrel nachdenklich an.


„Übrigens, weil es mir gerade einfällt...ich habe an sich nichts mehr..weder ein Com-Gerät noch ein Lichtschwert und ebenfalls keinen Credit mehr. Es wurde uns alles abgenommen. Es wäre gut für den Notfall ein paar Credits zu haben und Brianna und ich bräuchten auch neue Kleidung. Sonst brauch ich sie ja nicht zu Eigenzwecken. Ich weiß ja, dass wir Jedi keinen Besitz haben sollen, aber neue Kleidung wäre schon nicht verkehrt.“


Meinte Kestrel leicht bettelnd und zeigte auf den Stuhl, wo ihre zerrissenen, schmutzigen Kleider lagen. Momentan trug sie ja einen weißen Schlafanzug, spendiert vom Wirtshaus.

„Was meintest du eigentlich vorhin mit...du hast unsere Gefühle auf Loronar gespürt?“

Fragte Kestrel und sah ihn groß an.

Naboo, auf dem Lande - Im Tänzelnden Shaak, Zimmer - Kestrel, Wes
 
Naboo, Theed - Kinderheim, in Kadajjs altem Zimmer - Kadajj, Brianna

Nicht, dass Brianna es nicht erwartet hätte, doch Kadajj war wirklich mehr als überrascht. Sie brauchte offenbar einige Sekunden, bis sie das ganze Ausmaß der Worte erfasste. Der Schock der plötzlichen Erkenntnis, machtbegabt zu sein, setzte der Rattataki dermaßen zu, dass sie im Moment nicht einmal mehr in der Lage war, einen vollständigen Satz zu formulieren. Die Padawan wünschte sich jetzt, sie hätte es ihr schonender beigebracht, so wie sie ja schon einen ersten Anlauf unternommen hatte, der dann leider im Sande verlaufen war. Sie beschwichtigte die junge Frau, von der sie hoffte, dass sie ihre Freundin wurde. Diese reagierte auf die in den Raum gestellte Vermutung, möglicherweise schon etwas gespürt zu haben, mit einem weiteren Ausruf des Erstaunens, fasste sich dann aber schließlich wieder und berichtete, dass sie während Maris Heilung tatsächlich etwas gefühlt hätte. Es sei wie ein Netz in der Luft gewesen, das sie mit einer Mischung aus Sehen und Fühlen wahrgenommen hatte.

Die Echani nickte und erwiderte, dass sie die Macht bei ihrer Heilung sicher auch fühlen würde und erzählte ihr von den Möglichkeiten, die sich ihr boten, verbunden mit dem Angebot, sie den Jedi vorzustellen. Kadajj schien es erneut die Sprache verschlagen zu haben - oder sie dachte über das Angebot nach. Brianna lächelte sie einladend an - sie wünschte sich von Herzen, dass die junge Frau zusagte. Bestimmt würden sie dicke Freundinnen, vielleicht trainierten sie sogar einmal zusammen, falls sie ihr eigenes Training fortsetzte. Es gab zumindest eine Chance, dass sie Kestrel zuliebe weitermachte, das würde sich noch zeigen. Anderenfalls konnte sie vielleicht auch ihre Nachfolgerin als Padawan werden, während sie selbst... naja, Gesellschaft leistete. Irgendwas.

Kadajj fand ihre Worte wieder und erklärte sich damit, dass ihre Taten ihr nie ungewöhnlich vorgekommen waren. Sie fragte sich offenbar, ob die Macht im Spiel gewesen war, als Ashû, ihre Kusine, sie mit dem Messer verfehlt hatte, und andererseits, ob sie ihr Schwert vorhin nicht vielleicht doch mit der Hand erwischt haben könnte.

"Ashû, das ist die Feldherrin, die du vorhin erwähnt hattest, nicht war? Im Nachhinein und von außen lässt sich natürlich schlecht feststellen, ob die Macht der Grund war, weshalb sie dich verfehlt hat. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich es sicher hätte feststellen können, wenn ich dabei gewesen wäre. Ungewöhnlich viel Glück deutet aber meiner Meinung nach generell schon auf die Macht hin. Was das Schwert angeht, ich konnte es genau sehen, entweder hast du Magnete in den Fingerspitzen oder du hast die Macht benutzt. Ich nehme schwer an, dass du letztere Variante vorziehst."

Brianna schüttelte lachend den Kopf. Ihre Zimmergenossin beendete die Unterhaltung anschließend mit den Worten, dass in Ruhe darüber nachdenken müsse, wie die Macht ihr helfen könne, und sie außerdem vor Hunger stürbe. Letzteres hatten sie beide gemeinsam. Die ausgehungerte Echani verschlang gierig eine mindestens doppelte Portion des Gratins, das so gut schmeckte, wie es roch, weswegen die beiden sich während des Essens kaum unterhielten. Auch der Nachtisch war vorzüglich. Das Backwerk schmeckte ein wenig nach irgendeinem Alkohol, den Brianna kaum trank und genausowenig vertrug, aber nach dem Backen machte das ohnehin nichts mehr.

"Wie heißt dieses Gebäck eigentlich? Ich kenne es überhaupt nicht, dabei ist es wirklich lecker. Da ist Alkohol drin, nicht wahr?"

Fragte sie, weil sie natürlich neugierig war. Als sie fertig gegessen hatten, begann die Prozedur der Heilung. Die Padawan brauchte gewohnt lange, um sich mental vorzubereiten, hielt dann aber leider nicht lange durch. Wie lange genau, wusste sie nicht. Eine halbe Stunde, eine Stunde... unmöglich, es zu sagen, es war fast wie eine Trance. Fast wie die Trance, in die sie sich versetzt hatte, vor langer Zeit, auf dem Weg nach Korriban. Sie fragte sich, ob sie es jetzt noch könnte, sich noch jenes Stück weiter in die Heilung zu versetzen, wie damals, oder ob ihr inzwischen die Kraft fehlte.

Die Kraft hatte ihr auch gefehlt, um lange genug durchzuhalten, um ihr "Tagesziel" zu erreichen. Nachdem sie die Augen wieder geöffnet hatte, sah sie sich die Nase nur kurz an. Sie wusste es bereits während ihrer Konzentration, mehr als man von außen sehen konnte, und hatte sich mehr erhofft, auch wenn es heute bereits das vierte Mal war, dass sie jemanden heilte. Die weißhaarige Padawan war nur froh, dass es überhaupt ein sichtbares Ergebnis gab, das Kadajj in dem rosaroten Spiegel sehen konnte, den sie ihr reichte. Ihre Patientin berichtete begeistert, ein Netz aus einer Art unsichtbarem Licht und noch viel mehr gespürt zu haben.

Brianna lächelte, teils, weil die Euphorie ihrer neuen Freundin ansteckend war, teils, weil diese jetzt bestimmt endgültig überzeugt war und zum ersten Mal die Macht gespürt hatte und gleichzeitig wusste, dass sie es tat.

"Ja, es ist wirklich schwer zu beschreiben, und jeder beschreibt es anders. Jeder, den ich kenne. Zum Teil, weil wir es nicht gewohnt sind, von diesem völlig neuen Sinn zu sprechen, aber ich glaube auch, dass es tatsächlich bei jedem anders ist. Jeder nimmt die Macht anders wahr, und jeder benutzt sie auch ein wenig anders, denke ich."

Erklärte die junge Frau, obwohl sie sich selbst nicht allzu sicher war bei dem, was sie sagte. Mit einem wohlwollenden Lächeln beobachtete sie die Rattataki dabei, wie sie ihre Nase in jedem erdenklichen Winkeln betrachtete. Sie hatte eine schöne Nase (gehabt), und zu Briannas Erleichterung würde das auch so bleiben, bzw. wieder werden, sobald die Schwellung zurückging. Wahrscheinlich wäre es auch machbar gewesen, wenn die Nase sich verschoben hätte, doch nicht in ihrer momentanen Verfassung, spekulierte die Echani, und zog die Beine an, um ihren Kopf auf den auf den Knien abgelegten Ellenbogen zu stützen. Sie fühlte, dass sie mental mit jedem Tag schwächer wurde. Wahrscheinlich hatte sie sich zu sehr verausgabt. Es war fraglich, ob es mit regelmäßigem Jedi-Training anders wäre. Vielleicht verfügte sie aber gar nicht über die notwendige Ausdauer für regelmäßiges Training. Immerhin hatte sie auch noch nie welches, nicht so richtig jedenfalls.

Kadajj neben ihr meinte ganz begeistert, dass sie nun wirklich mehr über die Macht wissen wollte, und dass ihr diese vielleicht wirklich helfen würde, einen neuen Weg zu finden. Sie holte noch jeweils ein Stück Ryshcate und eine Tasse Tee.

"Danke."

Erwiderte Brianna und versuchte, sich zu freuen. Sie hoffte, ihre Freundin hätte mit letzterem recht. Sie wünschte es ihr. Schade nur, dass der Weg für sie selbst eine Sackgasse war. Einen kurzen Moment lang überkam ihr der Gedanke, der Grund für die nachlassenden Fähigkeiten könnte nicht etwa Erschöpfung sei. Vielleicht war ihr Talent, ihre Verbindung zur Macht, tatsächlich dabei, zu verschwinden. Andererseits... sie verzog das Gesicht. Das war Blödsinn. Sie hatte sich zu sehr verausgabt, das war alles. Seit der Flucht hatte sie jeden Tag die Macht zur Heilung benutzen müssen. War es dann ein Wunder? Andererseits hatte sie noch nie einen Jedi oder Sith auf dieselbe Weise erschöpft gesehen. Wenn sie körperlich am Ende waren, wie Kira oder Kestrel zeitweise, dann ja. Aber so wie bei ihr? Sie war körperlich fit, naja, vielleicht nicht richtig fit nach all den Anstrengungen und Entbehrungen, aber doch fit genug, dass man ihr von außen nicht viel anmerkte. Bei der Macht hingegen... sie musste wieder an das Jedi-Training denken. Ihrem Gefühl nach könnte sie zur Zeit gar nicht trainieren, selbst wenn sie wollte. Würde das anderen Jedi auch passieren, fragte Brianna sich. Und warum musste sie immer wieder an dieses Thema denken? Am liebsten würde sie wenigstens die nächsten zwei oder drei Monate überhaupt nichts von Macht, Jedi oder Sith hören, um dann zu entscheiden, wie sie weitermachte. Doch wahrscheinlich würden ihr die Jedi nicht diesen Raum für sich selbst lassen. Sie würden sie bestimmt zu einer Entscheidung drängen, einer, die sie noch nicht bereit war, zu treffen.

Also wäre es doch das beste, hier und jetzt damit aufzuhören, sich mit dunklen Gedanken zu belasten! Hier könnte sie eine schöne Zeit mit ihrer neuen Freundin verbringen, und sie quälte sich nur mit ihren eigenen negativen Gedanken! Besser, sie käme bald auf andere Gedanken bevor die Rattataki glaubte, sie wäre eine reine Miesmuschel, dachte sie und griff nach einer der Teetassen. Entweder war die Rattataki sehr aufmerksam oder man merkte es ihr stärker an als gedacht. Kadajj äußerte ihre Dankbarkeit für die Heilung und meinte, sie sollte stolz darauf sein, weil das bei den Jedi sicher auch nicht alle könnten, wie sie korrekt vermutete. Sie verstand nicht, wie sie unter diesen Umständen keine Jedi mehr sein wollte. Die Angesprochene lächelte geschmeichelt.

"Nichts zu danken, ich versuche nur, einen Fehler wieder gutzumachen. Dass ich keine Jedi mehr sein möchte, das ist eine lange Geschichte, eine, die ich nicht jedem erzählen würde. Dir werde ich sie erzählen, weil wir uns in sehr kurzer Zeit sehr nahe gekommen sind, wie ich finde."

Erklärte sie der neben ihr sitzenden Frau, und richtete ihren Oberkörper ein wenig auf. Über die ganze Sache reden war natürlich etwas anderes. Im Gegensatz zum düstere Gedanken wälzen half das Reden für gewöhnlich wenigstens etwas, und machte alles nicht nur noch schlimmer.

"Du hast ganz recht, es gibt nicht so viele Jedi, die über meine Begabung zur Macht-Heilung verfügen. Tatsächlich ist es einer der Gründe, der mich davon abhält, sie zu verlassen. Das Problem ist, abgesehen davon bin ich eine ziemliche Versagerin in Sachen Macht. Ich bin schon viel zu lange eine Padawan und bereits durch die Hände von mehreren Meistern gegangen. Kestrel ist die erste, bei der ich mich wohl gefühlt habe. Bei ihr machte ich erste Fortschritte, und sie interessierte sich für meine Heilbegabung."

Brianna seufzte und legte ihre Beine seitlich ab.

"Unglücklicherweise wurden wir gleich am ersten Tag von Sith überrascht. Sie besiegten uns schnell, nahmen uns gefangen und verschleppten uns nach Korriban. Monatelang saßen wir im Kerker eines alten Sith-Tempels. Kestrel wurde gefoltert, bis sie körperlich völlig am Ende war. Psychisch waren wir es ohnehin. Erst im letzten Moment, bevor sie uns getötet hätten, konnten wir fliehen. Wir mussten noch einmal kämpfen, und meine Meisterin nutzte schließlich ihre letzten Kräfte, um den stärksten der Sith aufzuhalten und uns die Chance zur Flucht zu geben. Ich musste sie tragen, weil sie zu geschwächt war, um überhaupt noch laufen zu können."

Berichtete sie und dachte an ihre dramatische Flucht. Es war in der Tat verdammt knapp gewesen.

"Gerade noch rechtzeitig konnten wir den Planeten als blinde Passagiere auf einem Frachter verlassen. Kestrels Zustand verschlechterte sich jeden Tag, und ich musste meine Kräfte einsetzen, sie zu stabilisieren. Das Imperium suchte nach uns, deshalb wurden die Dinge ziemlich hektisch, als der Frachter sein Ziel Bothawui erreichte. Wir konnten uns gerade so vor den imperialen Truppen auf das erstbeste Schiff retten. Das waren die Sklavenhändler, von denen ich vorhin erzählt habe."

Die Weißhaarige dachte traurig an ihre Meisterin, während sie einen Schluck Tee nippte.

"Als wir auf Naboo ankamen, spürte ich schon, wie mich meine Kräfte immer mehr verließen. Kestrel hätte wohl keinen Tag mehr ohne ärztliche Versorgung durchgehalten. Unglücklicherweise waren wir auch noch irgendwo im nichts gelandet, und es dauerte Stunden, bis die anderen Jedi uns fanden."

Erklärte sie ihrer neuen Freundin.

"Jedenfalls haben uns diese Erlebnisse uns ziemlich demoralisiert. Wir hatten beide zunehmend das Gefühl, dass unser Jedi-Dasein mehr 'Kollateralschaden' anrichtet als wir jemals gutes tun könnten. Was mich angeht..."

Brianna seufzte.

"Ich habe so viel gesehen in der Zeit, gewaltige Dinge verglichen mit dem wenigen, was ich nach langer Zeit gerade mal kann. Sieben Jahre lang versuche ich bereits, die Wege der Macht zu erlernen, davon über drei bei den Jedi. Ich kann mich auch gar nicht richtig konzentrieren und brauche viel zu lange um die Macht auch nur zu fühlen. Ich kann sie nicht im Kampf verwenden wie jeder andere Jedi, die Zeit reicht dafür im Leben nicht. Das ist ein extremer Nachteil gegen andere Machtbenutzer, weil man eine komplette offene Flanke in seiner Verteidigung hat. Ich bin eine gute Kämpferin, aber sobald die Macht gegen mich eingesetzt wird, bin ich völlig hilflos. So kann und will ich nicht kämpfen!"

Erläuterte sie Kadajj und wurde dabei immer erregter. Die Echani trank noch einen Schluck aus der Tasse und versuchte sich ein wenig zu beruhigen.

"Kestrel hat mir vorgeschlagen, dass ich mit meiner Begabung eine reine Jedi-Heilerin werden könnte und dann auch nicht unbedingt kämpfen müsste, doch das geht am Kern der Sache vorbei. Ich bin eine Echani, ich lebe, um zu kämpfen. Ich drücke meine Persönlichkeit aus, indem ich die Kunst des Kampfes praktiziere. Ich kann andere Leute 'lesen', wenn ich sie kämpfen sehe. Wenn ich aufgebe, mich mit anderen zu messen, weil ich Angst davor habe, weil ich weiß, dass ich nur verlieren kann, demütige ich mich nicht nur selbst zutiefst, ich gebe auch einen Teil meiner selbst auf."

Die Ruhe hatte nicht lange angehalten; Brianna hatte die letzten Sätze zunehmend mit Gesten unterstrichen, mehr als gewöhnlich. Es war ein Thema, das ihr sehr am Herzen lag, in das sie sich sehr hineinsteigern konnte und auch durchaus schon hatte, doch jetzt sah sie die Rattataki nur traurig an und schüttelte den Kopf.

"Ich weiß nicht, ob du das verstehst. Es ist die Denkweise der Echani. Aber wenn ich mich entscheiden muss, ob ich eine Jedi sein will oder eine richtige Echani, dann weiß ich, für was ich mich entscheide."

Naboo, Theed - Kinderheim, in Kadajjs altem Zimmer - Kadajj, Brianna
 
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Naboo - Wald ganz weit weg von Theed - Aketos, Shim'rar

Shim'rar nickte langsam, als die Kamino entgegen seiner doch etwas pathetischen Warnung die Schatulle geöffnet hatte. Wahrscheinlich hatte er damit etwas übertrieben, oder Aketos war schlicht und ergreifend stur. Hoffentllich war sie nicht ebenfalls halsstarrig, denn bei ihrer Statur stellte der Sith sich das schmerzhaft vor.

Gut. Dann eben auf deine Weise. Wie gesagt, ich bitte dich mich zu deinem Schiff zu begleiten. Ach ja, ist dein Shuttle schalldicht?

fügte er wie beiläufig an, und hoffte, ihre Vorstellungskraft würde ihm einiges der Arbeit abnehmen. Dabei trat er langsam und mit seinen Armen betont harmlos an seiner Seite gehalten neben die Frau, und immitierte einen neugiergen Blick in die nun offene Schatulle. Als Aketos mehr oder weniger tapfer zu Protokoll gab, dass sie im Großen und Ganzen unschuldig war - zumindest interpretierte der Twi'lek ihre Aussage so - schüttelte er langsam seinen Kopf und machte dazu ein tadelndes Geräusch.

Vielleicht ist es so gedacht, das man sich diese kleinen Dinger selber gießen muss?

Mutmaßte er, und grinste die Unterhändlerin dabei an.

Sollen wir gehn?


Naboo - Wald ganz weit weg von Theed - Aketos, Shim'rar
 
Naboo, auf dem Lande - Im Tänzelnden Shaak, Veranstaltungsraum - Tara, Flynn, Wes

Es beruhigte Tara nicht wirklich als Wes ihr sagte, dass ihre Tochter noch zu jung sei um bei den Sith schon zu sein, auch wenn sie spürte, dass er sich dennoch nicht ganz sicher war. Woher sollte er es auch exakt wissen? Er vermutete eine Art Vorschule, dass sie später vielleicht einmal einer Spezialeinheit angehören könnte oder ihr blühten später, wenn sie älter war Sith. Wes hoffte jedoch, die Kleine noch vorher zu finden. Tara nickte und schluckte hart und atmete dann tief durch. Der Jedi gab seinem Schüler dann noch die Anweisung, wie er Tara am besten unterrichtete und dann verschwand der Jedi auch schon, um Kestrel aufzusuchen.

Etwas zögerlich setzte sich die junge Togruta gegenüber von Flynn in den Schneidersitz, wie er es ihr angeboten hatte. Zum Glück hatte scheinbar niemand bemerkt, dass sie die Gefühle und teils einige Gedanken von Flynn aufgeschnappt hatte. Aus irgendeinem Grund hatte sie immer noch Angst ihre Machtsensibilität zu zeigen...seit den Vorfall eben, doch hier vor Wes und Flynn brauchte sie sich eigentlich nicht ängstigen, doch es war in ihr drin und zumal, wollte sie damit nicht auffallen, damit man sie in Ruhe ließ und sie nicht drängte eine jedi zu werden. Sie wusste, dass wenn man sie drängte, sie sofort abblocken würde.
Flynn riss sie dann aus den Gedanken und versuchte ihr die wichtige Technik zu erklären, die ihr Leben vielleicht so viel einfacher machen könnte. Tara verbannte all die störenden Gedanken aus ihrem Kopf, um sich zu konzentrieren, doch es gelang ihr leider nicht wirklich. Immer wieder schweifte sie mitten beim Zuhören ab, so dass es ihr schon fast peinlich war und sie froh war, dass er ihr keine Fragen stellte. Schließlich sollte sie sein Erklärtes in die Tat umsetzen. Was hatte er gesagt? Ach ja, sie sollte die Augen schließen, ihre Aura irgendwie finden und verschließen. Klang sehr...absurrt für sie, doch sie wollte es probieren. Als er jedoch vom Eindringen in ihre Aura sprach, sah sie ihn etwas erschrocken an.

„Das tut doch nicht weh... oder?“

Fragte sie zögerlich und schloss dann die Augen und versuchte erneut alle störenden Gedanken aus ihrem Kopf zu verbannen, wie Wes es ihr schon einmal erklärt hatte. Sie brauchte diesmal ziemlich lange. Die Worte von Wes klangen noch immer in ihrem Kopf nach, was ihre Tochter betraf. Sie machte sich Sorgen und irgendwie konnte sie sich gar nicht richtig für diese Technik öffnen, dabei war sie so wichtig. Doch irgendwie lag es daran, dass sie gerade sehr aufgewühlt war und sie auch nicht wirklich an diese Technik glaubte. Es klang alles so absurt...so fremd. Schon allein eine Aura zu besitzen... . Es klang ja fast so, als wollte man sich unsichtbar machen. Tara schüttelte sich leicht. Sie musste sich konzentrieren! Ermahnte sie sich selbst und schaffte es nun endlich ihre Gedanken nur für die Technik zu fokussieren. Es war schon richtig ärgerlich, ihr erstes richtiges Training und sie passte nicht richtig auf!

Tara brauchte eine Weile und dank Wes Vorübung vor ein paar Wochen fiel es ihr doch nicht ganz so schwer ihre eigene Aura zu finden und spürte auch jene von dem Padawan ihr gegenüber. Es war aber nicht alleine die Macht, die ihr die Aura zeigte, sondern auch ihre Lekkuschwänze, die auf jede Bewegung um sie herum reagierten, auf jedes Gefühl eines Außenstehenden, auf jedes Lebewesen und jedes Objekt. Das war momentan ihr Vorteil in dieser Übung, doch...das verdecken klappte nicht unbedingt so...zumindest glaubte sie es. Sie hatte nicht wirklich gut zugehört und außerdem spielten eben immer noch die Zweifel mit. Sie riss sich jedoch zusammen und versuchte ihre Aura zu härten wie eine Mauer, die sie umgibt. Sie stellte es sich zumindest vor, doch ob sie jetzt etwas erreicht hatte...wusste sie nicht. Sie spürte selbst keine Veränderung. Ob die reine Vorstellung einer mauer überhaupt ausreichte? Wahrscheinlich nicht...das war ja wie als würde man einen Traum zur Realität werden lassen... .


Naboo, auf dem Lande - Im Tänzelnden Shaak, Veranstaltungsraum - Tara, Flynn, Wes
 
[ ▫ Naboo ▫ Tänzelnden Shaak ▫ Gaststube ▫ ] mit Tara

Flynn war immer noch angespannt nichts Falsches zu sagen oder zu tun. Natürlich sagte nichts darüber aus, wie er als Meister sein würde, auch wenn er die Macht-Techniken gut kannte. In solchen Sachen, wie jemanden was erklären, tat er sich immer schwer und versuchte nicht anzufangen zu stottern. Seine Nervosität war sichtbar, trotzdem folgte Tara seinen Anweisungen ohne einen Murks.

Aber mitten in der Übung, als Flynn versuchen sollte in ihre Aura einzudringen – da fragte sie, ob es weh tun würde. Flynn neigte seinen Kopf zu der linken Seite und schaute nach oben, dann begann darüber nachzudenken. Er machte sich nie darüber Gedanken, ob sowas weh tun würde, da erinnerte sich, wie es bei Wes war. Ihm fiel wieder Wes ein, wie seine leise und warme Stimme dazu führte sich besser zu konzentrieren, so ahnte erihn nach.


„Nein, Du spürst nur ein anderes Gefühl als normal. Du merkst es, da es etwas Sonderbares ist. Keine Angst, die Jedi benutzen keine Macht-Techniken, die einen Schmerzen zu teilen. „

Natürlich wollte Flynn einen Versuch machen, sie langsam zu überzeugen und solche Themen waren das richtige, um über die Vorteile zu sprechen. Er hoffte auch, dass sie vielleicht dann Fragen hätte, was ihre augenblickliche Anspannung vergehen würde. Er merkte, dass sie irgendwie unkonzentriert war und äußerst verstört.

„Wenn du mehrmals versuchen möchtest oder mehr Zeit brauchst,… sag es einfach. Wir können auch eine kurze Pause machen.“

Er hoffte, es würde ihre Konzentration nicht ganz zerstören, denn Wes sprach bei ihm nicht dazwischen und gab ihm erst am Ende das Recht zu Fragen. Er wartete dann bis sie was sagte oder wenn er wieder in ihre Aura eindringen sollte. Er war bereit, er verband sich längst mit der Macht und spürte auch, dass ihre Aura anders als sonst hell leuchtete.

In der zwischen Zeit wehte eine kalte Prise von dem offenen Fenster, das einen traumhaften Ausblick allen zuteil wurde. Flynn schüttelte sich kurz, um etwas Wärme in seinen Körper zu bekommen. Diese Prise war sehr erfrischend und so konnte sich Flynn viel besser konzentrieren und seine ganze Aufregung war wie weggeflogen.

Er ging danach nochmal die Schritte, die er der Togruta sagte und verglich mit den von Wes. Soweit er dachte war alles richtig und sie sollte auch alles richtig gemacht haben. Was sein Feingefühl betraf, da war er auf dem richtigen Pfad, Tara gab ihm ein gutes Gefühl, dass er alles richtig machte. Vielleicht war sie auch mehr auf ihre Tochter konzentriert und dachte an sowas nicht.
Flynn fand schon vorhin, als er bei den anderen war, dass sie sanft und sensibel war. Und eher immer über ihre Tochter nachdachte als um ihre Patientin. Flynn verstand dieses Gefühl des Hasses auf die Sith, denn er selbst war ein Opfer eines Überfalls einer Sith. Und er trug es immer in seinen zerrissenen Herzen, denn er war Zeuge des Mordes seiner Mutter. Es war aber schon ein Wenig Zeit vergangen und so vergaß er diese Tat, nur selten erinnerte er sich daran und wenn dann sehr säuerlich, wie Tara jetzt.

Flynn sah sie erst jetzt so richtig an, wo sie alleine waren. Er fragte sich, was die Weiß-schwarzen Streifen zu bedeuten haben und wozu waren die Lekku. War das eine Art Verlängerung des Gehirnes oder war das nur zur Darstellung. Tara war die erste Togruta, die er in ganzen Leben, sah. Bei diesem Anblick fragte er sich, ob mehr solch komischer Humanoide noch in der Galaxis geben würde. Natürlich sah er auch andere Spezies, aber sie waren nicht Humanoid und er war selten auf Reisen, wo er andere Rassen kennen lernen konnte.


[ ▫ Naboo ▫ Tänzelnden Shaak ▫ Gaststube ▫ ] mit Tara
 
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Naboo, auf dem Lande - Im Tänzelnden Shaak, Zimmer - Kestrel, Wes

Tatsächlich, Wes hatte Kestrel auf etwas gestoßen, was ihr selbst noch gar nicht aufgefallen war. An ihrer Reaktion war es gut zu erkennen, eine plötzliche Erkenntnis, und der Jedi war froh, zu dem schwierigen Thema (einer schwierigen Person), das ihm nicht besonders lag, doch etwas sinnvolles beigetragen zu haben. Die Antwort der Ritterin schnitt eine Menge Themen an, zu denen der Großmeister etwas hinzuzufügen hatte, und er hoffte inständig, sie alle im Hinterkopf zu behalten. Er fragte sich, ob er auf einem Datapad Notizen hätte machen sollen wie ein Psychiater.

Kestrel wunderte sich über Brianna fehlendes Grundwissen, was die Macht anging, und erstellte darauf mehrere Theorien, was die mögliche Ursache sein konnte, dass sie so wenig wusste und konnte, sei es Verdrängung, das mangelnde Selbstvertrauen oder dass sie sich tatsächlich noch nie für die Macht hatte öffnen können. Sie fragte auch, ob er und Brianna nie versucht hatten, ihren Konflikt zu lösen, und erklärte ihm, dass die Echani ihre wahren Gefühle oft verbarg. Außerdem verteidigte sie ihre Freundin, dass sie sicher einen Grund gehabt haben müsste, um zu streiten.

"Soweit ich mich erinnere, brachte sie vor allem theoretisches Wissen mit, ich glaube nicht, dass sie die Macht gezielt praktisch anwenden konnte. Ich habe sie einmal einen Machtsprung ausführen sehen, oder zumindest glaube ich, dass es einer war, doch das fiel wohl eher in die Kategorie 'instinktive Machtbenutzung'. Ich kann nicht gut spekulieren, welche deiner Theorien zutreffen. Ob sie die dunkle Seite nie beherrscht oder ihr Wissen verdrängt hat, weiß ich nicht. Mangelndes Selbstvertrauen ist sicher nicht hilfreich. Dir hat man bestimmt auch mal eingebläut, Übungen nicht bloß zu 'versuchen'. Wenn sie schon vom Scheitern ausgeht, wird sie auch versagen, soviel ist sicher. Du solltest sie aber wirklich darauf ansprechen, was damals passiert ist. Ich hätte erwartet, du wüsstest da mehr drüber. "

Antwortete Wes, dem klar war, dass er die Echani einfach zu wenig kannte, um sagen zu können, was vermutlich zutraf. Die Theorien klangen alle irgendwo plausibel, wobei es schon sehr sonderbar wäre, wenn eine Machtbegabte am Erlernen der dunklen Seite scheiterte um später die helle Seite zu erlernen, selbst bis zu ihrem Stand hin.

"Ich mache ihr keinen Vorwurf darauf, streitsüchtig gewesen zu sein, bestimmt lag das auch an dem schlechten Einfluss ihres alten Meisters. Außerdem, wir haben keinen Konflikt oder was auch immer miteinander, wir haben uns schon zusammengerauft. Deswegen müssen wir uns aber trotzdem automatisch mögen. Was auch immer sich unter ihrer Maske verbirgt, ich glaube, das gilt für uns beide. Die Chemie stimmt nicht zwischen uns - du kennst es doch, jemanden nicht riechen zu können?"

Sie kannte das Gefühl, ob sie es zugab, war jedoch eine andere Frage. Es war ziemlich so wie zwischen Kestrel und Maedhros, wobei nicht klar war, ob es dort ebenfalls auf Gegenseitigkeit beruhte, oder ob der ehemalige Sith einfach nicht fähig war, um Verzeihung zu bitten. Die Ritterin hatte ihm auch nicht verziehen und fand, dass Wes' Bericht passte, was die Gefühllosigkeit anging. Allerdings bedankte sie sich für die Informationen, fügte hinzu, dass Briannas Selbstvertrauen durch ihre Heilfähigkeit tatsächlich nicht gestiegen sei, dass sie nicht einmal richtig daran glaubte, obwohl sie es sah, und meinte, dass sie manchmal ein Buch mit sieben Siegeln war. Wes kannte das Gefühl bei ihr und lächelte wissend, obwohl es kein lustiges Thema war.

Was ihm Sorgen machte war, dass die junge Dunkelhaarige sich nicht zutraute, die Padawan auf dem rechten Weg zu halten. Er wusste, wie kompliziert diese Göre war, doch in diesem Fall unterschätzte die Jedi offenbar ihre Fähigkeiten, wenn sie meinte, sie sei schon zuviel für sie. Sie bat ihn anschließend, mit ihrer Schülerin zu reden, weil sie den Eindruck hatte, dass sie ihr schon gar nicht mehr glaubte, wenn sie sie lobte. Schließlich stellte sie fest, dass ihr niemand außer Sarid einfiel, und bat ihn, sie zu kontaktieren, weil sie sich nicht traute und auch nicht wusste, wie sie sie erreichen sollte. Sie äußerte auch die Hoffnung, dass ihre Padawan sich mit der Rätin verstand.

"Maedhros hat sich dir gegenüber sicherlich nicht toll verhalten, allerdings schadest du dir selbst, wenn du deinen Groll ihm gegenüber weiter pflegst. Nicht, dass du dich zu sehr in finstere Gedanken rein steigerst, falls du mit Brianna nochmal über ihn sprichst. Das ist es nicht wert, ignorier ihn einfach."

Begann der Jedi-Großmeister.

"Ich verspreche dir, ich rede nochmal mit Brianna. Dem was du sagst zufolge scheint ihr immer noch nicht richtig klar zu sein, wie bemerkenswert ihre Fähigkeiten bereits jetzt sind, und was sie bei eurer Flucht geleistet hat. Ich bin nicht überzeugt, dass sie ein Lob von mir achtet, aber vielleicht hast du recht, dass sie es nur nicht zeigt. Möglicherweise finde ich auch etwas motivierendes für sie. Vielleicht irgendwelche Vorbilder... oder meinst du, das schreckt sie eher ab?"

Außerdem versuchte, er Kestrel zu beruhigen, was ihre Eignung als Meisterin anging. Sie musste auch ein bisschen mehr an sich glauben.

"Aber mach dir keine so großen Sorgen. Ich weiß bestimmt nicht mehr als du, was Briannas Neigung zur dunklen Seite angeht, daher hast du keinen Grund, wegen mir besorgter zu werden als zuvor. Ich glaube, dass du kein Problem damit haben wirst, sie auf den rechten Weg zu halten, wenn ihr nicht erneut in solche Extremsituationen gerät wie auf Korriban. Da vertraue ich dir.

Das mit Sarid kann ich schon für dich übernehmen. Ich weiß zwar auch nicht, wo sie steckt, aber ich werde beim Orden anfragen. Für dich hat sie bestimmt ein offenes Ohr."

Stellte Wes zuversichtlich fest, hatte aber keine Ahnung, wie die beiden Frauen sich vertragen würden. Eine neunmalkluge Padawan konnte sie bestimmt nicht brauchen, allerdings würde Sarid sicher mit ihr fertig werden. Soweit er wusste, hatte sie eine Menge Erfahrung mit Problemfällen.

Kestrel fiel ein, dass sie kein Geld, keine Kleidung und keine Ausrüstung mehr hatten. Wes lächelte großzügig (auch wenn es sich um Großzügigkeit mit dem Geld anderer Leute handelte) und kramte in seinem Portemonnaie nach einem ausreichenden Creditchip. Er fand einen mit dem fest kodierten Wert von 200 Credits und reichte ihn ihr.

"Hier, nimm das einstweilen. Ich habe zwar gerade auch nicht mehr so viel mehr, aber zum Glück fließen die Credits inzwischen wieder. Der Orden scheint sich finanziell zu erholen. Aber hat dir Brianna nichts gesagt? Ich habe ihr das Kopfgeld für eure beiden Sklavenhändlerfreunde in die Hand gedrückt. Ist sie damit allein nach Theed verschwunden?"

Fragte er.

"Was den Besitz angeht, das sind ja alles Dinge, die du brauchst. Das ist ja nicht das Anhäufen von Reichtümern, was in der Tat verboten ist. Aber niemand will, dass ihr in Lumpen rumläuft. Was das Lichtschwert angeht: ich habe noch ein altes, und ich kann es dir geben, wenn du dich dann besser fühlst, allerdings würde ich dir raten, endlich dein erstes eigenes zu bauen, damit du endlich eine Waffe hast, die wirklich deine eigene ist. Ich kann euch aber Trainingslichtschwerter dalassen, welche ich in einer Phase relativer Langeweile vor einiger Zeit gebaut habe - als ob ich gewusst hätte, dass ihr kommt. Und sonstiges Trainingsgerät auch. Manchmal hab ich das Gefühl, ich fliege die halbe Einrichtung der Corellia-Basis spazieren. Im Laufe der Zeit sammelt sich einfach eine Menge Krimskrams an."

Stellte der Jedi scherzhaft fest. Seine Gesichtszüge verhärteten sich jedoch, als Kestrel ihn darauf ansprach, dass er ihre Gefühle auf Loronar gespürt hatte.

"Ich hatte bereits am Abend eurer Ankunft kurz davon erzählt, aber vielleicht ist es dir entgangen, du warst da noch ziemlich fertig. Ich war am Ort eurer Schlacht, um nach Spuren zu suchen, und erlebte dort seltsame Visionen von der Vergangenheit dieses Ortes. Es war wirklich ungewöhnlich, ich habe sowas noch nie zuvor erlebt, und es macht mir immer noch ein wenig zu schaffen."

Wes berichtete in allen Details von seinen Erlebnissen auf Loronar. Manches klang vielleicht nicht sehr vorteilhaft für ihn, besonders die Sache mit der dunklen Seite, aber er erzählte sie trotzdem. Sie war die erste Person seitdem, der er die vollständige Geschichte anvertrauen konnte, und es erschien auch passend wenn sie sah, dass auch er nicht über den Dingen stand.

Naboo, auf dem Lande - Im Tänzelnden Shaak, Zimmer - Kestrel, Wes
 
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- Naboo - Wald - mit Shim'rar

SCHALLDICHT?! Aketos bekam kurz eine kleine Panikattacke. Was zum Teufel hatte dieser Verrückte mit ihr nur vor? Und, was noch schlimmer ist... er ließ sich vor Allem nicht davon abbringen auf "ihr" Schiff gehen zu wollen. Aber warum nur? WARUM? Diese Frage und noch weitere, wie zum Beispiel "was hatte die Kaminoanische Regierung mit ihr vor?", brannten ihr auf und in den Gehirnwindungen... Erschwerend kam auch noch hinzu, dass sich Jon'Smiz direkt neben sie stellte und in die immer noch leere Schatulle anscheinend vergnügt schaute. Ein weiterer kalter Schauer lief ihr über den Rücken, als sie aus denn Augenwinkeln einen schwarzen Schatten um den Kopf von diesem Twi'lek sah. Wenn man sich darauf konzentrierte, war er jedoch weg... Unheimlich...
Aketos glaubte jedenfalls nicht an die Theorie des Kunden, der sich aus den Vertiefungen die Darts selbergießen wollte. Aber die Vorstellung erheiterte sie irgendwie, wenn auch nur kurzzeitig: Entnehmen sie die Gussform und die Giftkartusche sowie das Tütchenn mit der vorgefertigten Mischung zum Anrühren der Gussmasse, etc....


Ich denke eher nicht, dass wir Fremden auch nur einen Glimpf an Hinweis gegen würden, wie man diese Darts herstellen kann. Abgesehen davon? Was willst du überhaupt auf meinem Schiff? Kennenlernen nehme ich dir nicht mehr ab... und das du die Codes von mir bekommst, das bezweifle ich auch. Und zwar sehr!

Aber ein bisschen zitterte ihre Stimme, obwohl sie die Worte überzeugend und standhaft sagen wollte. Im Hintergrund wehte plötzlich etwas kalter Wind und die Sonne ging langsam unter... Halbschatten und Zwielicht legte sich über den Wald und den kleinen See

- Naboo - Wald - mit Shim'rar
 
[Naboo – Theed – Kinderheim, in Kadajjs altem Zimmer] Kadajj, Brianna

Als Kadajj sich für die Heilung bedankte, lächelte die Angesprochene sogar etwas geschmeichelt und erwiderte bescheiden, dass sie nur einen Fehler wieder gutmachen wollte. Auf ihre Frage nach dem Grund für einen möglichen Ausstieg, sagte sie zunächst, dass eine sehr lange Gesichte wäre, aber da sie fand, dass sie sich in dieser kurzen doch sehr nahe gekommen waren, wollte sie Kadajj diese Geschichte erzählen. Diesmal war die Rattataki an der Reihe sich geehrt zu fühlen – hatte sie der Echani doch auch sehr persönliche Dinge erzählen können, die nur ihre engsten Freunde wussten.
Im übrigen freute Kadajj sich sehr, dass ihrem Übernachtungsgast das Essen schmeckte und kräftig zulangte. Der Whiskeygeschmack des Ryshcate machte ihr etwas zu schaffen, doch sie konnte sie damit beruhigen, dass der Alkohol sich beim Backen verflüchtigt hatte, was die Rattataki selbst etwas schade fand.

Brianna fing damit an, dass sie schon viel zu lange eine Padawan wäre und dass ihre jetzige Meisterin Kestrel, die erste war, bei der sie Fortschritte gemacht hätte und sich für ihre Begabung interessierte.
Zu deren Unglück wurden sie schon am ersten Tag von Sith nach Korriban verschleppt und dort monatelang gefoltert, bis sie fliehen konnten, kurz bevor sie getötet werden sollten. Nun verstand sie auch, weshalb Brianna mit ihrer Meisterin auf dem Schiff von Sklavenhändlern gelandet war und so fürchterlich ausgezehrt wirkte.
Kadajj kannte Korriban nur von geflüsterten Gerüchten hinter vorgehaltenen Händen, hatte sie indessen für übertriebene Schauermärchen gehalten. Doch die Erzählung der Echani gab diesen Schauermärchen ein anderes Gewicht. Folter war ihr nicht unbekannt, hatte aber stets auf der anderen Seite gestanden und nicht als Ausführende. So kannte sie die großen körperlichen und psychischen Qualen von Gefangenen zumindest durch eigene Anschauung. Ihre durchgeknallte Cousine hatte bei Verhören oft jegliches Maß vermissen lassen, so dass der Blutzoll unter ihren Gefangenen fast genauso hoch wie auf dem Schlachtfeld war. Ihr schauderte – wenn schon eine „normale“ Wahnsinnige sich dermaßen gehen ließ, wie fürchterlich mussten Machtnutzer wüten.

Als sie auf Naboo landeten, musste die Meisterin durch die Folgen der Gefangenschaft schwer krank gewesen sein und nur Briannas Begabung hatte sie bis zuletzt am Leben gehalten. Sich mit den letzten Kraftreserven durchzuschlagen war eine Sache, die Kadajj ebenfalls mehrfach erlebt hatte und die dank ihrer Freunde immer gerade noch glimpflich ausgegangen war. Wie ungleich schwerer musste es da sein, von Sith gefoltert und vom Imperium verfolgt irgendwo zu landen, wo sie nicht einmal sicher waren, ob sie Hilfe bekommen konnten. Immerhin waren die beiden auf andere Jedi getroffen, die sich zufällig in der Gegend befanden.

Jedenfalls fühlten die beiden sich wohl ziemlich demoralisiert und Brianna sprach sogar von „Kollateralschäden“, die sie angerichtet hätten anstatt Gutes zu tun. Nach einem vom Herzen kommenden Seufzer fuhr sie damit fort, dass sie schon sieben Jahre Padawan war, aber ihr es nicht richtig gelingen wollte, wie sie die Macht in einem Kampf gegen andere Machtnutzer anwenden könnte. Dabei erwähnte sie, dass sie seit drei Jahren bei den Jedi war, aber offen ließ, wo sie die ersten vier Jahre gewesen war. Als Sith-Jüngerin konnte sich Kadajj die Echani schlecht vorstellen – es erschien ihr unlogisch, selbst nach der kurzen Zeit, die sie sich kannten. Vielleicht gab es noch einen anderen Orden, der nicht so bekannt wie Jedi und Sith war.

Brianna machte eine kurze Pause um einen Schluck Tee zu trinken – die Schilderung der letzten Ereignisse hatte sie immer aufgewühlter wirken lassen, so dass es Kadajj Leid tat, sie darauf angesprochen und an immer noch frischen Wunden gerührt zu haben.

Dennoch sprudelte die Geschichte aus der Silberhaarigen heraus, als ob es ihr auch ein Bedürfnis wäre, sich jemand anderem als ihren Jedi-Kollegen anzuvertrauen. So wie es sich anhörte, gab es auch sonst niemanden, den sie hatte. Ihre Meisterin war wohl ihre einzige Vertrauensperson, wohl auch eine enge Freundin – wenn sie Briannas Mimik und Tonfall richtig gedeutet hatte, als sie über den Zustand sprach, indem Kestrel sich während der Flucht befunden hatte und wie knapp sie dem Tode entgangen war.
Wie viel Glück hatte Kadajj mit ihren Freunden, mit Master Nindus und Kamee, und vor allem mit den Fives. Selbst auf Rattatak hatte es die eine oder andere Freundschaft gegeben, und Gozu. Der Gedanke an ihn, wie an ihre Familie, war schön und schmerzhaft zugleich, so dass sie ihn rasch zu verdrängen suchte und schenkte ihre volle Aufmerksamkeit Briannas Erzählung.

Kestrel hatte ihr vorgeschlagen sich auf ihre Heilbegabung zu konzentrieren, dass wäre aber etwas, das der Natur der Echani völlig konträr entgegenstünde. Der Kampf war ihre Persönlichkeit, sie konnte andere Leute dadurch‚lesen’ und wenn sie das Kämpfen aufgeben würde, gäbe sie auch sich selbst auf. Wie sehr dieses Thema Brianna beschäftigte und sich dementsprechend hinein steigerte, war deutlich ihrer Körpersprache anzusehen.
Zum Schluss, als sie von der Entscheidung zwischen einem Dasein als Jedi oder als Echani sprach, sank sie aber wieder in sich zusammen, schüttelte den Kopf und sah nur noch traurig aus.
„Ich wünschte, ich könnte dir irgendwie helfen,“ sagte Kadajj mitfühlend, „oder dir irgendeinen Rat geben. Ich kann verstehen, dass du eine Kämpferin sein willst, denn das bin ich auch, wie mir die Rückkehr nach Rattatak gezeigt hatte. Doch das war nicht alles, was ich sein wollte. Wenn ich als Kind nicht hier ausgesetzt worden wäre, wäre ich mein ganzes Leben eine Kriegerin gewesen, hätte Rattatak höchstens verlassen um noch auf anderen Welten zu kämpfen. Das Leben hier auf Naboo – auch wenn es auf die Dauer nicht das richtige war – hat mir gezeigt, dass ich noch andere Fähigkeiten besitze.

Kadajj beugte sich über die Bettkante um den Bettkasten zu öffnen, wo sie einen Metallkasten herausholte.
„Schau, diese habe ich gebaut als ich ein Kind war,“ sagte sie und öffnete den Kasten.
Vorsichtig wickelte sie einige der insgesamt siebzehn Mini-Droiden aus dem rosageblümten Stoff, zwei R2-Astromechs und einen Techno-Service Droiden, die gerade zehn Zentimeter groß waren.
„Nummer achtzehn kennst du auch, Levon. Er war auch einmal so klein wie diese drei hier, aber im Laufe der Zeit wurde er immer größer. Wie du schon richtig erkannt hast, ist er meine Eigenkonstruktion, auf die ich ziemlich stolz bin. Leider haben sich die Energiezellen von diesen kleinen Blechkerlen hier entladen, sonst hättest du sie in Aktion sehen können. Im Prinzip besitzen sie Fähigkeiten ihrer Vorbilder, nur eben im Verhältnis zu ihrer Größe.“
Liebevoll stupste sie einen der R2s auf dem Tablett an, damit er ein wenig herumrollte.
„Es war immer gut zu wissen, dass es eine Alternative zu dem Kämpfen und Sterben auf Rattatak gab. Wenn ich mir es überlege, war es ein Glück, dass ich hier aufwuchs und mir als Kind eine Konstruktionsanleitung für Spielzeugdroiden in die Hände fiel.“

Damit war sie von ihrer eigentlichen Absicht Brianna einige tröstende Wort zu sagen abgeschweift, doch diese hörte augenscheinlich interessiert zu und war wohl froh um die Ablenkung.
„Jedenfalls wäre ich auf Rattatak irgendwann versauert oder genauso wahnsinnig wie Ashû geworden. Und selbst andere Rattataki halten sie für total durchgedreht. Das Kämpfen ist ein wichtiges Element meiner selbst, es ist die Art meines Volkes – wie bei dir. Doch es gibt noch eine andere Kadajj, die es nicht mehr aushielt, nur um des Kampfes willen zu leben. So wie ich jetzt lebe ist im Vergleich zu einem Kriegerdasein eher langweilig, aber ich sage mir, dass ich etwas Nützliches tue und eher selten anderen schade.“

Sie schenkte sich und Brianna eine weitere Tasse Tee ein.
„Auf Rattatak hatte ich – obwohl es mir anfangs wirklich um Gerechtigkeit ging – allmählich jedes Maß verloren, weil es immer echte oder potenzielle Gegner gab, die ausgeschaltet werden mussten, bevor sie es taten und weil ich selbst in einer Art konstantem Kampfrausch lebte. Ich liebte den Kampf und liebe es immer noch zu kämpfen, und dort war es nicht wirklich falsch oder böse, nur wenn ich einmal zur Ruhe kam, fühlte es sich eben....ungut an. Als ich dann in diesen Entführungsfall hinein gezogen wurde und mich plötzlich gezwungen sah, mich mit einer hartnäckigen Echani und einer Bande von Kidnappern auseinander zu setzen, fühlte ich mich so lebendig wie schon lange nicht mehr und vor allem auf eine gute Art.“

Kadajj hielt kurz inne, um die Ereignisse des vergangenen Tages vor ihrem inneren Auge Revue passieren zu lassen. Wie schnell sich doch alles geändert hatte, und vor allem auf eine Weise, die sie sich nie hätte träumen lassen.
„Es war wirklich eine gute Sache, dass du dich eingemischt hast, auch wenn es zunächst wie ein Irrtum aussah. Ist es nicht seltsam wie das Schicksal manchmal spielt?“

Obwohl sie sich nun so angeregt unterhalten hatte, forderte der lange Tag letztendlich seinen Tribut. Immer wieder musste Kadajj ein Gähnen unterdrücken und auch die Echani sah mehr und mehr danach aus, als ob ihr bald die Augen zufallen wollten.
„Wenn du morgen zu deiner Meisterin fährst und es dir Recht ist– könnte ich dann mitkommen? Ich müsste nur morgen Vormittag die Reparaturen der Droiden von Madam Bennos fertig stellen, danach hätte ich alle Zeit der Welt.“

***​

Am nächsten Morgen ließ Kadajj sich in aller Stille von Levon wecken, um Briannas wohlverdienten Schlaf nicht zu stören. Sie hinterließ der Echani eine Notiz:

Liebe Brianna,
ich wollte dich nicht aufwecken und bin bis heute Mittag wieder zurück.
Wenn du magst, kannst du dich im Heim umsehen oder dich einfach nur ausruhen, Master Nindus und Kamee werden dir gerne helfen, falls du irgendetwas benötigst.
Gruß K.

Dieses Mal ließ sich Kadajj von Levon bei den Reparaturen helfen, da nun die schweren Abrissmaschinen und Lastenheber an der Reihe waren. Die Arbeit ging so schnell voran, dass sie sich auch um die drei Vorarbeiter kümmern konnte, die noch zu retten waren. Der Rest war zu ihrem großen Bedauern nur noch Altmetall und Elektroschrott, doch die corellianische Architektin war hellauf begeistert und zahlte der Rattataki erneut einen hohen Betrag. Da Kadajj gute Laune und noch ein wenig Zeit hatte, beschloss sie sich neue Kleidung zu kaufen um nicht allzu martialisch zu erscheinen, wenn sie die Jedi traf.

In der Nähe des Boulevards, wo sich Madam Bennos’ Büro befand, hatten die ersten Geschäfte wieder geöffnet. Sie suchte sich eines aus, das schöne, aber nicht allzu ausgeflippte Kleidung führte. Die Verkäuferinnen konnten zwar kaum ihre verwunderten Blicke über die weißhäutige Kundin mit den Gesichtstätowierungen verbergen, verhielten sich aber sehr freundlich und hilfsbereit. Auf einem der Holo-Schirme waren zwischen Musikvideos immer wieder Nachrichten zu sehen, wo von der Rettung entführter Kinder durch Jedi die Rede war.
„Endlich gibt es bessere Nachrichten - wie gut, dass die Jedi wieder da sind, “ sagte die Verkäuferin, bei der die Rattataki ihre Sachen bezahlte. Kadajj lächelte.
„Ja, das denke ich auch.“

In den letzten Jahren hatte sie nur Rattataki-Kleidung getragen, die selbst als Festtagskleidung zum Schutz des Trägers ausgelegt war, also immer noch gepolstert, gepanzert oder sonst wie verstärkt war und im Notfall zum Kämpfen gebraucht werden konnte.
Sie hatte sich für einen meergrauen Kapuzenumhang aus einem samtartigen Stoff entschieden, dessen weinblattartiges Muster und bläuliches Schimmern sie besonders ansprach. Für darunter kaufte sie eine enganliegende Tunika mit hohem Kragen in schlichtem Schwarz und dazu Hosen in derselben Farbe, da sie sowieso ihren Rock darüber tragen würde. Die Hals- und Armringe würde sie ebenfalls anbehalten.

Auf dem Rückweg holte sie aus ihrem Schiff einen zweiten Satz der bandagenartigen Unterkleidung. Somit war ihre neue Ausstattung komplett und sie hoffte, dass sie einen einigermaßen guten Eindruck machen würde.
„Gib Gas, Levon,“ sagte sie zu dem Droiden, als sie auf den Passagiersitz des Speederbikes kletterte, „ nicht dass Brianna noch denkt, wir hätten uns mit Kidnappern angelegt.“
[Naboo – Theed – auf dem Weg zurück ins Heim] Kadajj mit LVN-5 (NPC)
 
Naboo - Wald ganz weit weg von Theed - Aketos, Shim'rar

Shim'rar überlegte einen Moment lang, ob es Sinn machte diese Scharade weiterzuverfolgen. Am Ende war ihm mehr gedient, wenn er diese Angelegenheit jetzt abhakte - quasi einen klaren Schnitt machte, irgendwo durch diese starrsinnige Frau. Doch ihn interessierte dann doch, was sie dazu bewogen hatte, hier zu landen. Entweder Aketos wusste wirklich nicht, dass sie jemand in ihrer Regierung für entbehrlich hielt, oder sie plante etwas und war mehr durch Zufall an den falschen Käufer geraten. So oder so, dieses Gespräch wollte er sich nicht entgehen lassen.

Also... ich denke wir haben uns nicht richtig verstanden. Lass es mich nochmal so formulieren, dass du es verstehen kannst.

Er hielt einen Moment lang inne, dann hob er seinen rechten Stiefel und trat damit so kräftig er konnte auf den ihm nächsten Fuß der Kamino. Zur Sicherheit, und für den Fall, dass ihr Schuhwerk mehr Schutz bot als die Optik erwarten ließ, schlug er ihr anschließend mit der flachen Hand ins Gesicht.

Du musst verstehen, dass es für dich sehr, sehr ungesund werden kann, wenn du nicht wenigstens ab und zu tust was ich sage. Und im Moment sage ich: bring mich zu deinem Schiff.

Wenn diese Frau sich weiterhin als zu stur fürs Überleben präsentierte musste ihr Schiff als Pfand für diese sinnlose Übung herhalten. Aber für den Fall, dass die Größe ihres Kopfes nicht in Relation zu ihren kognitiven Fähigkeiten und ihrem Überlebensinstinkt stand, dann würde er sie die Fehler ihres Weges erkennen lassen und sie anschließend etwas angetötet laufen lassen.
Der Sith legte eine Hand um das, was bei der Kamino wohl als Nacken durchging, und fügte leise hinzu,


In welche Richtung sollen wir gehen? Mach es dir nicht härter als ich es dir machen werden.


Naboo - Wald ganz weit weg von Theed - Aketos, Shim'rar
 
Naboo, Theed - Kinderheim, in Kadajjs altem Zimmer - Kadajj, Brianna

Kadajj schien sehr mit ihr zu fühlen und bedauerte, ihr nicht helfen zu können. Sie verstand, dass Brianna eine Kämpferin sein wollte, weil sie selbst eine war, doch der Rattataki war es zu wenig, ausschließlich eine solche zu sein, und durch das Leben auf Naboo hatte sie auch von ihren anderen Fertigkeiten erfahren.

Die Gastgeberin fischte eine Metallkiste aus dem Bettkasten und zeigte der staunenden Echani die darin enthaltenen 'Schätze'. Sie zählte siebzehn kleine Droiden, die wie Spielzeuge aussahen, aber im Prinzip voll funktionstüchtig wären, wenn es ihnen nicht an Energie gemangelt hätte. Levon war der achtzehnte von ihnen, der genauso klein angefangen hatte und mit der Zeit immer mehr vergrößert worden war. Kadajj meinte, dass sie froh war, eine Alternative zum Kämpfen gehabt zu haben und es daher ein Glück gewesen sei, hier aufzuwachsen und eine Bauanleitung für Spielzeugdroiden ergattert zu haben.

"Du kannst zu recht stolz auf sie sein, auch auf die kleinen."

Sagte die Weißhaarige ihrer neuen Freundin anerkennend, und betrachtete die kleinen Droiden noch einmal mit Verblüffung noch einmal aus der Nähe.

"Wie fein sie gearbeitet sind... und da ich Levon gesehen habe, zweifle ich nicht daran, dass du die Fähigkeiten besaßt, auch diese zum Laufen zu bringen. Ich meine... Levon nimmt es mit jedem kommerziellen Droiden auf. Kaum zu glauben dass du ihn als Kind begonnen hast. Du musst sehr klug sein."

Euphorie und freudige Anerkennung der Fähigkeiten der anderen jungen Frau wurden relativ plötzlich von missmutigem Selbstmitleid ersetzt, als Briannas Stimmung kippte.

"Leider habe ich keine besonderen Fähigkeiten außer zu kämpfen und diesem theoretischen Macht-Talent, über das ich verfüge. Ich weiß nicht sehr viel, weil ich auch nie auf einer Schule war."

Meinte sie traurig, unterließ dabei aber das Stehlen zu erwähnen, worin sie auch ziemlich gut war. Es hatte Zeiten in ihrem Leben gegeben, über die man auch einer Freundin gegenüber nicht sprach, solange man nicht die Gelegenheit für eine längere Erklärung hatte. Es war nicht die richtige Zeit dafür, und sie wollte Kadajj ungern gleich wieder vergraulen. Brianna war sich nicht sicher, ob sie es, vergleichsweise behütet aufgewachsen auf Naboo, sofort verstünde.

"Naja, zumindest solange ich keine Kampfsportschule aufmache oder sowas. Wahrscheinlich könnte ich mit meinem kampfkunstbezogenen Wissen über Anatomie unter die Phyiotherapeuten gehen, zumindest auf einem Planeten, wo sie diesbezüglich keine lästigen Fragen stellen."

Kicherte sie, im Versuch, sich selbst wieder aus dem Sumpf zu ziehen.

"Ich bin neugierig und lese gerne, was ich in die Finger kriege, doch manches ist schwer aufzuholen, wenn man es einmal verpasst hat."

Stellte sie achselzuckend fest, ohne großes Bedauern, vor allem in der Hoffnung, dass die Rattataki sie dadurch jetzt nicht für dumm hielt. Eigentlich war die Padawan ganz froh darüber, dass ihr Gegenüber weiter von Rattatak erzählte. Ihre Geschichte auf ihrem Heimatplaneten mutete ebenso interessant wie sonderbar an. Es hörte sich auch so an, als ob die kahlköpfige junge Frau nicht allzu begeistert von den anderen Angehörigen ihrer Spezies wäre. Kampf nahm einen großen Stellenwert bei den Rattataki ein, wie sie nun explizit sagte. In gewisser Weise war es ähnlich wie bei den Echani, und irgendwie doch ganz anders. Auf Rattatak lebte man, um des Kampfes willen. Die Echani kämpften als Teil ihres täglichen Lebens, zumindest die, die etwas auf Tradition hielten, so wie auch ihre Eltern diese mehr oder weniger rituellen Kraftproben abgehalten hatten. Zumindest einmal, als diese glaubten, sie würde nicht zusehen, hatte die die kleine Brianna auch erlebt, was sie anschließend trieben. Der wichtige Teil war dabei allerdings das leben, im Gegensatz zu den Rattakaki, oder zumindest klang es so. Kadajj zog es, wie sie sagte, vor, etwas langweiliges, aber nützliches zu tun.

Nachdem sie ihnen eine weitere Tasse Tee eingeschenkt hatte, erzählte die auf Naboo Geborene, wie sie unter ihren Artgenossen immer mehr in einen Kampfrausch geriet, dass es sich ungut anfühlte, wenn sie es gerade nicht tat. Den Kampf liebte sie allerdings immer noch; sie schwärmte davon, wie lebendig sie sich in dem Scharmützel mit den Entführern gefühlt hatte. Brianna lächelte wissend, denn sie verstand ganz gut.

"Ich weiß was du meinst. Auch ich liebe den Kampf, und wie ich dir bereits gesagt habe, der Kampf heute hat Spaß gemacht. Allerdings ist mir so etwas wie ein Kampfrausch fremd. Für uns Echani mehr eine Kopfsache, wie Dejarik, abgesehen vom Ausdrücken und Lesen von Emotionen eben. Wir kämpfen viel miteinander, aber was du erzählst hört sich mehr nach Krieg an. Die Echani bekriegen sich nicht gegenseitig, und für gewöhnlich wird auch niemals beim Kämpfen verletzt. Ich kann mir allerdings ganz gut vorstellen, dass einige Echani bei euch auf Rattatak mitmischen und das alles als Sport ansehen, als einen einzigen großen Test für sich selbst, oder was auch immer."

Meinte die junge Echani-Kämpferin, die nur ein Auslöser-Wort gebraucht hätte, um die ganze Nacht über ihre Kampfkunst und die kulturelle Bedeutung dahinter zu dozieren.

"Hätte mir vielleicht auch Spaß gemacht dort, aber nur, solange ich nur so weit involviert worden wäre, dass ich jederzeit die Möglichkeit gehabt hätte, den Stecker zu ziehen."

Fügte sie hinzu. Wer wusste, vielleicht wäre sie in dieser Umgebung ja doch auch in eine Art Rausch geraten. Besser, sie versuchte es gar nicht erst.

Die Rattataki dachte kurz nach, und meinte nach ein paar Augenblicken, dass es wirklich eine gute Sache gewesen war, dass die Echani sich eingemischt hatte, und fand es seltsam, wie das Schicksal so spielt.

"Ja, du hast recht. Ich bin froh, dich kennen gelernt zu haben. Und ja, Schicksal kann schon was seltsames sein, wobei ich nicht an sowas wie ein vorgegebenes Schicksal glaube, wie manche Jedi, die in die Zukunft sehen wollen und nach Prophezeiungen Ausschau halten, in der Art. Vielleicht habe ich dich in meinem Unterbewusstsein gespürt, und es hat mich zu dir hin geführt, aber ich verstehe zu wenig von der Macht, um zu wissen, ob dies war sein könnte."

Antwortete sie und klopfte ihrer Zimmergenossin auf die Schulter. Diese unterdrückte ein Gähnen, nicht zum ersten Mal in den letzten Minuten, was dazu führte, dass es Brianna inzwischen ganz ähnlich ging. Gähnen war nun mal ansteckend, und müde waren sie sicherlich beide, auch wenn die Aufregung es anfänglich überdeckt hatte. Es war ein langer, anstrengender Tag gewesen, es war Zeit, ein wenig zu schlafen, und sie beide wussten es. Kadajj fragte zuletzt noch, ob sie morgen mit zu Kestrel kommen könnte, nachdem sie am Vormittag noch einige Reparaturen zu erledigen hätte.

"Sicher, das habe ich dir doch versprochen. Ich freue mich schon drauf, euch gegenseitig bekannt zu machen."

* * *​

Als Brianna am anderen Morgen aufwachte, war ihre neue Freundin bereits verschwunden. Eine ungewohnte Situation für die chronische Frühaufsteherin, doch die Strapazen der letzten Zeit hatten ihren Tribut gefordert. Auf dem Nachttisch lag ein Zettel Flimsiplast von Kadajj, auf dem stand, dass sie bereits zu ihren Besorgungen aufgebrochen war. Sie konnte sie also nicht einmal fragen, ob sie ihr noch einmal ihr Kom leihen würde. Trotz der einen hoffentlich von den Sicherheitskräften übermittelten Nachricht würde sich Kestrel bestimmt Sorgen um sie machen. Andererseits, ohne Kom und ohne der Adresse von Wes konnte sie ohnehin niemanden der anderen Jedi erreichen - doch das würde sich ändern. Sie würde heute noch zwei Koms kaufen, für sie beide, und dann würde das nicht wieder vorkommen.

Sie begann den Tag daher trotz der fortgeschrittenen Stunde mit dem üblichen Training, da sie gestern ohnehin spät gegessen hatten und sie deswegen noch nicht wieder richtig hungrig war. Sie schonte ihren Rücken wie befohlen, aber sonst nichts, da sie nach wie vor das Gefühl hatte eine Menge aufholen zu müssen. Nach einem stundenlangen, harten Training, das aber mit einigen Übungen, die ihrer Wirbelsäule bestimmt guttun würden, versehen war, suchte sie Meister Nindus und teilte ihm mit, dass sie wegen einiger Besorgungen schnell in die Stadt fahren würde.

Es war bereits Mittag, als sie mit einem - wieder einmal - reparierten Kampfkunstanzug und zwei einfachen Komgeräten ins Waisenhaus zurückkehrte, doch sie war immer noch eher dran als die Rattataki. Die Padawan erregte einiges an Aufsehen, als sie den Speisesaal betrat. Die Nachricht, dass eine Jedi im Haus war, hatte sich längst herumgesprochen, was dazu führte, dass sie all die nicht beantworteten Fragen vom Vortag beantworteten musste und noch viele mehr.

Sie beantwortete nach bestem Wissen die Frage, wie es war, eine Jedi zu sein, wie viele Leute sie schon geheilt hatte, ob sie schon gegen Sith gekämpft hatte, und ob sie deswegen so dünn war, weil die Jedi so asketisch lebten.

Außerdem erzählte sie, was sie auf Naboo machte, deutete an, was zuvor geschehen war (wobei vieles, was sie Kadajj anvertraut hatte, ungesagt blieb, vor allem was ihre Zweifel, was die Jedi anging, betraf), und welche Rolle die Rattataki bei der Befreiung der Kinder gespielt hatte.

Sie wurde gefragt, warum sie keine Robe trug, ob sie ihr Lichtschwert sehen konnten, ob sie schon so alt war, weil ihre Haare weiß waren, und warum sie so einen großen Hintern hatte. Brianna schüttelte den Kopf und lachte im Stillen über die Fragen von Kindern. Kinder waren einfach etwas zu drolliges, hoffentlich würde sie eines Tages selbst welche haben. Hoffentlich viele.

Mari und die drei anderen Jungen waren noch da, also fragte die Padawan nach ihrem Befinden und erkundigte sich bei Heimleiter Nimdos, ob es irgendwelche ernsthaft kranken Kinder gäbe, was erfreulicherweise nicht der Fall war.

Schließlich musste die sportliche Echani etwas von ihrer Kampfkunst vorführen. Sie entschied sich für die traditionellen Schattenboxen-ähnlichen Formen, die die Echani in ihrer eigenen Sprache Kata nannten, und wählte eine besonders artistische, spektakuläre Form aus, die die versammelten Waisen nicht langweilen würde. Sie konnte die Kleinen mit ihrer ebenso anmutigen wie athletischen Darbietung durchaus in ihren Bann ziehen, was jedoch den Nachteil mit sich brachte, dass sie noch eine, und dann noch eine Vorstellung geben musste, und noch keinen Bissen gegessen hatte, als Kadajj schließlich kam.

Naboo, Theed - Kinderheim, im Speisesaal - Kadajj, Brianna
 
- Naboo - Wald - mit Shim'rar

Aketos hört nicht richtig zu, als plötzlich ein gewaltiger Schmerz ihren linken Fuß durchzuckte... ein komisches Geräusch noch dazu... ihr Fuß, der ohne jeglichen Schutz barfuß auf dem Waldboden stand, wurde in diesen gedrückt. Aketos kuckte nach unten, was denn geschehen sei, doch in diesem Augenblick klatschte es und der Kamino entglitten die Gesichtszüge. Jedoch nicht, weil sie erschrocken war oder sonstiges, nein. Jon'Smiz gab ihr eine Ohrfeige, eine solche, wie sie schon lange nicht mehr bekommen hatte...

Der Schmerz im Bein und die glühende Wange entlockten ihr dann schließlich und endlich nach einer kleinen Reaktionszeit einen gedämpften Schmerzensschrei und Aketos wollte gerade zum "Gegenangriff" übergehen, als der Twi'lek seine Hand in ihr Genick legte und doch unangenehm fest zudrückte. Dann fiel sie auf die Knie, weil ihre Kräfte im Bein durch den Schmerz versagten. Sie hatte das Gefühl, als ob sie dieses Scheusal noch stärker in Richtung des Bodens drückte. Schiff, Schiff, Schiff... immer wollte er zu ihrem Schiff. Und sie hatte das Gefühl, als wenn sie es ihm nicht sagen würde, sie ihr Leben noch in den nächsten Minuten aushauchen zu müssen... Der Schock wich schön langsam und der Schmerz pulsierte immer heftiger... warum hatte sie bloß nicht aufgepasst? Nur ein kurzer Augenblick, und schon war es passiert. Aber du musst dich zusammenreißen, Aketos! Denk an deinen Sensai, wie stolz er auf dich war, weil du deine Schmerzen so gut verbergen konntest und trotzdem noch weitergekämpft hast, versuchte sie sich selber aufzumuntern! Doch irgendwie lag eine Hoffnungslosigkeit in der Luft. Irgendwas war komisch hier an diesem Ort, oder an dieser Person.

Aber es könnte eine Fluchtmöglichkeit geben, wenn ich ihn zum Raumhafen führe, sponn sie ein paar Gedanken und fasste einen Funken neue Hoffnung, während ihr eine einzelne Träne des Schmerzes vom Auge auf den Waldboden fiel. Sie versuchte sich aufzurichten und zu sprechen:


Also gut. Diese Richtung.

, seufzte Aketos und deutete mit einer Hand in die Richtung, aus der sie gekommen war. Ob sie es wohl mit dem vermutlich gestauchten Mittelfuß zu Fuß zum Schiff schaffen würde oder gar eine Fluchtmöglichkeit nutzen konnte? Und dieser Dreck, schoss es ihr durch den Kopf... Über und über bedeckt mit Waldboden!!!!

- Naboo - Wald - mit Shim'rar
 
[Naboo – Theed - Kinderheim] Kadajj, Brianna, LVN-5, Master Nindus, Kamee und Kinder (NPCs)

Kadajj glaubte schon eine ungeduldig wartende Brianna in der Eingangshalle vorzufinden, aber erstaunlicherweise war dort niemand. Stattdessen hörte sie begeisterten Applaus und viele aufgeregte Kinderstimmen, die „Nur noch einmal, nur noch einmal“ riefen. Der fröhliche Lärm kam aus dem Speisesaal, obwohl die Essenszeit längst vorbei war. Eine der beiden Türen zum Saal war angelehnt, so dass Kadajj erst einmal vorsichtig hineinlugte.
Die Tische und Stühle waren zurück geschoben und ließen einen Halbkreis frei, fast wie eine Zirkusarena. Die Kinder saßen dicht zusammengedrängt auf den Tischen, einige der kleineren standen sogar und reckten ihre Hälse um besser sehen zu können.
Oh, wenn das Master Nindus sah...! Kaum, dass Kadajj dies gedacht hatte, erblickte sie den Heimleiter persönlich auf einem Tisch sitzend, ebenso wie Kamee, die gerade begeistert klatschte.

Ihr Blick wanderte zur improvisierten Halbarena und entdeckte den Grund der Begeisterung. Dort führte Brianna eine Art Schattenboxen – wohl in Echani-Kampfkunst - vor, was ihr angesichts der Reaktion ihres Publikums sichtlich Freude machte und sich jedes Mal artig verbeugte. Zum ersten Mal konnte die Rattataki in Ruhe sehen, wie elegant und anmutig sich die Bewegungen der Silberhaarigen in dem weißen, mittlerweile wiederhergestellten Anzug darboten
Zwar wusste Kadajj nicht, wie lange die Echani schon ihre Kampfkünste zeigte, aber dass sie nach zig Zugaben auf einmal Müdigkeit zeigte, kaufte sie ihr nicht ab. Wahrscheinlich war sie gerade erst warm geworden und schwitzte nicht einmal, indes war es langsam an der Zeit aufzubrechen.
Die Kinder baten und bettelten nach noch einer Vorführung, und der Kampfkünstlerin fiel es sehr schwer sie zurück zu weisen.
„Ich denke, dass Brianna euch gerne noch mehr zeigen will, aber sie hat ihrer Meisterin versprochen, dass sie heute ganz schnell wieder zu ihr zurück kommt,“
versuchte die Rattataki ihrer Freundin aus der misslichen Lage zu helfen ohne die Kinder allzu sehr zu enttäuschen.
„Sie muss außerdem sehr weit fahren, bis zu den großen Seen – von daher ist es Zeit, aufzubrechen und ich werde sie begleiten.“
Vor allem Mari, Lars, Nikos und Bror waren ziemlich traurig. Ihre Eltern würden heute Nachmittag kommen um sie abzuholen. Kadajj freute sich, dass die drei Bror um Entschuldigung gebeten hatten. Letzterer wirkte nicht mehr so verwirrt wie noch tags zuvor und zumindest schien er den Wunsch zur Änderung seines Lebens soweit verinnerlicht zu haben, dass er es nicht mehr jedem kundtun musste.
„Man könnte fast meinen, ein Jedi hätte an ihm einen Geistestrick ausprobiert,“
lachte Kadajj amüsiert, nachdem sie Brianna den Hintergrund erklärt hatte und streichelte dem Jungen über den Kopf, der ein leicht abwesendes Lächeln zeigte.
„Werdet ihr noch mal nach Theed kommen?“,
fragte Mari hoffnungsvoll.
„Bestimmt, aber ich kann dir leider noch nicht sagen wann. Da deine Eltern die Com-Nummer von Master Nindus haben, kannst du immer hier anrufen und nach mir und Brianna fragen. Wenn ihr wollt, könnt ihr auch die anderen Kinder, die hier länger leben, besuchen. Sie freuen sich bestimmt.“

Ein Glockensignal rief die älteren Heimkinder zu ihrer Kunststunde. Die ehemaligen Geiseln brauchten eigentlich nicht daran teilzunehmen, doch sie hatten rasch Freunde gefunden und wollten sich zu Kadajjs Erleichterung ihnen anschließen. Sie hasste lange Abschiedsszenen, weil sie sie traurig und wütend zugleich machten.
So drückten sie und Brianna die vier Kinder noch schnell, und dann rannten diese zum Kunstsaal, etwas ungelenk einige Bewegungen nachahmend, die sie eben bei der Kampfkunstvorstellung gesehen hatten.
„Hoffentlich finden sie rasch zu ihrem alten Leben zurück,“
sagte die Rattataki mehr zu sich selbst und blinzelte, weil sich ihre Augen mit Wasser füllten. Entweder würde sie gleich losheulen oder jemanden umbringen.
„Ich gehe mich schnell noch etwas frisch machen und umziehen,“
nuschelte sie,
„dann können wir los.“
Natürlich war es ziemlich unhöflich Brianna einfach so stehen zu lassen, aber eine mitfühlende Geste hätte ihr den Rest gegeben und sie wollte nicht als heulendes Häufchen Elend da stehen. In Rekordzeit hatte sie geduscht, ihre neuen Kleider angezogen und neben ihrer Rattataki-Kleidung Sachen für ein paar Tage in eine Umhängetasche gestopft. Dann schnappte sie sich Briannas Einkaufstaschen und lief nach unten in die Eingangshalle.

Dort hatten sich mit der Echani Master Nindus, Kamee und Levon versammelt. Vermutlich hatte der Heimleiter Brianna aufgeklärt, wie Kadajj in solchen Situationen tickte, denn sie ließ sich nichts über deren etwas unzivilisiertes Verhalten von eben anmerken. Kamee hielt eine große Kühlbox in den Armen, in der sich Vorräte für die nächsten zwei Wochen befinden mussten. Die dünne Figur der Echani-Kämpferin hatte die Versorger-Instinkte der gutherzigen Twi’lek zur Hochform auflaufen lassen.
„Pass gut auf dich und Brianna auf und lasst euch nicht in unnötigen Ärger hineinziehen,“
ermahnte Master Nindus seinen ehemaligen Schützling auf seine altväterliche, stets besorgte Art,
„selbst draußen auf dem Land können gefährliche Elemente ihr Unwesen treiben.“
„Ja, Master Nindus, ich werde aufpassen...“
„Und melde dich zwischendurch, sonst mache ich mir wirklich große Sorgen.“
„Ja, Master Nindus, natürlich..“
Kadajj fragte sich, wie er die letzten Jahre verbracht hatte, ohne dass er ein einziges Lebenszeichen von ihr vernommen hatte. Mit viel Mühe überzeugte sie ihn, dass es besser wäre, wenn Levon im Heim blieb.
„Die Kinder haben einen guten Wächter nötiger als ich. Außerdem ist er sehr an der Arbeit der Nannydroiden interessiert und würde hier gerne seine Kochkünste vorführen, nicht wahr Levon?“
„Miss Kadajj hat absolut Recht, Master Nindus,“
stimmte der Droide seiner Erbauerin zu und damit war die Sache entschieden.
Kamee drückte Brianna die Kühlbox in die Arme.
„Ich hoffe, das wird für die Fahrt reichen, Meisterin Jedi, und dass es Euch schmeckt. Kadajj hat mir ja schon gesagt, dass Ihr das Gratin mochtet. Bringt mir sie wohlbehalten zurück, nicht dass sie sich dann irgendetwas anderes gebrochen hat. Und vielleicht könnt Ihr ja noch die anderen Jedi mitbringen und...“
„Kamee, wir müssen jetzt wirklich losfahren, wenn wir noch vor dem Einbruch der Dunkelheit dort ankommen wollen,“
stoppte Kadajj den euphorischen Redefluss ihrer alten Freundin,
„bestimmt wirst du noch genug Jedi sehen.“
Der Abschied von Levon, dem Heimleiter und der grünhäutigen Twi’lek fiel ebenfalls recht knapp und weniger emotional aus, aber sie würden schließlich noch da sein, wenn Kadajj zurückkehrte.

Sie hatten die Randbezirke von Theed bald verlassen und flogen über die weite, sanft wellige Grasebene, die sich wie ein grünes Meer bis zum Horizont ausbreitete, wo sich in dunklem Blau die ersten Ausläufer der Gebirge abzeichneten. Nur manchmal wurde das endlose Grün von kleinen Wäldern und Bächen unterbrochen und noch seltener von einigen Häusern.
Der Tag war sonnig und ziemlich mild, obwohl der Wind große dramatische Wolken über den Himmel trieb. Das Wechselspiel von Sonne und Wolken tauchte die Grasebene in verschiedene Grüntöne .
Der Anblick war so wundervoll – nach Jahren auf einer trockenen, rotfelsigen Welt erst recht eine wahre Wohltat für das Auge und vor allem für ihre Seele.

Nach knapp einer Stunde hatte die Rattataki Brianna am Steuer abgelöst, damit diese endlich etwas essen konnte. Ihre Freundin war so damit beschäftigt gewesen die Heimkinder zu unterhalten, dass sie nicht einmal Zeit zum Mittagessen gehabt hatte.
„Wie konnte ich nur vergessen, wie schön es hier ist?“,
dachte Kadajj, während sie den Speeder über die Ebene jagte,
„Ob es Gozu hier gefallen würde...?“
Als sie Briannas fragenden Laut hörte – die Echani war gerade mit großem Appetit dabei einen Banthaspieß zu verzehren, merkte sie, dass sie ziemlich hörbar gedacht haben musste.
„Oh, ich habe gar nicht gemerkt, dass ich mit mir selbst geredet habe. Irgendwie muss ich total in Gedanken versunken gewesen sein. Jedenfalls fragte ich mich, ob jemandem..., den..., ob diesem jemand es hier gefallen könnte.“
Brianna stand die Neugierde so unverkennbar ins Gesicht geschrieben, dass auch ein Blinder es gemerkt hätte und Kadajj wurde leicht violett, dem Pendant zum menschlichen Erröten.


„Nun gut, er heißt Gozu Morrhadd, ein Rattataki. Er war der erste, dem ich dort begegnet bin und er wollte mich auch nicht gleich umbringen. Eigentlich ist er auch relativ friedlich - na ja, gleich am ersten Tag auf Rattatak haben wir uns nach einem Trainingskampf...geküsst und irgendwie verliebt...glaube ich.“

Zum Glück musste sie sich während der Erzählung auf das Fahren konzentrieren, sonst hätten sie die Erinnerungen, gute wie schlechte, die gerade hervorkamen, zu sehr aus der Fassung gebracht.

„Nur das Problem war – ich hatte mich als jemand anderes ausgegeben. Die Fives und ich waren auf der Suche nach meiner Familie. Da wir nicht wussten, wer gerade wen bekriegte, dachten wir es wäre eine gute Idee, wenn ich mir einen anderen Namen zulegte.“

Der Gedanke an ihr Inkognito und die daraus entstandenen Folgen gaben Kadajj einen fürchterlichen Stich ins Herz. Krampfartig umklammerte sie die Steuerung des Speeder, bis sich ihre Knöchel unter der weißen Haut abzeichneten.

„Schließlich stellte sich heraus, dass seine und meine Familie nicht besonders gut aufeinander zu sprechen waren, und nur weil Gozus Schwester durch Heirat mit einem Cousin des Lehnsherrn meines Clans verwandt war, war es noch nicht zu größeren Ausschreitungen gekommen. Lady Riyoss, also meine Cousine, war just an diesem Tag zu Besuch bei den Morrhadd und sie war wohl eifersüchtig. Das war auch der Tag, als sie das Messer auf mich warf – dann gab ein Wort das andere und ich sollte am nächsten Tag in der Arena gegen sie kämpfen. Natürlich wusste sie nicht wer ich wirklich war. Niemand wusste es.“

Bei den letzten Worten trat Kadajj härter aufs Gaspedal als sie beabsichtigt hatte und der Speeder schoss mit aufheulenden Triebwerken ruckartig nach vorne. Zum Glück gab es hier weit und breit keinen sonderlichen Verkehr, wo sie großartigen Schaden hätte anrichten können. Leicht beschämt bremste sie wieder auf normale Geschwindigkeit ab.

„Gozu beschwor mich zu fliehen, denn er hatte schon einmal jemanden gegen Ashû verloren. Aber ich wollte unbedingt gegen sie antreten, weil ich mir sonst wie ein Feigling vorgekommen wäre. Ich erfuhr, dass Ashû einen Scharfschützen mit einem Projektilgewehr auf der Tribüne postiert hatte – und ich ließ mich dennoch darauf ein. Noola und ihr Bruder machten sich während des Kampfes auf die Suche nach ihm, fanden ihn aber erst in letzter Sekunde. Eigentlich hätte mich die Kugel in den Kopf treffen sollen...nur weil der Schütze gestört wurde, verfehlte er mich knapp und traf Ashû in den Oberarm. In diesem Augenblick erkannte sie mich und damit fing der ganze Ärger erst richtig an.“

Sie atmete tief durch und vermied es sorgsam, nicht wieder zu hart zu beschleunigen.

„Lady Morrhadd, Gozus Schwester, raste vor Wut und bezichtigte mich als Verräterin, Spionin und was weiß ich noch alles. Ich versuchte mich zu verteidigen, aber Ashû tat so, als ob das alles so geplant worden wäre. Das schlimmste war Gozu dermaßen enttäuscht und verletzt zu sehen – nicht einmal wütend ist er geworden. Das wurde er erst, als Ashû die Gelegenheit nutzte um das Baby seiner Schwester zu entführen. Ich hätte es noch verhindern können, zögerte aber zu lange, weil ich es damals für unmöglich hielt, dass sie zu so etwas in der Lage wäre.“

„Jedenfalls verschleppte sie das Kind und mich auf die Festung ihres...unseres Clans, und so lagen drei Clans in zwei Provinzen inklusive Verbündeter und Söldner im Krieg miteinander. Ich kämpfte, weil ich wollte, dass dem Kind nichts geschah. Noola, ihr Bruder und Levon waren als Geiseln bei den Morrhadd zurück geblieben, so dass die drei restlichen Fives sich mir und den Riyoss anschlossen, um ihre Geschwister zu befreien. Nach einem halben Jahr nahm Gozu heimlich Kontakt mit mir auf – Noola und Rhithik hatten ihm gut zureden können – und wir brachten Makaii zu seiner Mutter zurück. Diesmal stellte ich mich auf die andere Seite, was wieder für einen neuen Konflikt sorgte. Zusätzlich hatte der Clan, dessen Namen ich als Inkognito benutzt hatte, davon Wind bekommen und sich auf den ganzen Weg vom Norden zum Äquator gemacht. Kannst du dir jetzt ein ungefähres Bild davon machen, in welch paranoiden Kreislauf man dort gerät? Diese Welt eignet sich nicht für Kämpfer mit hohem Ehrbegriff und Sinn für Fairness.“

Während sie erzählte, hatten sich in Kadajj höchst verschiedenartige Gefühle aufgebaut, eine wirre Mischung aus Abscheu vor dem Krieg und dem Verlangen danach, große Schuldgefühle, dass sie diese Konflikte ausgelöst hatte und gewaltige Sehnsucht nach Gozu.

„Er hat mir einigermaßen verziehen, glaube ich, und wir haben schließlich Seite an Seite gekämpft. Doch ich musste dort weg und er war nicht bereit mit mir zu kommen,“
sagte sie, als Brianna sie nach dem weiteren Verhalten des Rattataki fragte.
„Mehr will ich dazu nicht sagen. Ich hoffe, dass Kamee dir vorhin nicht allzu nahe getreten ist, als sie dich Meisterin Jedi nannte. Sie redet oft schneller als sie denkt.“

[Naboo – Grasebene – im Speeder] Kadajj, Brianna
 
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Naboo, auf dem Lande - Im Tänzelnden Shaak, Zimmer - Kestrel, Wes

Wes erklärte ihr, dass er von Brianna nur wusste, dass sie damals sehr viel theoretisches Wissen mitgebracht hatte und wenn, hatte er sie nur bei der instinktiven Machtnutzung erlebt und brachte als Beispiel einen Machtsprung von ihr. Er konnte ihr jedoch bei keiner ihrer Theorien bezüglich Brianna zustimmen. Dafür wusste er zu wenig über die Echani. Der Jedi bestätigte jedoch, dass das mangelnde Selbstvertrauen Brianna hinderte weiterzukommen, denn wenn sie schon vom Scheitern ihrer Übung ausging, dann konnte es auch nicht klappen.

Kestrel nickte.


„Ja, dass habe ich ihr auch schon mehrfach versucht zu erklären, aber manchmal habe ich das Gefühl meine Worte sind wie Luft. Sie hört sie zwar, verinnerlicht sie aber nicht. Es ist schwer wirklich an sie heranzukommen.“

Meinte sie etwas traurig.

Wes bat sie dann ihre Freundin wirklich mal danach zu fragen, was damals passiert war und er hatte gehofft, dass sie mehr darüber wusste. Kestrel hob die Schultern und seufzte.


„Alles erzählt sie mir auch nicht...zumindest habe ich das Gefühl und vieles scheint sehr zu schmerzen, so dass sie es denke ich nicht erwähnt. Oft, wenn sie von der Vergangenheit redet...schwingen sehr viele Emotionen mit. Starke Emotionen. Wut, Trauer und Angst. Sie stecken also noch tief in ihr. Ich werde versuchen sie danach zu fragen, an einem geeigneten Zeitpunkt...vielleicht können wir ihr dann besser helfen.“

Meinte Kestrel nachdenklich.

Wes erklärte Kestrel dann, dass er der Echani keine Vorwürfe machte wegen ihrer Art, da sie sicher einen schlechten Einfluss gehabt hatte durch ihren damaligen Meister. Kestrel nickte.


„Sie hat es sicher nicht böse gemeint. Vielleicht brauchte sie nur Zeit wieder zu sich selbst, ihrem wahren Ich zu finden. Manchmal glaube ich...sie hat es immer noch nicht ganz gefunden. Ich stelle es mir auch schwierig vor, wenn man so lange mit so einer dunklen, bösartigen Person leben muss.“

Warf Kestrel ein und Wes klärte sie dann auf, dass er keinen Konflikt mit Brianna hatte und sie sich längst zusammengerauft hatten. Kestrel nickte etwas erleichtert. Der Jedi-Großmeister fügte jedoch an, dass man sich gleichzeitig nicht unbedingt mögen musste, man sich eben nicht riechen konnte und fragte sie ob sie dieses Gefühl kannte. Kestrel dachte darüber nach, sicher kannte sie dies und ihr viel prompt Maedhros ein, doch sie schwieg. Irgendwie hatte sie immer gedacht, dass es die großen Jedi-Meister nicht mehr hatten. Diese Antipathie gegen andere. Das Jedi-Meister über diesen Gefühlen standen, doch scheinbar war es etwas so menschliches, was nicht zu überwinden war. Die Antipathie durfte eben nur nicht zu groß werden und in Hass ausarten, dies wurde Kestrel nun klar.

Auch Wes ermahnte sie, dass sie sich mit ihrem Groll gegen Maedhros nur selbst schadete und in zu finstere Gedanken abschweifte. Dies war es nicht wert, sie sollte ihn einfach ignorieren. Wieder nickte Kestrel. Es war nicht einfach, aber sie würde seinen Rat beherzigen. Er hatte recht.
Danach versicherte Wes ihr, dass er nochmal mit Brianna reden wollte, um ihre Fähigkeiten zu bestätigen, da Brianna immer noch an ihnen zweifelte. Außerdem wollte er ihr ein paar Vorbilder nennen, fragte Kestrel jedoch dann, ob Brianna das vielleicht eher abschrecken würde. Kestrel zuckte mit den Schultern.

„Ich weiß es nicht. Sowas stellt man meist erst im Nachhinein fest. Sie ist schwer einzuschätzen, was ihre Reaktionen angeht. Man kann es aber probieren, manchmal überrascht sie einen auch.“

Meinte Kestrel und lächelte etwas.

Aber schön, dass du mit ihr reden willst. Ich denke, dass tut ihr ganz gut und lass dich nicht irritieren wenn sie merkwürdig reagiert oder gar nicht reagiert. Sie zeigt so manches nicht, besonders Leuten nicht, denen sie nicht wirklich traut oder mag...aber in ihrem Inneren wird sie es zu schätzen wissen. Vielleicht reagiert sie ja sogar positiver als gedacht. Vielleicht gehst du auch mit einer zu negativen Einstellung an sie heran...sowas kann auch solche negativen Reaktionen auslösen, da die betroffene Person dies spürt. Brianna ist sehr feinfühlig!“

Warnte sie den Großmeister und sah ihn ernst an.

Wes versicherte ihr dann, dass er davon ausging, dass sie die Padawan auf den richtigen Weg leiten würde und vertraute ihr da sehr. Sie sollte sich daher nicht all zu große Gedanken machen, was die Neigung zum Dunklen bei Brianna betraf. Kestrel nickte erleichtert.


„Wenn du das sagst, bin ich beruhigt.“


Meinte sie zuversichtlich.

Wes nahm sich der Sache außerdem gerne an Sarid zu benachrichtigen, auch wenn er selbst gerade nicht wusste, wo sie sich aufhielt. Kestrel sah ihn dankbar an.

„Danke.“

Der Jedi gab ihr dann nach ihrer Bitte 200 Credits und Kestrel nahm sie dankend an. Der Großmeister erklärte ihr ebenfalls, dass es dem Orden langsam finanziell besser ging und fragte sie dann, ob sie nicht wusste, dass er Brianna das Kopfgeld gegeben hatte für die beiden Sklavenhändler.

Kestrel überlegte kurz.


„Mh...nein...oder ich habe es überhört...vielleicht hat sie es auch vergessen, da sie zu der Zeugenaussage musste. Vielleicht hatte sie dadurch ihren Kopf woanders. Aber ich frage mich wo sie bleibt....dauert scheinbar ziemlich lange.“


Meinte Kestrel und klang etwas besorgt.


Wes wies darauf hin, das notwenige Dinge wie Kleidung natürlich erlaubt waren, nur das Anhäufen von Reichtümern war für einen Jedi verboten. Was das Lichtschwert anging, bot er ihr ein Altes an, doch riet er ihr endlich ein eigenes zu bauen, was wirklich ihres war und zu ihr passte. Kestrel seufzte.

„Ich weiß, hätte ich schon längst tun sollen, da es eigentlich sogar zu der Prüfung zum Ritter dazugehört. Ich hatte auch mal angefangen mit den mitgebrachten Teilen von dem Schiff von Satrek....doch das war auf Ossus und da liegt es auch...da liegt es gut.“

Meinte sie traurig.

„Damals kam die Mission von Loronar so schnell, dass ich es nicht mitgenommen habe...dummerweise, aber ich hätte es dann spätestens nach der Gefangenschaft eh nicht mehr gehabt...von daher... . Ich baue mir gerne ein neues, ich bräuchte eben nur Teile dafür und besonders einen Kristall...ein grüner wäre super. Ich mag die Farbe der Hoffnung. Dürfte ich vielleicht das alte Lichtschwert auseinanderbauen und daraus einige Teile verwenden oder hast du zufällig welche, wenn du eh so viel Trainingsmaterial mit rumschleppst?“

Meinte Kestrel und grinste.

„Was die Trainingsschwerter angeht und die anderen Trainingssachen...so sage ich gerne!“

Sagte sie schon fast euphorisch.

„Damit lernt man eh am besten, als wenn ich mir hier irgendwelche Holzstöcker schnitze für mich und Brianna.“

Sagte sie strahlend.

„Ich hoffe nur...sie macht mit....ich muss mich mit ihr einfach gedulden...vielleicht kommt der Reiz ja von ganz alleine bei ihr. Ich habe ihr übrigens gesagt, dass sie vielleicht später ihre Echanikunst mit einer Lichtschwertform verbinden könnte...um sie zu motivieren...da es ja einige erfahrene Meister gibt, die ihre eigene Form entwickelt haben. Entspricht das der Wahrheit, dass dies für sie möglich wäre oder habe ich ihr Mist erzählt?“


Fragte sie verunsichert.

Als Kestrel den Jedi-Großmeister jedoch auf Loronar ansprach, wurden auch seine Züge wieder hart und er erklärte ihr, dass er das Thema bereits angeschnitten hatte, als sie hier ankamen, aber wahrscheinlich war sie wirklich zu müde gewesen, dass sie das irgendwie überhört oder vergessen hatte. Wes begann dann zu erzählen und Kestrel hörte aufmerksam zu. Es tat ihr leid, dass sie ihm so viel Kummer bereitet hatten und diese Technik, die er unbewusst angewandt hatte beeindruckte sie.

„Psychometrie...richtig? Ich habe davon in den Bibliothek von Corellia gelesen.“

Warf sie zwischendurch ein und Wes nickte nur und sprach weiter. Er hatte tatsächlich den ganzen Kampf anhand von persönlichen Gegenständen nachvollziehen können, nur leider das Ende falsch interpretiert.


„Es muss schwer sein diese Technik zu beherrschen und vor allem richtig einzuordnen. Du hast es aber ganz richtig alles gesehen und interpretiert. Erstaunlich. Aber es tut mir leid, dass wir dir so viel Kummer bereitet haben.“

Meinte Kestrel traurig.

„Es war wirklich ein heftiger Kampf und ich zähle ihn zu meinen Schwierigsten neben der Flucht von Korriban. Alderaan war auch heftig...aber nicht so. Gegen die letzte Technik von Ranik konnte ich mich überhaupt nicht wehren, als er mir die Lebensenergie entzogen hatte....dass habe ich vorher noch nie gesehen und gewusst....es war nicht zu verhindern. Ich war schutzlos ausgeliefert gewesen.“

Erklärte Kestrel und sah ihn ernst an. Sie hatte irgendwie einen anderen Gesichtsausdruck als auf Ossus. Schon die ganze Zeit seit Korriban. Sie war auch an der ganzen Gefangenschaft..so heftig sie auch gewesen war, gereift. Sie war nicht mehr das junge Mädchen, nein, dass war sie schon lange nicht mehr. Sie war eine reife, junge Frau geworden.

Wes ging dann über zu einem Thema, wo Kestrel die Ohren spitzte. Er erzählte ihr über sein Berühren der dunklen Seite, über seine Wut und über die unkontrollierte Handlung. Kestrel hörte sofort die Parallele heraus zu ihrer Handlung vor einer halben Stunde. Es war zwar kein Apfel gewesen, jedoch ein Stück Stein. Ein Objekt, was für die Wut herhalten musste. Bei dieser Stelle endete Wes bei seinen Erzählungen. Kestrel sah ihn eine Weile schweigend an. Jetzt wusste sie auch, wieso er so heftig reagiert hatte vorhin...er hatte sich auch an sich erinnert. Dennoch beruhigte es Kestrel auch, dass es nicht nur ihr so ging. Es war also kein seltener und fataler Fehler, der sie schlecht machte. Scheinbar passierte es jedem in seinem Jedi-Dasein. Früher oder später. Er hatte also vorhin auch sich gemeint, als er gesagt hatte, dass es auch erfahrenen Jedi passierte. Jetzt fiel ihr auf, dass sie trotzdem nicht schlecht von dem Jedi dachte, obwohl er sogar viel weiser war als sie. Es war menschlich. Darum dachte er auch genauso wenig schlecht von ihr. Es war dumm gewesen es auch nur in Betracht gezogen zu haben.

Kestrel legte ihm eine Hand auf die Schulter.

„Ich glaube, dass muss jeder Jedi mindestens einmal erfahren, sonst müsste man schon ziemlich gefühlskalt sein. Solange man es selbst merkt und nicht durch andere darauf hingewiesen werden muss, ist noch alles in Ordnung und solange man etwas dagegen tut...in dem man seine Handlung beendet und daran arbeitet. Das wurde mir gerade klar.“

Meinte sie und sah ihm dann direkt ins Gesicht.

„Daher denke ich nicht anders als vorher über dich. Ich sehe dich noch immer als einen sehr netten, sehr weisen und hilfsbereiten Jedi an. Jetzt weiß ich auch wie dumm es vorhin von mir war andersrum zu denken, du könntest jetzt schlecht von mir denken.“

Erklärte sie und lächelte ihn an.


„Es beruhigt mich jetzt auch selbst, zu hören, dass ich nicht die Einzige bin, die solch eine Erfahrung gemacht hat. Du hast es mir zwar schon gesagt, aber jetzt ist es noch...greifbarer."

Meinte sie ehrlich.


Naboo, auf dem Lande - Im Tänzelnden Shaak, Zimmer - Kestrel, Wes
 
Naboo - Wald ganz weit weg von Theed - Aketos, Shim'rar

Shim'rar war überrascht, dass die Frau plötzlich auf die Knie sank. Ein Teil seiner Überraschung entstammte der Tatsache, dass sie bereits nach zwei eher oberflächlichen Schlägen zusammensackte, der Großteil jedochging darauf zurück, dass ihre langen Beine dort abknickten, wo der Twi'lek als letztes ein Gelenk vermutet hätte.

Es tut mir leid, aber du warst nicht freundlich genug, als das ich dich tragen würde.

Der Sith richtete sich auf, nachdem er bemerkte, dass er instinktiv etwas mit nach unten gegangen war, als Aketos die Luft ausgegangen war.
Ihm war bei der Herfahrt keine Siedlung in der Nähe bemerkt, und wunderte sich in dem Moment, ob vielleicht in der anderen Richtung etwas Zivilitation lag, auf das die Kamino vielleicht hoffen mochte. Zumindest war die Frage, ob sie sich aufgegeben hatte oder sich eher eine Hoffnung zusammengezimmert hatte, an die sie sich nun klammerte. Ob ein hüftsteifes Magermodel wie sie fähig war, in einer Lichtung ohne die Sicherheit einer Landeüberwachung zu landen, war stark zu bezweifeln.


Aber ich kann dich stützen, wenn es dadurch schneller geht.


Naboo - Wald ganz weit weg von Theed - Aketos, Shim'rar
 
Naboo, auf dem Lande - Im Tänzelnden Shaak, Veranstaltungsraum - Tara, Flynn

Flynn versicherte ihr, dass er ihr nicht wehtun würde, da die Jedi allgemein keine Techniken verwendeten um andere zu Schaden. Dies beruhigte Tara etwas, auch wenn sie glaubte, dass es so nicht ganz stimmte. Die Jedi benutzten Techniken, die Schaden verursachten schon, allerdings nur zur Verteidigung. Tara wollte ihn jedoch nicht verbessern. Dies stand ihr nicht zu, schließlich war er der Jedi und nicht sie.

Er bot ihr an eine Pause zu machen und wollte ihr mehrere Versuche geben, doch die Togruta schüttelte den Kopf und versuchte es weiter. Da Flynn ihr jedoch nichts sagte, ob sie es nun geschafft hatte ihre Aura zu verbergen, nahm sie an, dass sie die Technik noch nicht angewandt hatte. Sonst hätte er sicher schon etwas gesagt. Schließlich, obwohl ihre Augen geschlossen waren, spürte sie seinen Blick. Er schien sie zu mustern. Durch ihre Lekku nahm sie ihre Umgebung auch ohne Augen wahr, besser als Menschen. Sie konnte durch sie teilweise sehen...nur anders. Nicht als Bild, aber durch Gefühle.

Tara öffnete langsam die Augen und sah in das Gesicht von Flynn.


„Ist irgendetwas?“

Fragte sie verunsichert und sah kurz an sich herab. Doch da war nichts, was er hätte sehen können, was anders als sonst war.

„Habe ich es nun geschafft meine Aura zu verbergen? Ihr habt gar nichts gesagt... .“


Naboo, auf dem Lande - Im Tänzelnden Shaak, Veranstaltungsraum - Tara, Flynn
 
[ ▫ Naboo ▫ Tänzelnden Shaak ▫ Gaststube ▫ ] mit Tara

Nachdem Flynn Tara beruhigte, dass sein Eindringen nicht weh tun würde, begann er Taras Aura aufzuspüren. Und da sie keine Pause brauchte, dauerte es nicht lang, um zu fühlen, dass sie erfolgreich war. Denn Flynn war noch nicht so sehr geübt darin und konnte kaum in die Aura von Tara eindringen. Er spürte dann, dass sie ihn musterte und öffnete sogleich die Augen. Sie sah ihn etwas verwundert an, und fragte ob etwas nicht stimmen würde.

„Es ist nichts, nur ich fühle, du bist mit deinen Gedanken wo anders. Bei deiner Tochter?“

Sie schaute dann herunter, als ob sie dächte, er würde was an ihr sehen. Aber da war nichts. Flynn schob seine Gedanken beiseite und antwortete ihr dann endlich.

„Ja, du hast es geschafft, natürlich müsst ihr auch überdenken, dass ich ein Padawan bin und noch nicht so stark wie mein Meister bin. „

Er selbst hatte die Technik nur ein paar Mal geübt und so konnte er sie nicht wirklich so unterrichten, wie Wes ihn gelehrt hatte. Dann kamen die Gedanken, um die Tochter von Tara, die er zur Seite schob jetzt empor. Er fragte sich, wann Wes sie befreien wollte, zwischen dem Unterricht und dem Krieg, der überall herrschte?

Er wollte nicht, in das zerbrechliche Thema tiefer graben, und so gab er es ganz auf und wartete auf Taras Reaktion.


[ ▫ Naboo ▫ Tänzelnden Shaak ▫ Gaststube ▫ ] mit Tara
 
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- Naboo - Wald - mit Shim'rar

Nein, danke. es wird auch so gehen!

meinte die Kamino schnippisch, nachdem sie ihren ersten Schock überwunden hatte. Sie könnte sich Ohrfeigen für diesen "Schwächeanfall"! So ein Weichei war sie ja noch nie gewesen... Sie schob es einfach auf die 2-jährige Trainingspause die sie bis jetzt hatte. Trotzdem: UNMÖGLICH! von einem mehr oder minder kleinen Tritt in die Knie gehen!!! ARGH!! die Wut über sich selber kochte in ihr hoch und sie stand auf, so schnell sie konnte und schüttelte sich kurz, streifte den Dreck von ihrem weißen Unterkleid und trat probeweise auf den gestauchten Fuß.
Der Schmerz hielt sich in Grenzen, doch angenehm war das Gefühl nicht. Nach ein paar Schritten musste sie die Zähne doch etwas mehr zusammen beißen, als sie dachte. Aber es ging. Der Part mit dem Weichei war ja jetzt vorbei und die Hoffnung auf Flucht beflügelte dann doch etwas ihre tapsigen Schritte.


Freundlich?! Vor allem nicht freundlich genug?! Was fällt dir eigentlich ein, mich als unfreundlich zu bezeichnen?

doch, ihre Ehre war etwas verletzt. Etwas sehr. Aketos brogelte und brodelte noch einige Moment in ihrer Muttersprache vor sich hin, was grob übersetzt in die Richtung von "Idiot" oder "Kopffleischlappen" ging.

Wo hast du denn dein Schiff, wenn du unbedingt auf mein Schiff möchtest?!

Immer noch in der Ehre gekränkt, humpelte sie kaum merklich voraus. Figur und Sti(h)l wahren, immer grazil bleiben...

- Naboo - Wald - mit Shim'rar
 
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Naboo, auf dem Lande - Im Tänzelnden Shaak, Veranstaltungsraum - Tara, Flynn

Er hatte gespürt, dass sie mit den Gedanken woanders war? Wie konnte er...? Sicher, er war auch ein jedi, wenn sie Gedanken und Gefühle spürte durch ihre Machtsensibilität, konnte er es sicher auch, auch wenn sie geglaubt hatte, dass sie es eher durch ihre Lekkuschwänze konnte.

"Nun ja...ich hatte gerade das Thema mit Wes. Daher hänge ich seinen Worten über Nevis noch etwas nach. Tut mir leid."

Meinte sie und sah ihn entschuldigend an. Es war ihr peinlich, dass sie scheinbar wirklich so unkonzentriert wirkte. Und dies schon bei ihren ersten Trainingsstunden! Tara seufzte. Sie machte ja gleich einen tollen Eindruck.

Es freute sie jedoch, dass sie es anscheinend geschafft hatte, denn Flynn bestätigte es gespürt zu haben, entschuldigte sich jedoch gleich dafür, dass er nur ein Padawan war.


"Das macht nichts. Es...motiviert einen nur mehr, wenn jemand zwischendurch sagt...du hast es geschafft, als wenn man erst verunsichert selbst nachfragen muss."


Meinte sie mit einem Zwinkern.

"Wie ist das Leben eines Jedi eigentlich? hast du auch schon solche schlimmen Dinge erlebt wie Kestrel und Brianna?"

Fragte sie aus dem Zusammenhang gerissen. Sie wollte sich ein wenig umhören, ehe sie sich entschied eine Jedi zu werden. Tara war noch sehr unsicher, was dieses Thema betraf.

Naboo, auf dem Lande - Im Tänzelnden Shaak, Veranstaltungsraum - Tara, Flynn
 
Naboo - Wald ganz weit weg von Theed - Aketos, Shim'rar

Die Bohnenstange schien langsam aber sicher zu erkennen, wo ihre Überlebenschancen am größten waren. Die Aussicht auf eine längerfristige Dünger auf einer Waldlichtung auf Naboo schien ihr dabei nicht besonders zuzusagen. Auf die Frage, was ihm denn einfiele, reagierte er nicht. Das schiere Ausmaß von dem, was ihm alles für Aketos einfallen würde, war nicht Gegenstand einer sinnvollen Diskussion. Aber es schadete sicher nicht, die Kamino darauf hinzuweisen, was sie erwartete - unabhängig von dem, was wirklich passieren würde.
Der Twi'lek ließ sie los und ging ein paar Schritte neben ihr in die Richtung, die sie vorgab. Dabei hielt er seinen Blick geradeaus gerichtet, und plauderte wie nebensächlich vor sich hin.


Weißt du, wenn ich mir das so überlege hast du keinen Grund, Angst zu haben. Ich meine, wir gehen zu deinem Schiff, die Tür schließt sich mit dem Zischen des hermetischen Siegels hinter uns, während du dem Personal freundlich zuwinkst und jedem versicherst, das alles in Ordnung ist und du gerne etwas Zeit mit mir alleine verbringen würdest...

Vielleicht reichte das ja schon, um in ihrem Köpfchen passende Gedanken zu erzeugen, die selbst an heißen Tagen für ein eiskaltes Kribbeln sorgen würden. Natürlich war kein Verlass auf die Intelligenz der Frau, so, wie sie sich bisher verhalten hatte, und für den Fall, dass selektive Ignoranz versuchte, sie vor den Ängsten zu schützen, mit denen Shim'rar so gerne spielen wollte, legte er nach.

Dann dämpfen wir das Licht, suchen uns ein gemütliches Plätzchen, und du erklärst mir in aller Ruhe, wieso du keine Ware geliefert hast. Ich werde mir deine Geschichte anhören, und mir dabei dein Schiff ansehen. Hat es einen Küchendroiden, so ein Ding mit vielen spitzen Werkzeugen? Oder wenigstens eine Schalldusche? Ich habe gehört die Sicherheitseinrichtungen der älteren Modelle neigen zu Fehlzündungen. Vielleicht könnte ich dir sogar helfen. Ich könnte die Luftfilter deines Schiffes warten, während du mich von deiner Unschuld überzeugst. Nicht auszudenken, wenn der Filter aufhört zu arbeiten. Diese Gase, die sich dann anreichern, und auf der Haut...

Er lachte aufgesetzt und machte eine wegwischende Handbewegung. Dann warf er ihr einen Seitenblick zu und zwinkerte, für den Fall, dass sie im richtigen Moment zu ihm sah. Es machte beinahe Spaß, so einen kleinen Monolog zu halten, aber irgendwie fehlte etwas. Die praktische Anwendung. Zwar war ihm das meiste von dem, was er aufgezählt hatte, zu anstrengend und versprach kein wirkliches Resultat, aber das musste Aketos ja nicht wissen. Er würde ihre Singstimme schon zu hören bekommen, so oder so.

Und erinnere mich daran bevor ich dich verabschiede die Landewerkkästen deines Schiffes zu überprüfen. Man hört da schließlich Geschichten... Leute verstecken sich darin, um erst von dem einfahrenden Landegestell fast zu Tode gequetscht zu werden... also nur fast... Dann im All fast zu erfrieren... Fast, denn scheinbar reicht die Abwärme des Schiffes aus, um den Körper am Einfrieren zu hindern. Und dann... fallen sie aus ein paar Kilometer Höhe, wenn der Pilot am Ziel das Gestell wieder ausfährt. Kein schönes Bild...

Übertrieben besorgt schüttelte er mehrmals den Kopf, und seufzte dann theatralisch.

Schiff? Ach so. Nein, ich habe kein Schiff. Vielleicht nehme ich deins, wer weiß.


Naboo - Wald ganz weit weg von Theed - Aketos, Shim'rar
 
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