ACHTUNG: Dieser Thread enthält womöglich Spoiler
Die erste Staffel von Rebels ist schon vorbei, also lasst uns das Fazit ziehen.
Ich war mit der ersten Staffel ziemlich zufrieden. Sympathische, überraschend gute Serie. Ich mag den unverbrauchten Zeitabschnitt der Handlung, der einfach interessanter ist als die sich zuletzt endlos hinziehenden Klonkriege. Nachdem TCW für mich die besten Jahre hinter sich hatte, durch die Rückkehr von Darth Maul und dem katastrophalen Droiden-Vierteiler seinen Reiz größtenteils verloren hatte und meiner Meinung nach eigentlich schon nach vier Staffeln komplett ausgereizt war, ist man den richtigen Weg gegangen. Es war die korrekte Entscheidung, TCW zu beenden und etwas neues zu erzählen.
Rebels leidet immer noch ein wenig unter den selben Fehlern wie TCW, und das ist vor allem die teils schlechte Balance zwischen Geschichte und Laufzeit. Leider gab es auch bei Rebels noch Episoden, die zu hastig abgehandelt wurden und zu deren Gunsten man auf Füllfolgen hätte verzichten können. Außerdem werden die Imperialen gerne zu dämlich dargestellt, was man dringend abstellen sollte.
Allerdings ist die erste Staffel von Rebels dem ersten TCW-Jahr dennoch deutlich überlegen. Interessantere und unverbrauchte Figuren, die nicht den Auflagen und Zwängen der Prequels unterliegen. Rebels ist weniger kindisch und es gibt kein Gegenstück zum furchtbaren Droidenhumor der ersten Staffel von TCW, was hoffentlich auch so bleiben wird. Und besonders erfreulich: Mit "Fighter Flight" hatte die erste Rebels-Staffel nur eine Episode, die ich als totalen Reinfall einstufe.
Insgesamt fand ich die Figuren der Serie recht gut. Meine beiden Favoriten sind weiterhin Hera und Chopper. Agent Kallus und dem Inquisitor gelang zu wenig, aber ich fand sie als Charaktere interessant. Mit Zeb komme ich ganz gut klar, Kanan ist besser als erwartet. Bei Ezra schwanke ich immer ein wenig, obwohl er mich an sich nicht stört.
Und dann ist da noch Sabine, die zwar ihre Aufgaben hat, aber eigentlich braucht es sie nicht. Ich kann nicht behaupten, etwas gegen die Figur zu haben und sie ist nicht so schlecht, wie sie sich im Vorfeld anhörte. Aber: Für eine Serie mit ca. 22 Minuten Laufzeit pro Folge sind sechs Hauptfiguren zuviel, und meiner Meinung nach ist es Sabine, die klar auf der Strecke bleibt. Sabine kam eigentlich erst dann etwas mehr zur Geltung, als Kanan gegen Ende der Staffel gefangen wurde und nicht mehr an Bord war. Insofern wäre Sabine für mich der erste Charakter, der in Staffel 2 einem Sieg des Imperiums zum Opfer fallen dürfte.
Technisch und visuell gefällt mir die Serie sehr gut. Das Produktionsdesign ist wirklich Top. Nicht nur was auf den Designs von Ralph McQuarrie basiert, sondern auch die neuen Kreationen wie z.B. die Ghost.
Die Animationen sind bei den Lichtschwertkämpfen nicht mehr ganz so ruckartig wie in TCW. Bei den Explosionen, Flugmanövern der Schiffe und der "Kameraführung" hat man sich gegenüber TCW noch einmal steigern können.
Man kann bei den Gesichtern geteilter Meinung sein, aber mir gefallen die weniger kantigen, vielleicht wirklich etwas disneyartigeren Gesichter in Rebels besser. Außerdem sehen manche Hintergrundfiguren nicht ganz so toll aus und im Moment gibt es wohl noch etwas wenige Charaktermodelle für die Statistenrollen.
Die Musik ist in Ordnung. Kevin Kiner verwendet hier und da etwas zuviel 1:1 von John Williams, aber das wirkt sich wiederrum positiv auf die Grundstimmung der Serie aus. Wobei wir beim Thema wären:
Der eigentliche Pluspunkt an Rebels ist für mich die Atmosphäre. Denn Rebels fängt das Star Wars Feeling gut ein... teilweise sogar unglaublich gut. Auch TCW hatte hier immer wieder seine Momente, aber Rebels hat es doch noch steigern können.
Auch bei Rebels läuft nicht immer alles glatt, hier und da kann man sicher noch einiges besser machen, aber dennoch fand ich dieses erste Jahr besser als jede Staffel von TCW. Nicht zuletzt deshalb, weil wie schon gesagt nur eine Folge dabei war, die ich wirklich schlecht fand. Deswegen:
8 von 10