Nal Hutta, Nar Shaddaa (Y'Toub-System)

[Nar Shaddaa - Straßen] - Alleine

"Syun'? Hier Arlan. Der Mann hat gesungen. Die Hutten sind mal wieder etwas zu frech geworden. Hau' ihnen auch noch mal von mir kräftig auf die Finger. Arlan Ende."

Arlan warf sich eine Tablette ein. Dass Melana bei dem Auftrag drauf gegangen ist, erwähnte er erstmal nicht. Zumindest nicht der Twi'Lek. Die könnte sich letzten Endes noch drüber freuen und zumindest in diesem Augenblick etwas Sympathie für die schleimigen Würmer aufbringen. Sie sollen leiden. Jeder einzige von diesen fetten Kriechern. Syun's ungezügelter Hass ihnen gegenüber würde das erledigen. Auftrag beendet. Mission erfüllt. Und wohin nun? Arlan fühlte sich hundsmiserabel. Er hat eine gute Kollegin verloren, die fast so etwas wie eine Freundin für ihn war und einige Unschuldige niedergeschossen. Sie wären ohnehin gestorben, aber im Moment kam ihm das wie eine billige Ausrede vor. Und nachdem er den Attentäter erschossen hat, fühlte er sich auch nicht besser. Oder vielleicht nur ein kleines bisschen. Er würde ihn gerne noch einmal erschießen.

Auf dem Rückflug zum Wheel sprach der Kopfgeldjäger kein einziges Wort mit Pete. Außer als der Pilot ihn fragte, wo Melana hin sei.

"Tot."
Das war aber auch das einzigste Wort. Arlan starrte aus dem Passagierfenster ins Leere. Das Nephtakolin benebelte seinen Geist, aber half ihm auch nicht zu vergessen. Nicht nur das Unglück von heute. Auch die ungläubigen Augen von der sterbenden Page Danris. Wenn Arlan in den Spiegel schaute, dann würde er das Gesicht des Assassinen sehen. Arlan war nicht besser. Vielleicht sogar schlechter. Der Meuchelmörder hatte immerhin einen guten Grund Melana kaltzustellen. Verdammt, es hätte ihn und nicht Melana treffen sollen. Sie hätte das Ding auch durchziehen können. Sie war ein gutes Mitglied der Black Sun gewesen. High Member... pah... ein Auftragsmörder der alten Schule, so etwas braucht die Organisation doch am allerwenigsten. Selbstsüchtig, egoistisch, unengagiert, was Zusammenarbeit angeht. Ein schlechter Witz, dass gerade Arlan zu den hohen Tieren einer so wichtigen Organisation gehörte.

Zum ersten mal merkte er bewusst, welchen Respekt er vor der schwarzen Sonne hatte... er hat die Beförderung zunächst freudig angenommen - als Gehaltserhöhung und erweitertes Privileg. Nun sah er die beförderung erstmals als unverdiente Ehre an. Er hat die Aufträge immer stets ausgeführt - ohne Fehler. Aber er hat sich nie um die Organisation gekümmert. Verdammter Mist. Das sollte sich nun endlich ändern.


[Hyperspace - Auf dem Weg zum Wheel - Passagierraum] - Alleine
 
[Nar Shaddaa ? Raumhafen ? Bar ?Zum Unbezähmbaren Rancor?] - Arika mit Tri'sha, Seela und Rush

Arika, Tri?sha und Seela saßen im ?Unbezähmbaren Rancor? und spielten Sabacc. Rojt, der Wolfsmensch, war beim Schiff geblieben. Da die Schmuggler niemandem trauten, blieb immer einer von ihnen bei der ?Arikas Shadow?, um sie zu bewachen. Das Misstrauen hatte sie von ihrer früheren Arbeitgeberin gelernt.

Arika hatte nun ihr drittes Spiel gewonnen und sie beobachtete die Twi?lek und deren Freund vorsichtig. Rush verlor nur ungern gegen die Schmugglerin und immer wenn Arika gewann, ließ er seinen Frust an Tri?sha aus und schlug sie. Die hübsche Alderaanerin hatte ihre Twi?lek Freundin schon mehrere Male aufgefordert ihren Freund zu verlassen, doch die wollte nicht hören.

Seltsamerweise wurde Rush diesmal nicht gewalttätig. Er starrte Arika nur grimmig an und lehnte sich zurück. Dann strich er sich durch sein kurzes schwarzes Haar und seine braunen Augen verdunkelten sich, doch dann huschte ein Grinsen über sein Gesicht.

?Arika, du beschäftigst dich doch als Personenschutz. Ich habe da ein Kind, das du beschützen könntest. Seine Eltern suchen schon seit Wochen nach jemandem. Ich habe für dich ein gutes Wort bei ihnen eingelegt.?

?Ist das dein Ernst oder willst du mich hereinlegen??

?Nein und sollte es so sein, dann bin ich vermutlich genauso hereingelegt worden, wie ihr. Doch es schein mir ein ernsthaftes Angebot. Ich werde euch zu den Leuten bringen, dann könnt ihr über das Gehalt verhandeln.?


?Okay. Du weißt ja, was wir verlangen.?

?Sicher, Gefahrenzulage und je länger der Auftrag dauert, desto höher wird euer Preis. Ich hab sie aufgeklärt.?


?Das ist gut. Wollen sie uns noch??, erkundigte sich Tri?sha.

?Ja, ihnen ist nichts zu teuer, damit ihre Tochter sicher nach Coruscant kommt. Ihre Eltern leben getrennt. Ich habe mit ihrem Stiefvater und ihrer Mutter über euch gesprochen. Ihr Vater ist auch einverstanden.?

?Gut und was sind ihre Eltern von Beruf, dass wir sie schützen müssen??,
fragte Seela.

?Ihr Vater ist Senator von Alderaan, er lebt auf Coruscant. Die Mutter war Kopfgeldjägerin, dann kurze Zeit Senatorin und arbeitet jetzt wieder als Kopfgeldjägerin mit ihrem zweiten Mann zusammen.?


?Klingt spannend und gefährlich.?, meinte Tri?sha.

?Aber wir sehen uns mal die Leute an?,
erklärte Arika.

Die vier erhoben sich und verließen die Bar. Rush würde sie zum Treffpunkt bringen.

[Nar Shaddaa ? Raumhafen ? auf dem Weg zum Auftragsgeber - Arika mit Tri'sha, Seela und Rush
 
Nar Shaddaa ? Raumhafen ? auf dem Weg zum Auftragsgeber mit Tri?sha, Rush und Seela

Die vier gingen gemächlich in Richtung Landebuchten des Raumhafens. Rush wusste genau, wo er hinmusste. Er hatte wohl vermutet, dass Arika und ihre Crew den Job annehmen würden. Also hatte er die Auftraggeber gleich zu einem Treffpunkt bei seinem Schiff bestellt. Die ?Tristar? stand nur unweit von der ?Shadow? entfernt.

?Hey, Leute, was gibt?s??, ertönte nun eine brummige Stimme von hinten. Es war der Wolfsmensch.

?Ein neuer Job, Rojt.?
, erklärte Arika.

?Ah, das ist gut!?
Der Wolfsmensch entblößte mit einem Grinsen seine scharfen Zähne.

Nun blieb Rush stehen. Die Schmugglerin hob den Blick und entdeckte einen Mann und eine Frau, mittleren Alters. Sie waren allein. Arika vermutete, dass sie ihre Tochter nicht auf Nar Shaddaa herumlaufen lassen wollten. Als Senatorentochter, war vermutlich die Gefahr einer Entführung einfach zu groß.

Arika und Tri?sha übernahmen das Reden. Schnell wurde man sich einig. Da der Vater des Mädchens ziemlich wohlhabend war, würde er die Kosten für den Transport und Schutz übernehmen. Also stimmte Arika zu, das Mädchen, Leeanna, nach Coruscant zu bringen. Die Frau versprach Leeanna so schnell wie möglich zur ?Arikas Shadow? zu bringen.

Die vier Schmuggler gingen also zu dem YT-2000-Frachter und machten ihn startklar. Das heißt, Rojt machte ihn startklar und Tri?sha, Arika und Seela warteten schwerbewaffnet darauf, dass die Senatorentochter gebracht wurde. Die Übergabe verlief ziemlich reibungslos und schon bald startete die ?Shadow? in Richtung Coruscant.

Hyperraum in Richtung Coruscant - "Arikas Shadow" - mit Tri'sha, Rojt und Seela
 
Orbit von Nar Shaddaa - imperiales Shuttle - Cockpit - Ysim und Pilot

Als sie den Hyperraum verließen, war Ysim bereits wieder in einer schützenden Trance versunken, erwachte aber just in dem Moment, in dem das magenverdrehende Gefühl verschwand.
Nachdem er sich kurz orientiert hatte, sondierte er kurz Kaliya im Bactatank, dann den anderen Passagier und schließlich den Piloten, ob er auch ja nichts unüberlegtes dachte und fühlte. Da alles in Ordnung war schaute der Sith schließlich aus dem Transparistahlfenster vor sich, wo Nar Shaddaa, der kleine dreckige überbevölkerte Mond von Nal Hutta seine Runden drehte. Auch sah er kurz dem regen Verkehr über dem Mond zu, was aus der Entfernung nicht leicht war da jedes Schiff höchstens aus einem kleinen verschieden farbigen Punkt bestand, das mit immer anderer Geschwindigkeit als das darauf folgende Schiff zu fliegen schien. Dennoch, trotz dieses Chaos gab es keine Unfälle, Zusammenstöße oder andere Probleme. Ein geordnetes Chaos. Interessant, wie Ysim fand.

Der unfreiwillige Pilot des Shuttles landete dieses auf der Nordhalbkugel des Mondes, ganz in der Nähe eines großen Komplexes das noch recht sauber und sicher aussah. Vielleicht die Firmenzentrale irgend eines Konzerns welcher genug Geld hatte um Abschaum von sich fern halten zu können. Gelandet waren sie auf einem großen Platz auf dem auch schon andere Frachter und Transporter in ungeordneter Aufstellung standen. Humanoide aller möglicher Rassen luden Fracht aus, unterhielten sich friedlich oder auch mal mit einem Blaster in der Hand, verfrachteten etwas in die Schiffe oder sahen sich einfach nur um, als wären sie Touristen. Da ein imperiales Shuttle nicht unbedingt unauffällig war sahen natürlich auch ein paar zu ihnen, machten dabei aber keine Anstalten näher zu kommen, verzogen sich aber auch nicht.

Als alle Systeme herunter gefahren waren und die Laderampe sich geöffnet hatte, sah der nun wieder ängstliche Pilot zu Ysim, der ihn mit einer Geste weg schickte.


?Verschwinde.?

Überglücklich das man ihn nicht umbrachte, flog der Mann förmlich aus dem Shuttle. Ysim erhob sich ebenfalls und ging in den hinteren Bereich, wo die Frau mit offenen Augen Ithron anstarrte. Noch konnte man sie nicht aus dem Tank nehmen, aber sie war inzwischen schon wieder stark genug um sich aufrecht bewegen zu können und alle Gliedmaßen in alle möglichen Richtungen zu drehen. Ihr ging es im Grunde schon ziemlich gut. Ysim wollte sie dennoch erst dort heraus holen wenn sie vollständig wieder hergestellt war.

?Du bist noch nicht bereit. Also warte im Tank bis ich wieder da bin.?

Mit diesen wenigen nicht wirklich informativen Worten ging der Sith Lord die Rampe hinunter. Sein Erscheinen sorgte postwendend dafür das sich alle Schaulustigen sofort umdrehten und sich anderen Dingen zuwendeten. Denn wenn so eine Gestalt aus einem imperialen Shuttle der Lambda Klasse stieg, musste er ein Sith sein. Und Sith provozierte man nicht.
Ysim, der nicht wirklich wusste was er auf Nar Shaddaa tun wollte, - der Mond war einer der wenigen Orte die er außer Bastion und Korriban kannte - ging ohne groß zu überlegen gerade aus weiter, auf eine Treppe zu die ins Nichts zu führen schien. Als er diese erreicht hatte, stieg er die grauen Stufen hinunter bis er einen Gang erreichte der auf einer Seite hin offen war sodass man mehrere hundert Meter in die Tiefe blicken konnte, bis ein dunkler Umriss die Sicht versperrte. Am hüfthohen Geländer standen unter anderem zwei Trandoshaner, ein Barabel und ein Insektoid, aber vor allem Menschen und Twi?leks. Diese sahen ausnahmslos alle auf die andere Seite der künstlichen Schlucht, wo ein Gleiter mit rot und blau leuchtenden Lichtern stand. In diesem auf der Stelle schwebenden Fahrzeug wurde gerade eine an den Händen gefesselte Gestalt hinein gedrängt. Der Humanoide der ihn dort hinein stieß war aus der Entfernung, wegen der andauernden Nacht und den Schatten kaum zu erkennen, schien aber nicht allzu körperlich stark zu sein.
Ysim schaute nur kurz hinüber und ging dann weiter, da ihn Scharmützel zwischen den örtlichen Sicherheitskräften und irgend welchem Geschmeiß nicht interessierte.
Als er den Gang so weiter ging und jedes einzelne ihm entgegen kommende Individuum genaustens nach gegen ihn gerichtete aggressive Gefühle und Gedanken ?laß?, entging ihm ein kleines Stück Metall auf dem Boden, auf das er dann auch trat. Da seine schwere Rüstung und gepanzerten Stiefel jedes so kleine Stück mühelos zermalmen konnten, war es auch nicht nötig darauf zu achten...

Doch als er darauf trat passierte etwas mit dem er nicht gerechnet hatte. Wie von einem Blitz getroffen schossen plötzlich Strom durch seine Rüstung und seinen Körper, sodass er betäubt zur Seite torkelte.
Noch bevor sich die Finsternis aufgelöst hatte und er seine Glieder wieder richtig bewegen konnte, stieß man ihm irgendwas gegen den Kopf, was ihn zu Boden warf und erneut die Orientierung nahm.
Seine Selbsterhaltungstrieb sorgte jedoch im gleichen Moment dafür das sich die Macht um ihn sammelte und in alle Richtungen explosionsartig ausbreitete. Ysim hörte ein halbes Dutzend Körper gegen Wände, das Geländer und auf den Boden aufschlagen, sah aber nach wie vor nichts. Da er nicht wie Veyd?r gelernt hatte mit der Macht so ziemlich alles zu erkennen was er auch mit Augen sehen konnte, sah er in der Macht nur insgesamt 13 Präsenzen, von denen sich 7 nur ein paar Meter von ihm entfernt befanden, einige am Boden, andere standen noch.


?Für diesen Angriff werde ich euch alle auslöschen?

brüllte er und visierte die erste Aura an. Diese verströmte trotz Ysims Drohung und Machtdemonstration nicht die angemessene Angst wie es der Sith erwartet hatte. Nichts desto weniger brach er der Gestalt trotzdem das Genick. Die Leiche hatte kaum den Boden berührt, da warnte die Macht den Sith Lord vor einer Gefahr die von hinten kam. Da es dort aber keine Auren gab und Ysim im Moment nicht so recht wusste ob er der Macht und seinen Sinnen trauen konnte, zögerte er eine ganze Sekunde lang bevor er doch reagieren wollte. Eine Sekunde zu lang. Er hörte gerade noch ein Geräusch das nur ein Droide verursachen konnte, da traf ihn auch schon etwas an der Brust. Der unsichtbare Schlag warf ihn gegen das Geländer und die Wucht reichte sogar aus um ihn darüber hinweg zu schleudern!

?Nein? rief nicht nur Ysim, sondern auch noch jemand anderes, eine Gestalt die eher wütend und frustriert war als ängstlich oder besorgt. Doch der Sith schaffte es nicht mehr weder das Geländer noch den Rand des Ganges zu packen. Er schaffte es lediglich mit den Fingern am Durastahl entlang zu schaben bis die Schwerkraft ihn packte und nach unten zog. Mehrere hundert Meter tief.

Während sich sein Körper wild überschlug und er die Macht benutzte um seinen Fall abzubremsen, überlegte Ysim fieberhaft wie er das überleben konnte. Seine Augen waren nach wie vor nicht zu gebrauchen, sodass er nicht mal erkennen konnte wo er aufschlagen würde. Er konnte seinen Flug weder in eine mögliche bessere Richtung lenken, noch vielleicht Maßnahmen ergreifen um am Ende nicht zerschmettert zu werden. Als ihm klar wurde das er das nicht überleben konnte, packte er seinen Helm, riss ihn sich vom Kopf und drehte seinen Körper so das er mit dem Schädel als erstes aufschlagen würde. Wenn er schon sterben musste, dann schnell...


Nar Shaddaa - obere Ebene - in der Luft Richtung Gebäudedach
 
Orbit von Nar Shaddaa - imperiales Shuttle - Fachtraum


Wie lange der Flug wirklich gedauert hatte, wusste sie nicht. Sie wusste nur, dass sie sich wesentlich besser fühlte als vor Antritt der Reise. Irgendwann kam der Sith Meister zu ihr, und sagte ihr, dass sie noch nicht vollständig genesen sei und auf ihn warten solle. Sie nickte, und blickte weiter zu ihrem Peiniger herüber.
Sie spürte, wie der Hass in ihr immer weiter wuchs, sie beinahe zu verschlingen drohte. Nach Wochen fühlte sie sich endlich wieder wie am Leben; ein Sinn war nun endlich entstanden ? der Sinn zu töten. Sie würde sich an all ihren Peiniger rächen. Und zwar langsam, sehr langsam.

Die Bacta-Flüssigkeit umhüllte ihren gesamten Körper und erneuerte diesen vollständig. Und Ithron sah dies. Nur was er nicht sehen konnte, war das hämische Lachen auf ihrem Gesicht, da die Atemmaske den gesamten Mund vollständig verdeckte.
Kaliya spürte, wie die Flüssigkeit in ihrem Körper alles wieder erneut zum Leben erweckte und sie sich so regenerierte.
Ihre Augen waren geöffnet, langsam strechte sie den rechten Arm nach vorne und legte die Handfläche vorsichtig auf das Glas.
Wusste ihr Peiniger, was ihn erwarten würde?
Wusste sie selbst, was ihn erwarten würde? Es war ja nicht so, als wäre Kaliya bereits in der Lage, die Macht zu nutzen und Ithron wirklich zu verletzten. Doch sie war sich sicher, irgendwie würde sie es schaffen.
Sie schloss ihre Augen und beschloss, ein wenig zu schlafen.

Ein paar Stunden später erwachte sie, und sie fühlte sich so fit wie schon lange nicht mehr. Kaliya öffnete ihre Augen und schaute sich um. Es war alles so, wie bevor sie eingeschlafen war. Nur das der Sith noch immer nicht wieder aufgetaucht war.
Da sie sich fit genug fühlte, beschloss sie, den Bacta-Tank zu verlassen.
Sie tat es und kletterte aus der obigen Öffnungen heraus. Dass sie nackt war, störte sie nicht sonderlich. Immerhin hatte sie Jahre lang mit nur einem kleinen Stofffetzen am Körper gelebt, der mehr enthüllte als wirklich verdeckte. Also war es ihr jetzt auch relativ egal. Nur wurde es langsam kalt; und somit war das erste, was sie nach ihrer Genesung tat, etwas zum Anziehen zu suchen. Oder zumindest eine Decke, denn die würde vorerst auch helfen.
Allerdings war dies einfacher gesagt als getan, denn dieser Shuttle gab nicht wirklich viel her. Sie suchte bestimmt eine halbe Stunde lang und durchsuchte alles. Jeder einzelne Winkel. Und dann irgendwann hatte sie eine Art Löschdecke gefunden, die sie sich erst einmal umlegte.
Und was sollte sie nun tun? Abgesehen davon, dass sie auf ihren Meister warten musste. Ihr war langweilig, sie war genesen ? seit Monaten wieder absolut gesund. Sogar die meisten Narben waren verschwunden. Nur was viel schlimmer war: Ihr Tattoo auf dem Rücken war ja nur halbfertig geworden; und durch die Peitschenhiebe, die tiefe Wunden hinterlassen hatten, war auch das Tattoo unvollständig geworden. Einige Teile fehlten komplett. Irgendwann würde sie es sich Nachstechen lassen, um ihr Kultur und das Andenken daran zu wahren. Denn es gehörte einfach zu ihrem Leben und zeichnete sie rein äußerlich aus.

Sie ging wieder in den kleinen Frachtraum zurück, und Ithron blickte sie an. Sie konnte sich vorstellen, was er dachte. Und der Gedanke blieb nicht lange ein Gedanke?


?Na kleines Mädchen? Willst du mich nicht losketten? Dann können wir weiter machen wo wir aufgehört haben!?sagte er und zwinkerte mit dem linken Augen. War er wirklich der Meinung, sie würde ihn wirklich wieder an sich ran lassen? Auch wenn sie noch nichts im Bezug auf die Macht gelernt hatte, sie würde ihn niemals wieder an sich heranlassen.

?Wenn ich dich loskette bist du ein toter Mann.? sprach sie ruhig, versuchte jedoch Überzeugung in ihre Stimme hinein zu bekommen. Er sollte sie ernst nehmen. Doch er lachte einfach nur. Und wahrscheinlich tat er dies auch zu Recht. Wie sollte sie ihn auch schon töten? Sie hatte ja nichts? Sie hatte keine Waffen, noch war sie stark genug ihn mit ihren Händen zu töten. Es war einfach unmöglich etwas gegen ihn auszurichten, solange sie keine Waffe zur Hand hatte.
?Noch Lachst du. Wenn du jedoch feststellst, dass dir dein letzter Atem entweicht, wirst auf dem Boden knien und um Gnade flehen. Du und all die anderen; ihr habt euch die falsche zum quälen und vergewaltigen ausgesucht.? meinte sie trocken und kniete sich vor ihn. Und all der Hass, den sie in all den Jahren in sich aufgestaut hatte, genau der Hass, der in den letzten Wochen durch den Wunsch endlich zu Sterben gewichen war:

?Habt ihr euch eigentlich niemals gefragt, warum ich immer noch lebe? Ihr habt mich ein paar Mal in der Woche geschlagen, ausgepeitscht, getreten und mir nichts zu Essen gegeben. War das nicht ein wenig verwunderlich? Ich hatte mir so oft gewünscht zu sterben. Doch nun weiß ich selbst, wieso das nicht ging. Es war die Macht.? Und nun wurde ihr selbst klar, was sie da sagte. Es war wirklich die Macht gewesen, die sie am Leben gelassen hatte. Es war ihre Bestimmung, eines Tages einem Meister zu begegnen, der sie die Wege der Macht lehren würde. Und in diesem Moment kehrten ihre Erinnerungen zurück. Ihre Peiniger hatten nicht ihre Eltern nicht getötet, niemand hatte sie getötet. Man hatte sie von ihrem Heimatplaneten geholt, und sie zu einer Kämpferin ausgebildet. Sie hatte auch damals schon die Macht nutzen können. Jemand hatte sie ausgebildet? sie zu einer? Kopfgeldjägerin gemacht. Und sie war berüchtigt gewesen. Doch was war dann passiert? Warum war sie so tief gesunken und hatte sich von ihren Peinigern so derartig quälen lassen?
Cal? sie hatte ihren Freund getötet; und ihr Durst nach dem Leben war verloschen. Sie hatte sich gehen lassen, wurde ausgeliefert und man hatte sie leicht brechen können.
Ihr Hass wurde immer größer.


?Ich kann dich in nur ein paar Sekunden töten.? sprach sie, und es war die Wahrheit. Ihr war nun alles wieder eingefallen, sie konnte sich an wirklich alles erinnern, an alles was sie jemals von ihrem damaligen Meister gelernt hatte.

?Du hast also herausgefunden wer du bist?? sagte er mit zitternder Stimme. Sie sah seine Angst in seinen Augen. Sie konnte sie sogar förmlich spüren; und ihr Durst nach Rache wurde immer größer.
?Sei froh dass DU der erste bist. Der erste auf der Blutspur meiner Rache.?Der Hass sprudelte förmlich aus ihrem Munde. Dann sah sie sich um und suchte nach etwas spitzem. Sie fand es. Es war ein Messer, welches auf einem Tablett lag mit weiteren Gerätschaften, die wohl für medizinische Betreuung vorbereitet worden waren. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht und sie fasste das Messer fest an. Ihr Peiniger schrie vor Angst? er war es nicht einmal Wert gewesen darauf zu reagieren. Das Messer war spitzt, und sie stocherte langsam in seinen Finger rum, dann in seinen Füßen. Nachdem jedoch seine Schreie verklungen waren, weil seine Kraft geschwunden war, schlitze sie ihm langsam die Kehle auf, jedoch vorsichtig, sodass er wirklich langsam verbluten würde.
Sie ließ ihn alleine und war vorerst befriedigt. Dann wusch sie sich ihre Hände, denn sie wahren voller Blut; Blut von einem Menschen, der es nicht einmal Wert war dass sie seinen Namen aussprechen würde.
Was würde sie nun tun? Ihr Meister war noch immer nicht aufgetaucht. Vielleicht war das Ganze auch einfach nur eine Prüfung und er war schon längst auf einen anderen Planeten verschwunden und die Prüfung bestand darin, ihm zu folgen. Sie würde einfach irgendwo hinfliegen, in der Hoffnung, dass die Macht sie leiten würde.

Kaliya setzte sich in das Cockpit, startete die Systeme und verließ Nar Shadda.




Orbit von Nar Shaddaa - imperiales Shuttle - Cockpit - Kaliya
 
Nar Shadda - irgendwo auf dem Mond - Melana

Melana öffnete leicht die Augen. Ihre Sicht war verschwommen und in ihrem Kopf dröhnte ein Widerhall von tausenden von Stimmen. Sie versuchte leicht den Kopf zu schütteln, doch das funktionierte nicht. ?Bei den Gebeinen des Imperators?? Sie versuchte ihren Blick auf die Umgebung zu fokussieren, doch auch dies wollte ihr nicht gelingen. ?Verdammt?. Was bei der Macht ist denn passiert?!? Sie blickte von rechts, nach links, wieder zurück und dann wieder gerade aus. Hell. Ihre Umgebung war eindeutig hell. Helle Wände? Oder doch helles Licht? Sie strengte sich noch mal an den Blick zu fokussieren und schließlich gelang es ihr auch. Es waren eindeutig helle Wände.

?Moment? nein? ich kenne diesen Inneneinrichter? Och nöööööö, nicht schon wieder?!?

Melana kontrollierte wie fest die Fesseln an ihrem Körper waren und versuchte sich daran zu erinnern was sie als letztes gemacht hatte. Sie konnte sich auf alle Fälle an einen lauten Knall erinnern und dann? ja dann war alles schwarz. Sie schlussfolgerte, dass es sich um einen Bombenexplosion gehandelt hatte und sie von der Druckwelle an eine Wand oder einen anderen harten Gegenstand geschleudert wurde. Das hatte wohl eine schwere Gehirnerschütterung zur Folge und das versuchte ein? höchst eigentümliches Verhalten bei Melana. Sie schloss die Augen. ?Beim Urknall? ich muss besser auf mich aufpassen!?

Plötzlich hörte die junge Frau Schritte. Ein Geräusch eines leichten Luftzuges und die Schritte wurden lauter.

?Na, wie fühlen wir uns heute meine Kleine??, während der Pfleger näher kam strich er ihr über?s Bein. ?Oh? NEIN! Nicht das auch noch?? ?Was ist Schnuckel, keine Lust heute??, der Mann strich ihr weiter den Oberschenkel hoch und machte sich daran die Fessel ihres rechten Armes zu lockern. ?Ok? anscheinend gibt es hier ein kleines Ritual. Aber das wollen wir doch heute abändern.?

?Möchtest Du mir nicht noch die anderen Fesseln ab machen. Dann können wir noch mehr Spaß zusammen haben.? Melana setze ihre Pheromone in voller Stärke ein. Der Pfleger schien zuerst verdutzt darüber, dass sie überhaupt reden konnte. Doch nach einigen Sekunden hatten die Pheromone der Zeltron ihre volle Wirkung entfaltet. Er löste wie in Trance die anderen Fesseln und wollte sich voller Erwartung der Dinge, die da kommen würden auf sie legen, als Melana blitzschnell aus dem Bett aufstand und ihren Körper an ihn drückte. ?Nicht so schnell Süßer, Du willst doch lange, guten Spaß haben.? Ihre Stimme Klang in den Ohren des Pflegers noch sinnlicher, als sie es tatsächlich war. Die junge Frau küsste den Pfleger und drückte ihn sanft auf das Bett während sie eine Fessel um seinen Arm legte. ?Ich bin gleich wieder da. Ich will mich nur schön für Dich machen.?

Die junge Frau schlüpfte aus der Tür ihres ?Aufbewahrungsraumes? und schlich sich durch die Flure dieser, wie es die Betreiber nannten, Anstalt für gefallene Geschöpfe.

Nar Shaddaa - irgendwo auf dem Mond - Melana
 
[ Nar Shaddaa - eine miese Spelunke in den mittleren Ebenen - Horatio, Sinya ]

Rote Augen flammten im Schatten einer leichten Stoffkapuze, die ständig dagegen ankämpfte, durch Windböen von dem Haupt gerissen zu werden, welches sie trug. Aus den Ebenen oberhalb jener, in welcher das Gemurmel unzähliger Stimmen die baluhäutigen Ohren umspielte, gossen beständige Massen an Wasser herab, als habe jemand eine Sprinkleranlage aufgedreht und auch sonst wirkte die Umgebung alles andere als anheimelnd.
Hoffend, dass sich der unnatürliche Regen nur aus einer geborstenen Wasserleitung ergoss, ließ der in einen dunklen Umhang aus grobem Stoff gehüllte Chiss den regnerischen Straßenzug hinter sich. Schon einen Block weiter rieselte es nichtmehr, und nurnoch der Wind zerrte mal in die eine, dann wieder in die andere Richtung.
Unbelebt zu nennen war die Ebene, auf der sich Horatio im Augenblick leider viel zu oft aufhalten musste, wirklich nicht. Überall wimmelte es von schmierigen Typen und noch schmierigeren Insektoiden, die ihre Hehlerware an beiden Seiten der Straße ungeniert feil boten. Die meisten handelten mit Schrott, wenn sie legale Ware verkauften, und die meisten die illegale Ware handeltne, verkauften geklauten Schrott. Horation würdigte sie keines Blickes.

Zum Ziel hatte er sich eine schäbige Taverne in den Eingeweiden des Schmugglermondes ausgesucht. Es gab hier weder gutes Essen, noch ausgeklügelte, oder auch nur wohlschmeckende Drinks. Dafür war die Kneipe ein beliebter Treffpunkt für schlechte Spieler, abgewrackte Abenteurer und sonstige Helden in Strumpfhosen. Genau die Art von Menschen, die sich von einer hübschen Twi'lek freiwillig um den Finger wickeln ließ, nur um sie noch ein paar Sekunden länger anzugaffen.
Horatio besuchte die Bar nicht, um eine hübsche Twi'lek anzugaffen - das konnte er auf seinem Frachte oft genug gratis tun - sondern um einen Mann dingfest zu machen, der sich gerne in diesem Lokal aufhielt. Iteee, ein schleimiger Rodianer, der sein Frachtunternehmen in den Sand gesetzt und 40.000 metrische Tonnen Schmuggelware einfach 'verloren' hatte, sollte das heutige Opfer werden.
Dass Sinya in seiner Stammkneipe arbeitete, machte die Sache noch leichter. Noch wusste sie nichts von der Art, in der sie Horation an diesem Abend und für die Hälfte des Erlöses behilflich sein konnte, doch dass sie sich auf einen kurzen Plausch zu ihm gesellte, sobald er sich einen Stuhl in diesem stilistischen Totalausfall nahm, darauf war verlass.

An der Bar, mit dem Rücken zur Tür, saßen von links nach rechts ein Bothan, ein Wookie und drei Menschen, von denen die Mittlere eine Frau war, welche heftig von den beiden Männern angegraben wurde. Der Gesuchte Rodianer hockte einsam an einem Tisch hinten im Schankraum, versteckt hinter einer Sabaac-Runde und einem Duro-Stammtisch. Ein paar weitere Besucher saßen in kleinen Grüppchen an den vielen Tischen. Der links neben der Tür war frei, und so ließ sich der Blauhäutige an eben diesem nieder.


[ Nar Shaddaa - eine miese Spelunke in den mittleren Ebenen - Horatio, Sinya ]
 
Zuletzt bearbeitet:
[ Nar Shaddaa - eine miese Spelunke in den mittleren Ebenen - Horatio, Sinya ]

Die Taverne machte einen erbärmlichen Eindruck, die Einrichtung war alt und abgenutzt, richtig sauber konnte man sie auch nicht nennen. Auch der Stil der Einrichtung passte kaum zusammen. Auf Planeten wie Alderaan würde eine solche Taverne mit hoher Wahrscheinlichkeit von jedem umgangen werden, aber auf Nar Shaddaa war alles anders. Hier galt eine solche Taverne als durchschnitt, als ein trauriger durchschnitt.
Ebenso wie die Bar, waren auch die Gäste Wracks. Alle zusammen Abschaum, miese Spieler die für eine Handvoll Credits spielten, Schmuggler, die keinen oder kaum erfolg hatten und nicht zu vergessen Abenteurer, die hier mit ihren angeblich erlebten Abenteuern angaben. Ihrer Stellung entsprechend waren sie miserabel gekleidet, manch einer würde es als Flicken bezeichnen, aber für diese Leute war es gut Kleidung, die ihren Dienst versah und vor der Witterung und den Schmutz schützte.
Lediglich Sinya stach aus diesem Haufen heraus. Sie trug ein weißes bauchfreies Oberteil und eine enge, etwa knielange, Hose. Ihre Füße wurden von recht einfachen Schuhen bekleidet, da es hier absolut keinen Sinn hatte elegantere Schuhe zu tragen. Dieses Outfit mochte für diese Bar zwar etwas übertrieben sein, jedoch war es dem Trinkgeld recht dienlich und Geld konnte Sinya immer gebrauchen, vor allem wenn der Lohn so mies wie in dieser Spelunke war.
Sinya setzte sich auf eine Art Barhocker, der hinter dem Tresen stand, da im Moment alle Tische versorgt waren, gönnte sie sich eine kurze pause, ehe der Rodianer am Sabaactisch wieder nach einem neuem Drink verlangte. Er trank erstaunlich viel für eine einzelne Person, selbst ein Wookie wäre bei dieser Menge an Drinks nicht mehr her seiner Sinne. Sinya vermutete, dass er die meisten seiner Drinks auskippte, um wieder die junge Twi’lek an den Tisch zu locken. Dies lies Sinya darauf schließen, das er, im Gegensatz zum Rest der Gäste, über relativ viel Geld verfügen musste. Die Tatsache, das er trotz seiner dauernden Niederlagen im Sabaac, noch bei guter Laune schien, verstärkte diese Annahme nur.
Aber wie Oft täuschte Sinya gute Laune vor, während sie innerlich kochte? Sie konnte sich noch so aufregen, ohne auch nur das Lächeln auf ihrem Gesicht minimal abzuschwächen.
Nachdem Sinya einige Minuten Pause gemacht hatte, betrat ein neuer Gast die Bar, es war ein Chiss. Bei genauerem Hinsehen erkannte Sinya das Gesicht dieses Mannes, es war Horatio.
Als sich der Chiss an einen Tisch gesetzt hatte, sprang Sinya vom Hocker und begab sich umgehend zu dem jungen Mann. Ihr vorgetäuschtes Lächeln war einem richtigen Lächeln gewichen, auch wenn ein Außenstehender dies kaum wahrnehmen würde. Sie hatte Horatio schon einige Tage nicht mehr gesehen und das Obwohl er sich immer in der Nähe dieses Mondes aufhielt.
Als die Twi’lek den Tisch erreichte Blieb sie seitlich des Chis stehen und fragte: „Wie sieht es aus, kann ich dir etwas bringen?“

[ Nar Shaddaa - eine miese Spelunke in den mittleren Ebenen - Horatio, Sinya ]
 
[ Nar Shaddaa - eine miese Spelunke in den mittleren Ebenen - Horatio, Sinya ]

Die Twi'lek schien hinter dem Tresen darauf gewartet zu haben, endlich einen Gast mit etwas mehr Stil bedienen zu dürfen, so überschwänglich wie sie hinter dem Tresen hervor hüpfte um an seinen Tisch zu kommen. Horatio kam nicht umhin, ein wenig Mitleid für seine inzwischen lieb gewonnene Reisegefährtin und Geschäftspartnerin zu empfinden. "Guten Abend Schönheit." begrüßte er sie offenherzig und ließ seinen Blick bewundernd über den makelosen Körper gleiten. Auf höhe des Beckens hörte er damit auf und sah ihr wieder ins Gesicht. "Egal in welchem Rattenloch du arbeitest, du schaffst es beeidruckenderweise immer, deine Umgebung zum leuchten zu bringen." komplimentierte der Chiss.

Sein Blick wich an Sinya vorbei, um zwischen zwei Sabacc-Spielern hindurch Iteee ins Visier zu nehmen, der an einem Drink nippte und darauf wartete, dass die Zeit verging. "Bring mir einen corellianischen Cognac." bestellte der Chiss beiläufig und fischte in seiner Manteltasche nach einem kleinen silbernen Etui.
Jenes Etui - ein Geschenk, welches ihm nach dem Abschluss der Militärakademie durch seinen Vater gemacht worden war - enthielt die zweite Schwäche des Chiss. Die Glimmstengel innerhalb des Etuis stammten von Nirauan, hatten den durchmesser handelsüblicher Zigaretten, bei einer mit Zigarren vergleichenbaren Länge. Es gab sie nur filterlos, gefüllt mit einem speziellen Gewürztabak, den man nur bei den Chiss finden konnte. Im Laderaum der "Sophits Dream" lagerte eine knappe metrische Tonne dieser Zigaretten.

Horatio schob das Etui wieder zurück, nahm die Zigarette zwischen die Mundwinkel und suchte als nächstes nach seinem Feuerzeug, dass sich hartäckig versteckte und seiner 'Bestimmung' entzog. Mit dem Glimmstengel im Mundwinkel begann der Chiss wieder zu sprechen, etwas gedämpfter als zuvor fragte er:
"Sagmal Hübsche, bist du schonmal mit einem Rodianer ausgegangen?" Er bekam sein Feuerzeug zu fassen und konnte der Twi'lek ansehen, dass ihr die genannte Rassen offenbar nie besonders attraktiv erschienen war. "Ich bin mir sicher, der Typ da hinten in der Ecke, würde sich sicher freuen mal eine Frau nach Hause zu bekommen. Vor allem wenn es so ein Prachtweib ist, wie du eines bist." fügte er mit einem schmalen Lächeln hinzu. Klickend öffnete sich das Feuerzeug, kurz bevor das Rauchwerk knisternd Feuer fing und Horatio eine erste Schwade würzigen Dunstes von Sinya weg in Richtung der Tür bließ.

[ Nar Shaddaa - eine miese Spelunke in den mittleren Ebenen - Horatio, Sinya ]
 
Zuletzt bearbeitet:
[ Nar Shaddaa - eine miese Spelunke in den mittleren Ebenen - Horatio, Sinya ]

„Ich kann dir aber nicht versichern, das der corellianischene Cognac auch nur von mittelmäßiger Qualität ist. Eigentlich is es der schlechteste, den du hier auf Nar Shaddaa bekommen kannst. Aber ich wird mal gucken, ob ich noch ne Flasche vernünftigen finden kann.“
Sinya warf einen flüchtigen blick auf den Rodianer. Er wirkte nicht gerade anziehend auf sie, eher abstoßend. Selbst wenn man den üblichen Gestank dieser Spezies ignorieren könnte, so würde dieser keines Wegs mehr Anziehung auf die junge Twi’lek ausüben. So wie es aussah, war das Glas des Rodianers schon wieder leer gewesen. >wenigstens ein Grund um da hin zu gehen.< dachte sie sich.
Die Twi’lek drehte sich wieder um und verschwand hinter dem Tresen, um dort nach dem corellianischen Cognac zu suchen. Dies stellte sich jedoch als schwieriger heraus, als sie anfangs dachte. Überall lagerte dieser billige Cognac, der eher an, mit Alkohol versetztes Spülwasser erinnerte, aber nicht an corellianischen Cognac. Da Sinya keinen besseren fand, entschloss sie sich dazu, Horatio einfach diesen zu geben.
Sie nahm sich ein Glas, eine Flasche des so genannten Cognacs und ging wieder zu dem Tisch, an dem der Chiss saß. Nachdem sie sowohl das Glas, als auch die kleine Flasche abgestellt hatte, stellte sie einen fast leeren Aschenbecher vom Nachbartisch zu dem Chiss. „Dafür bist du mir aber was schuldig.“ Sie warf einen erneuten auf den Rodianer. „du bist mir eine menge schuldig, aber das können wir später klären.“ Sinya lächelte dem Chiss noch einmal zu und warf einen erneuten Blick auf den Rodianer

[ Nar Shaddaa - eine miese Spelunke in den mittleren Ebenen - Horatio, Sinya ]
 
Zuletzt bearbeitet:
[ Nar Shaddaa - eine miese Spelunke in den mittleren Ebenen - Horatio, Sinya ]

Nach einer allgemeinen Warnung vor dem hiesig ausgeschenkten Congac kehrte Sinya hinter ihren Tresen zurück und begann, nach einer Flasche genießbaren Alkohols zu suchen. Oder nach einer Keule, um den Chiss für den Vorschlag, doch ein Date mit dem Rodianer anzufangen, brutal zu erschlagen. Zugetraut hätte es Horatio der Trickbetrügerin eigentlich.
Aus den tiefen seines Mantels fischte Horatio nun auch noch einen kleinen Holoprojektor. Das Gerät hatte den Durchmesser einer Untertasse und etwa deren doppelte Höhe. Ohrstöpsel waren an beiden Seiten der Scheibe abnehmbar integriert und ermöglichten damit den Genuss von HoloNet-Inhalten ohne geräuschvolle Belästigung der anderen Anwesenden. Um seine HoloMails und andere Schriftinhalte zu sichern, ließ Horation sie auf Chiss anzeigen, womit er vor 99% aller Neugierigen gut geschütz in der Öffentlichkeit lesen konnte.
Ein Glas landete neben der noch abgeschalteten Projektorplatte auf dem Tisch und wurde mit Cognac gefüllt, der irgendwie nicht nach Cognac aussah, sondern nach Rostwasser.
"Du hattest mich ja gewarnt." seufzte der Chiss.

Horatio schmunzelte ob der Worte der Twi'lek. "Dir etwas schuldig, für den Aschenbecher?" fragte er lakonisch, verlor dabei den grundlegenden Ernst jedoch nicht. seine Stimme senkte sich wieder, sodass nur die Twi'lek ihn verstehen können würde. "Er mag übel riechen, und er ist bestimmt kein potenter Kerl, aber dieser Echsenpickel wird uns zwei Monate der Hangargebühren bezahlen, wenn wir in seine Wohnung kommen bleibt sogar was übrig." raunte Horatio. Damit dotierte er den Kopf des Rodianers auf magere 3500 Credits. Für 125 Meter Hangarstellplatz verlangten dessen Besitzer nämlich exakt 1750 Credits monatlich. Und ohne einen Auftrag musste die Kohle eben anders aufgebracht werden. Vorwiegend durch die nicht unbedingt gefährliche, doch gern Zeitintensive Jagd auf Fische, die so klein waren, dass die Professionellen Kopfgeldjäger sie höchstens dann einsackte, wenn sie ihnen zufällig vor den Lauf stolperten.

"Er ist ein hässlicher, abgebrannter Frachterpilot ohne Familie. Wenn der merkt das du ihm schöne Augen machst, geht er ab wie eine Staffel X-Wings, die einen einsamen TIE-Fighter findet. Das kannst nichtmal du versauen." gab Horatio seiner Komplizin noch schmunzelnd mit auf den Weg, und aktivierte im gleichen Atemzug den Holoprojektor. Der kurze Plausch über schlechten Alkohol sollte nicht als bedeutungsvolle Konversation erkennbar sein.

[ Nar Shaddaa - eine miese Spelunke in den mittleren Ebenen - Horatio, Sinya ]
 
Zuletzt bearbeitet:
[ Nar Shaddaa - eine miese Spelunke in den mittleren Ebenen - Horatio, Sinya ]

„selbst ich? Ich würde selbst den Konservativsten Jedi-Meister verführen.“ Sinya lachte kurz. „Wenn du das nächste mal so einen Auftrag für mich hast, dann such wenigstens jemanden, der etwas anziehender ist.“
Sinya drehte sich wieder in die Richtung des Tresens, um von dort eine neue Flasche zu holen, die sie dem Rodianer vorsetzen würde. Als sie sich auf dem Weg zum Tisch des Rodianers befand, hoffte sie, zu ihrem erstaunen, dass er wieder mit seinen langweiligen Geschichten beginnen würde. Den ganzen Abend über hatte er bereits geprahlt, wie erfolgreich er doch sei und jedes Mal fühlte die Twi’lek sich gelangweilt, von den immer wieder gleich klingenden ,Abenteuern’ .
Kaum hatte sie den Tisch erreicht und ihm etwas eingegossen, während sie ihn freundlich anlächelte, begann er auch schon mit einer Erzählung über einer seiner Jagden. Nur Blieb Sinya, im Gegensatz zu sonst, am Tisch stehen und versuchte so zu wirken, als würde sie dass interessieren.
Sie hörte nicht wirklich zu, was er sagte, es war ihr relativ egal, aber sie schien instinktiv zu wissen, wann sie ihm zustimmen musste und wann sie ablehnen musste, auvh wenn sie nicht wusste, worum es ging. Nach etwa 10 Minuten ermüdenden Augenkontakt und seinen mehr als langweiligen Geschichten, fragte der Rodianer endlich, ob sie sich nicht setzen wolle, was Sinya natürlich annahm.

Es verging einige Zeit, die der Twi’lek wie Jahre vorkamen, in denen sie ihn gezielt anflirtete und ihm stets genug Cognac gab, bis der Rodianer sich endlich dazu entschloss sich auf den Weg zu seiner Wohnung zu begeben. Zwischen durch hatte sie es geschafft ihn nach seiner genauen Adresse zu befragen und dies unauffällig auf einem fetzen Papier zu verewigen. Gemeinsam standen die beiden auf und verliesen die Taverne, mit Ziel zu der Wohnung des Rodianers. Als sie jedoch an Horatio vorbei kamen, lies Sinya den Zettel, auf dem die Adresse notiert hatte, auf den Tisch des Chiss fallen.

[ Nar Shaddaa - eine miese Spelunke in den mittleren Ebenen - Horatio, Sinya ]
 
[ Nar Shaddaa - eine miese Spelunke in den mittleren Ebenen - Horatio, Sinya ]

>Den konservativsten Jedi, na klar.< Mit diesem Gedanken und einem milden Lächeln ließ Horatio seinen Köder ziehen und schaltete den Holoprojektor ein, während er sich mit der anderen Hand den kleinen Lautsprecher ans Ohr hängte. Als erstes flimmerte ihm die inzwischen altbekannte Schlagzeile über den Anschlag auf Ord Brinir entgegen, welche er ungerührt wegschaltete. Auf dem Imperialen Nachrichtenkanal wiederholten sie ein und die selbe Sendung nur ständig, da waren die Specials der Unabhängigen galaktischen Nachrichten schon informativer, in denen soeben der Bekennerbrief eines gewissen Propheten erörtert wurde.

Der Chiss hörte halbherzig zu und versank in seinen eigenen Gedanken zu diesem Schriftstück, dass ihm als nicht mehr und nicht weniger erschien, denn als Pathetik. Allein das Geschwafel von großen Ganzen identifizierte der blauhätige Alien als ausgemachten Unsinn. Das Imperium und die Republik waren weder untereinander homogen, noch in sich selbst. Sie waren nichts anders als äusserst heterogene Konglomerate dutzender Spezies, hunderter Kulturen und tausender politischer Ansichten. Dass die "Liga der Freiheit" dann auch noch zum Bürgerkrieg aufrief, um den Krieg zu beenden, ließ den Chiss nichtmal schmunzeln. "So arrogant, so affektiert, so irrational" seufzte Horatio und schaltete auf einen anderen Sender, der Aktienkurse und Warenpreise zum Hauptthema seiner Sendungen gemacht hatte. Den Kanal für Kopfgeldjäger einzuschalten unterließ er.
Auf Ord Briniir hatten die Waffenverkäufe ordentlich angezogen, der Preis für einen Blaster war auf kürzlich 125% gestiegen. Der Chiss lächelte. Der galaktische Krieg, die Heterogenität der Bevölkerung und die Ungleichverteilung des Wohlstandes, kurz gesagt, alles was die Freiheitsligisten vermutlich abschaffen wollte, war für den Blaumann vor allem eine Geldquelle. Am besten leben konnte in dieser Galaxie, davon war er überzeugt, wer von Politik die Finger ließ.

Die Flasche schlechten Congacs näherte sich dem Ende. Wunderbar getimt turtelte die Twi'lek mit dem Rodianer vorbei, dessen Geruch aus er Nähe noch widerlicher sein musste, als der den man erahnte, wenn man ihn ansah. Horatio ignorierte die beiden und las unbekümmert weiter Frachtanzeigen auf Chiss. Erst eine gute Minute nachdem die beiden ausser sicht waren, verpackte er den Holoprojektor wieder und ließ ein paar Credits auf dem tisch zurück, die er dorthin legte wo der Zettel von Sinya lag, um diesen unauffällig mitzunehmen. Draußen steckte er sich eine neue Zigarette an und machte sich auf den Weg. Die Adresse lag nicht sehr weit entfernt, wenn er sich beeilte, war er vor dem Grünling und seiner Komplizin dort.


[ Nar Shaddaa - mittlere Ebenen - Horatio, Sinya ]
 
[ Nar Shaddaa - mittlere Ebenen - Horatio, Sinya ]

Sinya schritt zusammen mit dem Rodianer durch die verdreckten Strassen Nar Shaddaas. Eigentlich war es ein recht kurzer Weg, den man in wenigen Minuten zurücklegen konnte, Sinya jedoch bremste die Geschwindigkeit etwas ab um Horatio die Gelegenheit zu geben, ohne Probleme vor den beiden dessen Wohnung zu erreichen.
Die Tatsache, das der Rodianer mehr als nur einen leichten Schwips hatte, erleichterte ihr vorhaben ungemein. Der Nachteil jedoch war, das der Rodianer begann sich der jungen Twi’lek offensichtlich stärker zu nähern und sie in den Arm zu nehmen, während die beiden gingen. In ihr kochte zwar das verlangen ihn abzuschütteln, aber das könnte den Plan gefährden und so schluckte sie das Übel sich den, noch relativ schüchternen, Annäherungsversuchen hinzugeben.
In Gedanken war sie schon längst wieder auf der Sophists Dream, wie Horatio sein Schiff liebevoll nannte und befand sich unter der Dusche, um den aggressiven Gestank des Rodianers loszuwerden.
Es dauerte etwa zehn Minuten, bis die beiden das Gebäude erreichten, in dem der Rodianer hauste. Als Sinya den Rodianer in diesem Moment noch einmal genau betrachtete, stellte sie fest, wie dieser vor Vorfreude, auf den weiteren Verlauf des Abends, nur so sprudelte. Dies war ein weiterer Grund, warum es der Twi’lek so leicht viel, das lächeln aufrecht zu haben, sie freute sich auf des Gesicht des Opfers, wenn die Falle zuschnappen würde.
Nachdem der Rodianer es endlich geschafft hatte, die Hauseingangstür unter enormen Schwankungen, welche seinem alkoholisierten zuzuschreiben, öffnete, bewegten sich beide Umgehend auf den Lift des Gebäudes zu.

[ Nar Shaddaa - mittlere Ebenen - Horatio, Sinya ]
 
[ Nar Shaddaa - mittlere Ebenen - Horatio, Sinya ]

Würziger Rauch füllte die Chisslungen und vertrieb den öligen Geruch Nar Shaddas, der penetrant durch die ganze Stadt, den ganzen verdammten Mond waberte. Durch eine Seitengasse, welche so schmal war, dass der große, breitschultrige Nichtmensch beinahe beiderseits gegen die Wände eckte, kürzte Horatio seinen Weg ab. Zudem konnte er sich mit relativer Sicherheit auf Sinyas gemütlichen Gang verlassen.

Planung hieß die Stärke, welche Horatio als seine hervorstechenste bezeichnete. Immer und überall hatte er Pläne und Ausweichpläne im Kopf. Nicht nur wenn es darum ging, die Umgebung zu kennen, auch wenn er neue Wege suchte. So beruhte sein Erfolg als Frachtpilot und Schmuggler vor allem auf der Kenntnis von Strecken, die er selbst als Hyperraumgassen titutlierte, weil sie weniger Toleranz zuließen als die wohlbekannten Hyperraumrouten und entsprechend wenig befahren wurden.
Wer von Coruscant nach Corellia wollte, nahm normalerweise die corellianische Handelsstraße. Eine kurze Berechnung, ein einfacher Sprung und innerhalb verhältnismäßig kurzer Zeit erreichte man den Planeten.
Daneben kannte der Chiss 22 Hyperraumgassen, von denen keine durch die Zollbehörden kontrolliert wurde, oder bei normalen Blockaden betroffen war. Die kürzeste dieser Gassen erforderte 6 verschiedene Sprünge in engen Toleranzwerten. Sie zu befahren dauerte etwa doppelt solange, wie die normale Route zu nehmen, dafür sparte man eine Menge Steuern oder Nerven, jenachdem was man geladen hatte.

Horatio betrat das Wohngebäude Itees, eine heruntergekommene Etage voller Mietwohnungen. Auf dem Gang begegnete dem Chiss niemand, und auch der allgemeine Zustand des Baus sprach sich nicht für hohe Preise, viele Mieter oder sonstige Qualitätsmerkmale aus. Die Miethöhle hatte drei Etagen, wenn man höher wollte, musste man das riesengebäude auf einer höheren Ebene betreten. Laut Zettel wohnte Itee im Apartment 22, also im mittleren Stockwerk.
Der Blauhäutige erkletterte den zweiten Stock über das Treppenhaus, den Lift bewusst ignorierend. Itee würde ihn mit Sicherheit benutzen, schon allein deshalb. weil er so einen Vorwand hatte, besonders nah an seiner Begleiterin zu stehen.

In einer schattigen Ecke, ausserhalb des Bereiches, den Itee auf dem Weg vom Fahrstuhl zu seiner Tür einsehen konnte, wartete Horatio geduldig darauf, die tür im unteren Stockwerk schließen zu hören.
Es dauerte nicht lang, bis der Chiss die alte Hydraulik zischen hörte und kurz darauf Geschnabbel des Rodianers, der sich daran machte den Lift zu rufen, wie es geplant war. Horatio zog seine Blaster aus den Haltfern, die an einem Grütel um seine Hüfte befestigt waren. Summend stellten sich beide per Tastendruck auf nichttödliche Ladungen ein. Tot sollte Itee nur die Hälfte wert sein, und er konnte nicht ausschließen, versehentlich Sinya niederzuschießen, falls etwas schief ging. Den kurzen Impuls die Blaster wieder auf tödlich umzustellen unterdrückte er energisch. Zu der verdammten Wette hatte sie ihn nicht gezwungen, er hatte freiwillig seinen Einsatz gemacht.

Zischend öffnete sich das Liftschott. Itee ging hinter seiner Begleitung her zur Tür, so verloren in seinem Glück, dass er sich nicht umsah. Wenn sie hinter ihm gewesen wäre, hätte die Gefahr bestanden, dass er sich umdrehte um sie anzusehen, doch die Twi'lek kannte ihre Rolle. Itee öffnete die Wohnung mit einer Chipkarte und dem Abdruck seines hässlichen Fingers, Sinya trat vor ihm ein und erst in diesem Augenblick spürte der Rodianer die kühle Mündung des Blasters an seinem Kopf. Auf dicken Metallböden zu schleichen gelang einem fünfjährigen und natürlich auch einem militärisch gebildeten Chiss. Horatio sagte nichts, sondern drückte ab.
Die kurze Distanz und der Kopf, oder besser gesagt der hohe Nacken als Trefferzone waren wichtig, damit der Rodianer keine Chance hatte, dem betäubenden Effekt zu wiederstehen. Mucksmäuschenstill kippte Itee vorwärts in die Wohnung, die auch Horatio mit einem Schritt betrat, ehe sich die Tür wieder schloss. Sicherheitshalber jagte der Chiss noch zwei Schüsse in den Rücken des Rodianers.


"Gute Arbeit." lobte Horatio und blies eine Rauchschwade in den stinkenden Vorraum. Er verfügte in seiner abgeklärten, gelassenen Art über das weitere Vorgehen, das sich nicht von anderen Fällen unterscheiden sollte. "Lass uns nachsehen was er hat. Alles wertvolle packen wir ein, dann bringen wir ihn weg und kassieren ab."

[ Nar Shaddaa - mittlere Ebenen - Itees Mietwohnung - Horatio, Sinya ]
 
[ Nar Shaddaa - mittlere Ebenen - Itees Mietwohnung - Horatio, Sinya ]

Sinya warf einen wieder einmal einen kurzen Blick auf den Rodianer, der nun auf dem Boden lag und sich nicht mehr rührte. Anschließend warf sei einen Blick durch dessen verdreckte Wohnung.
Von innen sah sie noch schrecklicher aus, als von außen. Die Wohnung oder besser gesagt der Raum, war klein, gerade einmal drei mal vier Meter würde sie schätzen. Von diesem Raum abgesehen, gab es nur noch einen weiteren, mit hoher Wahrscheinlichkeit das Bad, da es an der linken Wand einer kurze Schrankzeile gab, die wie eine Art Küche wirkte und das Bett erstreckte sich an der Rückwand.
Überall im Raum lagen leere Flaschen, Packungen von Lebensmitteln und anders gearteter Müll herum. Sinya vermutete oft, das die Ordentlichkeit eines fühlenden Wesens von dessen sozialer Stellung und dem Reichtum abhängig war. Jedes mal, wenn sie solche eine Wohnung betrat, rückte ihre Annahme näher an einer Erkenntnis.
Die junge Twi’lek achtete nicht weiter auf Horatio und begann einen Schrank zu durchsuchen, in dem sich einige ältere Waffen befanden, sie dürften eigentlich nicht sonderlich viel Wert haben, dennoch warf sie diese auf das Bett, da dies im Vergleich zum Fußboden sauber war. Sinya dachte sich, das dies wohl nur daran liegen würde, weil er im Schlaf alles runter warf.
Die Twi’lek drehte sich vom Schrank weg, den sie gerade durchsucht hatte und wandte sich dem Chiss zu: „Ich glaube kaum, das wir in diesem Loch noch irgendwas von Wert finden werden. Er meinte in der Taverne zwar, er hätte gewisse Rücklagen, aber wenn ich mir den Typen und seine Wohnung angucke…“ Sinya legte eine kurze pause ein. „Werden das nur eine Handvoll Credits sein, die Wir brauchen um diesen Gestank loszuwerden.“

[ Nar Shaddaa - mittlere Ebenen - Itees Mietwohnung - Horatio, Sinya ]
 
[ Nar Shaddaa - mittlere Ebenen - Horatio, Sinya ]

Itee lag bewusstlos am Boden, doch das reichte dem Chiss an sicherheit nicht. Niemand konnte genau sagen, wie lange Betäubungen durch einen Blaster hielten, auch er nicht. Daher nahm er sich die Zeit dem Rodianer seine Patschehändchen auf den Rücken zu knoten, ihm die Glubschaugen zu verbinden und einen Knebel in den schnabelartigen Mund zu stopfen. "Der Typ duftet so anziehend wie Wookieschweiß." kommentierte er eben jenes problem, dass bei dieser Mission am störendsten ausfiel.

Arbeitsteilig durchsuchten die beiden die Wohnung. Horatio fand ein paar lose Credits, ausserdem eine Cashcard, deren Zähler etwas über tausend Credits an Wert zeigte. Er sah sich ausserdem natürlich die von der Twi'lek gefundenen Waffen an. Ein DT-57, ein DL-44 und ein neuerer T-6. "Hallo..." erfreut bemerkte der Chiss den besonders guten Zustand der letztgenannten Waffe. Neu war ein T-6 etwa 900 Credits wert, diesen schätzte er auf 500-700, je nach Käufer.
Obwohl die Beute nicht sehr üppig ausfiel, machte sich das übliche vorgehen der beiden Hobbykopfgeldjäger wieder einmal bezahlt. Zu 3500 Credits Kopfgeld gesellten sich nocheinmal mindestens 2000 Credits aus der 'Verwertung' der Besitztümer des Fangs. Selbst wenn Horatio sehr pessimistisch rechnete. Mit etwas Glück brachten Itees Bargeld und was sie ihm sonst noch abnahmen sogar mehr, als seine Ablieferung bei den imperialen Behörden.
Horatio warf alles in eine undurchsichtige Tüte und hielt sie der Twi'lek hin.
"Wenn du fertig bist schnapp dir das Zeug hier und verschwinde. Ich treffe dich auf der Dream, wenn ich den Stinker abgeliefert habe." bemerkte er. Traditionell lieferte Horatio die Fänge allein und anonym ab, ließ sich das Kopfgeld bar auszahlen. Die wenigsten seiner Fänge wussten am Ende, wer sie geschnappt hatte.

[ Nar Shaddaa - mittlere Ebenen - Horatio, Sinya ]
 
[ Nar Shaddaa - mittlere Ebenen - Horatio, Sinya ]

Sinya nahm die Tüte in die Hand und beäugte sie. „Naja, nicht gerade ein modisches Tragetasche, aber sie erfüllt ihren Zweck. Wenn du den Rodianer ablieferst, versuch noch ein paar Extracredits raus zuschlagen. Wer weiß, wann wir das nächste mal so ein Glück haben und einen so großen Fisch angeln“ der Sarkasmus im letzten Satz der Twi’lek war unübersehbar, jedoch schienHoratio nicht nach einer Antwort darauf zu mute und so begab sich die Twi’lek umgehend aus der Wohnung des Rodianers, um endlich zivilisiertere Gefilde zu erreichen.
Als sie das Gebäude verlies, nutzte sie allerdings nicht, wie beim letzten mal, den Aufzug, sondern nutzte die Treppe, um das Gebäude schneller verlassen zu können. Als sie die Strasse erreichte, viel ihr auf, wie stark sie sich mittlerweile an Nar Shaddaa gewöhnt hatte. Die Luft dieses Mondes war in einer miesen Qualität, dennoch war sie froh, diese Atmen zu können, überall lagen Müll und Dreck, dennoch empfand sie den Anblick als halb so schlimm. Wieder wurde bewusst, wie stark ihr Drang war diesen Mond ein für alle mal zu verlassen. Selbst die unteren Ebenen des Planeten Coruscant wirkten Sympathischer auf sie.
Gedanken versunken bewegte sie sich zurück zur Dream und festigte den Endschluss den Chiss darauf anzusprechen Nar Shaddaa zu verlassen, wenigstens für einige Zeit. Nach einiger Zeit erreichte sie, zu ihrer Freude, den Hangar, wo die Dream lag. Unverzüglich begab sie sich an Bord und ignorierte wie immer die Kommentare der Wartungsmechaniker, die sich in der Näher des Hangars aufhielten.
Im Schiff angekommen atmete sie erst einmal tief ein und freute sie über die Lebenserhaltungssysteme des Schiffes, die dafür sorgte, das die Luft stets frisch war. Nachdem sie dies getan hatte, machte sie sich auf den Weg zu ihrem Quartier, welches für die letzten Monate ihre Heimat gewesen war, auch wenn dies noch immer aussah, wie an dem tag, als sie es bezogen hatte. Nach erreichen dieses Raumes lies sie sich erst einmal auf ihr Bett fallen und spielte mit dem Gedanken einfach die Augen zu schließen und den Tag damit zu beenden, bis in ihrer Nase wieder Geruch des Rodianers aufstieg und sie aufstand um ihr Bett damit nicht zu belasten.
Sinya ging nun auf das kleine Badezimmer zu, das direkt an ihrem Quartier angrenzte und entledigte sich auf dem Weg ihrer Kleidung, um sich anschließend unter die Dusche zu stellen.

[ Nar Shaddaa – mittlere Ebenen an Bord der Sophists Dream – Sinya]
 
[ Nar Shaddaa - mittlere Ebenen - Horatio]

°Extracredits...° dachte Horatio und seine Gedanken unterhielten einen höchst sarkastischen Ton. In seinen Augen konnten die beiden froh sein, wenn man ihnen den Stinkstiefel überhaupt bezahlte. Sie war ja nicht diejenige, welche sich der Gefahr aussetze beim Abliefern der Gefangenen beobachtet zu werden und damit sämtliche Reputation unter den "ehrlichen" Schmugglern einzubüßen. Natürlich konnte man im Kartell der Hutten oder beim Konsortium auch dann noch Aufträge abfassen, doch der Verlust der Schmugglerehre beschnitt das Geschäftsfeld auf dem sich der Chiss am liebsten bewegte signifikant, daher versuchte er diesen zu vermeiden wo es nur ging.
Über den Kommunikator des Gefangenen bestellte sich der Chiss ein Taxi, während er mit der freien Hand eine Maske aus dem Inneren seines Mantels zog. wenig später war an stelle seines Gesichtes nurnoch eine glatte verspiegelte Ovale Fläche zu sehen.
Über einen Cashkartenleser in Miniformat transferierte Horatio das guthabend des Rodianers auf seine eigene Karte. Den Fingerabdruck der die Zahlung ausloste borgte er sich von den rodianischen Patschehändchen. "Herzlichen Dank." kommentierte er den Abschluss des Vorgangs.
Im Prinzip funktionierten Cashcards wie Bargeld. Um Guthaben darauf zu laden brauchte es keiner Identifikation, um das Geld wieder herunter zu bekommen, verifizierte sich der Besitzer durch Fingerabdruck. SIe galten als Fälschungssicher, genauso wie die normalen Credits auch. Horatio benutzte sie vor allem um seine Entlohnung anonym zu beziehen, oder eben um seine Opfer um ihre Ersparnisse zu bringen.

Der Rest ging schnell. Per Speedertaxi ging es zum nächsten Stützpunkt der Kopfgeldjägergilde, in denen Kopfgelder auf Nar Shadda nachwievor eingetrieben wurden, da es keine staatlichen Behörden gab. Dort lieferte der Chiss seinen Fang ab, ließ sich bezahlen und verschwand wieder, ohne einen verwertbaren Hinweis auf seine Identität hinterlassen zu haben. Auf dem Weg zum Raumhafen, der nur ein paar Blocks vom Gildenhaus entfernt war, nahm er die Maske wieder ab und verstaute sie in der Innentasche des Mantels. Sie schützte eh nichts weiter, als seine Identität.

Er bezahlte die Gebühren für die nächsten zwei Monate nicht sofort, sondern ließ den dafür zuständigen Droiden erst noch stehen. Zwar waren keine Aufträge in Sicht, doch gerade deshalb spielte der Chiss mit dem Gedanken, die elenden Straßen des ubanen Mondes hinter sich zu lassen.

[ Nar Shaddaa - Raumhafen - ab Bord der Sophists Dream - Horatio, Sinya]
 
[ Nar Shaddaa - Raumhafen - ab Bord der Sophists Dream - Horatio, Sinya]

Ohne sich zur rühren stand Sinya unter Dusche und lies das Wasser über ihr Gesicht und ihren Körper fließen, während sie noch immer nachdachte. Es gab Millionen zivilisierte Welten in der Galaxie und Wahrscheinlich noch mehr unziviliserte, von den Monden ganz zu schweigen. Warum musste sie sich dann auf einem der miesesten Monder des bekannten Raums aufhalten? Warum befand sie sich nicht auf Alderan oder Naboo? Aber dies würde sich bald ändern und wenn sie allein gehen müsste.
Sie verhaarte noch einige Minuten ohne weitere Gedanken an die Zukunft zu verschwenden, ehe sie das Wasser abdrehte und sich ein Handtuch nahm.
Wenig später verließ sie ihr Quartier gekleidet in eine recht einfach geschnittene Hose und einem schwarzen Shirt, um sich auf den Weg zur messe zu machen, die Horatio an diesem Abend wahrscheinlich noch aufsuchen würde.
Als sie den runden Raum erreichte, fiel ihr auf, das dieser noch lehr war. Es befanden sich nur wie üblich der eckige Tisch in der Raummitte, einige Stühle um diesen und die kleine bar, die der Chiss sich hatte einbauen lassen, im Raum. Sinya Aktivierte das Licht und begab sich zu der Bar, um sich von dort eine Flasche alderaanisches Bier zu holen, für gewöhnlich trank sie dieses Getränk nicht gerne, aber an diesem Abend verspürte sie einfach die Lust dazu.
Die Twi’lek Öffnete die Flasche, nahm einen Schluck und setzt sich, mit den Füssen auf den Tsch an diesen. Nun blieb ihr nichts anderes übrig als auf den Chiss zu warten.

[ Nar Shaddaa - Raumhafen - ab Bord der Sophists Dream - Horatio, Sinya]
 
Zurück
Oben