Sliff Quori
Sith-Jünger
[Japrael-System | Dxun | Wald | Lagerplatz in der Nähe eines Kratersees] Sliff Quori, Mol
Sliff Quori holte die Pflanze, von der Mol gesprochen hatte. Sie sonderte einen Geruch ab, den er als sehr unangenehm empfand, aber das sagte natürlich nichts über ihre Heilkräfte aus. Vielleicht hatte das Aroma auf Zabrak auch eine ganz andere Wirkung als auf Koboks. Ob der ›Kommandant‹ mit seiner Einschätzung richtig lag, konnte ihm im Übrigen auch egal sein - es war ja nicht sein Leben, das davon abhing, ob die Blätter die gewünschte Wirkung (und nicht etwa eine gegenteilige) entfalteten.
Zügig machte er sich an die Arbeit. Er tat sein Bestes, aber die Umstände waren nicht auf seiner und Mols Seite. Die Müdigkeit war ein echtes Handicap; die fremdartige Umgebung und die Gefahr, in der er nach wie vor schwebte, sorgten für zusätzliche Ablenkungen. Bei dem schlechten Licht war es außerdem sehr schwer, Einzelheiten zu erkennen, und das musste er, wenn er die Wunde ordentlich säubern wollte. Das tat er teils mit den Fingern, teils mit einem Stück eines herzförmigen Blattes, das er in Ermangelung besserer Alternativen als Lappen umfunktionierte - beides hatte er zuvor mit Wasser gereinigt, das zwar klar, aber sicherlich nicht keimfrei war, ebenso wie die ganze Umgebung. Kleine Insekten umschwirrten den Kobok und den Zabrak; Sliff konnte nicht sagen, was für Keime sie in die Wunde einbringen würden oder ob sie sogar versuchten, ihre Eier hineinzulegen oder von Mols Fleisch zu fressen. ›Besser als nichts‹ wäre für diese Maßnahme also noch geschmeichelt gewesen. Doch sofern nicht zufällig in den nächsten Minuten ein Arzt samt Operationsbesteck aus dem Gebüsch stolperte, musste der Zabrak mit dem zufrieden sein, was er bekam.
Die Prozedur war alles andere als schmerzfrei und die Selbstbeherrschung des ›Kommandanten‹ stieß rasch an ihre Grenzen. Da Sliff bemüht war, die Aufgabe so rasch und gründlich wie möglich zu erledigen, dabei aber notgedrungen wenig Rücksicht auf seinen Patienten nahm, dauerte es nicht lange, bis dieser Stücke des Astes ausspuckte, auf den er biss. Holz gegen Zahnschmelz - ein Kampf, den der Ast verlor, aber möglicherweise nicht ohne den einen oder anderen Zahn mit ins Verderben zu reißen. Der Kobok verspürte kein Mitleid. Anderen Schmerzen zuzufügen löste bei ihm keine Schuldgefühle aus, schon gar nicht, wenn zu Mols Bestem war. Ziemlich ungerührt wühlte er in dem humanoiden Fleisch herum, bis er alle Verunreinigungen entfernt hatte, die er entdecken konnte. Als nächstes wurde der Zabrak selbst aktiv. In einem bemerkenswerten Akt von Kraft und Selbstbeherrschung zog dieser an seinem verletzten Arm und dehnte das Gewebe, bis der gebrochene Knochen genug Platz hatte, um wieder zwischen die Muskeln zurück zu rutschen. Ob er wirklich seine ursprüngliche Position einnahm, wieviel zusätzlichen Schaden er dabei anrichtete und ob das wieder ordentlich zusammenwachsen würde, konnte Sliff nicht beurteilen. Mol ließ sich erschöpft zu Boden sinken und schien nur noch halb bei Bewusstsein zu sein. Der Kobok griff nach dem gebratenen Fleisch und schob sich einen großen Bissen zwischen die Mandibeln, dann machte er sich noch einmal an die Behandlung des Humanoiden und verband die Wunde. Mit zwei Hölzern und Streifen der mannlangen Blätter des Baums über ihnen improvisierte er eine Schiene, die verhindern sollte, dass der Knochen wieder aus seiner Position sprang. Der Patient ließ es über sich ergehen. Er hatte so etwas noch nie gemacht; ob die Vorrichtung ihren Zweck erfüllte, musste sich noch zeigen.
Dann endlich war diese blutige Arbeit vollendet und Sliff Quori konnte sich ganz seinem Mahl widmen. Gierig verschlang er das halb gare Fleisch, so als wäre es seine letzte Mahlzeit. Vielleicht war das ja sogar der Fall. Nach einer Weile war der Zabrak auch in der Lage, ihm Gesellschaft zu leisten, und sobald dieser ein paar Bissen zu sich genommen hatte, machte er auch wieder einen ansprechbaren Eindruck. Der Kobok konnte nicht umhin, anzuerkennen, dass nur wenige so souverän mit Verletzungen, Schmerzen und dem eigenen Blut umgehen konnten.
»Vielleicht willst du mir jetzt erklären, was hier los ist«, meine der Jünger kauend. »Du scheinst ziemlich viel über meine Verfolger zu wissen, kennst sogar den Namen des Anführers. Ich weiß noch nicht, was ich davon halten soll - und bevor ich jetzt wild zu spekulieren anfange, erklär's mir doch einfach! Woher hast du dieses Wissen? Was weißt du noch? Wo sind wir hier, und was noch wichtiger ist... gibt es Möglichkeiten, von hier wegzukommen? Ich habe nämlich eigentlich nicht vor, in irgendeiner Trophäensammlung zu landen. Wenn ich das wollte, hätte ich auch zuhause bleiben können.«
Der letzte Satz konnte die eine oder andere Frage aufwerfen, und wenn Sliff etwas wacher und klarer im Kopf gewesen wäre, hätte er sich wohl nicht so verplappert. Es vertrug sich nicht mit seiner Darstellung, nach der er ein ganz normaler, harmloser Handelsreisender war. Aber vielleicht war auch Mol zu matt und abgelenkt, um es zu bemerken...
[Japrael-System | Dxun | Wald | Lagerplatz in der Nähe eines Kratersees] Sliff Quori, Mol
Sliff Quori holte die Pflanze, von der Mol gesprochen hatte. Sie sonderte einen Geruch ab, den er als sehr unangenehm empfand, aber das sagte natürlich nichts über ihre Heilkräfte aus. Vielleicht hatte das Aroma auf Zabrak auch eine ganz andere Wirkung als auf Koboks. Ob der ›Kommandant‹ mit seiner Einschätzung richtig lag, konnte ihm im Übrigen auch egal sein - es war ja nicht sein Leben, das davon abhing, ob die Blätter die gewünschte Wirkung (und nicht etwa eine gegenteilige) entfalteten.
Zügig machte er sich an die Arbeit. Er tat sein Bestes, aber die Umstände waren nicht auf seiner und Mols Seite. Die Müdigkeit war ein echtes Handicap; die fremdartige Umgebung und die Gefahr, in der er nach wie vor schwebte, sorgten für zusätzliche Ablenkungen. Bei dem schlechten Licht war es außerdem sehr schwer, Einzelheiten zu erkennen, und das musste er, wenn er die Wunde ordentlich säubern wollte. Das tat er teils mit den Fingern, teils mit einem Stück eines herzförmigen Blattes, das er in Ermangelung besserer Alternativen als Lappen umfunktionierte - beides hatte er zuvor mit Wasser gereinigt, das zwar klar, aber sicherlich nicht keimfrei war, ebenso wie die ganze Umgebung. Kleine Insekten umschwirrten den Kobok und den Zabrak; Sliff konnte nicht sagen, was für Keime sie in die Wunde einbringen würden oder ob sie sogar versuchten, ihre Eier hineinzulegen oder von Mols Fleisch zu fressen. ›Besser als nichts‹ wäre für diese Maßnahme also noch geschmeichelt gewesen. Doch sofern nicht zufällig in den nächsten Minuten ein Arzt samt Operationsbesteck aus dem Gebüsch stolperte, musste der Zabrak mit dem zufrieden sein, was er bekam.
Die Prozedur war alles andere als schmerzfrei und die Selbstbeherrschung des ›Kommandanten‹ stieß rasch an ihre Grenzen. Da Sliff bemüht war, die Aufgabe so rasch und gründlich wie möglich zu erledigen, dabei aber notgedrungen wenig Rücksicht auf seinen Patienten nahm, dauerte es nicht lange, bis dieser Stücke des Astes ausspuckte, auf den er biss. Holz gegen Zahnschmelz - ein Kampf, den der Ast verlor, aber möglicherweise nicht ohne den einen oder anderen Zahn mit ins Verderben zu reißen. Der Kobok verspürte kein Mitleid. Anderen Schmerzen zuzufügen löste bei ihm keine Schuldgefühle aus, schon gar nicht, wenn zu Mols Bestem war. Ziemlich ungerührt wühlte er in dem humanoiden Fleisch herum, bis er alle Verunreinigungen entfernt hatte, die er entdecken konnte. Als nächstes wurde der Zabrak selbst aktiv. In einem bemerkenswerten Akt von Kraft und Selbstbeherrschung zog dieser an seinem verletzten Arm und dehnte das Gewebe, bis der gebrochene Knochen genug Platz hatte, um wieder zwischen die Muskeln zurück zu rutschen. Ob er wirklich seine ursprüngliche Position einnahm, wieviel zusätzlichen Schaden er dabei anrichtete und ob das wieder ordentlich zusammenwachsen würde, konnte Sliff nicht beurteilen. Mol ließ sich erschöpft zu Boden sinken und schien nur noch halb bei Bewusstsein zu sein. Der Kobok griff nach dem gebratenen Fleisch und schob sich einen großen Bissen zwischen die Mandibeln, dann machte er sich noch einmal an die Behandlung des Humanoiden und verband die Wunde. Mit zwei Hölzern und Streifen der mannlangen Blätter des Baums über ihnen improvisierte er eine Schiene, die verhindern sollte, dass der Knochen wieder aus seiner Position sprang. Der Patient ließ es über sich ergehen. Er hatte so etwas noch nie gemacht; ob die Vorrichtung ihren Zweck erfüllte, musste sich noch zeigen.
Dann endlich war diese blutige Arbeit vollendet und Sliff Quori konnte sich ganz seinem Mahl widmen. Gierig verschlang er das halb gare Fleisch, so als wäre es seine letzte Mahlzeit. Vielleicht war das ja sogar der Fall. Nach einer Weile war der Zabrak auch in der Lage, ihm Gesellschaft zu leisten, und sobald dieser ein paar Bissen zu sich genommen hatte, machte er auch wieder einen ansprechbaren Eindruck. Der Kobok konnte nicht umhin, anzuerkennen, dass nur wenige so souverän mit Verletzungen, Schmerzen und dem eigenen Blut umgehen konnten.
»Vielleicht willst du mir jetzt erklären, was hier los ist«, meine der Jünger kauend. »Du scheinst ziemlich viel über meine Verfolger zu wissen, kennst sogar den Namen des Anführers. Ich weiß noch nicht, was ich davon halten soll - und bevor ich jetzt wild zu spekulieren anfange, erklär's mir doch einfach! Woher hast du dieses Wissen? Was weißt du noch? Wo sind wir hier, und was noch wichtiger ist... gibt es Möglichkeiten, von hier wegzukommen? Ich habe nämlich eigentlich nicht vor, in irgendeiner Trophäensammlung zu landen. Wenn ich das wollte, hätte ich auch zuhause bleiben können.«
Der letzte Satz konnte die eine oder andere Frage aufwerfen, und wenn Sliff etwas wacher und klarer im Kopf gewesen wäre, hätte er sich wohl nicht so verplappert. Es vertrug sich nicht mit seiner Darstellung, nach der er ein ganz normaler, harmloser Handelsreisender war. Aber vielleicht war auch Mol zu matt und abgelenkt, um es zu bemerken...
[Japrael-System | Dxun | Wald | Lagerplatz in der Nähe eines Kratersees] Sliff Quori, Mol
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