Rendili

[Rendili-System | Rendili | Rendili City | planetarer Raumhafen | Buchhandlung | Senior Agent Vhiran Konshi und Operative Celessa Kenzee]

Trotz der Massen im Terminal war die kleine Buchhandlung kaum besucht. Zwischen den Regalen tummelten sich außer Vhiran Konshi und seiner hübschen Gesprächspartnerin (Celessa Kenzee) noch elf, zwölf andere Menschen, eine Handvoll Ishi Tib und eine halbnackte Twi'lek. Außerdem saß ein gelangweilter Duros hinter der verwaisten Kasse, währenddessen ein eifriger Droide in den Gängen sauber machte. Der Imperiale Geheimdienst hatte diesen Ort speziell zur Kontaktaufnahme gewählt, da durch die überschaubare Zahl der Besucher die versteckten Kollegen des dunkelhäutigen Kiffar besser den Überblick wahren konnten. Unbeschwert setzte die Blondine – gemäß ihrer Tarnung – zu einer Erwiderung an. Konzentriert lauschte der tätowierte Hüne ihr, suchte nach dem Muster, das in der Grundausbildung gelehrt wurde, und bereitete sich auf den Notfall vor, sollte sich sein Team am Ende doch geirrt haben. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Ihre Tarnung war solide, das konnte er nicht leugnen.

„In einer grausamen Galaxie sollte man schon früh den Feind kennen“, erwiderte Konshi und stellte ein Exemplar zurück, dass er sich kurz zuvor genommen hatte. Danach blickte er „zufällig“ auf sein Chrono. „Oh, wie die Zeit vergeht. Meine Familie wartet. Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.“

Das war das ausgemachte Zeichen. Routiniert ließ der Kiffar noch einmal seinen wachsamen Blick durch die Buchhandlung schweifen und verließ dann das Geschäft. In einem gewissen Abstand, den man ebenfalls in der Grundausbildung lernte, würde die blonde Menschenfrau ihm folgen. Über das Funkgerät im Ohr kam zwei, drei Sekunden später die Bestätigung. Geschickt manövrierte sich der Hüne mit den Dreadlocks erneut durch die Massen. Im Vorbeigehen bemerkte er ein Streitgespräch zwischen einem Haufen Ryn und einer kleinen Gruppe Zollbeamter. Sogar zwei uniformierte Sector Ranger konnte Konshi dieses Mal in der Masse ausmachen. Trotzdem war die Ansammlung zu groß um jedes Detail zu erkennen – selbst mit seinen kybernetischen Augen. Surrend schwebte über ihm ein gelber Cam-Droide hinweg. Sein Interesse galt mehr den Ryn als einem muskulösen Kiffar, der durch die kunterbunte Masse stapfte.

Ein bewölkter Himmel begrüßte Konshi als er den Raumhafenkomplex verließ. Taxigleiter standen in einer Reihe vor dem Haupteingang und warteten auf Passagiere. Ein paar dreiste Fahrer sprachen sogar kühn die Reisenden an, priesen ihre Fahrkünste an und versprachen solide Preise. Brummend ignorierte der breitschultrige Hüne sie. Stattdessen folgte er einem überfüllten Gehweg gen Norden, nachdem er sich vergewissert hatte, dass der Neuling noch hinter ihm war. Einzelne Sonnenstrahlen spiegelten sich funkelnd im Glas der schlanken Wolkenkratzer, die das Zentrum von Rendili City in großer Mehrzahl bevölkerten. Dadurch glich die planetare Hauptstadt einer Miniatur von Coruscant oder Denon. Hinter ihm dröhnte lautstark ein startender Frachter, doch die Anwesenden störten sich daran anscheinend nicht. Unauffällig bog in einer rechten Seitengasse ein ST-101 Repulsortruck mit reduzierter Geschwindigkeit ein. Zwei Cam-Droiden folgten dem schwerfälligen Speeder. Flüchtig sah sich Konshi noch einmal um, dann ging er ebenfalls in die Seitengasse, tauchte in die finsteren Schatten ein und wartete auf Celessa. Im Dunklen verloren seine kybernetischen Augen automatisch ihren giftgrünen Farbton, da sie in ein anderes Lichtspektrum wechselten.


„Ms Kenzee, bitte steigen Sie in den Truck ein“, sagte der Kiffar mit rauer Stimme aus den Schatten heraus als die blonde Geheimdienstmitarbeiterin in die Seitengasse gegangen war. „Ihr neues Team erwartet Sie bereits.“

Hinter der blonden Operative tauchte plötzlich eine zweite Frau auf. Ihre grün-gelbliche Haut sowie kleine, geometrische Tattoos im herzförmigen Gesicht ließen sie für bewanderte Reisende eindeutig als Mirialanerin erkennen. Sie trug die dunkelblaue Uniform der Rendili Security Force und hatte in ihrer rechten Hand ein (illegales) Distruptorgewehr. Sie war wie aus dem Nichts in der Seitengasse aufgetaucht. Steif nickte sie Konshi zu und begab sich ebenfalls in Richtung Truck. Der Kiffar ließ sich einen Moment Zeit, sondierte die Lage und stieg als letzter ein. Im Inneren saß ein stämmiger Gotal auf dem Fahrersitz, während es sich ein gebrechlicher Neimoidianer auf der langen Rückbank gemütlich gemacht hatte. Unter einem leisen Ächzen rutschte er ein bisschen zur Seite als Konshi und seine blonde Begleitung einstiegen. Danach setzte sich der Truck wieder in Bewegung, flog aus der Seitengasse heraus und tauchte im geordneten Stadtverkehr unter.

Grunzend machte sich der haarige Gotal bemerkbar:
„Das ist die Neue? Die ist doch noch ganz grün hinter den Ohren.“

Bron'ko, konzentriere dich aufs Fahren!“, wies ihn der Kiffar zu recht. „Nun, Ms Kenzee, es ist an der Zeit, dass Sie Ihr Team kennenlernen, finden Sie nicht auch? … Der maulende Gotal da vorn ist Bron'ko, Senior Operative im Bereich Observation, aber mehr unser Techniker als echter Ermittler. Die Frau neben ihm ist Yra Kaarz, Agent im Bereich Vollstreckung. Neben Ihnen sitzt Mar Haako, Agent im Bereich Analyse – und laut Aktenlage Ihr künftiger Mentor.“ Erneut nickte der gebrechliche Nichtmensch. „Dann bleibt noch meine Wenigkeit übrig: Vhiran Konshi, Senior Agent und damit der Leiter dieses Teams und das wachsame Auge dieser Stadt.“

Haako hüstelte: „Nachdem die Förmlichkeiten geklärt sind, Sir, könnten wir uns jetzt wichtigeren Dingen zuwenden, meinen Sie nicht, Ms. Kenzee?“ Er lächelte krumm. „Die Leitung hat uns einen neuen Auftrag übermittelt. Offenbar fordert ein Verbindungsmann uns an.“

„Kulturpalast....“, murmelte der dunkelhäutige Senior Agent als er das Datapad entgegen nahm. „Es geht um das geplante Heldengedenken...“ Eilig las er die Zeilen. „Zur Abwehr feindlicher Spionage und Sabotage soll unser Team die örtlichen Kräfte als 'Sicherheitsexperten' unterstützen. Dafür stellt man uns einen imperialen Patrouillenspeeder samt militärischer Uniformen zur Verfügung. … Sie haben Glück, Ms Kenzee, Sie erleben heute Ihren ersten Einsatz.“ Ein flüchtiges Lächeln schenkte er der Blondine. Kaarz, Kenzee und ich werden die Experten mimen. Bron'ko unterstützt uns wie immer mit seinen Droiden, Haako, Sie koordinieren uns. … Da anscheinend eine Verwalterin (Adariel Firanlie) vor Ort sein wird, können Sie, Ms Kenzee, am Anfang bei der etwas zusätzliche Beratungsarbeit leisten, da wir ohne den Verbindungsmann agieren werden. Geben Sie sich also nicht als Mitarbeiterin unserer Behörde zu erkennen!“

[Rendili-System | Rendili | Rendili City | Straßen | ST-101 Repulsortruck | Senior Agent Vhiran Konshi, Operative Celessa Kenzee und das restliche Einsatzteam]

[OP @ Celessa: Du kannst die Truppe dann gern mit kompletter Kostümierung zum Palast (und damit zu den anderen Spielern) bringen.]
 
[Rendili-System :: Rendili :: Rendili City :: Kulturpalast :: Landeplattform :: Kevora, Kevoras Squad (NSCs), Ares Nyax, Kovacs (NSC), Major Strickland (NSC)]

Aufgrund des sonstigen permanenten Regenwetters, lag noch immer eine dicke Wolkendecke über Rendili.
An einigen Stellen jedoch brach leicht das grelle Sonnenlicht durch und schien strahlenweise auf die gewaltige Glaskuppel des Kulturpalasts.
Kevora und seinem Squad bot sich ein prachtvoller Anblick, als sie ihr LAAT-Kanonenboot verließen.
Noch nie hatte sich ihm ein solcher Anblick geboten - er kannte lediglich die schmutzigen und dunklen Kesselminen und die verdreckten Slums Nar Shaddaas.
Ihm tat sich eine vollkommen neue Welt auf und ihm wurde endlich bewusst, welch eine Macht das so zivilisierte Imperium zu besitzen schien.
Dieses prunkvolle Bauwerk war (abgesehen von den wirtschaftlich wichtigen Werften) das Markenzeichen Rendilis und der ganze Stolz des Imperiums in diesem Sektor.
Nach einigen Sekunden des Staunens kehrte Kevora erst in die Realität zurück und bemerkte die zahlreichen anderen Kanonenboote auf anderen Plattformen, die soeben die übrigen Züge der Easy Company des 134. Infanterieregiments hierhergeflogen hatten.
In rasantem Tempo fanden sich die zahlreichen Soldaten in Form von Zweierreihen in ihren Zügen wieder.

"A-a-achtung!", kündigte ein Lieutenant den herantretenden Major Strickland an.
Synchron reagierte die gesamte Kompanie und nahm Haltung an.

"Rühr'n!", salutierte Strickland und nahm gelassen seine corellianische Zigarre aus dem Mund, um deutlicher sprechen zu können: "Ladies und.. Ladies! Wie die meisten von Ihnen bereits wissen, findet in diesem wunderschönen Kulturpalast eine Trauerfeier zu Ehren der glorreichen Gefallenen von Corellia statt. Wir jedoch sind nicht hier, um zu trauern - dies wird den Herren mit angemessenen Ordenssammlungen und den Holonet-News überlassen. Wir sind hier, um dafür zu sorgen, dass hier ja nichts schief geht! Wir - und damit meine ich auch die Offiziere unserer Kompanie - sind verpflichtet, mit all unserer Kraft für die Sicherheit dieser Veranstaltung zu sorgen. Finden Sie sich in Ihren Zügen ein! In etwa einer Stunde erhalten Sie weitere Anweisungen von Ihren Vorgesetzten!".
Strickland salutierte erneut flüchtig und trat daraufhin ab.
Die Reaktionen der Männer waren erneut eher gemischt - einige schienen froh über die willkommene Abwechslung eines "ruhigen" Auftrags als Sicherheitsdienst, andere wiederum trauerten über die Kameraden, die sie zuvor auf Corellia verloren hatten.

"Sie sind also der - wie nannte Hardin es noch gleich - Ersatzberater von Lieutenant Govenor Firanlie?", vernahm Kevora plötzlich die Stimme eines jungen Mannes hinter ihm.
Als er sich umdrehte, erkannte er den jungen Sergeant eines anderen Squads seiner Kompanie, dem er vor seinem ersten Einsatz auf Rendili begegnet war.

"Sergeant Nyax, nicht wahr?", antwortete er.
Es war offensichtlich, dass Ares Nyax selbst scharf auf diesen Posten war und Kevora daher als einen Konkurrenten betrachtete.

"Ich habe gehört, dass es Sie während Ihrem ersten Einsatz hier besonders stark getroffen haben muss.", versuchte Kevora vom Thema abzulenken.
Nyax grinste:
"Und ich habe gehört, dass Sie es lediglich mit einem Scharfschützen zu tun hatten, Jorax. Ich frage mich nur, aufgrund welchen Verdienstes Sie diesen wichtigen Posten erreicht haben. Hardin schienen Sie schließlich nicht besonders zu gefallen.".
"Ich weiß es nicht.",
antwortete Kevora, "Aber der Posten ist nur vorübergehend und beeinträchtigt keinesfalls meinen militärischen Rang.".
Kevora erkannte sofort, dass auch diese Antwort Nyax nicht zufriedengestellt hatte und war äußerst erleichtert, als er von jemandem unterbrochen wurde.
"Sergeant Jorax Kevora?", meldete sich ein herantretender Mann zu Wort.
Der Mann war ein hellhäutiger und rothaariger Mensch mit besonders ausgeprägten Wangenknochen und trug einen grauen, langen Mantel.

Kevora nickte verwundert und der Mann fuhr fort: "Mein Name ist Kovacs, ich bin der Sicherheitsoffizier, der Ihnen von Lieutenant Governor Firanlie zugeteilt wurde. Wenn Sie mir bitte in mein Büro folgen würden, damit ich Sie mit den Bauplänen des Palasts vertraut machen kann. Firanlie wird Sie daraufhin auch selbst begrüßen und in ihre Pläne einweihen.".

Erleichtert durch diese Ablenkung, folgte Kevora Sicherheitsoffizier Kovacs in den Kulturpalast und bereitete sich mental auf einen Routineauftrag vor...


[Rendili-System :: Rendili :: Rendili City :: Kulturpalast :: Kevora, Kovacs (NSC)]
 
[Rendili-System | Rendili | Rendili City | planetarer Raumhafen | Buchhandlung | Senior Agent Vhiran Konshi und Operative Celessa Kenzee]*

Celessas blaue Augen ruhten ruhig auf ihrem Gesprächspartner, als sie auf eine Antwort wartete. In diesen angespannten Augenblicken schien die Zeit langsamer zu vergehen und die Details ihrer Umgebung intensiver zu wirken. Im Vergleich zu dem belebten Raumhafen war die Buchhandlung eine Insel der Ruhe, fast schon ein eigener Mikrokosmos. Vermutlich einer der Gründe, warum dieser Ort für das Treffen gewählt worden war. Ein Hauch von Amüsiertheit erfüllte die Gedanken der Agentin, als sie daran dachte wie die verborgenen Kollegen des Kiffar die Situation wohl beobachteten. Waren sie genauso angespannt und wachsam wie sie ? Vermutlich.

Und genau in diesem Augenblick fielen die entscheidenden Worte. Augenblicklich lockerte Celessa den Griff um ihr verborgenes Vibromesser und atmete leise aus. Ihre Nervosität wich, nicht aber ihre Vorsicht. Das hier war noch nicht vorbei. Aber als die junge Frau zu einer Antwort ansetzte war ihre Stimme so glatt und freundlich wie zuvor, keine Spur von Aufregung darin.


„Das stimmt wohl. Und seine Freunde ebenfalls. Das wünsche ich Ihnen auch.“

Der Blick der jungen Agentin blieb auf dem hünenhaften Kontaktmann als sich dieser noch einmal umsah und dann ging. Celessa überprüfte ebenfalls ihre Umgebung und zählte dann mental auf drei. Die Code-Wörtern waren korrekt, ihr Kontaktmann war ein echter imperialer Agent. Und seine „Familie“ bestand nicht aus einer liebenden Frau und fröhlichen Kindern, sondern dem Rest ihres Einsatzteams. Die blonde Frau spürte wie ein Gefühl von Aufregung und Stolz in ihr aufwallte. Ihr erster Feldeinsatz begann gut.

Mit gleichmäßigen, gelassenen Schritten verließ Celessa die Buchhandlung und folgte dem Kontaktmann in angemessenem Abstand. Diesen Teil der Grundausbildung sollte eigentlich jeder halbwegs vernünftig Denkende kennen, dachte sich Celessa im Stillen. Sie würde sich bestimmt nicht blamieren. Anerkennend sah Celessa wie sich der Kiffar mit einer ungeahnten Eleganz durch die Menge bewegte. Der äußere Eindruck konnte gewaltig täuschen. Im Gehen bemerkte die Agentin die verstärkten Sicherheitsmaßnahmen, Überwachungsdroiden und uniformiertes Sicherheitspersonal war eifrig bemüht, Ordnung in das Chaos zu bringen. Wäre Celessa eine Agentin der Republik, dann hätte sie in diesem Durcheinander wunderbar untertauchen können, hätte zuschlagen, eine Bombe verstecken und verschwinden können bevor man überhaupt wusste was geschehen war. Den Krieg den sie führten war ein Krieg der Schatten, ohne Uniformen und Frontlinien, und doch nicht minder tödlich.

Als Celessa den Raumhafen verließ begrüßte sie Rendili nicht von seiner schönen Seite. Der Himmel war wolkenverhangen und nur ab und an kam die Sonne des Planeten zum Vorschein um kurze Reflexionen auf die Glasflächen der Wolkenkratzer um sie herum zu zaubern. Fast wie Bastion, dachte sich Celessa und setzte ihre Reise fort. Vor dem Raumhafen war etwas weniger los als im Inneren, was man auch daran bemerkte das die Fahrer der Taxigleiter recht aufdringlich um Kunden warben. Ein besonders dreistes Exemplar versperrte Celessa für einen Moment den Weg. Ein kurzer Blick aus ihren eisigen Augen und ein Gesichtsausdruck, den sie bei Probeverhören geübt hatte verscheuchten den jungen Mann jedoch schnell genug. Das fehlte ihr noch, dass sie wegen eines solch trivialen Lebewesens ihre Mission vermasselt hätte. Celessa beschleunigte ihre Schritte etwas und schloss zu ihrem Kontaktmann auf, der gerade einem Repulsortruck in eine Seitengasse gefolgt war. Das musste der Aufnahmepunkt sein.

Mehr aus Gewohnheit als aus einem echten Gefühl der Bedrohung griff die Agentin in die Tasche ihres Anzugs und entsicherte den darin verborgenen kleinen Blaster. Sicher war sicher. Dann warf sie einen letzten Blick über ihre Schulter, vergewisserte sich das ihr niemand gefolgt war und betrat die düstere Seitengasse. Ihre Augen brauchten einen Moment, um sich den veränderten Lichtverhältnissen anzupassen, aber durch ihre zusammengekniffenen Pupillen erkannte sie schemenhaft die große Gestalt ihres Kontaktmanns, der sie in einer Stimme die zu seiner Statur passte just in diesem Moment aufforderte in den Truck einzusteigen. Ihr neues Team…

Celessa zögerte nicht, nickte stumm und setzte sich in Bewegung. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie das Eintreffen einer weiteren Person. Offenbar war ihr doch jemand gefolgt. Dieses Team war gut. Trotz der Düsternis erkannte Celessa das es um eine Mirialanerin handelte, die grün-gelbliche Haut war unverkennbar. In ihrer dunkelblauen Uniform und mit dem leistungsstarken Distruptorgewehr wirkte diese exotische Frau bedrohlich und doch durchaus schön. Nun, jetzt war keine Zeit dafür. Elegant schwang sich Celessa in den Repulsortruck und platzierte sich auf der Rückbank, auf der es sich bereit in dünner Neimodianer bequem gemacht hatte und nun zur Seite rückte, um Platz für sie und den Kiffar zu machen. Celessa ließ ihren Blick nach vorne wandern und entdeckte einen kräftig wirkenden Gotal am Steuer. Mit einem leichten Ruck setzte sich der Repulsortruck in Bewegung, verließ die Seitengasse und fädelte sich in den Geschäftsverkehr ein.

Die kurze Stille wurde von dem behaarten Fahrer unterbrochen, der Celessa despektierlich „die Neue“ nannte und meinte, sie sei noch grün hinter den Ohren. Ein hauchdünnes Lächeln huschte über das Gesicht der Agentin, als sie diesen Kommentar schweigend überging. Ihr fielen mehr als zwei dutzend Möglichkeiten ein dem Gotal nur unter Zuhilfenahme eines Blattes Papier zum Schreien zu bringen. Sollten die Leute sie ruhig unterschätzen.

Eine Zurechtweisung ihrerseits war auch gar nicht nötig, das übernahm der muskulöse Kiffar bereits. Celessa versuchte es sich auf der Rückbank bequem zu machen und richtete ihre Aufmerksamkeit auf ihren Kontaktmann. Seine Ausdruckweise legte nahe, dass er der Leiter dieser Zelle war. Ah, es war Zeit für die Vorstellung. Aufmerksam hörte Celessa zu, als der Kiffar die Mitglieder des Teams und sich vorstellte. Sie hatte Recht gehabt, der Kiffar - Senior Agent Vhiran Konshi - war tatsächlich der der Leiter dieser Operation. Und der dürre Neimodianer neben ihr war Agent Mar Haako, wie sie vom Bereich Analyse und ihr Mentor. Interessant.


„Es ist mir eine Ehre mit ihnen allen zusammenarbeiten zu dürfen, Sir. Ich bin Celessa Kenzee, Operative im Bereich Analyse. Nur für den Fall, das jemand meine Akte nicht gelesen hat.“

Scherzte Celessa trocken und nickte den übrigen Mitgliedern des Teams höflich zu. Der Fahrer - Bron'ko - und die Agentin von der Vollstreckung, Yra Kaarz, der Leiter des Teams sowie ihr Mentor, alles Nichtmenschen. Nun, der Geheimdienst war ideologisch flexibler als andere imperiale Organisationen, das war allein schon der Natur ihrer Arbeit geschuldet. Persönliche Probleme mit Nichtmenschen hatte Celessa nicht, für waren alle Lebewesen gleich - Werkzeuge, Verbündete oder Gegner, das waren ihre einzigen Kategorien.

Ihr Kollege vom Bereich Anaylse, Haako, meldete sich zu Wort und lenkte das Gespräch auf die bevorstehende Mission. Der Neimodianer entsprach dem Klischee, das andere von Leute aus der Analyse hatten, trocken, schwach, bürokratisch. Aber Celessa wusste es besser, es gab kaum etwas wichtigeres als einen guten Koordinator. Gespannt hörte die junge Agentin zu, als Konshi von dem Datenpad ablas, das ihm Haako gegeben hatte. Das Heldengedenken im Kulturpalast. Natürlich. Die Augen der der blonden Frau verengten sich etwas. Eine solche Veranstaltung voller Würdenträger war ein lohnendes Ziel. Ein Anschlag würde nicht nur wichtige Führungspersönlichkeiten ausschalten, sondern auch das Vertrauen in die Sicherheit dieser Welt erschüttern und das Imperium schwach aussehen lassen. Das war das letzte, was das Imperium jetzt gebrauchen konnte.

So, sie würden sich also als lokale Sicherheitskräfte tarnen, samt Uniformen und Speeder. Ein dünnes Lächeln huschte über Celessas Gesicht, als sie daran dachte dass die „Sicherheitsexperten“ in diesem Speeder mindestens ebenso gut eine Veranstaltung sabotieren könnten wie ihre republikanischen Gegenstücke. Zumindest heute aber war ihr Auftrag defensiv. Sie gehörte also zusammen Konshi und der Agentin von der Vollstreckung zu diesen Experten, während Haako die Koordination übernehmen und der Gotal die Droiden überwachen würde. Ihre erste Mission…Ihre Aufgabe war es die Verwalterin zu beraten, ohne ihre Zugehörigkeit zum Geheimdienst preiszugeben. Nun, das würde ein interessanter Tag werden.


„Verstanden, Sir. Sie können sich auf mich verlassen.“

Celessas Stimme war so sachlich und kalt, dass ein unvorbereiteter Beobachter von dieser Wandlung vermutlich erschrocken gewesen wäre. In diesem Beruf gab es keinen Platz für Emotionen oder Fehler.

Mit einem Ruckeln nahm der Repulsortruck Fahrt auf und kämpfte sich durch den Verkehr. Ihr Fahrer war gut, dass musste Celessa ihm lassen. In angespannter Ruhe warteten die Mitglieder des Einsatzteams, bis sie endlich ihr Ziel erreichten. Der Kulturpalast Rendilis war ein eindrucksvolles Gebäude. Vorsichtig steuerte das Team eine Seitenstraße in der Nähe des Palasts an. Celessa warf einen Blick aus dem Fenster und entdeckte einen sorgfältig getarnten imperialen Patrouillenspeeder. Der Repulsortruck kam zum Halt, und mit einem Nicken verabschiedete sich Celessa von den beiden Agenten, die darin zurückblieben, während sie, Konshi und Kaarz ausstiegen, zu dem Speeder gingen und die dunkelblauen Uniformen der Rendili Security Force anlegten, die dort versteckt worden waren. Mit einer einstudierten Geste strich Celessa ihr glattes Haar zusammen und band es zu einem strengen Pferdeschwanz zusammen, strich ihre Uniform glatt und überprüfte ihren Blaster.

Die nun so gründlich verkleideten imperialen Agenten bestiegen den geparkten Speeder und legten damit die letzten Meter zum Kulturpalast zurück. Vor dem ehrfurchtheischenden Hautpeingang des Gebäudes machten sie Halt und näherten sich zu Fuß dem Eingangsportal. Ein kühler Wind pfiff und Celessa spürte wie sie etwas fröstelte. Sie würde sich einen anderen Namen ausdenken müssen, immerhin war es eine verdeckte Operation. Von nun an war sie…Lieutenant Celina Kez von der Rendili Security Force. Augenblicklich passte sie ihre Haltung der neuen paramilitärischen Rolle an, setzte einen glatten Gesichtausdruck auf und lächelte innerlich. Die Galaxis war eine Bühne…und sie alle bloße Schauspieler.

Die Mission hatte begonnen.


[Rendili-System | Rendili || Rendili City | Kulturpalast | Eingangsportal | | Senior Agent Vhiran Konshi, Operative Celessa Kenzee und Agent Yra Kaarz
 
[: Rendili-System | Rendili | Militärstützpunkt :||: Militärkrankenhaus | Zehnte Etage | Zimmer von Lieutenant Commander O'Neill :||: Lieutenant Commander Alexa O'Neill mit Lieutenant Commander Jethro Wilder (NPC):]



Der Duft von frischem heißen Caf nahm den Kampf gegen den Geruch nach Desinfektionsmittel auf, das man wohl auf jeder Krankenstation, sowohl in einem Raumschiff als auch in einem Krankenhaus auf einem Militärstützpunkt riechen konnte, was einem die Nase rümpfen ließ. So auch der Patientin, die seit nicht mal zwei Stunden die neue Bewohnerin dieser netten Behausung in den Farben Weiß, Weiß und noch mal Weiß mit ein bisschen Grau beherbergte. Alexa hoffte inbrünstig, dass ihr Aufenthalt nicht von allzu langer Dauer sein würde. Denn sie hatte einiges an Arbeit vor sich. Sie saß auf dem Bett in einem, na ratet mal... richtig. In einem weißen Bademantel, der ihr einigen Nummern zu groß zu sein schien. Die junge Frau saß etwas seitlich auf der Ruhestätte und hatte die Beine leicht angewinkelt. Um sie herum auf der Bettdecke, ebenfalls in diesem herrlichen und wunderschönen Weiß, lagen diverse Datapads, von dem sie eins nun in der Hand hatte, um es zu studieren. Die einzigen Farbflecken in diesem Zimmer waren die bronzefarbene Haut und die rabenschwarzen Haare der jungen Imperialen, die ihr wie eine schwarze Flut über Schultern und Rücken floss. In dem noch etwas blassen Gesicht leuchteten zwei kobaltblaue Spiegel und diese schauten nun von dem Pad auf und zu einem Mann in der grauen Uniform der imperialen Offiziere.

„Das ist jetzt nicht deren Ernst oder? Wenn wir die Ersatzteile für den defekten Hyperraumantrieb nicht zeitig bekommen, können wir erst gar nicht das Raumdock verlassen. 2 Wochen Wartezeit ist NICHT ... ich wiederhole ... NICHT akzeptabel. Machen Sie den Herren dort Feuer unter dem Hintern, Mr. Wilder.„

Ihr Tonfall war schneidend und leicht funkelten ihre Augen auf, als sie mit leicht zusammengezogenen Brauen diese Worte an den Offizier richtete. Wilder schluckt und nickte leicht. Seine Vorgesetzte schien es ja wieder besser zu gehen, was ihn freute. Doch musste er sich dieses freudige Lächeln verkneifen. Hier ging es um eine Dienstbesprechung und nicht um einen Kaffeeklatsch. Jethro hatte wohl weislich, ehe er den Krankenbesuch bei Alexa angetreten hatte, alle notwendigen Berichte über den Stand der Dinge im Bezug auf die „Achilles“ mitgenommen. Er kannte die junge Imperial mittlerweile schon einige Jahre und daher auch sehr gut und er wusste, dass sie ihn nach dem Carrack-Kreuzer fragen würde. Dieses besagte Schiff war, vom technischen Standpunkt aus ein fliegender Schrottplatz. Doch dieses besagte Schiff hatte ein waghalsiges Manöver bei der Schlacht um Corellia absolviert, wobei der Kommandant und die Crew ihr Leben dabei riskierten. Das Manöver war geglückt, allerdings hatte das Imperium diese Schlacht verloren.

Nachdem Alexa einige Notizen zu diesem Bericht auf dem Datapad hinterlassen hatte, warf sie dieses Wilder zu, der es locker auffing. Dann griff sie nach dem nächsten Datenträger. Auch diesem waren die Berichte und Aufzeichnungen der Schlacht, besonders von dem Manöver im Minenfeld, enthalten. Diese Auswertungen würde sich Alexa nachher in Ruhe ansehen. Daher legte sie dieses auf den Nachttisch, der sich rechts zwischen dem Bett und dem breitem Fenster befand. Dort stand auch die Tasse mit dem aromatischen würzigen Gebräu, dessen Duft sich weiterhin ein kleines Gefecht mit dem Duft des Desinfektionsmittels lieferte und man konnte noch immer den Dampf sehen, der sich über dem Gefäß kringelte. Nun widmete sich die kleine Imperiale der Liste mit den Verwundeten, den Gefallenen und den Vermissten Mitglieder ihrer Crew. Ihre Miene wurde immer verschlossener, als sie die Liste Name für Name, Zeile für Zeile durchging. Es war erschreckend und es legte sich eine kalte Klammer der Trauer um ihr Herz. Sie hatten ihre ganze Schutzrotte verloren. Alle 4 Maschinen blieben auf der Strecke und mit ihnen u.a. auch Flight Officer Odd Ball und Flight Lieutenant Bob Plissken. Mit dem senken des Datenträgers in ihrer kleinen Hand, neigte der Lieutenant Commander auch leicht den Kopf und schloss für einige Wimpernschläge ihre Augen. Sie brauchte einen Moment um sich zu sammel. So viele Verluste. Egal ob es Verwundete waren, Vermisste oder Gefallene. Solche Tragödien war kein Krieg wert.

„Ich werde die Beileidsbekundungen an die Hinterbliebenen der Familien selber schreiben. Das ... das bin ich ihnen schuldig.“

Sagte sie mit etwas belegter Stimme und schaute ihren Ersten Offizier aus leicht glänzenden kobaltblauen Augen an. Legte dieses Pad ebenfalls auf ihren Nachttisch und langte nach dem letzten Datenträger auf ihrem Bett. Rieb sich über die Stirn und klemmte sich eine schwarze Haarlocke hinter das Ohr. Alexa hatte Wilder gebeten einen Schadensbericht über die „Pandora“ und den anderen Schiffen zu erstellen, soweit es ihm eben möglich war und dieser Bericht befand sich nun auf dem Datapad in ihrer Hand. Die junge Frau wollte wissen, inwieweit diese Schiffe von ihrem Manöver mit den Mienen beschädigt wurden.

„Das wäre alles, Mr. Wilder. Sie können wegtreten und ... Vielen Dank. „

Sie schenkte ihrem Offizier ein kleines offenes Lächeln, ehe dieser salutierte und mit einem kleinen Schmunzeln mit den restlichen Datenträgern unter dem Arm das Krankenzimmer. Kaum hatte sich hinter Wilder die Tür geschlossen, ließ sich Alexa mit einem Seufzen in die Kissen fallen. Sie wollte es nicht wahr haben, doch sie war noch recht geschafft durch diese lange Bactatanksitzung die sie hatte. Und sie musste dringend Duschen, denn sie roch immer noch dieses Zeug an sich und sie hatte es noch teilweise in ihren langen Haaren. Gerade an den Spitzen, die noch ein wenig zusammenklebten. Doch erst wollte sie sich diese Berichte über die in Mittleidenschaft gezogene Schiffe anschauen. Dabei heftet sich ihr Blick auf das Wort „Pandora“ und sie reiste in Gedanken zurück zu dem Dinner auf der "Kali", wo sie Captain Toji Murata, ihren Vorgesetzten kennenlernen durfte.

Er war wirklich ein charismatischer Mann. Ob er wusste, wie er auf Frauen wirkte? Mit Sicherheit wusste er es. Während sie so auf das Pad schaute und mit ihren Gedanken weit weg war, hörte sie das Klopfen nicht und auch nicht, das ein gewisser Captain, zu dem ihre Gedanken gingen, gerade ihr Zimmer betrat. Erst als sie ein Räuspern hörte, kehrte sie in das hier und jetzt zurück und fuhr erschrocken zu dem Verursacher dieses Räuspern herum. Und ihr blieb fasst der Mund offen stehen. Vor ihr stand ... Captain Toji Murata. Sie war so überrascht, dass sie im ersten Moment kein einziges Wort raus brachte. Stattdessen erwiderte sie sein Lächeln und richtet sich ein wenig im Bett auf. Zog ihren Bademandel oben ein wenig enger zu und wurde leicht Rosafarben auf ihren Wangen, als sie sah, wie Toji kopfschüttelnd zu ihr an das Bett trat und sich auf die Kante setzte. Auch wich sie kurz seinem Blick aus. Schaute aber wieder auf, als er anfing zu sprechen: „Dem Geruch nach haben Sie kaum den Bacta-Tank verlassen und lesen schon erste Berichte, Miss O'Neill? Meine Hochachtung. Ich hätte höchstwahrscheinlich die ersten Tage ausgespannt und insgeheim all möglichen Gestalten für mein Überleben gedankt – gerade nach Ihrem riskanten Manöver. Da wir gerade bei Ihrem Manöver sind … ich habe Sie für einen Orden vorgeschlagen... Nun liegt es an Mard und der Sektoradmiralität, ob man Ihrem Mut – und dem Ihrer Mannschaft – Anerkennung zollt.“

Während Toji sprach, konnte man sehen, wie es in Alexas Kopf anfing zu arbeiten. Orden? Er hatte Sie für einen Orden vorgeschlagen? Ihr Lächeln wurde ein wenig weicher und tiefer. Auch ob des Kompliments, das er ihr machte um Bezug auf das Manöver.

„Vielen Dank. Captain, Sir. Ja, normalerweise schon und die Ärzte werden mich umbringen, dass ich das nicht tue, aber um ehrlich zu sein: Ich werde ihr drin noch wahnsinnig, wenn ich nichts zu tun habe. Mal davon abgesehen, dass die „Achilles“mich braucht.„

Sagte sie und legte den Kopf ein wenig schief und musterte leicht verholen den Captain dort auf ihrer Bettkante. So nah war sie ihm nur einmal gewesen und das war im Turbolift auf der „Kali“, nach dem Dinner bei Mard.

„Darf ich fragen was mir die Ehre ihres Besuches verschafft, Captain Murata?“

Fragte sie ihn und hatte das Pad auf die Decke zwischen ihnen beiden gelegt. Wenn er drauf sah, konnte er erkennen, was sie bis eben noch studiert hatte. Die Schadensberichte der anderen Schiffe, darunter auch die „Pandora.“


[: Rendili-System | Rendili | Militärstützpunkt :||: Militärkrankenhaus | Zehnte Etage | Zimmer von Lieutenant Commander O'Neill :||: Lieutenant Commander Alexa O'Neill mit Captain Toji Murata:]
 
[ Rendili System-Rendili-Hauptstadt-Wellnesscenter Palace of Wits - Schwimmbad - vor den Kabinen]mit Sakura

Mit einem wink befahl Sakura, das Jeremy ihr folgen sollte. Ohne zu zögern kam er ihrem "Befehl" nach, stieß sich von der Wand ab und lief, auf einer Höhe mit ihr, aus dem Schwimmbad. Schweigend lauschte er ihr dann ihrer Erzählung, darüber wie sie von Geburt an unbedingt eine Jägerpilotin werden wollte und alles aufgenommen hat was es über dieses Thema zu lesen gab. Als sie dann Flugstunden bekommen hatte, schien es klar zu werden das sie eine Pilotin werden würde. Zu den "Lackaffen" gelangte sie eher zufällig. Bei dem Satz "Die Wolves verkörpern das, was sich jeder gute Pilot wünscht." Musste er leicht kichern.

"Überleben wünscht man sich, bei DEN Verlustraten die es mit den TIE-Fightern gibt darf man froh sein jeden Einsatz zu überleben. Anders siehts mit den Schildgeschützten und gepanzerten Defendern aus. Hübsche Schiffe, starke Schilde, mehr Feuerkraft als ein ganzes Geschwader einfacher TIE-Fighter und deswegen gibt’s auch eine höhere Überlebenschance."

Gab er lächelnd als Kommentar ab, bevor sie auf ein exotischeres Restaurant zusteuerten. Die Zeichen die darüber hingen, waren nach seinem Wissensstand die Ursprache eines Volkes innerhalb der Menschlichen Rasse gewesen, welches noch heute großen Einfluss hatte. Allen vorran die Familien Murata und Akaji waren bekannt…und Rivalen der Familie Mengsk.

"Definiere Exotisch, ich bin auf Coruscant aufgewachsen. Wenn du DA etwas nicht findest dann ist das ein Wunder. Aber ich gebe zu, sowas habe ich noch nicht gegessen."

Gab er grinsend zu, bevor er Sakura folgte und sich mit ihr an einen freien Tisch setzte. Sekunden später stand eine süße und nicht gerade unattraktive Bedienung neben ihnen, und erwartete ihre Bestellung. Da Sakura und die Bedienung in irgendeinem Singsang miteinander sprachen, musste sich Jeremy damit begnügen die Karte zu studieren. Sonderlich zusagen konnte ihm spontan nichts von den Speisen, deswegen entschied er sich dasselbe wie Sakura zu bestellen. Mit einem charmanten Lächeln verließ die Bedienung sie um ihre Bestellung an das Küchenteam weiter zu geben.
Danach begann das Thema, was Jeremy ungern ansprach. Nämlich seine Vergangenheit.


"Da ich weiß, dass irgendeine Lüge bei mir nur mit einem noch größerem Kater sowie Bauchschmerzen und gebrochenen Knochen enden würde, bleibe ich bei der Wahrheit. In meiner Jugend war ich das berühmte "Schwarze Schaf" meiner Familie. Ich habe gesoffen, mich mit irgendwelchen Aliens geschlagen, Prostituierte flachgelegt das volle Programm. Irgendwann wurde eine Strichliste angefertigt: "Tage in denen Jeremy noch nicht in Untersuchungshaft war". Ich war eigentlich zufrieden mit meinem Leben, nur meine Familie logischerweise nicht. Die glorreiche Familie Mengsk, der die Sonne aus dem Ar.sch scheint, hat mich abschieben wollen. Mein Onkel, der Offizier Arcturus Mengsk, hat mich an eine Pilotenakademie eingeschrieben und notgedrungen bin ich da hin gegangen. Gab nen guten Lohn, ab und zu mal einen Quickie auf einer Toilette und gratis essen. Dazu durfte ich Reps das Raumschiff unter dem Hintern wegpusten und eine hübsche Uniform tragen."

Bei ihrer Frage, ob seine ganze Familie so schlimm ist konnte er ihr nur einen ganz verwirrten und perplexen Blick zu werfen, fast als wäre sie zu einem Hutten in Dessous mutiert.

"Du schaust wohl selten ins Holonet, die Mengsks sind die verkorksteste, arroganteste und korrupteste Familie die das Imperium zu bieten hat. Der einzige Grund für viele, bei der Flotte oder woanders zu dienen ist der Ehrgeiz und die Aussicht auf eine Beförderung mit dickem Gehaltsscheck. Dazu sind sie aber auch "Perfekte Imperiale", heißt wenn du ein Nichtmensch bist und einem Mengsk begegnest dann gehts dir dreckig. Kurz: Sympathie, ist ein Wort was in den seltensten Fällen mit einem Mengsk assoziiert wird. "


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[ Rendili System-Rendili-Hauptstadt-Wellnesscenter Palace of Wits - Einkaufsmaile - Restaurant Lotus - Sakura und Jeremy]

Ohne jegliche Verzögerung war Jeremy ihr gefolgt und so hatten die beiden sich in einem Restaurant niedergelassen. Sakura hatte einigen Augenblick über seine Worte nachgedacht, in denen er zu verstehen gab, dass ein Pilot sich zu überleben wünschte. Sicherlich, wobei dies nicht nur auf Piloten zutraf sondern eine Grundansicht von allen Geschöpfen war, welches die Galaxis beherbergte. TIE-Fighter fliegen war natürlich um einiges gefährlicher, allerdings hatte Sakura ihre Anfänge in diesen Jägern durchaus genossen. TIE-Defener waren sicher. Sie besaßen unter anderem eine Panzerung sowie Schildgeschütze mit wesentlich mehr Feuerkraft. Die Überlebenschance war somit auch um einiges höher.

„Ich gebe dir Recht, allerdings muss man bedenken, dass für jede Lebensform überleben wichtig ist. Ein Pilot hat eine relativ hohe Chance nicht zu überleben. Statistisch betrachtet ist die Quote höher wie bei einigen anderen. Fighter sind für meinen Geschmack eine nette Herausforderung und ich bin einen solchen Jäger schon geflogen. Einige behaupten es handele sich dabei um einen besonderen Nervenkitzel. Ein Defender ist da schon etwas anderes.“

Mit einem lächeln beobachtete sie, wie er die Karte studierte und sich dann für das gleiche wie sie entschied. Er war wohl noch nie wirklich in solch einem Restaurant gewesen. Alles andere hätte Sakura auch irgendwie gewundert. Sie sollte exotisch definieren, da er auf Coruscant aufgewachsen sei. Dort fand man so einiges besondern in Richtung exotisch.

„Exotisch ist ein weitläufiger Begriff und das Gericht für welches du dich gerade entschieden hast ist nicht so exotisch, wenn man von der Sauce einmal absieht. Was Coruscant und seine exotischen Delikatessen angeht halte ich mich ein wenig mit meiner Meinung zurück.“

Sie lächelte ihm zu und beobachtete sein Verhalten mit der Kellnerin. Eher er anfing zu sprechen konnte sie schon beobachten, dass er ein Mann war, der nicht groß fackeln würde wenn er sich auf eine Affäre einlassen wollte. Sakura hakte dies ab und lauschte dann seinen nächsten Worten, welche zuvor beinhaltete, dass er wisse, dass irgendeine Lüge nur mit einem noch größeren Kater, Bauchschmerzen und gebrochenen Knochen enden würde. Somit entschied er sich bei der Wahrheit zu bleiben was das Beste für ihn war. Jeremy erzählte davon, dass er in seiner Jugend das berühmte Schwarze Schaf der Familie gewesen sei. Er hatte gesoffen, sich mit Nichtmenschen geschlagen, Prostituierte aufgesucht und einiges mehr. Sie hätte schockiert sein sollen bei einem solchen Bericht und dennoch hatte sie es geahnt. Sein ganzes Auftreten, seine Art sich zu geben, zu sprechen und sich zu verhalten hatten ihr dies schon deutlich gemacht. Erschreckend war dies allemal. Verstehen konnte Sakura dies nicht wirklich. Jeremy gab zu, dass irgendwann eine Liste ins Leben gerufen wurde, welche deutlich machte an welchen Tagen er noch nicht in Untersuchungshaft saß. Diese Tage waren wohl relativ wenige. Umso erschreckender war, dass er eigentlich mit seinem Leben zufrieden war. Wie konnte man damit zufrieden sein? Dies konnte Sakura nicht nachvollziehen. Von seinem Standpunkt aus vielleicht, aber von dem ihren auf gar keinen Fall. Seine Familie war logischerweise keinesfalls mit seinen Exzessen und Eskapaden einverstanden. Dies wiederum konnte Sakura nur zu gut verstehen. Auch hier sprach er nicht sonderlich höfflich von seiner Familie. Er berichtete, dass sie ihn hatten abschieben wollen und so war es dazu gekommen, dass sein Onkel Arcturus Mengsk ihn für die Pilotenakademie eingeschrieben hatte. Notgedrungen war Jeremy dort hingegangen, da es einen guten Lohn, ab und an mal einen Quickie auf einer der Toiletten und gratis Essen gegeben hatte. Sakura hielt einige Sekunden die Luft an als Jeremy über seinen Quickie auf den Toiletten sprach. Dabei konnte einem wirklich schlecht werden. Ausgerechnet die Toiletten, welche nicht nur ekelig waren sondern auf denen man sich auch noch sonst etwas einfangen konnte. Also wirklich! Jeremy war kein unbeschriebenes Blatt, schlimmer er schien auch noch den Hang zu haben jede Frau die ihm gefiel flach zu legen. Anstand und Moral Fehlanzeige. Was war nur aus der guten Erziehung geworden? Er hatte sie mit Sicherheit über Bord geworfen, wenn sie überhaupt stattgefunden hatte.

„Also wenn ich nicht schon zuvor geahnt hätte, dass dein Leben aus dem Ruder gelaufen ist wäre ich jetzt mehr als nur schockiert. Ich kann beim besten Willen nicht verstehen, wie du darauf Stolz sein kannst. Ich finde es gut dass du mir die Wahrheit sagst, aber ich muss dir auch sagen, dass ich in einigen Punkten durchaus schockiert bin. Deine Ansicht über Frauen ist nicht gerade schmeichelhaft. Zumindest nicht in dem Punkt wenn du dich rühmst einige Aktionen auf der Toilette gehabt zu haben. Sorry da hört für mich der gute Geschmack auf. Prostituierte? Ok auch so was werde ich nie verstehen. Erste recht nicht wenn sich eine Frau dafür hingibt. Ich frage mich ob dir niemals in den Sinn gekommen ist, dass eine Frau mehr ist als ein Körper mit Busen und langen Beinen. Entschuldige wenn ich dir vielleicht auf den Schlips trete, aber wäre eine richtige Beziehung nicht schöner?“

Leicht wölbte sie eine ihrer Brauen. Die Getränke wurden neben sie gestellt und Sakura bedankte sich kurz, dann hörte sie sich die nächsten Worte ihres Gegenübers ans.

Sie schaute selten ins Holonet? Dies konnte sie nicht bestätigen. Allerdings sah sie sich nicht alles an und daran lag es wohl. Jeremy erzählte, dass die Mengsk die verkorktesten, arrogantesten und korruptesten Personen überhaupt waren. Die schlimmste Familie die es gab und das Imperium zu bieten hatte. Der einzige Grund warum viele von ihnen bei der Flotte oder wo anders dienten war der Ehrgeiz und die Aussicht auf eine Beförderung mit dickem Gehaltsscheck Zudem waren sie aber auch die „perfekten Imperialen“, was bedeutete, dass wenn sie ein Nichtmensch wäre und einem Mengsk begebnen würde es ihr dreckig ergehen würde. Kurz und gut, Sympathie war ein Wort was in den seltensten Fällen mit den Mengsk assoziiert wurde. Die alles klang weder einfach noch charmant. Sakura wollte nicht wissen welchen Status dann erst Frauen in einer solchen Familie hatten und wie die Männer mit ihren Partnerinnen umgingen. Jedenfalls erklärte dies aber Jeremy’s Einstellung.


„Danke für dein Feedback. Was ich bisher jetzt von dir gehört habe ist, naja lass es mich so ausdrücken, erschütternd. Ich hätte nicht gedacht, dass es noch immer solche Krankhaften Einstellungen gibt, zumindest nicht in diesem Extrem. Tja, ich habe mich wohl geirrt. Schlimm finde ich, dass du selber aber einen Teil davon noch auslebst obwohl du deine Familie dafür so verachtest. Mir erklärt dies natürlich einiges. Erziehung war bei deiner Familie wohl ein Militärdrill. Mal ehrlich, was ist mit deiner Mutter oder haben die männlichen Mengsk ihre Frauen so unter ihrer Fuchtel, dass sie nichts selbst entscheiden und damit zu willenlosen Puppen degradiert wurden? Nach dem Motto die Frau hat die Kinder zur Welt zu bringen und mir sonst für das Bett zu diensten zu sein. Tut mir leid, aber genau so würde ich es mir jetzt vorstellen. Berichtige mich sollte ich mich irren.“

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[ Rendili System-Rendili-Hauptstadt-Wellnesscenter Palace of Wits - Einkaufsmeile - Restaurant Lotus]mit Sakura

Sakura schien mehr als Schockiert, geradezu entsetzt über seine Enthüllung. Einmal hielt sie sogar die Luft an und musste ihre Gedanken sammeln bevor sie es wagen konnte zu antworten, ihre Meinung in Worte zu fassen. Sie hatte es geahnt, das er keineswegs eine tolle Vergangenheit hatte, so schwer war das nach seiner Reaktion bei Captn. "Schleimen bis der Arzt kommt" nicht gewesen zu erahnen. Obwohl es auf den ersten Blick so schien, waren viele der Eigenschaften die Sakura ihm andichtete nicht wahr. Seine Frauensicht war nicht "po.ppen und dann in Ruhe lassen", er hatte einfach nicht unbedingt wahr haben wollen, wieso man eine der schönsten Sachen im Universum nicht machen sollte. Auch "Stolz" war etwas übertrieben, er sah einfach keinen Grund darin sich für seine Vergangenheit zu schämen. Er hatte gerne so gelebt, sich kaum Gedanken über das Morgen gemacht und Spaß gehabt. Doch dann kam sie auf ein anderes Thema zu sprechen, ein Thema mit Namen Beziehung. Eine richtige Beziehung….

"Auch wenn es sich so anhört, ich bin kein Kerl der denkt dass Frauen nur aus "Brüs.ten und Beinen" bestehen. Ich habe einfach meinen Spaß gehabt, sie in der Regel auch und den Prostituierten habe ich quasi geholfen ihr Einkommen zu verdienen. Ich habe sie weder misshandelt, noch irgendjemand vergewaltigt oder ähnliches. DAS kann ich auch nicht verstehen. Ich kann mir gut denken das dir das nicht sonderlich passt, du scheinst ja eine ganz andere Erziehung und allgemein ein ganz anderes Leben gehabt zu haben. Das gönn ich dir, ebenso wie ich es jedem meiner „Kumpels“ gönnen würde wenn die irgendwelche Sachen durchziehen. Jeder soll nach seiner Art Glücklich werden so meine Meinung.
Eine richtige Beziehung…du wirst es mir nicht glauben aber ich habe einige Freundinnen gehabt. Lange hat es in der Regel nicht gehalten und dann nur für Probleme gesorgt. Gegen eine Beziehung habe ich nichts, jedoch habe ich bereits negative Erfahrungen gemacht dass ich da vorsichtig bin. Von einem Mädchen das sich nur an mich rangeschmissen halt weil es mein Geld wollte über eine die mich betrogen hat war alles dabei."

Erklärte er ihr und lauschte dann ihrer Ausführung. Das sie solche "Kranken" Einstellungen nicht kannte, zeugte davon das sie scheinbar noch nicht mit solchen Überpatrioten zu tun hatte…oder allgemein nicht mit den Hardlinern innerhalb der Imperialen Ordnung. Irgendwie beneidete er sie diesbezüglich. Sie war bei einer Superstaffel, bekam wohl einen dicken Gehaltscheck, hatte Eltern gehabt die ihre Leidenschaft unterstützt haben…die Perfekte Kindheit quasi.

"Militärdrill triffts ganz gut. Salutieren, marschieren, Internate so einen Mist. Wenn du mal was nicht wusstest gabs dicke Probleme. Man wollte den perfekten Imperialen heranzüchten, hat bei mir nicht geklappt aber beim Rest meiner Verwandtschaft. Bei meinen Eltern war dieses "Frau hat nichts zu sagen" glücklicherweise nicht so ausgebildet.Wie es woanders war weiß ich nicht, ich denke aber nicht sonderlich besser. Aber merk dir eines, traue niemals einem Mengsk weiter als du ihn werfen kannst. Di würden dich für einen Credit schon verraten.
Ich würde so einen Mist nicht treiben, oh gott ein Kind kann auch aufwachsen ohne das es alle Imperatoren auswendig vortragen muss samt Lebenslauf! Also ja ich hasse meine Familie, daraus habe ich nie einen Hehl gemacht. Auch gegenüber deiner Cousine. Die war aber nicht so begeistert und hat mir eine Standpauke gehalten."


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[Rendili-System | Orbit | CRK Silver Bullet] Gordon Aaronson

Die Tage nach dem Treffen vergingen arbeitsam. Nicht nur, dass die Reparaturarbeiten an der Silver Bullet endlich abgeschlossen wurden und nicht nur die eine oder andere Inspektion, sondern auch Papierkram notwendig machten, die viel Zeit des Lieutenant-Commander vereinnahmten. Hinzu kam die Vorbereitung des bevorstehenden Piratenjagd-Szenarios. Commander Mengsk hatte eine große Menge an Material geschickt, das wertvolle Informationen zur Ausrüstung und den Gewohnheiten der Raumpiraten beinhaltete. Gordon Aaronson und sein Erster Offizier verbrachten viele Stunden damit, die Unterlagen zu sichten und auszuwerten und über die Möglichkeiten und Probleme zu diskutieren, die sich daraus ergaben. Durch den Patrouillendienst, den das Kanonenboot in den letzten beiden Jahren verrichtet hatte, kannten die beiden Männer vergleichbare Situationen und fühlten sich ganz in ihrem Element. Sie steigerten sich sogar ein wenig hinein und steckten mit ihrer Geschäftigkeit auch andere Offiziere und Besatzungsmitglieder an. Nach und nach verbreitete sich eine Aufbruchstimmung auf der Silver Bullet, die es gar nicht erwarten zu können schien, endlich auszulaufen. An der Seite der Azmodan, jenes beeindruckenden Kreuzers, den Commander Arcturus Mengsk neuerdings befehligte und den Aaronson man durch die Brückenfenster bestaunen konnte.

Doch zuvor erwartete den Kommandanten eine andere Pflicht. Er hatte eine Einladung erhalten, die er ebenso wenig ausschlagen konnte wie die zu dem Abendessen mit Mengsk und der Chiss. Im Gegensatz zu diesem eher informellen Abend konnte der bevorstehende Anlass jedoch kaum noch offizieller sein. Das Kommando selbst lud, und zwar zu einer Feier anlässlich der Niederlage bei Corellia. Offenbar war man bemüht, den traurigen Anlass propagandistisch auszuschlachten, so gut es ging. Doch Gordon Aaronson kam nicht in den Sinn, dass eine so pragmatische Absicht dahinter stecken könnte. Er empfand beim Rückblick auf die Schlacht und den Verlust dieses bedeutenden Systems ein Gefühl feierlicher Trauer und ging wie selbstverständlich aus, dass es auch anderen so ging. Die Feier war seiner Meinung nach ein Selbstzweck, nicht Mittel zu Selbigem, weshalb er die Sache sehr positiv bewertete und sich in gewisser Weise auch darauf freute. Er hoffte auf eine Gelegenheit, nicht nur in allen Ehren der Gefallenen zu gedenken, sondern vor allem auch für sich selbst mit der Sache abzuschließen und anschließend mit neuem Mut an neue Aufgaben gehen zu können, ohne ewig von den Dämonen der Vergangenheit verfolgt zu werden. Denn so gut seine Laune und Verfassung auch sein mochten, Alpträume gehörten nach den Erlebnissen der Schlacht und dem Tod so vieler Besatzungsmitglieder ebenso zu seinen Nächten wie der häufiger werdende Gang zur Hygienezelle.

Die Feier hatte mit dem Abendessen aber etwas gemeinsam: Die Gefahr, negativ aufzufallen. Dafür fürchtete sich Gordon Aaronson, nicht zuletzt auch wegen der Ankündigung, dass die Veranstaltung im Netz übertragen werden sollte. Wieder galt es eine Vielzahl von Klippen zu umschiffen, die das Protokoll mit sich brachte. Es gab so vieles, was man falsch machen konnte bei einem solchen Anlass, beim Gespräch mit anderen Offizieren, zivilen Würdenträgern und den Medien. Aaronson hatte keine zwei Minuten, nachdem die Einladung ihn erreichte, den Entschluss gefasst, sich möglichst im Hintergrund zu halten. An dieser Absicht hielt er fest.

Zum hundertsten Mal zupfte er an seiner Galauniform herum (an deren Brust zu seinem Kummer trotz der vielen Dienstjahre keine einzige Auszeichnung prangte - abgesehen von seinen Rangabzeichen natürlich, auf die er sehr stolz war). Die etwas beengten Raumverhältnisse in dem TIE-Shuttle, das ihn von den Orbitaldocks hinunter zum Planeten tragen sollte, bereiteten ihm Sorge um Falten in Hose und Jacke. Doch diese waren unbegründet, die graue Uniform saß gut. Der Lieutenant-Commander machte eine vorzeigbare Figur, wie eigentlich stets. Viele andere Männer in seinem Alter wären froh, so auszusehen wie er. Doch er war nicht eitel, was sein Äußeres anging, abgesehen von Anlässen wie diesem, in denen ein Fleck auf dem Hemd oder eine ungründliche Rasur schlimmstenfalls die Karriere schädigen konnten.

Der Flug ging ohne Verzögerungen vonstatten. Mit Sicherheit hatte man nicht nur das Terrain um den Kulturpalast herum, sondern auch den Luftraum großzügig gesperrt, um die zahlreichenden bedeutsamen Gäste zu schützen - mit dem Nebeneffekt, dass es keinen störenden Verkehr gab. Das TIE/sh landete mit jaulenden Ionentriebwerken auf der oberen Landeplattform des Militärstützpunktes, von wo aus ein Gleiter Aaronson zum Ort des Geschehens bringen sollte.


[Rendili-System | Orbit | CRK Silver Bullet] Gordon Aaronson
 
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[Rendili-System | Rendili || Rendili City || Stadtzentrum | Vorplatz | Gleiter || Junior Agent Revik und Detective Glasvyrn]

Nachdem der rot lackierte Gleiter einen provisorischen Kontrollposten der „Rendili Security Force“ passiert hatte, bewegte er sich nur noch mit annähernd Schrittgeschwindigkeit auf den großen Palast zu. Ein großflächiger, quadratischer Platz breitete sich vor dem Gebäude, das einem altertümlichen Stadion samt Glaskuppel und vier schlanken Türmen ähnelte, aus und war die Endstadtion der recht kurzen Fahrt vom nahen Regierungsviertel. Mit einer sanften Bremsbewegung kam der Gleiter zum Stehen. Doch Idiian Revik, der gemeinsam mit seiner Konkurrentin vom verhassten ISB, Detective Glasvyrn, auf der Rückbank saß, ließ sich einen Moment Zeit mit dem Aussteigen. Schweigend ließ er seinen aufmerksamen Blick über den (fast leeren) Platz schweifen. Vier Obelisken, jeder mit dem bekannten Wappen des Galaktischen Imperiums – dem mattschwarzen Symbol auf weißem Grund – verziert, schmückten die ebene Fläche. Neben zwei LAAT und drei, vier Gleiter tummelten sich zu diesem Zeitpunkt mehrere Soldaten der Imperialen Armee und eine Einheit der CompForce auf dem Platz herum.

Mit einem arroganten Grinsen auf den ernsten Zügen sagte Glasvyrn in diesem Moment:
„Offenbar haben meine Leute den Weg zum Kulturpalast gefunden, werter Kollege.“ Ganz elegant öffnete sie nebenbei die Tür. „Ihre Behörde sollte wirklich mehr Wert auf die Auswahl Ihrer Mitarbeiter legen.“

Revik sparte sich eine passende Antwort. Stattdessen griff er ebenfalls beiläufig nach dem winzigen Hebel, öffnete die Tür und stieg – unter einem leisen Ächzen – aus. Die Tage seiner „einwandfreien Dienstzeit“ waren gezählt – eindeutig. Eine kühle Brise strich dem Junior Agent um die Nase. Kurz erinnerte er sich an das Gespräch mit der Leitung. In der Identität einer „Anti-Terror-Einheit“ wollte der Geheimdienst seine Leute an diesen Sicherheitskontrollen teilnehmen lassen. Jedoch kannte der altgediente Mann weder die (Tarn-)Namen, noch das Aussehen dieser Personen. Keinerlei Angaben hatte sein Vorgesetzter während der Unterhaltung mit ihm gemacht. Doch an diese Situation war der ergraute Junior Agent durch seine Diensterfahrung gewöhnt. Schlagartig erwachte sein antrainierter „Instinkt“, während er seelenruhig über den Platz in Richtung Palast ging.

„Es ist mir eine große Ehre Sie hier begrüßen zu dürfen, Ms Firanlie, hörte Revik eine zittrige, alte Stimme als er langsam die Treppen in Richtung Eingang empor stieg. „Sie werden sehen, Miss, dass alles zu Ihrer Zufriedenheit vorbereitet ist.“ Ein gütiger Greis – wahrscheinlich der derzeitige Leiter des Gebäudes – kam neben Adariel Firanlie in das Sichtfeld des Verbindungsagenten. „Das Militär hat zwar als Begrüßung der Gäste eine Parade abgelehnt, aber dafür stellt man großzügig fünfzig Panzer zur Verfügung, die auf diesem Vorplatz zusammen mit einem Kontingent Sturmtruppen eine breite Gasse zum Palast bilden werden. In zwei Reihen werden diese furchtlosen Krieger nicht nur vor diesem Kriegsgerät stehen, sondern ebenso vor diesem ehrwürdigen Gebäude.“ Mit einem ganz kurzem Nicken näherte sich Revik der hochgewachsenen Verwalterin. „Finden Sie das nicht toll, Ms Firanlie?“

Erst als der kahlköpfige Leiter seinen Satz beendet hatte, informierte der Junior Agent mit trockener Tonlage seine (temporäre) Vorgesetzte: „Ma'am, die CompForce wird von Kollegin Glasvyrn schon instruiert, ein Revier der planetaren Sicherheitskräfte scheint zudem das umliegende Gebiet gemäß den üblichen Richtlinien abgesperrt zu haben. Zudem hat meine Behörde veranlasst, dass die „RSF“ eine Einheit ihrer „Anti-Terror“-Abteilung zur Verfügung stellt. Sie dürften jeden Augenblick hier sein.“

„Sie werden auch feststellen, Ms Firanlie, dass alles für das morgige Heldengedenken vorbereitet ist“, warf der Alte plötzlich voller Stolz ein. „Catering, Musik, technische Details – wir liegen in all diesen Dingen perfekt im Zeitplan.“ Sein faltiges Gesicht verzog sich zu einem herzlichen Lächeln. „Darf ich Ihnen einen Rundgang anbieten, damit Sie sich selbst ein Bild davon machen können?“

Durch eine kunstvoll verzierte Flügeltür konnte man den großen Kuppelbau betreten. Während eine milchige Statue von Lord Arthious, dem vorletzten Imperator, links der Tür stand, stand rechts eine Statue von Lord Phollow, dem letzten imperialen Herrscher. Bloß einen flüchtigen Augenblick ruhte Reviks Blick auf den ernsten Gesichtern dieser steinernen Berühmtheiten. Sie hatten das Imperium aus seinem Dämmerschlaf zurück an die Spitze der Galaxie geführt. Aus ihrem Schatten musste der neue Imperator, Lord Allegious, letztendlich treten. Die Niederlagen bei Denon und Corellia waren dabei kein guter Auftakt gewesen – selbst nach dem Ende des imperialen Bürgerkriegs. Trotz allem schien das Volk seinen neuen Herrscher zu lieben. Weiterhin schweigend folgte der Geheimdienstler ins Innere des Palasts. Direkt an das Eingangsportal schloss ein Gang an, der gleich einem Schlauch um die eigentliche Halle verlief. Kleine Zimmer, die als Lager, Büros und Konferenzräume dienten, konnte man durch diesen Korridor erreichen. Im Eifer seiner Erzählungen schwadronierte der Leiter über den Eingangsbereich. Dabei ließ er unter anderem fallen, dass die vier Türme, die man draußen sah, nur nutzlose Verzierungen waren.

Lange hielt man sich in dem Eingangsbereich nicht auf. Begleitet von einem endlosen Wortschwall des buckligen Leiters wurden Idiian Revik und Adariel Firanlie in die Haupthalle geführt. Durch die riesige Glaskuppel fiel das spärliche Sonnenlicht, das der Tag ihnen bot. Dem Verbindungsagenten fiel beim Betreten der Haupthalle sofort auf, dass diese über zwei Ebenen verfügte. Im Erdgeschoss erstreckte sich der Boden über die gesamte Halle, während die zweite Etage durch ihre Sichelform bloß ein Drittel der Fläche einnahm. Exakt in der Mitte hatte man eine überdimensionale Statue von Lord Allegious, dem amtierenden Imperator, aufgestellt. Dazu hatte man überall kleine Projektoren verteilt, die holografisch die Namen der Gefallenen aufzeigten. Hin und wieder wurde ein Name mit starker Leuchtkraft hervorgehoben und nach zwei, drei Sekunden verwandelte sich das Hologramm in die besagte Gestalt. Eifrig sorgten ein paar Reinigungsdroiden für die notwendige Sauberkeit und an einer provisorischen Bar räumte das lebendige Personal die letzten Flaschen ein. Gerade als der Leiter einen kurzen Abriss über die traditionsreiche Geschichte der Haupthalle lieferte, gesellte sich Detective Glasvyrn zu ihnen. Respektvoll nickte sie der Gouverneursleutnant zu.


„Nun... dann wollen wir kurz zur Umsetzung Ihrer Planung kommen, Ms Firanlie, endete der Alte mit seinem Geschichtsvortrag und kam wieder zu den wesentlichen Dingen dieses Besuchs.Nach Ihrer Planung haben wir am südwestlichen Ende der Halle eine Bühne aufbauen lassen, wo General Celda, Admiral Pell und Großmoff Farlander ihre Reden halten können. Für das leibliche Wohl wird eine Bar sowie mehrere Bedienstete, die zwischen den Gästen herumlaufen, sorgen. Das Militär hat zudem den Wunsch geäußert, dass die obere Etage erst ab dem Rang Commodore beziehungsweise Brigadier General zugänglich ist. Bei der Verwaltung wird ab Ihrer Position eine Karte für die obere Etage ausgegeben werden, Ma'am.“ Langsam schlürfte der Greis auf die Statue zu. Der Rest folgte ihm. „Bestimmt haben Sie schon die Hologramme bemerkt. Das Militär hat uns großzügigerweise die Namen der Toten zugänglich gemacht. Leider handelt es sich hauptsächlich um die Gefallenen der Dritten Flotte … und nicht der Armee auf Corellia...“

Noch einmal sah sich der Junior Agent mit prüfendem Blick um, während der Leiter erzählte, dass man für morgen zudem noch zwei lebensgroße Eisskulpturen bestellt hatte. Gleichwertig sollten die beiden Skulpturen die beiden Militärbranchen darstellen, die für Corellia gekämpft hatten. Die eine sollte dabei Admiral Zald Chevron, den gefallenen Kommandeur der Dritten Flotte, zeigen und die andere sollte als General Aldric de Vries gestaltet sein, den Kommandeur der Imperialen Armee auf dem verlorenen Planeten. Auf einmal betrat eine Dreier-Gruppe die riesige Halle. Ihre dunkelblauen Uniformen wiesen sie eindeutig als Mitglieder der „Rendili Security Force“ aus, dennoch beschlich den Junior Agent Zweifel. Denn außer der blonden Frau waren die beiden anderen keine Menschen, sondern „nur“ Fastmenschen. Hinzu kamen die auffälligen Augen des Kiffar. Trotzdem schwieg der leicht ergraute Verbindungsagent als sich die drei zu der anderen Gruppe gesellten. Mit recht kühler Stimme stellte sich die Blonde als Lieutenant Kez von der „Anti-Terror-Einheit“ vor. Bevor Adariel Firanlie etwas erwidern konnte, schickte die Blondine ihre beiden Mitarbeiter (augenscheinlich alle beide im niedrigsten Rang: Officer) los. Plötzlich gesellte sich noch ein junger Mann zu ihnen.

Mit dem üblichen Pflichtbewusstsein eines Untergebenen in Anwesenheit diverser Vorgesetzter sagte er:
„Mr Dohra, Ms Firanlie. Lieutenant Kovacs, der provisorische Militärberater (Jorax Kevora) und der Captain des siebten Reviers erwarten Sie, Ms Firanlie, in einem Besprechungsraum. Ich soll Sie bei Gelegenheit zu diesem Raum geleiten.“

„Ah, das hatte ich ganz vergessen“, warf der Leiter ein und schüttelte leicht den Kopf. „Präfekt Uro hat uns seinen Militärberater, Lieutenant Kovacs, als Sicherheitsoffizier zugeteilt – anscheinend in Ihrem Namen.“

[Rendili-System | Rendili || Rendili City || Stadtzentrum | Kulturpalast | Haupthalle || Junior Agent Revik, Gouverneursleutnant Firanlie, Detective Glasvyrn, Lieutenant Kez (eigentlich Celessa Kenzee), der Leiter der Einrichtung und dessen Sekretär]
 
Rendili-System :: Rendili :: Militärbasis :: Weg zu den Offiziersunterkünften :: Halijc'arl'ajkartia

Halijc'arl'ajkartia marschierte festen Schrittes durch die Militärbasis in Richtung ihres vorläufigen Quartiers. Dabei trat sie unnötig fest auf, so dass die Absätze ihrer roten Stiefel auf dem Betonboden donnerten wie ein Zug Sturmtruppen. Auch wenn ihre Kultur der Chiss es nicht vorsah so starke Emotionen wie Wut zuzulassen, so war sie in dem Moment nicht weit davon entfernt, dieser Emotion einen Weg zu bahnen.
Zischend sprach sie in ihrer Muttersprache ein paar Flüche aus und war richtig sauer.
Ihre bisherigen Vorgesetzten hatten ihre Alienfeindlichkeit wenigstens nicht offen zur Schau getragen, aber mit Commander Mengsk und Lt.Commander Aaronson sah das etwas anders aus. Die machten aus ihrer Ablehnung keinen Hehl und behandelten sie wie ein kleines Kind. Aus dem klaren Auftrag, den Konvoi lediglich vor den Piratenangriffen zu schützen, hatten die beiden Herren einen Auftrag zur Piratenjagd abgeleitet und riskierten dabei die Sicherheit des Geleitzuges. Den Piraten eine Falle stellen, so hatten sie sich es vorgestellt und dann die Piraten vernichten.
Im Grunde genommen könnte so eine Strategie im Erfolgsfall sehr wirksam sein und die Piraten von der Route abhalten. Wenn der Micro-Hyperraumsprung aber schiefging, dann wären sie ziemlich verloren.
Nicht dieser tollkühne, aber vor Karriereberechnung strotzende Plan störte die Chiss, sondern die Art wie man ihre Bedenken einfach abgetan hatte. Wenn der Commander im Kriegsfall genauso Sicherheitsbedenken abtat, dann könnte er schon mal eine Stelle auf der Gefallenenliste vorbuchen, wenn die nächste "höchstpatriotische" Trauerfeier anstünde.
Das Essen hingegen war sehr gut, vorgefertigt und warmgehalten, aber wahrscheinlich besser, als selbstgekocht. Ein Genuss war dieses "zwanglose Dinner" aber keinesfalls. Es fing schon beim lahmen Taxifahrer an und hörte bei den Selbstbeweihräucherungen auf.
Man hatte ihr sehr kurzfristig das Kommando über eine Lancer-Fregatte übertragen und es blieb ihr nur sehr wenig Zeit, die noch unbekannte Mannschaft auf einem neuen Schiff kennenzulernen und einzuarbeiten. Das Flottenkommando hatte es bisher auch noch nicht fertig gebracht, ihr eine Kopie der Personalakten der Crewmitglieder zuzuschicken. Man hatte derzeit wichtigeres zu tun, hieß es.
Alles stand jetzt im Vorzeichen der Trauerfeier und überall herrschte Nervosität und Anspannung.
Sei es wegen der reichlichen Konzentration an imperialer Politprominenz, oder der Furcht der nächste Angriffspunkt der Rebellion zu werden. Was beides auch nicht zusammenhangslos war.

Endlich hatte sie ihr Quartier erreicht. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass sie noch 5 Stunden Zeit hatte, bis das Shuttle zu ihrer neuen Arbeitsstelle sie abholen würde. Sie zog ihre Stiefel aus und legte ihr rotes Abendkleid ab, faltete es sorgfälltig zusammen und verstaute es in einem Koffer, wo sich auch ihrer privaten Sachen befanden. Dieser war nicht sehr groß, denn "Carla" wie sie von ihren Kameraden genannt wurde, lebte seit ihrem 11. Lebensjahr nur für das Militär. Ein Privatleben, so wie es einige gleichaltrige Kameradinnen und Kameraden in der Flotte hatten, blieb ihr fremd. So war sie tatsächlich in die Verlegenheit gekommen, eine Kameradin zu fragen, was sie eigentlich für diesen Abend anziehen sollte? Bisher beschränkte sich ein Einkauf lediglich auf Güter des täglichen Bedarfs. Da ging man hin, suchte sich etwas aus oder verlangte dies oder das.
Dieses sogenannte "shopping" in Rendili-City in einer übertrieben aufgedonnerten Boutique, war eine ganz neue Erfahrung und keinesfalls so "total entspannend" wie es die anderen weiblichen Offiziere beschrieben. Schließlich drängte man sie doch, dieses rote Kleid und diese Stiefel zu kaufen, die dazu noch ein kleines Vermögen gekostet hatten. Nahezu unverschämt teuer waren im Vergleich dazu noch diese "toll dazupassenden Dessous", die für wenig Stoff und wenig Komfort erstaunlich viel Geld kosteten.
In selbiger stand sie nun vor dem Spiegel in ihrer Zimmer und betrachtete sich einen Moment.
In der Tat, diese Mode hatte eine gewisse optische Wirkung, wobei sich Halijc'arl'ajkartia noch nicht so recht erschloß, worin genau dieses Reiz lag.
Den auch noch aufgenötigten Grundkurs im Gesichtsanpinseln mit Farbe, den die Menschen "Schminken" nennen, hatte sie auch noch über sich ergehen lassen, was aber am Ende doch nicht schlimmer war, als ihr Absturz mit dem Übungsgleiter von vor ein paar Jahren. Die überschwenglichen Gefühlsausbrüche der Menschen waren der Chiss bisher ein Rätsel und würden es wohl auch für die Zukunft weiterhin bleiben.
Sie ging ins Bad und entfernte die dezente Schminke vom Gesicht und entschloss sich, vor dem Duschen noch ein paar Kampfübungen zu machen. Beim Kampfsport konnte sie meistens den Kopf frei bekommen und sich leichter konzentrieren.
Es dauerte etwas länger, bis sie ihren Kopf frei bekam, als sonst üblich, doch schließlich gelang es ihr und ging duschen, trocknete sich ab und legte sich noch für 3 Stunden hin, bevor ein Weckruf sie aus dem Schlaf riss.
Sie zog sich noch etwas vor Müdigkeit benommen an, schlüpfte in ihre vertraute Uniform und packte noch ihre restlichen Sachen in die Tasche, überzeugte sich noch einmal, alles korrekt zu hinterlassen und nichts liegen zu lassen. Sie trug ihre Taschen zum Shuttlelandeplatz und wurde von einem Lambda-Shuttle pünktlich abgeholt. Nach einer Weile erreichten sie die Lancer-Fregatte "Aurora". In der Landungsbucht konnte sie schon ein kleines "Begrüßungskomitee" erkennen. Darunter ein Duros, ein Twi'lek und einige Menschen.
"Da wären wir. Willkommen auf der "Aurora"." sagte der Pilot über Bordfunk und lies die Landungsklappe herunter.

:: Renidili-System :: Rendili-Orbit :: Raumhafen :: Lancer-Fregatte "Aurora" :: Halijc'arl'ajkartia, Teile der Crew ::
 
[: Rendili-System | Rendili | Militärstützpunkt :||: Militärkrankenhaus | Zehnte Etage | Zimmer von Lieutenant Commander O'Neill :||: Captain Toji Murata mit Lieutenant Commander Alexa O'Neill :]

Obwohl der aufdringliche Bacta-Geruch weiterhin frech seine Nase kitzelte, nahm Toji ihn in dieser Sekunde kaum noch wahr. Ungewohnt locker in seiner Position als Vorgesetzter saß der Captain auf der schmalen Kante von Commander O'Neills Krankenbett. Einen triftigen Grund für seinen Besuch hatte er nicht. Er war eher einer unbestimmten Intuition gefolgt, nachdem er auf dem Gang zufällig den Ersten Offizier der „Achilles“ angetroffen und gesprochen hatte. Durch ein sehr abenteuerliches Manöver hatte sich die zierliche Kommandantin – sowie ihre ganze Mannschaft – in Lebensgefahr gebracht, indem sie ihren Leichten Kreuzer der Carrack-Klasse kurzzeitig als Magnet für zahlreiche Minen nutzte, um damit die feindliche Formation zu stören. Für einen Augenblick war ihr Manöver zwar erfolgreich gewesen, aber am Ende hatte die Dritte Flotte den Orbit dennoch an den Feind, die Rebellion, verloren. Kurz fragte sich Toji, ob er in einer ähnlich ausweglosen Situation genauso sein Leben – und das der Mannschaft – aufs Spiel gesetzt hätte. Hätte er diesen Schritt für das Imperium gewagt?

Bevor der Imperiale in seinen Gedanken irgendeine Antwort finden konnte, bedankte sich Alexa bei ihm und sagte anschließend:
„Ja, normalerweise schon und die Ärzte werden mich umbringen, dass ich das nicht tue, aber um ehrlich zu sein: Ich werde ihr drin noch wahnsinnig, wenn ich nichts zu tun habe. Mal davon abgesehen, dass die 'Achilles' mich braucht.“

„Ihren Carrack hat's ordentlich erwischt“, stimmte Toji nachdenklich zu, musterte sie kurz und warf dann einen gedankenvollen Blick aus dem Fenster. „Mit den Traktorstrahlern musste die 'Pandora' Ihren ramponierten Kreuzer aus der Gefahrenzone ziehen. … Und hätte am Ende nicht der Backup-Antrieb nicht funktioniert, hätten wir wohl notdürftig evakuieren müssen.“ Sein Blick kehrte zu ihr zurück. Dabei wich er einmal kurz auf die Gegend ihres Schlüsselbeins. „Nun gut. Ihre Mannschaft hatte letztendlich wohl Glück im Unglück … und darüber können Sie froh sein.“

Nachdem der letzte Halbsatz kaum verklungen war, entstand vorübergehend eine Pause zwischen den beiden imperialen Offizieren. Schweigend schielte man zu seinem Gegenüber. Alexa legte ihren Kopf sogar für einen Moment schief. Erste Zweifel über den Besuch stiegen in Toji auf. Hätte er als ihr Vorgesetzter doch lieber den Abstand wahren sollen? Irgendwie fühlte er sich in ihrer Gegenwart tölpelhaft – fast wie ein Teenager. Unwillkürlich zupfte der Kommandant der „Pandora“ am Kragen seiner oliv-grauen Uniform. Diese Geste schien anscheinend die schwarzhaarige Patientin mit den kobaltblauen Augen zu amüsieren, denn ein Lächeln huschte flüchtig über ihre Lippen. Unbewusst spielte die Kommandantin an ihrem Datapad herum. Sie zögerte noch einen Augenblick, doch dann brach sie selbstbewusst das Schweigen.

Während sie das Datapad beiläufig zwischen sich und Toji legte, fragte sie den Commenorer:
„Darf ich fragen was mir die Ehre ihres Besuches verschafft, Captain Murata?“

„Ich habe die Verletzten meiner Crew besucht und stolperte zufällig über Ihren Ersten“, antwortete er wahrheitsgemäß. Danach fiel sein Blick kurz auf das flimmernde Display, wo er einen ungenauen Schadensbericht der „Pandora“ entdeckte. „Da die Versorgungslage bei unserer Werftanlage nicht gerade rosig aussieht und mit jedem weiteren Tag die Wahrscheinlichkeit auf eine Versetzung in die Systemstreitkräfte – oder noch schlimmer eine Ausmusterung – steigt, versuche ich in den nächsten Tagen die Lage zu meinen Gunsten zu ändern …“ Plötzlich stockte er mitten in seiner Erklärung, da ein Gedankenblitz ihn überkommen hatte. „Ich könnte versuchen die 'Achilles' ebenfalls mit einer beschleunigten Reparatur zu begünstigen. Schließlich scheint das Schiff im Moment eher ein Wrack zu sein … und seit dem Bürgerkrieg warten hunderte Offiziere auf ein Kommando...“

***​

Leichter Nieselregen prasselte auf den Militärstützpunkt nahe Rendili City nieder. Damit zeigte sich das Wetter von seiner melodramatischen Seite im Bezug auf den Tagesanlass: dem Heldengedenken für die imperialen Gefallenen bei Corellia. Spielend peitschten vereinzelte Windböen die unzähligen Tropfen über die Landeplattform. Mittlerweile funkelte der dunkle Belag im grellen Licht der sechs großen Scheinwerfer. Bloß zwei Personen hielten sich einsam auf der quadratischen Plattform auf, die keinerlei Möglichkeiten zum Unterstellen bot. Glücklicherweise hatten die beiden Männer einen Schirm aufgespannt. Zudem trug der eine, Captain Toji Murata, zusätzlich noch ein Regencape, um die saubere Galauniform, die er im Moment auf dem Leib trug, nicht zu sehr nass werden zu lassen.

Geschützt vor dem gräulichen Nieselregen hing der Kommandant der „Pandora“ seinen mal wieder sorgenvoll seinen vielen Gedanken nach, während er auf die angekündigte Landung eines Lambda-Shuttles von der Werftanlage „Orenth“ wartete. Eigentlich konnte der imperiale Offizier mit seiner bisherigen Arbeit zufrieden sein. Durch seine familiären Beziehungen, einem ordentlichen Haufen Credits und einer vorübergehenden Skrupellosigkeit hatte er es – ohne das Mitwissen seiner Crew – geschafft, trotz der mangelhaften Versorgungslage seiner Werftanlage, die Reparaturen für seine alte Dame, die „Pandora“, zu beschleunigen. Er hatte sogar Materialien und Arbeiter über gehabt, die er an die restlichen Mitglieder seiner Kampfgruppe weiterleiten konnte. Somit profitierten alle von der illegalen Tätigkeit des Captain. Dennoch nagte das Ehrgefühl an seinem Gewissen.

Plötzlich riss ihn die missgelaunte Stimme seines Stewards aus den Gedanken:
„Dreckswetter!“

„Entweder haben Celda und Farlander dieses Wetter bestellt“, mutmaßte Toji beiläufig. „... oder das Schicksal passt sich mit dem Wetter einfach dem heutigen Anlass an.“

Vorsichtig lugte der schwarzhaarige Commenorer unter dem Schirmrand hervor. Im grauen Himmel konnte er hier und da Lichter ausmachen, welche wahrscheinlich von den Fähren stammten, die im Landeanflug auf den Militärstützpunkt waren. Durch die Masse an Gästen, die am Heldengedenken teilnehmen sollten, hatte sich die Regionale Verwaltung gegen eine Landung auf dem Vorplatz oder in den freien Buchten des zivilen Raumhafens entschieden. Ihrer Meinung nach war das Risiko für einen rebellischen Terrorakt in dieser prekären Situation einfach zu groß. Um die zahlreichen Gäste trotzdem koordiniert zum Kulturpalast bringen zu können, haben sich die Verantwortlichen für den Einsatz von geräumigen Luftbussen der Marke „Magnaline 3000“ entschieden. Diese brachten die geladenen Militärs vom Stützpunkt bis vor die Türen des Palastes.

Erneut ergriff der junge Steward das Wort:
„Noch zwei, maximal drei Minuten, Sir.“

Nachdenklich zupfte Toji am linken Ärmel seiner Galauniform. Schon am frühen Morgen hatte ihm sein Steward die prächtige Kleidung, die ein Offizier nur zu seltenen Anlässen trug, gebracht. Sogar eine saubere Rasur und einen ordentlichen Haarschnitt hatte der Leading Crewman seinem Captain verpasst, damit dieser beim Heldengedenken nicht negativ auffiel. Trotz dieser Kleinigkeiten besaß der Kommandant der „Pandora“ weiterhin einen dünnen Oberlippenbart sowie etwas längere Haare als noch zum Beginn seines Kommandos. Bei der besonderen Uniform, die in einem dunklen Grau gehalten war, wiesen ihn neben seinem Rangabzeichen auch vier schmale Goldstreifen als Captain der Imperialen Flotte aus. Außerdem durfte Toji, obwohl die Sektoradmiralität – im Einvernehmen mit dem Flottenoberkommando – die Dritte Gefechtsflotte aufgelöst hatte, den Uniformkragen eines Kampfgruppenkommandanten tragen. Laut einer Nachricht der Sektoradmiralität wollte man damit seine Leistung während der Schlacht ehren. Im Gegensatz zu seinem sehr berühmten Cousin, Aiden Thiuro, prangte an seiner breiten Brust nur das „Schild von Bastion“ neben der Bandschnalle „Pax Imperia“.

„Da kommen mehrere Fähren...“, bemerkte der Kommandant und zog sich wieder unter den Schirm ins (relativ) Trockene zurück.

Drei Lambda-Shuttle setzten zur Landung an. Routiniert klappten sie ihre Seitenflügel ein, bevor sie auf dem harten Boden zum Stehen kamen. Geräuschvoll schossen die aktivierten Repulsoren all die Regentropfen durch die unmittelbare Umgebung, die ihrem Wirkungsfeld zu nahe kamen. Mehrere Tropfen zerschellten aus diesem Grund an Tojis dunkelgrünem Regencape. Ohne ein Wort zu sagen beobachteten der Captain und dessen Steward desinteressiert das Herausfahren der Rampe. Schlicht zu alltäglich war dieser Vorgang in ihrem Leben als Mitglieder der Imperialen Flotte. Erste Schatten zeichneten sich im grellen Flutlicht der Scheinwerfer ab als die Passagiere ausstiegen. Auf Anhieb erkannte der Commenorer die Personen. Lieutenant Colonel Iulius führte die Gruppe an. Ihm folgte dessen Stellvertreter. Jedoch konnte sich Toji in diesem Moment nicht an den Namen des kräftigen Major erinnern. Nach den beiden Armeeoffizieren verließ Serenety in Begleitung von Major Gobid Lom, dem Flugleitoffizier der „Pandora“, die Fähre. Zuletzt traten die beiden Staffelführer (Droobin Vozar und Fel'tin Morn) gemeinsam mit Captain Browl an die frische Luft. Da der Nieselregen ein bisschen zugenommen hatte, beeilten sich die Passagiere um Toji zu erreichen. Natürlich salutierten sie zur Begrüßung.


„Willkommen auf Rendili...“, begrüßte der Kommandant die Neuankömmlinge und gestattete sich trotz des ernsten Anlasses ein kurzes Lächeln. „Ein Luftbus wartet unten auf uns...“ Auf einmal hielt er in seinem Reden inne, blickte durch den leichten Schleier des Regens und sagte anschließend: „Ah, dort drüben sind Commander Klark und Commander Slym. Das trifft sich gut.“

Der rothaarige Kommandant der „Lancea“, der in Begleitung seines betagten Flugleitoffiziers war, und die Kommandantin der „Venatrix“, die allein angereist war, schlossen mit zügigen Schritten zu der wartenden Gruppe auf. Schnell grüßte man sich und stellte sich danach gegenseitig vor. Galvin Klark, ein Imperialer in den mittvierziger Jahren und gebürtig von Loronar, gesellte sich schnell zu Toji, während dessen ergrauter Flugleitoffizier, der laut Rangabzeichen „Wing Commander“ war, das Gespräch mit Major Lom und Serenety suchte. Lieutenant Commander Slym folgte zwar dem Beispiel ihres Kollegen und flankierte rasch die rechte Seite des Captains, schwieg aber als man auf den Turbolift zuging. Im Flüsterton – fast ein bisschen verstohlen – bedankte sich der Kommandant der „Lancea“ für die Unterstützung des ehemaligen Vorgesetzten. Zwar hatte die Corona-Fregatte in der Schlacht nicht so viel Schaden wie die „Pandora“ abbekommen, dennoch teilte man die Angst in den Systemstreitkräften zu versacken, sollte das Schiff nicht schnellstmöglich einsatzbereit sein. Als die Gruppe gerade den Lift erreicht hatte, fiel Toji ein weiterer Offizier (Gordon Aaronson) auf, der scheinbar allein zum Gedenken ging.

„Commander, wollen Sie sich uns anschließen?“, fragte Toji freundlich nach. „Wir hätten noch ein Plätzchen für Sie frei.“ Zischend öffnete sich die Tür und eine geräumige Turboliftkabine kam zum Vorschein. „Captain Murata, erfreut Sie kennenzulernen, Commander...?“

[: Rendili-System | Rendili | Militärstützpunkt :||: Landeplattform | Turboliftkabine :||: Captain Toji Murata mit einer Reihe anderer Gäste (darunter Commander Serenety Akaji und Lieutenant Commander Gordon Aaronson) :]
 
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[Rendili-System | Rendili | Militärstützpunkt | Turbolift] Gordon Aaronson, Toji Murata, Serenity Akaji, weitere Offiziere

Doch noch bevor er einen Blick auf das Kulturzentrum und den Aufwand, den man für die Feier betrieb, erhaschen konnte, schloss die Festgesellschaft ihren eisernen Griff um Gordon Aaronson. Früher als erwartet und nicht wirklich vorbereitet fand er sich in einer Gruppe von Offizieren wieder, die offenbar selbst auf dem Weg zur Gedenkveranstaltung waren. Sofort war sie wieder da, die von vielen Jahren vertrösteter Karriereträume genährte Sorge, eine schlechte Figur zu machen. Der Lieutenant-Commander blickte an sich herab und stellte zu seinem Ärger fest, dass seine Uniformhose einige Regenspritzer abbekommen hatte. Er verfluchte sich innerlich dafür, keine besseren Vorkehrungen für schlechtes Wetter getroffen zu haben. Wer auf seinem gleichmäßig klimatisierten Schiff zuhause war und jahrelang keinen Fuß auf eine Planetenoberfläche setzte, dem konnten solche ›Nebensächlichkeiten‹ wie die Meteorologie schon einmal entgehen - durften sie aber natürlich nicht. Insofern war es ihm dann doch willkommen, dass man ihm die Turbolifttüren offenhielt, denn in der Kabine war es trocken und sauber.

Den gleichermaßen jungen und hochrangigen Offizier, der ihn aufgefordert hatte, sich zu der Gruppe zu gesellen, kannte Aaronson. Er war ihm bereits einmal begegnet. Leider hatte sich aber zusammen mit dem Gesicht nicht auch der Name eingeprägt. Etwas mit M war es. Captain Morgana? Moquita? Irgendwie so ähnlich...


»Captain Murata, erfreut Sie kennenzulernen, Commander...?« grüßte der Kapitän.

Damit offenbarte er sowohl den schmerzlich vermissten Namen als auch das Eingeständnis, dass er selbst sich nicht an die Begegnung erinnerte.


»Gordon Aaronson, Sir«, antwortete der Lieutenant-Commander mit militärischem Gruß. »Wir sind uns bereits einmal begegnet. Vor der Schlacht, während des Empfangs von Commodore Mard an Bord der Kali

Damals - es schien eine halbe Ewigkeit her zu sein - hatten sich die Kommandanten der Vierten Flottille getroffen. Über die Hälfte der Schiffe war nicht in den Hafen zurückgekehrt, eines war vorzeitig geflohen und alle übrigen waren massiv beschädigt worden, so lautete die schockierende Bilanz. Sie alle hatten die Schwere ihrer Niederlage am eigenen Leib erlebt.

»Wenn ich das sagen darf, Captain: Es ist bedauerlich, dass das Wiedersehen unter solch tragischen Umständen stattfindet.«

War dieser Satz denn richtig gewesen? War es angemessen, die Lage als ›tragisch‹ zu betrachten? Oder erwartete man in diesen Stunden vielmehr, dass Durchhaltewille und unerschütterlicher Kampfgeist zur Schau gestellt wurden, dass man so tat, als könne man die Niederlage einfach abschütteln und voller Elan zu neuen Ufern aufbrechen? Aaronson glaubte fest daran, dass das Imperium dies vermochte, und hoffte inständig, dass auch er dazu in der Lage war. Aber noch waren die Wunden zu frisch. Womöglich sollte und konnte die Feier dazu beitragen, die Stimmung in diese Richtung zu bessern und die Trauer in etwas Konstruktiveres zu verwandeln.

Aaronson grüßte nun mit einer Geste die anderen Personen. Namentlich vorzustellen brauchte er sich nicht jedem einzelnen, denn sie hatten seinen Namen ja nun vernommen und der Rang war deutlich seiner Uniform abzulesen. Bei den anderen handelte es sich um eine ziemlich bunte Mischung von Menschen jedes Alters und Geschlechts. Keiner von ihnen bekleidete einen niedrigeren Rang als er selbst. Er erkannte die Kommandanten der Venatrix, eines Schwesterschiffes seiner Silver Bullet, und der Fregatte Lancea, in beiden Fällen fehlte ihm aber wiederum der Name zum Gesicht. Er fühlte sich nicht ausreichend vorbereitet für diesen gesellschaftlichen Anlass.

Eine weitere Person hielt er zuerst für Lieutenant-Commander O'Neill von der Achilles. Doch auf den zweiten Blick stellte sich heraus, dass die beiden schlanken Frauen wenig gemeinsam hatten bis auf die Tatsache, dass sie vom Alter her leicht seine Töchter sein könnten und die graue Uniform an ihnen deplaziert wirkte - zumindest in Gordons Blick. Zu seinem Ärgernis bekleidete die höchstens fünfundzwanzigjährige Brünette vor ihm sogar einen höheren Rang als er. Ebenso wie die Befehlshaberin der Venatrix. So etwas passierte ihm mittlerweile immer öfter. Gehörten er und seine Einstellung wirklich schon zum alten Eisen in einer sich verändernden Galaxis? Aber wenigstens, das nahm er zufrieden zur Kenntnis, war sie offenkundig ein Mensch, was sie in seinen Augen weit über Leute wie Halijc'arl'ajkartia erhob.

Hoffentlich kam sie nicht. An der Seite eines weiblichen Aliens, das nach eigener Aussage (oder seiner Interpretation von dieser) aus blankem Eigennutz in der Flotte diente, des ehrenwerten Opfers mutig gefallener Helden zu gedenken, würde ihm die Feierstimmung doch mächtig vermiesen.

Zunächst jedoch sollte diese einen Aufschwung erleben. Denn nach einem kurzen und ereignislosen Flug, bei dem Aaronson sich mangels Gelegenheit an keinem Gespräch beteiligte, landete der Magnaline vor dem Kulturpalast. Die Türen schwangen auf und die Insassen stiegen aus, wobei der Lieutenant-Commander den höherrangigen Offizieren brav den Vortritt ließ. Den Nieselregen hatten sie hinter sich gelassen, aber der Himmel war grau bewölkt. Doch im Licht großer Scheinwerfer erwartete ihn ein stolzer Anblick.


»Beeindruckend!« entfuhr es ihm.

Man empfing die Offiziere in ziemlich pompöser Weise. Mindestens zwei Dutzend mächtige Panzer und doppelte Reihen aus Sturmtruppen in makellos weißen Rüstungen bildeten ein Spalier, durch das die Gäste schritten wie die Fürsten. Aaronson fühlte sich inmitten der regungslosen Elitesoldaten groß und unbedeutend zugleich, ein widersprüchliches Gefühl, das seine pathetische Seite ansprach und ihm einen ehrfurchtsvollen Schauer über den Rücken laufen ließ. Von wehenden Fahnen und zur Schau gestellter Größe hatte er sich schon immer leicht beeindrucken lassen; nichts hatte er schon in seiner Kindheit mehr geliebt als die von den Propagandaorganen inszenierten Paraden und Fackelmärsche. Die gelungene Inszenierung, die hervorragend zum militaristischen Selbstverständnis des Imperiums und natürlich erst recht zum Anlass passte, erweckte bei seinem loyal-naiven Gemüt den Eindruck, als Teilnehmer dieser Feierlichkeit zugleich Zeuge von etwas Großem zu sein. Sofort war der Lieutenant-Commander perfekt auf das Kommende eingestimmt.


[Rendili-System | Rendili | Kulturpalast | Spalier] Gordon Aaronson, Toji Murata, Serenity Akaji, weitere Offiziere
 
Rendili-System :: Rendili :: orbitaler Raumhafen :: Lancer-Fregatte "Aurora" :: Lt. Com. Halijc'arl'ajkartia, Crew

Carla stieg die herruntergelassene Rampe des Lambda-Shuttles herab und schritt auf eine handvoll Offiziere zu. Die Gruppe stand recht locker beisammen und warf sich vielsagende Blicke zu.
"Wer soll das noch mal sein? Hali--galli...pffrrr. Ich kann mir diesen Namen nicht merken, geschweige denn aussprechen." murmelte ein großgewachsener blonder Offizier, mitte 30.
"Das ist ein Chiss, wie man sieht und die haben alle so seltsame Namen." erklärte ein relativ hagerer, groß gewachsener Duro und laß schnell von seinem Datenpad ab:" Lt. Commander Halijc'arl'ajkartia."
"Das hast du aber schön ausgesprochen ET, hört sich an, wie ein Plasmaschlauch wenn er durchschmilzt." murmelte der Blonde.
"Ich hab heute morgen vor dem Spiegel geübt. ...und immer noch ne verknotete Zunge." antwortete der Duro trocken.
"Steiler Zahn." tuschelt der Blonde und hob anerkennend die linke Augenbraue.
"Vergiss es Brian. Das ist ne Chiss und die kommen von einem Eisplaneten. Die sind so kalt, da holst du dir nen Eiszapfen." entgegnete ein muskolöser Offizier mit schwarzen Haaren auf die Regung seines blonden Nebenmannes.
"Du musst es ja wissen..." zischte der Blonde zurück.
"Achtung, da kommt sie." mahnte der Duro.
"Die ist aber noch Jung. So ein Küken schicken die uns als Lt.Com?" wunderte sich der Blonde.
"Frisch von der Akademie, wie?" knurrte der andere unmutig.
"Laut Akte, ist die blaue Schönheit knackige 21 Jahre jung und seit 10 Jahren bei der Flotte." fügte der Duro zusammen und ging ins Stillgestanden.
Die anderen Offiziere taten es halbherzig ihm gleich und sammelten sich etwas lose in einer Reihe.
"ACHTUNG! - Lieutnant Thung meldet: die Besatzung der "Aurora" ist vollständig Einsatzbereit. Willkommen an Bord, M'am." salutierte der Duro.
Die Chiss erwiderte den Salut und gab das Signal zum "Rührt euch".
Danke. Mein Name ist Lieutnant Commander Halijc'arl'ajkartia. Der Einfachheit halber kurz "Carla". Und mit wem hab ich es zu tun?" stellte sich die Chiss vor.
"Lieutnant Ezanti Thung. Ich bin der XO hier an Bord." sagte der Duro.
"Sub-Lieutnant Brian DeClay. Ich bin der Waffenleitoffizier. schloss sich der blonde Offizier an.
"Lieutnant Haiden Sercan, ich bin der Maschinenoffizier der Aurora." brummte der Schwarzhaarige..
"Sub Lieutnant Tir'rana. Ich bin die medizinische Leiterin." stellte sich schießlich eine blaue Twi'lek vor, die bisher nur schweigend dabei gestanden hatte.

"Gut. Lassen Sie die Mannschaft antreten." befahl die Chiss.
Der Duro griff zum Bordfunk und bellte einen Befehl ins Mikrofon und rief die ganze Mannschaft zum Appell.
Nach und nach füllte sich langsam der Hangar und die ca. 850 Crewmitglieder quetschten sich auf den Durastahlboden.
Halijc'arl'ajkartia warf einen Blick auf die Uhr an ihrem Handgelenk. Das dauerte ziemlich lange, dafür, dass der neue Kommandant das Schiff betrat und das noch pünktlich und angekündigt.
Der XO kommandierte die Crew ins Stillgestanden und kündigte die neue Kommandantin an.
Die Linienformation wirkte nicht gerade ordentlich und lies noch reichlich Wüsche offen. Formaldienst wurde hier scheinbar schon eine ganze Weile nicht praktiziert, stellte die Chiss fest. Hauptsache der vorherige Kommandant hatte die Führung dafür mehr auf Effizienz gedrillt. Der Blick in die noch weitgehend recht jungen Gesichter, lies vermuten, dass die Crew viele Neulinge beherrbergte.
"Mannschaft, rührt euch!" befahl die Chiss und schritt die Linien ab.
"Wie Ihnen mitgeteilt wurde, übernehme ich mit sofortiger Wirkung das Kommando über diese Fregatte hier. Mein Name ist Lieutnant Commander Carla und wir werden bald zu einer neuen Mission in einer Kampfgruppe aufbrechen. Es gilt einen Konvoi vor den überhandnehmenden Piratenüberfällen zu beschützen. Der Plan sieht vor, nicht nur Begleitschutz zu fahren, sondern den Piraten eine Falle zu stellen und sie zu vernichten. Damit sich die Piraten auch zu einem Angriff hinreißen lassen, werden wir nur in einer kleinen Besetzung den Konvoi begleiten und der Kreuzer von Commander Mengsk wird dann durch einen Mikrosprung uns zu Hilfe eilen und den Gegner überraschen." erklärte sie die Lage. Ein Raunen ging durch die Massen.
"Wie ich es ihrer Reaktion entnehmen kann, teilen Sie meine Einschätzung, dass dieses Verhalten ebenso erfolgsversprechend wie riskant ist. Dieses Schiff wurde alleinig zur Abwehr von feindlichen Jägern konzipiert und nicht um sich mit schweren Gegnern anzulegen. Wir müssen also "nur" lang genug durchhalten, bis die Verstärkung eintrifft und die Gegner ausschaltet. Damit wir diese Herrausforderung meistern, werden wir sofort einen Übungsflug unternehmen. Bereiten Sie alles für einen Alarmstart vor. Weggetreten!"

Die Crew marschierte aus dem Hangar und die Deckoffiziere schauten die Kommandantin fragend an.
"Das mit dem Auftrag ist doch ein Scherz, oder?" fragte der Waffenoffizier und sah Carla schief an.
"Nein Sub-Lieutnant DeClay, das ist kein Scherz und wenn, würden meine Scherze bessere Pointen haben. Bedanken Sie sich dafür bei meinen Vorgesetzten. Aber es hilft nichts, die Sache wurde so beschlossen und damit müssen wir leben." antwortete Carla mit ernster Miene.
"So fern wir die Sache ÜBERleben." fügte Declay an.
"Damit Wir das auch können, werden Wir heute einen Sonderdrill machen. Ich hoffe die Mannschaft ist ein eingespieltes Team. Wenn ich es richtig gesehen habe, sind da noch recht viele Rekruiten dabei." kündigte die Chiss an.
"Korrekt M'am. Wir haben 490 neue Rekruiten an Bord, sind uns vorige Woche neu zugestellt worden." ergänzte der Duro.
"Mein Commodore pflegte früher bei so einer Gelegenheit zu sagen: "Das Kriterium der Wahrheit ist immer noch die Praxis." und "Stahl wird am besten durch Blut gehärtet." Ich hoffe, wir stehen demnächst nicht auch auf der Ehrenliste der Gefallenen bei der nächsten Gedenkfeier." zitierte Carla und versuchte den ironischen Unterton nicht durchblicken zu lassen und fügte hinzu:Gentlemen, lassen Sie uns zur Brücke gehen und gleich beginnen. Ich will mir erstmal einen Überblick verschaffen.

Sie nahmen ihre Positionen auf der Brücke ein und Carla setzte sich in den etwas ausgesessenen schwarzen Stuhl und schaute aus dem großen Fenster auf den Raumhafen.
Halijc'arl'ajkartia atmete durch und schaute zum XO rüber.
"Bereit?" fragte die Chiss.
Der 1. Offizier nickte und antwortete: "Bereit M'am! Wir haben Starterlaubnis. Koordinaten für den Korridor sind auf ihrem Datenschirm."

"Danke. Alles bereit machen zum Ablegen." gab die Chiss den Befehl.
"Aye M'am. Bereitmachen zum Start. Abkoppelungsmanöver einleiten. Halteklammern lösen und Maschinen starten." rief der Duro und die Befehle wurden von den Soldaten wiederholt.
Die "Aurora" löste sich von der Plattform des orbitalen Raumhafens und setzte sich langsam in Bewegung.
"Brücke an Maschinenraum. Langsame Fahrt vorraus. Steuer 13Grad Backbord, Kurs Sektor 13-44/Z."
"Aye Aye. Maschinen langsame Fahrt vorraus, Steuer 13° Backbord. Kurs Sektor 13-44/Z."
Langsam steuerte die Lancer-Fregatte aus der An- und Abflugszone des Raumhafens in den nächsten Orbit und liesen Stück für Stück den Planeten Rendili hinter sich.

:: Rendili-System :: Rendili :: orbitaler Raumhafen und Weltraum :: Lancer-Fregatte "Aurora" :: Brücke :: Lt.Com. Halijc'arl'ajkartia, Lt. Ezanti Thung, Sub-Lt. Brian DeClay, Steuerungcrew
 
[Rendili-System | Rendili || Rendili City | Kulturpalast | Eingangsportal || Gouverneursleutnant Adariel Firanlie]

Schon als Adariel die Eingangshalle des Kulturpalasts betrat,kam ihr der Leiter des Kulturpalastes entgegen und begrüßte sie.Kaum hatte sie die Begrüßung erwiedert begann der Leiter auch schon auf sie einzureden - das wohl alles zu ihrer Zufriedenheit vorbereitet sei und in welcher Formation die Truppen vor dem Palast doch Aufstellung nehmen würden.


"Das ist durchaus bemerkenswert.Sobald dann alle Gäste eingetroffen sind,werden sich diese Truppen ebenso imposant um den Palast verteilen."

Nachdem sie geenden hatte trat Junior Agent Revik an sie heran und erstattete Bericht über das bisherige Voranschreiten der Vorbereitungen.Adariel quittierte seinen Bericht mir einem Nicken,nicht das der Leiter des Palastes ihr wirklich Zeit für eine Antwort gelassen hatte.So fuhr er auch schon fort ihr voller Stolz davon zu berichten wie gut sie doch im Zeitplan liegen würden.

"Sicher,führen sie mich herum,aber all diese Vorbereitungen für die eigentliche Feier sind für mich momentan von zweitrangigen Interesse.Die Sicherheit der Feier steht bei meinem Besuch im Mittelpunkt."

Sie folgte dem Leiter und betrachtete die Statuen eher flüchtig.Ihr war genügend über die Persönlichkeiten der näheren Vergangenheit bekannt,sowie natürlich auf über den jetzigen Imperator.Als der Leiter berichtete die Türme seien nur Dekoration unterbrach sie ihn.

"Nur Dekoration sagen sie? Wenn es dort jedoch Zugänge in dieses Gebäude und auch wege hier hinunter gibt,müssen wir deise trotzdem einzeln überwachen lassen."

Sie war bei weitem nicht geschult wenn es um Infiltrationen ging,aber ein solcher Zierturm wäre wohl eine sinnvolle Einstiegsmöglichkeit.Es ging ihr aber auch weniger darum,dass der Leiter ihren Einwand vernahm,sondern eher darum das Revik,oder einer seiner Leute dies mitbekam und daher Maßnahmen einleitete.Trotzdem nahm sie sich es vor,diesen Punkt später ein weiteres Mal zu erwähnen.Während der Leiter die Einzelheiten der Geschichte des Baus erläuterte trat Detective Glasvyrn zu ihnen.Adariel bedachte sie mit einem ausreichend langem Blick um ihr zu zeigen,dass sie wahrgenommen hatte,als der Leiter nun zu dem Aufbau der Festlichkeit kam.Sie begrüßte Lieutenant Kez mit einem nicken und blcikte dann zu dem anderen Neuankömmling welcher ihr davon berichtete,dass der Captain des siebten Reviers sowie der provisorische Militärberater (Jorax Kevora),Lieutenant Kovacs,auf sie warteten.Sie wandte ich an den Leiter.

"Ich danke ihnen für diese Aufführungen,ich bin sicher ihre Vorbereitungen werden makellos abgeschlossen sein.Ich werde mich nun mit dem Lieutnant Kovaks,dem Militärberater (Jorax Kevora) und dem Captain treffen."

Sie folgte dem Sekretär und richtete dabei ein paar worte an Lieutenant Kez.

"Da sie ja gerade erst eingetroffen sind,mir liegt einiges an den Ziertürmen dieses Gebäudes.Sie sind zwar nicht dafür gemacht,das sie großflächig betreten werden,trotzdem sollte man darauf ein gewisses Augenmerk legen."

Sie erreichten das Büro und traten ein.Über einem Schreibtisch schwebten die Holographischen Baupläne des Kulturpalasts.Adariel ließ dien Blick über die bereits Anwesenden wandern und ebgann damit sich vorzustellen.Eine höfliche Floskel,sie war hier wahrscheinlich allen bereits bekannt.

"Ich bin Gouverneurslieutenant Adariel Firanlie und mit der Sicherheit der morgigen Veranstaltung von Großmoff Farlander betraut und jetzt,da meines Wissens nach alle anwesend sind wünsche eich einen Guten Tag."

Mit einem dünnen Lächeln auf den Lippen traut sie um den Schreibtisch herum und musterte die Baupläne.ihrer Größe sei Dank war es ihr kein Problem diese auch von oben genauestens zu betrachten.

[Rendili-System | Rendili || Rendili City | Kulturpalast | Büro || Gouverneurslieutenant Adariel Firanlie,Junior Agent Revik,Detective Glasvyrn,Lieutenant Kez (eigentlich Celessa Kenzee),Kevora,Lieutenant Kovacs,der Captain des siebten Reviers]
 
[: Rendili-System | Orbit von Rendili | Werftanlage „Orenth“ | Dock „Orenth Eins“ :||: VSD II „Pandora“ | irgendwo bei den Reparaturen:||: Schicht 3, Serenety, sowie Gruppen 1 bis 3 :]

Eigentlich wäre Ihre Schicht für die Reparaturen zu Ende gewesen und ein Wechsel hätte bevorgestanden, doch Serenety entschied sich dazu ihre Arbeit zu beenden, anstatt diese in die Hände von jemand anderem zu legen, der womöglich noch einen Fehler machte. Zwar wollte der Schichtführer der dritten Schicht etwas erwidern, doch Serenety ließ sich auf keine Diskussion ein und der Mann hätte es ohnehin nicht gewagt etwas zu erwidern. Die Reparaturarbeit an der sich die junge Commander gerade gemacht hatte würde sie nur noch ein paar Stunden beanspruchen und dann würde sie sich etwas hinlegen um sich zu regenerieren. Sie wusste auch so, dass sie dies nicht ohne die Hilfe eines Schlafmittels schaffen würde und Dr. Tau war so freundlich gewesen bei ihrem letzten Aufenthalt bezüglich ihrer irrsinnigen Kopfschmerzen etwas zu geben.

Die Arbeiten gingen weiter, wobei die junge Exotin stets ein helles Ohr dafür hatte, was in ihrer näheren Umgebung vor sich ging. Es hatte bisher immer wieder mal kleiner Unfälle gegeben und sie wollte größere solcher Art vermeiden. Sie hielten zum einen auf und zum anderen bedeuteten sie kurze Pausen. Serenety wollte voran kommen solange sie noch an Bord der Pandora war. Ein kurzer Landurlaub sollte in Kürze folgen. Ihr erster seid, sie konnte es nicht sagen. Ihr letzter sogenannter Urlaub hatte in einer Entführung geendet und war somit keine Erholung gewesen. Wenn sie ehrlich war graute es ihr sogar vor diesem Urlaub.

Serenety lag auf dem Rücken, den Kopf in einigen Kabeln vergraben, die Hände nach vorn gestreckt. An einer Seite stand eine Lampe um für Licht zu sorgen. Es war mittlerweile unbeschreiblich Heiß und die Luft war ziemlich knapp. Vor wenigen Sekunden hatte sie ihre Atmung verändert und ihren Herzschlag ein wenig verringert. Ihrer Einschätzung nach würde sie noch eine Stunde brauchen bis sie fertig war. Sie war froh, dass sie schon so weit waren. Die Arbeiten gingen zügig voran. Jeder von ihnen wusste worauf es ankam und sie alle gaben ihr bestes. Etwas anderes hätte sie auch nicht gestattet. Dennoch war ihre Laune nicht sonderlich gut. Bisher hatten sie noch keine Unterstützung erhalten und Serenety fragte sich ob ihr Kommandant etwas hatte erreichen können. Sie hoffte es und dennoch hatte sie ein schlechtes Gefühl. Jedenfalls war dies einer der Punkte welches sie ärgerte und nicht zu knapp. Mit einem Kopfschütteln verband sie die nächsten Drehte und Kabel miteinander. Zum Glück hatten sie bisher keine Überraschungen mehr gemacht. Die letzte war groß gewesen und hatte sie ein ganzes Stück in ihrer Zeit zurückgeworfen. Beharrlichkeit hatte sie jedoch fast wieder ihren Zeitplan erreichen lassen.


Gerade schloss sie ihre Arbeit ab, als einer der Techniker sich räusperte. „Commander Akaji, vor einer Stunde ist neues Material für die Reparaturarbeiten eingetroffen, einschließlich neuen Techniker."

Serenety hätte sich fast den Kopf angestoßen, als sie aus ihrer Luke nach oben kam und dem Mann ins Gesicht sah. Dies waren die bisher besten Nachrichten gewesen die sie gehört hatte. Na endlich! Dies wurde auch Zeit.

„Vielen Dank für die Information.“

Toji hatte es also geschafft. Sehr gut. In diesem Punkt konnte sie also stolz auf ihn sein. Nun interessierte sie nur noch wie er dies geschaffte hatte. Die junge Exotin kam auf die Beine, streich nach ihrer Jacke und zog diese über, dann wechselte sie ein paar Leute mit dem Schichtführer, ehe sie sich verabschiedete. Ihr Körper tat ihr weh, sie war schmutzig, verschwitzt und müde. Serenety schritt den Gang entlang, betrat den Turbolift und fuhr ihrem Quartier entgegen. Eine Dusche und ein wenig Schlaf war genau das, was sie nun wollte. Der Lift hielt, öffnet die Türen und die junge Frau trat hinaus in den Gang. Hier war es ziemlich ruhig, da die Meisten der noch tätigen Mannschaftsmitglieder mit ihren Reparaturen beschäftigt waren oder schliefen bis ihre nächste Schicht anfing. Serenety war froh wenn sie dies alles hinter sich hatten und endlich weiter konnten.

Sie betrat ihr Quartier nach einigen Sekunden des Gehens. Die Türen schlossen sich und Serenety rief die letzten Holonachrichten auf. Auch dies noch! Eine Feierlichkeit hier auf Rendili. Ein Blick auf das Chrono machte ihr deutlich, dass sie nicht mehr viel Zeit hatte. Geschlagene vier Stunden. Drei davon würde sie zum schlafen haben und eine für den Rest. Seufzend zog sie ihre Jacke aus, warf sie in eine der Reinigungsbehälter und schritt dann in die Nasszelle. Sie zog den Rest ihrer dreckigen Kleidung aus, warf sie ebenfalls in den Behälter und trat dann unter die Dusche. Serenety ließ sich keine Zeit dafür sondern duschte im Schnellverfahren. Einseifen abwaschen nochmals einseifen und abwaschen. In einem Handtuch trat sie hinaus in ihr Quartier. Nachdem sie eine der Tabletten mit etwas Wasser genommen hatte legte sie sich in ihr Bett um für wenigstens drei Stunden schlafen zu können. Wenn sie Glück hatte!


***

Drei Stunden später schreckte sie der Wecker aus dem Schlaf. Stocksteif saß sie da und rührte sich nicht. Erbarmungslos schrie ihr Wecker einige Minuten weiter, bis Serenety sich endlich bewegte. Wie gerädert streckte sie die Hand aus um das furchtbare Ding abzustellen. Mechanisch schob sie die Decke beiseite um sich zu erheben. Die drei Stunden hatten nicht viel gebracht, waren aber besser als gar nichts gewesen. Die Commander erhob sich, trat an den Schrank und zog die Galauniform hervor. Legte sie auf das Bett und begann dann sich stück für Stück einzukleiden. Richtig wach war sie noch nicht und es wurde auch nicht besser, als sie sich mit kühlem Wasser das Gesicht wusch. Serenety entschied sich dazu ihr langes Haar in einem Knoten nach oben zu stecken, dann streifte sie ihre Uniform glatt, welche ziemlich locker um ihren Körper fiel. Sie hatte mal gut gesessen. Allerdings fiel ihr dies nicht wirklich auf. Ein Blick auf das Chrono zeigte, dass sie noch etwas Zeit hatte und diese Zeit würde sie auch brauchen.

Ein Tee folgte und die Info darüber, wie das Wetter zur Zeit auf Rendili war. Regen. Mit einem seufzen zog sie ihr Regencape hervor zog es an und verließ dann das Quartier. Ein Shuttle würde sie auf den Planeten bringen gemeinsam mit einigen anderen Offizieren der Pandora. Als sie im Hangar ankam war sie nicht die erste, die sich dort tummelte. Die Minuten vergingen und es wurde voller bis sie endlich einsteigen und dann die Pandora verlassen durften. Die Fähre setzte sich in Bewegung. Mit ihr an Bord befanden sich Colonel Iulius, sein Stellvertreter, Major Gobid Lom, die beiden Staffelführer Droobin Vozar und Fel’tin Morr sowie Captain Browl. Die Fähre brauchte nicht lange um die Rendili zu erreichen und innerhalb kürzester Zeit auf dem Planeten aufzusetzen.

Colonel Iulius führte ihre Grupp an als sie ausstiegen. Toji begrüßte sie. Ein kurzes Lächeln wurde ihnen zugeworfen, wobei Serenety dies nicht wirklich teilte. Sie salutierte wie auch der Rest und lauschte dann Toji, welcher ihnen mitteilte, dass ein Luftbus auf sie wartete. Der Regen prasselte unterdessen weiter und der Kommandant der Pandora schwieg kurz. Im nächsten Moment erklärte er, dass dort drüben Commander Klark und Commander Slym waren. Beide Personen, die eine weiblich und die Kommandantin der Venatrix, der andere männlich und der Kommandant der Lancea. Dieser war rothaarig und Begleitung von seinem betagten Flugleitoffizier. Ein kurzer Gruß folgte und Serenety nahm die beiden kurz unter Augenschein. Galvin Klark, ein Imperialer in den Mittvierzigern, gebürtig von Loronar gesellte sich zu Captain Murata. Toji trug das Rangabzeichen eines Wing Commander. Major Lom gesellte sich zu Serenety und die beiden unterhielten sich kurz. Lt. Commander Slym folgte zwar dem Beispiel ihres Kollegen und flankierte rasch die rechte Seite des Captains, schwieg aber als man gemeinsam auf den Turbolift zuging. Einzelne Gespräche wurden geführt und Serenety beteiligte sich immer wieder daran, dennoch galt ihr Hauptaugenmerk den einzelnen Personen. Gerade als die Gruppe den Lift erreicht hatte viel ihr auf, dass eine weitere Person (Gordon Aaronson) scheinbar allein zum Gedenken ging. Toji sprach ihn natürlich an. Er bot dem Lt. Commander einen Platz in ihrer Gruppe an und stellte sich gleichzeitig vor. Bei dem Mann handelte es sich um ein älteres Semester, welcher gut ihr Vater hätte sein können. Bei ihm handelte es sich um Gordon Aaronson, so stellte er sich vor. Er erklärte, dass sowohl er als auch Murata sich schon einmal geseen hätten, nämlich vor der Schlacht während des Empfangs von Commodore Mard an Bord der Kali. Aaronson äußerte, dass es bedauere, dass sie sich unter solch tragischen Umständen wiedersahen.
Letztlich wandte er sich dem Rest zu, grüßte auch diese und betrachtete sie dann. Serenety ließ einen kurzen Blick über ihn gleiten. Sie kannte diesen Mann nicht. Vom Rang her war er noch eher „unbedeutend“ und sie konnte sich nicht erinnern in letzter Zeit etwas über einen Gordon Aaronson gehört zu haben. Wie auch immer, viel geschah nichts. Ein kurzer ereignisloser Flug folgte, bei dem kaum ein Gespräch geführt wurde. Der Luftbus hielt vor dem Kulurpalast, die Türen schwangen auf und die Insassen stiegen aus. Der Regen hatte sich beruhigt, doch der Himmel war grau bewölkt und es konnte gut sein, dass es später wieder regnen würde. Aaronson war beeindruckt und machte dies auch offenkundig. Im Licht großer Scheinwerfer erwartete sie ein stolzer Anblick. Serenety war nur wenig beeindruckt. Dieser Empfang passte nicht zu ihrer Niederlage. Dieses pompöse Getue war unpassend. Wenigstens zwei Dutzend mächtige Panzer und doppelte Reihen aus Strumtruppen in ihren makellosen weißen Rüstungen bildeten ein Spalier, durch welches die Gäste schritten wie die Fürsten. Glanz und Gloria, so als ob sie einen wahrhaft grandiosen Sieg errungen hätten. Serenetys ohnehin schon nicht Beste Laune wurde durch diesen Pomp noch geschmälert. Eine gute Nachricht war somit schon fast wieder zunichte gemacht worden. Sie konnte nicht nachvollziehen warum das Imperium eine Trauerfeier, denn eine solche sollte es sein, mit solch einem Glanz und Pomp ausstatten konnte. Sie hatten Corellia verloren, dies war nichts was man feier konnte. Im Gegenteil, sie hatten dies zu betrauern und es passte einfach nicht eine solche Trauerfeier so auszuschmücken. Innerlich schüttelte sie den Kopf. Wenn sie Pech hatte würde sich diese Feierlichkeit in etwas verwandeln, was ihr ohnehin schon zuwider war. Sie würden sehen. Für diesen Augenblick würde sie ihr negativ Denken erst einmal bei Seite schieben. Die Commander schritt an die Seite ihres Vorgesetzten.


„Sir, wie haben sie es geschafft Techniker und Material zu erhalten? Ich habe ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass sie Erfolg haben würden. Umso erfreuter bin ich, dass sie Erfolg hatten.“

Ihre Stimme war leise und nur für seine Ohren bestimmt, dafür hatte sie gesorgt.

[: Rendili-System | Rendili | Kulutrpalast“ | Spalir :||: Captain Toji Murata, Commander Serenety Akaji, Lt. Commander Gordon Aaronson, Colonel Iulius & andere :]
 
Rendili-System :: Weltraum in der Nähe vom Planeten Rendili :: Lancer Fregatte "Aurora" :: Brücke :: Lt.Com. Halijc'arl'ajkartia, Lt. Ezanti Thung, Sub-Lt. Brian DeClay, Brückencrew

Die "Aurora" hatte auf Reisegeschwindigkeit im Sub-Lichtbereich beschleunigt und flog zu einem kleinen unbewohnten Mond in der Nähe von Rendili, der gern für Flottenübungen verwendet wird. Die zernarbte Oberfläche des kleinen Mondes soll wohl hauptsächlich auf den imperialen Beschuß zurückzuführen sein.
"M'am, wir sind in Reichweite." meldete der Duro knapp.
"Gut. Bringen Sie uns in einen stabilen Orbit." befahl Carla.
"Schwenk 45° Steuerbord, Maschinen auf 1. kosmische Geschwindigkeit." gab der XO den Steuerbefehl.

Die Aurora bremste ab und schwenkte in einen mittleren Orbit ein.

"Ok. Dann wollen wir mal sehen was die Crew so drauf hat. Geben Sie Gefechtsalarm!" sagte sie zu dem Duro der zum Bord-Com lief und einen roten Knopf drückte:"Alarm! Alle Mann auf Gefechtsstationen. Dies ist ein Gefechtsalarm!"
In dem Moment schrillte eine heisere Sirene und rote Warnlichter blinkten auf.
Überall auf dem Schiff sprangen die Flottensoldaten von ihren Plätzen auf und eilten auf ihre zugeteilten Plätze. Für die Neulinge war noch nicht jeder Handgriff in Fleisch und Blut übergegangen. Einige rannten aufgeregt umher und suchten ihre Plätze.
Minuten vergingen bis sich alle Stationen gefechtsbereit meldeten. Eine Station musste noch einmal angefunkt werden, da sie zwar auf Posten und bereit war, aber noch keine Meldung gemacht hatte.
"Zeit?" fragte Carla und erwartete kein berauschendes Ergebnis.
"9 Minuten und 54 Sekunden, M'am" antwortete der XO knapp.
"Ah ja." seufzte Carla und griff zum Mikrophon. Sie strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und atmete tief durch: "An Alle. Hier spricht Ihre Kommandantin. Glückwunsch. Wenn dieser Mond nicht ein Mond gewesen wäre, sondern eine feindliche Fliegerstaffel, dann wären diese im besten Fall schon gut 10 mal an uns vorbeigerauscht. Selbst wenn diese mit Steinen geworfen hätten, wäre dieses Schiff ein Trümmerhaufen. Wenn wir in ein paar Tagen auf die Piraten treffen, dann will ich denen Arschtritte verteilen und nicht einstecken müssen. Also, alle Unteroffiziere und Stationsführer gehen jetzt mit jedem einzelnen die Standardverfahrensprotokolle durch und zwar Punkt für Punkt. Wenn es sein muß nehmen Sie jeden einzeln an die Hand und weisen sie ihn ein. Machen Sie es gründlich. Meldung bei Vollzug. Kommandantin Ende."

Sie schaute zu den Wachoffizieren rüber und legte das Mikrophon beiseite.
Thung und DeClay schauten etwas schmallippig zu Carla rüber und schwiegen.
Diese fixierte beide mit ihren glutroten Augen und schwieg ebenfalls.
"Sub-Lieutnant DeClay, als Waffenleitoffizier sind Sie für das reibungslose Funktionieren der Geschütztürme verantwortlich. Ich hoffe die Schützen schießen besser, als sie exzerzieren." sagte Carla ruhig aber mit einem schneidenden Unterton.
"Frisch von der Flottenschule." kommentierte der angesprochene knapp und wölbte die Stirn in Falten.
Carla hob die Augenbraue und brummte. Das bedeutete noch viel Übung.
Nach und nach trudelten die Vollzugsmeldungen ein und Carla nickte halbwegs zufrieden.
Die Alarmübungen wurden noch 3 mal wiederholt. Jetzt war die Gefechtsbereitschaft innerhalb von 3 Minuten 15 Sekunden hergestellt. Das war schon deutlich besser.
"Hier spricht noch einmal Ihre Kommandantin. Sehr gut. Die Zeit ist akzeptabel. Sooo. Nun haben wir also fiktiven Feindkontakt. Leider stehen uns keine feindlichen Sternenjäger zu Übungszwecken zur Verfügung, die sich freiwillig abschießen lassen. Muss also der Mond dafür herhalten. Befehl an alle Schützen. Wir geben jetzt gleich ein paar Zielpunkte vor, die auf den Abwehrmonitoren gleich erscheinen werden. Schießen sie in 20 Sekunden 5 Salven auf die Zielpunkte und dann werden die Treffer ausgewertet. Zeit läuft!"

Es ertönte ein Signal und grelle Lichtblitze der Vierlingsgeschütze feuerten 5 Salven ab. Überall auf der Mondoberfläche schlugen die Schüsse ein, jedenfalls selten auf dem angegebenen Ziel.
"Immerhin haben sie den Mond getroffen." seufzte Carla und ließ die Übung noch einige Male wiederholen bis die Trefferergebnisse akzeptabel waren.

"Ok. Neue Übung. Jetzt wird es ungemütlich. Lassen sie alle wieder Formaldienst machen und an ihre Plätze zurückkehren. In 15 Minuten machen wir einen erneuten Gefechtsalarm und lassen die Zielpunkte wieder beschießen. Nur diesmal werden wir ein paar Wendemanöver fliegen. Ich will mal sehen, was der Steuermann drauf hat." kündigte Carla den beiden Offizieren im Flüsterton an, "Lt. Thung, schalten Sie den Countdown für den Alarm in den Bordcomputer ein und dann treffen wir uns alle in der Offiziersmesse zur Besprechung. Kein Wort zu den anderen über den folgenden Alarm. Ich will das es für die meisten eine Überraschung sein wird, ein feindlicher Angriff kommt auch nie im passenden Moment. Teilen Sie die Wache ein und in 3 Minuten Lagebesprechung."
"Aye M'am." bestätigte der 1. Offizier und ein zaghaftes Lächeln huschte über sein Gesicht, "Nummer 3, Sie haben die Brücke. Orbitalflug fortsetzen und Formaldienst weiterführen. Alle leitenden Offiziere treffen sich sofort in der Offiziersmesse."

In der Offiziersmesse angekommen besprach Halijc'arl'ajkartia mit den Offizieren den weiteren Tagesablauf. Es wurde noch einmal Waffendrill angesagt und eine Einheit Ordonanzschießen mit den Nahkampfwaffen. "Falls es zu einem Nahkampf kommen sollte, muß jeder reagieren können und feindliche Kräfte niederhalten. Ob Sanitäter oder Koch, ich will jeden kampfbereit wissen für den Fall, dass es zum Äußersten kommt. befahl die Chiss und schaute alle Beteiligten entschlossen an.
So viel Stress hatten sie bei einem Neuantritt erwartet.
"Wieso denn ein Nahkampftraining? Das wird doch nur 2 mal im Jahr angesetzt." wunderte sich der Waffenleitoffizier.
"Das ist mir auch klar, wir verfügen zwar nur über wenige kämpfenden Einheiten auf dem Schiff und sind hauptsächlich als Abwehrwaffe konzipert, aber ich möchte das jeder hier an Bord Anwesende nahezu blind alle ihm zur Verfügung stehenden Waffen beherrscht, als wäre es ein Teil seines Körpers und darunter fallen auch die Blasterwaffen. Die Trefferausbeute mag für einen normalen Flottensoldaten ausreichend sein, aber wir werden bald in einen Kampf geschickt, wo wir uns Fehlschüsse nicht leisten können. Die Rückendeckung kommt sozusagen als Überraschungsgast und bis die uns da raushauen, ist jeder Schuss den wir daneben setzen eine Treffermöglichkeit für den Gegner. Und jeder gegnerische Treffer kann der sein, der uns letztendlich vernichtet." erklärte die Chiss ruhig aber eindringlich und die anderen nickten.

In dem Moment wurde der automatische Alarm ausgelöst und die Sirenen heulten auf. Carla spielte ein überraschtes Gesicht und der Duro zuckte kurz bei dem schrillen Signal auf. Die anderen Offiziere schauten sich nervös um und sprangen von ihren Sesseln auf.
"Alle auf Gefechtsstationen. Dies ist ein Gefechtsalarm!" rief der Duro routiniert und mit eindringlicher Stimme ins Bord-Com.
Alle rannten auf ihre Stationen und auch Carla und Thung rannten zur Brücke.
Kaum hatte die Kommandantin ihren Platz eingenommen, trafen auch die Bereitschaftsmeldungen von den einzelnen Stationen ein.
Auf dem Monitor tauchte eine Computermeldung auf: "Feindliche Staffel und ein Kreuzer in Angriffsposition im Anflug. Zeit bis zum Kontakt in ...45 Sekunden."
"An alle Gefechtstürme. Die Ziele werden ihnen jetzt auf die Monitore eingespielt. Feuern sie so viele Salven ab, wie sie für die Eliminierung benötigen. Feindkontakt in 15 Sekunden." rief Carla in den Bordfunk und sagte zu dem Steuermann: "Kurs hart Backbord, Neigung 13 Grad. Maschinen volle Fahrt vorraus."
"Aye M'am!" bestätigte der Steuermann und die "Aurora wechselte abrupt den Kurs. Die Geschütztürme spukten Feuer.
"Seitliche Steuerdüsen Schub nach Backbord, Drehung um die Längsachse um 180 Grad. Eintritt in einen niedrigeren Orbit. Neigung um 30 Grad. Geschwindigkeit beibehalten." befahl die Chiss und die Lancer-Fregatte drehte sich einmal "auf den Kopf und flog immer mehr auf den Mond zu.
"Höhe 25tausend." meldete der XO.
"Neigungswinkel um weitere 30 Grad nach oben." rief die Chiss.
Die Beschleunigungskräfte zerrten stark an allen beteiligten. Die Aurora schoß kopfüber auf die Mondoberfläche zu.
"Höhe 20tausend." meldete der Duro und hielt sich krampfhaft an den Armlehnen fest.
"Neigungswinkel noch mal um 30 Grad nach oben und bei 10tausend will ich eine scharfe 90 Grad Kurve." rief Carla und wurde von den Fliehkräften fest in den Sessel gepresst.
Die Höhenanzeige raste in den Werten nach unten und bei 10.000 Metern kippte das Schiff nach oben und schoß vertikal über den Horizont.
"Seitlich Steuerdüsen Schub erneut auf Backbord und Drehung um 180 Grad. Deckgeschütze Feuer auf die Oberfläche erneut eröffnen!" befahl die Kommandantin und das Schiff drehte sich erneut um die Längsachse, so dass sie "oben" die Mondoberfläche erkennen konnten.
"Wir verlieren weiter an Höhe. 8tausend, 7tausend5hundert." rief der XO leicht nervös.
"90 Grad nach unten halten, Vollen Schub!" schrie die Chiss und die "Aurora" flog mit der Rumpfseite nach oben in den Weltraum zurück. Die Maschinen jaulten schrill auf, das Heck schwenkte etwas nach und vibrierend donnerte die Fregatte zurück in den Orbit. Die Vibrationen liesen nach und der Kurs stabilisierte sich. Sie schwenkten in einen stabilen Orbit ein und flogen mit dem Deck zum Mond zugewandt um diesen in der Umlaufbahn.
"Yeehaa! Das nenn ich einen Ritt." pfiff DeClay und holte tief Luft.
"Feuer einstellen. Ziel ist bekämpft." meldete die Kommandantin über Bordfunk und richtete sich die Haare.
"Gehörte das immer zu ihren bisherigen Übungen dazu, M'am?" fragte der Duro und glättete sich die Falten.
"Ja! Das werden wir so oder so ähnlich auch wieder machen. Das sind Flugfiguren, mit denen unser Gegner nicht rechnen wird und gerade hier gehört eine gleichbleibende Trefferfähigkeit dazu." antwortete die Chiss mit einem angedeuteten Lächeln,"Schadensberichte und Trefferauswertung.""
"Die Kombüse meldet den Ausfall der Vorsuppe. Außer, so wörtlich, "Sie mögen diese von der Decke ablecken!", Ansonsten gehen Meldungen über kleinere Defekte durch herumfliegende Teile und Lagerkisten ein, 30 Personen mit leichten Verletzungen. Keine Schäden an den Maschinen, den Gleitern und der Schildintegrität." meldete der Duro trocken.
"Verstanden, Schäden beheben lassen und alle zurück zum Formaldienst. Alle Schäden notieren und überprüfen wo, wie und welche Ladungen und Gegenstände für solche Flugmanöver gesichert werden müssen." gab Carla in Auftrag.

Rendili-System :: Weltraum in der Nähe vom Planeten Rendili :: Lancer Fregatte "Aurora" :: Brücke :: Lt.Com. Halijc'arl'ajkartia, Lt. Ezanti Thung, Sub-Lt. Brian DeClay, Brückencrew
 
[: Rendili-System | Rendili :||: imperialer Militärstützpunkt | Baracke „Krill Sieben“ | Aidens Quartier | Bad :||: Flight Captain Aiden Thiuro allein :]

Mit todernster Miene stand Aiden vor dem winzigen Badezimmerspiegel. Vielleicht ein bisschen zu pedantisch rückte er erneut sein poliertes Rangabzeichen gerade. Das Metallquadrat besaß zwei rote über zwei blauen Kästchen und in Verbindung mit den beiden bronzefarbenen Streifen seiner Ärmel wies ihn das als Sternjägeroffizier des dritten Dienstgrades aus – genauer: als Captain. Jedoch trug der Pilot auf der linken Brust seiner dunkelgrauen, fast schwarzen Galauniform noch mehr Zeichen für seine bisherige Karriere bei den imperialen Streitkräften. Für die Teilnahme an den Kampagnen „Pro Patria“, erworben in der Schlacht um Bilbringi, und „Pax Imperia“, für seine Loyalität im Sith-Bürgerkrieg, funkelten zwei Bandschnallen unter dem kleinen Rangabzeichen. Zusätzlich trug der Bastioner noch eine weitere, äußerst seltene Auszeichnung: den „Imperialen Verdienstorden“. Einst vom größten Helden des Galaktischen Imperiums, Nereus Kratas, höchstpersönlich vergeben, war dieser Orden seitdem sein treuer Begleiter. Funkelnd hing diese Rarität nun um Aidens Hals.

Nachdem das Rangabzeichen seinem Willen folgte, betrachtete der Flight Captain noch einmal sein Spiegelbild und suchte ein letztes Mal nach weiteren Unstimmigkeiten. Ganz leicht zeichneten sich unter seinen eisblauen Augen Ringe ab – ein Indiz auf seinen unruhigen Schlaf. Denn seit mehreren Tagen musste sich der stellvertretende Staffelführer nicht nur mit der allgegenwärtigen Langeweile des Landurlaubs herumschlagen, sondern auch mit den ersten Bewerbungen für die freien Plätze bei den „Wolves“. Glücklicherweise hatte sein Vorgesetzter, Wing Commander Jacen Foster, aus Pietät gegenüber den Gefallenen veranlasst, dass die genauere Bearbeitung dieser Anfragen erst nach dem angesetzten Heldengedenken stattfinden soll. Zwei weitere Kleinigkeiten störten ein bisschen den prachtvollen Aufzug der Galauniform. Zum einen ließ sich Aiden seit einer Weile einen robusten Dreitagebart stehen, zum anderen besaß er nicht mehr den üblichen Militärschnitt. Letzteres verbarg jedoch die obligatorische Schirmmütze.

Piepsend deutete ihm das Chrono an seinem Handgelenk an, dass er noch zehn Minuten hatte. Ruhig griff er nach seinem Paradesäbel. Durch den Verdienstorden gestatteten ihm Protokoll und Tradition – im Gegensatz zu allen anderen Gästen – eine Zierwaffe zu tragen. Fachmännisch befestigte er die geschmückte Scheide mit seinem Gürtel. Danach griff er noch nach seinen Handschuhen, zog sie an und verließ anschließend sein Privatquartier. Während er mit festen Schritten durch die jämmerliche Baracke ging, die man den „Wolves“ als Unterkunft zugewiesen hatte, fragte er sich plötzlich wann er zum letzten Mal die Galauniform getragen hatte.
'Carida', entsann sich der Pilot. Damals hatte die „Admiralität“, das höchste Gremium der Flotte, Nereus Kratas in den Rang des Grand Admirals – also zum Oberbefehlshaber der imperialen Streitkräfte – erhoben. Zu diesem Zeitpunkt hatten Aiden und seine Staffelkameraden gerade ihre Weiterbildung absolviert und waren kurz darauf mit der „Intimidator“, Kratas' Flaggschiff, nach Bastion aufgebrochen, um Janem Menari und Delak Niriz in einer finalen Schlacht an ihrem Putsch zu hindern. Obwohl nur ein, zwei Jahre dazwischen lagen, kam es ihm auf einmal wie Jahrzehnte vor.

Ein schmuckloser Besprechungsraum war der Treffpunkt der Staffel. Genauso wie sein alter Freund und Vorgänger, Colonel Sez Janson, wollte Foster die Piloten vor der Heldengedenken noch einmal kurz briefen, ihnen einen Kurs vorgeben und selbst den gefallenen Kameraden gedenken. Zischend öffnete sich die Tür. Stillschweigend trat Aiden ein und salutierte akkurat als er den Staffelführer im Raum erblickte. Prachtvoll sah der Wing Commander in seiner Galauniform aus, da er ebenfalls den Imperialen Verdienstorden sowie eine Zierwaffe – in diesem Fall einen altertümlichen Handblaster – trug. Matt lächelte der Pilot von Yaga Minor, bot wortlos einen Stuhl an und schien im Anschluss wieder seinen eigenen Gedanken nachzuhängen. Zwei, drei Minuten hatten sie noch bis der Rest der Staffel eintreffen würde. Beiläufig zog Foster seine schwarzen Handschuhe aus und nahm auch die Schirmmütze ab, bevor er doch das Wort an Aiden richtete.


„Dieses Mal ist es irgendwie anders, Aiden, sagte der Wing Commander fast vertraut und seufzte. „Bei Bastion hatten wir die glorreichen Siege von Bothawui, Bilbringi und Corellia im Rücken. Bei Carida ernannte man Kratas endlich zum Oberbefehlshaber und setzte dadurch den Wirren des Sith-Bürgerkrieges Stabilität entgegen.“ Sein betrübter Blick richtete sich auf den Captain. „Doch dieses Mal haben wir nichts davon... Osarian, Denon, Loronar, Nubia und nun Corellia – Niederlagen über Niederlagen und der Mythos des 'Wolve Squads' ist schlagartig gebrochen.“

Ernst musterte der Bastioner den Vorgesetzten. Formal erwiderte er:Sir, bei Bilbringi und Bastion haben wir genauso Verluste erlitten. Ich hatte es Ihnen schon gestern gesagt: trotz der Niederlagen liegen wir noch immer weit unter der Verlustrate anderer, guter Staffeln.“ Sein kalter Gefühlspanzer taute ein bisschen auf. „Colonel Sez wäre in dieser Situation wahrscheinlich genauso machtlos wie Sie gewesen, Commander. Die Staffel hat ihr Bestes gegeben … und doch sind wir am Ende nicht mehr als ein winziges Zahnrad in der Schlacht.“

Erneut gestattete sich Foster für einen flüchtigen Moment ein Lächeln, klopfte seinem Stellvertreter anerkennend auf die Schulter und wollte gerade zu einer Erwiderung ansetzen als sich ein weiteres Mal die Tür öffnete. Pflichtbewusst salutierten Shaw, Drask, Mitsumo und Tanaka, betraten schnell den Raum und suchten sich freie Plätze. Kaum eine Minute später folgte auch der Rest – angeführt von Lieutenant Kyra M. Tey. Die quirlige Pilotin von Yaga Minor trug ebenfalls den Verdienstorden sowie einen Paradesäbel. Freundlich nickte Foster ihnen zu. Wie schon auf der „Fighter“ fiel Aiden noch einmal auf wie sehr das glorreiche „Wolve Squad“ geschrumpft war. Kein Quartiermeister und dessen kompetenter Stab, keine Mechaniker, keine Ersatzpiloten. Corellia hatte sie mehr geschröpft als „nur“ zwei Kameraden. Sie waren nicht einmal mehr der Rumpf einer Staffel. Einen Augenblick schwieg der Wing Commander, musterte Pilot für Pilot. Ebenso waren alle Augen der „Wolves“ auf ihn gerichtet. Was sollte er ihnen sagen? – diese Frage ging auch Aiden durch den Kopf. Wie konnte man die Piloten wieder aufbauen, gerade wo der Mythos bröckelte.

„Leute, Corellia war und ist eine harte Probe für uns“, begann der Staffelführer mit ernster Stimme, nachdem er noch einmal unmerklich Luft geholt hatte. „Denn in dieser Schlacht haben wir mehr als 'nur' zwei sehr gute Piloten verloren. Kameraden, die manchmal bloß in simulierten Gefechten und Einsätzen an unserer Seite sind, haben uns die Rebellen genommen. Mechaniker, die mit all ihrem Können unsere TIEs noch einen Tick besser als den Rest des Sternjägerkorps gemacht haben, haben uns die Rebellen genommen. Männer und Frauen, die sich ambitioniert um unsere Unterbringung, Materialversorgung und Verpflegung gekümmert haben, haben uns die Rebellen genommen.“ Kurz hielt Foster seine Luft an, ließ die letzten Worte wirken. Danach fuhr er trocken fort: „Die Rebellen haben den Mythos, dass die 'Wolves' eine Schlacht herumreißen können, zerstört – sagen die Piloten anderer Einheiten. … Doch haben sie damit recht? Stimmt ihr Geschwätz?“ Eine bedrückende Stille baute sich in dem Besprechungsraum auf. „Nein, sage ich euch! Ruthers und Mynthas' Tod sowie das tragische Ableben all dieser Leute, die für die 'Wolves' gearbeitet haben, war nicht sinnlos. Wie ein mythisches Geschöpf werden wir – frisch gestärkt – aus dieser dunklen Phase auferstehen!“ Der Wing Commander ließ den Blick wieder über die Gesichter der Anwesenden schweifen. „Trotzdem befiehlt es uns der Respekt, dass wir den Gefallenen unserer Einheit gedenken...“

Die Schweigeminute fühlte sich wie eine endlose Ewigkeit an. Mit geschlossenen Augen gedachten die uniformierten Piloten ihren Toten. Kein blödsinniger Scherz störte diese Minuten. Ein jeder von ihnen honorierte diesen ernsten Moment. Insgeheim weitete Aiden sein Gedenken auf die Personen aus, die unter seiner Führung gestorben waren: Alina, die wahrscheinlich durch einen unbekannten Defekt am Hyperraumantrieb starb, und Thran, den ein Turbolaser bei Osarian pulverisierte. Gefüllt mit einer gehörigen Portion Melancholie öffnete der Flight Captain die Augen, nachdem die Minute vorüber war. Kurz und präzise gab Foster im Anschluss das Verhalten bei der Veranstaltung vor. Die Piloten sollten nicht zu viel trinken, ihre Integrität als Elitepiloten wahren und im Sinne der Staffel handeln. Irgendwelche Zwischenfälle konnte der Wing Commander nicht gebrauchen. Danach war auch schon der Zeitpunkt für den Aufbruch gekommen. Ein Magnaline wartete vor der Baracke auf die „Wolves“. Bevor man das schäbige Gebäude verließ, holten vier Piloten (darunter der Anführer der Staffel und dessen Stellvertreter) ihre Begleitungen für den Abend ab, die im Aufenthaltsraum geduldig auf sie gewartet hatten.

[: Rendili-System | Rendili :||: imperialer Militärstützpunkt | Baracke „Krill Sieben“ | Korridor :||: Flight Captain Aiden Thiuro, die restlichen „Wolves“ sowie ein paar Damen (darunter Liz) :]
 
[Rendili-System :: Rendili :: Rendili City :: Kulturpalast :: Kevora, Firanlie, Kovacs (NSC), andere Anwesende]


Lieutenant Govenor Adariel Firanlie machte auf Kevora einen völlig anderen Eindruck, als er nach ihrer holografischen Abbildung in der Militärbasis erwartet hatte.
Sie schien freundlich und doch zugleich autoritär - während seiner Zeit in den Slums Nar Shaddaas hatte er nie eine Frau mit einem ähnlichen Status und annähernd ähnlichen Charakterzügen kennengelernt.


"Kovacs, fahren Sie fort.", überließ sie dem rothaarigen Sicherheitsoffizier das Wort.
Kovacs deutete auf eine große Halle, in der Mitte des Kulturpalasts:
"Die Veranstaltung wird im Wesentlichen in der Haupthalle stattfinden, in der den Gefallenen an Lichtsäulen, bestehend aus holografischen Abbildungen Dieser, zu gedenken sein wird. Gleichzeitig sollen zumindest zwei der vier Türme für Trauergäste betretbar sein. Als Ersatzberater für die Sicherheit durch das hiesige Militär, ist Sergeant Jorax Kevora aus der Easy Company des 134. Infanterieregiments verantwortlich - auf Empfehlung Major Stricklands. Kevora, würden Sie wohl bitte Ihre Strategie zur Verteilung der Sicherheitskräfte erläutern?".
"Gentlemen"
, begann Kevora und warf flüchtig einen Blick zu Firanlie, "Lady. Eine gesamte Kompanie unseres Regiments steht uns für diese Veranstaltung zur Verfügung, weshalb ich zunächst eine Absicherung dieses gesamten Stadtbezirks empfehlen würde. Aufgrund der vier Türme, ist der Kulturpalast ein leicht verwundbares Ziel bei möglichen Terroranschlägen. Schließlich ist Fakt, dass sich auf Rendili momentan eine enorme Konzentration von Piraten befindet, mit denen wir nicht selten in Konflikte geraten. Daher empfehle ich eine allgemeine Ausweiskontrolle für das Betreten dieses Stadtbezirks. Ebenso strikte Ausweiskontrollen und Sicherheitsinspektionen an allen Ausgängen und Wachen, gleichmäßig verteilt auf alle von Gästen betretbaren Bereichen des Kulturpalasts. Da lediglich zwei der Türme von Gästen betretbar sein sollen, empfehle ich Scharfschützen in den übrigen zwei - jedoch so versteckt wie möglich. Allgemein sollten unsere Männer weniger Feldausrüstung tragen, da wir keine Massenpanik auslösen und den Gästen das Trauern ermöglichen möchten.".
Kovacs nickte zustimmend: "Die Positionierung halte ich auch für angemessen. Für Straßensperren und Ausweiskontrollen werden Ihre Männer von der örtlichen Polizei Verstärkung erhalten, sodass Ihre Männer außerhalb des Palasts in einem Notfall sofort mobilisierbar werden. Ihre Operationsbasis dürfen Sie gerne in diesem Büro einrichten. Ansonsten ist soweit alles geklärt. Ich lasse Ihnen durch Ihre Vorgesetzten alle weiteren Informationen zukommen.".

Kevoras Aufstellung schien Kovacs gefallen zu haben, was sicherlich auch bei seinen Vorgesetzten ein gutes Licht auf ihn werfen würde.
Am morgigen Tag würde diese Zeremonie also stattfinden.
Bis dahin jedoch wollte er den prachtvollen Kulturpalast selbst erforschen, sodass er ihn in und auswendig und seine Männer in einem Notfall entsprechend einsetzen können würde.
Obwohl sie sich nicht im Gefecht befanden, schien dies ein ernster Einsatz für Kevora zu sein, den er keinesfalls vermasseln wollte.
Auch wenn er nicht der örtliche militärische Befehlshaber war, lag nun eine große Verantwortung auf ihm und ein positives Ergebnis könnte ihm auf dem Weg zu seinem ersten großen Ziel verhelfen: Die Versetzung zu den Sturmtruppen, der Elite des Imperiums...


[Rendili-System :: Rendili :: Rendili City :: Kulturpalast :: Büro der Sicherheitskräfte :: Kevora, Firanlie, Kovacs (NSC), weitere Anwesende]
 
Landung auf Rendili

[ Rendili – Stratosphäre – Im Anflug auf Rendili City - Shuttlefähre 475GDW – Transportraum ] Sharin, Torati (NPC), einige andere Menschen

Vollkommen geräuschlos verlief die Reise hinab auf die planetare Oberfläche. Wieder einmal war der Chiss vollkommen beeindruckt von der ruhigen, majestätischen Eleganz, mit der die Lambda-Fähre durch das Nichts schwebte. So merkte er auch im Inneren die hohe Geschwindigkeit überhaupt nicht, sondern konnte sich getrost dem Anblick des vor ihm immer größer werdenden Planeten widmen. Dieser war anfänglich recht klein gewesen, füllte nun aber die komplette Fensterfront aus, durch die Sharin nach draußen schaute. Sie waren schon weit in den Dunstkreis des riesigen Kolosses eingetreten und so überraschte es den Offizier nicht, dass er sogar schon gewisse Städte auf der Oberfläche erkennen konnte, die sich durch ihre graue und unebene Beschaffenheit von den grünen Farben der Felder und Wälder, die auf Rendili recht oft zu finden waren, abhoben. Sogar schon einige, wohl einige Kilometer große Transporter oder Kriegsschiffe waren hier im Orbit zu beobachten. Dabei konnten sie gar nicht so groß sein, wenn sie schon so nah an dem Erdboden flogen. Dafür würden die Anziehungskräfte des Trabanten zu stark wirken und die Schlachtkolosse auf den Erdboden zerschellen lassen, wenn die Triebwerke der Ungetüme nicht mehr gegen die natürlichen Massenkräfte ankämen. Wahrscheinlich hatte sich der Humanoid einfach geirrt und die Raumschiffe waren doch kleiner als gedacht.

Nach einer ganzen Weile war die Landschaft unter ihnen groß geworden, immer größer, bis schließlich eine weitläufige Stadt ihren gesamten Blickwinkel einnahm. Dies musste wohl Rendili City sein, schließlich nahm der Gleiter darauf Kurs und steuerte ein großes, über die Umgebung erhabenes Gebäude an, aus dem wie ein Funkbienenschwarm zahllose Schiffe und Shuttles aufstiegen und landeten.

Der Raumhafen von Rendili erwies sich wirklich als reinstes Labyrinth. Die beiden Chiss wurden nach der Landung von einem grimmigen, unfreundlichen Armeeangehörigen abgeholt und durch das Gewimmel von Geschäftsleuten, Droiden und Arbeitern geführt und schließlich gab der Verkehrsknotenpunkt sie frei, nachdem sie einen Speeder bestiegen hatten, der sie weiter in die Stadtmitte brachte. Auch hier war es sehr voll, es wimmelte nur so von geschäftigen Lebewesen. Jedoch war auffällig, wie viel Sicherheitspersonal und Angehörige des imperialen Militärs an wichtigen Kreuzungen und Knotenpunkten versammelt waren. Scheinbar wollte man kein Risiko eingehen, wenn man schon wichtige Armeeoffiziere und herausragende Verwaltungsbeamte in einer Stadt und in einem Gebäude zusammen brachte. Einen Widerstand voll von gestörten Rebellen, die lieber das Chaos, als die Ordnung wollten, musste es auch hier geben, weswegen der schwarzhaarige Humanoid die verschärften Sicherheitsvorkehrungen durchaus verstehen konnte. Schließlich wurde somit auch seine Sicherheit verstärkt. Er hatte weniger Probleme, im Kampf zu fallen, doch einem Heckenschützen oder Attentäter wollte er nicht unbedingt als Zielscheibe dienen.

Plötzlich verlangsamte sich der Speeder, um dann ganz abzusinken. Sie hatten den Kulturpalast erreicht, in dem die ganze Trauerfeier stattfinden sollte. Imposant erhob er sich über ihren Köpfen und streckte sich mit seinen vier Türmen dem unendlich weit entfernten Weltall entgegen, durch den irgendwo die Überreste der über Corellia und Denon gefallenen Soldaten in Form von Molekülen schwebten. Nie würden diese winzigen Teilchen zur Ruhe kommen und noch weniger würden die tapferen Kämpfer gesühnt, wenn man eine solche Veranstaltung über die Bühne brachte. Der einzige Sinn, den der Flottenoffizier darin sehen konnte, war das Steigern der daniederliegenden Moral. Für Sharin, der sich von so einer Propagandaveranstaltung sicher nicht benebeln lassen würde, stand eher das Knüpfen von Kontakten im Vordergrund. Etwas anderes würde es hier sicher nicht zu holen geben.

„Sieht ja schon ganz eindrucksvoll aus“, war alles, was sein älterer Begleiter angesichts der pompösen Kulisse zu sagen bereit war. Sicher, Sharin hatte schon viele andere Gebäude gesehen, so waren die Prachtbauten auf Bastion um einiges eindrucksvoller und überschwemmten die Augen des Betrachters mit unzähligen Einzelheiten und Feinheiten, die neben den ganzen imposanten Prachtbauten immer noch hervorragten. Doch auch dieser so genannte Kulturpalast bot einen ansehlichen Anblick. Ohne ein weiteres Wort zu ihrem Chauffeur stiegen die beiden Chiss aus und erstiegen die wenigen Stufen zu dem Torrund, das sie in das Innere des Monumentalbaus führen würde, hinein in das Dunkel der Trauerfeier. Der Commander rückte noch schnell seine Uniform zurecht und kontrollierte sein Rangabzeichen, bevor er endlich das Halbrund durchschritt. Feiern mochte er ziemlich gerne. Mal sehen, wie diese sich entwickelte.

[ Rendili – Oberfläche – Rendili City – Kulturpalast – Eingangshalle ] Sharin, Torati (NPC), viele andere imperiale Wichtigtuer


OP: Das könnt Ihr ruhig als Anreiz sehen, mich anzusprechen und zu kontrollieren..;)
 
[Rendili-System :: Rendili :: Rendili City :: Stadtzentrum :: Kulturpalast :: Empore :: Admiral Antur Pell, Grand Moff Varon Farlander, Sector General Celda und einige andere Anwesende höherer Ränge]​

Farlanders Attitüde, sich mit einem Seidentaschentuch nervös die Stirn abzutupfen, störte Antur Pell ungemein. Brummend lehnte sich Rendilis kräftiger Hafenadmiral gegen das Geländer der Empore, blickte auf den unteren Bereich der Festhalle und beobachtete das Personal beim Aufrichten zweier Eisskulpturen. Irgendwie konnte sich der Flottenoffizier mit dem rostbraunen Backenbart kaum für das Heldengedenken erwärmen. Schließlich galt seine ganze Sorge weiterhin einem Rebellenangriff auf seinen Sektor. Feierlichkeiten – und mochten sie auch kurz die Moral heben – verteidigten keine Systeme gegen den galaktischen Erbfeind der Neuen Ordnung. Nachdenklich ließ Pell seinen Blick zur errichteten Bar und einigen Sitzgelegenheiten schweifen. Die Leitung des Kulturpalastes sowie die zuständige Verwalterin, eine gewisse Lieutenant Governor Firanlie, hatten in weiser Voraussicht für alle Kleinigkeiten, was Verpflegung und Unterhaltung anging, gesorgt.

Mit von Ehrfurcht erfüllter Stimme meldete ein Ordonnanzoffizier:
„Das neununddreißigste Heavy Armor Bataillon hat sich im Spalier aufgestellt, Sir. Zehn TIE-Mauler, zwanzig S-1 FireHawke und zwanzig H-1 Imperial Tanks stehen auf dem Vorplatz.“

„Sehr gut, sehr gut“, entgegnete eine angenehme Männerstimme zufrieden. Es handelte sich um den berühmtesten Offizier der Imperialen Armee: General Krynn Celda. „Haben sich die Sturmtruppen ebenfalls schon eingefunden, Lieutenant?“

Der junge Mensch, wahrscheinlich ein frischer Akademieabsolvent, sah kurz auf das Display seines Datapads und antwortete anschließend: „Das Bataillon unter Major Fahey hat seine vier Kompanien wie folgt abgestellt: zwei Einheiten dienen allein für Repräsentationszwecke auf dem Platz, eine ist hier im Haus als Unterstützung für die Sicherheitskräfte tätig und die letzte Kompanie kümmert sich um den Kontrollpunkt Alpha auf der Hauptstraße.“

Schweigend drehte sich Pell den beiden Armeeoffizieren zu. Die Präsenz an Sicherheitskräften war – selbst für einen Mann in seiner Position – enorm. Lieutenant Governor Firanlie, der man quasi die Verantwortung für diese Veranstaltung übertragen hatte, hatte anscheinend an keinem Ende gespart. Ein komplettes Revier der „Rendili Security Force“ war auf den Straßen der Innenstadt im Einsatz, um den Kulturpalast weitestgehend von der übrigen Bevölkerung der Hauptstadt abzuschirmen. Im Gebäude selbst vermutete der Admiral zudem noch eine oder gar zwei Kompanien der CompForce, die hörige Schlägertruppe der KOMENOR. Des Weiteren hatte der bullige Flottenoffizier noch das Gerücht gehört, dass selbst der Imperiale Geheimdienst seine Finger im Spiel hatte. Flüchtig dachte er: 'Zusammen mit den Soldaten und Sturmtruppen dürfte kaum ein Terrorist in die Nähe kommen.'

Plötzlich schaltete sich Grand Moff Farlander ein: „Sie sind mit den Sicherheitsstandards zufrieden, General Celda?“ Erneut ließ er das seidene Taschentuch tupfend über die hohe Stirn wandern, bevor er wieder die graue Schirmmütze aufsetzte. „Höchstpersönlich hat meine Untergebene, Ms Firanlie, gestern die letzten Vorbereitungen überwacht.“

„Sie haben wunderbare Arbeit geleistet, Ms Firanlie, schmeichelte die Berühmtheit der Epicanthix und gestattete sich ein Lächeln dabei. „Eine ordentliche Offizieren ist an Ihnen verloren gegangen.“

'Eindeutig zu viel Süßholzgeraspel', befand der Hafenadmiral, verdrehte kurz die Augen und wandte sich dann lieber wieder dem murmelnden Treiben unten zu. Die übertriebene Selbstdarstellung der Regionalen Verwaltung hasste er. Immerhin hatte die Verwalterin mit hoher Wahrscheinlichkeit ein, zwei – oder gar noch mehr – Berater an ihrer Seite gehabt, um ordentliche Sicherheitsstandards für das Heldengedenken aufzustellen. Jedoch schien sich Farlander um die Wahrheit nicht zu kümmern, da er mit der endgültigen Niederlage bei Corellia nicht nur das wichtigste Planetensystem in seinem Supersektor verloren hatte, sondern genauso einen großen Teil seines Images. Nun besaß der Grand Moff nicht mehr die Stellung im Imperium, die er vor der feindlichen Militäroffensive inne gehabt hatte. Dementsprechend musste der massige Coruscanti nach jedem „Strohhalm“ greifen, wollte er nicht gänzlich in der Bedeutungslosigkeit versinken. In seinen Gedanken betrauerte ihn Antur Pell ein kleines Bisschen. Plötzlich machte sich neben ihm ein junger Mann hüstelnd bemerkbar.

„Sir, General Vornell teilt Ihnen Bescheid mit, dass der Zeitpunkt zum Öffnen der Pforte gekommen ist“, sagte der Sekretär des Kommandeurs der Bodenstreitkräfte im Rendili-Sektor.

Ernst nickte Pell.
„Gut, ich komme sofort mit. General Vornell und ich werden die Offiziere an der Tür begrüßen...“

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written by
Aiden Thiuro​

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