Naboo

- Naboo - Theed - Zentrum - Department 12 - Büros - Mit Jules und Cris -

Der Arbeitsplatz von Detective Sanders – Noa hatte keine Ahnung, wer dies war, doch das war ihr in diesem Moment auch herzlich egal – war eine willkommene Rückzugsmöglichkeit. Captain Agathon hatte ihr diese geboten, damit sie sich mit dem Papierkram beschäftigte, den sie gezwungen war zu unterschreiben, doch für Noa war es in erster Linie eine Möglichkeit, sich mit etwas anderem zu beschäftigen als mit ihren Gefühlen für Cris und sich vor allem seinem Blickfeld zu entziehen. Sanders‘ Schreibtisch war bis in die letzte Ecke penibel aufgeräumt, ein Vorbild an Ordnung und Sauberkeit, ganz anders als Noas eigener Schreibtisch auf Lianna, und das obwohl sie diesen erst seit einigen Tagen als den ihren beanspruchte. Es war schon verrückt, dass sie dort sogar ihr eigenes Büro hatte, als wäre ihre Karriere plötzlich von null auf hundert gestartet. Sie klickte sich durch die digitalen Kopien der Verschwiegenheitserklärung. Es war schon klar, dass man sie nicht einweihen konnte, ohne sicher zu stellen, dass sie die geheimen Details der Ermittlungen nicht ausplaudern würde, besonders da sie Journalistin war. Niemand wollte den Namen von Opfern und Angehörigen in einem Lianna Tagesblatt gedruckt sehen. Aber das hatte Noa auch gar nicht vor, daher stellte es für sie kein Problem dar, sich zur Geheimhaltung zu verpflichten. Sie schrieb eine Kolumne über die Jedi und nicht über wahnsinnige Massenmörder. Vielleicht würde sie den Fall am Rande erwähnen, vielleicht überhaupt nicht. Sie versuchte, so viel von dem Inhalt der gefühlten tausend Seiten zu erfassen wie sie konnte, ohne wirklich alles Wort für Wort zu lesen. Man unterschrieb schließlich nichts, das man nicht gelesen hatte. Am Ende handelte es sich noch um einen Kaufvertrag und Captain Agathon hatte ihr einen gebrauchten, halb verrosteten Speeder angedreht!

“Sämtliche zur Verfügung gestellten Daten in digitaler Form… dürfen nicht kopiert oder auf sonstige Weise vervielfältigt werden… blablabla…“

Jopp, das passte so. Pflichtbewusst – und in dem Wissen, dass ihr ohnehin nichts anderes übrig blieb – setzte Noa ihre Unterschrift unter den Vertrag. Von dort wo sie saß konnte sie Agathon und Cris miteinander sprechen sehen, oder viel mehr, Agathon sprach. Er hatte zu ihr gemeint, sie sähe gestresst aus. Tat sie das wirklich? Noa rümpfte die Nase. Sie fühlte sich eigentlich gut. Eigentlich. Nun, bis auf… diese Sache eben. Sie stand auf und strich die Hosenbeine ihrer weiten Stoffhose glatt. Cloé hatte ihr versichert, in diesem Outfit sähe sie total nach Business aus. Dabei wollte Noa das gar nicht so unbedingt. Seit dem Zwischenfall auf Coruscant trug sie diese lockere, weite Kleidung allerdings ganz gerne. Sie scheuerte nicht so unangenehm auf ihrer Haut und der Hosenbund kniff auch nicht dort, wo sich an ihrem Bauch allmählich Narbengewebe zu bilden begann. Darüber dachte sie allerdings nicht gerne nach. Noa gab sich einen Ruck, sagte sich selbst, sie müssten lernen, wie Erwachsene miteinander umzugehen und hielt auf Cris und den Captain des TPD zu.

“Ich bin fertig, Captain.“

Sagte sie und vermied es dabei, Cris anzusehen.

“Sie hatten Recht, es war wirklich viel Blabla. Aber ich habe selbstverständlich unterschrieben. Und sollte ich dennoch etwas ausplaudern, dürfen Sie Ihre Drohung wahr machen und mir persönlich Handschellen anlegen.“

Noa lächelte Agathon an.

“Ich werde mich auch bestimmt nicht wehren.“

Sie hielt inne. Urgh, das hatte jetzt irgendwie falsch geklungen. Warum hatte ihre Stimme so einladend gewirkt?? Das hatte geklungen, als wollte sie sich an Agathon ran schmeißen! Oh je. Was sagte sie jetzt? Sie war doch noch keine zwei Stunden hier! Wie konnte sie sich da schon in das erstbeste Fettnäpfchen gesetzt und einen der leitenden Ermittler in einer Wellen schlagenden Mordserie angeflirtet haben?! Noa spürte, wie sie hoch rot anlief. Ihr Kopf wurde so heiß, dass man links und rechts auf ihren Wangen problemlos zwei Spiegeleier hätte braten können. Und dann stand auch noch Cris direkt daneben. Hervorragend. Er musste denken, sie wollte ihn eifersüchtig machen! Ihr Blick huschte unruhig zwischen Agathon und Cris hin und her.

“Uhm… oh Gott, sorry.“

Noa räusperte sich.

”Ich glaube, das kam falsch rüber. Ich hatte nicht gemeint Sie… anzuflirten, oder so.“

Was für einen professionellen Eindruck sie doch vermittelte, wirklich. Wenn irgendjemand gedacht hatte, sie wäre besser Zuhause geblieben, dann war er in dieser Einschätzung spätestens jetzt bestätigt worden. Na, herzlichen Glückwunsch. Am liebsten hätte sich Noa mit der flachen Hand vor die Stirn gehauen, doch dann hätte sie auch noch zusätzlich wie eine Irre gewirkt und das war nun wirklich zu viel. Die Flucht ergreifen konnte Noa jedoch auch nicht. Sie hätte ja nicht gewusst, wohin. Blieb also nur noch die Flucht nach vorn.

“Entschuldigung.“

Sagte sie, diesmal deutlich gefasster.

“Manchmal gehen meine Hormone mit mir durch. Sie wissen schon… Frauen.“

Sie verdrehte die Augen.

“Tun Sie einfach so, als hätte ich nichts gesagt. Es sei denn, Sie haben nichts dagegen, dass ich es gesagt habe. In dem Fall…"

Sie tat es schon wieder.

"Ach, verdammt. Wo finde ich die Toilette?“

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[Naboo, Theed, vor Department 12]- Noa, Deanna, Jules, Cheetah, Cris

Cris schaffte es nicht, beim Betreten des Polizeireviers auch nur ansatzweise so resolut und unbeeindruckt zu wirken wie Noa, die sich ohne Probleme kerzengerade gemacht hatte. Sein Kopf hing, seine Wangen brannten vor Scham und seine Augen vor kaum verborgenem Kummer. Noa hatte ihm gesagt, dass das alles auch für sie nicht einfach war – doch was bedeutete das? Meinte sie die Situation? Die Tatsache, dass sie ihm aus heiterem Himmel gesagt hatte, dass es keine Zukunft für sie beide gab? Warum hatte sie es dann getan? Empfand sie etwas für ihn – oder nicht? Und warum tat er es sich an, sie und sich selbst damit zu konfrontieren?

Im Revier selbst verschwand Captain Trineer schnurstracks mit der Jedi im Besprechungsraum, der scheinbar für sie reserviert worden war, während um sie herum das alltägliche Treiben herrschte, Noa war an einem freien Schreibtisch mit Dokumenten beschäftigt – vermutlich der Verschwiegenheitserklärung, die Agathon ihr überantwortet hatte – und Cris selbst suchte sich unweit der Garderobe einen Ort, an dem er seinen Koffer abstellen konnte. Kaum hatte er dies getan, stieß er unangenehm mit Agathon zusammen, der offenbar von Noa zurückgekehrt war und ebenfalls die Garderobe benutzen wollte. Irgendetwas machte in Cris Klick – das Grinsen des Polizisten, seine süffisante Bemerkung Cris‘ „ersten Fall“ betreffend – dieser Provinzpolizist hatte überhaupt keine Ahnung, mit wem er es zu tun hatte -, Noa, seine Gefühle für sie, der Schmerz… Cris hatte genug und er vermutete, dass die Art, in der sich seine Kiefernmuskulatur verspannte, jedem Beobachter verriet, dass er nicht zu Scherzen aufgelegt war. Trotzdem klang seine Stimme beherrscht, wenn auch kalt, als er Agathon antwortete.


„Damit wir uns richtig verstehen… Captain…“


Seine Augen verengten sich zu missbilligenden Schlitzen.


„Die NRSF hat mich zur Unterstützung Ihrer Ermittlungen nach Naboo geschickt. Aber es ist ein ehemaliger Senator der Republik verschwunden… und sollte ich den Eindruck haben, dass Ihre Behörde diesem Vorfall nicht gewachsen ist, werde ich entsprechende Schritte einleiten und dafür sorgen, dass die Ermittlungen in andere Hände übergeben werden.“


Irgendwie schaffte er es, dem Captain des TPD ein kaltes Lächeln zu zeigen.


„Haben wir uns verstanden?“


Bevor er noch etwas hinzufügen oder Agathon reagieren konnte, war Noa zu ihnen zurückgekehrt. Scheinbar hatte sie die Erklärung gelesen und unterschrieben, wie sie Agathon erklärte, ohne Cris eines Blickes zu würdigen, bevor sie ihm sagte, dass…

Cris‘ blinzelte schockiert und konnte gerade so verhindern, dass ihm seine Kinnlade herunterfiel. Hatte sie gerade mit diesem Polizisten – der ihr Vater sein könnte! – geflirtet? „Ich werde mich auch nicht wehren“ – was sollte das denn heißen?!?

Während Noa scheinbar nervös wurde und errötete, hatte Cris das Gefühl, als würde sich ein Mantel aus Eis um die Bruchstücke seines Herzens legen. Wollte sie ihm so sagen, dass es endgültig aus zwischen ihnen war, dass sie nichts mehr für ihn empfand, indem sie vor seinen Augen dem nächstbesten Mann schöne Augen machte? Für einen Moment hatte Cris das Gefühl, sich setzen oder zumindest festhalten zu müssen, besonders, als ihre nächsten Worte es nur noch schlimmer und eindeutiger machten. Irgendwie schaffte er es jedoch, die Fassung zu bewahren.


„Entschuldigen Sie mich“, murmelte er, ohne dabei jemand bestimmten zu meinen, und schob sich zwischen Noa und Agathon hindurch in Richtung des Besprechungsraumes, den er dann auch fluchtartig betrat, auch auf die Gefahr hin, dass Trineer und Cheetah sich möglicherweise vertraulich unterhielten. Glücklicherweise schien das nicht der Fall zu sein – oder nicht mehr.

„Jedi Cheetah, Captain Trineer.“

Er räusperte sich, während der er weiblichen Captain des TPD ein höfliches Nicken schenkte. Hoffentlich waren nicht alle Polizisten auf Naboo wie Agathon…


[Naboo, Theed, Zentrum, Department 12, Besprechungsraum]- Deanna, Cheetah, Cris
 
- Naboo – Theed – Zentrum - Department 12 – Hauptraum - Cris, Noa –​

Mr. Sheldon war definitiv nicht leicht zu beeindrucken, aber eines war er definitiv, an den richtigen Stellen reizbar. Eine wichtige Randnotiz die er nicht vergessen würde, vielleicht würde er ihn noch reizen müssen den wichtigen Mann von der NRSF. Der Cop seuftze und biss sich auf die Lippen bis Sheldon mit dem schließen der altmodischen Tür zum Besprechungsraum außer Sicht war. Schwerlich zu sagen ob er ein größeres Problem darstellen würde. Jules schüttelte den Kopf ob der Drohung die ihm der deutlich jüngere Mann gegen den Kopf geworfen hatte.Die Ermittlungen in andere Hände geben...pass blos auf du kleiner Scheißkerl, dachte Jules verärgert. Oh nein nein nein, bremmste er sich sofort, Ärger und Wut waren hier nicht angebracht. Nicht für sowas, und schließlich stand er absolut über solch schwachen Emotionen, die hatte er damals abgelegt als... Als hätte man den Burschen aus irgend einer schmierigen HoloTV Serie geschnitten eine in der alle beteiligten sexy waren, sexy Cops, sexy Verbrecher, sogar lahme sexy NRSF Bedienstete.

„Die Toiletten sind dahinten Miss Cortina!“

Die Hand des Polizisten wies quer durch den großen Hauptraum in Richtung der Umkleideräume und Ruheräume. Ob heute eigentlich immernoch soviel in ihnen gevögelt wurde wie früher? Jules grinste erheitert, nein vermutlich nicht, Deanna und Tionne Sanders waren die einzigen Frauen hier und Nutten waren auf ganz Naboo absolute Mangelware. Der aufgekommene Ärger, diese unwirkliche und so schrecklich unwürdige Emotion verschwand mit den lustigen Gedanken und den süßen Erinnerungen aus der Vergangenheit. Und endlich...Noa Chanelle Cortina, der erste Mensch seit langem der es geschafft hatte ihn zu überraschen, bekam seine volle Aufmerksamkeit. Sie hatte genau wie er Sheldon hinterher gesehen, wie Steine unbeweglich und still hatten sie zusammen da gestanden, während um sie herum das geschäftige Treiben der Frühschicht weiter gegangen war. Der Polizist schmunzelte als er Züge studierte, seine Augen ohne ein blinzeln auf ihre gerichtet.

„Also da ich Sie leider nicht weiter kenne hab ich übrigens zwei Antworten für Sie“.

Er hob die Hand, ballte die Faust um seinen Daumen langsam hochklappen zu lassen.

„Also erstens, wenn sie Klischee und Pathos mögen sage ich Ihnen jetzt, das eine Frau wie Sie sich für einen so niedlichen Ausfall ganz und gar nicht entschuldigen muss. Niemals bei niemandem, und bei allen Göttern nein! Ich hätte ganz und gar nichts dagegen Sie zu verhaften.“

Jetzt gesellte sich sein Zeigefinger zum ausgestreckten Daumen, das Grinsen das ihm auf die Lippen schlich wurde breit. So ein harmloser Flirt machte doch irgendwie Spaß und diente dem Zweck..

„Nun die zweite, vermutlich realistischste und anständigste Antwort die ich Ihnen geben kann. Wenn Sie mich als den alten Mann erkennen der ich bin, sei Ihnen geraten Ihren Hormonen herzlichen Dank für ihren Ausfall auszurichten. Ich fühle mich sehr geschmeichelt“.

Er kniff ihr ein Auge zu und legte ihr für eine Sekunde die Hand auf die Schulter. Sollte da jetzt eventuell Scham und Schande in Putzeimern über ihr Haupt niedergehen wollte er ihr gern einen emotionalen Regenschirm spenden. Und was eignete sich da besser als ein Herumreißen des Ruders in Richtung Arbeit und Professionalität ?

„Ich bin sehr froh das Sie hier sind Miss Cortina. Und ohne für sie sprechen zu können, kann ich doch sicher davon ausgehen das es Captain Trineer nicht anders geht. Wir können neutrale Publicity, und wenn sie auch nur eine Randnotiz in einer Zeitung auf Lianna werden sollte gebrauchen. Theed spielt mittlerweile an den falschen Stellen verrückt.“

Und das war sogar die Warheit! Wobei sich Deanna ganz sicher andere Publicity als er wünschte. Der Cop blickte auf sein Chrono, die Besprechung war von Deanna bereits in fünf Minuten angesetzt.

„Ich gehe schon mal los,bis gleich!“

Nur ein paar Schritte und das klacken der Tür später nickte er Deanna zu und nahm Platz.

"Miss Cortina kommt jeden Moment!"


- Naboo – Theed – Zentrum - Department 12 – Besprechungsraum - Cris, Deanna, Cheetah –​
 
- Naboo – Theed – Department 12 – Büros – Mit Jules –

Er war nett, viel netter als so manch andere gestrenge Polizist vermutlich gewesen wäre und Noa spürte sich selbst entspannen. Sie hatte es nicht verbockt und es war nichts passiert, abgesehen davon, dass Cris mit einer säuerlichen Miene an ihnen vorbei gestürmt war als hätte er einen Termin in der Kampfarena, wo er plante seinem Gegner nicht nur alle Zähne auszuschlagen, sondern ihm gleichzeitig auch noch die Geschlechtsteile auszureißen. Sein Mund war so verkrampft ärgerlich gewesen, als hätte er auf eine Zitrone gebissen. Nicht, dass Noa ihn nicht verstehen konnte, aber er musste doch wissen, dass sie nicht absichtlich, während er daneben stand… also wirklich! Aber vielleicht wusste er es auch nicht. Sie hatte keine Ahnung. Ach, das war doch alles scheíße. Mit ihrem eigenen Mienenspiel noch immer außer Kontrolle, ergriff Noa, nachdem auch Captain Agathon in den Besprechungsraum verschwunden war, die Gelegenheit, sich für zwei Minuten tatsächlich auf die Toilette zurück zu ziehen. Sie konnte die kleine Kabine inklusive des Waschraums abschließen und war dankbar für einen kurzen Moment des Sich-unbeobachtet-Fühlens. Vornüber gebeugt saß sie auf dem herunter geklappten Klodeckel, die Ellbogen auf die Knie gestützt. Sie wollte nur eine Sekunde für sich. Warum konnte Cris‘ Gesicht nicht einfach aus ihrem Kopf verschwinden? Warum war sie nicht einfach auf Lianna geblieben? Das hätte vieles einfacher gemacht. Sie hatte gehofft, es würde schon kein Problem sein, ihn hier wieder zu treffen, aber so einfach war das nicht. Gefühle ließen sich nicht einfach abschalten, das wusste jedes Kind. Ihr vermeintlicher Flirt mit Agathon hatte es dann nur schlimmer gemacht. Dabei war das sogar nicht mal Noas Schuld! Er hatte angefangen! Agathon hatte als erster gescherzt, er würde sie verhaften, sollte sie sich nicht an den Vertrag halten. Darauf hatte Noa ja nur einsteigen können. Das hätte doch jeder gemacht.

Sie verließ die Toilette, nachdem sie sich noch alibimäßig die Hände gewaschen hatte. Sich selbst von einer Tatsache zu überzeugen, darin war Noa ganz groß. Man musste etwas nur oft und überzeugend genug darstellen, damit man es selbst glaubte. In ihrem speziellen Fall war sich Noa keiner Schuld mehr bewusst, als sie schließlich als letzte den Besprechungsraum betrat und sich neben Cheetah setzte. Und außerdem: es war ja auch gar nichts passiert!


- Naboo – Theed – Department 12 – Besprechungsraum – Mit Deanna, Jules, Cheetah, Cris –
 
- Naboo – Theed – Zentrum - Department 12 – Besprechungsraum - mit No, Cris, Jules, Cheetah) -

Einer der wichtigsten Faktoren für erfolgreiche Ermittlungen waren gut informierte Einheiten, nun in diesem Fall gut informierte Spezialisten. Deanna hatte noch bevor sie die Delegation zusammen mit Jules abgeholt hatte den zu reffierierenden Inhalt für das Briefing nochmal überarbeitet. Nicht das es nicht wohl strukturiert gewesen war, aber sie als Polizistin hatte es zu sehr für die Ohren anderer Polizisten zugeschnitten. Ohne zu viel Fachjargon und für die anwesenden Spezialisten, nun und Miss Cortina, unwichtige Details stand ihrer Aufklärung nichts entgegen.

„Meine Damen? Die Herren? Ich denke wir fangen jetzt einfach an.“

Deanna achtete darauf jedem der Anwesenden in die Augen zu sehen, angefangen bei der ehrenwerten Jedi und mit einem kurzen Blick in Jules eisblaue Pupillen endend. Sie nahm ihr Pad in die Hand und aktivierte die in den Konferenztisch eingelassenen Bedienflächen. Sie würden jegliches Detail zu den Fällen spontan aufrufen können, während sie die bisherigen Ereignisse referierte.

Und so rollte die Polizistin mit ruhiger Stimme die komplette Morderie von der Ermordung der ersten Familie, den McNights über die Fatanys bis zur jetztigen Entführung von Yacob Astor auf. Zeigte eine Auswahl der wichtigsten Tatortfotos, nicht ohne immer wieder darauf hin zu weisen das ihren Zuhören sämtliches Bildmaterial zur Verfügung stand. Etwas auf das Miss Cortina wohl sicher verzichten wollte, die junge Frau hielt sich sehr zurück, war aber offensichtlich nicht darüber erfreut Bilder von zerteilten Leichen und toten Kindern zu sehen. Das musste sie auch nicht, wer mochte so etwas schon sehen?

„Jedi Cheetah? Unser Pathologe Dr. Mendez wäre Euch sehr verbunden wenn ihr euch, so unangenehm dieser Umstand leider ist, eines der Opfer anseht. Wir wissen einfach nicht ob Lichtschwerter ein charakteristisches Wundmuster erzeugen, ob sich bestimmte Gerüche bilden, mehr als das die verursachten Wunden kauterisiert sind können wir nicht feststellen.“

Deanna lächelte die graue Cathar entschuldigend an, ihr war völlig klar wie diletantisch das wirken mochte. Dennoch sprach diese Bitte ihrer Meinung nach von Professionalität. Die Pathologie hatte die Grenzen des für die hiesigen Behörden machbaren erreicht. Nur ein Narr hätte sich keine Hilfe ins Haus geholt.

„Mr. Sheldon.“

Die Naboo schenkte dem jungen Mann ein warmes Lächeln. Er war ihr Mann für das Thema Astor.

„Natürlich haben wir uns alle Informationen über Mister Astor eingeholt die wir bekommen konnten. Vielleicht haben Sie noch Details die wir nicht haben? “

Deanna seufzte und fasste zusammen, was jegliche Probleme ausmachte, und diese hübsche Zelle im Keller des Reviers unbenutzt lies.

„Wir haben 24 tote Individuen, allesamt Menschen. Darunter sechs Ehepaare, zehn Kinder im Alter von sechs Monaten bis 17 Jahren, da wären dann noch ein totes Hausmädchen und sieben Männer von der Security des ehemaligen Senators.“

Ihr Blick wanderte zu Jules, bei noch keinem Fall waren ihre Meinungen so harsch auseinander gegangen wie bei diesem..in dreissig Jahren nicht. Wenn er jetzt die Nerven hatte ihr zu widersprechen, sie würde ihn vor versammelter Runde in Grund und Boden stampfen..nur verbal natürlich.

„Diese Mordserie ergibt in sich keinen Sinn, ist unlogisch und weist keine typischen Merkmale des typischen Serientäters auf.“

Deanna rief Bilder vom ersten Tatort der Serie, bei dem ihr Revier beteiligt war auf. Die groteske Szenerie in dem großen Wohnzimmer war auch für sie als erfahrene Frau hart zu verdauen.

„Abgetrennte Köpfe, wahllos verteilte Gliedmaßen auf dem Boden, die beiden älteren Kinder auf der Couch, der tote Säugling unter dem Schrank. Eine Vorstellung die nicht diletantischer arrangiert werden konnte, die Art wie diese Leute getötet worden sind, brutal wie ein Schlachter“.

Deanna erinnerte sich an die Blutflecken an der hohen Zimmerdecke, diese Menschen hatten entsetzliches gesehen bevor sie gestorben waren.

„Aber der Fakt das am gesammten Tatort keine einzige Spur zu finden war zeugt von Profession. Eine Profession die kein normaler Bürger aufweist“.

Deanna lies das Bild mit einem Fingerdruck verschwinden.

„Die Fatanys hätten jede der von mir vorgestellten Familien sein können, an jedem dieser Tatorte sah es ähnlich aus. Keine Spuren nirgends.“

Jules hielt den Mund, durchbohrte sie aber mit Blicken, Deanna hielt ihm stand und registrierte aus dem Augenwinkel das Cheetah, Miss Cortina und Mr. Sheldon sich noch mit den Daten beschäftigten.

„Zwischen den Familien und schon gar nicht mit Mr. Astor gibt es keinerlei Verbindungen, was die nächste Auffälligkeit darstellt. Serientäter haben in der Regel einen roten Faden, selten werden sich Opfer willkürlich ausgesucht. So eine Person tötet nicht aus Gier oder Not oder affektierter Wut, so jemandem gefällt was er tut, nicht selten werden Allmachtsphantasien ausgelebt“.

Die Naboo seufzte und startete das Überwachungsvideo aus Senator Astors Suite. Und wieder hatte diese verhüllte Gestalt mit der undefinierbaren grell blitzenden Waffe, die wohl jeder für ein Lichtschwert halten würde, ihren Auftritt, bewegte sich in rasanter Geschwindigkeit durch den Raum und tötete...

„Ab dem Fall Astor ändert sich zudem die Vorgehensweise des Täters. Keine Abtrennungen von Gliedmaßen, keine pervertierte Präsentation der Opfer und dann noch die Entführung von Senator Astor. Es gibt keine Lösegeld Forderung, keine Briefe, nichts...“

Deanna wartete bis das Video endete und wand sich ein letztes mal an die Spezialisten.

„Ich gehe davon aus das hier vielleicht ein ehemaliger Soldat, oder Söldner oder Regierungsbeamter am Werk ist. Jemand der vielleicht selbst schlimme Dinge erlebt hat und sich jetzt entweder an der Regierung rächen will, oder seinen Schmerz mit dem Schmerz anderer betäuben möchte. Auf jedenfall ist hier jemand am Werk der unsere Aufmerksamkeit möchte.“

Die Polizistin nickte bekräftigend.

„Ja und das glaube ich trotz all der Indizien die uns so sehr auf das Jedi Thema lenken sollen. Vielleicht ist da jemand ein Fan der Jedi und gefällt sich in der Rolle eines so mächtigen Wesens, oder genau das Gegenteil ist der Fall. Wenn Sie schon jetzt Fragen und Anregungen haben, halten Sie sich nicht zurück. Ansonnsten ist jetzt die Zeit gekommen sich in ihre Unterkünfte zu begeben bevor ich Sie nachher zum Studium des Tatortes in Mr. Astors Suite mitnehme.“

- Naboo – Theed – Zentrum - Department 12 – Besprechungsraum - mit No, Cris, Jules, Cheetah) -
 
[Naboo, Theed, Department 12, Besprechungsraum]- Deanna, Cheetah, Cris

In Cris rumorte es und dieser Umstand verbesserte sich auch nicht, als erst Agathon und dann Noa sich zu der im Besprechungsraum versammelten Gruppe gesellten. Zum ersten Mal seit ihrem plötzlichen Wiedersehen nahm er sich die Zeit, die Journalistin und Widerstandskämpferin genauer unter die Lupe zu nehmen. Wieder einmal machte ihre Kleidung deutlich, dass sie sich perfekt an ihre neue Umgebung angepasst hatte. Sie war ganz die toughe Journalistin, darauf aus, den Ermitteln in dieser Angelegenheit ganz genau auf die Finger zu gucken – ein Umstand, der seinen Vorgesetzten ganz bestimmt nicht gefallen würde. Langsam schüttelte er mit dem Kopf und konzentrierte sich auf Captain Trineer, die in diesem Moment mit ihrer Einführung in die bisherigen Fälle anfing.

Seine Haltung straffte sich, als die Polizistin ihn direkt ansprach – nachdem sie Cheetah darum gebeten hatte, sich die vermeintlichen Opfer des lichtschwertschwingenden Psychopathen anzusehen. Natürlich – er war hier als Experte in Bezug auf den Senator. Ohne dessen Entführung wäre die NRSF niemals offiziell eingeschaltet worden. Vorsichtig räusperte Cris sich und vermied es dabei, Noa oder Captain Agathon anzusehen – die zwei Personen, die ihn auf unterschiedliche Weise vermutlich am ehesten aus dem Konzept bringen konnten. Tatsächlich hatte er sich auf dem Flug nach Naboo anhand der ihm zur Verfügung stehenden Daten einige Gedanken gemacht, wenn auch nur in der Zeit, in der er es geschafft hatte, nicht an Noa zu denken und Trübsal zu blasen.


„Captain Trineer… ich denke, es ist recht offensichtlich, dass dieser Fall mit der Entführung Yacob Astors eine neue Dimension angenommen hat. Auch wenn ich keinerlei Informationen vorliegen habe, die über die Ihnen vorliegenden hinausgehen, ist anzunehmen, dass ein ehemaliger Senator der Republik sich einige Feinde gemacht hat. Die Black Sun womöglich, die Hutts, andere Elemente des intergalaktischen organisierten Verbrechens… das Imperium…“

Zur Unterstreichung vollführte er eine weit ausholende Geste.


„Und jetzt haben wir einen Tatort, der scheinbar nicht viel mit den vorherigen Tatorten gemein hat. Und das erste Mal haben wir Videomaterial des Täters, wenngleich auch keines, das auf seine Identität schließen lässt – abgesehen davon, dass es sich um einen Humanoiden handeln müsste.“

Cris verschränkte die Arme vor der Brust.

„Captain, können Sie an diesem Punkt er Ermittlungen ausschließen, dass es sich hier um einen Trittbrettfahrer handelt? Ich bin mir relativ sicher, dass – wie sehr sie sich auch bemüht haben, das alles unter Verschluss zu halten – die Gerüchteküche brodelt in Bezug auf einen Wahnsinnigen, der wahllos Leute mit Hilfe eines Lichtschwerts tötet. Ich bin mir sicher, dass Elemente des organisierten Verbrechens die Möglichkeit haben, ein Lichtschwert aufzutreiben. Das Imperium sowieso.“

Der ehemalige Sturmtruppler lehnte sich in seinem Stuhl zurück.


„Jemand hatte eine Rechnung mit Astor offen. Oder noch schlimmer, da er einfach verschwunden ist und keine Forderungen gestellt wurden: jemand versucht, Informationen aus ihm herauszubekommen. Als ehemaliger Senator hatte er Zugriff auf sensible Daten, die die republikanische Sicherheit betreffen. Dabei hat man sich bemüht, alles so aussehen zu lassen, als wäre es das Werk desselben Serienmörders, der wahllos Familien ermordet.“


Er zuckte mit den Achseln.


„Offenbar fehlten hier allerdings genauere Einblicke in den tatsächlichen Ablauf der Taten – sonst hätte man sich womöglich mehr Mühe damit gemacht, die getöteten Sicherheitsleute ähnlich zuzurichten wie die übrigen Opfer. Solange man also nicht zweifelsfrei nachweisen kann, dass alle Opfer mit demselben Lichtschwert getötet wurden – was ich bezweifle…“


Kurz ging sein Blick in Richtung der Jedi, als suchte er bei ihr Unterstützung für diese These.

„… denke ich, dass wir nicht automatisch nur von einem Täter ausgehen sollten.“


[Naboo, Theed, Department 12, Besprechungsraum]- Noa, Deanna, Cheetah, Jules, Cris
 
- Naboo – Theed – Department 12 – Besprechungsraum – Mit Jules, Cris, Deanna, Cheetah –

Obwohl sie sich Mühe gab, den Ausführung Captain Trineers zu folgen – und sie waren ja auch nicht sonderlich schwer verständlich – fiel es Noa schwer, sich darauf zu konzentrieren. Alles was sie sah waren diese furchtbaren Bilder, die selbst dann nicht verschwanden, als die Polizistin sie längst wieder ausgeblendet hatte. Es waren furchtbare Anblicke, furchtbar und grausam. Man hatte natürlich von solchen Dingen gehört, wenn nicht im echten Leben, dann zumindest im Holo-TV, wo Krimiserien und Thriller solche Filme nachstellten, doch in der Realität mit so etwas konfrontiert zu werden, das man sonst nur aus fiktiven Geschichten kannte, war eine kaum zu verdauende Kost. Das schlimme war, dass es auch Kinder getroffen hätte. Nicht, dass das Ermorden von Erwachsenen nicht auch schlimm war, aber Kinder! Noa saß zurück gelehnt in ihrem Stuhl und klickte sich durch die digitalen Kopien einiger Berichte. Den Bilder-Ordner ließ sie unangetastet. Das musste sie nicht noch einmal sehen.

„Ich kann mir die Leichen ansehen, eine oder mehrere – je nach Verfügbarkeit.“

Sprach Cheetah als Antwort auf eine von Trineers Fragen. Die Jedi sollte ihre fachkundige Meinung beisteuern, ob die tödlichen Verletzungen von einem Lichtschwert stammten oder nicht. Allein bei dem Gedanken, einen leblosen Torso und einen abgetrennten Kopf betrachten zu müssen, drehte sich Noa der Magen herum. Sie fragte sich schon jetzt, ob sie die Cathar wohl begleiten sollte oder nicht. Eigentlich war das ihr Job, aber vielleicht musste sie nicht unbedingt zu dem Pathologen mit rein gehen. Wenn es dort ein Wartezimmer oder so gab, blieb sie einfach dort sitzen. Das war einfach ein Teil der Ermittlungen, den Noa nicht unbedingt miterleben musste. Davon abgesehen war es sehr interessant, bei der aktuellen Besprechung dabei zu sein. Wären die Ausmaße der brutalen Verbrechen nicht so real und erschütternd, hätte man fast sagen könnten, dass das alles sehr spannend war. Aber das war es nicht, im Gegenteil. Allein der Gedanke an die verstümmelten Körper auf den Bildern… Noas Blick hob sich von dem Datapad in ihrer Hand, als sie Cris‘ Stimme hörte. Er hatte einige Anmerkungen zu Captain Trineers Ausführungen. Seine Stimme war klar, sein Verstand scharf. Dies war genau sein Metier. Aufmerksam hörte Noa ihm zu. Sie mochte es, wie selbstverständlich er den Fall aus einer völlig anderen Perspektive analysierte und einen berechtigten Einwand hatte, der bisher noch nicht zur Sprache bekommen war. Noa schürzte die Lippen bei der Idee, dass es sich bei Yacob Astors Entführer womöglich nicht um den gleichen Mann handelte wie bei dem Mörder der verschiedenen Familien.

„Hat man Astors engste Mitarbeiter und Vertraute bereits bezüglich möglicher Feinde oder Neider befragt?“

Wollte Cheetah wissen, Cris‘ Gedanken aufnehmend.

„Jeder Hinweis in diese Richtung könnte helfen. Ein Herauspressen von Informationen würde ich nicht ausschließen, halte ich jedoch nicht für wahrscheinlich, Mr. Sheldon.“

Cheetah sah Cris an und bei der Erwähnung seines Namens wurde Noa noch einmal die nicht ganz wahrheitsgemäße Identität bewusst, unter der er hier auftrat. Zum ersten mal hatte sie Gelegenheit, überhaupt darüber nachzudenken, dass er sich dem TPD gegenüber nicht als Agent des Geheimdienstes zu erkennen gab. Die Hintergründe dessen waren ihr nicht ganz klar.

„Astor ist schon seit längerem kein Senator mehr. Informationen, die er liefern könnte, sind größtenteils veraltet. Warum nicht gleich jemanden entführen, der sein Amt zur Zeitpunkt der Tat noch bekleidet?“

Die linke Schulter der Cathar zuckte leicht und Noa wog ihre Worte ab. Bei so vielen Möglichkeiten blieb wohl nichts anderes übrig, als so viele Bereiche wie möglich abzudecken, jeden zu befragen, alles zu hinterfragen. Wenn man auch nur ein Detail vergaß, konnte das verheerende Folgen haben.

“Captain, Sie sagten, zwischen den getöteten Familien gäbe es keine Verbindung.“

Meldete sie sich zögerlich zu Wort. Sie war ein wenig blass von den Dingen, die sie gesehen und am liebsten wieder vergessen hätte.

“Ich sehe das etwas anders. Die Familien sind die Verbindung. Ist nicht gerade auffällig, dass die Opfer alle Ehepaare mit Kindern sind? Keine Singles, keine Rentner…“

Es war eigentlich nicht ihr Platz, etwas zu sagen, doch die Polizistin hatte sie alle aufgefordert zu sprechen, wenn ihnen etwas einfiel und bei einem Thema wie diesem, bei dem die Leben weiterer Menschen auf dem Spiel standen, war es nicht der richtige Moment, sich zurück zu halten. Selbst wenn das, was Noa dachte, nicht richtig war, so brachte es vielleicht die Ermittler auf eine hilfreiche Idee.

“Gerade das könnte mit der Botschaft in Zusammenhang stehen, die der Täter senden will. Warum auch immer. Und sehe ich das richtig…“

Noa warf einen Blick zurück auf ihr Datapad, hatte jedoch gerade nicht die richtige Datei geöffnet um selbst nachzulesen, was sie wissen wollte. Sie wusste, dass sie sich mit dem, was sie als nächstes sagen wollte, keine Freunde machen würde, doch sie sah es als ihre Pflicht an, darauf aufmerksam zu machen. Das war der Grund, warum sie Journalistin hatte werden wollen.

“Sehe ich das richtig, dass die Morde alle in den Häusern der Opfer statt gefunden haben? Ist es nicht an der Zeit, statt den Fall weiter geheim zu halte, eine Warnung an die Bevölkerung heraus zu geben und sie zur Umsicht und höchsten Obacht zu mahnen? Junge Familien mit Kindern sind unsere gefährdete Personengruppe. Man sollte Ihnen noch einmal die üblichen Sicherheitsvorkehrungen nahe legen… alle Fenster und Türen verriegeln, niemand Fremdes herein lassen, schon gar nicht abends…. solche Dinge.“

Es klang nach Kleinigkeiten, aber auch solche Dinge konnten Leben retten. Hier saßen sie und rätselten über einen schwierigen Fall, während die Leute, die in Gefahr waren, nichts davon ahnten? Das war fahrlässig und deswegen hatte die Bevölkerung ein Recht darauf, davon zu erfahren. Wieder musste Noa an die Bilder denken. Die toten Kinder, sie wollten einfach nicht aus ihrem Kopf heraus.

- Naboo – Theed – Department 12 – Besprechungsraum – Mit Jules, Cris, Deanna, Cheetah –
 
- Naboo – Theed – Zentrum - Department 12 – Besprechungsraum - mit Noa, Cris, Jules, Cheetah -​

„Miss Cortina, auch wenn wir hier auf Naboo als Polizisten quasi Dienst im Lach und Spaßland der ewigen Freude tun, also im Vergleich zu anderen planetaren Sicherheitskräften, bitte ich Sie trotzdem uns unbedingt vertrauen. Die letzten Tage sind diverse Informationsveranstaltungen für die Bevölkerung abgehalten worden, wir nutzen zudem das Holonet um unsere Warnungen möglichst weit zu verbreiten. Das wir die Hintergründe des Falls nicht erwähnen muss denke ich nicht erwähnt werden“.

Jules öffnete das erste mal seit Beginn des Briefings seinen Mund, und nahm ihr gewürzt mit Charme, diesem einnehmenden Lächeln und seinem üblichen Humor die Antwort ab, die sie Miss Cortina wohl in einer etwas weniger eigensinnigen Form genau so gegeben hätte. Deanna war ihm dankbar fürs Einspringen, ihr Kopf glühte gerade. Miss Cortinas ganz eigene Gedanken zu dem Fall waren klug gewesen, mussten aber gerade in Deannas Schädel gerade zusammen mit dem Input ihrer beiden Vorredner in eine Form gepresst werden. Nicht nur Mr. Sheldon hatte sich als scharfkantiger Denker erwiesen. Jedi Cheetah brachte ihre ganz eigenen Intentionen ein, nicht weniger exakt und klug als der junge Mr. Sheldon. Deanna, die allen geduldig bis zum Schluss zugehört hatte, sammelte ihre Gedanken um möglichst adäquat zu antworten. Die Warheit war, Deannas Theorie wackelte heftig, etwas das ein theoretisch vorhandenes Ego kränken konnte. Doch die Naboo war nach wochenlangen erfolglosen Ermittlungen und zu vielen toten Kindern weiter von solchen menschlichen Schwächen entfernt, als sie es ohnehin schon, nach all den Jahren der Erfahrung, war. Jedi Cheetah und Mr. Sheldon und auch die junge Journalistin, mit dem wachen Verstand und dem erfrischenden Mut zu sagen was sie dachte, waren nicht weniger als die beste Chance die sie gerade hatte um das alles zu beenden.

Die Hand der Polizistin legte sich an ihr Kinn und ihr Blick legte sich für ein paar Herzschläge in die Ferne als sie mit ruhiger Stimme ihre Gedanken erklärte.

„Mr. Sheldon, ich kann selbstverständlich nicht ausschließen das hier ein Trittbrettfahrer im Falle von Mr. Astor am Werk ist“.

Sie fokusierte ihren Blick und sah der Cathar in die Augen.

„Und um auf Eure Frage zurück zu kommen Meisterin. Die Liste von Mr. Astors Feinden ist lang, er hat sich aktiv gegen diverse Syndikate auf Lianna gewendet, hat relativ kaltschnäutzig politische Feinde aus dem Takt gebracht und war meines Wissen sogar am Sturz der Kanzlerin a.D. beteiligt kurz bevor Kanzler Qúun ins Amt gewählt wurde“.

Der Blick der Naboo legte sich jetzt auf das Haupt des blonden Mannes, seine eisblauen Augen wichen ihr nicht eine Sekunde aus.

„Von daher würde ich Ihren Einwand sofort und ohne Umschweife unterschreiben. Ein Entführungsopfer wie Yacob Astor muss ja fast zwangsläufig mit seinem politischen Vorleben in Verbindung gebracht werden. Aber wieso!“

Der der rechte Zeigefinger der älteren Frau hob sich langsam, und ihr Ehering blitzte als sich ihre Hand vor ihre Brust hob kurz im Deckenlicht auf.

„Wieso wird er hier auf Naboo entführt, und nicht auf Lianna? Naboo...Theed ist eine friedliche Stadt, nunja zum größten Teil, sonnst müsste es hier keine Polizei geben, aber der Sicherheitstandart ist schon wegen der Anwesenheit der Königin hoch. Deswegen frage ich mich einfach wieso hier? Astor hat Lianna unseren Ermittlungen nach seit Jahren nicht verlassen, wieso wird er am ersten Abend einer privaten Reise entführt ? Das macht für mich einfach keinen Sinn“.

Deanna lächelte ihn herzlich an.

„Und dennoch, trotz meiner Zweifel kann ich leider keine ihrer Zweifel widerlegen, noch kann ich meine Theorie ganz abschreiben, noch kann ich Miss Cortinas wirklich gute Intention, die vielleicht einen gewichtigen Faktor in der Psyche des vermeidlichen Einzeltäters darstellt, abweisen“.

Die Naboo blickte wie zu Beginn der Sitzung in alle Gesichter.

„Dies ist ein Revier das sich niemals mit einem Chaos dieser Größenordnung hat beschäftigen müssen. Die Morde die ich in dreissig Jahren Polizeidienst behandeln musste lassen sich zwar nicht an zwei Händen abzählen, aber ganz sicher an vieren. Wir haben im Grunde überhaupt nicht die Ressourcen um so viel Ermittlungsarbeit zu leisten, würden nicht die umliegenden Reviere unter anderem das von Captain Agathon, in dem die ersten drei Morde statt fanden helfen, wir wären heillos verloren. Und ich kann Ihnen versichern, mein Team ist nicht nur motiviert, sondern auch qualifitiert. Aber irgendwann muss man einfach einsehen, das die eigenen Kompetenzen nicht genügen. Diesen Zacken breche ich mir unheimlich gern aus der Krone. Das Töten muss enden, so schnell wie möglich, egal wer dahinter steckt. Ich hoffe sehr, das mit der Lösung des Falles Astor, und der möglichen heilen Widerkehr des ehemaligen Senators einige Rätzel lösen. Ich weigere mich mich dem Gedanken hin zu geben einen mordenden Sith oder einen Jedi in der Stadt zu wissen. Sie meine Damen und Herren sind alles was ich habe. Sie und jede Menge Hinweise verängstiger Bürger, und unendlich viele Indizien. Ich danken Ihnen allen herzlich für diesen ersten wirklich erbaulichen Dialog und hoffe das Sie alle nicht zu viel Zeit mit mir verbringen müssen.“

Deanna blickte auf ihr Chronometer.

„Die Rasterfahndung läuft, der Tatort Astor ist noch nicht zu besichtigen, sie haben alle die Chance sich für den Moment zurück zu ziehen. Ich muss Sie alle leider sehr spontan wieder in Anspruch nehmen“.

Die Anwesenden erhoben sich, Deanna versuchte Mr. Sheldons Gesicht, das gerade irgendwie starr wirkte zu lesen. Dachte er gerade nach? War er nicht zufrieden mit dem Verlauf des Briefings? Nein solche Eventualitäten durften gar nicht erst aufkommen. Sie mussten aus dem nichts ein Team werden, so schwer das eben war. Ein paar Schritte nur, und sie war direkt vor dem jungen Mann.

„Mr. Sheldon..ich möchte mich für Ihre Eingebungen bedanken. Ihre Augen sind frisch und blicken aus einem völlig anderem Blickwinkel auf die Ereignisse. Für Sie bin ich so lange wir zusammen arbeiten rund um die Uhr für erreichbar“.

Sie schmunzelte und schrieb ihm ihre Comnummer auf.

„Und jetzt sollten Sie sich hinhauen so lange Sie können. Es geht gleich schon weiter!“.

Und mit einem anerkennendem Nicken entfernte sie sich von ihm um noch den wohl außergewöhnlichsten Gast an zu sprechen.

„Jedi Cheetah?“

Die Cathar und Miss Cortina, die schon halb zur Tür hinaus waren blieben stehen und wandten sich der Naboo zu während sich Jules ein wenig unfein an ihnen vorbei schob. Immerhin verabschiedete er sich noch höflich.

„Natürlich hat man für Euch ein Quartier organisiert Meisterin. Aber als privater Mensch kann ich den Gedanken daran, ein Mitglied des Ordens der Jedi in ein Hotelzimmer zu schicken nicht mit meinem Gewissen und meinem Sinn von Gastfreundlichkeit vereinbaren. Es wäre mir eine Ehre Euch, und natürlich auch Miss Cortina in meinem Haus ein zu laden. Es liegt im Norden der Stadt im Grünen, mein Mann und ich haben sehr viel Platz und dort herrscht viel Ruhe.“

Deanna bekräftigte ihr Angebot mit einem Nicken.

„Ich könnte Euch gleich hinfliegen...natürlich nur wenn Ihr diese Offerte annehmen wollt“.

- Naboo – Theed – Zentrum - Department 12 – Besprechungsraum - mit Noa, Cris, Jules, Cheetah -​
 
- Naboo - Theed - Department 12 - Besprechungsraum - mit Cheetah, Cris, Jules, Deanna -

Noa konnte nicht verhindern, dass sie sich ein wenig zurecht gewiesen fühlte. Natürlich wusste sie, dass das TPD professionell und geschult vorging. Sie hatte ja auch gar nichts anderes behauptet! Ihr Mund verzog sich bei Captain Agathons gefühlter Standpauke ein wenig, ihre Lippen leicht beleidigt gekräuselt. Da sie sich nicht wie ein kleines Mädchen aufführen wollte, sagte sie jedoch nichts. Sie hatte sich bereits einmal vor ihm blamiert (und zum Teufel noch mal, es war nicht ihre Schuld gewesen! Er hatte sie angestiftet!) und das reichte völlig. Trineers weitere Worte besänftigten Noa dann doch wieder ein bisschen. Sie nahm die Gedanken ihrer Gäste wirklich alle ernst, selbst Noas, und sie lobte und dankte vor allem Cris für seine Unterstützung, Cris, der nicht als Agent des Geheimdienstes hier auftrat, was Noa nicht so richtig verstand. Was mochte es ihm bringen, seine wahre Identität vor den beiden Ermittlern versteckt zu halten? Oder wollte er einfach nicht riskieren, dass doch etwas von seiner Anwesenheit nach aussen drang? Je weniger Leute über ihn Bescheid wussten, desto besser, und im Augenblick waren es nur Cheetah und sie.

Captain Trineer schaffte es, Noa noch einmal zu überraschen, als sie Cheetah und ihr anbot, sie zusammen in ihrem Haus unterzubringen. In ihrem privaten Heim? Oh. Noa wusste nicht, ob sie begeistert oder enttäuscht sein sollte. Sie hatte sich auf den Service eines Hotels gefreut, inklusive Pool und Minibar, doch die Aussicht auf ein "Haus im Grünen" als zeitweilige Bleibe war mindestens so verlockend. Unbeabsichtigt glitt ihr Blick zu Cris herüber. Ihn hatte Captain Trineer nicht angesprochen und Noa wurde ein weiterer Vorzug ihres Angebots bewusst: je weiter sie von Cris entfernt war - insbesondere in der Nacht - desto weniger lief sie Gefahr, seinen flehenden, anziehenden, blauen Augen doch noch nachzugeben. Sie konnte es sich genau vorstellen, man würde im Hotel drei Zimmer für sie gebucht haben, sie alle lagen nebeneinander. Cris und Noa, getrennt nur durch eine dünne Wand... Noa hatte das Gefühl, dass sie in den letzten drei Sekunden ihre Hände verkrampft hatte. Die Entscheidung lag ohnehin bei Cheetah. Warum konnte sie die Miene des Katzenwesens nur so schlecht lesen?


"Ihr Angebot ist sehr einladend, Captain."

Oh ja, das war es! Die Cathar zögerte für eine winzige Sekunde.

"Und ich würde mich freuen, es anzunehmen. Sind Sie da bei mir, Noa?"

"Oh, ja klar!"

Noa hätte enthusiastischer nicht klingen können. Ihr Blick streifte wieder Cris. Wie sagte man noch? Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Wie überaus passend. Zu oft schon hatte sie nicht bei ihren eigenen Entscheidungen bleiben können. Sie war sprunghaft, was das anging, vielleicht zu unsicher. Dabei wurde es Zeit, dass sie lernte ein bisschen Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Dazu gehörte, zu wissen, dass eine Tür in der Regel zu blieb, wenn sie einmal zu war. Eines Tages würde der Tag kommen, wo sie nichts daran ändern konnte und wenn sie es bis dahin nicht begriffen hatte, würde sie es auf die harte Tour lernen.

- Naboo - Theed - Department 12 - Besprechungsraum - mit Cheetah, Cris, Jules, Deanna -
 
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[Naboo, Theed, Department 12, Besprechungsraum]- Noa, Deanna, Cheetah, Jules, Cris

Mit ausdrucksloser Mimik und dem gebotenen Maß an Aufmerksamkeit hatte Cris den Ausführungen zunächst der Jedi gelauscht, die sich scheinbar ebenfalls ihre Gedanken bezüglich des Tathergangs und möglicher Motive gemacht hatte. Nur leicht verzog er den Mund, als die Cathar im praktisch widersprach, als sie eine Entführung zur Informationsgewinnung als unwahrscheinlich einstufte, da es sich bei Astor um keinen aktiven Senator mehr handelte. Natürlich stimmte es – viele Informationen, besonders solche, die sich auf die sensibelsten Sicherheitsbereiche er Republik bezogen, wurden laufend aktualisiert, womit Astors Wissen um sie – falls er es je gehabt hatte – so gut wie wertlos war. Doch nicht nur solches wissen war es, auf das Cris angespielt hatte – er war sich sicher, dass auch ein ehemaliger Senator über delikate Details verfügte, die man benutzen konnte, um etwa andere, noch im Amt befindliche Senatoren oder Beamte des republikanischen Regierungsapparates gefügig zu machen, was im Endeffekt immer noch risikoloser sein durfte, als einen aktiven Senator direkt anzugreifen. Diese wurden schließlich nicht nur von der Senatswache, sondern auch Elementen des Geheimdienstes aktiv überwacht und bestens geschützt. Astor hingegen hatte sich offensichtlich nur auf sein privates Sicherheitsteam verlassen müssen und war nicht einmal durch das TPD überwacht worden. Nicht, dass Cris der Polizei von Theed deswegen Vorwürfe machte – ein ehemaliger Senator, noch dazu der eines anderen Planeten, war aus Sicht der lokalen Behörden sicherlich kein Prioritätsziel.

Es überraschte Cris ein wenig, als Noa – die in ihrer Funktion als Journalistin in seinen Augen mehr Beobachterin als aktiver Teil der Ermittlungen war – das Wort ergriff und mit ihrer in Cris‘ Brust immer noch ein wohliges Gefühl verursachenden Stimme ihre Sicht der Dinge erläuterte. Ihre Gedanken waren nicht von der Hand zu weisen – betrachtete man die übrigen bestialischen Morde isoliert von der Entführung Astors, so war die Tatsache, dass es sich bei den Opfern um Familien mit Kindern gehandelt hatte, in der Tat der rote Faden. Bei den Ermittlungen würde das nicht viel helfen – junge Familien gab es in einer aufblühenden Metropole wie Theed vermutlich wie Sand am Meer – doch Noa schien auch eher am Wohlergehen der potentiellen Opfer zu sein, an denen der Täter sich möglicherweise noch verging. Trotzdem war ihr Anliegen schwierig – allgemeine Sicherheitshinweise auszugeben würde dafür sorgen, dass der Fall noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zog, als ohnehin schon der Fall war – falls möglich – was wiederum im Widerspruch zu den Zielen stand, die seine Vorgesetzten Cris mit auf den Weg gegeben hatten. Andererseits war das Kind in dieser Hinsicht ohnehin schon in den Brunnen gefallen, also schwieg Cris. Auch, weil er irgendwie nicht sonderlich erpicht darauf war, Noa vor versammelter Mannschaft zu widersprechen und so dafür zu sorgen, dass sie sich unwohl fühlte. Ein flüchtiges Lächeln umspielte seine Lippen, als er der Widerstandskämpferin einen wehmütigen Blick zuwarf. Ob sie andersherum wohl ähnliche Skrupel verspürte?

Agathon jedenfalls schien es für nötig zu halten, Noa zu versichern, dass ihre Anregungen im für die Ermittlungen erforderlichen Rahmen bereits durchgeführt wurden und bat sie zudem, in die örtlichen Sicherheitskräfte zu vertrauen. Gerade so konnte Cris sich eine sichtbare Reaktion auf diese Worte verkneifen. Captain Trineer machte zwar einen recht engagierten und kompetenten Eindruck, doch das änderte nichts daran, dass es dem TPD ganz einfach an Erfahrung für derartige Operationen fehlte, wie sie etwa das LCPD oder die Polizei von Coral City nachweisen konnten, die gezwungenermaßen oft mit der Senatswache, der NRSF oder gar dem Geheimdienst zusammenarbeiteten. Die wichtigste Person auf Naboo war offensichtlich die Königin – wie Trineer auch im weiteren Verlauf erwähnte – doch eine beliebte Monarchin zu schützen war in Cris‘ Augen nichts im Vergleich dazu, die Sicherheit von republikanischen Institutionen und den Liegenschaften des Ordens der Jedi zu gewährleisten. Nein – Agathon mochte sich aufplustern wie er wollte ob seiner langen Dienstzeit und seines fortgeschrittenen Alters. In diesem Szenario war er es, der zu lernen hatte.

Indes schien auch Captain Trineer sich nur schwer mit Cris‘ Theorie einen zweiten Täter, der es spezifisch auf Astor abgesehen hatte, betreffend anfreunden zu können. Es stimmte – warum wurde der Senator entführt, kaum dass er seinen Heimatplaneten verlassen hatte? Cris hatte eine Antwort auf diese Frage parat – doch er war taktvoll genug, sie der Polizistin nicht umgehend zu servieren, insbesondere, weil sie versprach, seine Ansichten nicht vollkommen außer Betracht zu lassen. Wenn es jemand auf Astor abgesehen hatte, dann war wahrscheinlich, dass der ehemalige Senator von dieser Person – oder dieser Gruppe – observiert wurde und dass diese Gruppe es offensichtlich für zu riskant gehalten hatte, ihn auf Lianna anzugehen – immerhin die temporäre Heimat zahlreicher Jedi, Standort einer personell stark besetzten Zweigstelle des Geheimdienstes und der NRSF sowie ein nicht unwichtiger Militärstandort. Naboo hingegen… war ganz einfach ein anderes Kaliber, was das grundsätzliche Sicherheitskonstrukt betraf.

Aus seinen Gedanken riss Cris das plötzlich Auftauchen Captain Trineers unmittelbar vor seiner Nase – die Besprechung war offenbar beendet – die ihm ihre Comnummer aushändigte und ihn darauf hinwies, dass jetzt die Gelegenheit war, sich ein wenig auszuruhen. Aus seinen Unterlagen wusste er bereits, dass man ihm ein Zimmer in einem relativ unauffälligen Mittelklassehotel reserviert hatte. Dankbar nickte er und lächelte die Polizistin an.


„Vielen Dank, Captain. Und glauben Sie mir Bitte, dass ich Ihnen und Ihrem Team nicht zu nahe treten wollte. Bei der NRSF ist man schätzungsweise geradezu darauf dressiert, bei jedem Verbrechen, das einen Senator betrifft, ein politisches Motiv zu wittern.“

… und beim Geheimdienst erst recht. Cris räusperte sich leicht, während Captain Trineer bereits dazu übergegangen war, Jedi Cheetah und Noa anzusprechen. Er konnte es nicht vermeiden, das Gespräch zu überhören – scheinbar lud die Polizistin die Jedi in ihr eigenes Haus außerhalb der Stadt ein, als Ehrengast. Sie – und Noa.

Erst als die braunen Augen der Widerstandskämpferin ihn kurz fixierten, wurden Cris die Implikationen klar. Wäre Noa nicht mit der Cathar ins Haus der Trineers eingeladen worden – ein Angebot, dass die Jedi in diesem Moment annahm – so wären sie schätzungsweise im selben Hotel untergebracht worden, womöglich Tür an Tür. Plötzlich spürte Cris, wie ihm ein wenig heiß im Gesicht wurde, beim Gedanken daran, zu wissen, dass Noa im Zimmer direkt neben ihm im Bett lag, alleine und so wunderschön… Rasch wandte er den Blick ab und entfernte sich zügig aus dem Besprechungsraum, um sich seinen metallenen Koffer zurückzuholen. Es war besser so. Aller Wahrscheinlichkeit hätte ihn ihre Nähe nur noch mehr gequält, seine Sehnsucht nach ihrer Umarmung, ihrer Wärme ihn nur noch weiter aufgefressen, ohne dass es etwas geändert hätte. Noa hatte den Schlussstrich gezogen – und das würde wohl auch so bleiben, selbst wenn er ihr ein weiteres Mal auf Knien seine Liebe gestand.

Und doch – als er vor dem Revier in ein Robotaxi stieg und dem Computer die Adresse seines Hotels gab, ertappte er sich bei dem Wunsch, dass Noa das Angebot der Polizistin ausschlug und tatsächlich plötzlich im Zimmer neben ihm auftauchte…


[Naboo, Theed, Robotaxi]- Cris
 
-Naboo - Theed - Norden - Gleiter - mit Noa, Cheetah -​

Fünf Minuten bevor sie ihr Ziel erreichen würden, Deannas Gleiter hatte schon längst das Zentrum Theeds verlassen und sie waren in die herrlich Idyllische Landschaft der Nord Siedlungen eingetaucht, begann es in Deannas Hinterkopf leicht zu beissen. Sie hatte die Entscheidung die Jedi, und auch ihren Anhang Miss Cortina,bei ihnen unter zu bringen spontan getroffen. Graham hatte sicher nichts gegen den Besuch, aber er hatte es definitiv verdient das sie solche Dinge mit ihm absprach. Die Polizistin beschloss sich in einem ruhigen Moment bei him für die Aktion zu entschuldigen. Und dann war da noch Aldridge zu Gast, Graham und sie hatten natürlich penibel darauf geachtet ihn zu einem Gentleman zu erziehen, aber im Moment war er wirklich merkwürdig,. Deanna hatte kein Problem damit auch ihrem 34 Jahre altem Sohn mütterlichen Trost zu spenden, das er sich allerdings wie ein schüchternes Schulmädchen benahm und nicht damit heraus rückte was ihn da so bedrückte, das ging ihr gelinde gesagt ein wenig auf die Nerven. Und sofort suchte sie das schlechte Gewissen heim, Aldridge war ein anständiger Mann, mit merkwürdiger Stimmung oder seinem normalerweise ruhigen aber humorigen Gemüt.

„Wir sind gleich da meine Damen. Wir werden zwar nicht lange bleiben können, aber die Zeit reicht um Ihre Sachen ab zu legen und sich nach der langen Reise kurz frisch zu machen“.

Und dann würden sie vom Idyll ihres Hauses wieder in Abgründe tauchen... Und nur ein paar Augenblicke später schon, bat Deanna Jedi Cheetah und Miss Cortina durch das Törchen ihres Vorgartens auf den Grund und Boden, den sie eigentlich Penibel von der Arbeit trennte. Und schon kam ihnen ein alter Bekannter entgegen gekrabbelt, ihr Tortapo Bob, den Graham und sie mit 19 in einer „wir wollen jetzt unbedingt ein Haustier“ Laune gekauft hatten, und der wohl auch noch hier herumkrabbeln würde wenn die beiden die achzig überschreiten würden. Und obwohl das gepanzerte Tierchen natürlich nicht das gab was manch ein pelziges Haustier für seine Besitzer gab, liebte sie den grünen Zwerg irgendwie und wollte ihn nicht missen. Deanna riskierte einen Seitenblick auf ihre beiden Begleiterinnen die mit ihr über den vom gepflegten Rasen umrahmten Fußweg aus blank polierten Steinplatten schritt. Wärend sie die Miene der Cathar nicht wirklich deuten konnte, blitzten Miss Cortinas Augen vor Aktivität, als würde sie jeden Stein und jeden Stock rund um sie herum wahrnehmen. Tja eine Journalistin eben.

„Noch einmal herzlich Willkommen, ich zeige Ihnen sofort ihre Rückzugsmöglichkeiten!“

Deanna hatte die altmodische Haustür aufgeschlossen und war die ersten Schritte in ihr Haus gegangen. Dank des guten Wetters war es, wie von Graham bei seinem Entwurf beabsichtigt, ohne eine künstliche Lichtquelle, hell erleuchtet, und da es keinen wirklichen Hausflur gab standen sie jetzt direkt in ihrem weiträumigen Wohnzimmer.

„Graham?“

Deanna rief kurz nach ihm, sie wollte ihm gern direkt die Gäste vorstellen, und bekam keine Antwort. Was entweder hieß das er in seinem Kellerbüro kauerte, oder irgendwo im Garten versteckt hinter einem Baum seinen Ideen nachging.

„Dad ist nicht da Mom!“

Aldridges Stimme drang an ihr Ohr als die Tür der Küche aufgerissen wurde und ihr Sohn, in einem Flimsiplast Sportmagazin herumblätternd auf sie zugeschlurft kam. Und er sah einfach schlimm aus! Er trug diese unsäglich hässlichen grellbunten Badeshorts, er würde wohl wieder den ganzen Nachmittag den Pool blockieren, und dazu ein schnödes Herrenunterhemd das aber in Kombination mit diesen Shorts so extrem bescheuert aussah das sie Lust hatte ihm seine Zeitung um die Ohren zu hauen.

„Hey ich hab übrigens diese komische Feuchtigkeitskühlcreme von dir benutzt..“

Er schlurfte weiter auf die drei Frauen zu ohne auch nur einmal auf zu sehen. Seine riesige Hand blätterte auf eine Seite auf der ein kleines Parfümpröbchen angebracht war..

„Meine Haut brennt so nach dem waxen und ich will nachher wenn ich noch rausgehe nicht bescheuert aussehen“.

Erst jetzt viel der Naboo seine knallrote Brust auf, selbst seine dunkle Haut konnte das Krebsrot offensichtlich nicht verhindern. Und er hatte sie mit einer 50 Credits teuren Gesichtscreme eingeschmiert die dafür überhaupt nicht vorgesehen war.

„Aldridge?“

Es wurde noch eine Seite umgeblättert, diesmal gab es eine hübsche junge Frau in knapper Kleidung zu sehen, die auf einem neuen Gleitermodell posierte.

„Ja?“

„Willst du vielleicht unsere Gäste begrüßen ?“

Und ruckartig ließen seine pechschwarzen Pupillen von der Gleiter Dame ab und blickten erst erschrocken in ihre Augen, dann in die von Meisterin Cheetah und dann in die von Miss Cortina....und wieder zurück von ihr. Ja seine dunkle Haut konnte auch das Blut das ihm in die Wangen schoss nicht verbergen. So schnell als wolle er einen Boxschlag ausführen schoss seine Hand den beiden Frauen entgegen.

„Guten...Tag die Damen!“

„Meisterin Cheetah? Miss Cortina? Mein Sohn Aldridge.“

- Naboo - Theed - Norden - Trineers Haus - mit Noa, Cheetah, Aldridge -
 
- Naboo - Theed - Zentrum - vor Department 12 - Jules allein -​

Das Briefing war so aufschlussreich gewesen das es ihn gar zu neuen Schritten beflügelte. Jules fühlte sich so beflügelt das er das Revier geradlinig verließ um seine neue Eingebung in die Tat um zu setzen bevor er später heute Abend die Show starten würde. Sheldon wollte eine Verbindung zwischen Astor und den Familien ? Er würde sie bekommen, das würde zwar unheimlich viel Schlepperei bedeuten, aber zum Glück hatte er Donnie, wenn schon nicht smart, war sein Sohn immerhin ein Kraftpaket. Aber vorher galt es noch mit Astor zu sprechen, es war nur fair ihm die letzte Gelegenheit zu geben das Wort zu ergreiffen. Er, als großer Held seiner Mission und großer Staatsmann, hatte das einfach verdient. Jules beschloss ihn gar ganz zu lassen, der Kerl hatte dieses Miststück von Kanzlerin von ihrem Podest gestoßen!. Qúun war natürlich auch nicht besser, stecke aber nicht ganz so brutal im Hintern der Jedi.

„Miss Sanders?“

„Guten Tag Sir!“

Jules schenkte der hübschen Blondine, die an ihm vorbei auf die Treppe zum Revier zu steuerte, ein Lächeln. Er mochte das Mädchen, sie war nicht nur klug und schön, sondern auch ein hartes Miststück in den richtigen Momenten. Das sie dabei niemals ihre Weiblichkeit vergaß, wie manches Mannsweib in Uniform, zeichnete ihren ausgewogenen Charakter aus. Und obwohl sie mit ihrer Erscheinung, mit dieser schönen hellen Haut und dem blonden Haar so ganz anders aussah, erinnerte sie ihn doch stark an Dees jüngere Version. Deanna hatte sich in Sanders Alter als kein bisschen weniger smart und kompromisslos erwiesen, war mit dem Kopf vorran in jede Krisensituation gesprungen, und hatte sich zur Not auch mal gern mit Verdächtigen in dreckigen Pfützen gewälzt. Heute machte sie keine Kopfsprünge mehr, wirkte als hätte sie eigentlich keine Lust mehr ihr Büro zu verlassen, darüber sprach nicht nur ihr leicht aus der Form geratener Körper Bände.......

Die Idee Astor in sein eigenes Haus zu bringen war wirklich genial gewesen. Manchmal hatte selbst Donnie wirklich helle Momente. Die Fahndung nach Astor lief auf Hochtouren, niemand würde auf die Idee kommen das Haus einer der Chefermittler in den Focus zu nehmen oder gar eine Untersuchung an zu ordnen. Und Elise war nach dem letzten Streit vor zwei Monaten ohnehin ausgezogen. Jules hoffte das er sie nach der Beendung der Mission wieder heim holen konnte, nicht das er sie noch liebte, aber nach so langer Zeit zusammen vermisste man den Partner doch. Und immerhin hatte sie ihm damals Aro geschenkt. Der Cop musste den Kopf feste schütteln um nicht von den Erinnerungen übermannt zu werden. Der Schmerz musste weg, aber die Wut die durfte bleiben. Jules hängte seinen Mantel an der Gaderobe auf, zog die Schuhe und Socken aus. Was er jetzt tun musste würde Spuren hinterlassen, die bekam man von den nackten Füßen besser ab als von jedem Schuh.

Während seine nackten Füße leise über den Stein der Kellertreppen tapsten überlegte er schon die weiteren Schritte, er musste nochmal in die Akten sehen, Louis Fatany, das letzte Übungsobjekt hatte doch eine Büroartikel Vertrieb gehabt...Nachts würde da wohl zu sein. Und wenn sie Nachtschichten hatten...es musste eine Art Lagerhalle oder ähnliches geben. Ach irgendwie würde er schon eine hübsche Verbindung zu den anderen Objekten schaffen. Als sich seine Hand an den kühlen Griff der Kellertür legte schmunzelte er, die nächsten Stunden würden sehr erbaulich werden.


„Der Proberaum ist wirklich hübsch oder?“

Er sprach Astor an, der zusammengesunken auf Jules altem Bürostuhl saß. Zwei Tage ohne Wasser waren auch wirklich anstrengend für den Kreislauf. Aber den würde er jetzt wieder in Schwung bringen. Gut das Donnie vor Jahren mal für fünf Wochen versucht hatte zu lernen Schlagzeug zu spielen. Und es war wirklich nett vom gewissenhaften Graham gewesen, das er ihm den Raum schalldicht verkleidet hatte...

- Naboo - Theed - Zentrum - Agathons Haus - Jules allein -​
 
- Naboo – Theed – Nord Bezirk – Haus der Trineers – Mit Cheetah, Deanna, Aldridge –

Das Haus der Trineers sah schon von außen wunderschön aus und es lag wahrhaftig im Grünen. Es besaß einen Garten, Wiese und Blumen, eine Bank zum Ausruhen und all das war nur der Vorgarten. Auf der Rückseite des Hauses konnte Noa eine gemütliche Terrasse erahnen – und wurde beinahe so grün vor Neid wie das Gras zu ihren Füßen, als sie Captain Trineer über einen schmalen Pfad zur Vordertür folgten. Coruscant war natürlich der Planet schlechthin und Noa liebte es dort. Sie stammte von dort, war dort aufgewachsen und würde eines Tages wieder dort leben (sobald das Imperium vertrieben war und ihrer Familie keine Gefahr mehr drohte), doch so ein Haus in der Natur, das hatte schon seinen Charme. Hier konnte man sich ausruhen, die Augen schließen und wirklich ganz für sich sein. Wie schön. Ebenso schön war das Hausinnere. Sie traten direkt in einen großen Wohnraum, modern eingerichtet, aber trotz allem nicht so steif wie in einer Werbeanzeige, sondern mit dem echten, ungekünstelten Charme eines Zuhauses. Captain Trineer rief nach jemandem, wahrscheinlich nach ihrem Mann, und Noa fragte sich, ohne ihn gesehen zu haben, was er wohl arbeitete. Sie wusste nicht, wie viel man bei der Polizei verdienen mochte und sie hatte keine Ahnung von den Immobilienpreisen auf Naboo, doch selbst wenn die Trineers nicht als wohlhabend galten mochten, so ging es ihnen doch scheinbar ziemlich gut, viel besser als mindestens 70% der Bevölkerung auf Coruscant.

Während Noa sich weiter umsah, bekam Captain Trineer Antwort – von ihrem Sohn. Er nannte sie „Mom“, war vertieft in ein Magazin, als er sich schlurfend in den Wohnraum schob und trug eine Form von Kleidung, die man lediglich anzog, wenn man unter Geschmacksverirrung litt, oder absolut sicher war, dass man ganz alleine Zuhause war und es auch bleiben würde. Letzteres war Noa nicht unbekannt. Sie war nie zurecht gemacht, wenn sie alleine in ihren eigenen vier Wänden herum gammelte. Locker sitzende Hosen, dicke Strümpfe und ein ausgebeuteltes Shirt machten optisch nichts her, waren aber unglaublich bequem. Sie kannte nur eine einzige Person, von der sie überzeugt war, dass sie auch dann perfekt gestylt war, wenn sie keinen Besuch erwartete und das war ihre Schwester Cloé. Die kurzen Hosen dieses Typens waren hässlich. Es gab einfach keinen anderen Ausdruck dafür. Und waren das etwa Badehosen? Eww! Noa konnte es nicht ausstehen, fremde Kerle in Badehosen zu sehen. Das war nicht besser als Unterwäsche! So lange sie fremd waren und fremd blieben, war das ja noch einigermaßen okay, dann konnte man sie wenigstens ignorieren, aber ab dem Punkt, an dem man begann sich zu unterhalten und sich kennen zu lernen, war es einfach nur peinlich, zu wissen, wie der andere halbnackt aussah! Trineers Sohn hatte sie zuerst gar nicht bemerkt, so vertieft war er in sein Sportmagazin gewesen, doch als er es schließlich tat, lief sein Gesicht mindestens so rot an wie seine Brust und die leuchtete so fröhlich wie der Kopf eines Streichholzes, frisch gewaxt und daher ohne ein einziges störendes Haar. Noa verzog das Gesicht. Ganz ehrlich, welcher normale Mann, der bei klarem Verstand war, waxte sich die Brusthaare weg? Waxen war Frauenkram, zum Kuckuck! Sie starrte ihn, ziemlich offensichtlich. Er war groß, von ähnlich bulliger Statur wie ihr Bruder Leandro. Ein Riese unter den Männern. Hätte er Haare besessen, hätte er einem Wookie Konkurrenz machen können, doch dazu war er definitiv zu kahl, selbst auf dem Kopf.


„Captain Trineer, ich hoffe sehr, wir bereiten Ihnen und Ihrer Familie keine Unannehmlichkeiten mit unserem Aufenthalt.“

Cheetah, die Cathar, war nicht im Ansatz so sprachlos wie Noa. Na ja, warum auch? Von einem halbnackten Typen ließ sich eine Jedi bestimmt nicht aus der Ruhe bringen. Obwohl, durfte man als Jedi eigentlich…

„Es ist sehr freundlich von Ihnen, uns in Ihrem Haushalt aufzunehmen, doch ich möchte Ihnen versichern, dass wir jederzeit auf das ursprüngliche Arrangement des Hotels zurück kommen können, sollte die Situation es erforderlich machen.“

Schnurrte die Jedi in ihrem einlullendem Sing-Sang, während Noa sich fragte, was wohl besser war: für die Dauer ihres Aufenthaltes mit diesem Exhibitionisten hier zusammen zu leben, oder Tür an Tür mit Cris im Hotel, wo sie ihm bei ihrem Glück wahrscheinlich auch noch täglich im Frühstücksraum begegnen würde? Zumindest einen Schönheitswettbewerb gegen Cris würde dieser Aldridge sicher nicht gewinnen. Seine Nase war krumm und schief und seine abstehenden Ohren so groß wie Kuchenteller. Schloss man nicht manchmal sogar von großen Ohren auf große… äh, Füße?

“Hi.“

Trotz ihres Starrens besaß Noa soviel Anstand, die ausgestreckte Hand von Aldridge Trineer zu ergreifen. Sie fragte sich ernstlich, warum man als Mann auf die Idee kommen sollte, sich die Haare auf der Brust zu entfernen. Das war doch total unmännlich! War das etwa Mode auf Naboo?

“Ich bin Noa.“

Sie gehörte nicht zu den Menschen, die Wert auf Förmlichkeiten legten, schon gar nicht in der Gesellschaft von Gleichaltrigen und Trineers Sohn schätze sie ungefähr in ihrem Alter ein, vielleicht ein paar Jahre älter. Himmel, er sah seiner Mutter kein bisschen ähnlich. War er adoptiert? Wie mochte ihr Mann wohl aussehen?! Bestimmt war der auch so ein Riese. Sie wies auf Aldridges Brust. Sie konnte es einfach nicht lassen.

“Hat’s weh getan?“

Wollte sie wissen. Ihre Mundwinkel zuckten. Natürlich hatte es weh getan, sie wusste, dass es das tat. Aber er war ja ein großer, starker Kerl und echte Männer weinten ja nicht. Andererseits standen echte Männer auch zu ihrer Brustbehaarung. So gesehen...

- Naboo – Theed – Nord Bezirk – Haus der Trineers – Mit Cheetah, Deanna, Aldridge –
 
- Naboo - Theed - Norden - Trineers Haus - mit Noa, Cheetah, Deanna -​

Wieso hatten sie nicht in einer Stunde aufkreuzen können? Aldridge wäre schon im Aquadrome gewesen, würde faul auf einer Liege herum liegen und sich sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Aber nein er musste halb angezogen vor einer Jedi blos gestellt werden. Er wusste das seine Mutter die Hilfe des Ordens ersucht hatte, und sie hatte die Cathar wohl kaum wegen einem Titel als Bäckermeisterin so erfürchtig Meisterin genannt. Der Werftarbeiter biss sich beschämt auf seine Füße strarrend auf die Lippe und überlegte jetzt ob er in de Poisition war sich später bei seiner Mutter zu beschweren oder ob er eigentlich damit dran war sich zu entschuldigen. Wer hatte denn bitte ahnen können das sie die Arbeit buchstäblich mit nach Hause brachte? Das hätte sie früher nie getan! Entweder hatte sie das wegen der Jedi getan, seine Mutter verehrte den Orden, oder ganz Theed war wegen dem anstehenden Kani Fest bis ins kleinste Hotel ausgebucht. Wobei...neee, die Jedi hatte eben davon gesprochen in ein wohl eigentlich angedachtes Hotel aus zu weichen, wenn es nötig wäre...

In jedem Fall war das eine wirklich unangenehme Situation. Und fand diese Kleine, Noa, es witzig ihn noch auf seine Marotte an zu sprechen? Aldridge, vermutlich dumm wie eine Whompratte dreinschauend gaffte Noa auf ihre Frage hin an, um die Peinlichkeiten spontn mit einem Grinsen hinter sich zu lassen.


„Die Schmerzen die mein Ego gerade erleidet sind schlimmer!“

Er knipste ihr, breit grinsend ein Auge zu, und wand sich nochmal an Jedi Cheetah und Noa, von der er nicht wusste welche Rolle sie wohl spielen würde.

„Ich muss mich für meinen Auftritt entschuldigen, ich hatte nicht geahnt das wir Besuch bekommen! Ich werde mich gleich anziehen. Und nein, ihr Besuch macht uns keine Umstände Meisterin! “

Antwortete er ungefragt auf Jedi Cheetahs freundlichen Hinweis von eben. Der Werftarbeiter schenkte seiner Mutter ein entschuldigendes Lächeln, sein Ärger war nicht fair gewesen, erstmal hatte er hier kein Entscheidungsrecht. Zudem war er schlicht dankbar dafür hier für die Dauer seines Aufenthaltes leben zu dürfen. Natürlich war dies sein Elternhaus, aber er war 34 Jahre alt, sie hatten lang nicht mehr die Pflicht ihn bei sich wohnen zu lassen. Zu all dem war er hier einfach nicht die Person mit den größten Problemen, auch wenn ihn allein der Gedanke an Nicky schon fertig machte. Sein Vater hatte ihm als er ihm vor einer Woche vom Raumhafen abgeholt hatte darüber informiert woran seine Mutter gerade arbeitete. Ihr saß mittlerweile sogar die Königin und sicher auch die Republik selbst im Nacken wegen dieser Mordserie. Der Druck hätte ihn ganz sicher fertig gemacht.

„Bevor du dich umziehst, kannst du bitte das Gepäck der Damen in ihre Zimmer tragen Aldridge“.

Sprach seine Mutter ruhig, und er ging sofort vor die Tür und nahm das Gepäck der Frauen an sich. Als er zurück kehrte waren die Frauen schon durch den Flur verschwunden, Mom brachte sie offensichtlich in den beiden Gästezimmern unter in denen Tante Lusandra und Onkel Danny zu den Festtagen immer nächtigten wenn sie von Alderaan zu Besuch kamen.

„Hey Noa!“

Aldridge hatte mit langen Schritten zu ihr aufgeschlossen und befand sich mit dem letzten Schritt neben der dunkelhaarigen Frau, die er in etwa in Mirandas Alter schätzte. Hübsch war sie, wirkte lustigerweise mit ihrem Teint, ihren dunklem Haar und den dunklen Augen als wäre sie eine entfernte Cousine. Seine Mutter war mit Jedi Cheetah in dem größeren der beiden Zimmer verschwunden. Die Gelegenheit um zu sehen was sie für eine war. Obwohl ihn die Frage, wer genau sie war und was sie hier machte feste auf der Zunge brannte, wies er auf ein Foto an der Flurwand. Es zeigte ihn nach einem Abenteuertripp. Vor drei Jahren hatte er einem Freund geholfen eine Fischfarm mitten im Sumpfgebiet hoch zu ziehen. Zwar hatte es auf der Baustelle normale Sanitäre Anlagen gegeben, aber irgendwie hatten er und die anderen Jungs irgendwie nur einmal die Woche Zeit gehabt sich zu rasieren..und waxen war da auch nicht drin gewesen. Er hatte sich mit seinen vielleicht 12 Brusthaaren wie ein ungepflegter Affe gefühlt. Aber Wochenlang deswegen ausgelacht zu werden wäre es nicht wert gewesen. Dabei sollte niemand Haare unterhalb des Halses haben verdammt!

„So sehe ich übrigens mit Haaren und richtigen Erwachsenenhosen aus!“

Er lachte laut auf tippte schmunzelnd mit dem Zeigefinger auf das alte Bild.

„Komm ich zeig dir schon mal dein Zimmer“.

Seine Mutter und Cheetah waren noch nicht wieder aufgetaucht, besprachen ganz sicher Dinge die nur für deren Ohren bestimmt waren. Er bedeutete Noa mit einem Kopfnicken ihm zu folgen. Das Gepäck der Frau war zum Glück nicht all zu schwer.

„Da sind wir schon.“

Lud er sie ein paar Schritte weiter in das Sonnenlicht durchlutete Zimmer ein. Es war keine Luxus Herberge, aber doch wirklich gemütlich. Es gab einen Schrank, einen Schreibtisch, ein kleines Holo TV und das gemütliche Doppelbett. Sein Vater hatte zudem in dieses, genau wie in das Zimmer von Jedi Cheetah kleine Bäder einbauen lassen, die Esparzas und Trineers neigten zu Badezimmer Arien. Zusätzliche Bäder verhinderten sehr gut mögliche Staus und Familiendramen.

„Wenn du mal schwimmen möchtest, im Keller haben wir einen kleinen Pool“.

Aldridge wollte sich schon umdrehen und gehen als ihn die Neugierde doch packte.

„Auch auf die Gefahr hin es nicht wissen zu dürfen, was hast du in diesem Polizei Ding für eine Rolle?“

- Naboo - Theed - Norden - Trineers Haus - mit Noa -​
 
- Naboo – Theed – Nord Bezirk – Haus der Trineers – Mit Cheetah, Deanna, Aldridge –

Noa hielt es für sehr wahrscheinlich, dass ihr Zimmer in dem für sie vorgesehenen Hotel im Theed auch nicht luxuriöser gewesen wäre als das Gästezimmer, das der Captain Trineers Sohn ihr gerade zeigte. Natürlich hatte sie sich eine teure Suite mit allerlei Schnick-Schnack vorgestellt (und sie war, was das anging, von ihrem vorletzten Besuch auf Mon Calamari auch noch ein klein wenig verwöhnt), doch wenn sie ganz, ganz ehrlich war, dann war ihr schon bewusst, dass man sie nicht in ein fünf Sterne Hotel einquartiert hätte. Sie waren hier um zu arbeiten und nicht, um sich 24/7 im Spa mit Massagen und Schlammbädern verwöhnen zu lassen. Und nur am Rande, das wäre ohnehin nicht Noas Ding gewesen.

"Das Zimmer ist hübsch. Danke."

Aldridge Trineer hatte Cheetahs und ihr Gepäck getragen. Na also, so weit entfernt vom Hotelservice waren sie gar nicht. Er machte einen umgänglichen Eindruck, nicht zuletzt weil er mit einer gesunden Portion Selbsthumor zugegeben hatte, dass sein Auftritt unten im Wohnraum ziemlich peinlich gewesen war. Noa mochte Leute, die über sich selbst lachen konnten. Sie konnte das ebenfalls, wenn sie nicht gerade damit beschäftigt war, auf jemand anderen sauer zu sein.

"Die Erwachsenen-Hosen stehen dir übrigens besser."

Merkte sie an, nachdem er sie schon auf eines der Bilder von sich aufmerksam gemacht hatte, die an der Wand im Treppenhaus und im Flur hingen. Normalerweise neigten Eltern dazu, peinliche Fotos von ihren Kindern auszustellen. Hier war genau das Gegenteil der Fall: das Bild zeigte einen erschöpft aber glücklich aussehenden, jungen Mann mit Haaren auf dem Kopf, im Gesicht und sogar auf der Brust - also überall dort, wo sie bei einem echten Kerl hin gehörten - und in zwar lässiger, aber keinesfalls peinlichen Kleidung. Peinlich sah die Version aus, die leibhaftig vor ihr stand. Das einzige, das sich nicht an ihm verändert hatte, war sein grandios trainierter Körper. Diese Arme! Da waren Muskeln so weit das Auge reichte, richtige harte Männer-Muskeln, die Noa gerne einfach mal so aus Neugier angefasst hätte, nur um zu wissen wie sie sich anfühlten. Sie tat das manchmal bei Leandro, um zu testen ob er sein Training auch nicht vernachlässigte, wie sie behauptete. Das fand ihr Bruder zwar bizarr, aber es gefiel ihm, seine Muskeln anzuspannen und damit anzugeben. Wer sich etwas hart erarbeitete, wollte es auch ab und zu vorführen. Das war nicht anders bei Frauen, die sich zwei Kleidergrößen herunter hungerten und dann ins Wellness-Bad gingen, um sich dort im Bikini zu präsentieren.

"Ähm."

Sie hatte irgendwie den Faden verloren. Was hatte sie sagen wollen? Ach ja! Er hatte ihr eine Frage gestellt.

"Was ich beruflich mache ist nicht wirklich ein Geheimnis. Es ist sogar ziemlich öffentlich."

Er hatte wissen wollen, welche Rolle sie bei dem Zusammenspiel zwischen Jedi, Polizei und Serienkiller übernahm.

"Ich bin Journalistin und habe auf Lianna meine eigene Kolumne über die Jedi. Die ist noch ziemlich neu und ich begleite Cheetah um neue Themen und Inhalte zu finden. Mit anderen Worten, an dem Fall, an dem deine Mutter arbeitet, bin ich primär gar nicht interessiert. Höchstens sekundär."

Noa grinste.

"Trotzdem musste ich eine Verschwiegenheitserklärung unterzeichnen und ich gebe zu, das ist alles schon ziemlich interessant. Ermittlungen, Fahndungen und diesen ganzen Kram kennt man doch sonst nur aus den Krimis im Holo-TV."

Im Holo TV waren diese Geschichten jedoch nachgestellt. Es gab keine echte Gefahr, die Geschichten waren frei erkunden und blutige Wunden waren nur das Werk geschickter Maskenbildner. Hier in Theed dagegen war augenblicklich alles, das Noa erlebte, sehr real. Sie musste nur an Bilder denken, die Captain Trineer ihnen auf der Polizeiwache gezeigt hatte. Tote Kinder, verstümmelte Leichen... ein grausames Schlachtfeld der Selbstinszenierung. Doch warum? Sie hatte noch nie furchtbareres gesehen.

- Naboo – Theed – Nord Bezirk – Haus der Trineers – Mit Cheetah, Deanna, Aldridge –
 
- Naboo - Theed - Zentrum - Department 12 - Büro - Tionne -​

Comlink Dienst zu schieben war echt schei.ße. Nicht das Tionne nicht froh war nach den vielen Einsätzen in den letzten Tagen mal an ihrem Schreibtisch zu sitzen. Aber die vielen unnötigen Anrufe von hysterischen Bürgern oder Scherzkeksen hatten ihr viel zu schnell die Konzentration, Geduld und die Laune geraubt. Seitdem sie die Presse und die Bürger informiert, naja im Grunde eigentlich nicht informiert sondern nur in Angst und Schrecken versetzt wurden, mangels Möglichkeiten irgendwelche tieferen Details mitteilen zu dürfen, spielten alle echt verrückt. Aber auf der anderen Seite wäre es schlicht unverantwortlich gewesen die Bevölkerung im Dunkeln zu lassen..der Gefahr durch diesen oder eben die Bastarde arglos ausgeliefert. Tionne musste gähnen. Dann streckte sich die Naboo ausgiebig, rückte ihr Headset zurecht und seufzte leicht als ihr ein kleiner Piepton das nächste Gespräch ankündigte. Was solls, dachte sich die Polizistin, die Schicht dauerte ja nur noch läppische acht Stunden.

„Theed Police Department, Revier 12, Sie sprechen mit Detective Sanders. Was kann ich für Sie tun?“

Sie bekam keine Antwort sondern nur ein schmerzlich lautes Knacken zu hören, gnaah irgend ein Depp hatte wohl sein Comlink in der Hosentasche aktiviert oder ihr wurde wieder ein Streich gespielt. Tionne widerstand dem Drang die Leitung sofort zu kappen und bat noch einmal um Meldung. Ihre Finger langten schon nach ihrem Kaff Becher als sich endlich jemand an der anderen Seite der Leitung meldete.

„Mr. Astor möchte Ihnen eine wichtige Botschaft übermitteln. Er wartet in der Dyson Privatschule auf Ihren Besuch..“

Die künstlich verzerrte Männerstimme fraß sich geradezu in Tionnes Kopf. Das war kein Scherzanruf. Astors Verschwinden war nicht in die Presse durchgesickert, seine Erwähnung konnte hier keine Zufall sein. Ihre Hand aktivierte sofort die Ortung, wenn sie diese Stimme nur noch einen Moment in der Leitung halten könnte....

„Sie werden erwartet, lassen Sie den Senator nicht zu lange warten“.

„Sir sagen Sie mir ihren Na...“

Und schon wurde die Verbindung unterbrochen. Tionne sprang mit einem so kräftigen Ruck auf das ihr Stuhl ins schwanken geriet und schließlich mit einem lauten scheppern umkippte. Da weder Captain Trineer noch Dean Gram, der Senior Detective im Revier war, war sie der Ranghöchste Cop im Revier. Tionnes Beine wurden weich, sie hatte noch nie die gut geölte Sondereinsatz Maschinerie in Gang setzen müssen. Fürs Schiss vor der Situation haben blieb jetzt keine Zeit. Ihre Bürotür flog auf und sie sprach Adam „Archie“ Archer, den Revier Frischling im vorbeigehen an.

„Sieh zu das du Mr. Sheldon an die Leitung kriegst Archie! Sag ihm das wir in ein paar Minuten mit einem Transporter vor seiner Tür stehen!“.

Die Blondine eilte mit langen Schritten in den Hauptraum.

„Code Red Leute!“

Die Jungs die zur Sondereinheit gehörten, die, die eben wissen durften und mussten was eben jener Code bedeutete sprangen auf und ließen ihre Kollegen und alle anwesenden Zivilisten mit ratlosen Blicken zurück. Tionne wählte, ihre Füße mit dem Eilschritt in ihren privaten Stiefeln ruinieirend, Captain Trineers Nummer. Sie wusste wo die verdammte Privatschule war, erst vor zwei Wochen waren Sie da gewesen und hatten die Leichen der Dyson Familie aus der Privatwohnung im Dachgeschoss des Gebäudes geholt. Trineers vertraute Stimme erklang noch bevor sie einen Fuß in den Gleiter gesetzt hatte. Tionne schilderte ihr kurz aber bündig die aktuellen Ereignisse und holte sich den strickten Befehl ein, nicht zu zu greifen bevor der Captain nicht mit Jedi Cheetah an der Schule war.

„Bringen Sie eine Ihrer Westen für Miss Cortina mit! Meine werden ihr garantiert viel zu klein sein!“

Oh ja..das mit dem "zu klein" kam ganz sicher hin..tehe..

- Naboo - Theed - Zentrum - Department 12 - Hangar - Tionne -​
 
- Naboo - Theed - Norden - Trineers Haus - Gästezimmer - mit Noa -​

Aldridge hob Noas Koffer hoch und legte ihn auf den Schreibtisch, so würde sie nachher ihre Kleidung einfacher einsortieren können. Aldridge mochte es sehr solche Dinge für Frauen zu tun, egal wer sie waren und wo sie her kamen. Sein Dad hatte ihm von Kindesbeinen eingebläut das ein Mann der Frauen nicht half, wenn er helfen konnte, kein richtiger Mann wäre. Recht hatte er.

„Oh die Arbeit meiner Mutter ist garantiert spannend, aber das was sie da gerade bearbeitet..ich würde ihr sehr wünschen das das bald vorbei ist“.

Er fuhr sich über die Stoppeln auf seinem Kopf und zuckte mit den Schultern, als er einen langen Arm machte um das Fenster zu schließen das bis eben offen gestanden hatte. Nicht das ihr noch kalt wurde.

„Du bist Journalistin, lebst auf Lianna und schreibst eine Kolumne über die Jedi.“

Zählte er ihre spannenden Fakten unnötigerweise noch einmal auf. Ein Grinsen huschte über sein Gesicht als er seine Fakten auf den imaginären Tisch legte.

„Das finde ich extrem lustig, also nicht das mit der Journalistin, das ist nämlich ganz schön beeindruckend! Ich lebe in Lora Curich und kenne sogar eine Jedi. Meine Schwester ist mit ihr zusammen, naja seit kurzem erst, aber wenn dir mal der Stoff ausgeht...“

Ihm war klar das das bei den Jedi wohl kaum passieren würde...

„..die beiden Mädels bieten Potenzial für eine schnulzige Soap Opera..Naja mal Spaß beiseite“.

Er dachte an die letzten Wochen, seine Mutter war extrem angespannt und durch die Presse geisterten schreckliche Berichte und Gerüchte. Auch an Kritik am TPD war nicht gespart worden.

„Ich weis nicht was da abgeht, und ich muss sagen das ich darüber froh bin, aber ich glaube das ist nicht ungefährlich..ich glaube das du spannendes Material für deine Kolumne kriegst wenn du deinen hübschen Kopf immer hinter dem von Jedi Cheetah hälst“.

Der ehemalige Sport Profi knipste ihr rotzfrech grinsend ein Auge zu, schmunzelte und ging an ihr vorbei. Bevor er seine Hand an die Türklinke legte drehte er sich noch einmal zu ihr um .

„Bitte bedien dich in der Küche wann du's magst. Und wenn dir etwas fehlt oder du einen Wunsch hast, sag mir bescheid und ich besorg es dir beim nächsten Einkauf. Ich bin noch eine Woche auf dem Planeten, so lange stehe ich dir gern zu Diensten.“

Er schenkte ihr ein freundliches Lächeln und zuckte mit den Schultern.

„Ich schätze du hast nen weiteren Leser gefunden“.

Dann schlurfte er aus dem Zimmer, und beschloss sich jetzt ganz eilig seine Schwimmtasche zu nehmen, nicht das noch die Königin an der Tür klopfte während er hier in seinen Badeshorts herum tigerte...

- Naboo - Theed - Norden - Trineers Haus - Gästezimmer - mit Noa -​
 
[Naboo, Theed, Hotel]- Cris

Am Hotel angekommen brachte Cris das Einchecken an der Rezeption zügig hinter sich und suchte ohne Umwege das ihm zugewiesene Hotelzimmer auf, das sich als solide Mittelklassevariante erwies – kein übertriebener (und für einen vermeintlichen Beamten der NRSF im Einsatz unnötiger) Luxus, aber auch kein sichtbarerer Schmutz oder ein allzu ungemütliches Bett. Beiläufig stellte Cris seinen Koffer ab und warf einen kurzen Blick auf die Minibar – sofort ins Auge fielen ihm eine Flasche Wein gefertigt aus einer lokalen Rebsorte und ein winziges Fläschchen corellianischen Whiskeys – bevor er sich auf den Stuhl vor dem Arbeitstisch sinken ließ und mehr oder minder interessiert das Hinweishologramm studierte, das daraufhin vor ihm aufflammte und ihn auf die Hausordnung des Hotels sowie Möglichkeiten der fußläufigen Nahrungsaufnahme aufmerksam machte.

Nachdem der Informationsfluss an ihm vorbei gerieselt war rieb der ehemalige Sturmtruppler sich mit einem leisen Seufzer die Schläfen, bevor sein Blick wieder in Richtung der Minibar wanderte – irgendwie hatte er das Gefühl, einen Schluck vertragen zu können (schon alleine, weil Noa hier auf Naboo aufgetaucht war), doch sein Pflichtbewusstsein ließ ihn diesen Wunsch fast so schnell wieder vergessen, wie er aufgekommen war. Trineer hatte nur von einer kurzen Pause gesprochen – und ohnehin bestand jederzeit die Möglichkeit, dass sich etwas Außerplanmäßiges ergab.

Als nächstes fiel ihm das Kommunikationsterminal seines Zimmers ins Auge, welches auch außerplanetare Holonetzverbindungen innerhalb der Republik erlaubte. Sollte er vielleicht Selby auf Lianna kontaktieren, ihn fragen, wie es Lorraine ging, mit ihr selbst sprechen? Ihr Abschied war etwas überhastet ausgefallen und seltsam, da sie scheinbar beide nicht so ganz wussten, was sie von der kurzen Annäherung am Abend zuvor zu halten hatten. Seine Tochter hatte verständnisvoll auf seine Erklärung reagiert, dass sein Job es war, der seine Anwesenheit auf Naboo erforderte – und nur seine – doch wie mochte es um ihre Gedanken bestellt sein? Schließlich hatte sie explizit den Wunsch geäußert, einmal Naboo kennenzulernen – und jetzt war er ohne sie hierher geflogen. Vielleicht war sie enttäuscht? Natürlich hätte er seine Entscheidung nicht anders treffen können, doch vielleicht hätte er sich ein wenig mehr Zeit damit lassen sollen, sie ihr zu erklären. Er war schon ein toller Vater. Kein Wunder, dass Noa keine Lust darauf hatte, sich dieses sich abzeichnende Elend anzutun – wenngleich er stark vermutete, dass die regelmäßige Anwesenheit einer Frau sich vermutlich eher positiv auf Lorraines Entwicklung auswirken würde. Aber was wusste er schon?

Bevor er sich jedoch zu einer Entscheidung durchringen konnte, meldete sich ein anderes Kommunikationsgerät – sein Comlink – mit hörbarem Zirpen und nötigte ihm eine Reaktion ab. Rasch fischte er es aus der Innentasche seines Jacketts und nahm den Anruf entgegen.

„Sheldon?“


„Mr. Sheldon? Archer, Zwölftes Department. Wir haben einen Hinweis auf den Verbleib von Senator Astor – ein Wagen ist zu Ihnen unterwegs.“

„Verstanden.“


Mehr Austausch war nicht notwendig. Cris unterbrach die Verbindung, überprüfte routinemäßig den Sitz seines Schulterholsters und der Ersatzenergiezellen, die er für seine Waffe mit sich führte, und verließ sein Hotelzimmer in Richtung des Vorplatzes.

Der Polizist namens Archer hatte nicht zu viel versprochen – kurz darauf erschien ein Streifengleiter des TPD mit heulenden Sirenen am Vorplatz, dessen Besatzung Cris nach seinem Einsteigen darüber aufklärte, dass sich ein nicht identifizierter Anrufer beim Department gemeldet und eine gewisse Dyson-Privatschule als Ort angegeben hatte, an dem Astor zu finden war. Sofort wurde Cris die Signifikanz dieses Ortes klar – dort waren bereits Opfer des mysteriösen Lichtschwertmörders gefunden worden, wie er in den Dossiers gelesen hatte. Handelte es sich also doch um einen Täter – oder trieb man die Verwirrung ganz einfach auf die Spitze?

Der Weg vom Hotel zur Privatschule war nicht lang, doch natürlich war der Gleiter mit Cris und den beiden Streifenbeamten an Bord nicht das erste Fahrzeug am Tatort. Mehrere andere Gleiter mit Blaulicht riegelten den Verkehr um den Gebäudekomplex ab, außerdem sah Cris mindestens einen größeren Lastgleiter, an Bord dessen etwa ein taktisches Einsatzkommando hätte transportiert werden können. Einige entsprechend schwer bewaffneten und gepanzerten Polizisten schien sich dann auch um eine Art mobile Einsatzzentrale versammelt zu haben und studierten etwas, das ganz nach den Plänen des Gebäudes aussah. Als Cris aus dem Gleiter stieg, brach eine Geräuschwelle aus erregtem Stimmengewirr über ihm zusammen – am Rand der Absperrungen hatten sich scheinbar einige Schaulustige und Angehörige der lokalen Presse eingefunden, die mit den die Absperrung bewachenden Polizisten scheinbar wild diskutierten. Kurz ließ Cris seinen Blick über die Menge schweifen, ehe er sich in Richtung der Einsatzkräfte orientierte, die wohl den Zugriff durchführen würden. Betont beiläufig ließ er seinen Ausweis aufblitzen, bevor er sich an die blonde Polizistin (Tionne) wandte, die augenscheinlich für den Moment weisungsbefugt war. Von Trineer, der Jedi oder auch nur Noa war noch nichts zu sehen.


„Wann beabsichtigen Sie reinzugehen?“, fragte er unverblümt und warf jedem der Polizisten in der ersten Reihe des um den Tisch mit den Karten versammelten Pulks – vermutlich die einzelnen Teamleiter – einen kurzen Blick zu.

„Die Zeit könnte drängen.“

Demonstrativ warf er einen Blick über seine Schulter.


„Außerdem würde ich empfehlen, die Presse irgendwie loszuwerden – zumindest aus der unmittelbaren Umgebung. Wir können nicht ausschließen, dass es hier heiß hergeht, sollten sich Ihre Informationen als korrekt erweisen.“


„Captain Trineer hat strikte Anweisung gegeben, nicht zuzugreifen, ehe sie und die Jedi vor Ort sind“, warf einer der gepanzerten Polizisten, der neben der Blonden stand, ein.

„Nun… bis dahin könnte es zu spät sein“, erwiderte Cris nüchtern.

„Außerdem ist Captain Trineer der NRSF gegenüber nicht weisungsbefugt.“


Seine blauen Augen fixierten wieder die Polizistin.


„Geben Sie mir ein Team – oder soll ich alleine rein gehen?“


[Naboo, Theed, vor der Dyson-Privatschule]- Cris, Tionne, Spezialkommandos des TPD
 
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- Naboo – Theed – Nord Bezirk – Haus der Trineers – Noas Gästezimmer –

Zum ersten Mal alleine in ihrem Zimmer schaute Noa sich noch einmal um. Über dem kompakten Schreibtisch an der einen Wand, direkt neben dem Projektor für das Holofernsehen, hing ein gemütliches Bild an der Wand. Es war kein Gemälde, keines dieser abstrakten Werke, die Thalia anfertigte und die man mit großem „Ohh“ und „Ahhh“ bestaunte, ohne wirklich etwas darauf zu erkennen, sondern eine echte Landschaftsaufnahme von irgendwo, wo es schön war. Aldrige Trineer hatte die Tür hinter sich geschlossen. Ein komischer Typ, dachte Noa sich, während sie das kleine, aber feine Bad inspizierte. Sie kam noch immer nicht darüber hinweg, dass ein Typ wie er, rein physisch pure Männlichkeit, sich seine Körperhaare entfernte wie eine Frau. Sie musste wirklich im Holonet nachlesen, ob das auf Naboo Gang und Gebe war. Selbst Frauen taten das doch nur, weil sie dem Modediktat unterworfen waren. Niemand machte das wirklich freiwillig. Abgesehen davon war er allerdings nett gewesen, wenn auch ein bisschen aufdringlich. Er hatte sie ja förmlich angefleht, ihn anzusprechen, sollte sie noch irgendetwas benötigen. Vielen Dank, aber einkaufen konnte Noa ganz gut alleine, dafür brauchte sie keinen halbnackten Muskelprotz.

Sie war nicht der Typ, der sich an einem fremden Ort sofort häuslich einrichtete. Anstatt ihre Klamotten im einen der Schränke einzuräumen lebte Noa lieber aus der Reisetasche. Das ersparte ihr unnötige Arbeit. Ausserdem wusste sie ja nicht einmal, wie lange die hier bleiben würde. Es war gut möglich, dass sie übermorgen schon wieder nach Hause fliegen würden. Okay, die Chancen dafür standen nicht soooo gut, aber in der Theorie war es durchaus eine Möglichkeit! Start sich um ihr Gepäck zu kümmern, weihte Noa also das Klo ein und schrieb eine kurze Nachricht nach Lianna, an Cloé und Robin, um mitzuteilen dass sie gut angekommen war und man sie - mehr oder weniger - in die Ermittlungen eines lokalen Falls involvierte. Im Anschluss daran, Noa war nicht ganz sicher, was sie als nächstes tun sollte, klopfte sie an die Tür des zweiten Gästezimmers. Sie hatte eine Frage im Kopf, die sie interessiert war Cheetah zu stellen. Es war nichts besonders wichtiges, aber Noa war neugierig. Die Cathar öffnete die Tür und winkte sie herein. Sie schien ebenfalls nichts ausgepackt zu haben, denn die Tasche, die auf ihrem Bett stand, sah noch rund und voll aus.


"Was beschäftigt sie?"

Wollte sie wissen. Diese Frage hatte sie Noa während dem Flug schon ein paarmal gestellt. Sie wusste genau, wann es im Kopf der Journalistin arbeitete und Noa fragte sich, ob sie sich daran je gewöhnen würde. Cheetah war jedenfalls sehr direkt im Umgang mit ihr. Bestimmt waren aber nicht alle Jedi so.

"Ich habe mich gefragt, warum Ihr wohl zugestimmt habt, bei Captain Trineer Zuhause zu wohnen."

Rückte Noa mit ihrer Frage heraus.

"Nicht, dass ich was dagegen hätte. Ich hab' mich nur gefragt, ob es einen Grund gab."

Bevor sie antwortete, verzog sich das Gesicht der Katzenfrau zu einem Lächeln.

"Aber Sie hätten sicherlich auch nichts dagegen gehabt, unter einem Dach mit Lt. Sheldon zu schlafen, nicht wahr?"

Mit dieser Bemerkung überraschte Cheetah Noa völlig. Wie beim Diebstahl ertappt suchte sie nach einer Erklärung. Die Cathar lachte tief und zufrieden.

"Eigentlich...schon."

Widersprach sie zögerlich. Wie hatte die Jedi das nun wieder gemerkt? Noa war sich ziemlich sicher, ihr nichts über ihr verkorkstes Liebesleben erzählt zu haben.

"Es ist kompliziert."

Gestand sie schließlich.

"Ah. Das erklärt einiges."

Die beiden gelben Augen fixierten Noa neugierig, doch Noa war fest entschlossen, nichts weiter dazu zu sagen. Sie war fest entschlossen sich zu bessern und nicht jedem zweitbesten Gesprächspartner auf die Nase zu binden, was für eine hoffnungslose Niete sie in Sachen Beziehungen war. Sie hatte es noch nie geschafft, einen Mann länger als ein paar Monate an sich zu binden. Ihre längste Beziehung war mit Jerome gewesen. Sie waren fast ein ganzes Jahr zusammen gewesen, doch die letzten Monate davon waren ziemlich... intensiv gewesen. Intensiv negativ.

"Nun, so lange uns das hier keine Probleme macht..."

"Auf keinen Fall."

Nicht von ihrer Seite aus, da war sich Noa sicher. Sie wollte und musste professionell sein, Profi und Erwachsene in einem. Cheeatah nickte, zufrieden, wie Noa glaubte, und holte Luft zu einer Antwort, wurde durch das laute Ertönen ihrer beiden Namen jedoch jäh unterbrochen. Es war Captain Trineers Stimme, die sie rief.

"Wir verschieben das auf später."

Vertröstete Cheetah sie knapp und lief vor Noa die Treppe hinunter.

- Naboo – Theed – Nord Bezirk – Haus der Trineers – Mit Cheetah und Deanna –
 
- Naboo - Theed - Norden - Trineers Haus - mit Noa, Cheetah, Aldridge -​

Es gab nur drei Personen die sie einen Großalarm auslösen lies ohne diese Entscheidung weiter zu hinterfragen. Zum einen war da Jules, dem sie wie niemand anderem vertraute, Dean Gram, ihr guter Freund und Kollege der ihr mit seiner Erfahrung und seinem Rat stets zur Seite gestanden hatte seit sie befördert worden war. Tja und dann war da noch Tionne Sanders, die zwanzig Jahre Jünger als diese Männer war, eben genau so viel weniger Erfahrung als die beiden hatte, aber an Cleverness und Besonnenheit nicht zu übertreffen war. Deanna wusste das Sanders jeden Fakt gründlich gecheckt haben würde bevor sie die ganz große Glocke geläutet hatte.

Die Polizistin schlüpfte eilig in flache Schuhe und rief Jedi Cheetah und Miss Cortina aus ihren Zimmern. Es dauerte vielleicht eine Minute bis die beiden Frauen bei ihr waren, beide hatten sich in so kurzer Zeit natürlich nicht umkleiden können. Aber keiner trug ein Sommerkleid und High Heels...das war doch was.


„Ich bin gerade vom Revier alamiert worden, ein anonymer Hinweis ist eingegangen. Es ist gut möglich das wir unserem Täter sehr nahe auf den Fersen sind. Mit ein bisschen Glück finden wir auch Mr. Astor“.

Ohne weitere Erklärung öffenete sie sie Haustür und bat die beiden heraus als sie fast in Graham liefen der just in diesem Moment zur Tür rein kam, naja oder eher wollte, hielt er den altmodischen Schlüssel noch in der Hand. Deannas Herz ging auf, er hatte zerzaustes Haar, sich gestern das letzte mal rasiert, und dieses Holzfällerhemd an. Es gab keinen attraktiveren und süßeren Mann auf dem Planeten.

„Schatz ich muss zum Einsatz! Das sind unsere Gäste, ich erkläre dir später alles. Ich liebe dich!“

Und seine hellblauen Augen blitzten erfreut aber leicht verwirrt durch die Gläser seiner Brille auf, als sie auf die Zehenspitzen ging, ihn umarmte und er sich leicht vorn über neigte um einen Kuss auf die stoppelige Wange entgegen zu nehmen.

„Okay bitte pass auf dich auf!“

Er nickte den beiden anderen Frauen freundlich zu bevor er die drei an sich vorbei ziehen lies. Deanna lächelte noch als sie den Speeder startete, schön noch einen Moment mit ihrem Fels abbekommen zu haben.

Der Flug zum Tatort war von relativ kurzer Dauer, die Dyson Schule war am Rande des Stadtzentrums, und vom Norden her sehr leicht zu erreichen. Deanna war froh, mit ihrem privaten Speeder konnte sie eben nicht das Tempo anlegen das sie im Zweifelsfalle bei hohem Verkehrsaufkommen benötigt hätte. Einzig das überwinden der weitläufig angelegten Absperrungen hatte ein wenig Zeit gekostet. Die Polizistin lächelte trotz der aufkommenden Anspannung. Das für den Fall gegründete Sondereinsatz Kommando funktionierte mittlerweile wie eine gut geölte Maschine. Scheinwerfer, die Swat Teams, der Aufbau des provisorischen Kommandostandes. Alles was getan werden musste war getan. Und nicht von Dean Gram oder Jules, die junge Tionne hatte gerade die Fäden in der Hand. In solchen Situationen zeigte sich aus welchem Holz ein Cop gestrickt war. Miss Sanders war aus knallhartem geschnitzt.


„Folgen Sie mir einfach!“

Deanna stieg eilig aus und ging auf die Ansammlung ihrer Männer zu. Adam Archer, der fast noch halbstarke junge Mann lief eilig auf sie zu. Der blonde Junge sah fast verloren aus in seiner Schutzkleidung, lies es sich aber nicht nehmen, ihr ihre eigene Weste, ihr Blastergewehr und ihr Headset zu überreichen.

„Danke Archer! Wo finde ich Detective Sanders?“

„Gleich da drüben Ma'am“.

Deanna bedankte sich, zog sich die schwere Schutzweste über, welche ihren Rang durch die aufgesteckte Polizeimarke und zwei Sterne zeigte, und setzte ihr Headset auf. Ein Blick über ihre Schulter verriet ihr das Cheetah und Miss Cortina ihr wie von erbeten folgten. Gute Güte, sie hatte eine Jedi hier, die Karten konnten nicht besser stehen. Deanna erlaubte sich jetzt gerade ein wenig Hoffnung zu haben, nach all den Rückschlägen musste das einfach sein. Die wenigen Schritte zum Kommandostand begangen die Frauen schweigend, und so konnte die Polizistin unfreiwillig den Auftritt von Mr. Sheldon mitbekommen. Der blonde Mann stand genau wie die nicht weniger blonde Sanders am Tisch und legte einen Ton an wie ein Actionheld aus einer billigen Holoprojektion. Das er sie noch nicht erspäht hatte kam ihr durchaus gelegen, er wollte einen starken Auftritt? Dann durfte sie auch einen haben.

„Captain Trineer ist schon hier Mr. Sheldon“.

Sie stellte sich mit an den Tisch und begrüßte ihre S.w.a.t Leader mit einem freundlichen Nicken um sich wieder Sheldon zu zu wenden.

„Sie bekommen ihr Team, und einen guten Tipp dazu um eine gute Zusammenarbeit zu gewähren. Es gibt hier nur eine Person die hier die Hosen an hat und das bin ich. Verstehen Sie mich nicht falsch! Ich bin dankbar das Sie hier sind, und werde Ihnen in jeglicher Hinsicht zuarbeiten. Aber Sie werden keinen meiner Einsätze durch ihren Eifer torpedieren. Sonnst werden Sie sich die Hauptshow vor einem Projektor ansehen“.

Aus dem Augenwinkel nahm sie Sanders bitteren Kampf nicht zu grinsen wahr, die anderen Männer am Tisch beobachteten die unnötige Konfliktsituation die er ausgelöst hatte interessiert.

„Sie haben absolut recht Mr. Sheldon. Ich bin der NRSF gegenüber nicht weisungsbefugt. Trotzdem lasse ich weder mich noch meine Leute von ihrem Testosteron bespritzen“.

Die Worte der Naboo hatten ihre Kehle ruhig und geordnet verlassen, sie war jemand der in der Regel in sich ruhte. Aber wenn er Kompetenzspielereien wollte, dann konnte er sie bekommen. Sie würde ihn im Zweifelsfall vom Tatort entfernen lassen und sich mit den Folgen der Aktion nach dem Einsatz beschäftigen.

„Ich bin auf Sie angewiesen Mr. Sheldon, bitte entziehen sie sich dieser Verantwortung nicht“.

- Naboo - Theed -vor der Dyson-Privatschule - mit Cris, Noa, Cheetah, Tionne, Spezialkommandos des TPD -​
 
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