Rendili

[Rendili System -Rendilis Orbit - Docks – ESD Azmodan - Brücke] mit Brückenbesatzung

Aufmerksame Langeweile, so ungefähr ließ sich die Situation auf der Brücke der Azmodan beschreiben. Jeder tat seine Routinearbeit, sorgte dafür das das Schiff für zukünftige Operationen bereit gemacht wurde und die Systeme liefen auf Hochtouren um Anhand der Karten des Systems einige Hyperraumpunkte zu berechnen. Bisher hatten sie von der "Silver bullet" noch keinerlei Daten erhalten, wo am ehesten die Piraten auftauchen konnten und bereiteten sich deswegen auf alle Eventualitäten vor. Auserdem war Mengsk seit je her ein etwas…Paranoider Kommandant gewesen. Nur ungern erinnerte sich Vlademir daran, wie oft es schon Probleme damit gab, das die Behemoth mit aktivierten Defensiv und Offensivsystemen in ein System sprang. Wobei…er war ein Mengsk. Die sind in der Regel so Paranoid wie es ein Mensch sein kann ohne Wahnsinnig zu werden. Mit einer Tasse heißem Caf stand Vlademir neben Lieutnant Mongraz und musterte die angezeigten Daten von letzten Piratenangriffen. Gerade als er einen Schluck aus der Tasse nahm, blinkten mehrere Anzeigen hell auf und ein neues Schiff erschien auf dem Bildschirm. Vor lauter Überraschung, hätte Vlademir fast den ganzen Caf auf den Bildschirm gespuckt, im letzten Moment konnte er aber das Ruder herum reisen und die brühend Heiße Flüssigkeit herunter schlucken.

"Ein Unbekanntes Schiff ist in das System gesprungen! Die Sensoren zeigen es als eine Fregatte des Typs CC-9600 (Ax) an! Wahrscheinlich Neu-Republikanisch."

Las sofort Mongraz von ihrer Konsole ab und blickte zu Vlademir empor. Dieser legte sein ernstes Gesicht auf und stellte die Tasse zur Seite, bevor er aus dem Seitengraben hinauf zum mittleren Gang ging.

"Kommunikation: Sofort Meldung beim hiesigen Kommando machen! Melden sie die Fregatte und sagen sie, sie sollen sich vorbereiten, unmöglich wird man eine Fregatte allein an soweit an unsere Linien bringen. Sensorik: Passen sie auf was sie auf den Langstreckensensoren sehen und wer noch alles kommen wird. Aktivieren sie Schild und Waffensysteme, bringen sie uns auf Gefechtsreichweite."

Sofort war sämtliche Lethargie abgeschüttelt. Wie eine geölte Maschine tippten die Anwesenden Offiziere auf ihre Konsolen und aktivierten so die Systeme der "Azmodan". Sie waren eines der Schiffe, welches sich am nächsten zur Fregatte befand und mussten eingreifen bevor die Fregatte entweder verschwand oder einen Angriff provozierte. Das sich aber keine weiteren Schiffe bisher aus dem Hyperraum gewagt hatten kam Vlademir merkwürdig vor. Was hatten diese Rebellen nur im Schilde?

"Die Fregatte hat einen Torpedo abgefeuert! Wie es scheint wird dieser die Werften treffen!"

Überrascht blickte Vlademir hinab zu Mongraz. Ein Torpedowerfer bei einer CC9? Das gehörte keineswegs zur Standardbewaffnung soweit sich der Lieutnant Commander entsinnen konnte. Kreidebleich wurde er auch, als er bemerkte wohin sie schossen. Die Werften! Dort befanden sich dutzende Schiffe und einige Frachter. Wenn der Torpedo auch nur minimal gut gezielt war dann würde viel zerstört werden und noch mehr Menschen sterben.

"Sagen sie den Geschützen sie sollen versuchen den Torpedo abzuschießen!"

"Wir sind auser Reichweite Sir! Das bekommen wir nicht hin, auserdem dreht die Fregatte ab."

"Alle Energie der Waffensysteme und weitere die Entbehrlich sind auf den Antrieb! 70 MGLT reichen nicht ich will MINDESTENS 90 haben! Bringen sie uns in Gefechtsreichweite damit wir diesem Rebellenschiff ordentlich den Hintern versohlen können! Haben wir irgendwelche Schiffe in näherer Reichweite? Wenn ja dann befehlen sie ihnen uns zu helfen, selbst wenn sie einen Rear Admiral beim Nachmittagstee stören!"

[Rendili System -Rendilis Orbit - Vor den Docks – ESD Azmodan - Brücke] mit Brückenbesatzung
 
OP: @Serenety: Noch bin ich auch noch da! :D

[ Rendili – Oberfläche – Rendili City – Kulturpalast – Eingangshalle ] Sharin, Halijc'arl'ajkartia, Gordon Aaronson, Arcturus Mengsk, Serenety Akaji

Eine sprachliche Begabung? Wie groß musste diese sein, wenn eine Menschenfrau so gut Cheun sprechen konnte, eine Sprache, die nur ein winzigster Teil der Lebewesen in der ganzen Galaxis verstand. Hier stand Commander Akaji vor den beiden Chiss und redete vollkommen fließend mit ihnen. Einen kleinen Einschlag konnte man bei gutem Willen erkennen, doch gebot hier die Bewunderung für die junge Frau, dass man darüber hinwegsah. Zutreffend konstatierte die braunhaarige Offizierin, Cheun sei unglaublich schwer zu erlernen, genau deshalb für sie eine angenehme Herausforderung gewesen. Zudem seien viele ihrer Freunde Angehöriger der blauen Humanoiden, was Sharin etwas merkwürdig fand, da seine Spezies normalerweise unter sich blieb. Anscheinend hatte die Frau mit den Mandelaugen wirklich eine so tolerante Art mit Nichtmenschen umzugehen, dass selbst Chiss schwach wurden. Der schwarzhaarige Commander hatte allerdings nicht vor, ihr Busenfreund zu werden und ermahnte sich innerlich daran, nicht zu gutgläubig zu werden. Schließlich konnte Akaji bestimmt auch anders, als nur an Gleichberechtigung und Toleranz zu denken. Wie stark ihr Ehrgeiz ausgeprägt war wusste der Humanoid zum Beispiel nicht.

Während er so überlegte, schaltete sich schließlich Arcturus Mengsk von der Seite ein. Bisher hatte er nur sich vorgestellt und die Konversation den anderen überlassen, doch nun sprach er seinen Nebenmann an. Wie Sharin schon vorausgesehen hatte, nahm er daran Anstoß, dass er nichts verstand. An seiner Stelle hätte der Mann mit den rot glühenden Augen auch keine Lust gehabt, neben einer Gruppe von Kauderwelsch sprechenden Leuten zu stehen, die er aufgrund ihrer Abstammung auch noch hasste. So war es auch nicht weiter verwunderlich, dass er sich ohne wirkliche Verabschiedung von den drei Offizieren entfernte und den immer noch böse dreinblickenden Aaronson mitnahm. Sollten die beiden doch ihr Glück an dem Buffet versuchen, wenn sie nicht mit den drei anderen reden wollten! Der recht groß gebaute zurückbleibende Mann verfolgte ihre Gestalten über die Köpfe der anderen Trauerfeierteilnehmer, wandte sich dann aber ab. Sie konnten ihm am Allerwertesten vorbeigehen, wenn sie an ihren veralteten Denkstrukturen verhaftet blieben.

„Oh, sehr interessant, ich bin wirklich zutiefst beeindruckt über Ihre Aussprache.“ – Das meinte er sogar mal wirklich ernst – „Es wundert mich wirklich nicht, dass Sie Freundschaften zu unserer Spezies geschlossen haben. Eine solche Toleranz ist mir wirklich nur äußerst selten in der Flotte untergekommen, meinen größten Respekt!“

Und schon wieder kamen die Höflichkeitsfloskeln geschliffen über den Mund. Mit so etwas kannte er sich wirklich gut aus und konnte sich recht gut verstellen. Zwar empfand er wirklich ehrliche Bewunderung für die zierliche Frau vor ihm, doch schadete es nie, diese im Notfall auch mal zu übertreiben. Seine Gegenüber sollte sich zufrieden und anerkannt fühlen. Ganz so war es allerdings nicht, denn sie schaute die ganze Zeit in der Halle umher, ganz so, als suchte sie jemanden. Anschließend blieben ihre Augen jedoch an etwas hängen, was hinter Sharin lag, sodass dieser nicht erkennen konnte, was es war. Obgleich er schon neugierig war, hinderte er sich selber daran, sich umzudrehen. Etwas unhöflich wäre dies schon gewesen. So konnte er nur beobachten, wie die Frau mit unidentifizierbaren Blick kurz noch weiter in die Richtung schaute, nur um dann weiter das Gespräch aufzunehmen. Nachdem die andere Chiss in der Runde ebenfalls ihr Statement zu den erstaunlichen Sprachkenntnissen losgeworden war und dabei die tatsächliche Aussage von Akaji in Frage gestellt hatte, berichtigte diese noch einmal ihre blauhäutige Geschlechtsgenossin und stellte klar, dass es sich bei den besagten Chiss wirklich um Freunde der Familie handelten. Zwar stellte auch der einzige Mann in der kleinen Runde diese Aussage in Frage, doch sagte sie es mit so einem Ernst, dass man ihr schon glauben musste.

Anschließend wandte sich das Gespräch, geführt von Halijc'arl'ajkartia, den militärischen Strategien des Imperiums zu. Hierbei erwähnte diese, dass eine solche Trauerfeier keinen wirklich Nutzen tragen würde und man sich lieber mit Planungen und Verteidigungsmaßnahmen beschäftigen solle. Zudem warf sie dem militärischen Oberkommando in gewisser Weise Untätigkeit und durch Emotionen geleitete Fehleinschätzungen vor, was ihren Artgenossen in großer Weise irritierte. Das eine Lieutenant-Commander, die die imperiale Uniform trug, einfach mal so gegen die Obrigkeit wetterte, veranlasste ihn dann doch dazu, stumm eine Augenbraue gegen Orbit zu heben. Gewiss, er war sicher auch nicht so zufrieden mit der Führung und den Entscheidungen. Vor, in und nach der Schlacht wurden viele Fehler gemacht, die unbedingt aufgearbeitet werden mussten. Doch selbst ein kritischer Offizier hätte es sich nach Sharins Meinung nicht erlauben können, vor ihm recht unbekannten möglichen Gleichgesinnten die militärische Hierarchie in Frage zu stellen und rebellische Elemente zu offenbaren. Er selber hätte diese Fehler eher mit ihm Vertrauten wie seinen XO aufgearbeitet, doch dazu war bisher noch keine Zeit gewesen, weshalb er nicht dazu in der Lage gewesen war. Zwar konnten keine nebenstehenden Personen die drei Cheun sprechenden Imperialen verstehen können, doch entschied er sich lieber dafür, eine etwas passivere Rolle einzunehmen und lieber die Führung nicht offen zu kritisieren, wie das die andere Chiss und zu seinem Erstaunen auch noch Akaji machten, während sie sich langsam in Bewegung setzten, was seiner Meinung nach sehr gut war, da er so dem lästerlichen Blicken der beiden Männer entkam, die eben noch über die kleine Gruppe hergezogen war.

„Nun, verehrte Damen, natürlich haben Sie vollkommen Recht in der Annahme, dass etwas getan werden muss. Es kann schließlich nicht sein, dass man dem Rebell so wichtige Core-Welten wie Corellia oder Denon überlässt. Allerdings halte ich diese Veranstaltung keineswegs für unnützen Zeitvertreib.“

Dies entsprach nicht ganz der Wahrheit, doch war er auf die Reaktion der beiden Frauen gespannt, wenn er sie dadurch etwas aus der Reserve lockte. Waren sie wirklich teilweise dem Imperium untreu?

„Sie, Miss Halijc'arl'ajkartia, waren über Corellia nicht anwesend, weshalb ich verstehen kann, dass Sie keine direkte Bindung zu den dort Gefallenen besitzen. Ich kann Ihnen aber versichern – und da wird mir unsere Kollegin gewiss zustimmen – dass es dort wirklich die Hölle war. Die zahlreichen tapferen Soldaten, die gestorben sind, egal für die Neue Ordnung oder nicht, müssen ihre wohl verdiente Ehrung empfangen. Und ich denke, wir sollten diese als Beispiel wählen, sollte es wieder zu einem unvermeidlichen Schlagabtausch kommen. Sie sind ihren Befehlshabern bis in den Tod und teilweise noch weiter gefolgt, eine Tugend die meinen ausdrücklichen Respekt einfordert. Ich denke zwar auch, dass glorifizierende Reden die Qualen nicht besser machen, doch muss man jeden nach seinem Tod einordnen, wie er es verdient hat. Und diese Leute haben diese Feier verdient.“

Nach dieser kleinen Rede, war er wirklich zutiefst gespannt auf die Reaktion, wohl auch, weil er selber seine Worte wirklich glaubte. Die dort gefallenen Soldaten hatten Ehre über die imperiale Flotte und sich selber gebracht, etwas, was Sharin als Angehöriger der sehr pflichtbewussten Chiss sehr hoch hielt. Sich einem Feind entgegenzustellen, der deutlich stärker war, erforderte ein gewisses hohes Maß an Mut.

„Zudem halte ich Ihre Einschätzungen für größtenteils zutreffend, doch nicht vollständig korrekt. Sie beide haben dabei nämlich übersehen, in welch prekärer Lage sich die Rebellen selber befinden. Durch ihre Offensive sind sie weit in den Core-Raum vorgedrungen. Allerdings verfügen sie nur über einen schmalen Streifen, durch den Verstärkung herangeführt werden kann.“

In seinem Geiste rief er sich kurz die Galaxiskarte ins Gedächtnis. Denon lag noch an der vormaligen Grenze der sogenannten „Republik“ und dem Imperium, doch Corellia war tief in den Gebieten des Imperiums. Wenn er irgendwelche Befehlsgewalt innegehabt hätte, hätte er an oberster Stelle angeklopft und nachgefragt, warum man sich diese Tatsache nicht zunutze machte.

„Meiner Meinung nach, sollte das Oberkommando seinen Fokus genau auf diesen Streifen legen und in einer Offensive seitlich dort einfallen. Corellia wäre eingeschlossen und könnte nach einer gewissen Zeit sicher wieder zurückerobert werden, in der man die dortige Zivilbevölkerung leider den Grauen der Usurpatoren aussetzen müsste.“

Wieder bewunderte er sich selber für seine Selbsteinschätzung. Er kam immer mehr in Redefluss und brachte sofort das nächste Faktum vor.

„Zudem muss ich hervorheben, dass der Tod all dieser Männer und auch Frauen“ – dabei schaute er sich im Raum um und betrachtete die Holos der Verstorbenen – „nicht umsonst gestorben sind. Sie haben die angreifende Flotte entscheidend geschwächt. Ich weiß keine genaueren Berichte, jedoch müsste ihr Executor zu Schrott geschossen worden sein, sodass er für baldige Operationen nicht zur Verfügung steht. Und an dem Frontabschnitt, an dem ich dienen durfte, hatten die imperialen Kampfgruppen zuerst die Oberhand und konnten viele Feinde vernichten. Wir sollten auch trotz der tatsächlichen Niederlage nicht vergessen, dass der Rebell ebenso schwere Wunden zugefügt bekommen hat, die er sich erst einmal lecken werden muss.“

Nun, so hatte er seinen Standpunkt endlich einmal erläutert. Vorher war noch nicht die Gelegenheit gekommen, diesen auszuführen, doch die beiden Frauen waren jetzt als seine Opfer auserkoren und mussten nun einmal zeigen, was sie für strategische Gedanken hegten. Das konnte noch ein spannender Schlagabtausch werden, wenn er hier mit seiner Meinung der einzige war.


[ Rendili – Oberfläche – Rendili City – Kulturpalast – Eingangshalle ] Sharin, Halijc'arl'ajkartia, Serenety Akaji
 
[Rendili-System | Rendili || Rendili City | Kulturpalast | Haupthalle | Buffettafel | Lieutenant *Celina Kez (in Wahrheit Operative Celessa Kenzee) und Captain Toji Murata, andere Gäste

Es faszinierte Celessa immer wieder andere Lebewesen zu beobachten, zu sehen wie sich ihr Verhalten der Umgebung und Einflüssen anpasste. Toji, dieser charmante Captain, war ein gutes Beispiel dafür. Die junge Frau konnte förmlich spüren wie seine Unsicherheit ihn verließ, wie seine Körperhaltung, sein Gesicht, einfach alles Selbstsicherheit und Freude ausdrückte. Fast schon gegen ihren Willen spürte die blasse junge Frau wie sie von dieser Energie angesteckt wurde. Sie lächelte öfter und offener als je zuvor, sie spürte wie ihre Wangen bei jedem Augenkontakt zu glühen schienen. Stück für Stück war der Abstand zwischen ihnen und Celessas emotionalen Eispanzer geschmolzen, auch wenn ihr Verstand noch immer seine kühl-rationale Funktion erfüllte. Sie wusste genau, was Toji tat und was es auslöste. Und was sie tat und was das auslöste. Für die stets kontrollierte Agentin war es ein beeindruckender Vorgang. Der Captain war mindestens so gut darin Leute zu beeinflussen wie sie.

Innerlich lächelte die junge Frau. Sie musste zugeben, dass sie anfing Toji über ihr anfängliches Interesse an einer bloßen Ablenkung heraus zu mögen. Natürlich war auch sie nicht aus Stein, auch wenn manche missgünstige Kollegen das wohl behaupteten. Und ja, auch sie hatte gewisse romantische Interessen, wenn auch nicht auf diese offensichtliche und leicht zu erkennende Art, die sie so oft an anderen beobachtet hatte. Sie und Toji verstanden sich gut, fanden sich gegenseitig anziehend und waren wohl beide an mehr interessiert als an einem bloßen Gespräch. Aber im Gegensatz zu manch naiven jungen Ding machte sich Celessa keine Illusionen über irgendetwas anderes. Warum auch ? Was war schon eine Affäre ohne allzu tiefe Emotionen im Vergleich zu den Verrücktheiten, die so viele andere aus Liebe begangen hatten ? Sie konnte Privatleben und Beruf so gut trennen wie ein Lichtschwert einen Gegenstand, und ihr passierten keine Fehler. Dafür war sie einfach zu gut.

Sorgfältig beobachtete Celessa ihren Gesprächspartner, als er seine Antwort formulierte. Im Hintergrund konnte man hören wie sich die nach der Trauerrede doch recht angespannte Stimmung langsam wieder lockerte. Man ging wieder zum Alltag über. Sinnvoll, wie sie fand. Den Toten war es herzlich egal ob man um sie trauerte oder nicht, und die Trauer würde sie auch nicht wieder lebendig machen. Wenn man ihr Andenken wirklich bewahren wollte, dann mussten Taten folgen. Es lag an den Lebenden, diesen Krieg zu gewinnen.

Toji entschuldigte sich gespielt ernst und erklärte, dass er nur in Ausnahmefällen so forsch zu Werke ging und sie jetzt hoffentlich nichts schlechtes von der Flotte hielt. Amüsiert wölbte Celessa eine Augenbraue und erwiderte das Lächeln ihres Gegenübers mit einem Grinsen, das voller Versprechungen war.


„In diesem Fall fühle ich mich geehrt, zu diesen Ausnahmen zu gehören.“

Noch immer lächelnd musterte die Agentin ihn betont sorgfältig und verweilte etwas länger an seinem sportlichen Körper.

„Aber Sie müssen sich keine Sorgen machen, Captain. Bis jetzt macht die…Flotte einen sehr attraktiven Eindruck auf mich. Fast schon…verführerisch, verstehen Sie ? Das muss an den schönen Schiffen liegen.“

Mit einem leisen Lachen verstummt Celessa und studierte eingehend die rotbraunen Augen Tojis. Er würde wohl verstanden haben, dass es nicht die Fregatten und Sternzerstörern waren, die sie interessierten. Aufmerksam beobachtete die Agentin die Reaktion auf ihre Begründung für das Erkennen seines Ranges. Täuschte sie sich, oder war sein Lächeln kleiner geworden ? War der Grund für seinen Dienst in irgendeiner Weise unangenehm ? Das war interessant und verdiente weitere Ermittlung.

Toji war auch nicht um weitere Komplimente verlegen und erklärte, dass das Militär sich wohl über das verschenkte Potenzial ärgerte, da er aber nicht für das Rekrutierungsbüro arbeite, sei sie in Sicherheit. Der Blick des Captains war aufrichtig und entlockte Celessas blauen Augen ein leichtes Funkeln.


„Ich fühle mich geehrt, Captain Murata. Sie sollten aber wirklich darüber nachdenken nicht doch in den Rekrutierungsbereich zu wechseln. Die Sympathien einer bestimmen demografischen Gruppe wären Ihnen sicher.“

Scherzte die blonde Frau, denn sie hatte nicht den Eindruck als wäre Toji auf diesem Gebiet sonderlich unerfahren oder ungeschickt. Ganz im Gegenteil, er war höchst interessant. Ihr Gespräch trat in eine kurze Pause, und Celessa nutzte die Gelegenheit, griff sich von einem höflichen Bediensteten zwei Gläser Sekt und nippte an einem, während sie sich in der Halle umsah. Ihr wachsamer Instinkt hatte sich beobachtet gefühlt. Nun ja, ein flirtendes Pärchen fiel naturgemäß etwas auf, aber sie waren eigentlich recht diskret gewesen. Es musste jemand gewesen sein, der sie oder Toji kannte. Sorgfältig und methodisch huschten die nun wieder kalten und konzentrierten Augen der Agentin über die Gesichter der anderen Gäste, bis es an dem einer hübschen dunkelhaarigen jungen Frau (Serenety) in der grauen Galauniform der Flotte hängen blieb, die neben zwei blauhäutigen Chiss stand. Auf diese Entfernung fiel es schwer, genaues zu erkennen, aber Celessa hätte schwören können, dass diese Frau sie vorhin angestarrt hatte. Sie hatte diese Frau noch nie zuvor gesehen, daher lag es nah, dass Toji sie vielleicht kannte. Vielleicht eine Verwandte oder Untergebene. Nun ja, es war wohl nicht weiter wichtig. Celessa würde einfach die Augen offen halten. So wie immer.

Rasch hatte die Agentin wieder ihr freundliches Gesicht zurück und den Vorgang in den Sekundärbereich ihres Verstandes verschoben. Und gerade rechtzeitig, denn Tojis Aufmerksamkeit kehrte wieder zu ihr zurück. Mit einem besonders strahlenden Lächeln reichte Celessa dem Captain das Sektglas und streifte dabei wie zufällig seine Hand, einen Augenblick länger als man dem Zufall hätte trauen können. Zufrieden hob Celessa ihr Glas und blickte mit funkelnden Augen zu Toji.


„Auf die Gefallenen. Und darauf, dass wir uns heute begegnet sind.“

Mit einem Klirren stießen die Gläser zusammen und beide tranken einen Schluck. Inzwischen war Toji wohl noch etwas mutiger geworden, denn er reagierte auf ihre scherzhafte Drohung ihn festzunehmen, indem er scheinbar betroffen war, dass sie im Dienst hier war, um dann einen Scherz über die Häppchen machte. Celessa musste losprusten und hätte fast ihren Sekt verschüttet. Gerade wollte sie zu einer schlagfertigen Erwiderung ansetzen als Toji zu ihr herantrat. Celessa konnte den Atem ihres Gesprächspartners auf ihren blassen Haut spüren, als er in ihr Ohr flüsterte. Mit einem wohligen Lächeln legte die Agentin den Kopf schief, und wie zufällig berührten sich ihre Wangen. Der Kontakt zauberte eine leichte Gänsehaut, und die junge Frau strich sich beinah träumerisch über den Hals. Ihn festnehmen und in einem der Räume verhören. Ganz und gar ihrer Gnade ausgeliefert. Wirklich ein Schlitzohr. Ein wirklich interessantes Schlitzohr. Nun, was war dabei ? Ihre Pflicht hier hatte sie nicht vernachlässigt. Wirklich nicht.

Mit einem schiefen Lächeln auf ihrem glatten Gesicht blickte Celessa zu Toji auf. Noch immer war er nah genug, dass sie jeden Atemzug fühlen konnten und das Glitzern in ihren blauen Augen nicht verborgen blieb. Sanft griff die Agentin nach der Hand des Captains, trat einen kleinen Schritt zurück und betrachtete die Szene fasziniert. Ihre Stimme war leise genug, so dass sie niemand hörte, als sie in Tojis Ohr flüsterte.


„Sie lassen mir keine andere Wahl, Captain Murata…Toji. Wenn Sie bereit sind zu kooperieren kann ich auf die Handschellen verzichten. Aber vielleicht…“

Mit den Fingerspitzen strich Celessa über Tojis Handrücken und schüttelte sanft den Kopf.

„…muss ich bei Ihnen erweiterte Verhörmethoden anwenden. Also, folgen Sie mir unauffällig. Und diesmal führe ich Sie, hm ?“

Ein Schmunzeln huschte über das Gesicht der jungen Frau.

„Ah, und noch eine Sache. Nennen Sie mich Celina. Kein Grund für übertriebene Förmlichkeit, ja ?“

Mit diesem leise geflüsterten Satz zog die Agentin Toji sanft, aber bestimmt in Richtung Ausgang. Dieser Abend war tatsächlich…interessant.

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Rendili-System :: Rendili :: Raumhafen :: Lancer-Fregatte "Aurora" :: Brücke :: 3. Wachoffizier Sub-Lt. Dendri, Brückencrew

Sub-Leutnant Dendri, ein junger Duro schritt die Brücke ab und hielt die Anzeigen im Auge. Zwar rechnete offiziell niemand mit einer Bedrohung, hier im Raumhafen, wo gigantische Golan-Geschütze die Werft und den Raumhafen bewachten, aber Lt.Commander Halijc'arl'ajkartia hatte die Crew darauf getrimmt, mit allem zu rechnen. Sie hatte sogar mehr als die übliche Wachbesatzung postiert, was einige innerlich murren ließen, aber bei der neuen Kommandantin hatte man das gefühl, dass sie ihren Dient wirklich ernst nahm und nichts aus reiner Schickane anordnete. Etwas, was der Vorgänger nämlich gern getan hatte.
Regelmäßig ließ Dendri einen routinemäßigen Check machen und aller 5 minuten die Langstreckensensoren den Raum abtasten. Zur Zufriedenheit aller, war bis jetzt nichts besonderes passiert, wodurch der junge Offizier: "keine besonderen Vorkommnisse" ins Logbuch eintragen lies.
Doch plötzlich schlugen die Sensoren an. Irgendetwas hatte soeben den Hyperraum verlassen und die Kennung war nicht imperial!
"Unbekanntes Flugobjekt hat die Systemgrenze überschritten. Es handelt sich....eine Fregatte der CC-9600 Klasse (AX)." meldete der Soldat an den Sensoren den Sub-Lt.
"Was? Nur eine? Was hat die denn hier verloren? Haben die sich verflogen?" wunderte sich Dendri und rannte zum Sensorenbildschirm.
"Bestätigt. Nur ein Objekt, keine weiteren Objekte auf dem Schirm. Es handelt sich vermutlich um ein Neu-Republikanisches Schiff, Sir." erwiderte der Soldat.
"Schilde hochfahren. Gefechtsbereitschaft herstellen." sagte der Wachoffizier heiser und schluckte. Damit hatte er nicht gerechnet, er griff zum Bord-Com-Mikrophon und drückte den roten Alarmknopf: "Alarm! Alle auf Gefechtsstationen. Feindliches Schiff nähert sich. Ich widerhole: es ist Gefechtsalarm. Das ist keine Übung!"
Sekundenbruchteile später heulten die Sirenen auf und eilig wurden die Stationen besetzt, sogar in Bestzeit.
"Sir, die Fregatte hat das Feuer eröffnet und ein Torpedo abgefeuert."
rief der Sensorik-Soldat.
"Sobald es ein Geschützturm in Reichweite hat, sofort abwehren!" rief der Wachoffizier.
Sofort blitzten die Vierlings-Kanonen auf und streuten Garben in den Raum.
Die feindliche Fregatte hatte ihrerseits schon das Feuer eröffnet und die Geschützsalven schlugen irgendwo im Werftbereich ein. Das Torpedo verschwand im Toten Winkel der Geschütze, da die "Aurora" zwischen den Schiffen eingeklemmt war.
Das Torpedo schlug in einem Golan-Geschützturm ein, welcher noch nicht die Schilde hochgefahren hatte. Der Volltreffer entzündete Munition und ein Feuerball überstrahlte kurzzeitig den Raumhafen.
"Golan-Geschützturm wurde schwer beschädigt. Unsere Schilde wurden von kleineren Trümmern getroffen. Keine eigenen Schäden." wurde dem Wachoffizier gemeldet.
"Kontaktieren Sie die Azmodan und die Silver-Bullet. Ich brauch auch eine Verbindung zur Kommandantin." befahl der Duro.
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Rendili-System:: Rendili:: Rendili-City :: Kulturpalast/Haupthalle :: Sharin, Serenety, Carla u.a.

"Sie haben mich mißverstanden Commander Akaji. Ich meinte, dass sie mit ihrer freundlichen Gesinnung gegenüber den Chiss an anderer, höherer Stelle sich damit kaum Freunde machen werden." stellte Halijc'arl'ajkartia richtig.
Die junge Exotin sprach den Wunsch aus, etwas zu gehen und die beiden Chiss folgten ihr. Auch wenn Serenety krampfhaft versuchte die Haltung zu waren, so spürte Carla deutlich, dass irgendwas die Aufmerksamkeit der Menschin beeinflusste. Der Muskeltonus war ein wenig zu verspannt. Den Blick rüber zum Buffet nach, schien die blonde Frau und der Captain der mögliche Grund für die Anspannung zu sein. Die Art, wie Serenety's Gesichtszüge kälter worden, sprachen eine deutliche Sprache.
Commander Sharin meldete sich ebenfalls zu Wort und erwähnte, dass Carla wahrscheinlich an der verheerenden Schlacht um Corellia nicht teilgenommen habe und deshalb nicht ganz die Einstellung zu dieser Veranstaltung teilen könne wie die anderen. Womit er auch in gewisser Weise Recht hatte.
"Commander Avalosh`ari`nuruodo, Sie haben durchaus mit ihren Einschätzungen Recht. Ich habe nicht direkt an den Schlachten teilgenommen und befehligte bisher nur kleinere Versorgungsschiffe in den rückwärtigen Abschnitten, aber ich habe durchaus die Auswirkungen zu Gesicht bekommen. Es liegt mir auch fern die Toten zu schmähen, im Gegenteil, nur vermisste ich bei der Führung die klare Vorgehensweise. Soweit ich mich an den Kern meiner und unser aller Aufgaben recht erinnern kann, steht das Imperium für die Aufrechterhaltung von Ordnung und Sicherheit in der Galaxie. Die angekündigte grausame Rache scheint mir dafür nicht das ganz geeignete Mittel zu sein, auch wenn das die Verwaltung und die Militärführung wohl anders sehen. Gewisse Kreise sehen ja das Modell "Macht durch Abschreckung und Angst" als das geeignete Mittel zu sein, nur erzeugt ein jeder Druck auch einen Gegendruck und dies ist die Triebfeder für eine fatale Spirale der Vergeltung. Wenn wir nicht aufpassen, dann fürchte ich, werden mehr Systeme sich lieber der neuen Republik anvertrauen, als dem Imperium." sagte Carla leise,
"Sehen sie meine Äußerungen bitte nicht als Zeichen der Untreue, aber unsere Karten sind nicht die besten und selbst wenn die Republik ebenfalls schwere Verluste hinnehmen muß, so können wir einen Verlauf kommender Konfrontationen, wie sie bisher abgelaufen sind, nur schwer verkraften. Dafür muß eine politische Lösung in der nächsten Instanz her. Angenommen, die Kräfteverhältnisse zwischen unseren und den gegnerischen Einheiten ist annähernd gleich - und davon darf man bei den knappen Entscheidungen ausgehen, so haben die Gegner zwar schwere Verluste hingenommen und können wohl kaum das derzeitige Tempo halten...Aber im gleichen Atemzug sind auch unsere Ressourcen zu gerin um alle möglichen Angriffskandidaten zu schützen UND die besetzten Gebiete zurück zu erobern. Wärend die heftigen Kämpfe unsere Kräfte lokal binden, können gegnerische Kräfte sich an deren Stellen ausbreiten und uns von hinten Schwächen. Und damit meine ich nicht nur die Republik. Die kriminellen Elemente warten ja nur darauf, dass wir uns sehr intensiv mit der Rebellion beschäftigen. Denn das ist meine Erfahrung in der Sache. Zeitgleich mit den Kämpfen um Corellia und Denon haben die Piratenangriffe auf unsere Versorgungsschiffe zugenommen."
Carla war sich bewußt, dass ihre Einstellung sicherlich wenig Gegenliebe auslöste, aber im ganzen Kriegsgeschrei war nach ihrer Beobachtung zu wenig Aufmerksamkeit auf die Sicherung der Handelsrouten gewidmet worden.
Ihre Berichte über die fast zur Routine dazugehörenden Piratenangriffe auf die Geleitzügen wurde weitgehend nur abschätzig behandelt, der Krieg mit der Republik war immer wichtiger gewesen.

Die Diskussion würde sicherlich noch spannend werden, doch plötzlich piepte das Com-Gerät in Carla's Tasche. Auch wenn es nicht gern gesehen wurde, wenn jemand mit einem eingeschalteten Com-Gerät auf ein Ereignis wie diesem hier ging, so konnte Carla immerhin entgegnen, dass sie als Kommandantin eines Kriegsschiffes immer für die Mannschaft erreichbar sein musste. Wenn es jetzt piepte, musste es wohl wichtig sein, ansonsten hätte der 3. Wachoffizier sich nicht bei ihr gemeldet.
Sie schaute auf den Kurzmitteilungsbildschirm und dort stand: "GEFECHTSALARM! FEINDLICHER ANGRIFF!"
"Oh...Mist." sagte Halijc'arl'ajkartia auf Basic und starrte auf den Bildschirm.
Sie hatte es ja befürchtet, aber das kam doch etwas unerwartet.
Sie ging ein paar Schritte zur Seite aus dem Sichtbereicht der Kameradroiden und der Menschenmenge und aktivierte besorgt den Holoprojektor.
"Kommandant an "Aurora". Meldung!" sagte Carla mit fester Stimme.
"Lt.Commander, ein feindliches Schiff ist aus dem Hyperraum aufgetaucht und beschießt gerade den Raumhafen und die Werften. Schwere Schäden an einem Golan-Geschützturm nach Torpedotreffer und mehrere kleinere Schäden durch Turbolaserfeuer." meldete der junge Duro aufgeregt aber noch mit sicherer Stimme.
"Eigene Schäden?" fragte Carla.
"Keine Schäden. Schilde sind nach Indirekttreffer bei 95%." meldete Sub-Lt. Dendri.
"Gut. Das Schiff liegt zu sehr in dem Hafen eingebettet und das Manövrieren wird schwierig, versuchen Sie die Position zu halten und weiteres Torpedofeuer abzuwehren. Machen Sie auch Meldung an den Hafenkommandanten und versuchen Sie mit den anderen Geschützeinheiten und Schiffen Kontakt zu bekommen, damit Sie das Abwehrfeuer koordinieren können." befahl die Kommandantin.
"Meldung ist bereits abgegangen, der Hafenkommandant hat die Meldung noch nicht bestätigt, die Verbindungen sind noch etwas chaotisch. Unsere Sensoren zeigen an, dass die "Azmodan" versucht die Maschinen zu starten um den Feind zu attackieren oder zu verfolgen." erwiderte Dendri.
"Wie will der denn da in der Enge ausparken? Sind weitere Feindkontakte gesichtet worden, oder handelt es es sich nur um ein Schiff? fragte ihn Carla.
"Keine Ahnung wie er das bewerkstelligen will." zuckte der Duro mit den Schultern und fügte den zweiten Teil seiner Antwort an:"Es handelt sich bisher nur um ein einzelnes Schiff. Eine CC-9600 mit Torpedo-Sonderausstattung. Keine weiteren Kontakte."
"Seltsamer Angriff. Sub-Lt. Dendri, der Gegner ist für unsere "Aurora" eine Nummer zu groß, stellen Sie sich ihm nicht direkt in den Weg, dafür sind andere besser geeignet. Wenn er nochmal ein Torpedo abfeuert, dann schießen Sie es ab, aber die Schilde werden einem Turbolaserfeuer nicht lange standhalten." warnte die Chiss.
"Verstanden M'am." bestätigte der Duro und eine Sekunde später wurde das Hologramm von einem Blitz überstrahlt. Es krachte gewaltig und das Hologramm wurde kurzzeitig unterbrochen.
"Sub-Leutnant Dendri? Meldung! Was ist passiert?" rief Halijc'arl'ajkartia besorgt. Die Verbindung wurde kurzzeitig unterbrochen und baute sich wieder auf.
Der Duro torkelte zurück ins Bild und aus seiner Stirn tropfte Blut, im Hintergrund hingen Kabel aus der Decke und sprühten Funken.
"Das war wohl ein Direkttreffer von den Geschütztürmen. Schilde sind runter auf 45%, Schäden an der Hülle im Oberdeck, keine weiteren Ausfälle." meldete der Wachoffizier mit einer schlechten Verbindung die schließlich abbrach.
Geschockt schaute die junge Chiss auf ihr Com-Gerät und suchte den Blickkontakt zu Sharin und Serenety.
Auf einmal wurde ihr bewußt, wie hilflos ist jetzt in dem Moment war. Die Verbindung war zum Schiff abgebrochen, was alles und auch nichts bedeuten konnte und sie war zig tausend Kilometer von ihrem Schiff entfernt und konnte nicht mal so eben dort hin.

Rendili-System::Rendili:: Rendili-City :: Kulturpalast/Haupthalle :: Commander Avalosh`ari`nuruodo, Commander Serenety Akaji, Lt.Commander Halijc'arl'ajkartia u.v.a.
 
[: Rendili-System | Rendili | Rendili City:||: Stadtzentrum | Kulturpalast | Haupthalle :||: Captain Toji Murata mit etlichen anderen Gästen :]

Der Flirt wurde spürbar intensiver. Hatten sie am Anfang mit einer ganz unschuldigen Konversation begonnen, tauchten nun häufiger kleine Komplimente und Anspielungen auf. Dabei musste sich die RSF-Lieutenant nicht hinter dem imperialen Captain verstecken. Sie schien sogar mit der Zeit etwas offensiver zu werden. Toji glaubte zu erkennen, dass er inzwischen eine Hürde genommen hatte, die eigentlich nur für die Blondine sichtbar war. Insgeheim beflügelte ihn dieser Erfolg noch einmal ein bisschen mehr. Wer sprach sonst von „verführerischen“ Schiffen bei der Flotte oder glaubte, dass er im Rekrutierungsbüro ganz gute Sympathien bei einer gewissen Gruppe bekommen würde? Celina ließ sich mehr und mehr auf ihn ein – das Gefühl hatte jedenfalls der Flottenoffizier.

„Sie schmeicheln mir wirklich sehr“, sagte er schmunzelnd. „Jedoch wären meine Möglichkeiten, die imperiale Bevölkerung effektiv zu schützen, im Rekrutierungsbüro ziemlich gering. Deshalb ziehe ich den aktiven Dienst am Ende wohl doch vor … zum Leidwesen dieser angesprochenen Gruppe.“

Beiläufig bemerkte er wie seine interessante Gesprächspartnerin geschickt zwei Gläser nahm als ein Bediensteter samt Tablett kurz an ihnen vorbei kam. Sie nippte einmal an dem einen Trinkgefäß, bot ihm aber das zweite nicht an. Flüchtig fragte sich der Offizier, ob er die Situation nicht doch falsch eingeschätzt hatte und die Lieutenant doch mit einer anderen Person verabredet war. Damit wäre er quasi die notdürftige Unterhaltung, um die Wartezeit zu überbrücken. Irgendwie kratzte dieser eine Gedanke letztendlich schon etwas mehr an seinem Ego als Toji eigentlich angenommen hatte. Eher selten ließ sich die Frauenwelt auf einen Flirt mit ihm ein, um ihm am Ende doch den Laufpass zu geben. Glücklicherweise hielten diese Zweifel nur kurz an. Gewappnet mit einem sehr herzlichen Lächeln reichte sie ihm auf einmal das zweite Glas, zufällig streifte sie dabei seine Hand. Wobei der Captain schwören konnte, dass der Zufall vielleicht doch etwas kalkuliert war.

Sie hob das Glas zum Toast, während ihr Blick wiederholt auf ihm ruhte.
„Auf die Gefallenen. Und darauf, dass wir uns heute begegnet sind.“

„Auf die Gefallenen“, wiederholte Toji den Toast mit dem nötigen Ernst. Erst nachdem er getrunken hatte, stimmte er ihrem zweiten Teil zu. „Und darauf, dass wir uns heute begegnet sind.“

Bewusst sparsam nippte der Flottenoffizier an seinem Glas. Nur ungern wollte er diesen Abend mit einem Kater – und eventuell einem Skandal – beenden. Seiner Meinung nach schickte es sich nicht für einen imperialen Offizier bei einem Gedenken betrunken durch die Gegend zu stolpern. Jedoch kannte Toji seine „Kameraden“. Manche nahmen diesen Anlass tatsächlich zum Betrinken. Um für einen flüchtigen Augenblick ihrer eigentlichen Verantwortung zu entfliehen. Danach setzten sie ihr Spiel fort. Erst flüsterte sie ihm etwas ins Ohr, dann folgte seine wispernde Erwiderung. Insgeheim dankte der Kommandant im tiefsten Inneren seines Bewusstseins seinem Steward dafür, dass dieser vehement auf eine gründliche Rasur bestanden hatte. Letzte Duftreste von seinem Aftershave lagen in der Luft. Hoffentlich traf er damit ihren Geschmack. Schief lächelte sie ihn an. Offenbar hatte er mit seiner recht forschen Aufforderung, ihn festzunehmen, ihren Nerv getroffen.

Auf einmal griff die Dame nach seiner Hand, trat einen Schritt zurück und flüsterte ihm erneut ins Ohr:
„Sie lassen mir keine andere Wahl, Captain MurataToji. Wenn Sie bereit sind zu kooperieren kann ich auf die Handschellen verzichten. Aber vielleicht…“ Er spürte ihre Fingerspitzen sanft über seinen Handrücken gleiten. Nackenhaare stellten sich bei dem Offizier auf. Zudem zierte ihn unter der dunkelgrauen Galauniform eine Gänsehaut. „…muss ich bei Ihnen erweiterte Verhörmethoden anwenden. Also, folgen Sie mir unauffällig. Und diesmal führe ich Sie, hm?“

„Ich bin Ihnen hilflos ausgeliefert“, erwiderte Toji keck, wobei seine Stimme ebenfalls ein Flüstern war.

Schmunzelnd entgegnete sie:
„Ah, und noch eine Sache. Nennen Sie mich Celina. Kein Grund für übertriebene Förmlichkeit, ja?“

Danach führte sie ihn sanft, aber zielstrebig in Richtung Ausgang. Niemals hätte der Captain mit so einer Entwicklung gerechnet. Vor mehreren Stunden hatte er kurzzeitig überlegt, ob er überhaupt zu diesem Gedenken gehen sollte. Erneut musste er seinem Steward dessen felsenfeste Überzeugung danken – und sich selbst mehrmals rügen. Die Wachposten, die an der Flügeltür standen, musterten das „Pärchen“ schief. Jedoch brachen sie ihr Schweigen nicht. Stattdessen öffnete man sogar in aller Höflichkeit eine der beiden verzierten Türen, damit sie nach draußen gelangen konnten. Inzwischen hatte der Nieselregen aufgehört. Nur ein leichter Nebel herrschte noch auf dem Platz, wo außer den Panzern keine Menschenseele war. Spektakulär beleuchteten etliche Scheinwerfer den Palast. In der „Ferne“ zeigten sich noch die Umrisse der umliegenden Wolkenkratzer. Toji atmete tief durch. Eher selten kam er in den Genuss von frischer Luft.

„Ah, diese frische Luft tut gut...“, sagte er plötzlich und gestattete sich ein Seufzen. „Das eine oder andere Mal haben Landgänge doch ihre Vorzüge.“ Sein Blick fiel auf Celina. „Und im Gegensatz zu Bastion oder Carida bietet dieser wohl die schönste Annehmlichkeit … trotz all der Toten.“

Erst als er diese Worte gesagt hatte, fiel ihm auf, dass die Blondine gar nicht mit seinem Lebenslauf vertraut war. Dementsprechend kryptisch musste seine Äußerung geklungen haben. Lächelnd nahm er die Schirmmütze vom Kopf und erklärte ihr grob was es damit auf sich hatte. Er erzählte ihr von seiner Teilnahme an Kratas' Ernennung zum Grand Admiral – also: dem Oberkommandierenden der Imperialen Streitkräfte. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund hatte sich der berühmte Offizier für die Ausbildungswelt entschieden. Vielleicht lag es am internen Bürgerkrieg und dem Umstand, dass kurz nach seiner Ernennung die Flotte zur letzten, alles entscheidenden Schlacht aufbrach. Bastion hatte der Captain besucht, nachdem sein damaliges Kommando, die „Musashi“, in der letzten Phase der Zweiten Schlacht um Bastion zur Hilfe kam. Beiläufig zeigte Toji auf die kleine Bandschnalle, die früher als „Schild von Bastion“ ausgegeben worden war.

„Mein Abfangkreuzer hat zwar nicht die ganze Zeit über Bastion gekämpft“, erklärte sich der junge Offizier. „... aber durch meine Mithilfe wurde die Flotte des Verräters Niriz bei Delastine immerhin zu einem sehr überhasteten Aufbruch getrieben, um eine Entscheidungsschlacht zu erzwingen.“ Er schmunzelte. „Doch ich möchte Sie nur ungern mit solchen Militärdetails langweilen, Celina.“

[: Rendili-System | Rendili | Rendili City:||: Stadtzentrum | vor dem Kulturpalast | Treppen :||: Captain Toji Murata mit Celina Kez (eigentlich Celessa Kenzee) :]
 
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[Rendili-System | Weltraum | Docks | CRK Silver Bullet] Lt. Lysander Scott, Besatzung (NPCs)

Zunächst bemerkte die Besatzung der Silver Bullet nicht, dass ein Feind ins System gesprungen war. Das Schiff lag noch in den Reparaturdocks, um die letzten Arbeiten abzuschließen. Die befestigten Werftanlagen, die zahlreichen Kriegsschiffe und die Golan-Kampfstationen um sie herum vermittelten verständlicherweise ein Gefühl der Sicherheit, wodurch die eigene Wachsamkeit geringer war, als das unter anderen Umständen der Fall wäre. Schiffe sprangen ständig in das Rendili-System hinein und hinaus, weshalb man dem Auftauchen einer weiteren Fregatte zunächst keine Bedrohung beimaß. Natürlich änderte sich dies schlagartig, als sie das Feuer eröffnete. Ein dumpfer Warnton schallte über die Brücke und die Decks des Kanonenbootes.

»Was ist los?« fragte Lieutenant Lysander Scott, Gordon Aaronsons Stellvertreter, der zwei Sekunden nach dem Alarm auf die Brücke stürmte.

Er wurde rasch in Kenntnis gesetzt. Noch während der Lieutenant sich ein Bild der Lage zu machen versuchte, kam es unweit des Docks zu einer Explosion, die sich an den Außenwänden der Reparaturwerft widerspiegelte und die Brücke in orangefarbenes Licht tauchte.

»Die Golan-I wurde von dem Torpedo getroffen!« meldete der früh ergraute Sub-Lieutenant Johnson von der Sensorik. »Offenbar hatten sie die Schilde noch nicht aktiviert.«

Der Angriff hatte also auch sie auf dem falschen Fuß erwischt. Scott hatte aber nicht die Zeit, sich jetzt einen Überblick über die Schäden zu verschaffen, welche die Kampfstation womöglich erlitten hatte.

»Wir legen ab«, befahl er. »Aktivieren Sie die Schilde und Waffen und...«

»Sir, das ist nicht möglich«, widersprach der Steuermann. »Wir können nicht einfach ablegen, wir sind fest mit dem Dock verbunden.«

»Außerdem ist dort draußen zu viel Verkehr«, machte auch Johnson einen Einwand.

Ein Blick auf das Holo bestätigte diese Einschätzung leider. Es war viel Bewegung in die Schiffe gekommen. Offenbar hatten manche von ihnen auch ohne entsprechende Befehle entschlossen, abzulegen und sich dem Feind zuzuwenden, was zu einer ziemlich chaotischen Situation führte. Man tat niemandem einen Gefallen damit, sich ebenfalls in das Getümmel zu stürzen. Die bereits in Bewegung gesetzten Kräfte genügten mit Sicherheit zur Verteidigung.

»Ich ziehe den Befehl zurück«, sagte Scott resignierend. »Wir können im Augenblick nichts tun. Die Besatzung soll trotzdem in Kampfbereitschaft bleiben.«

»Ein weiterer Torpedo wurde gestartet, Lieutenant!«

»Sir, ein Ruf von der LNC Aurora«, meldete Josh Parmer. Der dunkelhäutige Sub-Lieutenant war soeben erst wegen des Alarms auf die Brücke gekommen und hatte seine Station übernommen. »Ein Sub-Lieutenant Dendri.«

Der XO nickte dem Kommunikationsoffizier zu, woraufhin dieser die Verbindung herstellte. Das Gesicht eines Duro erschien.

»Hier Lieutenant Lysander Scott, diensthabender Wachoffizier der Silver Bullet«, stellte er sich eilig vor. Dabei beobachtete er besorgt die Flugbahn des zweiten Geschosses. »Was kann ich für Sie tun, Sub-Lieutenant?«

[Rendili-System | Weltraum | Docks | CRK Silver Bullet] Lt. Lysander Scott, Besatzung (NPCs)
 
[Rendili-System :: nahe Rendilis Nachbarplaneten :: Teil der Systemflotte :: [VIN] „Immortal King“ :: Brücke :: Commodore Chaffrey Elgrin und Brückenbesatzung]​

Der Moment der handlungsunfähigen Überraschung war auf einen Schlag verflogen. Langsam, aber bedrohlich nahm die „Immortal King“, ein schwerer Kreuzer der Vindicator-Klasse, die Verfolgung auf. Das keilförmige Kriegsschiff gehörte zu Rendilis mobiler Systemverteidigung und besaß somit die Pflicht auf den Eindringling, eine umgerüstete CC-9600 Fregatte („Ax“) zu reagieren. Per Funk sprach sich die betriebsame Brücke schnell mit den anderen Schiffen der schützenden Kampfgruppe ab. Hätte man ein taktisches Hologramm zur Hand, könnte man in diesem Augenblick erkennen wie am anderen Ende des Systems ein altgedienter Dreadnaught und eine Nebulon B-Fregatte sichtlich einen erfolgversprechenden Abfangkurs einschlugen. Gleichzeitig sammelten sich um den Kreuzer zwei flinke corellianische Kanonenboote.

Mit grimmiger Miene saß Commodore Chaffrey Elgrin in seinem Kommandosessel im hinteren Teil der Brücke. Seine Aufmerksamkeit galt dem letzten Sensorbericht. Die Rebellenfregatte, es konnte sich um nichts anderes handeln, hatte mit einem Torpedowerfer nicht die Standardbewaffnung, die das Imperium aus sonstigen Gefechten mit diesem Modell kannte. Dennoch hielt sich der ergraute Kampfgruppenkommandant für weise genug, um mit dieser klitzekleinen Abweichung umgehen zu können. Was konnte ein Rebellenoffizier einem Imperialen schon entgegensetzen? Bisher hatte man im gesamten Sternensystem keinerlei Anzeichen für die baldige Ankunft eines Supersternzerstörers bemerkt, weshalb der Commodore auf einen unerfahrenen, vielleicht etwas tollkühnen Feind tippte.


„Commander Bionte, setzen Sie unsere Abfangjäger aus“, befahl Elgrin selbstsicher. „Geben Sie der 'Berserker' zudem ein Zeichen für einen koordinierten Angriff.“

Der Kommandant der „Immortal King“, ein leichenblasser Fondorianer, nickte. „Selbstverständlich, Sir.“ Er wollte gerade die Befehle weitergeben als er sich noch einmal umdrehte. „Commodore, ich hätte fast vergessen Sie darüber zu informieren, dass das Sektorkommando auch die Sektorflotte in Bereitschaft gesetzt hat. Die 'Weatherlight', unter dem Kommando von Rear Admiral Quizan, setzt sich, laut unserer Sensorik, mit ihrer Einheit ebenfalls in Bewegung.“ Verlegen hüstelte der magere Commander. „Des Weiteren haben wir Aktivitäten bei diesem modernen Modell … diesem Enforcer ('Azmodan') sowie einer Lancer-Fregatte ('Aurora') bemerken können. Sie sind wohl derzeit näher am Feind als wir, Sir.“

Elgrin brummte verärgert. Es warf kein gutes Licht auf sein Kommando, wenn zwei systemfremde Kriegsschiffe schneller reagierten als seine Kampfgruppe. Darüber hinaus passte es ihm auch nicht, dass sich ein Teil der Sektorflotte – gerade unter Quizans Befehlsgewalt – einschaltete. Doch damit musste der Commodore nun leben. Unwillig erhob sich der ergraute Offizier aus seinem Sessel und ging zum Holo-Tisch, um sich ein taktisches Hologramm anzeigen zu lassen. Zwischen der Fregatte und dem Victory-II-Sternzerstörer „Weatherlight“ lag seiner Auffassung nach die größte Entferung. Darum ging Elgrin davon aus, dass sich der eifrige Rear Admiral vornehmlich um die Sicherung des zivilen Verkehrs kümmern würde. Daraus schlussfolgerte er wiederum, dass die Kampfgruppe der Systemverteidigung und die beiden anderen Schiffe für die Verfolgung übrig blieben. Noch immer stellten sie damit eine Übermacht gegenüber dem tollpatschigen Rebellenkommandanten dar, aber daran störte sich der Imperiale nicht.

Erneut gesellte sich Bionte zu dem Commodore.
„Sir, eine Nachricht von der 'Weatherlight'.“

„Stellen Sie durch“, befahl Elgrin kurz und knapp.

Rauschend ertönte ein paar Sekunden später eine kräftige Männerstimme aus den Boxen.
{An alle imperialen Verfolger. Hier spricht Rear Admiral Quizan. Als ranghöchster Offizier in Rendilis Orbit übernehme ich hiermit die Befehlsgewalt.} Für einen Moment verstummte Quizans Stimme. {Mein Schiff, die 'Weatherlight', wird sich zusammen mit den restlichen Mitgliedern meiner Kampfgruppe um den Zivilverkehr kümmern und als Reserve fungieren. ... Den Schiffen 'Azmodan' und 'Aurora' übertrage ich hiermit den Befehl zur direkten Verfolgung, während die Systemflotte zur selben Zeit ihren Abfangkurs fortsetzen wird. Nehmen Sie diesen verdammten Rebell in die Zange. Gute Jagd.}

[Rendili-System :: nahe Rendilis Nachbarplaneten :: Teil der Systemflotte :: [VIN] „Immortal King“ :: Brücke :: Commodore Chaffrey Elgrin und Brückenbesatzung]​

written by
Aiden Thiuro​
[OP: Admiral Pells Reaktion poste ich morgen in Verbindung mit dem regulären NSC-Beitrag.]
 
[Rendili-System | Weltraum | vor den Docks | CC9 Ax | Brücke] Joya No

Mit einem Gefühl der Genugtuung beobachtete Joya No, wie der erste Torpedo sein Ziel fand. Die Abwehrbatterien, die ihn vielleicht hätten abfangen können, hatten zu spät reagiert. Er detonierte an einer Golan-I-Station in unmittelbarer Nähe zu den Docks. Wieviel Schaden er dort anrichtete, konnte der Commander im Augenblick aber nicht einschätzen. Das gleiche galt für die diversen vor Anker liegenden und in Bau befindlichen Schiffe, die Ziele der Geschütze geworden waren. Da das Feuer auf eine Vielzahl von Objekten verteilt war anstatt sich auf einen Gegner zu konzentrieren, hielt sich die Zerstörung vermutlich in Grenzen. Dennoch musste man den Angriff insofern als Erfolg werten, dass es überhaupt nicht vorgesehen gewesen war, die Werft zu attackieren und die psychologische Wirkung der Attacke so bestimmt weit größer war. Und Ein zweiter Torpedo war bereits unterwegs.

Doch das Feuer, das im Gegenzug der CC9 Ax entgegenschlug, wurde von Sekunde zu Sekunde stärker und erinnerte daran, dass dies ein Kampf war, den die Republikaner nicht gewinnen konnten. Sie hatten keine andere Wahl als sich schnellstmöglich zurückzuziehen, wenn sie nicht allesamt sterben wollten. Eine ganze Flotte von schwer bewaffneten Kriegsschiffen hatte sich ihnen zugewandt und Abfangkurse eingeschlagen, während die Geschütze der Stationen den Eindringling anvisierten und mit heftigem Feuer belegten.


»Haben wir schon einen Sprungvektor?« fragte No ungeduldig. Der Hyperraum versprach die einzige Sicherheit.

»Nein, Sir«, lautete die ernüchternde Antwort von Lieutenant-Commander Priestley. »Da sind zu viele Objekte um uns herum...«

Das stimmte wohl leider. Man konnte nicht einfach durch ein Schiff oder einen astronomischen Körper hindurch springen. Die Route musste frei von allen Objekten sein, die eine gewisse Masse überschritten, sonst wurde es ein sehr kurzer Flug mit einem spektakulären Ende.

Die Kommunikation meldete, dass Commander Vibeck von der Vulture versuchte, Kontakt zu Commander No herzustellen. Das Warrior-Kanonenboot und die B-Wings waren mit Sicherheit am vorgesehenen Punkt am Rand des Systems angekommen und wunderten sich, dass die Fregatte fehlte. Doch er hatte im Augenblick Wichtigeres zu tun, als dem Phindaner die Lage zu erklären.

»Commander, ein Kreuzer kommt auf uns zu«, meldete ein junger Sensorikoffizier. Im nächsten Moment wurde sein ohnehin schon käsiges Gesicht noch einige Nuancen blasser: »Es ist... ein Immobilizer, Sir!«

No lief zu ihm und sah sich die Daten selbst an. Größe und Energieoutput stimmten tatsächlich mit einem der gefürchteten Abfangkreuzer überein. Als dann auch eine Holoprojektion des Schiffes (Azmodan) verfügbar war, ging ein vielstimmiges Ächzen über die Brücke. Alle hielten den Kreuzer für einen 418er, der nur seine Gravitationsfeldprojektoren aktivieren musste, um ihre Flucht endgültig zu vereiteln.

»Vielleicht sollten wir eine Kapitulation in Betracht ziehen, Commander!« schlug Lieutenant Ollifs vor.

»Auf keinen Fall! Noch haben sie uns nicht!«

Sich dem Imperium ergeben? Unvorstellbar! Joya No hatte erlebt, was es bedeutete, in Kriegsgefangenschaft zu sein. Die traumatischen Erinnerungen waren noch frisch und unverarbeitet. Alleine die Vorstellung, so etwas noch einmal erleben zu müssen, ließ seine Hände zittern. Nein, lieber kämpfte er bis zum Tod - seinem und dem aller 2.568 Seelen an Bord!

»Steuermann, beidrehen und mit Höchstgeschwindigkeit weg von dem Immobilizer! Torpedoraum, Waffenstationen, Feuer auf den Immobilizer konzentrieren! Wir haben mehr Reichweite und mehr Feuerkraft - ich will, dass wir sie benutzen, um die Gravitationsfeldprojektoren lahmzulegen!«

Gesagt, getan. Ein dritter Flugkörper verließ die Torpedoröhre am Bug und lenkte auf den pfeilförmigen Kreuzer zu. Alle schweren Turbolaser, in deren Feuerbereich er lag, schwenkten ebenfalls dorthin. Zugleich begann die Fregatte, eine Drehung zu vollziehen. Mit einem Aufbrüllen, das ungehört im Vakuum verschallte, gaben die Triebwerke zusätzlichen Schub. Die Ax entfernte sich mit rasch steigender Geschwindigkeit von der Werft, während weiterhin das feindliche Feuer aus unterschiedlcihen Richtungen auf sie einprasselte. Wo die Schilde bereits aufgegeben hatten, entströmten kleinen Lecks Gase und Rauch, die zusammen mit Trümmerteilen einen dünnen Schweif hinter dem flüchtenden Schiff bildeten.

»Der Immobilizer holt auf!«

»Was sagen Sie da?« Das war doch unmöglich! Ein Abfangkreuzer konnte der Geschwindigkeit der Ax nicht ebenbürtig sein! Es sei denn...

Bevor er den Gedanken zu Ende bringen konnte, rief Regina Priestley die Nachricht der Erlösung:

»Wir haben einen Vektor, Sir!«

»Dann springen Sie! Los!«

Einige bange Sekunden folgten noch, die sich wie Stunden hinzogen. Mehrere schwere Erschütterungen nährten die Angst, dass sie den Sprung in den Hyperraum womöglich doch nicht mehr schafften. Doch dann machte die Ax einen Ruck nach vorne und vor den Fenstern war wieder das tunnelförmige Wabern des Hyperraums zu sehen.

[Rendili-System | Weltraum | vor den Docks | CC9 Ax | Brücke] Joya No
 
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[: Rendili-System | Rendili | Rendili City :||: Stadtzentrum | Kulturpalast | Haupthalle :||: Sergeant Jorax Kevora, Flight Captain Aiden Thiuro, zahlreiche andere Gäste :]


Die Veranstaltung war in vollem Gange.
Allmählich hatte sich der Kulturpalast gefüllt und es waren imperiale Bürger aus unzähligen Systemen zu sehen.
Entgegen Kevoras Erwartung, trugen die Wenigsten eine Uniform.
Einige der Anwesenden vertraten die Regierung Rendilis, andere wiederum waren Journalisten oder Abgesandte von Konzernen wie der Handelsföderation oder den Kuat Drive Yards.
Die Gespräche der Besucher konnten jedoch nicht unterschiedlicher ausfallen.
So behandelten die Gespräche zum Einen den Austausch von Erfahrungen durch die Schlacht von Corellia und zum Anderen politische Diskussionen über die Daseinsberechtigung von Chiss im imperialen Offiziersstand.

Einer der Höhepunkte des Abends schien in den Augen der meisten Gäste jedoch die Gedenkrede Antur Pells zu sein.
Kevora war jedoch sichtlich angewidert von der geheuchelten Trauer der meisten Anwesenden, welche nicht im Entferntesten eine Ahnung von den Schäden hatten, welche derartige Verluste auf dem Schlachtfeld an der Psyche imperialer Soldaten verursachten.
Natürlich war auch Kevora nicht auf Corellia gewesen, doch er kannte die Todesangst und den Adrenalinrausch während eines Gefechts nur allzu gut - ein Gefühl, mit dem er zwar umgehen konnte, jedoch zugleich verabscheute.
Sämtliche Repräsentanten verschiedener Konzerne, Politiker und Journalisten schienen sich lediglich der Propaganda des Imperiums und damit den gesellschaftlichen Normen beugen zu wollen - es waren die Angehörigen des Militärs, welche die Hintergründe dieser Trauerfeier genauestens verstanden.
Zwar hielt auch Kevora die Rede Pells nicht für so überzeugend wie die Stricklands, doch sie erfüllte sicherlich ihren Zweck.

Nach einer Schweigeminute übernahm Sergeant Ares Nyax die Sicherheit in der Haupthalle, sodass Kevora endlich Gelegenheit hatte, sich selbst umzusehen.
Er lauschte erneut einigen Gesprächen und erhielt zum ersten Mal ein gutes Bild der imperialen Bürger, derer Sicherheit und Verteidigung er sich verpflichtet hatte.
Auch einige Gspräche angetrunkener Offiziere überhörte er, doch Kevora hielt es aufgrund seines Rangs für unangemessen, sich in Offiziersgespräche einzumischen.
Plötzlich betrat ein recht gutaussehender Mensch den Saal, welchen Kevora etwa in seinem Alter einschätzte.
Er selbst hatte ihn noch nie zuvor gesehen, doch der Mann schien allgemein bekannt zu sein: Zahlreiche Offiziere schenkten ihm und seiner weiblichen Begleitung ihre Aufmerksamkeit und auch ein recht nervös schwitzender Farlander hieß ihn persönlich willkommen.
Kurz darauf schwirrte ein kleiner Nachrichtendroide um das Paar herum und fokussierte das Gesicht des Mannes für eine Nahaufnahme.


"Das ist Aiden Thiuro!", erkannte ein Offizier den Mann.
Kevora hatte den Namen tatsächlich schon gehört: Er war Flight Captain des berühmten Wolve Squads, welches nicht selten für Schlagzeilen gesorgt hatte.
Zwar war Kevora noch nicht lange offizieller imperialer Bürger, doch während seiner Grundausbildung auf Corulag hatte er von Thiuro gehört.
Nachdem sich die ganze Aufregung um den berühmten Piloten ein wenig gelegt hatte, ergriff Kevora die Initiative und sprach den Mann an.
Es ging ihm nicht um die seltene Ehre, sich mit einem berühmten Kriegshelden zu unterhalten, sondern vielmehr um Neugier.
Kevora wollte keinen Ruhm; er wollte nicht mal den Titel eines Kriegshelden, sondern ganz einfach das Imperium mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mittel so gut er konnte verteidigen.

Kevora war neugierig, welche Art Charakter sich hinter einem derartigen Helden wohl verbergen würde.

"Guten Abend, Flight Captain.", grüßte er sein Gegenüber mit einem Salut und reichte ihm daraufhin die Hand, "Sergeant Jorax Kevora, 134. Infanterieregiment und bin erst vor Kurzem nach Rendili versetzt worden. Wie ich sehe, bekommt Ihnen der ganze Medientrubel nicht so gut.."...

[: Rendili-System | Rendili | Rendili City :||: Stadtzentrum | Kulturpalast | Haupthalle :||: Sergeant Jorax Kevora, Flight Captain Aiden Thiuro, zahlreiche andere Gäste :]
 
Die Schreckensnachricht

[ Rendili – Oberfläche – Rendili City – Kulturpalast – Eingangshalle ] Sharin, Halijc'arl'ajkartia, Serenety Akaji

Nun, die andere Chiss hatte nicht ganz unrecht mit ihren Äußerungen über den derzeitigen Zustand des Imperiums. Es konnte wirklich nicht sein, dass das Oberkommando immer noch keine entsprechenden Befehle gegeben hatte, um dem Feind wirksam entgegenzutreten. Nachdem sie wieder ihre unverbrüchliche Treue zum Imperium zum Ausdruck gebracht hatte, führte sie dann jedoch ironischerweise aus, dass „gewisse Kreise“ die Repressionsmaßnahmen gegenüber aufrührerischen Schichten innerhalb der Sektoren für vollkommen effizient hielten und dass ja das wohl einfach falsch sei. Und anschließend wollte sie auch noch mit dem Gegner, mit dem Rebell, mit dem Todfeind verhandeln? Sharin dachte kurz darüber nach, musste sich jedoch eingestehen, dass es vollkommen unsinnig war, nun schon zu kapitulieren. Zum einen war der Krieg militärisch noch nicht verloren, doch vor allem hatte man jahre-, nein jahrzehntelang propagandistisch gegen die Neue Republik gewettert und nun sollte man der Bevölkerung einfach sagen, dass der Kampf unnötig und sinnlos gewesen war? Seiner bescheidenen Meinung war das viel eher ein Grund für die Bevölkerung, randalierend durch die Straßen zu ziehen, als zu harte Repressionsmaßnahmen es waren, denn dann hätte das Imperium und besonders KOMENOR ein großes Glaubwürdigkeitsproblem. Und bisher stand eben dieses autokratische Reich zwischen dem vermeidlichen Chaos und dem normalen, beschaulichen Leben der unbescholtenen Bürger. Da konnte man nicht so mir-nichts-dir-nichts eine Kehrtwende machen.

„Ich sehe, dass Sie wirklich ehrlich dem Imperium treu ergeben sind und ihm keinen Schaden wollen“ – eine herrliche Lüge, er glaubte nämlich schon lange nicht, dass Halijc'arl'ajkartia so obrigkeitstreu war, wie sie vorgab – „weshalb Ihre Aussagen nicht die gleiche Wirkung auf mich haben, als wenn irgendein dahergelaufener Kath-Hund, der sagt, er wollte nur das Beste für das Imperium, dies tun würde. Allerdings sind Ihre Ausführungen auch nicht vollständig korrekt. Die aufrührerischen Gebiete können nicht einfach durch Zuckerbrot dazu gebracht werden, den Respekt zu zollen, den sie als Mindestmaß aufbringen müssen. Man muss rebellische Herde unterdrücken und ihrer Herr werden. Zuckerbrot und Peitsche sind die richtigen Mittel, denn gleichwohl teile ich durchaus Ihre Einschätzung, dass man nicht einfach so lange hauen kann, bis es leise wird.“

Dann steuerte die Argumentation der attraktiven blauhäutigen Frau in eine ganz andere Richtung, weg von den Rebellen und hin zu der inneren Kriminalität. Ihr Artgenosse, der sich in der Zwischenzeit wieder ein Glas voll Thwillwein von einem Tablett genommen hatte und von dem vornehmen Getränk kostete, musste ihr still Anerkennung zollen. Die wirtschaftlichen Aspekte hatte er bisher noch viel zu wenig beachtet und viel eher Wert auf die strategischen und taktischen Aspekte der Flotte gelegt. Dabei waren diese mindestens genauso wichtig.

„Gut, die Piraterie ist ein wirklich weit verbreitetes Problem, insbesondere in diesen Breiten. Doch hat dies auch etwas mit dem Versagen von einzelnen Gouverneuren zu tun, wobei zweifellos auch der lang anhaltende Krieg seine Wirkungen nicht verfehlt.“

Plötzlich hörte der junge Humanoid ein leises Piepen und fasste sich unwillkürlich an die Tasche seiner Uniform. Dieses Geräusch war ihm bekannt: ein Com-Gerät machte auf sich aufmerksam. Doch nach einem kurzen prüfenden Blick auf das hervorgeholte elektronische Teil war klar, dass die Ruhestörung nicht von ihm kommen konnte. Leicht überrascht schaute er die anderen beiden Offiziere an und bemerkte, dass Halijc'arl'ajkartia wirklich sich einige Schritte entfernte, um an ihr Com zu gehen. Nicht gerade höflich.

„Nun, was das wohl für ein Anruf sein mag..? Sicher sehr wichtig, sonst würde man nicht auf so eine Weise die ehrenwerte Atmosphäre dieses Ortes zerstören“, sagte er leicht ironisch.

Dann vernahm er wieder das vertraute Piepen und bemerkte zugleich noch ein Vibrieren seiner Hand. Besser gesagt des Gerätes in seiner Hand, denn das Com des schlanken Chiss ging in diesem Moment auch los.

„Entschuldigen Sie mich einen Augenblick“, sagte er daraufhin peinlich berührt zu der neben ihm stehenden Akaji und empfing den Anruf, nachdem er sich einige Schritte entfernt hatte. Das musste jetzt aber ein triftiger Grund sein, ihn einfach hier zu stören.

„Ja, was ist?“

Sein Ton klang genervt, geringschätzig und genauso war es auch beabsichtigt.

„Sir, entschuldigen Sie die Störung, Sir, doch wir wurden gerade angegriffen! Wir waren gerade mitten in den von Ihnen verordneten Reperaturarbeiten, als Torpedos auf die Werft abgeschossen wurden.“

Fast schon ungläubig hielt sich Sharin das Funkgerät kurz von seinem Kopf entfernt, schaute es verdutzt an und hielt es sich dann wieder ans Ohr. Angegriffen? In diesem Sektor? Das musste ein Irrtum sein. Doch die Sorge des zweiten Offiziers seines Vindicator-Kreuzers, Tarek al-Malik, klang aufrecht.

„Bitte?“, sagte er so in recht sachlichem Tonfall. Unnötige Panikmache durfte er jetzt nicht betreiben. „Wie kann das passieren. Fahren Sie die Schilde hoch und bereiten Sie die Gefechtsbereitschaft vor.“

„Negativ, Sir. Die Torpedos wurden wohl nur von einer einzelnen Fregatte republikanischer Kennung abgefeuert und trafen in geringer Entfernung der ‚Valkyrie‘ eine Kampfstation, die daraufhin schweren Schaden erlitt. Die Trümmerteile trafen auch unser Heck und die Schildgeneratoren, weshalb wir kaum Gefechtsbereitschaft herstellen können. Im Übrigen ist unsere Manövrierbarkeit durch die vielen anderen Schiffe stark eingeschränkt.“

Der Commander eben dieses Schiffes fragte sich nicht, wie der Rebell ein solches Himmelfahrtskommando unternehmen konnte. Sicher hatten ihn schon Teile der Verteidigungsflotte abgefangen und angegriffen. In erster Linie musste er sich nun um den Status seines Schiffes kümmern.

„Dann stellen Sie die Lebensversorgung her und verzichten auf einen sofortigen Gegenschlag. Versuchen Sie sofort die Schilde wieder hochzufahren, um keine weiteren Schäden zu erhalten. Ich schicke Ihnen Torati, der anschließend wieder die Gefehlsgewalt übernimmt.“

Al-Malik in allen Ehren, doch traute er seinem langjährigen Mentor immer noch die größere Kompetenzen zu. Er selber konnte hier nicht weg, das wäre einfach protokollarisch einfach ein Fauxpas gewesen, da man sein Verschwinden als Nichtwürdigung der Gefallenen ansehen würde. Also blieb er lieber und schaute sich nach seinem XO um. Schnell erblickte er Torati, als dieser ebenfalls auf sein Com-Gerät blickte. Ihre Blicke trafen sich, als der ältere von beiden aufschaute und nach einem knappen Nicken verschwand dieser in Richtung Ausgang. Anscheinend hatte er ebenfalls eine Nachricht erhalten und den Blick verstanden. Ganz sein alter Lehrer, dachte sich der rotäugige Offizier und ging wieder zu den beiden Frauen. Die kleinere von beiden suchte seinen Blick und so konnte er nicht umhin, die Frage zu stellen.

„Haben Sie gerade auch die Nachricht erhalten, dass der Rebell hier in den Werften zugeschlagen haben soll?“


[ Rendili – Oberfläche – Rendili City – Kulturpalast – Eingangshalle ] Sharin, Halijc'arl'ajkartia, Serenety Akaji
 
Rendili-System :: Rendili :: Raumhafen/Werftanlage im Orbit :: Lancer-Fregatte "Aurora" :: Brücke mit Sub-Lt. Dendri, anderen Crewmitgliedern, über Hologramm Kontakt zur Silver-Bullet

Die Langstreckenverbindung zur Planetenoberfläche war abgebrochen und der wilde Funkkontakt des ganzen Raumhafens erschwerte zusätzlich eine neue Kontaktaufnahme. Über den Bordfunk war es aber möglich eine halbwegs stabile Verbindung zu den anderen Schiffen herzustellen.
Der Com-Soldat bekam die "Silver Bullet" in die Leitung und meldete dies dem 3. Wachoffizier.
"Hier Lieutenant Lysander Scott, diensthabender Wachoffizier der Silver Bullet.", stellte sich der Kamerad vom Nachbarschiff vor, "Was kann ich für Sie tun, Sub-Lieutenant?"

Sub-Lt. Dendri wischte sich mit einem Taschentuch notdürftig das Blut aus der Platzwunde von der Stirn und meldete sich militärisch knapp: ""Hier Sub-Leutnant Dendri, diensthabender Wachoffizier der "Aurora", ich schicke Ihnen die Feuerleitdaten aus unserem Computer rüber und bitte Sie hiermit um Feuerunterstützung. Zweites Objekt nähert sich von 3 Uhr und hat geschätzten Kurs auf die Treibstoffanlagen der Werft. Zeit bis zum Einschlag: 20,5 Sekunden. Feuer nach eigenem Ermessen. Viel Glück Kamerad!" meldete sich der Wachoffizier und zeitgleich funkte er die Daten rüber. An die Geschützstände rief er sofort ebenfalls den Befehl zum Feuern und in dem Moment schossen die Vierlingskanonen gezieltes Sperrfeuer.
Aus den Augenwinkeln konnte er noch erkennen, wie von den Nachbarschiffen wildes Sperrfeuer geschossen wurde, von der Silver Bullet jedenfalls Richtfeuer.
Irgendwer traf jedenfalls das Torpedo, welches spektakulär über ihren Köpfen explodierte. Er konnte es nicht beschwören, aber so wie es aussah, war es wohl einer der eigenen Geschütze, die das Torpedo erlegt hatten. In dem Moment war das aber auch ziemlich egal, Hauptsache der Flugkörper war unschädlich gemacht.

"Das war auch keinen Moment zu früh." pfiff er erleichtert aus und lächelte kurz zu dem Wachoffizier der Silver Bullet rüber, zu dem noch die Holoverbindung stand.
In dem Moment öffnete sich noch ein Mitteilungskanal und eine verrauschte, dröhnende Männerstimme füllte den Raum:
{An alle imperialen Verfolger. Hier spricht Rear Admiral Quizan. Als ranghöchster Offizier in Rendilis Orbit übernehme ich hiermit die Befehlsgewalt.} -kurze Pause -. {Mein Schiff, die 'Weatherlight', wird sich zusammen mit den restlichen Mitgliedern meiner Kampfgruppe um den Zivilverkehr kümmern und als Reserve fungieren. ... Den Schiffen 'Azmodan' und 'Aurora' übertrage ich hiermit den Befehl zur direkten Verfolgung, während die Systemflotte zur selben Zeit ihren Abfangkurs fortsetzen wird. Nehmen Sie diesen verdammten Rebell in die Zange. Gute Jagd.}

"Erstmal können vor Lachen." brummte der Duro. Der Real Admiral war schon ein rechter Scherzkeks, beide zur Verfolgung angesprochenen Schiffe steckten ziemlich zugeparkt in dem Raumhafen. Bis sie ausgelaufen waren, konnte das Rebellenschiff schon sonst wo sein.
"Sir, das feindliche Schiff hat den Rückzug angetreten und ist in den Hyperraum gesprungen." meldete ein Crewmitglied dem Wachoffizier.
"Und schon ist er weg wie ne Mütze im Wind... Haben wir einen Abgangswinkel?" fragte der Duro leicht resigniert.
"Wir haben einen ungefähren, aber um ihn in den Hyperraum zu verfolgen, reichen die Daten nicht aus. Bei einer Abweichung von nur 1% könnten das schon den Unterschied von 2 Systemgrenzen ausmachen." antwortete der Navigator.
"Nehmen Sie Funkkontakt zur "Azmodan" auf und schicken Sie den unsere Daten zum Abgleich. Vielleicht haben die einen genaueren Winkel und fragen Sie ob die es noch für sinnvoll halten hinterher zu springen, die haben schon abgelegt und sind schneller am Zug." befahl der Duro und ahnte, dass die "ehrenvolle Aufgabe" der Verfolgung so ziemlich aussichtslos war.
An den Offizier von der Silver Bullet wieder gewandt, sagte er mit einem Schulterzucken: "Wir haben getan, was wir in der Situation tuen konnten und haben schlimmeres verhindert. Danke für die Feuerunterstützung."

Rendili-System :: Rendili :: Raumhafen/Werftanlage im Orbit :: Lancer-Fregatte "Aurora" :: Brücke mit Sub-Lt. Dendri, anderen Crewmitgliedern, über Hologramm Kontakt zur Silver-Bullet

Rendili-System :: Rendili :: Rendili-City :: Kulturpalast/Haupthalle :: Commander Avalosh`ari`nuruodo, Commander Serenety Akaji, Lt.Commander Halijc'arl'ajkartia u.v.a.

Einen Moment unschlüssig starrte die junge Chiss auf das stumme Com-Gerät und steckte es zurück in die Tasche. Sie sah aus den Augenwinkeln wie Sharin ebenfalls sein Com-Gerät benutzte und konnte sich ausmalen dass er ebenfalls einen Anruf aus dem Orbit bekommen hatte.
Tatsächlich stellte er auch die Frage, ob sie auch einen Anruf bekommen hätte, von einem mutmaßlichen Rebellenangriff in den Werften.
"In der Tat Commander Avalosh'ari'nuruodo, die Meldung kam gerade von meinem Schiff, dass sie sich im Abwehrkampf mit einem Rebellenschiff befindet. Es scheint auch diverse Schäden gegeben zu haben, aber die Holoverbindung ist abgebrochen. Ich kann derzeit auch nichts genaueres sagen, nur dass es sich um ein einziges Schiff der CC-9600-Klasse handelt, das mit nicht gerade handelsüblichen Torpedos um sich wirft."

Nach einer Weile piepte erneut das Com-Gerät und der Code-Nummer nach schickte jemand über 5 Ecken eine Mitteilung von der "Aurora":"Feind ist geflüchtet, 2. Torpedo konnte erfolgreich abgewehrt werden, moderrate Schäden, keine Verluste. Langstreckenfunktantenne ist beschädigt."
"Na also, der Rebell hat sich bereits wieder verzogen." sagte Carla mit einer gewissen Erleichterung und steckte das Com-Gerät weg.
Ein kurzes ironisches Lächeln huschte über ihr Gesicht.
"Naja, so ausgeblutet kann die Rebellion auch nicht sein, immerhin hat sich ein Schiff schon mal bis Rendili verirrt. Oder es war eine Verzweiflungstat, wer weiß. Aber Scherz beiseite, das ist es was ich meinte, wir können nicht überall gleichzeitig sein und unsere Aufmerksamkeit auf alle einzelnen Schiffe lenken. Der Krieg ist weder gewonnen noch verloren und es wäre sinnvoll die Karten einmal neu zu mischen, bevor es weiter geht, von Kapitulation kann auch nicht die Rede sein, nur eine zeitweilige Feuerpause um uns eine sinnvolle Strategie für die nächsten Schritte zu überlegen. Ich habe damit auch nicht behauptet, dass wir den Seperatisten alles durchgehen lassen sollten, nur es gibt vor der militärischen Intervention genügend Optionen solche Ansinnen zu unterbinden und so etwas einfach im Sande verlaufen zu lassen, als mit exzessiver Gewalt den Zorn uns gegenüber zu schüren." griff Halijc'arl'ajkartia das Gesprächsthema von vorhin wieder auf.
"Ich betreibe schon seit sehr vielen Jahren eine waffenlose Kampfsportart und dort lernte ich einige philosophische aber durchaus praxisrelevante Ansichten kennen und eine Grundlehre besteht darin, den Gegner in all seinen Stärken und Schwächen zu kennen um ihn besser einschätzen zu können und des weiteren, dass man die Energie, die ein Angreifer aufwendet, abzuleiten und gegen ihn zu verwenden. Diese Taktik kann mehr Erfolg versprechen, als der direkte frontale Angriff, der viel eigene Energie benötigt und schnell gegen einen selbst gerichtet werden kann. Ein stumpfes wildes zuschlagen lässt uns wie ein wildes Tier erscheinen und zeugt dann wenig von höherer Überlegenheit, auf die man sich ja mancherorts so sehr beruft. Daher kann sich dauerhafter Respekt nie allein durch Waffengewalt generieren. Ich bitte Sie Gewalt nicht mit Stärke und Gewaltlosigkeit mit Schwäche per se gleich zu setzen."

Rendili-System :: Rendili :: Rendili-City :: Kulturpalast/Haupthalle :: Commander Avalosh`ari`nuruodo, Commander Serenety Akaji, Lt.Commander Halijc'arl'ajkartia u.v.a.
 
[: Rendili-System | Rendili | Rendili City :||: Stadtzentrum | Kulturpalast | Haupthalle :||: Flight Captain Aiden Thiuro mit etlichen anderen Gästen :]

Die Aufmerksamkeit, der Aiden eigentlich entfliehen wollte, suchte ihn erneut heim. Zwei rundliche Cam-Droiden schwirrten plötzlich vor ihm herum. Gleichzeitig musterten ihn (sowohl heimlich als auch offen) mehrere Offiziere. Doch bevor sich der Flight Captain versah, zog ihn auf einmal Krynn Celda, der populäre General des Armeeoberkommandos, an seine Seite, damit die Droiden ein paar ordentliche Aufnahmen von ihnen machen konnten. Während der ansehnliche Armeeoffizier äußerst professionell in die surrenden Kameras lächelte, schlug sich der Bastioner Elitepilot dagegen etwas bescheidener. Zu seinem Glück ließ ihn sein Vorgesetzter, Jacen Foster, nicht allein. Mit einem recht breiten Grinsen gesellte sich der Wing Commander an die andere Seite, salutierte manchmal und tat so als wäre so eine mediale Präsenz der Alltag seiner Staffel. Klatschend kommentierten einige der schaulustigen Militärangehörigen und anderen Gäste dieses kurzweilige Spektakel.

Jedoch ließ das Interesse an diesen berühmten Persönlichkeiten nicht nach, nachdem die zwei Cam-Droiden zielstrebig zu ihrem nächsten „Opfer“ flogen. Stattdessen trauten sich nun die ersten Gäste an Aiden, Foster und Celda persönlich heranzutreten. Gewappnet mit einem ziemlich freundlichen Lächeln auf den Lippen begegnete der Stellvertreter der „Wolves“ diesen Mutigen, schüttelte ihnen die Hände und wechselte ein paar höfliche Worte. Im Gegensatz zu den beiden Elitepiloten, galt der Großteil des Ansturms aber dem General. Selten hatte einfache Militärs die Möglichkeit mit einem Mitglied irgendeines Oberkommandos zu sprechen. Celda war insbesondere durch Propagandafilme und den Sieg bei der Fünften Schlacht um Corellia bekannt. Bis man ihn in das Oberkommando der Imperialen Armee holte, hatte der trainierte Mann von Carida sogar die Befehlsgewalt über die Bodentruppen in dem Sektor gehabt, den man nun verloren hatte: Corellia.

Gerade als der schwarzhaarige Pilot ein weiteres Mal die Flucht antreten wollte, trat auf einmal ein sportlicher Unteroffizier auf ihn zu. Dessen Gesicht wirkte durch mehrere Schnitt- und Brandnarben in der rechten Gesichtshälfte hässlich, fast ein bisschen grotesk. Dennoch fiel die Entschlossenheit auf, die dieser Mann – durch seinen ernsten Gesichtsausdruck – an den Tag legte. Im Bruchteil einer Sekunde entschied sich Aiden zu bleiben. Das imperiale Volk sah ihn als Helden, war es somit nicht seine Pflicht für diese Leute da zu sein? Beiläufig korrigierte der Pilot das Sitzen seiner schwarzen Handschuhe, während das polierte Metall seines „Imperialen Verdienstordens“ im hellen Licht der zahlreichen Lampen ein bisschen magisch funkelte.


„Guten Abend, Flight Captain“, grüßte ihn der atheltische Sergeant samt formellen Salut und reichte ihm anschließend die Hand. „Sergeant Jorax Kevora, 134. Infanterieregiment und bin erst vor Kurzem nach Rendili versetzt worden. Wie ich sehe, bekommt Ihnen der ganze Medientrubel nicht so gut...“

Der „Wolve“-Pilot gestattete sich ein Lächeln, erwiderte den militärischen Gruß und reichte dem Unteroffizier die rechte Hand, nachdem er den Handschuh ausgezogen hatte. „Es ist mir eine Ehre Sie kennenzulernen, Sergeant.“ Ungewohnt freundlich kam er sich in diesem Moment vor. „Mit der Zeit gewöhnt man sich wohl daran … habe ich jedenfalls gehört.“

Ein genervtes Seufzen hielt Aiden in letzter Sekunde zurück. Sah man ihm tatsächlich an, dass er all diesen Trubel nicht mochte? Bisher hatte er die mediale Bühne eher anderen Staffelmitgliedern, die sich für solche Sachen nicht zu fein waren, überlassen. Da er aber mittlerweile der Stellvertreter der Staffelführung war, war er automatisch etwas mehr in den Mittelpunkt gerückt. Wenn interessierte schon die Rottenführerin Lieutenant Kyra M. Tey, wenn im selben Raum ein Captain Aiden Thiuro war? Aufmunternd klopfte der Pilot plötzlich dem Unteroffizier auf die Schulter. Vielleicht konnte ihm Sergeant Kevora ein bisschen ablenken. Beiläufig nippte der Bastioner an seinem Glas. Zu viel durfte er nicht trinken – zumal ihm dieser Perlwein nicht schmeckte.

Mit interessierter Stimme führte er die Unterhaltung fort:
„Sergeant, Sie sagten, Sie sind bei einem Infanterieregiment. Verzeihen Sie meine mangelhafte Kenntnis über die Strukturen der Armee, aber könnten Sie mir vielleicht mehr dazu erzählen? Hat Ihre Einheit bei Corellia gekämpft oder weshalb sind Sie hier ebenfalls ein Gast?“

[: Rendili-System | Rendili | Rendili City :||: Stadtzentrum | Kulturpalast | Haupthalle :||: Flight Captain Aiden Thiuro mit etlichen anderen Gästen :]
 
[: Rendili-System | Rendili | Rendili City :||: Stadtzentrum | Kulturpalast | Haupthalle :||: Sergeant Jorax Kevora, Flight Captain Aiden Thiuro, zahlreiche andere Gäste :]


„Es ist mir eine Ehre Sie kennenzulernen, Sergeant.“, antwortete Thiuro mit einem Lächeln.
Mit solch einer Reaktion hätte Kevora niemals gerechnet, schließlich war der Captain eine Berühmtheit im imperialen Raum.

„Mit der Zeit gewöhnt man sich wohl daran … habe ich jedenfalls gehört.“, antwortete Thiuro auf die Frage hin, wie ihm der Medientrubel denn wohl bekäme.
Zuversichtlich wirkte der Mann diesbezüglich jedoch nicht und obwohl Kevora niemals eine derartige Erfahrung gemacht hatte, konnte er sich sehr gut vorstellen, wie er sich diesbezüglich fühlen musste.

Es entstand eine kurze Gesprächspause, als der Captain sichtlich über Kevoras Äußerung nachdachte, bis er nach einigen Sekunden fort fuhr:
„Sergeant, Sie sagten, Sie sind bei einem Infanterieregiment. Verzeihen Sie meine mangelhafte Kenntnis über die Strukturen der Armee, aber könnten Sie mir vielleicht mehr dazu erzählen? Hat Ihre Einheit bei Corellia gekämpft oder weshalb sind Sie hier ebenfalls ein Gast?“.

Kevora nickte: "Meine Einheit hat tatsächlich bei Corellia gekämpft - und dort schwere Verluste erlitten. Um ihre Zahlen aufzubauen und Verwundete in einem sichereren Gebiet genesen zu lassen, wurde die Einheit nach Rendili versetzt. Unsere Basis liegt in den Feldern, nicht weit von Rendili City.".
Thiuro nickte und erweckte einen Eindruck von Interesse, was Kevora ein Zeichen gab, seine Hintergründe und die seiner Einheit weiter zu erläutern: "Ich bin allerdings erst auf Rendili zu meiner Einheit gestoßen, da ich erst vor Kurzem meine Grundausbildung auf Corulag abgeschlossen habe und befehlige derzeit einen unvollständigen Sharpshooter Squad der Easy Company.".
"Wie kommt es, dass Sie so kurz nach Ihrer Ausbildung als Sergeant einen Squad anführen?"
, fragte der Captain überrascht.
Kevora lächelte verlegen:
"Als ich für das Integrationsprogramm der Armee nach Corulag kam, war ich in den Augen meiner Ausbilder ein hoffnungsloser Fall. Vielleicht schien ich dies zu der Zeit tatsächlich zu sein, doch auf Corulag entdeckte ich die wahre Seite des Imperiums: Stärke, Entschlossenheit, Gemeinschaft und Mut - der Wille, der Galaxis Frieden und Ordnung zu bringen. Ich bin seitdem fest entschlossen, für diese Werte zu kämpfen und meinen Teil dazu beizutragen, das Chaos, in dem ich meine gesamte Jugend verbrachte, aus der Galaxis zu tilgen. Aufgrund meiner Hintergründe war ich im Kampf bereits recht erfahren und ich hatte schon in jungem Alter gelernt, körperliche Hindernisse wie Schmerz zu überwinden. Ich denke, dass mir dies von Vorteil war und ich allein aus diesem Grund als Jahrgangsbester meinen derzeitigen Rang erhielt. Was ich jedoch erst jetzt richtig kennenlerne, ist die Gemeinschaft einer Einheit: Ich bin kein Einzelkämpfer mehr und daran muss ich mich gewöhnen. Da ich das Integrationsprogramm gerade erst hinter mir hatte, wurde ich jedoch nicht mit der übrigen Verstärkung nach Corellia geschickt, sondern traf erst auf Rendili zu meiner Einheit.".

Kevora überprüfte mit einem knappen Blick die Mimik des Captains und war darüber erstaunt, dass er noch immer an dem Gespräch interessiert schien.
Mit einer schnellen Handbewegung hielt Kevora einen vorbeischreitenden Kellner an und nahm ein Glas Juri-Saft vom Tablett, das er mit sich herumtrug.
Nachdem er einige Credits Trinkgeld auf das Tablett gelegt hatte, setzte er seine Erzählung fort:
"Mein Regiment ist als zusätzliche Sicherheitskraft anwesend, was meinen Kameraden einen guten Anlass gibt, von ihren gefallenen Brüdern Abschied zu nehmen.".

Kevora war nie eine besonders gesprächige Person gewesen, doch er konnte Menschen sicherlich gut einschätzen und sich entsprechend ausdrücken.

"Ich habe während meiner Grundausbildung viel von Ihrem Squad gehört und auch Ihr Name ist das ein oder andere Mal gefallen. Und ich muss schon sagen: es ist wirklich eine Ehre Sie kennenzulernen! Was mich nur immer interessiert hat - und ich hoffe, ich belästige Sie mit meiner Frage nicht allzu sehr - was ist Ihre Motivation? Wie gehen Sie mit dem Rausch des Gefechts um?".


[: Rendili-System | Rendili | Rendili City :||: Stadtzentrum | Kulturpalast | Haupthalle :||: Sergeant Jorax Kevora, Flight Captain Aiden Thiuro, zahlreiche andere Gäste :]
 
[Rendili-System | Rendili || Rendili City | Kulturpalast | Haupthalle | Buffettafel | Lieutenant *Celina Kez (in Wahrheit Operative Celessa Kenzee) und Captain Toji Murata, andere Gäste

Erfreut registrierte Celessa die Richtung, in die sich ihr Gespräch bewegte. Voller innerer Befriedung gestattete sie sich ein weiteres Lächeln, zufrieden mit Wissen, dass sie trotz ihres geringen Sozialkontakts genau wusste, wie man jemanden um den Finger wickelte. Eine gute Verhörspezialistin musste wissen, wie man die Emotionen anderer erkannte, manipulierte und zum eigenen Vorteil nutzen konnte. Wenn man erstmal wusste, auf welche Reize der Gegenüber reagierte war der Rest eine bloße Formsache. Das hier verband auf angenehme Weise Beruf und Privatleben.

Und wirklich, mit ihrer Arbeit an Toji konnte sie sehr zufrieden sein. Was als harmloses Gespräch begonnen hatte war zu einem ernsthaften Flirt geworden. Stück für Stück hatte sie mehr über den Captain herausgefunden, und dieses Wissen hatte es ihr ermöglicht stets den nächsten Schritt zu planen. Wie eine gute Dejarik-Spielerin machte Celessa Zug um Zug und kam ihrem Ziel stetig näher. Die Agentin lächelte erneut in sich hinein. Das hier war allerdings noch um einiges spannender. Im Gegensatz zu Schachfiguren besaßen Lebewesen einen freien Willen, Emotionen, Ideale, Ängste, Sehnsüchte. All diese Dinge, die sie von Droiden oder Tieren unterschieden. All diese Dinge, die jemand mit dem Wissen um ihre Bedeutung ausnutzen konnte. Das war die Königsdisziplin zwischenmenschlicher Interaktion. Der Schlüssel zum Erfolg.

Der attraktive Captain reagierte auf ihr Kompliment erwartungsgemäß geschmeichelt. Ganz offensichtlich gefiel ihm die Aufmerksamkeit und Bewunderung, die Frauen ihm entgegenbrachten. Seine Formulierung war interessant. Die imperiale Bevölkerung effektiv zu schützen…Also war Toji jemand, der direkte Aktionen bevorzugte. Und offenbar auch jemand, der von der Richtigkeit seiner Sache überzeugt war und sich für die Bürger des Imperiums verantwortlich fühlte. Kein Ehrgeizling und kein Opportunist, aber auch kein Fanatiker. Mit Frauen im Dienst des Imperiums schien er kein Problem zu haben, dass ließ vermuten, dass er gegenüber Nichtmenschen vermutlich auch zumindest toleranter als üblich eingestellt war. Er hätte ein guter Agent sein können, dachte sich Celessa amüsiert. Aber irgendwie glaubte sie, dass ihm dieser letzte Biss fehlte, die Skrupellosigkeit, die man in diesem Beruf brauchte. Tja, es schien fast als wäre sie in einem klischeebeladenen Holodrama die böse Verführerin, auch wenn Kategorien wie gut und böse für sie keine Bedeutung hatten. Der gute Toji ahnte ja gar nicht, mit wem er es zu tun hatte. Vermutlich war das besser so, nicht alle Offiziere standen dem Geheimdienst positiv gegenüber. Manche aus schlichter Rivalität, andere weil sie die Aktivitäten der Agenten für unehrenhaft hielten. Celessa fragte sich, in welche Kategorie Toji gehörte. Nun gut, es wurde Zeit für eine Antwort.


„Ihr Einsatz für das Imperium ehrt Sie, Toji. Ich bewundere Ihre Einstellung. Wer weiß, vielleicht spielen sie ja eines Tages in einem Werbeholo mit. Das dürfte die Rekrutierungszahlen gewaltig erhöhen. Welche Frau würde denn nicht unter ihrem Kommando dienen wollen ?“

Der erste Teil ihrer Antwort war durchaus ernst und offen gemeint, bevor Celessa das Schmunzeln ihres Gegenübers erwiderte und einen eher trockenen Ton anstieß, gefolgt von einem ehrlichen Lachen. Als Werbeikone würde sich Toji wirklich gut machen, das stand fest. Wer wusste schon, vielleicht konnten sie mit all den Freiwilligen eine eigene Ehrenkompanie für den charmanten Captain bilden ? Dieser Gedanke war wirklich zu gut.

Interessiert beobachtete die junge Frau, wie sparsam Toji an seinem Glas nippte. Offenbar wollte er sich der Stimmung des Abend entsprechend würdevoll verhalten und nicht als Schnapsleiche enden. Oder aber, und dieser Gedanke war besonders reizvoll, er wollte wegen ihr für den Rest des Abends bei vollem Verstand sein. Sein Respekt vor den Gefallenen schien ehrlich zu sein. Wirklich ein faszinierender Mann, dieser Toji Murata. Leicht amüsiert registrierte Celessas feine Nase den Hauch eines Aftershaves, als sie sich wieder näher kamen. Jemand hatte wohl darauf bestanden, dass sich Toji für den Abend fein machte. Für einen Moment schloss die blasse junge Frau die Augen und genoss einfach nur das Gefühl der Nähe, dass sie in diesem Moment teilten. Als sich ihre Hand um seine schloss konnte sie spüren, dass auch er dem Bann verfallen war. Zwei Tänzer, die zum Klang der selben Musik tanzen. Aber einer von ihnen war gleichzeitig auch der Dirigent. Hilflos ausgeliefert, ja. Aber auch sie war nicht ganz immun gegen die Geister, die sie gerufen hatte.


„Ja, das sind Sie. Also geben Sie mir lieber etwas, damit ich Ihnen wohlgesinnt bleibe, Toji.“

Neckte die Agentin ihren Begleiter und drückte scherzhaft mit ihrer Hand etwas fester zu.

Hand in Hand verließen Celessa und der charmante Offizier die Haupthalle und ließen den Trubel der Feier hinter sich. Die aufmerksamen, aber angesichts ihrer Uniformen respektvollen Wachposten ließen sie ungehindert passieren, und nach einigen Schritten atmete die junge Frau wieder frische Luft. Glücklicherweise hatte der Regen aufgehört, aber ein dünner Nebel war geblieben und umhüllte die glänzenden Panzer, die zu Ehren der Gäste auf dem nun leeren und verlassenen Platz in Stellung gegangen waren. Der Palast selbst erstrahlte vor diesem Hintergrund umso heller und erinnerte Celessa an eine riesige Leuchtkugel. Seltsam wie fremd das Gebäude aus dieser Perspektive wirkte. Es war schön hier draußen, so ruhig und verlassen und die Luft war sauber und klar, jeder Atemzug fühlte sich erfrischend an. Die kühlen blauen Augen der Agentin bewunderten eine Weile die Szenerie und die Umrisse der Wolkenkratzer der Hauptstadt, bevor sie auf Toji zum Ruhen kamen. Auch ihrem Begleiter schien die Umgebung zu gefallen, er atmete hörbar ein, fast als wäre erleichtert, die Feier hinter sich gelassen zu haben.

Tatsächlich lobte Toji die Qualität der Luft. Kein Wunder, auf seinem Schiff kannte er nur die sterile, geschmacklose Luft, die die dortigen Speicher enthielten, während außerhalb der Hülle das Vakuum herrschte. Der Blick ihres Begleiters fiel auf sie, und Celessa spürte wie sie etwas errötete. Die schönste Annehmlichkeit im Gegensatz zu Bastion oder Carida. Wirklich gut. Aber warum hatte er die beiden Planeten genannt ? Celessa wollte gerade eine Frage formulieren, als sich Toji lächelnd die Schirmmütze abnahm. Ohne die Mütze wirkte er jünger und offener, sein schwarzes Haar glich ihrer Umgebung. Fasziniert studierte die junge Frau sein Gesicht und lauschte seiner Erklärung. Toji war also bei der Ernennung des toten Helden Nereus Kratas zum Oberbefehlshaber auf Carida dabei gewesen ? Wirklich beeindruckend. Offenbar hatte der verstorbene Großadmiral viel von dem jungen Captain gehalten. Celessa spürte wie sie etwas neidisch wurde. Zu gerne wäre auch sie bei diesem bedeutenden Ereignis dabei gewesen statt nur die Holos auszuwerten. Der Anlass für Tojis Aufenthalt auf Bastion war weniger erfreulich, dafür aber umso heroischer gewesen. Offenbar hatte er mit seinem Abfangkreuzer damals eine wichtige Rolle beim Kampf gegen die Verräter gespielt und war dafür sogar mit dem „Schild von Bastion“ geehrt geworden. Richtig, die Bandschnalle ! Sie hatte die Auszeichnung gar nicht erkannt, so beschäftig war sie gewesen. Celessa biss etwas die Lippen zusammen. Das hätte ihr nicht passieren dürfen.

Es war schon erstaunlich. Während des Bürgerkriegs hatte sie also mit einigen anderen Geheimdienstmitarbeitern in einem Bunker auf Bastion gekauert, und hoch oben im All über der Hauptwelt hatte Toji um sein Leben gekämpft und war ein Held geworden. Aber so war nun einmal die Aufgabenverteilung. Das Militär war der Hammer, und der Geheimdienst der Dolch. Beide brauchte man, um den Feind zu besiegen. Eine Symbiose von Stärke und Präzision. So wie sie und Captain Murata, ein tödliches Duo mit den Stärken beider, aber ohne die Schwächen des Einzelnen. Es war wirklich schade, dass sie ihm nicht sagen konnte wer sie wirklich war. Sie hätte zu gern erfahren, wie er darauf reagierte. Wer wusste schon, vielleicht hätte es ihm gefallen ?

Zum Schluss seiner Erzählung präsentierte Toji sein charmantes Schmunzeln und fügte fast entschuldigend hinzu, dass er sie nicht mit solchen Militärdetails langweilen wollte. Erfreut stellte sie fest, wie er ihren falschen Vornamen benutzte. Es fühlte sich…gut an. Das entlockte Celessa ein Lachen, und sie schüttelte leicht den Kopf, den Blick ihrer funkelnden Augen fest auf Toji gerichtet, einen bewundernden Ausdruck im Gesicht.


„In der Gegenwart eines Helden kann man sich nicht langweilen, Toji. Aber wenn ich gewusst hätte wer Sie sind hätte ich meine Holokamera mitgenommen. Und etwas anderes angezogen.“

Scherzte sie und stieß ihn mit dem Ellbogen spielerisch in die Seite, bevor sie nahe an ihn herantrat und zu ihm aufblickte. Ihre Stimme war gespielt ernst und passte nicht zu dem schiefen Lächeln auf ihren Gesicht und dem Funkeln in ihren blauen Augen. Langsam legte sie ihre Arme auf Tojis Schultern und brachte ihr Gesicht näher an seines, spürte wie ihr Atem sich beschleunigte als ihr Blick seine rotbraunen Augen traf.

„Aber da ich im Dienst bin, muss ich diese Aussage überprüfen. Fangen wir mit einer einfachen Frage an: Was sehen Sie gerade, Captain Murata ?“

Flüsterte sie, legte den Kopf schief und strich mit den Fingerspitzen sanft über seinen Nacken. Ihre Gesichter waren einander nah genug, dass sie jedes faszinierende Detail erkennten konnte und ihr Atem fast schon synchron verlief. Zwei Gleichgesinnte unter dem dunklen Himmel. So nah, und doch innerlich aus so verschiedenen Welten.

[Rendili-System | Rendili || Rendili City | vor dem Kulturpalast | Treppen | Captain Toji Murata mit Celina Kez (eigentlich Celessa Kenzee)
 
[: Rendili-System | Rendili | Rendili City:||: Stadtzentrum | Kulturpalast | Haupthalle :||: Commander Serenety Akaji, Lt. Commander Halijc'arl'ajkartia, Commander Avalosh`ari`nuruodo und andere Gäste :]

Sharin erklärte beeindruckt von ihren Fähigkeiten zu sein, da sie Cheun fließend sprach, allerdings wunderte es ihn, dass sie und ihre Familie Freundschaftliche Bande mit einigen Chiss hielten. Seiner Ansicht nach war eine solche Toleranz höchst selten und verdiente Respekt. Inwieweit der männliche Chiss dies ehrlich meinte ließ Serenety dahingestellt. Er gehörte zu der Sorte die gern versteckten was sie wirklich dachten. Ein Chiss durch und durch wie viele behaupten würden. Für die junge Offizierin war sein Verhalten nicht wirklich beeindruckend noch war es ungewöhnlich. Viele dieser Spezies mieden es mit anderen Völkern Kontakt zu haben nicht zuletzt da sie der Ansicht waren, dass sie die „Krönung“ der Schöpfung seien und sich für etwas besseres hielten. Eine Ansicht, die von vielen Personen die keine Chiss waren noch unterstrichen wurden. In den Blauhäutigen sahen die meisten Arrogante, unverschämte Einzelgänger, die sich scheinbar zu schade dafür waren mit dem Rest der Galaxis zu befassen und somit lieber unter ihres gleichen blieben. Etwas was Serenety nicht ganz nachempfinden konnte. Jede Rasse, jedes Volk und jede Spezies verhielt sich anders. Ebenso gut hätte man Serenety’s Volk vorwerfen können, dass sie mit Vorliebe anderen ein Messer in den Rücken jagen würden, während sie ihm dabei zuvor noch freundlich angelächelt hatten. Ein Vorteil, welches nicht der Wahrheit entsprach und dennoch oft und gern verwandt wurde. Ein Schubladendenken. Jenes wurde auch gern auf Chiss angewandt. Sicherlich konnte man nicht leugnen, dass jene zum großen Teil lieber unter sich blieben doch wenn man die Ansichten der Chiss kannte und sich auf deren Kultur einließ so erkannte man dennoch, dass sie den Menschen durchaus ähnlich waren und ebenso auch andere Ähnlichkeiten mit anderen Völkern aufwiesen. Serenety hielt nicht viel von Vorurteilen, welche man auch einigen Subjekten innerhalb des Imperiums andichten konnte wenn man wollte.

Sharin besaß die eingeübte und antrainierte Gabe seine Höflichkeitsfloskeln zu sehr zur Show zu stellen. Für jeden anderen hätte dies wohl gut ausgesehen für Serenety jedenfalls war es zu viel des guten. Die aufgesetzte Art des Chiss war ihr nicht sonderlich sympathisch. Dann jedenfalls nicht wenn er dazu überging sich zu sehr ins Licht zu rücken. Er schien wohl der Ansicht zu sein, dass große Lobhudelei Eindruck machen konnte um seinem Gegenüber zu schmeicheln. Wahrscheinlich funktionierte dies sogar bei den meisten, etwas was Seren nicht verwunderte. Die meisten ließen sich gern täuschen und glaubten dabei noch etwas zu gewinnen. Das Manipulieren von Personen war beleibt, wobei die einen es besser konnten wie andere. Für Serenety war jeder Versucht dahingehend sofort offensichtlich. Ein Geschickter Manipulator konnte einiges bewirken und die letztlich manipulierte Person konnte oft nicht einmal mehr sagen wie es dazu gekommen war. Sie alle wurden mehr oder weniger stets manipuliert. Sich dessen bewusst zu sein und dagegen zu steuern war mitunter nicht einfach, aber möglich. Sharin gehörte eher zu dem typ der manipulierte und wahrscheinlich sogar recht gern.

Der männliche Chiss ging auf die von Halijc’arl’ajkartia angesprochenen Worte ein. Für ihn war die Annahme richtig, dass etwas getan werden musste, da es schließlich nicht sein konnte, das man dem Rebell so wichtige Core-Welten wie Corellia oder Denon überlassen konnte. Zum anderen vertrat er die Ansicht, dass diese Veranstaltung keineswegs für unnützen Zeitvertreib anzusehen war. Dies hatte keine der beiden Frauen wirklich behauptete. Tatsache war, dass es dringende Dringe zu erledigen gab als sich hier in Gesprächen vertieft, über sonstige Dinge diskutierend die Beine in den Bauch zu stehen. Sicherlich, es mochte eine nette Abwechslung sein und richtig war auch, dass man den Gefallenen gedenken musste. Trotz allem war es in den Augen der jungen schwarzhaarigen zu viel des guten. Dort draußen verbargen sich zu viele Gefahren, zu viele Ungewissheiten als das es richtig gewesen wäre hier länger als nötig zu verweilen. Sharin wollte sie aus der Reserve locken, so wie zuvor Aaronson und Mengsk versucht hatten ihnen eine Falle zu stellen. Der Chiss ging wenigsten ein wenig geschickter vor auch wen Serenety ihn mit Vorsicht genießen würde.

An Miss Halijc’arl’ajkartia gewandt äußerte er, dass sie nicht über Corellia anwesend gewesen sei, weshalb sie keine direkte Bindung zu den dort Gefallenen besaß. Serenety sah dies wiederum ein wenig anders. Die Schlacht war die Hölle gewesen, diesen Worten konnte sie nicht wiedersprechen. Für jeden, der an dieser Schlacht teilgenommen hatte war bewusst geworden wie schwierig und aufreibend eine solche Schlacht sein konnte. Sharin sprach die Ehrungen an und das die gefallenen es verdient hatten auch so geehrt zu werden. Dies mochte zutreffen und für Serenety, die aus einem Volk entstammte wo solcherlei auch wichtig war, musste dennoch feststellen das der Pomp welchen man dazu verwendete zu viel war. Stille Anteilnahme war bedeutender als solch eine Feierlichkeit zumal die Toten sich nichts bewusst waren. Sie konnte mit einer solchen Feier nichts mehr anfangen. Sharin verlor sich in seinen Worten, wobei Serenety diese Ansichten nicht gänzlich teilen konnte. Etwas, was sie allerdings nicht offen anbringen würde. Seine kleine Rede war schön und spiegelte das wieder was einige dachten oder ebenfalls von sich geben würden. Für Serenety machte es allerdings wenig Sinn einen solchen Kult daraus zu machen. Jeder wie er eben meinte. Ob es sich hierbei um Respekt handelte oder nur um eine Show ließ sie mal dahingestellt. Seiner Rede folgte eine kurze Pause. Er schien gespannt darauf zu sein wie sie reagieren würden und für Serenety stand fest, dass sie auf ein solches Spielchen nicht eingehen würde.


„Die Ehrung unserer Toten ist etwas wichtiges Commander, da gebe ich ihnen völlig Recht und wir sollten ihnen unsere Aufmerksamkeit schenken.“

Serenety wölbte leicht eine Braue als Sharin zu verstehen gab, dass die Einschätzung der beiden Frauen größtenteils zutreffend aber doch nicht vollständig korrekt seien. Seiner Meinung nach hatten sie beide übersehen in welch prekärer Lage sich die Rebellen selbst befanden, da sie ihre offensive so weit in den Core-Raum verlagert hatten. Interessant! Serenety’s Meinung nach war die von Sharin angeführt prekäre Lage der Rebellen nicht so prekär wie er tat. Ihre Feinde waren nicht dumm und ihre bisherigen Vorgehensweisen waren taktisch betrachtet gut. Seren selbst hätte einige dieser angewandten Schachzüge selbst verwendet. Die Rebellen besaßen Geschick, gute Taktiker und einen Sinn dafür wie sie vorgehen mussten. Es mochte Serenety nicht gefallen, dennoch musste sie zugeben, dass die Rebellen etwas besaßen was man durchaus bewundern konnte. Natürlich würde sie dies für sich behalten und hier nicht offen äußern. Die Rebellen hatte es gewagt tiefer einzudringen in den Imperialen Raum, dies mochte wahnsinnig erscheinen doch Corellia besaß eine perfekte Lage, mehr noch die Handelsroute war natürlich ein gewinnbringender Posten auf den man nicht verzichten wollte. Für Serenety lag auf Seiten des Imperiums hier schon ein Fehler. Diese hatten es viel zu sehr auf die leichte Schulter genommen der Ansicht nach, dass man sich nicht so tief in den Raum wagen würde. Ein Fehler, welchen man nun teuer bezahlte. Sharin jedenfalls beschrieb seine Vorgehensweise. Seiner Meinung nach sollte das Oberkommando seinen Fokus genau auf diesen Streifen legen und in einer Offensive seitlich dort einfallen. Somit wäre Corellia eingeschlossen und könnte nach einer gewissen Zeit sicher wieder zurückerobert werden. Ganz Unrecht mochte er damit nicht haben, wobei Serenety nicht glaubte, dass der Vorschlag des Chiss gänzlich aufgehen würde. Die Rebellen würde dafür sorge Tragen, dass man jedes Imperials Schiff welches auch nur den Versuch machen würde so etwas zu versuchen vernichtete. Sie hatten Corellia hart erkämpft und würden einen Teil ihrer Streitkräfte so positionieren, dass es nicht möglich sein würde – oder sehr schwierig für jedes andere Schiff- hindurch zukommen. Das Oberkommando hätte schon viel früher reagieren müssen anstatt sich in Sicherheit zu wiegen.

„Das Oberkommando hätte seinen Fokus schon ein früher auf die Handelsrouten legen müssen um im vornherein zu vermeiden, dass so etwas hätte geschehen können. Ihre Taktik könnte aufgehen muss aber nicht. Die Rebellen werden mit Sicherheit nicht zulassen, dass irgendeines unserer Schiff auch nur ansatzweise in die Nähe von Corellia kommt.“

Serenety legte ihren Kopf leicht schräg, als sie den weiteren Ausführungen des Chiss lauschte, welcher nun dazu überging zu erläutern, dass die Gefallenen nicht umsonst gestorben waren. Hatten sie die angreifende Flotte wirklich entschieden geschwächt? Dies sah die junge Commander nicht ganz so. In einem Punkt wiedersprach sie innerlich gänzlich der Ansicht des Commanders, nämlich jener, dass die Rebellen sich erst einmal die Wunden würden lecken müssen. Sicherlich, sie hatten einige Verluste zugefügt bekommen aber und dies war entscheidend, würden sie dennoch weitervorgehen und genau dies sollten sie sich bewusst machen.

„Sicherlich, die Rebellen haben einige Wunden zugefügt bekommen, dennoch würde ich nicht so weit gehen zu sagen, dass sie sich die Zeit nehmen werden ihre Wunden zu lecken. Ihr Schachzug war bisher erfolgreich. Denon und Corellia wurden ihren Reihen hinzugefügt. Würden sie jetzt innehalten um sich ihre Wunden zu lecken wären sie meiner Meinung nach Narren. Nein Commander, sie haben uns an einem wunden Punkt erwischt, sie werden weiter vorgehen und dies gnadenlos. Corellia gehört ihnen und somit im großen und ganzen auch die Handelsroute. Meiner Meinung nach werden sie konsequent weiter nach innen vorgehen. Sie werden sich mit Sicherheit weder ausruhen noch Zeit verlieren. Taktisch betrachtet wäre dies ein Fehler und wenn wir etwas begriffen haben sollten dann, dass unsere Feinde für Überraschungen gut sind.“

Dies war Serenety’s Meinung dazu, welche in einigen Punkten nicht mit denen von Sharin konform ging, was auch verwunderlich wäre. Jeder Offizier vertrat eine eigenen Meinung, einen anderen Standpunkt und jeder betrachtete das ganze aus einem gänzlich anderen Blickwinkel. Die Exotin wandte sich Carla zu, welche nun ihrerseits äußerte, dass die junge Akaji sie missverstanden hätte. Serenety hatte die Worte von Halijc’arl’ajkartia sehr wohl verstanden, wenn sie diese allerdings auch nicht bestätigen konnte. Carla selbst ging selbstverständlich auf die Worte von Avalosh’ari’nuruodo ein und bestätigte dessen Einschätzung da sie nicht direkt an der Schlacht teilgenommen hatte. Ihr Standpunkt war klar und sie ließ sich auch nicht beirren. Die klare Vorgehensweise der Führung konnte man durchaus vermissen und da durfte sie wahrscheinlich nicht unbedingt die Einzige sein die dies so sah. Carla machte klar, dass ihrer Ansicht nach die Ankündigung einer grausamen Rache nicht das geeignete Gegenmittel war, auch wenn das die Verwaltung und die Militärführung wohl anders sah. Ein Punkt dem Serenety zustimmte. Rache war nie ein geeignetes Mittel. Darüber konnte man sich streiten wie man wollte Seren würde dies nicht anders sehen. Wie Carla schon sagte war das Modell der Macht durch Abschreckung und Angst kein geeignetes Mittel und erzeugte einen Druck welcher ebenso einen Gegendruck aufbaute. Dies führte zu einer Triebfeder, die wiederum eine gefährliche Spirale der Vergeltung erzeugte. Carla hatte durchaus recht, wenn sie nicht achtgaben würden einige Welten zu den Rebellen überlaufen und dies war gefährlich, denn andere Welten konnten und würden sich so ein Beispiel an ihnen nehmen.

„Ich kann nachvollziehen was sie sagen Miss Halijc’arl’ajkartia. Rache ist etwas was stets etwas erzeugt und sollte als Mittel niemals wirklich Anwendung finden. Ihr erwähntes Modell von Macht durch Abschreckung und Angst ist etwas, was mit Vorsichtig zu genießen ist. Wie sie schon sagen erzeugt dies einen gewaltigen Druck wodurch selbstverständlich ein Gegendruck aufgebaut wird. Die Triebfeder für etwas, was mehr als nur Gefährlich ist. Vergeltung ist ein Wort, was es perfekt trifft Miss Halijc’arl’ajkartia. Wir wissen das Vergeltung etwas ist, was dazu führen kann das andere sich abwenden und demnach sind ihre Worte durchaus zutreffend. Vergeltungsschläge sind meiner Meinung nach geschmacklos und enden darin, dass man nur eines erreicht, das Gegenteil von dem was man erreichen wollte. In diesem Punkt hat Lt. Commander Harlijc’arl’ajkartia Recht, einige Systeme würden sich lieber der neuen Republik anschließen und andere würden womöglich folgen.“

Carla wollte, dass man ihre Worte nicht als ein Zeichen von Untreue auslegte und Serenety tat dies auch nicht, wobei wenn man wollte natürlich einiges hineininterpretieren konnte. Ihre Annahme das ihre Karten nicht die Besten waren Momentan war zutreffend. Die nächsten Ausführungen der Chiss ließen Serenety aufhorchen. Ihrer Meinung nach und da gab sie ihr stillschweigend Recht konnte sich das Imperium einen weiteren Verlauf in diese Richtung nicht erlauben und würden diesen auch nur schwer verkraften. Sie sprach einiges sehr passende Punkte auch, besonders auch jene bezüglich der Piraterie. Ein Gedankengang der auch Serenety schon gekommen war.

„Ein treffender Punkt! Die kriminellen Elemente werden zu sehr an den Rand geschoben und unbeachtete gelassen, was wiederum gefährlich ist. Wir täten gut daran auch hierbei Vorkehrungen zu treffen um dafür Sorge zu tragen, dass jene Instanzen keine so große Bedrohung mehr für uns darstellen, am besten gar keine mehr.“

Sharin brachte etwas hervor was für Serenety unehrlich klang. Er behauptete, dass er sah das die Lt. Commander dem Imperium ehrlich treu ergeben war und ihm keinen Schaden zufügen wollte. Sie selbst glaubt nicht, dass die weibliche Chiss illoyal war. Was sie äußerte war durchaus zutreffend und eine Verdächtigung nicht angebracht. Natürlich vertrat er andere Ansichten, wie hätte es auch anders sein sollen. Er pochte auf Unterdrückung um so die rebellische Herde Herr zu werden. Seiner Meinung nach waren Zuckerbrot und Peitsche die perfekten Mittel.

„Im Laufe der ganzen Geschichte sollte uns klar geworden sein, dass Zuckerbrot und Peitsche nicht die richtigen Mittel sind um zu erreichen was man will. Jegliche Art von Gewalt wird mit Gegengewalt beantwortet. Jedes unterdrückte Volk wird sich irgendwann gegen seine Unterdrücker erheben. Ich halte wenig von solcherlei Methoden, die nur eines hervorbringen, Hass und ein Hass der sich über Jahrzehnte entwickelt, sich einnistet in die Tiefen eines Bewusstseins ist etwas, was zu fürchten ist. Ihnen ist wohl nicht ganz klar Commander das die Auswirkungen katastrophal sind. Haben sie sich irgendwann einmal mit Psychologie befasst? Ich glaube kaum andernfalls würden sie sonst nicht solche Äußerungen von sich geben.“

Seine Sichtweisen würde er entweder behalten oder im Laufe der nächsten Jahre ablegen, wenn er erkennen musste, das er falsch lag. Allerdings bezweifelte Serenety, dass er dies jemals erkennen würde. Seine Ansichten waren recht festgefahren und Widerspruch war etwas was er nicht so einfach hinnahm.

„Jeder Krieg, jeder Kampf oder jedes Gefecht wird für andere zu etwas was er nutzen kann und die Piraterie gehört dazu. Sie bleiben unbehelligt und freuen sich, da sowohl die Republik als auch das Imperium damit beschäftigt sind sich gegenseitig zu vernichten und ihnen somit keine wirkliche Beachtung schenken. Allerdings würde ich es nicht allein auf das angebliche Versagen von einzelnen Gouverneuren schieben. Durchaus mag es hierbei Fälle geben die zutreffen. Sicher ist jedoch, dass ein Krieg stets dafür sorgt das andere wichtige Dinge außer Acht gelassen werden. Wobei die Piraterie auch so schon ein nicht zu verkennendes Problem darstellt.“

Im nächsten Moment piepst das Com-Gerät von Carla, welche sich ein wenig von der Gruppe entfernte und die Exotin fragte sich was dies zu bedeuten hatte. Sharin gab darauf noch eine Erwiderung, ehe sein eigenes Gerät sich meldete. Carla war die erste, welche mitteilte was vor sich ging und Serenety hielt für einen Moment die Luft an als sie hörte, dass die Rebellen soeben einen Angriff auf Rendili vorgenommen hatten. Viel gab es nicht was sie sagen konnte, da die Holoverbindung abgebrochen war. Klar war, dass es sich bei dem feindlichen Schiff um eine CC-9600-Klasse handelte. So viel also dazu, dass sie ihr Tempo würden nicht halten können! Carla teilte wenige Sekunden später mit, dass die Rebellen wieder verschwunden seien und musste zugeben, dass sie so ausgeblutet doch nicht waren.

„So viel zum Thema Tempo also! Ich würde dies nicht auf die Leichte Schulter nehmen, niemand von uns sollte dies.“

Serenety seufzte kurz, ein wenig Sorge trat in ihr Gesicht und gleichzeitig machte sich ein ungutes Gefühl in ihr breit. Carla sprach etwas an was Seren sehr vertraut klang. Ein waffenloser Kampf. Ihr Volk besaß einige davon. Es war somit gut möglich, dass die Chiss etwas in dieser Hinsicht ausübte und nun einen Vergleich schloss.

„Durchaus richtig. Ich teile Ihre Meinung Miss Halijc’arl’ajkartia. Die Schwächen und Stärken seines Gegners zu kennen ist das A und O, so gelingt es einem ihn besser einzuschätzen und sie gegen ihn zu verwenden. Zum anderen ist es für einen selbst wichtig seine Wahre stärke nicht sofort offen zu zeigen sondern sie zurück zu halten. Wenn der Feind die wahre Stärke seines Gegners nicht kennt wird er dazu neigen zu viel Energie in seinen Angriff zu legen. Der Waffenlose Kampf offenbart viele Taktiken die man auch in die Kriegsführung einbinden kann. Sagen sie Miss Halijc’arl’ajkartia, um welche Sorte von Waffenlosen Kampf handelt es sich dabei?“

Serenety’s gefühlskaltes Gesicht betrachtete das von der Chiss und gleichzeitig beobachtete sie über den Augenwinkel ihre Umgebung. Sie hatte es die letzten Minuten geschafft nicht nachzugeben und sich nach ihrem Vorgesetzen umzusehen. Nun stellte sie zu ihrem Glück fest das er verschwunden war, was ihr gleichzeitig jedoch Sorge bereitete. Dennoch schwor sie sich darüber nicht nachzudenken.

[: Rendili-System | Rendili | Rendili City:||: Stadtzentrum | Kulturpalast | Haupthalle :||: Commander Serenety Akaji, Lt. Commander Halijc'arl'ajkartia, Commander Avalosh`ari`nuruodo und andere Gäste :]
 
[Rendili-System :: Rendili :: Rendili City :: Stadtzentrum :: Kulturpalast :: Nebenraum :: Admiral Antur Pell, Hologramm von Commodore Calfan und ein Ensign]​

Das Hologramm der robusten Offizieren flimmerte kurz als sie sagte: Quizan meldet die Flucht der Rebellenfregatte ('Ax') in den Hyperraum. Jedoch arbeiten unsere Navigationsexperten schon eifrig an der Rekonstruktion des Vektors.“ Ethea Calfan schielte kurz auf ihr Datapad. „Zudem konnte die Systemflotte ein weiteres Rebellenschiff sowie eine hyperraumfähige Bomberstaffel am Systemrand aufscheuchen.“

„Sehr gut“, brummte Antur Pell und fühlte sich schlagartig in seinen Bedenken bestätigt. Mehrmals hatte er den Grand Moff explizit darauf hingewiesen, dass Rendili durch die Niederlage bei Corellia zu nah an der Front war, um ein Heldengedenken dieser Größenordnung abzuhalten. Doch all seine klugen Worte waren bei dem einflussreichen Verwalter bloß auf taube Ohren gestoßen. „Rufen Sie die Meldungen der anderen Systeme sowie der restlichen Sektorflotte ab, Commodore. Der Sektor darf nicht fallen...“

Höchstens als Aufklärer war diese (dilettantische) Rebelleneinheit im System gewesen. Davon ging der stämmige Sektoradmiral aus. Trotzdem hatte es einen faden Beigeschmack, dass eine feindliche Fregatte bei einer Golan-I-Station problemlos einen Torpedotreffer erzielen konnte. Hatte man sich trotz seines Befehls auf erhöhte Alarmbereitschaft ausgeruht? Irgendwo tief im Hinterkopf kündigte sich für Pell schon eine interne Untersuchung an. Solche Fehler mussten ausgemerzt werden, sollte die Frontlinie nicht noch weiter in Richtung Coruscant, Cato Neimoida oder Kuat getrieben werden – sprich: zu Ungunsten des Imperiums. Brummend straffte der menschliche Flottenoffizier mit dem rostbraunen Backenbart seine Galauniform. Sollte er jemals eine „Feierlaune“ besessen haben, war sie spätestens in diesem Moment gänzlich verschwunden. Sein grimmiger Blick richtete sich wieder auf Calfans lebensgroßes Hologramm.

„Geben Sie unverzüglich die nötigen Reparaturaufträge heraus“, befahl der Admiral nach einer ganz kurzen Bedenkzeit. „Zudem soll eine Kommunikationssperre über die beteiligten Schiffe verhängt werden. Ich möchte nicht so ein Chaos erleben wie es bei Bastion der Fall war als Ventar sich gegen das imperiale Volk gestellt hat.“ Dann glitt sein Blick zu dem Ensign, der stets an seiner Seite war. „Und Sie bringen mir die Kommandanten der beteiligten Schiffe. 'Valkyrie', 'Azmodan' und 'Aurora' heißen die Schiffe. Suchen Sie die Offiziere heraus und bringen Sie sie mir! Es soll auch auf diesem Gedenken Verschwiegenheit herrschen.“

Just in diesem Moment trat ein hagerer Verwaltungsangestellter in den Raum. Etwas nervös sagte er zu Pell. „Sir, General Celda erwartet Sie für die Beförderungen. Laut Ablaufplan soll diese Ehrung in den nächsten Minuten beginnen.“

Unterwürfig verbeugte sich der schreckhafte Clerk als sich auf Pells Wangen mit einem Schlag eine zornige Röte zeigte. Er musste die Verteidigung eines ganzen Sektors koordinieren! Konnte man da nicht auf seine Anwesenheit bei den Beförderungen verzichten? War man so ignorant gegenüber der realen Gefahr? Jedoch besaß er kaum eine Handhabe gegenüber Farlander und Celda, um an dieser Posse nicht teilzunehmen. Denn der eine gehörte zum Oberkommando der Armee, war im gesamten Imperium bekannt und verfügte höchstwahrscheinlich über ausreichend Beziehungen, um ihn, Pell, zum Ensign zu degradieren. Der andere verwaltete genau den Supersektor, den der Rendili-Sektor angehörte. Somit waren beide Männer weit mächtiger als er, obwohl unter seiner Obhut Myriaden Planeten verteidigt wurden. Leise seufzte der Admiral, bevor er dem Clerk zurück in die Haupthalle folgte. Er musste seine Rolle weiterhin spielen.

Ein tosender Applaus stellte sich urplötzlich ein als mehrere Offiziere die Bühne betraten. Natürlich führte Krynn Celda die vierköpfige Gruppe an. Man sah ihm deutlich an, dass er diesen Augenblick in jeder Sekunde genoss. Strahlend winkte er der Masse an Uniformierten und Zivilisten zu. Etliche Male hatte er solche (perfekten) Auftritte – unter der Leitung von Propagandaexperten – geübt. Man sagte dem berühmten General nach, dass er ein Naturtalent sei. Im „Schatten“ dieser Persönlichkeit folgten ihm General Vornell, Admiral Pell und Rear Admiral Thorne. Da es kein Lebenszeichen von General de Vries gab, übernahm der Kommandeur der Bodentruppen im Rendili-Sektor die Ehrung der Männer und Frauen, die auf Corellias Werften sowie dessen Nachbarplaneten (samt Trabanten) für die Neue Ordnung gekämpft hatten. Für den toten Kommandeur der Dritten Gefechtsflotte, Zald Chevron, standen hingegen stellvertretend Rendilis Sektoradmiral und der ranghöchste Flottenoffizier der Überlebenden auf der Bühne. Sie hielten sich erst einmal zurück, während Celda selbstbewusst ans Rednerpult trat.

Der General zelebrierte förmlich den Moment bis ausreichend Stille eingetreten war. Erst als er fast die ganze Aufmerksamkeit der Anwesenden erhielt, hob er seine selbstsichere Stimme an.
„Corellia ist ein fester Bestandteil des Imperiums – sowohl physisch als auch geschichtlich. Mit Freude hatte man auf Coronets Straßen die geglückte Rückkehr der Neuen Ordnung sowie das schmerzlose Ende der chaotischen Rebellenregierung gefeiert. Man begrüßte herzlich Lord Phollow... Doch so wie sie damals offen gefeiert haben, so trauern sie heute im Stillen.“ Eine Kunstpause. „Die Schlacht haben wir verloren, gute Männer und Frauen starben für noble Ideale und die Rebellion hat wieder ein Stück Territorium unterjocht. Trotzdem dürfen wir in dieser düsteren Stunde nicht in Selbstmitleid versinken. Noch nie hat sich ein guter Imperialer dadurch ausgezeichnet, dass er in seiner Schmach badete. Nein! Ein guter Imperialer sieht stets nach vorn, sucht die geeignete Stelle zum Angriff und zerschmettert am Ende seinen Feind!“ Tosender Applaus. Lag es an den Worten, dem Alkohol oder hatte COMPNOR Leute für den Beifall eingeschleust? Seine Wirkung verfehlte es allem Anschein nach nicht. „Trotz der berechtigten Trauer um die unschuldigen Gefallen sollten wir an diesem Tag nicht vergessen, dass in dieser dunklen Stunde auch Personen unter uns weilen, die sich durch ihre Taten ausgezeichnet haben. Ehren wir diese lebendigen Helden wie wir zuvor ihre toten Kameraden geehrt haben!“

Es dauerte mehrere Minuten bis der lautstarke Beifall abebbte. Beförderungen und Auszeichnungen – damit köderte man vor allem die Militärangehörigen. Zu gern schmückten sie sich mit funkelnden Orden und polierten Rangabzeichen. Zu erst rief man die Namen einfacher Soldaten auf, die bei der aussichtslosen Verteidigung der Werften invalide geworden waren. Mechanische Prothesen zierten ihre Körper und von Zeit zu Zeit drang aus der Masse das Schluchzen der Angehörigen. Trotz ihrer schlimmen Verletzungen schüttelten sie bereitwillig Celdas Hand. Bei manchen konnte Admiral Pell sogar ein begeistertes Leuchten sehen. Jeder Invalide erhielt seinen Applaus. Bei äußerst schlimmen Fällen filmten obendrein die Cam-Droiden etwas länger. Doch anstatt sich als Opfer der sensationslüsternen Medien zu fühlen, dankten sie dem General tausende Male. Lächelnd erwiderte er ihren Dank, entgegnete eine Reihe Höflichkeitsfloskeln und widmete sich anschließend dem nächsten. So „fertigte“ man einen Militärangehörigen nach dem anderen an.

Mit feierlicher Stimme erklang über zahlreiche Boxen der nächste Name in der Halle:
„Commander Sharin, Kommandant des schweren Kreuzers der Vindicator-Klasse 'Valkyrie'.“

Fast hätte Pell bei diesem Zufall lauthals gelacht. Hatte er nicht vor etwa einer halben Stunde diesen Offizier sprechen wollen? Nun hatte er – mehr oder weniger – die Gelegenheit dazu. Ein schlanker, blauhäutiger Fastmensch kam die Treppe zur Bühne empor. Selbstverständlich hatte der Admiral im Laufe seiner langen Dienstzeit schon den einen oder anderen Chiss gesehen, er kannte auch das sehr alte Bündnis zwischen dem Imperium und der Ascendancy, dennoch erschien ihm dieser Offizier in der dunkelgrauen Galauniform falsch. Da er aber für das Imperium kämpfte, konnte Pell bei diesem Kommandanten nichts beanstanden. Sie brauchten kluge, engagierte Köpfe. Sie konnten den Rebell nur schlagen, wenn sie alle Ressourcen anzapften. Somit setzte der kräftige Sektoradmiral ein recht ehrliches Lächeln auf, sah dem Chiss in die rotglühenden Augen und reichte ihm zur Begrüßung die Hand als er selbst an der Reihe war.

Derweil sagte General Celda zu den lauschenden Gästen:
„Bei der Schlacht um Corellia hat sich der Kommandant der 'Valkyrie', Commander Sharin, mutig den feindlichen Horden gestellt. Nicht eine Sekunde dachte er an Fahnenflucht, sondern blieb eisern bis zum Rückzugbefehl.“ Lächelnd sah er zu dem Chiss. „Rear Admiral Thorne fand lobende Worte für diesen Offizier. Er solle als Vorbild für kommende Generationen gelten, meinte der stolze Vorgesetzte. … Und dieser Meinung ist auch das Imperial Command.“ Ein Clerk holte auf einmal eine schmale Schatulle hervor. „Im Namen des höchsten Militärgremiums unserer geliebten Streitkräfte befördere ich Sie, Avalosh'ari'nuruodo, hiermit zum 'Captain der Imperialen Flotte' mit all seinen Verpflichtungen und Privilegien. Meinen herzlichen Glückwunsch...“ Unter lautem Beifall nahm Celda das alte Rangabzeichen von Sharins Brust und ersetzte es durch das neue.

„Ebenfalls meinen Glückwunsch, Captain“, sagte Pell als er dem Chiss freudig die Hand schüttelte, während das Publikum weiter applaudierte.

[Rendili-System :: Rendili :: Rendili City :: Stadtzentrum :: Kulturpalast :: Haupthalle :: Bühne :: Admiral Antur Pell, General Celda, General Vornell, Rear Admiral Thorne und Captain Sharin]

written by
Aiden Thiuro​
 
Rendili-System :: Rendili :: Rendili-City :: Kulturpalast/Haupthalle :: Commander Avalosh`ari`nuruodo, Commander Serenety Akaji, Lt.Commander Halijc'arl'ajkartia u.v.a.


Commander Serenety Akaji stimmte in vielen Punkten Carla bei, etwas, was die junge Chiss erstaunt, wie ebenso erfreut feststellte und mit einem anerkennenden Beugen der Augenbraue quittierte.
Der scheinbar eingefrorene Blick der Menschin beobachtete gleichzeitig ihre Gesprächspartner und im gleichen Maße die Umgebung. Der Commander war also in dieser Hinsicht auch kampferprobt.
Die Aufmerksamkeit gleichsam über den ganzen Einflußraum zu erstrecken um so auch einen Hinterhalt rechtzeitig zu erspüren, zeichnete einen guten Kämpfer, in diesem Fall Kämpferin, aus.
Sie interessierte sich auch für Art des Kampfsportes.
"Man nennt diese Kampfkunst "Die Technik der leeren Hand", sie hat im Kern den Fokus, die Energie des Angreifers gegen ihn selbst zu verwenden. Eine Tradition, die sich auch in unsere politischen Ansichten widerspiegelt, nie einen Kampf zu beginnen, sondern den Gegner den ersten Schritt tun zu lassen, ihn aber nicht gänzlich zu Zuge kommen zu lassen und ihn dann auch keine Gelegenheit zu geben, einen neuen Angriff zu starten. Ich hatte nach meiner Versetzung zur imperialen Flotte die Gelegenheit diverse Kampftechniken anderer Kulturkreise zu beobachten und mich diesen anzunähern. Leider bot sich nicht die weitere Gelegenheit diese Techniken zu erlernen. Was mich positiv überrascht hatte, ansich aber ein Beweis für eine universelle höhere Logik darstellt: den meisten Kulturen wohnt eine unabhängig von einander entwickelte Kampfkunst inne, die sich in vielen Details unterscheiden, aber im Kern die selben Ansichten und Grundsätze beeinhalten. An der Militärakademie bekommt man einen rudimentären harten Kampfstil antrainiert, der offensiv und auf möglichst schnelles und effektives Töten ausgelegt ist. Das mag für Kriegseinsätze richtig sein und ist in kurzer Zeit für fast alle Soldaten schnell erlernbar, aber verhält sich ungefähr so wie eine grob gehauene Axt im Vergleich zu einem kunstvoll geschmiedeten Schwert. Es verhält sich auch hier wie mit den Kampfkünsten allgemein. Ob sie die verschiedenen Klingenformen von Schwertern zum Vergleich hinziehen oder eine regionale waffenlose Kampfkunst. Jede erfüllt primär ihren Zweck, hat unterschiedliche Stärken und Schwächen, kann aber nur schwer direkt miteinander verglichen werden. So betrachtet kann jede Kultur stolz auf ihre Traditionen sein, daraus aber nur noch schwer eine Überlegenheitsposition den anderen gegenüber rechtfertigen. Wobei ein Vergleich untereinander in sofern reizvoll ist inwiefern jeder auf eine bestimmte Frage eine Antwort findet." erklärte Halijc'arl'ajkartia ruhig und ihrem Blick war nicht entgangen, wie die blonde Frau (Celessa) und der Captain (Toji) sehr auffällig unauffällig den Raum verließen.
"Aber nun machen Sie mich neugierig Commander Akaji. Sie machen den Eindruck, als würden sie ebenso einer waffenlose Kampfkunst ausüben. Ich bin gern bereit mehr zu lernen um meine eigene Technik verbessern zu können.


Weiter kam sie vorerst nicht, da die Hintergrundmusik wieder ausgeblendet wurde und General Celda führte die Riege der hohen Würdenträger zum nächsten Punkt der Veranstaltung an. Er trat an die Mikrofone und schickte sich an, die "Helden" mit Orden zum Dank zu dekorieren. Darunter zu Beginn einfache Soldaten, vor allem die Invaliden, die bei den Schlachten einen zum Teil erheblichen Verlust an Gesundheit hatten hinnehmen müssen. Nicht Wenigen glänzten vor Dankbarkeit die Augen, dem General persönlich die Hand zu schütteln.
Schließlich wurde Commander Avalosh'ari'nuruodo als Kommandant der Valkyrie nach vorn gerufen. Dieser verabschiedete sich artig von den beiden Damen und marschierte Richtung Bühne.
Stolz wurde der Commander in den Rang eines "Captains der Imperialen Flotte" befördert. Tosender Beifall brandete auf. Carla spendete artig und ohne Neid Beifall und freute sich, das immerhin sogar ein Chiss in dieser Feier befördert wurde. Etwas, was keine Selbstverständlichkeit in diesem System war. Ein kurzer Blick rüber zu Mengsk und Aaronson bestätigte ihrer Vermutung, beim Anblick des Chiss sank deren Laune wieder gen absolutem Nullpunkt. So wie sie Aaronson einschätzte, bekam dieser ein Magengeschwür, weil ihm nicht diese Ehre zu teil wurde.Rendili-System :: Rendili :: Rendili-City :: Kulturpalast/Haupthalle :: Commander äh...nein...CAPTAIN Avalosh`ari`nuruodo, Commander Serenety Akaji, Lt.Commander Halijc'arl'ajkartia u.v.a.
 
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[Rendili-System | Weltraum | Docks | CRK Silver Bullet] Lt. Lysander Scott, Besatzung (NPCs); Dendri über Holo

»Wir tun was wir können, Sub-Lieutenant«, antwortete Lieutenant Scott auf den Vorschlag des Kollegen von der Aurora, das Abwehrfeuer zu koordinieren. Zwar konnte die Silver Bullet nicht ablegen und daher nicht viel gegen den Angreifer übernehmen, aber die Geschütze konnten teilweise dennoch verwendet werden, vorausgesetzt dass ein Ziel von sich aus in Reichweite kam. Das war bei den Torpedos der Fall.

»Sub-Lieutenant Hedges, Backbord-Abwehrgeschütze einsatzbereit machen«, befahl er.

»Geschütze bereit. Daten von der Aurora eingetroffen.« antwortete der Feuerleitoffizier. In seinem verwegenen, von Narben durchfurchten Gesicht stand ein Ausdruck grimmiger Entschlossenheit.

»Feuer frei!«

Es war keine Sekunde zu früh, denn der Torpedo war sehr nahe. Die Abwehrvierlinge der Station sowie der Lancer-Fregatte hatten bereits zu feuern begonnen, als auch drei Geschütztürme der Silver Bullet mit einsetzten. Doch bevor sich Computer und Personal vollends auf den Flugkörper eingeschossen hatten, wurde dieser von einer Lasergarbe der Aurora getroffen und explodierte unweit der Station. Glühende Gase und Bruchstücke der stählernen Hülle spritzten in unterschiedliche Richtungen, doch konnte die Waffe auf diese Weise nur sehr wenig Schaden anrichten. Kleinere Bruchstücke prallten von den Partikelschilden der Docks ab, die auch dem vor Anker liegenden Kanonenboot einen gewissen Schutz boten.

»Wir haben getan, was wir in der Situation tun konnten und haben schlimmeres verhindert. Danke für die Feuerunterstützung«, sagte der Duro Dendri, der noch immer über Holo mit der Brücke der Silver Bullet verbunden war.

»Meine Gratulation an Ihren Kanonier«, sagte Scott. Auch er traute Aliens nicht und Dendri erinnerte ihn auf unsympathische Weise an den Feigling und Verräter Seifo Dias, der in der Schlacht von Corellia zur ungeordneten Flucht aufgerufen hatte. Aber Fakt war, dass jemand auf der Aurora gerade gute Arbeit geleistet hatte. »Viel Erfolg weiterhin. Silver Bullet, Ende.«

Lieutenant Scott wischte sich den Schweiß von der Glatze. Alles war ziemlich schnell gegangen. Mittlerweile war die feindliche Fregatte, verfolgt von der beeindruckend schnellen ESD Azmodan, von der Raumstation zurückgewichen und dann gesprungen. Das Rendili-System wirkte von der Brücke des Kanonenbootes aus betrachtet nun wieder ruhig und friedlich, fast so als wäre alles nur ein böser Traum gewesen. Meldungen aller Stationen wurden abgefragt und ergaben, dass es auf der Silver Bullet weder Beschädigungen noch Verletzte gegeben hatte.

»Sir, vor wenigen Augenblicken kam eine Meldung vom Kommando herein«, vermeldete Josh Parmer von der Kommunikationsstation. »Über den Vorfall wurde eine Nachrichtensperre verhängt.«

»Hm, gerade wollte ich Commander Aaronson informieren«, antwortete Scott dem schwarzhäutigen Hünen. »Das hat sich dann wohl erledigt. Wir halten Funkstille, Sub-Lieutenant.«

»Meinen Sie denn, das schließt eine Nachricht an den Commander mit ein?«

»Schwer zu sagen. Aber da gehe ich kein Risiko ein. Ich denke, man will verhindern, dass die Feier unten auf Rendili gestört wird. Wenn wir dort einen Aufruhr verursachen, würden wir den Terroristen ja nur in die Hände spielen.«

»Dann halten Sie das für eine Störaktion?« fragte der Zweite Offizier Bayes.

»Wofür soll ich es sonst halten? Für einen Eroberungsversuch waren es zu wenige Schiffe und für eine Aufklärungsmission zu nah vor unseren Mündungen. Da bleibt eigentlich nur noch ein Terroranschlag. Die Rebellen wollen uns auf Trab halten und dabei das Heldengedenken ruinieren. Die Feier ist ein wichtiges Signal an die Moral der Truppen und der Bevölkerung. Wenn ich ein Renegat ohne das geringste Ehrgefühl wäre, würde ich mir genau diesen Moment aussuchen.

Deshalb wäre auch niemandem geholfen, wenn wir jetzt noch dazu beitragen, dort unten die Pferde scheu zu machen. Ich schätze, der Commander wird trotzem in Kürze alles darüber erfahren. Vielleicht weiß er jetzt schon mehr als wir.«


[Rendili-System | Weltraum | Docks | CRK Silver Bullet] Lt. Lysander Scott, Besatzung (NPCs)
 
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[: Rendili-System | Rendili | Rendili City:||: Stadtzentrum | Kulturpalast | Haupthalle :||: Commander Serenety Akaji, Lt. Commander Halijc'arl'ajkartia, Commander Avalosh`ari`nuruodo und andere Gäste :]

Mit einem nicken quittierte Serenety, dass Halijc’arl’ajkartia erstaunt auf der einen und erfreut auf der anderen Seite feststellte, dass sowohl sie als auch Seren in vielen Punkten gleich oder ähnliche Ansichten besaßen. Ein leichtes Beugen ihrer Augenbraue zeugte davon. Interessant war, dass die Chiss nun dazu überging auf ihre Kampfkunst genauer einzugehen. Sie übte eine Kunst mit dem Namen „Die Technik der leeren Hand“ aus. Da Serenety nicht nur ein großes Interesse in für die unterschiedlichsten Kampfkünste besaß kannte diese sich natürlich mit den Meisten auch aus. Jene Technik die Carla beschrieb kam ihr bekannt vor nicht zuletzt, da es in ihrem eigenen Volk ähnlich Kampfkünste gab. Der Fokus bei Carla’s Kampfkunst lag darin die Energie des Angreifers gegen ihn selbst zu verwenden. Etwas was es in einigen Kampfkünsten gab die in den unterschiedlichsten Kulturen praktiziert wurden. Die Meisten dieser Künste besaßen einen gemeinsamen Ursprung oder wurden in jahrelanger Ausübung verändert um sie an die Gegebenheiten anzupassen. Der Waffenlose Kampf war eine Herausforderung und Serenety’s Meinung nach besaß jede Technik ihren wirklichen Ursprung in ihrem Volk. Einen Kampf niemals zu beginnen sondern dafür Sorge zu tragen das wenn, der Gegner den Angriff übernahm, denn ersten Schritt tat sollte der Fokus sein. Natürlich war es dann auch wichtig darauf zu achten, dass er nicht gänzlich zum Zuge kam um ihm so auch keinerlei Gelegenheit zu geben einen neuen Angriff starten zu können. Kampfkunst war etwas völlig eigenes und die unzähligen Formen die existierten verbanden dennoch etwas miteinander.

Carla erzählte, dass nach ihrer Versetzung zur imperialen Flotte diverse Gelegenheiten dazu hatte die Kampftechniken anderer Kulturkreise zu beobachten und sich diesen anzunähern. Für Serenety wäre interessant gewesen um welche Kulturkreise es sich dabei handelte. Die junge Exotin empfand die Worte der Chiss als nicht ganz zutreffend. Es gab natürlich Unterschiede zwischen den einzelnen Techniken, allerdings gingen sie alle mehr oder weniger aus einer Urtechnik hervor. Jedes Volk überarbeitete seine eigenen Technik natürlich um sie sich, seinen Fähigkeiten und Umständen anzupassen. Trotz allem besaßen sie nicht nur den gleichen Inhalt sondern auch die gleiche Einstellung. Carla erkannte richtig, dass im Kern jeder dieser Künste dieselben Ansichten und Grundsätze lagen. Was die Militärakademie anging, diese konnten zum einen schlecht auf wirkliche Kampfkunst oder Kampfsport eingehen da bei ihnen nur der harte Kampfstil trainiert wurde. Die Techniken des brutalen Tötens, schnell und effektiv. Alles andere spielte dabei keine wirkliche Rolle. Soldaten wurden gern als Kanonenfutter benannt. Für einen Soldaten, der sich im Krieg befand und jene waren gnadenlos. Sicherlich waren solche Fertigkeiten schnell erlernbar da es dabei nicht auf einen Stil oder etwas ähnliches ankam. Was zählte war Gnadenlosigkeit und die Fähigkeit zu töten ohne dabei mit der Wimper zu zucken. Die Axt war somit ein recht guter Vergleich. Diese war eine plumpe Waffe deren Einsatz nie so kunstvoll aussehen würde wie es mit einem Schwert möglich wäre.

Haijc’arl’ajkartia’s Blick glitt ebenfalls in Richtung des Captains und dessen Flirt. Beide waren verschwunden. Serenety hatte es in den letzten Minuten geschafft keinerlei Gedanken an sie zu verschwenden, sondern konzentrierte sich auf das Gespräch mit ihrer Partnerin. Carla bekundete nun ihrerseits Interesse. Für sie schien Serenety den Eindruck zu erwecken ebenfalls eine Kampfkunst auszuüben. Eine? Genau genommen übte Serenety eine ganze Reihe von unterschiedlichen Stilen aus. Die Chiss erklärte, dass sie gern bereit dazu sei mehr zu lernen um ihre eigene Technik verbessern zu können. Gern hätte die Commander sofort eine Antwort gegeben allerdings war dies nicht möglich, da die Musik erneut aussetzte. Tönender Applaus setzte ein, als ganz plötzlich mehrere Offiziere die Bühne betraten. Die Aufmerksamkeit der beiden Frauen wurde somit auf die Bühne gelegt und ihr Gespräch musst vorerst warten. Celda führte die vierköpfige Gruppe an und ihm war deutlich anzusehen das er diesen Moment mit jeder Faser seines Körpers genoss. Über das ganze Gesicht strahlend winkte er der Masse zu. Ihm folgte General Vornell, Admiral Pell und Rear Admiral Thorne. Selbstbewusst trat Celda an das Rednerpult um seine Stimme zu erheben. Auch er zelebrierte förmlich diesen Moment bis ausreichend Stille eingetreten war. Erst als es fast völlig Still geworden war konzentrierte er sich auf seine Zuschauer und begann. Er sprach von Corellia, davon das dieser Planet ein fester Bestandteil des Imperiums sei, sowohl physisch als auch geschichtlich Auf den Straßen Coronets hatte man gefeiert. Dort hatte man herzlich Phollow begrüßt, welcher einst der Imperator gewesen war, bis er verschwand. Celda ließ eine Kunstpause folgen ehe er dazu überging zu berichten, dass sie die Schlacht zwar verloren hatten, dabei gute Männer und Frauen gestorben waren – natürlich für noble Ziele und Ideale – und trotzdem durfte man in diesen düsteren Stunden nicht in Selbstmitleid versinken. Er machte darauf aufmerksam, dass ein guter Imperialer stets nach vorn blickte und eine geeignete Stelle zum Angriff suchte. Wieder ertönte tosender Applaus aus den Reihen jener, die vor der Bühne standen. Dennoch war es von Nöten, dass sie jene nicht vergessen sollten, die an diesem Tag hart gekämpft hatten und sich durch ihre Taten ausgezeichnet hatten. Sie sollten der Helden gedenken die lebendig geblieben waren. Auch hier ertönte lauter Beifall und dies war etwas was Serenety wenigstens bestätigen konnte. Jene zu ehren die lebten und ihre Aufmerksamkeit ihnen zu widmen.

Im ersten Schritt rief man die einfachen Soldaten auf, die bei der aussichtslosen Verteidigung der Werften invalide geworden waren. Sie trugen Mechanische Prothesen an ihren Körpern. Von Zeit zu Zeit konnte man das Aufschluchzen von Angehörigen aus der Menge heraus hören. Sie alle schüttelten Celda die Hand. Serenety beobachete die Szenerie mit gemischten Gefühlen und konnte es ihnen dennoch nicht verdenken. Sie waren glücklich überlebt zu haben, auch wenn sie schwer verletzt worden waren. Trotz allem konnten sie sagen, dass sie Stolz auf sich und ihre Leistungen sein konnten. Den Leben zu „Huldigen“ hatte wenigsten weit mehr Bedeutung als dies für die Toten zu tun. Jeder dieser Invaliden erhielt seinen Applaus. Die Cam-Droiden filmten die Minuten wobei sie bei schweren Fällen etwas länger mitschnitten. Die Geehrten dankten dem General viele Male und lächelnd erwiderte dieser ihren Dank, indem er Höflichkeitsfloskeln äußerte und somit den Männern noch einmal etwas Ehre angedeihen ließ. Dann erklang über die Lautsprecher eine feierliche Stimme, welche Commander Sharin aufforderte auf die Bühne zu kommen. Serenety warf dem Commander einen Blick zu, als dieser sich von den beiden Damen verabschiedete.

General Celda sprach aus, dass sich Sharin als Kommandant der Valkyrie mutig den feindlichen Horden gestellt hatte und nicht eine einzige Sekund daran gedacht hatte Fahnenflucht zu begehen sondern eisern bis zum Rückzugsbefehl gekämpft und ausgeharrt hatte. Rear Admiral Thorne hatte lobenden Worte für ihn gefunden. Er sollte als Vorbild für kommende Generationen gelten, so meinte der stolze Vorgesetzte. Diese Meinung teilte ebenso das Imperiale Command. Eine schmale Schatulle wurde hervorgeholt, dann fuhr Celda fort, dass im Namen des höchsten Militärgremiums der Streifkräfte Avalosh’ari’nuruodo zum Captain der Imperialen Flotte mit all seinen Verpflichtungen und Privilegien befördert wurde. Zuletzt wurden die Glückwünsche ausgesprochen. Lauter Beifall erhob sich und Serenety beobachtete, wie Aaronson und Mengsk damit kämpften ihre Gesichtsentgleisungen zu verbergen. Celda brachte das neue Rangabzeichen an der Brust des Chiss an nachdem er das alte abgenommen hatte. Die Hände wurden geschüttelt und das Publikum applaudierte weiter. Aus dem Commander war ein Captain geworden und für Aaronson wäre dies noch schlimmer, da Sharin nun noch ein Stück weiter über ihm stand. Für Serenety war es eine Art Genugtuung zu sehen das die Chiss ihren Weg gingen und in den Reihen der Offizier vorankamen. Es dauerte lange bis der Applaus verebbte oder so leise wurde, dass man erneut in ein Gespräch übergehen konnte. Serenety wandte sich erneut an Carla um ihr eine Antwort geben zu können.


„Die von ihnen beschriebene Technik oder Kampfkunst sagt mir etwas. Seinen Fokus darauf zu legen die Energie des Angreifers gegen ihn selbst zu verwenden ist etwas was die meisten Künste ausmachen. Ein Kampf sollte stets von der Gegenpartei erfolgen und nicht von einem selbst. Ihn dabei wie sich sagen nicht gänzlich zum Zug kommen zu lassen ist die Kunst darin. Allerdings gibt es für jede Kampfkunst eine Ursprungstechnik welche im Laufe der Jahrtausenden weiterentwickelt und auf die jeweiligen Völker angepasst wurde. Der Kern einer solchen Technik ist in dem aller Meisten Fällen der gleiche. Ansichten und Logiken vereinigen sich. Die Militärakademie ist in ihren Fertigkeiten alles andere als das, was Stil besitzt. Für Soldaten zählt der Kampf, das Töten was gnadenlos durchgeführt wird, effektiv und schnell gehen muss. Was sie lernen sind Grundfertigkeiten des Kampfes mehr aber auch nicht. Ihr Vergleich ist gut. Die Axt stellt den Soldaten dar und das Schwert einen Kampfkünstler. Auch wenn es schwer erscheinen mag einen Vergleich ziehen zu können so wird ein wahrer Kämpfer, der die Kampfkunst beherrscht und sich dieser widmet einen einfachen Soldaten besiegen. Eine Axt besitzt weder Eleganz noch etwas ähnliches. Sie ist ein Werkzeug, in mancherlei Hinsicht ein einfaches und dennoch effektives. Ein Schwert hingegen ist nicht einfach. Es zu beherrschen, wahrhaft zu beherrschen bedeute Präzision. Seinen Körper, den Arm und das Schwert in Einklang zu bringen gelingt nicht jedem und erfordert dahingehend jahrelanges Training. Nicht jeder der von sich behaupte ein Schwertkünstler zu sein ist auch einer.“

Serenety setzte eine kurze Pause an und blickte der weiblichen Chiss direkt in die roten Augen.

„Stolz kann jeder auf seine Traditionen sein. Sie liegen mit ihrer Vermutung richtig Lt. Commander Halijc’arl’ajkartia. Ich selbst übe den waffenlosen Kampf aus. Allerdings praktiziere ich mehrere Stile und Techniken, wobei ich auch den Kampf mit Waffen ausführe. In meinem Volk gibt es eine große Vielzahl von Stilen und Techniken und bei jeder von ihnen wird sehr großen Wert drauf gelegt diese zu perfektionieren, darin ein Meister zu werden. Eine dieser Formen ist unter anderem das Taijiquan. Einfacher ausgedrückt das Schattenboxen. Dabei handelt es sich um eine innere Kampfkunst, welche sowohl für den bewaffneten als auch für den unbewaffneten Nahkämpfer ist. Andererseits wird dies auch häufig als System der Bewegungslehre oder der Gymnastik betrachtete, so das Gesundheit, die Persönlichkeitsentwicklung und der Meditation gefördert wird. Sprich sie dieser dienen. Der eigentliche Kampfkunstaspekt tritt vor diesem Hintergrund oft immer häufiger zurück und verschwindet teilweise auch gänzlich. Taijiquan hat verschiedene Formen. Es gibt verschiedene Stile und Unterstile. Es gibt so viele Kampfkünste in meinem Volk, dass es gar nicht so einfach ist sie alle zu erklären und dies würde wahrscheinlich auch wesentlich mehr Zeit in Anspruch nehmen als wir haben. Für mich ist die Kampfkunst etwas besonders, etwas wo man seinen Geist mit seinem Körper in Einklang bringt den darum geht es letztlich. Es wäre schwer zu sagen was ich in dieser Richtung nicht mache. Die Traditionen meines Volkes leben in mir und ich praktiziere dies in meiner Freizeit.
Ich denke es würd einiges geben was ich ihnen zeigen und worüber wir sprechen könnten. Allerdings sollte man sich dafür wenigstens einen ganzen Tag Zeit nehmen.“


Dieses Gespräch tat ihr gut und lenkte sie zudem von dem „Pärchen“ ab über welches sie sich nur ärgern würde wenn sie wüsste, was vor sich ging, sie jedes kleinste Detail mitbekommen hätte. Es war gut das sie dies nicht hatte. Ihre Laune hatte sich nicht verbessert dennoch war es nicht ersichtlich. Sie hatte sich im Griff, mehr als nur im Griff und auf ihrem Gesicht lag nichts, rein gar nichts. Jegliche Gefühlsregung war gewichen. Ihre Augen waren kalt, nichtssagend und dennoch freundlich.

„Ich bin gespannt ob Captain Avalosh’ari’nuruodo sich erneut zu uns gesellen wird oder ob er andere Pläne verfolgt nachdem man ihn von der Bühne lässt. Mich jedenfalls erfreut es zu sehen, dass ein Mann ihres Volkes den Aufstieg zum Captain gemacht hat auch wenn dies natürlich einigen Subjekten nicht gefallen wird. Wir können gespannt sein war an diesem heutigen Tag noch so geehrt wird.“

[: Rendili-System | Rendili | Rendili City:||: Stadtzentrum | Kulturpalast | Haupthalle :||: Commander Serenety Akaji, Lt. Commander Halijc'arl'ajkartia, Commander Avalosh`ari`nuruodo und andere Gäste :]
 
[Rendili Systems -Rendili - Kulturpalast – Haupthalle-Buffettafel] mit Gordon und u.a Serenety, Kevora, Sharin usw.

Aaronson teilte nicht den Rachegedanken von Arcturus, eher sprach er von den Fehlern die das Imperium gemacht hatte und das der Imperator mit seiner Säuberung dem Imperium geholfen hatte. Das Unkraut wurde ausgerissen, die guten Pflanzen somit gestärkt. Gewiss, die Anzahl an Pflanzen war geringer geworden und doch würde das Imperium auf lange Sicht gestärkt daraus hervorgehen. Wie lange dies dauern würde, bis das Imperium wieder seine Territorien zurück eroberte war ungewiss. Aus diesem Grund sollte man immer sein Bestes geben, denn wenn man dies tat dann würde eben jener Tag immer näher und näher rücken, so weit bis er an der Tür klopfte und ein neues, goldenes Zeitalter begann. Eben jenes würde eines sein ohne schlechte Nichtmenschen, Verräter, Partisanen und schlimmerem.
Einige Minuten waren die beiden Herren mit belanglosem Smalltalk, sowie dem Verzehr einiger Häppchen, beschäftigt als aufeinmal ein tosender Applaus begann. Aufmerksam wie ein aufgeweckter Adler blickte Arcturus hinauf zur Tribüne, wo Krynn Celda, Legende des Imperiums, mit anderen Offizieren auf die Tribüne trat. Nach kurzem Zögern legte Arcturus sein Häppchen zur Seite, um in den Applaus mit ein zu stimmen. Als er abebbte und Stille einkehrte, lauschte der bärtige Offizier der Rede des Generals. Die Rede sprach genau das aus was jedem Imperialen im Kopf herum ging, die Unterdrückung der Rebellion und die Wahrung der neuen Ordnung. Nach dieser wunderbaren Rede begangen die Ehrungen der einfachen Soldaten. Soldaten, welche Körperteile und fast ihr Leben bei der Verteidigung Corellias verloren hatten. Schweigend verfolgte er die Ehrungen, bis ein Commander auf die Tribüne gerufen wurde. Als der aufgerufene Offizier auf die Bühne trat hob Arcturus überrascht eine Augenbraue, beim Offizier handelte es sich um eben jenen Chiss welcher sich in das Gespräch zwischen Akaji, Carla, Arcturus und Gordon eingemischt hatte und dabei einen besseren Eindruck hinterlassen hatte als die beiden Frauen. Nach einigen lobenden Worten wurde der Offizier in den Rang eines Captains erhoben, etwas was Arcturus die Meinung minimal vergeigte. Ein Chiss als Captain? Als nächstes würde ein Neimodianer Commodore werden.


"Hoffen wir, das es sich beim Captain Sharin um eine der besonderen Ausnahmen handelt, welche es Wert sind solche Verantwortung zu erhalten, zumindest hat er bereits sein Können über Corellia bewiesen."

Sprach er leise zu Gordon, bevor er ein Häppchen vom Buffettisch nahm und in dieses hinein biss. Er war gespannt welche Beförderungen noch auf der Tagesliste standen. Einige Offiziere würden sicherlich nach Corellia es verdient haben in höhere Ränge vorzustoßen. Gordon etwa wäre sicherlich ein guter Commander.

[Rendili Systems -Rendili - Kulturpalast – Haupthalle-Buffettafel] mit Gordon und u.a Serenety, Kevora, Sharin usw.
 
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