Nal Hutta, Nar Shaddaa (Y'Toub-System)

[Nar Shaddaa- untere Ebenen- geheimes Versteck von Shagall; mit Oberyn Martell und zwei Leibwächtern]


Shagall nickte zufrieden. Wenn dieser Martell schon ein derartiges Interesse an dieser hochprozentigen Bathapisse zeigte, eröffneten sich vielleicht ungeahnte Profitmöglichkeiten.

„Ihr liegt mit eurer Vermutung absolut richtig mein Bester. Der Funguzu-sec wird in meinen Destillerien aus den erlesensten Pilzkulturen der Galaxis hergestellt – kein gepanschter Alkohol oder Synt. Ihr werdet in der ganzen Galaxis keine bessere Qualität finden. Die Produktion kann flexibel angepasst werden und wird ggf. nur durch die Pilzimporte in ihrer Qualität limitiert. An wie viele Einheiten hätten sie denn gedacht?“

Innerlich rieb sich Shagall die Hände. Die Schnapsproduktion war billig und einfach in seinen Farbriken umzusetzen. Seine Sklaven dort faulenzten sowieso schon viel zu lange herum. Wenn der Händler keine unverschämt niedrigen Preise zahlen wollte, würde allein der Alkohol ein riesen Geschäft bedeuten. Noch mehr Profit versprach jedoch die zweite Anfrage des Händlers.

„Wir sind auf Nar Shaddaa mein Bester. Ist der Geldbeutel eurer Geschäftspartner nur halb so prall gefüllt wie ihr andeutet, kann ich euch Alles besorgen. Also nur keine falsche Scheu, an was hättet ihr Interesse?“

Alles was der Händler von Onderon zu sagen hatte gefiel dem Neimodianer sehr. Fast zu sehr um nicht Misstrauisch zu werden. Er war schließlich nicht auf dem Weg zu einer unabhängigen Unterweltgröße indem er auf die Worte seiner vielen Geschäftspartner blind vertraute. Allerdings… Profit... war die einzige Sprache der Galaxis die ohne Lügen auskam. Profit... war alles was zählte. Dieser Martell versprach ein gutes Geschäft. Den bisherigen Recherchen zufolge führten jedenfalls keine Verbindungen Oberyn´s zu den Huttenclans oder der verhassten schwarzen Sonne. Shagall würde nur sicherstellen müssen, dass Mola, der eigentliche Wunschpartner des Händlers nicht auf den Plan trat.



[Nar Shaddaa- untere Ebenen- geheimes Versteck von Shagall; mit Oberyn Martell und zwei Leibwächtern]
 
[Nar Shaddaa|untere Ebene|geheimes Versteck von Shagall|mit Oberyn und Shagall]

Allem Anschein nach schien Shagall sehr von dem Geschäft mit dem Gesandten Onderons angetan zu sein, denn er fragte ohne Umschweife, wie viel Oberyn denn kaufen wolle.

"Hm. Von dem Funguzu-sec wären 60 Einheiten a 1000 Liter angemessen. Mein Preisangebot läge bei, sagen wir, 650 Credits pro Einheit. Wenn Ihr sofort liefern könnt, könnte man an dem Preis natürlich auch noch etwas verändern."

Er lächelte dabei verschmitzt. Er hatte zwar keinerlei große Ahnung von solchen Getränken, aber dennoch wusste er, dass das, was in seinem Glas war, nicht der angepriesenen Qualität entsprach. Deswegen vermutete er, dass der Neimodianer sein Angebot wohl etwas dreist finden würde. Aber letztlich konnte ihm die Qualität ja egal sein, denn die Brühe war nur dazu da, um die größeren Untergrundorganisationen auf Onderon ruhig zu stellen.

"Bezüglich der Halluzinogene dachte ich an etwas, das möglichst schnell abhängig und damit gefügig macht, wenn ihr versteht?"

Dabei kam wieder das für Oberin typische böse und schwer zu deutende Lächeln zum Vorschein. Hier hatte er jedoch noch keine Preisvorstellung angegeben; er wollte erst wissen was Mola zu bieten hatte. Auch würde er natürlich versuchen, den Preis zu drücken.
Denn letztlich ging es ihm nur ums Geschäft.


[Nar Shaddaa|untere Ebene|geheimes Versteck von Shagall|mit Oberyn und Shagall]
 
[OP]Irgendwie hängt hier grad alles, jedenfalls hab ich das Gefühl… Ich versuche mal es wieder auf Touren zu bringen, schreibt mich an wenns nicht passt (Kossekos ist wahrscheinlich erst mal inaktiv).[/OP]

Nar Shaddaa - auf dem Weg zum Kontakt - Koora, Kossekos, David, Merkuzio und Shim'rar

Der Sith nickte Merkuzio zu als der den kleinen Handel erfolgreich zum Abschluss brachte. Wahrscheinlich hatte er soeben die Örtlichkeit sowie eine Art von Zugangsberechtigung erworben, und das ohne Aufsehn zu erregen.

Gut gemacht. Lass uns hier verschwinden, Boss

sagte er und schob das letzte Wort nach, um den Anschein zu wahren und seinem Schüler dabei dennoch ein eindeutiges Zeichen zu geben. Draußen vor dem Etablissement sah sich der Vollstrecker für die Verhältnisse des Planeten wahrscheinlich zu intensiv um, aber es war ihm wichtig sich vor den in der Nähe weilenden Jedi nicht die Blöße zu geben, auch wenn die wahrscheinlich bereits längst abgereist waren.

Kossekos, geh mein Lichtschwert holen. Du findest es wahrscheinlich spätestens in den Abraumsortieranlagen der Stadt, und wenn sich hier nicht zu viel geändert hat werden es früher oder später geschäftstüchtige Hände finden und verkaufen wollen. Spätestens dann musst du es zurückbeschaffen, wenn nicht schon vorher.

Nachdem sich der Trandoshaner auf den Weg machte wandte sich Shim’rar wieder Merkuzio zu.

Und, wo müssen wir hin? Wo findet die Auktion statt? Ich gehe mal davon aus, dass wir noch rechtzeitig sind, sonst hätten wir diese Daten wahrscheinlich gar nicht mehr erhalten,

fügte er hinzu und deutete auf die Gegenstände, die sein Schüler teuer erkauft hatte.


Nar Shaddaa - auf dem Weg zum Kontakt - Merkuzio und Shim'rar
 
Nar Shaddaa - Spicknae-Sektor - leerer Händlerstand, mit Keebo

Eowyn musste lächeln. Sicher, Vertrauen macht uns durchaus angreifbar. Aber viel wichtiger ist, dass dieses Vertrauen uns gleichzeitig stärker macht. Ich würde um nichts darauf verzichten wollen. Es gibt Personen, denen ich mein Leben anvertrauen würde. Alleine diese Sicherheit macht mich ruhig und sicher.
Der Mann hatte sich neben sie gesetzt und schwieg kurze Zeit. Sie saß währenddessen neben ihm, ließ ihren Blick über die Straße schweifen und suchte in der Macht nach ihren Padawanen, nur zur Sicherheit. Alles schien in Ordnung zu sein.
Als er schließlich wieder begann, zu sprechen, verzog Eowyn das Gesicht. Das war ja klar gewesen. Aber sie hatte begonnen, diesen Weg zu gehen und würde es auch durchziehen.

Sie lehnte sich zurück und stützte sich auf ihre Hände, schloß die Augen und überlegte. Wie sollte sie ihm begreiflich machen, was die Sith ihr genommen hatten - gerade, weil das Meiste nicht im physischen Sinne gewesen war? Kurz versank sie in ihrer Erinnerung, sie dachte daran, was für ein Mensch sie vor achtzehn Jahren gewesen war, vor den Jedi und diesem ganzen Chaos in der Galaxis. Sie war so anders gewesen... frei, positiv, voll Glauben an das Gute. Sie war neugierig gewesen auf die anderen Welten, hatte gedacht, dass das Imperium aufhaltbar war. Sie war überzeugt davon gewesen, dass die Wesen in dieser Galaxis sich immer für die richtige Seite entscheiden würden, die Seite ohne Angst, Unterdrückung und Folter. Sie hatte in gewisser Hinsicht auch mehr an sich selbst geglaubt als sie es heute tat, denn damals hatte sie noch gedacht, dass sie etwas würde verändern könnten, dass mit ihrer Hilfe die Galaxis ein besserer Ort werden würde.
Und was war geschehen? Mit oder trotz ihrer Hilfe war die Galaxis ins Chaos gestürzt worden. Ihre Padawane hatten sie nach Winter einer nach dem anderen verlassen. Ihre ehemalige Meisterin war verschwunden, verschollen, ohne, dass jemand wusste, was mit ihr geschehen war - obwohl Gerüchte mit einem Sith im Umlauf waren. Heute kämpfte sie einen Kampf, den sie nicht gewinnen konnte. Schmerz und Trauer erfüllten sie, sie fragte sich, ob sie irgendwann einmal damit würde abschließen können. Wo war sie nur angekommen?

Und wie nun konnte sie ihrem Gegenüber begreiflich machen, dass all dies ohne die Sith nie geschehen wäre?
Sie lächelte traurig.


Ich möchte Euch helfen, weil ich das Gefühl habe, es zu können. Warum sollte ich es also nicht tun?
Was Eure zweite Frage angeht, sie ist ein wenig schwerer zu beantworten als Eure erste...
Wo fing sie nur an? Zuerst einmal nahmen sie mir mein Zuhause. Dies mag für viele Leute vielleicht lächerlich und unbedeutend klingen, aber ich frage mich immer, was ist ein Wesen schon, wofür kämpft es, wofür lebt es, wenn es am Ende nicht nach Hause zurückkehren kann? Der Jedi-Tempel war mein Zuhause, und dies wurde mir genommen. Ich kann nirgends mehr hin. Wehmütig dachte sie an die erste Zeit im Tempel. Wie sicher sie sich gefühlt hatte, wie geborgen, wie sehr am richtigen Ort. Bis die Bombe dies jäh beendete. Was war schon eine Basis auf Lianna oder Corellia dagegen? Für sie war dies kein Zuhause, es war, wie der Name schon sagte, eine Basis. Ein Dach über dem Kopf. Ein Ort, von dem aus man starten konnte. Aber ein Zuhause, wo sie sich wohlfühlte, an dem sie glücklich war, zu dem sie freudig zurückkehrte, nein. Sie bezweifelte, dass der Mann neben ihr begreifen konnte, was der Verlust dieses Ortes für sie bedeutet hatte. Vermutlich würde er sie nun einfach auslachen.

Des Weiteren... sie hatte seit Jahren mit niemandem mehr über Winter gesprochen. Unregelmäßig hatte sie sich nach ihr erkundigt, aber ihr Zustand war unverändert. Vermutlich würde sie nie wieder aufwachen. War ein solches Leben nicht sogar schlimmer als zu sterben? Des Weiteren nahmen sie mir meine Padawan, sagte sie schließlich schlicht.

So viel zu den beiden wichtigsten physischen Punkten. Aber daraus war viel gefolgert, und die ganzen Kleinigkeiten, die ihr im Laufe der Zeit geschehen waren, die Begegnungen, die Kämpfe, die Diskussionen... Was aber wohl am Schwerwiegendsten war... Sie stockte. War sie gerade wirklich dabei, einem Sith einen Teil ihrer Schwächen und ihres Schmerzes aufzuzeigen? Sie schien in den letzten Jahren mehr gelitten zu haben als sie dachte, ansonsten würde sie wohl nicht so bescheuert sein.
Sie saß ohnehin schon in schöner Eintracht neben ihm und plauderte. Wollte sie es noch mehr ins Äußerste treiben? Wollte sie wirklich dieses Risiko eingehen? Sie konnte ihm nicht vertrauen. Woher wusste sie, dass er diese Informationen nicht irgendwann irgendwie gegen sie verwenden würde?
Eowyn starrte ihn für ein paar Sekunden an. War es das wert? Die Möglichkeit, ein Leben zu verändern gegen die Gefahr, dass er es gegen sie selbst nutzen würde? Er würde es ihr vermutlich nicht übel nehmen, wenn sie nicht weitersprach. Andererseits konnte dies auch eine Möglichkeit sein. Und sie musste einfach darauf vertrauen, dass sie sich würde wehren können, wenn sich das Bild hier wandelte.
Alleine, dass sie hier saß und darüber nachdachte zeigte doch auch wieder, wie sehr sie sich verändert hatte. Vor achtzehn Jahren hätte sie keine Sekunde gezögert. Nun denn also, im Gedenken an ihr altes Ich...


Sie lehnte sich wieder nach vorne und blickte auf ihre Hände. Die Sith nahmen mir vor allem mich selbst, sagte sie schließlich leise. Sie nahmen mir mein Innerstes. Das, was mich ausmacht. Sie nahmen mir meinen Glauben und auch meine Prinzipien. So sehr sie es auch zu unterdrücken versuchte, der Schmerz kroch in ihr hoch und begann, sich in ihr auszubreiten. Sie hatte diese Gefühle seit langem in ihr gehalten, gewusst, dass sie da waren, sich mit ihnen auseinandergesetzt und versucht, sie zu akzeptieren. Aber es war ihr nicht gelungen, und jetzt, wo sie darüber sprach... Sie gab ihr Bestes, dass all dies nicht nach außen drang, aber sie befürchtete, dass es nicht ausreichen könnte. Sie hätte vor ihrer Abreise wirklich noch mit Sarid, Chesara oder einem anderen Rat reden sollen.
Aber er würde vermutlich auch dies nicht verstehen. Wie auch? Ohne, dass er sie und ihre Geschichte kannte würde er es nicht können, nicht die ganze Tragweite, und was würde er schon von Glaube und Prinzipien wissen?


Nar Shaddaa - Spicknae-Sektor - leerer Händlerstand, mit Keebo
 
Nar Shaddaa - Spicknae-Sektor - leerer Händlerstand, mit Eowyn

Ian glaubte nicht daran, dass Vertrauen auch Stärke hervorrufen konnte. Sobald man vertraute, war man nicht mehr alleine, sondern hatte mindestens einen Wesen an seiner Seite, dass in der Lage war, die eigene Person zu schwächen, wenn nicht gar zu vernichten. Hätte er Alisah sein Vertrauen nicht geschenkt, wäre die ganze Schmach, die Ysim über ihn gebracht hatte, niemals gewesen. Vertrauen hatte ihn geschwächt. Wieder und wieder. Doch diesen Gedanken behielt Ian vorerst für sich, denn eine erneute Diskussion mit Eowyn wollte er umgehen.

Dass sie glaubte ihm helfen zu können grenzte entweder an Größenwahn, oder an zu viel gutem Willen, was nahezu aufs Gleiche hinauslief. Still verzog Ian das Gesicht, in dem vielleicht deutlich geschrieben stand, dass er nicht glaubte, dass sie ihm helfen konnte. Keiner konnte das. Dass seine zweite Frage schwerer war, wusste er, umso erstaunlicher war es, dass Eowyn bereitwillig darauf zu antworten schien. Die Sith hatten ihr das Zuhause genommen. Den Jedi-Tempel. Wie gut verstand Ian, was es bedeutete, sein Zuhause verlieren! Denn auch ihm war sein Zuhause genommen worden. In doppelter Hinsicht. Als er sich ein neues, ein glückliches Leben mit tahiri aufgebaut hatte, als die Piraten sie ermordet hatten, hatten sie ihm so viel mehr, als sein Heim genommen… Und doch überkam Ian nicht die Trauer über seinen eigenen Verlust, sondern etwas wie Reue, denn auch er hatte damals im Tempel gekämpft. Zwar hatte er ihn nicht zerstört und keinen Jedi getötet und doch war er bei der Schlacht gewesen, einst selbst noch als Adept.


„Das tut mir leid“, sagte er und klang dabei so aufrichtig, wie ein Mensch nur klingen konnte. Vielleicht findet Ihr erneut einen Platz, den Ihr euer Heim nennen könnt. Vielleicht kämpft Ihr im Moment dafür, dass andre in ihr Zuhause zurückkehren können. Und vielleicht“, und dabei ging sein Blick erneut in die Ferne, „findet Ihr so selbst wieder einen Ort, einen Platz oder ein Wesen, dass wie Euer Zuhause ist oder dazu wird.“ Ian seufzte leise, als erneut ein Bild Tahiris vor seinem inneren Auge erschien. Sie war seine Heimat gewesen, seine Festung. Sein Zuhause. Die Sith hatten ihre Padawan genommen. Die Jedi hatten seinen einstigen Meister genommen. Auch hier schienen beide eine traurige Parallele zu haben und hier konnte Ian ebenfalls verstehen. Als Eowyn schließlich weiter sprach, was ihr offensichtlich Probleme bereitete, lies Ian ihr Zeit. Er würde sie kaum zwingen über etwas zu sprechen, wozu sie nicht bereit war, dazu hatte er kein Recht. Der Mann spürte deutlich, wie schwer Eowyn es fiel zu sprechen und hätte er es nicht gespürt, so hätte er gesehen. Sie lehnt sich nach vorne, vielleicht um sich kleiner zu machen, sich zu schützen, sich selbst zu wärmen. Ihr Blick wanderte zu ihren Händen und spätestens jetzt spürte Ian den Schmerz, den sie empfand ebenfalls, weil sie sich nicht abschirmte. Die Sith hatten sie beraubt, indem sie ihr Innerstes genommen hatten? Ihren Glauben und ihre Prinzipien?

Worte, die Ian dazu veranlassten, die Augen zu schließen. Hatten sie ihm nicht das Gleiche angetan? Ein tiefes Seufzen drang aus der Kehle des Mannes, als er die Augen schließlich wieder öffnete und mit leiser, ja sanfter Stimme zu sprechen begann.
„Ihr irrt Euch, Eowyn“, wiedersprach er ihr so. „Die Sith könne Euch nicht genommen haben, was Euch ausmacht. Vielleicht einen Teil Eures Glaubens. Vielleicht einen Teil Eurer Prinzipien, aber nicht alles davon.“ Er blickte sie an, als er fortfuhr: „Ihr sitzt hier neben mir und Ihr handelt nach Eurem Glauben an das Gute. Vielleicht auch nach einem Prinzip, jedem eine Chance zu geben. So lange Ihr für Eure Prinzipien kämpft, sie selbst nicht verratet, solange Ihr Hoffnung und Glauben habt, so lange ist es den Sith nicht gelungen alles zu zerstören.“ Sie konnten nicht ihr Innerstes genommen haben, sonst säße sie jetzt nicht hier mit ihm, führte nicht dieses Gespräch mit ihm. Ein leises, trauriges Lachen folgte. „Ihr glaubt, mir helfen zu können und schon das ist Beweis dafür, dass Euch die Sith den Glauben nicht gänzlich genommen haben. Dass Ihr hier mit mir sitzt, ist ein weiterer Beweis.“ Immerhin gehörte er zu dem Orden, den sie verabscheute. Das, was Euch ausmacht, kann Euch keiner nehmen, Eowyn, es sei denn, jemand würde Euch das Leben nehmen. Habt ihr nicht gesagt, ihr seid Eowyn El'mireth?Sie hatte nicht gesagt, ihr Name sei Eowyn, nein vielmehr hatte sie gesagt, sie sei Eowyn. Ein kleiner, aber feiner Unterschied. „Die Sith mögen Euch desillusioniert haben, aber gebt ihnen nicht so viel Macht über Euch. Sie sind zu schwach, um Euch Eurer Innerstes genommen haben zu können.“ Seltsam, dass ausgerechnet er –ein Sith- das sagte. „Wer als seid Ihr, Eowyn?“ Eine Frage, die sie erinnern lassen sollte. Eine Frage, die mehr beinhaltete, als das, was sie auch war.

Nar Shaddaa - Spicknae-Sektor - leerer Händlerstand, mit Eowyn
 
[Nar Shaddaa- untere Ebenen- geheimes Versteck von Shagall; mit Oberyn Martell und zwei Leibwächtern]


Martell nannte einen unverschämt niedrigen Preis für den Funguzu, der allerdings bereits deutlich in der Gewinnzone dieses billigen Gebräu´s lag. Dennoch wollte Shagall bei dem Händler von Onderon natürlich ordentliche Geschäfte machen und nicht nur seine Waren verramschen.

„Ihr erwürgt mich mit eurem wohl nicht ganz ernst gemeinten Angebot mein Bester. Ihr könnt locker 15 bis 20 Credits an jedem Liter dieser einzigartigen Köstlichkeit verdienen. Ich bin gewiss kein raffgieriger Mann, aber ich muss auch meine vielen Arbeiter bezahlen und meine Familie ernähren. 2000 Credits pro Einheit! Damit könnt ihr locker den zehnfachen Preis erzielen. Außerdem kann ich euch ganze 150 Einheiten sofort überlassen.“

Das Sofortangebot musste sehr verlockend klingen. Natürlich wurde Shagall die Brühe hier auf Nar kaum zu erträglichen Preisen los und so gammelte der Sud in den prall gefüllten Lagerhallen nur so vor sich her.

Richtig aufmerksam wurde der Neimodianer, als Oberyn auf die Drogengeschäfte zu sprechen kam. Anscheinend plante da jemand ein gutes Geschäft aufzubauen. Shagall war begeistert.


„Soso, na das mit den Suchtmitteln bekommen wir sicherlich auch hin mein Bester. Wie schon gesagt, mit den nötigen Mitteln, könnt ihr bei mir alles bekommen. Wollt ihr es billig, empfehle ich die guten alten Killerstikks oder etwas exquisiter… dann treibt wohl eher Glitterstim eure Konsumenten in andere Sphären. Wollt ihr eure Kunden im wahrsten Sinne des Wortes wirklich eng an euch binden, empfehle ich euch Eng. Nichts Anderes vermag die Sucht danach zu befriedigen. Ich rate nicht dazu es einmal zu probieren, ein wirklich teuflisches Zeug.“

Shagalls Augen blitzen verschwörerisch wissend auf. Wenn Martells Auftraggeber wirklich genug Geld hatten, würde der Getränkedeal hinter den Drogengeschäften mehr als verblassen. Sollten sie ihn allerdings hintergehen wollen… würde der Händler eine ganz neue Seite des Planeten kennenlernen.


[Nar Shaddaa- untere Ebenen- geheimes Versteck von Shagall; mit Oberyn Martell und zwei Leibwächtern]
 
Nar Shaddaa - Untere Ebene - Hochhaus - erste Ebene - mit Aden Valores, Mola (NPC)

Wortlos beobachtete Njina Aden, der den Preis mit dem Twi'lek verhandelte. Bereits das erste Angebot war so hoch, dass der Twi'lek eigentlich nicht ablehnen konnte. Zweitausend Credits konnte sich auch jemand wie Mola nicht einfach durch die Finger gehen lassen. Anscheinend machte er auch keine Anstalten zu verhandeln. Nach einiger Zeit des Schweigens begab sich der Twi'lek hinter die Bar. Just in diesem Moment bemerkte Njina, dass vor der Tür zwei weitere Gestalten warten. Hatte er ihre Schulden doch nicht für beglichen erachtet? Für einen kurzen Augenblick war der Chiss danach, eine defensive Position einzunehmen. Doch dann kehrte der kräftige Twi'lek wieder hinter der Bar hervor und hielt Aden ein Datapad entgegen.

Deal, entgegnete Mola knapp und zog das Datapad wieder ein Stück zurück. Dafür streckte er Aden nun seine andere Hand geöffnet entgegen.

Auf dem Datapad sind Schleusen und Wege zur Oberfläche gespeichert. Zugangsdaten und Informationen zu Personen, denen Sie auf dem Weg nach unten begegnen können ebenfalls.

Da Aden sich jetzt wohl kaum noch davon abbringen lassen würde, auf die Oberfläche des Planeten zu gehen, bereitete sich Njina allmählich auf den Abschied vor. Denn sie würde gewiss nicht auf die Oberfläche gehen. Auch wenn man ihr Geld dafür bieten würde - zu schlimm waren die Geschichten, die man sich in den Bars erzählte. Gleichzeitig wurde ihr nun wieder bewusst, dass sie sich in einer Sackgasse befand. So klein die Aufgabe, Aden zu helfen, gewesen sein mag, umso größer war die Bedeutung, die sie für die Chiss hatte: Das erste mal seit Ewigkeiten hatte das, was sie tat überhaupt einen Sinn und ein Ziel. Beides fiel nun weg. Immerhin hatte sie den getöteten Devaronianern einige Credits entwenden können, sodass sie sich nun zumindest ein Essen - oder etwas anderes - kaufen konnte. Plötzlich wurde sie jedoch von Aden, der das Geschäft in der Zwischenzeit wohl abgeschlossen hatte, aus ihren Gedanken gerissen. Nun hieß es wohl Abschied nehmen.

Nar Shaddaa - Untere Ebene - Hochhaus - erste Ebene - mit Aden Valores, Ordo Skirata, Mola (NPC), Bran Hazer (NPC)
 
Nar Shaddaa - Spicknae-Sektor - leerer Händlerstand, mit Keebo

Erstaunt blickte Eowyn den Mann neben ihr an. Sie hatte mit allem gerechnet, mit Achselzucken, Lachen, Verständnislosigkeit, aber nicht mit diesen tröstenden Worten, die er über ein Zuhause loswurde. Es tat ihm Leid? Sie war sogar versucht, ihm das zu glauben. Vielleicht verstand er ja doch... Sie nickte langsam.

Es ist eine schöne Vorstellung, dass zumindest andere ihr Zuhause zurückbekommen. Sie musste dabei an Denon denken - sie hatte zwar nicht beim Aufbau neuer Häuser geholfen, aber doch zumindest dafür gesorgt, dass wieder mehr Leute in diese zurückkehren würden. Hoffentlich. Aber ich schätze, für mich selbst ist das Schiff abgeflogen. Selbst wenn wir demnächst wieder den Jedi-Tempel betreten sollten - es wird nie wieder das Gleiche sein. Diese Geborgenheit und Sicherheit von damals würde sie sicher nicht verspüren können, selbst wenn von der Anwesenheit der Imperialen oder Sith nichts mehr vorhanden sein sollte. Ein Heim ließ sich nun einmal leider nicht einfach aus der Luft zaubern oder bestimmen. Und so sehr ich die Gesellschaft von anderen Wesen schätze - als Jedi ist man niemals lange genug mit den gleichen Personen am gleichen Ort. Auch wenn es Euch überraschen wird, auch Jedi sind viel Zeit alleine. Und einsam... das war nun einmal der Preis. Sie schüttelte leicht den Kopf. Ich habe gelernt, damit zu leben, aber diese Tatsache kann trotzdem nicht aus meinem Gedächtnis gelöscht werden.

Sie blickte wieder auf ihre Hände, atmete einmal tief ein und aus und versank in ihren eigenen Gedanken, damit beschäftigt, ihre Emotionen in sich zu halten. Es fühlte sich so surreal an...
Mitten in ihre Bemühungen aber überraschte... Ian sie dann aber wirklich, so dass sie wieder erstaunt hochblickte. Sein Seufzen, sein Tonfall, seine.. Sanftheit. Wo kam das plötzlich her? Es kam unerwartet und passte nicht zu dem großen Kerl, mit dem sie noch vor zehn Minuten heftig gestritten hatte. Es kam so überraschend, dass sie beinahe verpasst hatte,
was er eigentlich sagte.

Sie irrte sich?!? Das mochte ja nett gemeint sein, und sie wünschte sich nichts sehnlicher, als dass es wahr wäre, doch sie wusste, dass dem nicht so war. Nicht umsonst hatte sie in den letzten Monaten mit sich selbst gekämpft, nicht umsonst hatte sie den Orden verlassen gehabt. Hätte sie sich einfach nur geirrt, so hätte sie sich das Ganze spraen können... Er steckte nicht in ihr, er hatte nicht ihre Veränderung über die Jahre hinweg beobachtet. Er hatte nicht gesehen, wie aus der friedliebenden, gutgläubigen Eowyn eine harte Kämpferin geworden war, mittlerweile sogar ein Schatten. Ein Schatten... Hier lagen ihre Begabungen, und sie tat, was sie tun musste, um noch dem letzten Rest zu folgen, der sie führte. Aber zeitgleich führte dies immer weiter dazu, dass sie sich veränderte, dass sie zu dem wurde, was sie nicht hatte werden wollen. Sie war eine Kriegerin, keine Hüterin des Friedens.
Sie war drauf und dran, den Kopf zu schütteln, ihn zu unterbrechen, zu verneinen, aufzulachen, ihm zu sagen, dass er Unrecht hatte, als sie mitten in der Bewegung stockte und ihm weiter zuhörte.

Hatte er nicht doch vielleicht Recht, zumindest ein kleines bisschen? Noch vorhin hatte sie gesagt, ihr altes Ich hätte nicht gezögert und mit allen Mitteln versucht, diesem Mann zu helfen. Nun, sie hatte gezögert... aber sie hatte es dennoch getan. Auch wenn sie das Gefühl hatte, nicht mehr die Person zu sein, die sie einmal war... Diese Person war dennoch noch nicht vollends verschwunden. Irgendwo in ihr drin schlummerte sie noch. Nein, verraten hatte sie ihre Prinzipien noch nicht - noch nicht ganz. Hoffnung und Glaube... Nun ja. So völlig ohne diese Dinge säße sie wohl wirklich nicht hier, auch wenn sie nicht das Gefühl hatte, noch großartig von ihnen begleitet zu werden.

Und auch mit seiner nächsten Aussage hatte er nicht Unrecht. Hatte sie sich vorhin nicht noch selbst für verrückt erklärt, hier mit einem Sith zu stehen und ihm
zuzuhören? Vielleicht dachte sie rational anders, aber irgendetwas in ihr drin schien noch immer zu denken, dass solche Dinge möglich wären. Ihr Innerstes... vielleicht war es ihr nicht genommen worden, sondern nur versteckt und begraben, und sie hatte verlernt, sich selbst zuzuhören.

Nein, sie war sich nicht sicher. Ein paar Sätze konnten nicht wegwischen, worüber sie seit Monaten und Jahren nachdachte. Ein paar Sätze konnten nicht alles wieder aufbauen. Sie hatte sich verändert, das ließ sich nicht leugnen. Aber vielleicht gab es eine Möglichkeit, einen Teil von ihrem alten Ich wiederzufinden.


Sie
war Eowyn...


Sie zuckte leicht zurück.
Sie war überrascht, dass Ian auf solch ein kleines sprachliches Detail geachtet hatte. Es war ihr nicht bewusst gewesen, was sie damit aussagte. Aber nun, wo er davon sprach, wo er davon sprach, dass die Sith - er! - zu schwach seien, wo er sie nach
ihr selbst fragte, da blickte sie rasch wieder nach unten, weil sie es nicht ertragen konnte, dass ihre komplette Gefühlswelt vor seinen Augen aufbrach. Sie war verwirrter als vorher, musste sie sich doch von einem Sith sagen lassen, dass sie noch sehr wohl sie selbst war, während sie selbst es nicht mehr sehen konnte. Das waren Dinge, mit denen sie noch vor sechsundzwanzig Stunden nicht gerechnet hatte. Am liebsten hätte sie geschrieen.

Wer war sie?

Mit aller Macht konzentrierte sie sich, damit nichts Verräterisches in ihren Augen aufblitzte.
Und was bei allen Sonnen war nur los mit ihr? Es war lächerlich, hier zu sitzen und solche Gedanken zu haben, und vor allem, sich nicht unter Kontrolle zu haben! Sie wünschte, es wäre schon alles vorbei und sie wäre wieder auf Lianna, um all das auszusortieren und zu analysieren. So war sie definitiv nicht in der Lage, Missionen für den Orden zu erledigen!
Die Frage jedoch nagte an ihr und ließ sich nicht verdrängen. Wer war sie? Wer
war sie?!?

Nach endlosen Sekunden des Schweigens, des Aufbäumens und des Sammelns auf ihre Mitte war sie sich zumindest einer Antwort sicher. Vermutlich würde sie es immer sein. Eine Jedi, sagte Eowyn, leise und so ruhig sie konnte, während sie noch immer nach unten sah. Wie viel von ihrer aufgewühlten Gefühlswelt hatte er eigentlich mitbekommen? Dann hob sie den Kopf, blickte ins Leere und nickte. Zumindest erst einmal das. Eine Jedi, die ihr Innerstes vielleicht eines Tages wiederfinden wird. Sie sah ihn nun wieder an, zögerte. Ich weiß noch immer nicht wirklich, wer Ihr seid. Und, was er hier eigentlich tat. Aber ich danke Euch, für Eure Worte. Sie musste leicht verzweifelt ein wenig kichern. Auch wenn ich wirklich nicht gedacht hätte, dass ich das einmal meinen Lebensereignissen hinzufügen würde... "Habe mich bei einem Sith bedankt." Vielleicht werde ich das eines Tages meinen Padawanen erzählen, als Lektion dafür, dass immer Unerwartetes geschehen kann... Sie wurde wieder ernst. Wer ich sonst bin? Ich habe keine Ahnung. Vielleicht werde ich es irgendwann herausfinden.
Aber Ihr sprecht von diesem Thema, alsob Ihr viel darüber nachgedacht hättet. Vorhin sagtet Ihr mir, Ihr wäret ein Sith.
Seid Ihr das wirklich?

Sie hoffte inständig, mit dieser Frage nicht zu weit zu gehen.

Nar Shaddaa - Spicknae-Sektor - leerer Händlerstand, mit Keebo
 
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Nar Shaddaa - Spicknae-Sektor - leerer Händlerstand, mit Eowyn

Zuerst zeichnete sich Erstaunen in Eowyns Gesicht ab, ehe sie nickte. Natürlich. Bestimmt hatte sie geglaubt, dass Ian nicht wusste, von was er sprach. Denn welches andere Bild konnte sie von den Sith haben, als jenes, dass sie Mörder waren? Vielleicht stimmte das sogar, doch das schloss nicht aus, dass auch ein Sith etwas hatte, das er sein Zuhause oder seine Heimat nennen konnte. Ian wusste zu gut wie es war, wenn man dessen beraubt wurde. In seiner Kindheit hatte er kein Zuhause gehabt, erst viel später mit Tahiri.

Nun klang es nahezu so, als würde aus Eowyn selbst eine Art der Bitterkeit sprechen. Eine zerstörte Hoffnung
. „Das Gleiche nicht, aber die Möglichkeit etwas zu finden, was dem sehr ähnlich kommt ist vielleicht noch gegeben.“ Nicht, dass er selbst daran glaubte, dass Dinge sich zum Guten wenden konnten. Seine Geschichte hatte ihm gezeigt, wie tölpelhaft es war, sich an Hoffnungen zu klammern. Und doch, vielleicht bestand für Eowyn die Möglichkeit, wieder ein Zuhause zu finden. Nicht das, was sie einst gehabt hatte, nein. Solch elementaren Dinge ließen sich nicht einfach ersetzen und doch gab es manchmal die Möglichkeit neue hinzuzufügen. Kurz dachte er an Alisah, aber sie war ein schlechtes Beispiel dafür. Denn auch sie war ein Inbegriff der falschen Hoffnung gewesen. Er hatte ihr mehr, als nur sein Vertrauen geschenkt und sie hatte von Anfang an dagegen gearbeitet, indem sie ihn schon in vermeintlich kleinen Dingen belogen hatte.

Die Stimmung veränderte sich zunehmend, als sie davon zu sprechen begann, was die Sith ihr genommen hatten. Hier ging es um mehr, als um den Verlust der Heimat. Eigentlich hatte sie im doppelten Sinn verloren. Oder sie glaubte sich in doppeltem Sinn verloren. Der Verlust der Heimat und der Verlust des Inneren. Der Verlust dessen, was einem zu dem machte, der man war. Vielleicht fochten sie was das betraf, einen sehr ähnlichen Kampf, doch da, wo Ian die Hoffnung für sich längst aufgegeben hatte, musste bei Eowyn noch etwas sein. Ein naiver Gedanke der Gutgläubigkeit? Nein. Ian war derjenige gewesen, der eigene Prinzipien gebrochen hatte, de zu dem geworden war, was er nie hatte werden wollen. Die Sith hatten ihn desillusioniert, sie hatten ihn in gewissem Maße enttäuscht, doch bei aller Schuld, die den Orden traf, konnte Ian sich selbst nicht aus der Sache heraus nehmen. Niemand hatte ihn gezwungen zu den Sith zurück zu kehren und anstatt diesen elenden Vertrag zu unterschreiben, hätte er auch den Tod wählen können. Was aber hatte er mehr getan, als das Leben vieler gegen sein eigenes eingetauscht? Ein niederschmetternder Gedanke, den er in diesem Moment tunlichst zu verdrängen suchte. Mit Erfolg.

Die Frage danach, wer sie war, brachte sie dazu, zusammen zu zucken, was deutlich machte, dass er einen wunden Punkt getroffen haben musste. Sie kämpfte mit sich, mit ihren Gedanken, mit ihren Gefühlen und vielleicht mit einer Antwort, die überfordernd war. Ian sprach kein Wort, starrte nur hin und wieder in die Ferne. Auch er hatte sich die Frage, wer er war unzählige Male gestellt. Jetzt war er an einem Punkt angelangt, an dem er sich nicht einmal mehr selbst in die Augen blicken konnte weil er an dem, was er sehen könnte, sicher keinen Gefallen finden würde. Weil er sich davor fürchtete, sich selbst in die Augen zu sehen.

Schließlich, nach einer ganzen Weile, antwortete Eowyn doch. Eine Jedi? Unmerklich schüttelte Ian den Kopf. Sollte er ihr erneut sagen, dass sie irrte? Nein. Er musste es anders probieren.

„Ich möchte Euch etwas zeigen“, sagte er so, um sie vorzubereiten, als er sein Lichtschwert, versteckt unter seiner Kleidung hervor holte. „Das hier ist für jeden ein Lichtschwert. Bei genauerer nachfrage eine Waffe.Er wog das Schwert in seiner Hand, als er es betrachtete. „Dabei ist es logisch, dass dieser Gegenstand ein Schwert oder eine Waffe ist. Aber das macht es nicht aus.“ Sich am Griff zu Schaffen machend, löste Ian schließlich den Kristall aus dem Inneren. „Dieser Kristall und alles andere, was in diesem Schwert ist, macht es zu dem, was es ist.“ Ob sie diesen Vergleich verstand?
„Es spielt keine Rolle, ob ich Euch kenne oder nicht, aber Ihr seid mehr als eine Jedi.“
Er seufze erneut, als etwas, dass einem Lächeln ähnelte, seine Gesichtszüge veränderte. „Und ich glaube, Ihr seid bereits dabei, herauszufinden, wer ihr seid.Eigentlich war er sogar so weit zu sagen, dass er sicher war. Aber diesen Gedanken behielt er für sich. Wäre sie nicht dabei herauszufinden wer sie war, würden sie dieses Gespräch nicht führen, sie hätte längst nicht so lange nachgedacht und völlig anders reagiert.

„Ich habe sehr viel darüber nachgedacht“, antwortete er auf ihre indirekte Frage. War er ein Sith? Er starrte die Narbe an seiner Hand an, die ihn als solchen zu erkennen gab. Mit dem Daumen der anderen Hand fuhr er darüber. Ein Mal, auf das er einst mit Stolz geblickt hatte. „Nein, ich schätze, dass bin ich nicht mehr. Aber ich halte mich nicht mehr mit dieser Begrifflichkeit auf. Das was ich nicht bin, hat keine Bedeutung, sondern das, was ich bin.“ Und bei ihm sah es viel düsterer aus.
„Ich bin jemand“, und er lachte auf und dieses Mal kam so viel Bitterkeit au ihm hervor, dass er sie selbst überdeutlich hörte, „der zu oft vertraut hat. Jemand der geliebt hat. Jemand der dachte, das richtige zu tun und erkennen musste, dass das, was er tat, falsch ist. Ich bin ein Mörder, ein Monster und jemand der völlig ohne Hoffnung zurückgeblieben ist. Jemand der vergessen möchte. Jemand, der ein Zuhause und Prinzipien hatte und der vielleicht beides mehr oder weniger selbst zerstört hat.Oder nicht aufhalten konnte, dass es zerstört wurde. „Ich war Ian Dice, ich wurde Darth Keebo und jetzt…“ War er das, was er bereits gesagt hatte. Das, was er vergessen wollte. „Bin ich das, was ich nie sein wollte.“


Nar Shaddaa - Spicknae-Sektor - leerer Händlerstand, mit Eowyn
 
Nar Shaddaa - Spicknae-Sektor - leerer Händlerstand, mit Keebo

Anstatt sich mir ihrer Antwort zufrieden zu geben, bohrte der Mann neben ihr noch weiter nach, griff unter seine Kleidung und holte ein Lichtschwert heraus. Seltsam. Vorhin wäre sie zurückgezuckt, hätte womöglich nur zur Sicherheit ihre eigene Waffe hervorgeholt. Jetzt aber betrachtete sie den Zylinder ruhig, fast neugierig. Lag es daran, dass ihre Instinkte nun völlig versagten? Oder daran, dass ihr momentan alles egal war? Oder einfach daran, dass es tatsächlich nichts zu befürchten gab?

Nun, das war erst einmal unwichtig. Ian wog das Schwert in der Hand... Es sah interessant aus, eine faszinierende Konstruktion. Es juckte sie ein wenig in den Fingern, sich das Ganze genauer anzusehen, doch nun überraschte er sie schon wieder, indem er sein Lichtschwert vorübergehend unbrauchbar machte. Sie selbst hätte das bei ihrem Lichtschwert wohl nur im äußersten Notfall getan. Vermutlich nie.
Ja, vermutlich verstand sie, was er ihr sagen wollte, aber das machte es nicht unbedingt einfacher, im Gegenteil. Sie war mehr als eine Jedi? Sie schüttelte den Kopf. Wie konnte sie mehr als eine Jedi sein, wenn alles, was sie tat, immer im Gedanken an die Jedi war? Selbst als sie den Orden verlassen hatte hatte es keinen einzigen Tag gegeben, an dem sie nicht darunter gelitten hatte, nicht mehr dort zu sein. Sie war voll und ganz eine Jedi - aber wenn eine Jedi zu sein nicht die Antwort auf die Frage war, dann blieb nicht mehr viel übrig.
Sie starrte ausdruckslos auf den Kristall in seinen Händen und brachte nur ein gebrochenes
Ich verstehe. über ihre Lippen. Weitere Worte hätten Barrieren niedergerissen, die sie um jeden Preis hochhalten wollte.
Wenn eine Jedi zu sein nur die Hülle ihrer selbst war... dann war da ansonsten nur Leere. Denn wie sie schon vorhin gesagt hatte, alles andere war fort und unwichtig, ihr Zuhause, ihre Meisterin, selbst die meisten ihrer Padawane. Ihre einzigen Gedanken galten den Jedi, sie hatte schon seit Monaten nicht mehr an sich selbst gedacht. Was sich auch eindrucksvoll darin zeigte, dass ihre einstmals schulterlangen Haare mittlerweile eine ausgewachsene Mähne darstellten. Sie hatte nicht einmal Zeit, sich die Haare zu schneiden. Es schien ihr nicht wichtig zu sein. Ihr Glauben daran, dass alles besser werden würde. Ihr Glauben daran, dass Krieg nicht notwendig war. Ihr Prinzip, Gewalt und Kampf nur als letzte Lösung zu sehen. Hatte sie vorhin den Mann, der jetzt neben ihr saß, nicht noch in eine Schublade gesteckt, weil ihn eine dunkle Aura umgab? Sie vertraute ihm noch immer nicht, zumindest glaubte sie das. Aber früher... früher wäre alles anders gewesen.
Sie tat es gerne. Eine Jedi zu sein war das, was ihrem Leben einen Sinn gab, sie war froh, etwas tun zu können, aber... sie war nicht glücklich damit. Es reichte nicht, es war nicht genug. Etwas lief grundlegend schief. In der Hülle der Jedi steckte nichts sonst mehr. Kein Kristall, keine Energiezelle, keine Schaltkreise. Kein Glaube, keine Prinzipien, nicht einmal Freundschaft. Alle anderen Jedi waren Bekannte, keine Freunde.
Sie war sich so sicher gewesen, zumindest etwas von sich bewahrt zu haben. Nur um jetzt vorgesetzt zu bekommen, dass da noch weniger war als gedacht.

Eowyn musste schlucken. Sie hatte sich selten so verloren gefühlt, unfähig, noch überhaupt zu reagieren, sie starrte noch immer auf sein Lichtschwert. Hätte Ian nun einen Blaster gezückt und auf sie geschossen... vermutlich hätte sie den Strahl nicht einmal kommen sehen.
Er selbst aber riss sie tatsächlich aus ihrer Gedankenspirale, indem er weitersprach und auf ihre Frage antwortete. Sie musste sich einfach nur auf seine Worte konzentrieren, ihn anblicken, ablenken von ihren eigenen Gedanken, verdrängen - bis sie die Ruhe haben würde, sich damit zu beschäftigen. Jetzt war der falsche Zeitpunkt dafür, sie hatte wirklich nicht vor, in den nächsten Minuten erschossen zu werden. Das konnte sie ihren Padawanen nicht antun.

Sein Ausbruch, seine Worte machten Eowyn erst einmal sprachlos. Wie konnte sie gegen eine solche Bitterkeit, gegen solche Vorwürfe gegen ihn selbst angehen? Er hatte vertraut, geliebt, gehandelt - er hatte gelebt. Verlorenes Vertrauen war gefährlich, er schien beinahe eine Art Selbsthass aufgebaut zu haben. Er musste schreckliche Dinge getan haben - bei einem ehemaligen? Sith keine große Überraschung, auch wenn Eowyn momentan wirklich nicht wissen wollte, was und wen er alles auf dem Gewissen hatte. Wer wusste schon, was es war... Tionne kam ihr in den Sinn. Wie würde sie nun handeln, wenn sie wüsste, dass er etwas mit ihrem Verschwinden zu tun gehabt hatte? Wenn er sie womöglich umgebracht hatte? Würde sie dann noch immer so hier sitzen? Würde selbst die alte Eowyn hier so gesessen haben?
Das war allerdings die falsche Gedankenrichtung... sie hatte es verdrängen wollen.

Sie schüttelte den Kopf. Es war erst einmal nicht an ihr, zu richten. Das tat er offensichtlich schon selbst genug, und
sie hatte genug damit zu tun, mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen, sie musste nicht noch welche hinzufügen. Das konnte sie später immer noch tun.

Es spielt keine Rolle, ob ich Euch kenne oder nicht... wiederholte sie langsam seine eigenen Worte und starrte wieder auf sein auseinandergebautes Lichtschwert. Aber wer hier sitzt, mit mir redet, mich davon überzeugen möchte, dass ich mehr bin als eine Jedi... sie stockte, blickte ihn wieder an. Ein Monster hätte niemals sein Lichtschwert auseinander genommen, um mir zu beweisen, dass ich mich irre. Ein Monster hätte selbiges spätestens in dem Moment, in dem ich Euch von meinen Verlusten berichtet habe, genommen und in mein Herz gestoßen.

Ihr mögt schreckliche Dinge getan haben. Ihr mögt vielleicht ein Monster gewesen sein. Aber all die Dinge, von denen Ihr mir erzählt habt, bei all diesen Dingen habt Ihr die Vergangenheitsform genutzt, und daraus Eure Schlüsse gezogen. Ihr hattet vieles, Ihr tatet vieles. Aber jetzt - jetzt seid Ihr sicher kein Monster. Sonst säße ich jetzt nicht mehr hier.
Das seid nicht mehr Ihr. Ihr habt viele falsche Entscheidungen getroffen, aber dieses Mal nicht. Dieses Mal war es eine Richtige.


Vorsichtig und langsam griff sie nach dem Kristall des Lichtschwertes, den er herausgeholt hatte. Ihr habt etwas in mir ausgelöst, sagte sie leise, während sie ihn hin- und herdrehte. So ein kleines Ding... und so mächtig. Ihr sagtet zu mir, das Innere macht das Lichtschwert zu dem, was es ist. Die Hülle sei nicht wichtig. Sie versuchte, ihre Stimme nicht brechen zu lassen, während seine Worte in ihr wieder aufkamen, mit denen er sie vermutlich mehr getroffen hatte, als er ahnte. Nicht ablenken lassen. Ist Euch noch nie ein Fehler passiert? Habt Ihr noch nie eine Energiezelle austauschen müssen? Ist Euch noch nie ein Schaltkreis durchgebrannt? Und jetzt sagt mir nicht, man könne dies nicht vergleichen, denn Ihr habt es vorher selbst getan...

Nar Shaddaa - Spicknae-Sektor - leerer Händlerstand, mit Keebo
 
Nar Shaddaa - Spicknae-Sektor - leerer Händlerstand, mit Eowyn

Sie verstand. Gut, dass war gut und doch merkte Ian deutlich, dass da noch viele ungesagte Dinge waren. Worte, die sie vielleicht noch nie ausgesprochen hatte, Worte, die früher oder später Bahn brechen würden. Hoffentlich war sie dann nicht alleine, denn vielleicht fiel sie dann ins bodenlose. Ob es wirklich so klug gewesen war, ihr so deutlich zu machen, was er meinte? Sie schwieg, besah den Kristall und obwohl sie direkt neben ihm saß schien sie so weit und unerreichbar zu sein, wie nur möglich. Ob es der Preis eines jeden Machtnutzer war, sich am Rande seiner selbst zu bewegen? Sich verloren und am Abgrund zu fühlen? Ian wusste nicht, was Eowyn dachte, er drang nicht in ihre Gedanken vor und doch strahlte sie genug nach Außen ab, dass Ian erreichte. Auch sie kämpfte mit sich und auch sie schien auf seltsame Weise verloren, genau wie er. Vielleicht hatte man auch ihr den Boden unter den Füßen weg gerissen, vielleicht aber hatte sie auch selbst dazu beigetragen. Eigentlich war Ian davon ausgegangen, dass Jedi nicht mit sich haderten, sondern sehr genau wussten wer sie waren und für was sie standen. Dass auch sie verletzlich waren war zwar logisch, aber doch unvorstellbar gewesen. Eowyn aber veränderte dieses Bild ein wenig, indem sie etwas zeigte, was sich wenige eingestanden: Schwäche. Verletzbarkeit. Menschlichkeit. Dabei war es absurd, dass die beiden ersten Dinge die waren, die man am liebsten niemandem preisgab, zumal es hier um sehr viel mehr ging. Zerstörte Hoffnungen. Nicht enden wollende Alpträume. Irgendetwas in diese Richtung, irgendetwas, was dazwischen lag. Extreme, denen niemand begegnen wollte. Sich an etwas zu klammern und es entrissen zu bekommen war etwas, dass Ian niemandem wünschte.

Jeder versuchte auf eine Art dem anderen ein wenig des Schwermuts zu nehmen. So klangen auch Eowyns nächsten Worte, wie jene, die zu überzeugen suchten. Aber wie konnten einfache Worte, selbst wenn sie mit Bedacht gewählt waren, etwas an dem ändern, was sich über Tage, Wochen, ja Monate hinweg eingeschlichen hatte? Sie mochte ihn jetzt nicht für ein Monster halten, doch sie kannte seine Taten nicht und selbst wenn er nun nicht mehr das Monster war, dass er in jenen Momenten gewesen war, würde es ihm dennoch immer anhaften. Ihm über die Schulter blicken und ihm zuflüstern, dass es am Leben war, sein stetiger Begleiter, so lange er es nur nährte.

Ian beobachtete, wie Eowyn vorsichtig nach dem Kristall griff, der sich noch immer in seinen Händen befand. Er sah, wie sie ihn in den Händen dreht. Ein kleiner Kristall, der so viel Bedeutung hatte, der vielleicht sogar das Herzstück der Waffe war. Ihre Stimme zitterte leicht, als die Jedi zu sprechen begann, ihn fragte ob ihm nie ein Fehler unterlaufen war, ob er nie eine Energiezelle hatte austauchen müssen. Ein Fehler? Ian seufzte erneut, traurig. Wäre es doch nur ein Fehler gewesen, wäre es nur eine Energiezelle gewesen, die er hatte austauschen müssen. Er verstand genau, worauf sie hinaus wollte, aber durfte er hier ehrlich antworten? Zerstörte er dann nicht vielleicht etwas in ihr?
„Ich habe unzählige Fehler begangen, Eowyn“, antworte er doch, sah sie dabei eindringlich an. Eigentlich war es das, was er von Anfang an gesagt hatte. All das brachte ihn zu dem Wunsch, dem Streben nach Vergessen. „Aber es gibt große Unterschiede.“

Ihm fiel es alles andere als leicht hoffnungsvoll zu klingen, etwas zu sagen, was sie vielleicht trösten konnte, wo er selbst doch verzweifelt war und nichts fand, dass ihm selbst Trost spenden konnte. Er streckte seine Hand aus, griff in die macht hinaus und fügte sich eine kleine, sichtbare Verletzung hinzu. „Es ist denkbar einfach Dinge kaputt zu machen. Fehler zu machen.“ Erneut konzentrierte er sich auf die Wunde, die er verheilte. Innerhalb von Sekunden schloss sich die Wunde und nichts deutete darauf hin, dass dort jemals eine Verletzung gewesen war. „Manche Dinge lassen sich ebenso schnell reparieren.“ Dann deutete er auf die Narbe auf seinem Handrücken, die Narbe, die in den Kammern Korribans entstanden war. „Wir werden verletzt, wir verletzten und manches hinterlässt Spuren für die Ewigkeit.“ Der Unterschied zwischen ihr und ihm aber –und hier war er absolut überzeugt- war ein anderer. Er levititierte einen kleinen Stein vom Boden, ließ auch ihn auf seiner Handfläche, deutlich sichtbar für Eowyn. Ein kleiner Einfluss der Macht und der Stein zersprang. „Wieder andere Dinge lassen sich nicht mehr reparieren.“ Was der Stein mehr als deutlich zum Ausdruck bringen sollte. „Was nachhaltig zerstört werden kann, zerstört man meisten selbst Eowyn. Und ich…“ Hier legte er all seine Überzeugungskraft, die er aufbringen konnte in seine Stimme, „bin sicher, dass Ihr nichts nachhaltig zerstört habt und das noch keinem gelungen ist, etwas nachhaltig in Euch zu zerstören.“ Nun drehte auch er den Griff seines Lichtschwertes in seiner Hand, was Gebrauchsspuren im Material sichtbar machte. „Da mögen Spuren sein. Kratzer, Verletzungen, Narben.“ Es spielte keine Rolle, welches Wort er hier einsetze. „Aber auch das gehört dazu. Auch das macht Euch aus.“ Mehr als das, machten diese kleinen Dinge ein Wesen vielleicht gerade zu dem, was es war. Ihr Inneres mochte versteckt sein, genau wie ein Kristall, der sich im Inneren eines Schwertes befand. Aber er war da. Er war nicht zerstört. Sie war nicht über die Grenze hinaus geschritten. Für sie bestand Hoffnung.

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[- Nar Shaddaa - Untere Ebene - Hochhaus - erste Ebene - mit Aden Valores, Ordo Skirata, Mola (NPC), Bran Hazer (NPC) -]

Ordo und Bran kamen vor einer Glas-Metall Tür zum stehen. Ordo machte Gesten den Raum zu betreten, doch Bran hielt ihn mit Worten zurück.

"Warte, der Boss hat noch Kundschaft!"

Skirata hielt in der Bewegung inne und führte sie langsam wieder zurück. In dem Raum war es Heiß geworden. Zu heiß. Es stand nur eine Leere Flasche auf einem Tischchen im Vorraum. Ordo setzte sich seinen Helm auf. Das hatte zwei Vorteile: Erstens, er kann Datenbanken über die Einzelnen Personen auf seinem HUD ablesen. Zweitens, sein Helm besaß eine Klimaanlage oder jedenfalls etwas vergleichbares wie einen Temperaturregler. Der Mando setzte sich auf den nächstbesten Stuhl, und rückte seine Waffen zurecht.

Er konnte sehen wie Bran, der sich inzwischen neben ihn gesetzt hatte, schwitzte. Ordo genoss diesen Anblick, ließ sich jedoch nichts anmerken.

Endlich glitt die Tür auf, und Bran und Ordo betraten den Raum.


[- Nar Shaddaa - Untere Ebene - Hochhaus - erste Ebene - mit Aden Valores, Ordo Skirata, Mola (NPC), Bran Hazer (NPC) -]
 
Nar Shaddaa - Spicknae-Sektor - leerer Händlerstand, mit Keebo

Es hatte nicht funktioniert. Er glaubte ihr nicht, oder zumindest akzeptierte er es nicht. Sie war sich dessen bewusst, dass er viele Fehler gemacht haben musste, aber so, wie er sie eindrücklich anblickte war sie sich langsam nicht mehr sicher, ob sie sich dessen wirklich bewusst war. Wie auch immer, er würde wohl gleich versuchen, es ihr begreiflich zu machen...
Und zwar äußerst bildlich, wie sie gleich daraufhin feststellte. Das Ganze geschah so schnell, dass sie kaum reagieren konnte, schon war die Wunde wieder geheilt. Er besaß beeindruckende Selbstheilungskräfte... Sie selbst hätte selbst so eine kleine Wunde wohl niemals so schnell heilen können. Interessant. Er barg wirklich viele Überraschungen.
Ob ihm das bewusst war? Ob er wusste, dass gerade sein kleines Beispiel eigentlich konträr zu dem war, was er ihr erklären wollte? Sie musste ein kleinwenig lächeln.
Schnell reparieren, ja? Ich verzichte jetzt lieber auf eine eindrucksvolle Demonstration... Aber glaubt mir, nicht jeder würde eine Wunde so schnell "reparieren", wie Ihr es nennt. Selbst für Machtnutzer kann dies schwierig sein, und für Nicht-Machtnutzer völlig unmöglich. Dies zeigt doch nur, dass es nicht auf die Wunde ankommt, die einem zugefügt wird, sondern auf die Person, der sie zugefügt wurde. Manche kommen mit manchen Dingen zurecht. Andere wieder nicht. Zu welchem Typ Mensch gehörte sie?

Seine Narbe sah wirklich eindrucksvoll aus. Vermutlich absichtlich zugefügt... Aber ob sie unveränderbar war? Narben waren unter den meisten Voraussetzungen in der modernen Medizin durchaus zu verstecken, womöglich sogar zu entfernen. Die Frage war nur, wie es mit einem solchen Mal aussah. Womöglich hatte er Recht. Womöglich würde er für immer damit leben müssen. Vermutlich war es eine Spur für die Ewigkeit.
Ja, sie verletzten. Eowyn hatte ihren Vater zutiefst verletzt... und Sahra. Sie wollte vermutlich nicht wissen, wen noch alles, vermutlich war die Liste sehr lang. Und die, die sie verletzten, waren sich dessen vermutlich nicht einmal bewusst gewesen. Mehas vielleicht... mit ihm hatte sie viel verbunden. Doch ihre anderen Padawane, sie hatten nie gewusst, wie sehr sie versucht hatte, ihnen die Wege der Macht zu zeigen. Hatte es vielleicht deswegen nicht funktioniert, weil sie selber schon begonnen hatte, an allem möglichen zu zweifeln? Möglich war es... Vermutlich war sie selbst daran schuld. Sie hätte es niemals so weit kommen lassen dürfen.
Spuren, ja, sagte sie leise. Narben. Aber Narben sind nicht zwingend negativ. Sie können uns erinnern... An Dinge, die wir in Zukunft lieber lassen sollten.

Bisher fand sie, dass er falsch lag. Was auch immer er ihr sagen wollte - er hatte Unrecht.
Eowyn hatte allerdings keinen Schimmer, was er nun mit dem Stein vorhatte, und als dieser schließlich zersprang zuckte sie tatsächlich ein wenig zusammen. Ihre Sinne waren schon völlig überreizt...
Und jetzt, schließlich, hatte er Recht.
Der Stein war irreparabel zerstört. Keine Macht der Welt würde ihn wieder so zusammenfügen können, wie er vorher gewesen war. Wenn er dies auf sich bezog, wenn er das Gefühl hatte, zerstört zu sein... Nie wieder zusammengesetzt werden zu können... Nun, sie verstand, weshalb er so verzweifelt war. Weshalb er so nicht weitermachen wollte. Und sie hatte keine Ahnung, wie sie ihm dies ausreden sollte. Keine Chance. Sie wusste nichts darauf zu erwiedern. Sie hatte es nicht geschafft. Mutlos blickte sie ihn an.

Es war irgendwie faszinierend, zu hören, wie er versuchte, ihr Mut zuzureden, während er gleichzeitig klargemacht hatte, dass für ihn alles vorbei war. Diese Spuren gehörten zu ihr... ja, das war schon richtig. Aber sie wünschte sich, zu wissen, wo dies alles hinführte. Sie wünschte, dass die Galaxis eine andere wäre. Ja... wenn sie ehrlich war wünschte sie sogar, sie wäre nie mit dieser Verantwortung geboren worden. Sie wusste, sie hatte ein einzigartiges Talent. Es nicht zu nutzen kam für sie nicht in Frage, sie könnte sich selbst nicht mehr im Spiegel anblicken. Das hatte sie schon versucht. Aber sie wünschte sich, dass sie treuer sein konnte. Zu sich selbst, zu denen, die auf die zählten. Der Orden zählte auf sie. Sie musste dieses Artefakt besorgen. Und dennoch saß sie hier und hatte ihre Padawane darauf angesetzt, und das, wo es womöglich auf jede Stunde ankam. Irgendjemand wurde immer enttäuscht, und selbst hier hatte sie nichts erreicht. Ja, vielleicht hatte sie Ian so weit, dass er ihr zuhörte, doch was brachte das, wenn sie nicht wusste, was sie ihm sagen sollte? Sie schüttelte den Kopf.


Ja, es macht mich aus. Und vielleicht habt Ihr Recht, wenn Ihr sagt, es sei nichts nachhaltig zerstört. Dennoch... Sie brach ab, als ein leichter Windstoß die Überreste des Steines ein wenig verwehte und ihr Blick darauf fiel. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus.

Habt Ihr in letzter Zeit spielende Kinder gesehen?, fragte sie. Sie sprang von einem Thema zum nächsten, und ein kleiner Teil war gespannt darauf, wie er darauf reagieren würde. Der Rest von ihr hoffte nur, dass er verstand. Kinder spielen gerne mit Dingen, die wir Erwachsenen nicht begreifen, die uns langweilig und unnütz erscheinen.
Ihr habt keinen Stein mehr in Eurer Hand. Schaut genau hin. Was liegt dort? Erkennt Ihr es?


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[Nar Shaddaa - Untere Ebene - Hochhaus - erste Ebene - Ordo Skirata, Njina Sk'ai'wo'ka, Aden Valores, Mola (NPC), Bran Hazer (NPC)]


Die beiden Neuankömmlinge (Bran, Ordo) schienen nur darauf zu warten, dass Mola sein Geschäft mit Aden beendete. Demnach standen die Chancen nicht schlecht, dass alle Verbrecher lebend diesen Ort verlassen würden. Adens Angebot war indes so gut, dass sich der Twi´lek dazu hinreißen ließ, nicht einmal mehr weiter zu verhandeln.

Die versprochenen 1000 Credits wechselten also den Besitzer und der Sith erhielt dafür ein für sein Vorhaben hoffentlich allumfassendes Datapad. Aden prüfte den Inhalt auch nur flüchtig. Sollte der Nichtmensch ihn übers Ohr gehauen haben, würde er noch einmal hier vorstellig werden.


„Ich empfehle mich dann jetzt, es war mir ein Vergnügen mit Ihnen Geschäfte zu machen.“

Gab Aden noch zu Protokoll und sickte sich an den Unterweltgangster nicht weiter zu behelligen. Im Gehen wandte er sich noch einmal kurz zu Njina um. Noch immer stand er in ihrer Schuld. Denn nur ihr selbstloses Hilfsangebot hatte den Sith schnell seinem Ziel näher gebracht.

„Ich werde mich dann jetzt auf den Weg machen Njina, nochmal vielen Dank für deine Hilfe.“

Der Krieger kramte in seinem Gürtel und fischte einen kleinen Komlink hervor und überreichte ihn der blauhäutigen Frau.

„Viel Glück und pass auf dich auf. Ich stehe wohl jetzt ein wenig in deiner Schuld. Hier. Wenn du einmal in Schwierigkeiten stecken solltest, kannst du mich damit kontaktieren und ich werde tun was mir möglich ist.“

Die Frau hatte ein ziemliches Drogenproblem und schien, ähnlich wie Ian, ihren Pfad aus den Augen verloren zu haben. Mochte sie ihn bald wiederfinden und sich nicht in der Drogenwelt verlieren.

„Ach ja, lass dich bitte nicht noch einmal auf so schmierige Typen wie den Markthändler ein. Ich werde nicht immer da sein, um deine Schulden zu begleichen.“

Fügte der Sith mit einem Zwinkern hinzu, ehe er sich abwand und an den beiden Neuankömmlingen vorbei die Räumlichkeiten verließ. Niemand hielt den Krieger dabei auf.

Schweigend zog Aden durch die Straßen der untersten Ebene. Allein die Präsenz des Sith verhinderte ansonsten unvermeidliche Zusammenstöße mit halbstarken Verbrechern und denen die noch gedachten halbstarke Verbrecher zu werden. Es dauerte nicht lange bis er eine Nachricht aus einer wirklich unerwarteten Richtung bekam:


>>>Meister Valores, ich weiß nicht genau wie viel Zeit vergangen ist und ich weiß nicht was genau vorgefallen war, doch will ich euch sagen dass ich lebe. Mir geht es…soweit gut ich fühle mich zwar etwas Schwach aber ich bin bereit wieder mit euch zusammen zu treffen. Ich hoffe es geht…euch gut mein Meister. Rain aus…<<<

Aleah lebte also noch. Seine Schülerin hatte ebenso wie Aden die Katakomben überlebt. Braves Mädchen! Kurz dachte der Sith darüber nach, sie vorerst auf Bastion zu belassen, verwarf diesen Gedanken jedoch sehr schnell. Nur in seiner Nähe würde sie eine angemessene Ausbildung genießen können, außerdem brannte er darauf zu erfahren, wie er der Schülerin in den Katakomben ergangen war. Aden selbst verfügte nur über ein sehr bruchstückhaftes Sammelsurium von Erinnerungsfetzen über die lange Zeit dort unten. Aleah könnte vielleicht Licht ins Dunkel bringen.

<<<Aleah meine Schülerin, begebe dich umgehend nach Nar Shaddaa. Meide offizielle Routen und reise unauffällig. Sobald du den Schmugglermond erreicht hast, kontaktiere mich. – Aden>>>

Leichter Regen setzte ein, als Aden seine Nachricht nach Bastion sandte. Der Sith hüllte sich in seinen Regenumhang und verschmolz mit dem Gewimmel der überfüllten Straßen.



[Nar Shaddaa - Untere Ebene – Straßen - Aden Valores]
 
Nar Shaddaa - Spicknae-Sektor - leerer Händlerstand, mit Eowyn

Seine Hoffnungslosigkeit saß zu tief, als das einfache Worte etwas daran zu verändern vermochten. Wenn Hoffnung eine Eisschicht war, war sie unter seinen Füßen zerbrochen und hatte ihn ins eiskalte Wasser geworfen. Wasser, dass wohl nie wieder zuvor, weil die äußeren Bedingungen nicht stimmten. Weil das Wasser selbst ihn verschlungen hatte.
Da war etwas in Ian, dass sich wünschte, dass Eowyn richtig lag, doch sie irrte sich und sie irrte noch mehr, als sie von der Wunde sprach. Es gab Wunden, die nicht mehr verschlossen werden konnten. Sie waren die Schlimmsten.
Das klingt danach, als gäbe es Schwache und Starke und damit immer auch einen Verlierer“, gab Ian zu bedenken. Kamen manche mit etwas zurecht und andere wiederum nicht, ging es Stärke und um Schwäche und wenn es um dies beeiden Dinge ging, war Ian wieder bei dem Satz, der so wenig stimmte, der eine Lüge war: Jeder war seines eigenen Glückes Schmied.
Und was die Narben betraf, so kam er nicht umhin zu sagen
: „Nicht jede Wunde fügen wir uns selbst zu.“ Sein Rücken auf dem sich Narbe an narbe reihte war nur ein Beweis dafür. Ebenfalls machten die Verletzungen von damals deutlich, dass es nicht immer um Stärke und Schwäche ging. Wahrscheinlich biss sich Ian zu sehr an diesen Worten fest, aber er konnte nicht anders. War er nicht schwach, weil es ihm nicht gelungen war, sich gegen seine inneren Dämonen zu wehren? War er damals als Kind schwach gewesen, als sein Vater, seine Geschwister und andere ihn schlugen? Heute hatte er der Macht sich zu wehren und doch glich er dem gleichen, hilflosen Jungen von damals.

Seine kleine Demonstration mit dem Stein machte hoffentlich deutlich, was er meinte. Bilder hatten so viel mehr Macht als Worte. Tatsächlich schien sie zu begreifen, denn als sie zu ihm blickte, sah er die eigene Mutlosigkeit die er so oft gefühlt hatte, in ihrem eigenen Gesicht. Seltsam, dass es beinahe tröstend war diesen Ausdruck zu sehen. Keinen Vorwurf zu hören. Sich nicht sagen lassen zu müssen, er solle aufhören, sich selbst zu bemitleiden. Seine eigene Mutlosigkeit war immerhin ein Motor dafür, zu versuchen, sie dazu zu bringen, ihren Mut –bezogen auf sich selbst- nicht zu verlieren. Schließlich war es völlig ausreichend, wenn hier nur eine verlorene Seele war. Sie setzte zu einem Widerspruch an, als ein Windhauch kam, der die kleinen Steinchen auf den Boden wehte. Da fragte sie ihn nach spielenden Kindern, was Verwirrung in ihm hervor rief, die sich deutlich in seinem Gesicht abzeichnete. Kinder. Nein, er hatte Ewigkeiten keine Kinder mehr gesehen und über diese Tatsache war er froh und erleichtert. Telos. Kinder erinnerten ihn Telos. An die Kinder, die er verschont hatte. An die Kindern, denen er die Väter genommen hatte. An die Kinder, die sterben würden, wenn Allegious das Virus frei setzte…

Dass Kindern gern mit Dingen spielten, die nutzlos für Erwachsene waren, wusste er, auch wenn er noch immer nicht verstand. Als sie ihn schließlich fragte, was er genau sah, was noch in seiner Hand lag, sah er sie ein wenig verständnislos an. Was sollte da schon liegen? Dennoch, seine Augen wanderten zu seiner Hand, die nur noch Splitter barg. Oder kleine Steinchen. Steinchen. Iouna. Die Steinchenwerferin. Ständig wurde er erinnert. Ständig musste er sich erinnern! Und wann immer er sich erinnerte wurde ihm die Trostlosigkeit nur bewusster, die sich über ihn gelegt hatte, sein Schatten geworden war.

Was war mehr in seiner Hand und auf dem Boden zu erkennen, als etwas, was nicht mehr war, was es war? Kein Stein mehr. Nichts mehr, was man zusammensetzen konnte. Der Windhauch hatte es nur schlimmer gemacht, denn einzelne Teile hatte er auf den Boden geweht und damit war auch die letzte Chance geraubt, den Versuch zu starten, die Splitter einzusammeln. Er blickte wieder zu Eowyn
. „Splitter“, war seine Antwort, die sie sicher nicht hören wollte, wohlwissend, dass ihre Augen das gleiche sahen, sie jedoch etwas anderes meinen musste. Aber da war nichts, was er sonst hätte sehen können. Weder mit den Augen, noch mit dem Herzen. nicht einmal seine Fantasie zeigte mehr als Staub.

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Eowyn schüttelte den Kopf. Nein. Keine Gewinner und Verlierer. Es kommt darauf an, wie man mit einer Wunde umgeht. Kann ich sie selber heilen ist alles gut und schön. Brauche ich Hilfe dabei, dann lasse ich mir dabei helfen. Zumindest sollte man das... Aber das ist das Problem. Man sucht sich die Hilfe oftmals nicht, oder auch nicht rechtzeitig. So wie sie. Sie hatte ihre Probleme doch kommen sehen, sie nur immer wieder beiseite geschoben. Dumm. Ganz schön dumm, und jetzt hatte sie den Salat.
Die Narben betreffend hatte er aber Recht. Sie nickte langsam.
Ihr habt Recht. Nicht jede Narbe ist vielleicht geeignet, uns an eigene Fehler zu erinnern... Dennoch gehören sie irgendwie zu uns, sind vielleicht Hinweis auf das, weshalb wir sind, wer wir sind. Wir Ihr schon gesagt habt - diese Wunden machen uns aus. Wenn wir das akzeptieren können... vielleicht fällt uns dann einiges leichter. Aber ich gebe zu, sie lächelte ein wenig schief, das ist natürlich leichter gesagt als getan. Manche Narben kann man vielleicht niemals akzeptieren. Hatte er solche Narben? Physische, psychische? Es musste einiges passiert sein, da er immer wieder von falschem Vertrauen sprach. Meinte er solche Wunden?

Er war tatsächlich verwirrt (hatte sie ihn überhaupt schon verwirrt gesehen?), und sie konnte kein Erkennen in seiner Miene ausmachen. Er schien nicht zu verstehen, worauf sie hinauswollte. Sie hatte allerdings auch eine Weile gebraucht, und in seiner Verfassung sah er einfach nur, was er sehen wollte. Womöglich würde er auch nicht sehen, was sie sah, wenn sie es ihm erklärte, aber sie musste es versuchen.
Eowyn schüttelte den Kopf.


Nein, keine Splitter.
Als ich ein kleines Kind war,
sagte sie leise und ließ ein paar der kleineren Steinreste wieder in die Luft und auf ihre Hand schweben, da habe ich viel Zeit draußen verbracht. Die meisten Kinder mögen das, ich habe es über alles geliebt. Wie lange war sie nicht mehr einfach nur draußen gewesen... hatte die Natur genossen, die Tiere beobachtet, die Pflanzen studiert. Einfach so. Auf jeden Fall war es zu lange her.
Es gibt viele Möglichkeiten, sich draußen zu beschäftigen. Eine davon... ist das Spielen mit Sand. Es gibt verschiedene Sorten von Sand. Grobkörnigeren, feinkörnigeren, trockenen, nassen... Was ich hier in der Hand halte ist nichts anderes als Sand. Recht grober Sand, ich gebe es zu, aber ich habe auch diesen Sand geliebt. Er fühlte sich immer so herrlich rau an, es kratzte ein kleines bisschen, das war ein gutes Gefühl.
Ich habe aber auch den feineren Sand geliebt. Mit ihm ließ sich immer so viel bauen...
Sie ließ zwei der kleinsten Steinchen in die Luft schweben und rieb sie fest aneinander. Langsam rieselte etwas herab und landete wieder auf ihrer Handfläche, und die Steinchen wurden immer kleiner und verschwanden schließlich.

Ihr seht... auch wenn wir denken, dass etwas zerstört worden ist, vielleicht stimmt das gar nicht. Vielleicht hat es nur eine neue Form bekommen, und wir müssen diese erkennen. Selbst wenn etwas verschwunden ist, so zerstört, dass es kaum mehr sichtbar ist, gerade dann hat man vielleicht die Möglichkeit, etwas Neues daraus zu errichten. Eowyn lächelte ihren Gegenüber an. Ich habe mit Vorliebe kleine Schlösser gebaut. Mit kleinen Bäumen aus Ästen und Blättern und Menschen aus Steinen... und manchmal waren diese Steine auch zerbrochen und hatten durch die scharfen Kanten ein ganz besonderes Aussehen. Man konnte sie besser aufeinanderstapeln, sie waren sehr praktisch.
Nichts ist je irreparabel zerstört. Im Gegenteil... vielleicht wird sogar etwas noch Praktischeres, Begehrteres, Besseres daraus.


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Nar Shaddaa - Spicknae-Sektor - leerer Händlerstand, mit Eo

Keine Gewinner und keine Verlierer? Skepsis breitete sich auf Ians Zügen aus, deutlich von außen erkennbar. In seinem Leben hatte sich ständig alles darum gedreht, zu gewinnen, oder zu verlieren. Seine verlorene Kindheit war nur der Anfang von zahlreichen Verlusten gewesen und alle Siege, die er davon getragen hatte, hatten doch nie etwas an den erlittenen Verlusten ändern können. Die Hilfe, die er einst bei den Jedi gesucht hatte, war ihm verwehr geblieben und sein Weg zu den Sith war, wenn er ihn jetzt betrachtete, sicher auch keine Hilfe gewesen. Demnach gab es nicht nur den Fall, sich zu spät Hilfe zu suchen, sondern auch den, keine zu bekommen und so doch wieder auf sich alleine oder auf Alternativen angewiesen zu sein. Blieb man bei dem Vergleich mit dem Wunden, war es so, als hätte man eine starke Verletzung, die keiner heilen wollte. Die gerade deshalb Narben bildete, weil die Behandlung nicht stattgefunden hatte, oder unsauber durchgeführt worden war. Eine Narbe, die da entstand, wo richtige Hilfe ausblieb. Wurden Verletzungen von anderen zugefügt, die dann nicht geheilt wurden, waren dass die schlimmsten, bleibenden Erinnerungen.

Eowyn lächelte schließlich verhalten, als sie zugab, dass manche Narben nicht zu akzeptieren waren und Ian nickte bestätigend, mit leicht düsterem Ausdruck. Nicht einmal die Macht der Gewohnheit oder das Abfinden mit den Narben konnte dazu beitragen, sie zu akzeptieren. Denn hinter diesen Dingen stand so viel mehr. Ganze Geschichten, deren Handlungen man nicht hinnehmen wollte. Wie sollte man ein Überbleibsel von etwas großen Akzeptieren, wenn es doch bedurfte, das Große, dahinterstehende zu akzeptieren?
Als er nicht begriff, worauf sie mit den Steinchen hinaus wollte, ging sie dazu über ihre folgenden Worte anschaulich zu demonstrieren. Sie begann damit, von ihrer Kindheit zu erzählen. Gerne hatte sie Dinge aus Sand gebaut. Dabei hob sie mit Hilfe der Macht jene Splitter in die Luft, um sie in Sand zu verwandeln, indem sie die Steinchen aneinander rieb. Den entstehenden Sand fing sie in der Handfläche auf und Ian starrte eine ganze Weile auf das kleine Häufchen, bedachte dabei ihre Worte. Das, was sie sagte klang schön. Aber machte es Sinn? Konnte man aus zerbrochenen Dingen noch etwas bauen? Nicht, wenn zu viel davon verlorene gegangen war. Wenn der Sand in die Luft geweht wurde, was war dann? Und wer liebte schon Sand? Es galt, sich vor ihm zu schützen, vor allem auf jenen Planeten, an dem er im Überfluss vorhanden war. Sand in den Augen war unangenehm, so wie Sand in den Luftwegen es ebenfalls war. Sand war nichts, was man lieben konnte.


„Kinder mögen Sand lieben“, erklärte Ian, den Blick noch immer auf die Handfläche Eowyns richtend. Kinder waren naiv. Gutgläubig. Wer konnte ihnen ihren kindlichen Blick verübeln? „Aber mit dem Erwachsenwerden ändert sich die Sicht. Habt ihr schon mal Sand in die Augen bekommen? Er verzichtete darauf, dieses Beispiel zu demonstrieren. „Nur mit Tränen verschwindet er wieder.“ Wie konnte Sand also begehrt sein? Aber teilweise hatte sie vielleicht Recht. Ganz unnütz war Sand nicht, aber begehrt? Er seufzte, denn es war nicht einfach zu einem Schluss zu kommen. Und Sand Lieben? Ein Gedanke, der vollkommen abstrus war. Vielleicht vermochte ein Kind Sand zu lieben. Aber ihn? Vollkommen ausgeschlossen.

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Nar Shaddaa - Spicknae-Sektor - leerer Händlerstand, mit Ian

Der Mann vor ihr schien eine Weile zu brauchen, um aufzunehmen, was sie ihm gerade demonstriert hatte. Verständlicherweise, wie Eowyn dachte, schließlich hatte sie vor ein paar Sekunden sein Argument umgekehrt. Doch anscheinend hatte sie ihn nicht komplett überzeugt. Er konnte nicht sehen, was sie sah... Sicher, auf seine Weise war sein Leben wohl härter gewesen als das ihre. Er konnte nicht begreifen, dass die Sicht eines Kindes erstrebenswert war, dass unschuldige Kinder den Erwachsenen Dinge zeigen konnten, die manchmal wichtiger waren als alle politischen Verhandlungen.

Aber natürlich lieben Kinder Sand, lächelte sie ihm zu. Ihr tut so, als ob dies nichts wert wäre. Sind glückliche Kinderjahre nicht alleine schon genug Grund, dass Sand existiert? Der Blick in den Augen eines Kindes, wenn es seine Burg vollendet hat, wenn es den Sand durch seine Finger rieseln lässt, wenn es den Sand nach Schätzen durchsiebt und durchgräbt. Kinder sind unsere Zukunft, was Kinder glücklich macht und ihnen guttut kann nur gut sein. Es war so schade... so schade, dass es im Orden nur so wenige Kinder gab. Mit Freuden hätte sie sich um deren Ausbildung gekümmert. Kinder waren in manchen Dingen grausam und brutal, aber gleichzeitig noch so wunderbar voller Glauben und Sicherheit.
Wie gegensätzlich so eine Vorstellung zu ihrer jetzigen Tätigkeit war. Aber seine Aufgaben und Fähigkeiten konnte man sich nicht aussuchen.

Sie schüttelte den Kopf.

Nein, die Sicht ändert sich nicht mit dem Erwachsenwerden. Sie ändert sich wenn man die Augen vor den kleinen Dingen des Lebens verschließt, und das passiert leider oft, wenn man älter wird, man kann meistens nichts dagegen tun...
Tionne hatte das gekonnt. Zumindest bis zu einem gewissen Grad. Aber das heißt nicht, dass es normal ist. Dass es gut ist. Der Blick eines Kindes ist so etwas wunderbares...

Aber in Ordnung, werden wir etwas erwachsener. Sand ist essentiell für einige Lebensformen, Sand ist auf manchen Planeten wichtig zum Bauen. Sand ist nicht nur Kinderspielzeug, er ist vielfältig einsetzbar. Auch wenn ich der Meinung bin, dass all dies nicht zählt und schon alleine der Blick ins Gesicht von nur einem Kind ausreicht um das Gute an Sand zu beweisen und seine Existenz zu rechtfertigen.
Eindringlich blickte sie ihn an, während die Hand mit dem kleinen Sandhaufen noch immer zwischen ihnen schwebte. Ihr war bewusst, dass sie sich ein wenig hervorwagte. Ihnen war beiden klar, dass sie nicht nur von Sand sprachen, und im Prinzip kam alles wieder zur alten Frage zurück: Konnte sie an Gutes in ihm glauben, konnte sie überhaupt wieder an Gutes in Menschen wie ihm glauben? War sie das eine Kind? Sie blinzelte kurz, um diesen Druck von ihrem Kopf zu nehmen.
Natürlich habe ich schon Sand in die Augen bekommen. Sogar als kleines Kind... Es hat damals und heute nichts an meiner Faszination für Sand geändert. Nach ein paar Augenblicken ist alles wieder vorbei, das Positive hat doch immer überwogen. Die paar Sekunden im Vergleich zu dem ganzen Nachmittag, den man mit dem Bauen im Sand verbringt... Sie lächelte ein wenig wehmütig. Sie war dankbar, sehr dankbar für ihre Kindheit.
Alle Dinge in dieser Welt, alle Personen, sie alle haben gute und schlechte Eigenschaften, auch Sand. Wenn etwas zerbricht oder sich etwas ändert, dann heißt das nicht, dass es dann automatisch gut wird, oder eben schlecht. Es wird nur... anders. Es gibt neue Möglichkeiten.
Eowyn pausierte kurz und sprach dann leise weiter.

Ihr habt neue Möglichkeiten. Ihr habt Euch als zerbrochen beschrieben, doch es liegt an Euch, nun daraus etwas Neues zu schaffen, Ian.

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Glückliche Kinderjahre. Ian hatte nicht einmal einen einzigen glücklichen Kindertag besessen. Soweit er sich zurück erinnern konnte, war er der Gewalt und der Schikane seiner Familie ausgesetzt, oder der von anderen. Er wusste nichts von glücklichen Kindheitstagen. Seine Brüder hatte er glücklich aufwachsen sehen, er selbst aber hatte nichts von alldem abbekommen. Mit dem Kiefer mahlend, verdrängte Ian all jene Bilder, die vor seinem geistigen Auge erscheinen wollten. Für Ian waren kleine Steinchen sicher nichts gewesen, womit er spielen wollte. Denn was waren sie mehr, als ein Sinnbild von Leid? Iouna, die ausholte, um kleine Steine zu werfen…
Glück in den Augen von Kindern. Was Ian auf Telos gesehen hatte, war pure Angst. Angst und Entsetzen und das in den Augen seiner Nichten und Neffen, denen er das Leben geschenkt hatte, weil er es niemals übers Herz gebracht einem Kind auch nur ein Haar zu krümmen. Dabei wäre der Tod vielleicht viel weniger qualvoll gewesen als das, was er ihnen eigentlich angetan hatte, nachdem er ihre Väter getötet hatte. Ian selbst wusste wie es war, den Verlust eines geliebten Menschen ertragen zu müssen. Wissen, dass ihn dennoch nicht aufgehalten hatte, anderen das Gleiche anzutun. Wie auch? Er hatte seinen Brüdern eine Chance eingeräumt! Er hatte allen eine Chance eingeräumt! Er hatte seine Nichten und Neffen davor bewahrt so aufwachsen zu müssen wie er! Doch war dem wirklich so? Musste es, weil sie einst ihn gequält hatten, auch zwangsläufig bedeuten, dass sie ihren eigenen Kindern das Gleiche antun konnten? Vielleicht wären sie guter Väter gewesen. Vielleicht waren sie gute Väter gewesen. Vielleicht…

Eowyn“, sagte er schließlich und klang dabei ernst, „Die Augen eines Kindes sind getrübt, weil ein Kind weder die Welt, noch die Wahrheit kennt. In Kinderaugen ist alles bunt und wenn etwas Dunkles kommt und das Kind Glück hat, machen seine Eltern seine Welt wieder bunt. Es wird geschützt.Eine kleine Pause folgte, als er schließlich tonlos fortfuhr: „So zumindest sollte es sein. Kinder konnten nichts Schlimmes in Dingen sehen, weil ihnen Erfahrung fehlte. Erfahrung, die sie im Alter machten. Erfahrungen, die ihnen die Augen auf unsanfte Art öffneten. Wie heißer, trockener Sand, der überall hin gelangte, wo der Körper nicht durch Kleidung geschützt war. Und spätestens wenn er den Sand als Metapher für sich selbst sah, konnte er nur noch schlecht über ihn denken. Es ehrte Eowyn, dass sie so unermüdlich versuchte, ihn davon zu überzeugen, dass er noch nicht verloren war, aber glaubte sie wirklich noch an das Gute, wenn er bedachte, was sie vorhin noch gesagt hatte? Darüber, dass die Sith etwas Grundlegendes zerstört hatten und für das standen, was sie verabscheute?

„Warum versucht Ihr Hoffnung in mir zu erwecken, wenn Ihr Euch selbst so wenig Hoffnung zusprecht?
Diese Frage zu stellen war um einiges leichter, als etwas auf ihre letzten Worte zu erwidern.

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Eowyn runzelte die Stirn. Die Wahrheit? Was ist schon die Wahrheit? Die Wahrheit ist immer das, was wir Erwachsenen aus dem Leben machen, und genau das versuche ich Euch zu sagen. Würden wir uns mehr um unsere Kinder kümmern, würden wir uns mehr darum kümmern, sie zu verstehen, anstatt sie nach unserem Gutdünken gestalten, nutzen und verändern zu wollen, dann wäre die Galaxis eine andere, wir würden alles anders sehen und verstehen! Ich weigere mich, die Welt der Alten, der Kriegstreiber und der Leidschaffenden als "die Wahrheit" anzusehen. Wenn es eine Wahrheit gibt dann doch die in den Augen eines Kindes! Es ist richtig so, das Kinder eine bunte Welt vor Augen haben, daran ist nichts Falsches, Verwerfliches oder Seltsames, nein, es ist der natürliche Zustand eines Lebewesens. Wir sind es, die das Dunkle über die Kinder bringen und sie verändern! Eowyn war immer leidenschaftlicher geworden, als sie sich auf Ians Worte zurückbesann und wieder ein wenig ruhiger wurde. Ja, es sollte so sein. Und wenn es so wäre... wenn es so wäre und alle Eltern so handeln würden, dann würden wir dieses Gespräch vielleicht nicht führen, weil die Galaxis eine andere wäre. Aber genau das sagt mir, dass der Blick eines Kindes auf eine Sache Recht hat, so wie beim Sand.

Anstatt auf ihre weiteren Argumente, ihre Erklärungen der Nützlichkeit von Sand einzugehen, der Möglichkeiten, die ihm nun offenstanden stellte er dann jedoch eine Gegenfrage, die sie ein wenig überrumpelte. Er warf sie wieder zurück, jetzt, wo sie es doch gerade erfolgreich geschafft hatte, ihre eigenen Probleme zu verdrängen und den seinen unterzuordnen. Grandios. Sie würde sich davon aber nicht mehr ablenken lassen. Sie hatte doch Hoffnung. Dass es irgendwann besser werden würde, dass sie irgendwann akzeptieren würde. Hätte sie keine Hoffnung mehr... dann hätte sie wohl ihre Padawane abgegeben, den Orden verlassen und versucht... nein. Das hätte sie nicht getan, es war schon einmal schief gegangen. Sie wusste, dass es keine Option war, den Orden hinter sich zu lassen. Er war das Einzige, was sie noch hielt.
Dennoch. Er hatte von "wenig" Hoffnung gesprochen, und damit lag er doch vermutlich gar nicht so falsch. Sie wurde es langsam müde und Leid, gegen alles anzukämpfen, Stunde für Stunde, Tag für Tag. Es veränderte sich nichts.
Sie veränderte nichts, auch hier in diesem Gespräch, egal, was sie sagte und wie sie argumentierte. Sie sah es daran, dass er sich weigerte, auf ihre letzten Sätze einzugehen. Vielleicht verlangt sie zu viel, vielleicht war er nicht so weit. Es war Sinnbild für die letzten Monate und Jahre.
Hingegen hatte es sie davon abgehalten, ihre wahre Mission hier auf diesem Felsbrocken voller Abschaum zu erledigen.

Vielleicht sollte sie wieder dorthin zurückkehren. Sicherstellen, dass bei ihren Padawanen alles in Ordnung war. Sie würde es nicht ertragen, wenn irgendetwas schiefging, und sie wusste noch immer nicht, ob noch andere Sith hier herumgeisterten. Sith, die im Gegensatz zu der Person ihr gegenüber trotz Friedensvertrag nicht zögern würden, ihre Padawane anzugreifen. Dessen war sie sich sicher.
Ian hatte Recht, sie sollte sich erst einmal um sich kümmern. Hier konnte sie nicht mehr helfen, sie hatte versagt.


Vielleicht dachte ich, sagte sie leise, während sie auf das noch immer existierende Häufchen Sand in ihrer Hand blickte, dass Hoffnung in Euch mir zeigen würde, dass auch noch Hoffnung in mir und für mich existiert. Nun war es auch egal. Sie würde diesen Mann in ein paar Minuten zum letzten Mal gesehen haben. Dass Gutes überall existiert, dass die Kinderaugen Recht haben.
Dass ich doch etwas irgendwie verändern kann. Aber anscheinend habe ich mich geirrt,
schloss sie flüsternd. Geirrt in allem.
Und sie war verletzlich, angreifbar... Sie war sich unsicher, ob sie jetzt nicht schleunigst ihre Padawane einsammeln und den Mond verlassen sollte. Hier lief alles nicht so wie geplant, und ein Rückzug wäre vermutlich klüger, als dass noch eine Katastrophe geschah. Sie traute ihrem Urteilsvermögen nicht mehr, und ihre Gedankenschleife brachte sie immer tiefer.

Vorsichtig nahm Eowyn seine Hand und lies das kleine Häufchen Sand in sie rieseln. Vielleicht erinnert Ihr Euch an mich, wenn Ihr das nächste Mal Sand seht. Ich glaube immer noch, dass Ihr Euch ändern könnt, irgendwie, irgendwann. Denkt an die Möglichkeiten, die Euer Zerbrochensein Euch nun bietet. Findet die neuen Lösungen. Schafft etwas Neues. Und gebt bitte nicht auf, Ian. Fast flehendlich sah sie in seine Augen, bevor sie sich abwandte. Offensichtlich bin ich nicht die Person, die die Lösungen bewirken kann. Vielleicht schafft Ihr es alleine. Es war Zeit zu gehen.

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