Rendili

[Rendili-System | Rendili | Hauptstadt | Kulturpalast | Festsaal] Gordon Aaronson, Arcturus Mengsk

Gordon Aaronson fand großen Gefallen am nächsten Teil der Zeremonie und sparte nicht am Beifall. General Celda war ein charismatischer und redegewandter Anführer, dem es sicherlich im Blut lag, seine Soldaten für eine Schlacht anzuspornen. Dieses Talent wendete er auch hier an, indem er an Pells Rede anknüpfte und ebenfalls den Durchhaltewillen der imperialen Streitkräfte beschwor. Das Bild vom ›süßen Tod fürs Vaterland‹ nahm im Geist des Lieutenant-Commander noch buntere Farben an. Doch nicht nur der Toten, sondern auch der Lebenden wurde gedacht. Viele Soldaten hatten das Glück gehabt, mit dem Leben davonzukommen, dafür aber mit dem Verlust ihrer Gesundheit bezahlt. Dass man sich um sie kümmerte - nicht nur mit der verdienten Ehrung vor den laufenden Kameras, sondern auch mit mechanischen Implantaten als Ersatz für ihre verlorenen Glieder, die sie sich von ihrem Sold nicht hätten leisten können - rührte Aaronson. Es verlieh dem Imperium etwas Familiäres, Väterliches. Sie hielten zusammen und ließen auch diejenigen nicht im Stich, die in Ausübung ihrer Pflicht auch die Möglichkeit geopfert hatten, dieser weiter gerecht zu werden. Es war gut zu sehen, dass die Armee auch ihre einfachen Soldaten nicht fallen ließ, wenn sie zum Kriegsdienst nicht mehr taugten.

Nachdem Celda und die versammelten Gäste den Kriegsversehrten ihre Anerkennung gezollt hatten, kamen nun die Beförderungen. Als ersten Offizier, der an diesem Tag in einen höheren Rang erhoben werden sollte, rief er eine Person namens Sharin auf. Der Name sagte Gordon nichts, doch als der Mann sich aus der Menge löste und auf die Bühne trat, bemerkte er, dass dieser kein gänzlich Unbekannter war. Es war der Chiss, der sich ihnen vorhin vorgestellt hatte, allerdings aber unter seinem vollen Namen, den der Mensch sich nicht gemerkt hatte. Der General lobte seine Leistungen in der Schlacht von Corellia, wo er die Valkyrie befehligt hatte - einen schweren Kreuzer der Vindicator-Klasse, wie Aaronson zu wissen glaubte.

Nun stand der Blauhäutige also nicht nur einen, sondern zwei Ränge über ihm und würde wohl zeitnah das Kommando über einen Schlachtkreuzer oder gar einen Imperial-Sternenzerstörer bekommen. Neid und Missgunst keimten in dem Lieutenant-Commander auf.


»Ja, hoffen wir es...« murmelte Aaronson halb in Gedanken versunken eine Antwort auf Mengsks Bemerkung. »Aber es ist immer gefährlich, so jemandem ein wichtiges Kommando zu geben. Dieser Dias hat sich ja auch bis zum Captain und Führer einer Kampfgruppe hochgedient, bevor er sich als Verräter entpuppt hat... Verzeihung, Sir. Ich wollte die Entscheidung des Kommandos nicht in Frage stellen.«

Doch, genau das wollte er. In diesem ganz besonderen Fall. Aber es war unbedacht gewesen, das laut auszusprechen. Allerdings schätzte er Arcturus Mengsk nicht als die Art von Offizier ein, die einem daraus einen Strick drehte. Hoffentlich lag er damit nicht falsch.

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[: Rendili-System | Rendili | Rendili City :||: Stadtzentrum | Kulturpalast | Haupthalle :||: Flight Captain Aiden Thiuro mit etlichen anderen Gästen :]

Freimütig beleuchtete der trainierte Sergeant, Jorax Kevora, kurz und knapp die Hintergründe seiner Einheit. Genau wie ein Flügelpaar in einer Staffel stellte ein Trupp die kleinste Einheit innerhalb der Kompanie dar. Im Falle seines Sharpshooter Squads gehörten er und seiner Männer so zum Beispiel zur „Easy Company“. Den menschlichen Unteroffizier hatte man erst nach der Schlacht um Corellia zu seiner Einheit versetzt, da diese in den Kämpfen schwere Verluste erlitten hatte. Folglich hatte er – im Gegensatz zu seinen Untergebenen – weit weniger Bezugspunkte zu dieser Veranstaltung. Eine zusätzliche Information fand Aiden außerdem noch interessant. Durch ein „Integrationsprogramm“ hatte Kevora seinen Weg zum Imperium und in die Imperiale Armee gefunden. Denn trotz seines grässlichen Aussehens handelte es sich bei dem Soldaten um keinen Veteranen, sondern um einen frischgebackenen Sergeant. Erst vor Kurzem hatte er die Unteroffiziersausbildung absolviert.

Unter seiner ernsten, konzentrierten Miene staunte der Bastioner Elitepilot über diese Informationen nicht schlecht. Nach dem ersten Eindruck hätte er nie im Leben angenommen, dass dieser scheinbar normale Mensch ein Ex-Krimineller war, der nun auf ihrer Seite für Sicherheit und Ordnung in der gesamten Galaxie kämpfte. Dementsprechend zog er in Gedanken den Hut vor den Ausbildern auf Corulag. Anscheinend konnten sie wahre Wunder vollbringen – vorausgesetzt das Material stimmte. Bestand also Hoffnung für all die Rebellenwelten? Konnten sie wieder ins Imperium zurück finden? Irgendwie erschien ihm dieser Gedanke tröstlich. Schließlich gab er den unzähligen Verlusten einen Sinn. Sie kämpften und starben nicht umsonst, sondern für die richtige Sache. Unwillkürlich machte sich in Aiden eine spürbare Erleichterung breit.


„Mein Regiment ist als zusätzliche Sicherheitskraft anwesend, was meinen Kameraden einen guten Anlass gibt, von ihren gefallenen Brüdern Abschied zu nehmen“, sagte der Sergeant abschließend mit einem Glas Juri-Saft in der Hand.

Begleitet von einem verstehenden Nicken sagte der Flight Captain:
„Selbstverständlich haben sich Ihre Kameraden diesen Abend verdient, nach allem was Sie mir gerade erzählt haben.“ Kurz sah er nach Liz. „Und hoffentlich halte ich Sie nicht von Ihren Pflichten ab...“

Noch immer drängten sich Menschenmassen an die Buffets sowie die Bar. Stetiges Gemurmel hörte man hier und da. Manche sprachen vom Verrat der Hapaner, andere von der guten alten Zeit als man noch sicher durch die ganze Galaxie reisen konnte, weil es entweder keine Rebellion gab oder diese bestenfalls im Outer Rim ihre klägliche Existenz fristete. Nur einzelne, zusammenhangslose Fetzen drangen bis zu ihm vor. Gewohnt blendete er diese aus. Stattdessen schielte er dauernd zu Liz. Die corellianische Militärärztin unterhielt sich gerade mit Foster und dessen Begleitung. Wahrscheinlich war ihr das Gespräch, das Aiden und Kevora führten, zu formell, zu militärisch. Manchmal konnte er es der Frauenwelt nicht verübeln. Ein leichter Sexismus schwankte in seinen Gedanken mit, aber gegenüber dem Sergeant sagte er nichts. Er behielt seine Gedanken für sich – wie immer.

„Ich habe während meiner Grundausbildung viel von Ihrem Squad gehört und auch Ihr Name ist das ein oder andere Mal gefallen“, ergriff der Unteroffizier auf einmal das Wort. „Und ich muss schon sagen: es ist wirklich eine Ehre Sie kennenzulernen!“

Mit einem matten Lächeln warf Aiden ein: „Die Ehre liegt auf meiner Seite, Sergeant.“

„Was mich nur immer interessiert hat“, fuhr Kevora unbeirrt, aber etwas behutsamer fort. „Und ich hoffe, ich belästige Sie mit meiner Frage nicht allzu sehr - was ist Ihre Motivation? Wie gehen Sie mit dem Rausch des Gefechts um?“

Einen Moment überlegte der Pilot. Ernst zeichnete sein Gesicht. Zögerlich sagte er: „Eine sehr gute Frage, Mr. Kevora.“ Danach verfiel er wieder kurzzeitig in Schweigen. „Meine Motivation ist wohl meine Verpflichtung gegenüber dem Imperium. Eine sorglose Kindheit, eine umfassende Schul- und Militärausbildung und einen sicheren Staat darf man nicht leichtfertig hergeben. Man muss für die kommenden Generationen kämpfen, damit sie ebenfalls so glücklich aufwachsen können wie man selbst. Denken Sie einfach immer daran, dass das Imperium Ihnen ein zweites Leben geschenkt hat und schon haben Sie Ihre Motivation...“

Mehr konnte der Flight Captain nicht sagen, da mit einem Mal General Celda die Bühne betrat und höchstpersönlich den dritten Programmpunkt, „Ehrungen und Beförderungen“, einleite. Eine starke Portion Patriotismus schwang in seinen Worten mit. Damit knüpfte er wunderbar an das Thema der Eröffnungsrede an und traf zudem den Nerv der anwesenden Gäste. Immer wieder beflügelte lauter Beifall seinen appellierenden Monolog. Sie sollten an diesem Abend nicht nur die zahlreichen Toten ehren, sondern ebenso die Lebenden. Mit Mut und Tapferkeit hatten sie die Werftwelt verteidigt und manche hatten dabei schlimme Wunden erlitten. Eine Reihe Invaliden, die man ehrte, war dann nur noch das propagandistische i-Tüpfelchen. Dennoch war Aiden von dieser Szene bewegt. Instinktiv stimmte er – wie viele andere Gäste auch – in den euphorischen Applaus ein. Kaum jemand konnte in diesem Moment wirklich kritisch sein. Schließlich hatten diese Soldaten die schlimmsten Sachen erlebt und glaubten dennoch ans Imperium. Ebenfalls ein Zeichen dafür, dass sie für die richtige Sache kämpften und starben?

Danach folgte die Beförderung eines Chiss (Sharin). Mit ziemlich blumigen Worten rühmte General Celda dessen Taten in der Schlacht um Corellia. Wie viele andere Schiffe hatte sich dessen Kreuzer trotzig dem Feind gestellt. Hatte den direkten Weg zu den CEC-Werften versperrt. Kurzzeitig fragte sich der Elitepilot, ob er den Vindicator – trotz der Dunkelheit – in der Schlacht gesehen hatte. Aber am Ende entschied er sich dagegen. Zu schnell, zu unkoordiniert waren die Dogfights gewesen, um groß einen Blick auf andere Spektakel zu richten. Zudem dominierten noch immer die Erinnerungen an das Duell mit dem merkwürdigen Preybird sein Bewusstsein. Insgeheim musste Aiden gestehen, dass ihn dieser Kampf doch sehr gefordert hatte. Leider hatte man den gegnerischen Piloten bisher noch nicht identifizieren können. Erneut ertönte Beifall als man dem blauhäutigen Humanoiden das neue Rangabzeichen an die linke Seite der Brust steckte und anschließend anerkennend die Hand schüttelte. Etliche Cam-Droiden umschwirrten den Offizier.

Murmelnd kommentierte Aiden die Szene:
„Wer möchte nicht so befördert werden?“

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Rendili-City :: Kulturpalast/Haupthalle :: Captain Avalosh`ari`nuruodo, Commander Serenety Akaji, Lt.Commander Halijc'arl'ajkartia u.v.a.

Die Ausführungen von Serenety verfolgte die junge Chiss sehr aufmerksam und mit offenen Augen.
"Von diesem Taijiquan habe ich gehört, aber noch keinen näheren Bezug gehabt. Ich finde den Kampf mit einer Waffe genauso faszinierend, aber es gab kaum die Gelegenheit für mich dies näher zu studieren. Ich habe ab und an versucht meine Kenntnisse auf das Schießen mit Blastergewehren und Pistolen zu übertragen und die Ergebnisse sind auch nicht schlecht, nur würde ich es ungern mit einem Meister der Schwertkunst aufnehmen wollen. Ob Vibroklinge oder Lichtschwert, es ist faszinierend und doch so unterschiedlich in der Technik. Aber in einem Punkt fühle ich mich besonders in Ihren Ausführungen bestätigt Miss Akaji. Ich finde durch das mentale Training des Kampfsportes schneller zur inneren Ruhe und Konzentration. Sollte sich die Gelegenheit bieten, würde ich gern einmal ein Training mit ihnen absolvieren." erklärte Carla und fügte auf die Bemerkung über Captain Sharin hinzu:
"Das werden wir sehen, ob der frisch gebackene Captain weiter mit uns sich unterhalten möchte, oder ob man ihn im Medienrummel auch die Gelegenheit dazu gibt. Es erfüllt mich natürlich mit einem gewissen Stolz zu sehen, wie ein "Bruder" aus meinem Volk an solch einer Stelle so eine Ehrung bekommt, das ist nicht selbstverständlich. Ich bin überzeugt, dass er auch seine Beförderung verdient hat."

Das man sie, bei den Beförderungen an der sehr langen Leine hielt, das erwähnte die Chiss nicht. Würde es auch nicht immer mit einem gespielten Unterton des Bedauerns von ihren hisherigen Vorgesetzten ständig betont, so hätte sie auch weniger damit ein Problem gehabt. Ihr lag es nicht daran Lorbeeren zu sammeln und Orden einzuheimsen, doch die Aberkennung von erbrachter Leistung, nur weil sie eine Frau und dazu noch ein "Nicht-Mensch" war, störte sie gewaltig und führte dazu, dass sie zuweilen etwas kratzbrüstig auftreten konnte.
"Verzeihen Sie die Frage, wo tun Sie denn Ihren Dienst Commander Akaji?" fragte Halijc'arl'ajkartia mit echtem Interesse.


Rendili-City :: Kulturpalast/Haupthalle :: Captain Avalosh`ari`nuruodo, Commander Serenety Akaji, Lt.Commander Halijc'arl'ajkartia u.v.a.
 
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Wäre ihre emotionale Lage anders gewesen hätte sie wohl gelächelt als Carla erklärte, dass sie von Taijiquan schon einmal etwas gehört hatte aber sonst keinen näheren Bezug dazu besaß. Für Serenety war es stets sehr interessant zu hören wenn andere Völker sich für ihres interessierten, besonders wenn es sich dabei um die Kampfkunst handelte. Nicht jeder legte Wert auf solcherlei Dingen oder wollte genaueres wissen. Es gab ebenso Personen die reichlich wenig Euphorie zeigten und dazu neigten sowohl den Kampfsport als auch ihr Volk nur zu belächeln. Serenety konnte nicht verstehen wie man so geringschätzig mit etwas umgehen konnte oder wie man es fertig bringen konnte andere Kulturen einfach herabzusetzen oder sie auch noch zu beleidigen. Man mochte vielleicht nicht mit jeder Kultur etwas anfangen oder diese zu verstehen aber dies bedeutete noch lange nicht, dass man sie dann auch schlecht machen durfte. Intoleranz gab es viel und umso schöner war es zu sehen, dass diese junge Chiss weder intolerant noch arrogant war und gleichsam ein offenes Ohr besaß. Halijc’arl’ajkartia fand einen Kampf mit Waffen ebenfalls faszinierend und diesem Punkt ging es Serenety nicht anders. Wobei sie allerdings mit sehr vielen Waffen vertraut war, nicht zuletzt mit jenen ihres Volkes. Antike Waffen zudem durchaus ihr Element wobei wenn man ihr ein Lichtschwert in die Hand gegeben hätte sie damit auch umgehen würde und könnte. Carla hingegen war bisher nicht wirklich dazu gekommen sich in der Waffenhandhabung zu üben oder diese zu studieren. Schade eigentlich denn Serenety ging davon aus, dass sie sich gut als Schwertkämpferin machen würde. Die Chiss hatte dafür sich ab und an mit dem Umgang von Blastern und Pistolen befasst. Etwas was auch Seren beherrschte aber jene Gerätschaften waren nicht mal halb so faszinierend wie Schwerter oder ähnliche Gerätschaften. Als Halijc’arl’ajkartia erwähnte, dass es nur ungern mit einem Schwertmeister aufnehmen würde quittierte sie dies mit einem kurzen nicken. Dies konnte die junge Exotin nachempfinden und sehr gut verstehen. Mit jemanden in einem Kampf verwickelt zu sein welcher ein Schwert perfekt beherrscht war ein Todesurteil. In ihren frühen Jahren, in denen sie das Training mit einem Katana erlernt hatte oder anderen Waffen in dieser Richtung hatte sie viel beachten müssen. Auch wenn sie eine Begabung dazu besessen hatte, talentiert war so bedeutete dies jedoch nicht, dass man ein solches Schwert oder eine ähnliche Waffe einfach so aus dem nichts beherrschen würde. Training, hartes Training waren das A und O einer solchen Kunst. Viele neigten dazu sich selbst zu überschätzen und hatten ihre Quittung dafür erhalten. Keine sonderlich schöne Sache. Selbstüberschätzung war stets gefährlich und oft an der Tagesordnung weil man glaubte man wäre schon gut oder perfekt. Dennoch bekam man gelehrt dass man es nicht war, sobald man mit einem wirklichen Meister zu tun hatte. Serenety selbst hatte Unterricht von ihrem Großvater und Vater erhalten und beide waren Meister in der Führung eines Katana’s. Die Kampfkunst lag schon seit Jahrhunderten in der Familie und würde niemals wegzudenken sein.

Sie würde Carla einiges erzählen können sollte sie dies wissen wollen. Sicher, die junge Chiss hatte Recht, zwischen einer Vibroklinge oder einem Lichtschwert gab es unterschiede in der Handhabung, so wie zwischen jeder anderen Waffe auch. Serenety selbst hatte ein Lichtschwert bisher noch nicht in den Händen gehalten, dafür aber Vibroklingen. Jede Waffe besaß ein anderes Gewicht, eine andere Form und so war die Handhabung ebenfalls unterschiedlich. Sowohl ein Katana, als auch eine Vibroklinge oder sonst irgendeine Waffe in dieser Richtung war die Verlängerung eines Arms. Sie musste zum Teil des eigenen Körpers werden. Oft wurden jene Gerätschaften missbraucht. Eine schlechte Handhabe führte zu Verletzungen welche auch und oft tödlich waren. Durch das Mentale Training des Kampfsportes wurde man nicht nur schneller, sondern erhöhte die Konzentration und erhielt inner ruhe, etwas was Carla gut erkannt hatte. Mehr noch, es brachte Körper und Geist in Einklang, sorgte für eine hundertprozentige Harmonie und ermöglichte es einem so in eine Meditation überzugehen welche dem Körper noch einmal mehr Kraft verlieh. Halijc’arl’ajkartia wollte, sollte sich die Möglichkeit dazu ergeben ein Training mit Serenety. Diesem wäre sie sicherlich nicht abgeneigt.


„Es ehrt mich, dass sie schon von Taijiquan gehört haben, auch wenn sie bisher noch keinen näheren Bezug dazu hatten. Ein Kampf in diesen Techniken ist stets faszinierend. Im Waffenkampf sollten sie sich versuchen Miss Halijc’arl’ajkartia. Allerdings würde ich das Hauptaugenmerk auf Waffen mit einer Klinge richten. Schusswaffen sind eher primitiver, ihre Handhabung und den meisten fällen gleich und sie sind keine Herausforderung. Jede Waffe, gleich ob es sich dabei um ein Katana handelte, eine Waffe meines Volkes, einer Vibroklinge oder etwas ähnlichem bedeutet sehr viel Training und Können. Jede dieser faszinierenden Waffen wird zur Verlängerung des Arms und ist kein bloßes Spielzeug oder auch nur ein primitives Werkzeug. Wer dies behauptet und davon gibt es leider einige, kennt die wahre Größer einer solchen Disziplin nicht. Das sie der Ansicht sind es ungern mit einem Schwertmeister aufzunehmen ist verständlich, besonders wenn sie sagen das sie bisher noch nicht die Gelegenheit hatten wirklich Erfahrung darin zu sammeln. Es würde sie den Kopf kosten ganz ohne zweifel.

Ja das Training bewirkt sehr vieles. Ebenso bringt es aber auch Körper und Geist in Einklang. Vereint es. In meinem Volk besitzt sowohl der Waffenlos als auch der Bewaffnete Nahkampf eine große Bedeutung. Die Ansichten dahingehend können sich bisweilen unterscheiden, wie es auch in anderen Kulturen der Fall ist. Auch darüber könnte man lange Gespräche führen. Ich stehe ihnen gerne zur Verfügung sollen sie die Zeit und die Muse finden einmal mit mir trainieren zu wollen.“


Serenety ließ es als Angebot stehen. Carla würde diejenige sein welche sich dazu entscheiden konnte es anzunehmen oder aber es abzulehnen. Da sie jedoch schon erwähnt hatte, dass sie gern einmal ein Training mit Seren absolvieren wollte war es an ihr dafür Sorge zu tragen, dass auch einmal eines stattfinden würde. Die Chiss ging kurz auf ihre Worte bezüglich Sharin ein. Dieser würde natürlich erst einmal mit dem Medienrummel beschäftigt sein. Serenety schätzte den Mann schon dahingehend ein, dass er sich gern im Rampenlicht präsentieren würde. Sie gönnte es ihm und es war ihr sogar lieber dabei ihn als Chiss zu sehen als Aaronson oder Mengsk darin beobachten zu müssen.

Halijc’arl’ajkartia wollte in Erfahrung bringen auf welchem Schiff die Exotin diente. Echtes Interesse klang bei ihrer Frage mit und Serenety ließ sich einen Augenblick zeit bei der Antwort. Wahrscheinlich ging die Chiss davon aus, dass sie ihr eigenes Schiff befehligte, was zur Zeit jedoch noch nicht der Fall war. Sicherlich hätte sie dies schon tun können und sehr wahrscheinlich wäre sie dazu sogar fähig allerdings hatte sie bisher keinen Grund darin gesehen ihren Posten als ersten Offizier aufzugeben. Zwar wollte sie ein eigenes Kommando haben, wollte sich damit aber noch einem Moment Zeit lassen. Die Verantwortung die mit einem eigenen Kommando in Verbindung stand war groß. Es war keine Frage des sich nicht zu Trauens gewesen doch nach dem Vorfall auf Despayre sah sie sich noch nicht gänzlich in der Lage dazu ein eigenes Schiff zu führen. Sich dies einzugestehen hatte sie jetzt erst geschafft. Erst einmal würde sie all dies hinter sich lassen müssen, ehe sie die nächste Etappe ihres Zieles würde ansteuern können. Zum anderen hatte sie Zeit und wollte nichts überstürzen.


„Mein Dienst findet zur Zeit an Bord der Pandora statt. Ich diene als erster Offizier unter dem Kommando von Captain Murata. Ich glaube, dies könnte sie vielleicht ein wenig überraschen, da ich meine, dass sie wohl eher damit gerechnet haben, dass ich ein eigenes Schiff anführe.“

Serenety legte eine kurze Pause ein, wobei sie der Chiss noch immer in die roten Augen blickte.

„Fragen sie nicht warum ich noch kein eigenes Kommando führe. Meinte Antwort darauf wäre alles hat seine Zeit. Sie hingegen besitzen schon ein eigenes Kommando, wobei sie mir irgendwo Leid tun, da sie zu Aaronson’s und Mengsk’s Verband gehören. Zum anderen können sie von Glück sagen nicht auf einem dieser beiden Schiff direkt dienen zu müssen. Beide Männer würden sie sonst sicherlich umso mehr spüren lassen, dass sie eine Chiss und auch noch eine Frau sind.“

Serenety’s hinter dem Rücken verschränkte Arme, ganz der Offizier eben, blieb stehen und beendete vorerst ihren Spaziergang welchen sie nach der Beförderung von neuem begonnen hatten.

„Sagen sie mir Miss Halijc’arl’ajkartia, wie ist es für sie auf der Aurora ihren Dienst zu tun und somit als Kommandantin über Menschen und Nichtmenschen zu befehligen. Ich nehme an, dass ihre Crew sich in ihren Rassistischen Äußerungen zurückhält. Oder jene zumindest nur in ihren Gedanken ausspricht.“

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Die Beförderung

[ Rendili – Oberfläche – Rendili City – Kulturpalast – Eingangshalle ] Sharin, Halijc'arl'ajkartia, Serenety Akaji

Sharin gönnte sich erst einmal einen großen Schluck seines wunderbar schmeckenden Getränkes. Er wusste, dass er auf einer solchen Veranstaltung nicht zu viel trinken sollte, doch hatte ihn der letzte Abend in der Offiziersbar gezeigt, dass er deutlich mehr als andere, zum Teil sogar stämmigere Männer vertrug. Das leicht berauschte Gefühl des Alkohols war ihm demnach im Moment auch sehr fremd, er trank eher um irgendetwas zu tun zu haben, während die beiden Frauen ihr Gespräch fortführten, insbesondere, wenn er nicht gerade mitsprechen konnte. Vorher hatte ihn Commander Akaji in wirklich rüden Ton vorgeworfen, dass er nichts von Psychologie verstehen würde und ihm in direkter Form indirekt Dummheit vorgeworfen. Dass sie wirklich so wenig Feingefühl für eine höfliche, diplomatische Ausdrucksweise hatte und ihre Gefühle so wenig hinter dem Berg halten konnte, überraschte den blauhäutigen Humanoiden doch sehr. Vorher hatte er sie für sehr kompetent und rationalistisch analysierend gehalten, doch die getätigte Aussage ihm gegenüber veranlasste ihn zu einem Umdenken ihr und auch seinen schmeichelnden Worten gegenüber. Auf so eine grobe Unhöflichkeit musste er reagieren, allerdings durfte er sich nicht selber in die Sümpfe der Taktlosigkeit begeben. Ein recht schwieriges Unterfangen.

„Nun, wie viele andere Offiziere auch habe ich mich an der Akademie sehr wohl mit Psychologie befasst. Allerdings halte ich mich für jemanden, der auch im pädagogischen theoretischen Bereich einige Kompetenzen vorweisen kann. Diese Kenntnisse veranlassen mich auch zu der Annahme, dass man den Völkern unter der Neuen Ordnung nicht alle Freiheiten einräumen darf. Wie kleine Kinder muss man sie erziehen, damit sie ein gleichberechtigtes Mitglied der intergalaktischen Gesellschaft werden. Und wenn sie Fehler machen, darf man dies nicht einfach so hinnehmen, denn sonst werden sie diese Fehler auch in Zukunft machen. Man muss sie mit dem einen oder anderen Mittel zurechtweisen. Falls Sie eine anderen Meinung vertreten, ist das Ihr gutes Recht, aber ich verbleibe in dieser Sache auf meinem Standpunkt.“

Mit der Aussage, dass man den Gegner in all seinen Facetten kennen müsse, bevor man sich ihm in den Weg stellt, hatten beide Gesprächspartner von ihm durchaus Recht und er pflichtete ihnen mit einem kleinen Nicken bei. Als dann das Gespräch in Richtung irgendwelcher Kampfkünste ging, konnte sich Sharin allerdings nicht mehr wirklich beteiligen. Er hatte so etwas noch nie ausprobiert und schoss lieber Gegner mit seinem Blaster, mit dem er eigentlich keine schlechten Ergebnisse erzielte, tot. Bisher war es allerdings noch nicht vorgekommen, dass feindliche Entertruppen auf sein Schiff gekommen waren, sodass seine Waffe noch nicht zum Einsatz gekommen war. Glücklicherweise, musste man sagen, da ein Kampf seiner Meinung nach sowieso schon verloren war, wenn es dem Gegner gelang, eigene Truppen auf sein Schiff zu bringen. Da mussten vorher zu viele Fehler gemacht worden sein.

In seiner Analyse der Sachlage waren so auch viele Fehler gemacht worden. Dass die Werftanlagen in derartiger Weise nur von einem einzelnen feindlichen Schiff angegriffen werden konnten, musste zwangsläufig heißen, dass der Feind deutlich mobiler und tollkühner war, als sich der Chiss eingestehen hatte wollen. Die beiden Frauen hatten wohl oder übel Recht gehabt und das musste er nun noch einmal erwähnen.

„Im Übrigen muss ich meine Aussage von eben korrigieren. Wenn ein republikanisches Kriegsschiff sich in diese Gefilde vorwagen kann, muss sowohl der Kommandant des Schiffes wahnsinnig sein als auch die Front viel schneller in Richtung Rendili verschoben worden sein, als uns wirklich lieb sein kann. Vermutlich haben Sie beide dann doch recht in der Annahme, dass der Rebell stärker ist, als vermutet. Ich entschuldige mich für meine falschen Worte.“

Diese letzte Entschuldigung meinte er sogar wirklich aufrichtig. Die Situation war schon recht peinlich für ihn. Vor einigen Minuten hatte er noch geglaubt und auch verkündet, dass der Corellian Trade Spin bis nach Coruscant recht sicher war und in diese Richtung vorerst kein Angriff erfolgen würde, und nun musste er feststellen, dass ein dreister Rebell seine Aussagen als Schwachsinn entlarvt hatte. Das galt es noch einmal zu analysieren.

Das Gespräch der beiden Frauen zog sich noch etwas in die Länge und der einzige Mann in der Runde nutzte die Zeit sich flüchtig in der Halle umzusehen. Die Bühne, auf der bis vor kurzem noch Admiral Pell seine Rede gehalten hatte, war verlassen, doch würde sie bestimmt gleich für irgendwelche andere propagandistische Zwecke wieder verwendet werden. Das Buffet, das an einer der Seiten aufgebaut worden war, schien wie ein Magnet zu wirken. Unzählige Lebewesen, überwiegend Menschen, standen vor den unzähligen essbaren Kostbarkeiten und griffen beherzt zu. Der schwarzhaarige Offizier bemerkte seinen eigenen Bauch, als er die Speisen sah, und erinnerte sich erst jetzt daran, dass er schon seit einiger Zeit nichts mehr gegessen hatte. Eigentlich wäre es bald an der Zeit wieder etwas zu sich zu nehmen. Doch in diesem Augenblick sah er wieder die beiden älteren Männer, die eben auf unangenehme Weise ihrem Gespräch beigewohnt hatten, und ihm verging der Appetit. Commander Mengsk, von dessen Familienclan der Nichtmensch schon einige unschöne Fakten gehört zu haben glaubte, und Lieutenant-Commander Aaronson standen etwas abseits von der langen Tafel und unterhielten sich nun in vertrauter Form miteinander. Wenn zwei Männer die gleichen politischen und weltanschaulichen Dinge vertraten, war ein Gespräch wohl um einiges einfacher zu führen, als wenn dem nicht so war. Dass die beiden eine äußerst konservative, chauvinistische Seite des Imperiums begrüßten, war durch ihre Bemerkungen von eben klar geworden. Trotzdem interessierte es den rotäugigen Commander, ob sie einem Waffenbruder doch aufgeschlossener waren, als einer Schwester. Allerdings wollte und konnte sich Sharin nicht einfach von seinen beiden Gesprächspartnerinnen losreißen. Zum einen wäre dies etwas ungalant gewesen, zum anderen interessierte er sich durchaus auch für die beiden schwarzhaarigen Offizierinnen, besonders für seine Artgenossin. Selbst für eine Chiss war sie ausgesprochen attraktiv, ihre roten Augen bildeten den für den auf Csilla geborenen Mann so bekannten Gegensatz zu der dunkelblauen Haut. Ihre rabenscharzen, leicht glänzenden Haare fielen locker auf ihre Schultern herab und ihre Uniform saß tadellos an dem wohlgeformten Körper. Wie lange hatte er schon nicht mehr mit einer Frau seiner Spezies verkehrt? Halijc'arl'ajkartia bot da eine Gelegenheit, wobei er noch nicht richtig einschätzen konnte, ob sie selber an ihm interessiert war. Und durch seine eiserne Maske kam sein leichtes Begehren sowieso nicht durch, darauf passte er sorgsam auf. Insofern konnte sie wohl selber nicht wissen, dass er sie durchaus interessant fand.

Als schließlich in den vorderen Reihen ein großer Applaus einsetzte, wurde der ansehliche Chiss aus seinen Gedanken gerissen und richtete seinen Blick auf die Bühne. Dort traten gerade General Celda, der bekanntestes Mitglied im Oberkommando der Armee und auch dem Commander kein Unbekannter war, Admiral Pell, der vormalige Redner, Rear Admiral Devaar Thorne, unter dem Sharin über Corellia gedient hatte, und ein weiterer hoher Militär auf die Bühne. Die Menge applaudierte immer frenetischer, insbesondere als der hoch dekorierte General dazu überging, am Mikrofon eine weitere pathetisch vollkommen überladene Rede darzubieten. Er appellierte darin noch einmal an den Durchhaltewillen der Imperialen Armee und indoktrinierte die Anwesenden noch mit der vom Oberkommando vertretenen Meinung, das Imperium solle immer offensiv auftreten und den Feind unter den gelackten Schuhen zerquetschen. Der Humanoid bewahrte sich gerade davor, genervt mit den Augen zu rollen, und hielt seine Maskerade aufrecht, doch innerlich fragte er sich zum wiederholten Male, was der ganze Spaß eigentlich sollte. Die ganzen Reden dienten wohl nur zur Selbstinszenierung, konnten deshalb aber auch getrost weggelassen werden.

Um einiges wichtiger war der nachfolgende Ablaufspunkt. Nachdem der auf der Bühne stehende Admiral eben noch die Verstorbenen und Gefallenen geehrt hatte, ging sein Kollege darauf ein, die noch Lebenden zu ehren. Dazu rief er einige verkrüppelte und zugerichtete Soldaten auf die Bühne, die die minimale Ausstattung an Prothesen zur Verfügung gestellt bekommen hatten, nun jedoch endlich einmal im Rampenlicht ihre körperlich sichtbare Treue zum Imperium vorzeigen konnten. Dass viele von ihnen frenetische Anhänger der Neuen Ordnung waren, konnte man selbst auf die mittlere Distanz erkennen, die das Podium und die kleine Dreiergruppe voneinander trennte. Sie strahlten über das ganze Gesicht und schüttelten eifrig die Hand des beliebten Kriegshelden, der artig lächelte und das Schütteln erwiderte, in seinem Inneren jedoch wohl nur Abscheu vor den übel zugerichteten Untergebenen verspürte. Die Laute der Klage der anwesenden Verwandten der Kriegsversehrten zeigte deutlich, dass es eben nicht nur positive, heroische Seiten hatte, dem Imperium zu dienen. Einen Hauch Mitleid verspürte sogar auch der ansonsten recht kaltherzige Chiss. So tragische Szenen boten eine gute Kulisse, um zu unterstreichen, welche Bestien die Rebellen doch waren. Wenn er selber einmal derart zugerichtet werden würde, hätte er sicher anderes im Sinn, als sich vor eine Kamera zehren zu lassen und seine Kriegswunden vorzuzeigen. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er noch nie darüber nachgedacht hatte, was er tun würde, wenn er wirklich nicht mit allen Körpergliedern aus einer Schlacht herauskommen würde. Schnell verdrängte er diesen Gedanken und gab sich mit damit zufrieden, dass er es einfach nicht dazu kommen lassen würde. Lieber starb er heldenhaft und ehrenvoll, als später als Krüppel weiterzuleben.

Anschließend ging Celda dazu über, nun die Befehlsträger ehren zu wollen. Mit fast unmerklich verzogener Miene schaute Sharin zur Decke. Er hatte sich in der Schlacht bewährt, hatte den Rückzug des Oberkommandierenden ermöglicht und hatte das geschafft, woran ein über ihm stehender Captain mit einem stärkeren Schiff gescheitert war. Doch all dies würde nichts nützen. Wenn er Glück hatte würde man den Nichtmenschen noch mit einem Orden abspeisen und dann zu seinen menschlichen Kollegen weitergehen, die zwar nicht so viel geleistet hatten, aber einfach über die richtige Abstammung verfügten. Der blauhäutige Humanoid hatte sich damit abgefunden, dass er hier nur Commander zweiter Klasse war, doch schmerzte es bei diesen Anlässen immer wieder, eben nicht gleichgestellt zu sein. Eines Tages würden ihm sein Intellekt und sein Ehrgeiz bestimmt noch einen Rang weiter bringen, doch war es nicht gerecht, welche rassischen Tendenzen unter der Oberfläche der Gleichheit in der gesamten Armee herrschten. Jetzt hieß es einfach, Contenance zu bewahren und den betreffenden Beförderten artig zu applaudieren und zu gratulieren. Vielleicht wurde ja Arcturus Mengsk mit seiner einwandfreien Abstammung und seinen richtigen Ansichten befördert?

„Commander Sharin, Kommandant des schweren Kreuzers der Vindicator-Klasse 'Valkyrie'.“

Mitten in das leise Murmeln der Menge fielen diese Worte aus dem Orbit herab und trafen den Angesprochenen mitten ins Herz, mitten in seinen wachen Verstand. Was wollte man von ihm? Sicher gerade wurden verschiedene Offiziere befördert, doch war es da nicht etwas geschmacklos, seinen Namen in die Halle hineinzutragen und so den Eindruck zu erwecken, dass er in der Hierarchie der Befehlsgewalt aufsteigen würde? Er war ein Chiss, nicht auf urimperialen Gebiet geboren, war nicht vollständig von der Neuen Ordnung beeinflusst und hatte gerade als Verlierer diesen Planeten erreicht. Als die umstehenden Personen ihm jedoch Beifall zollten und ihm mit Anerkennung und etwas Neid in die Augen blickten, sickerte das Faktum langsam, dann immer schneller in sein Gehirn ein, bis es wie ein Blitzschlag schließlich seinen vollen Verstand erreicht hatte.

„Entschuldigen Sie mich einen Augenblick“, war alles, was er zu den beiden Frauen verstört sagte. Fast schon von selbst setzten sich seine Beine in Bewegung und bewegten sich zielstrebig auf die Bühne zu, von der aus die hohen Militärs auf ihn herabblickten und ihn wohlwollend zu lächelten. Konnte es wirklich wahr sein? Konnte er wirklich einen kleinen Schritt auf einem langen Pfad zurückgelegt haben? Konnte er seiner verstorbenen Liebe wirklich im Geiste zurufen, dass er bald ihr trauriges Ende rächen würde und mit weitaus größeren Mitteln die verhassten Verräter ermorden, zerstückeln, zerfetzen würde?

Obwohl er seine Mimik wieder unter Kontrolle bekam, konnte er es so ganz wirklich nicht glauben, als er schließlich auf der Bühne stand und den Worten des lächelnden Generals zuhörte. Dieser berichtete von Sharins Einsatz über Corellia und den lobenden Worten dessen Vorgesetzten. Dass der hohe Militär nicht den Anstand besaß, den wirklichen, langen Namen des Chiss auszusprechen, ließ diesen im Moment vollkommen kalt. Viel bedeutender waren die anderen Worte, die auf ihn einprasselten und dennoch einen angenehmen Hauch hinterließen. Er wurde tatsächlich zum Captain der Imperialen Flotte ernannt! Als schließlich die neuen Rangabzeichen an seine Brust angefügt worden waren, durchlief ein warmer Strom seinen ganzen Körper. Zwar ließ er das erfreute Lächeln weiter auf seinem Gesicht und hatte auch den gesamten Körper soweit unter Kontrolle, dass keine Regung seine wahren Gefühle zeigte, doch schloss er für einen kurzen Augenblick die Augen und saugte jede Empfindung in ihm auf. Der laute Applaus brandete zu ihm auf, die Bühne vibrierte leicht und sein Atem ging nicht mehr so ruhig, wie er es sonst tat.

„Das ist für Dich, Salara“, rief er in Gedanken seiner verstorbenen Liebe zu, bevor er wieder die Augen öffnete und weiterhin mit einem selten freundlichen Lächeln die Glückwünsche der gesamten militärischen Führung, die in diesem Sektor versammelt war, entgegennahm. Besonders die Hand des Rear Admirals schüttelte er besonders.

Daraufhin drehte er sich um und richtete seinen Blick in die Menge. Immer noch wurde Applaus gespendet, sogar ungewöhnlich stark, wenn man sah, dass es sich bei dem Geehrten um einen Nichtmenschen handelte. Nun musste er eine dieser heroischen, überladenen Reden halten, um Eindruck in der Halle zu schinden und um selbst hartgesottenen Rassisten zu zeigen, dass er die Beförderung wenigstens ansatzweise verdient hatte.

„ich danke Ihnen, General Celda.“ – Er warf dem Angesprochenen einen Blick zu – „und zugleich allen Kameraden und Vorgesetzten, die während der vergangenen Schlacht mutig und treu Seite an Seite mit mir gegen diese Aufständischen gekämpft haben, die diese Galaxis mit reinem Chaos überziehen. Viele sind heute nicht hier und werden es auch nie mehr sein können. Sie haben ihr Leben dafür gegeben, dass wir sicher und friedlich heute ihrer Gedenken können.“

Den Vorfall im Weltraum sparte gerade beförderte Captain bewusst aus. Zwar wusste er nicht, wie weit sich das Gerücht verbreitet hatte, doch wollte er nicht, dass durch ihn jeder hier in Panik verfiel und die Trauerfeier abgesagt werden musste. Das wäre den gefallenen und lebenden Helden, zu denen das Oberkommando auch ihn zählte, nicht würdig gewesen.

„Doch muss an dieser Stelle auf die herausragende Rolle der beiden Flottenführer hingewiesen werden, die mit vollem Einsatz und klaren Verstand versucht haben, Corellia vor dem erwähnten Chaos zu erretten und möglichst viele Untergebene heil aus der Schlacht zu bringen. Admiral Zald Chevron hat sein Leben hergegeben, um den unerbittlichen Vormarsch des Rebells aufzuhalten und Tapferkeit auch über den Tod hinaus bewiesen. Und Rear Admiral Devaar Thorne hat durch seine sorgfältig ausgearbeitete Taktik überhaupt ermöglicht, dass an dieser Stelle wenigstens einige Überlebende derer gedenken können, die von uns gegangen sind. Ohne ihn wäre die gesamte Verteidigungsflotte verloren gewesen. Ich war nur ein kleines Glied in der Kette, die schließlich dazu geführt hat, dass auch wir dem Feind harte Schläge zufügen konnten. Die Nieten, die die Kettenglieder zusammengefügt und gehalten haben, waren diese beiden ehrenvollen Männer. Ihnen gilt mein außerordentlicher Dank. Lang lebe der Imperator!“

Schnellen Schrittes verließ der blauhäutige Offizier die Bühne, nachdem er vor Thorne salutiert war und ihm so ein weiteres Mal seine Anerkennung ausgedrückt hatte. Er hatte die kleine Rede ganz gut gemeistert, doch wollte er nun nicht weiter ihm Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen. Zwei Cam-Droiden verfolgten ihn etwas länger, verloren aber bald die Lust und drehten ab. Einige Hände hatte der Humanoid zu schütteln, bis er schließlich wieder zu den beiden Damen gekommen war. Gerade fragte die blauhäutige Halijc'arl'ajkartia die in der Rangfolge über ihr stehende Menschenfrau, auf welchem Schiff diese ihren Dienst versehen würde. Die Frage interessierte Sharin trotz der gerade erfolgten Beförderung, weshalb er sich wieder zu ihnen gesellte. Die Antwort passte er gerade so ab und bekam deshalb auch mit, dass die angesprochene Offizierin auf der "Pandora" diente. Mit diesem Schiff hatte er auch schon zu tun gehabt.

„Meine Damen, nach einer kleinen Unterbrechung bin ich wieder zurück. Ich vernahm gerade Ihre Worte, Miss Akaji, und muss gestehen, dass wir indirekt ja schon miteinander zu tun hatten. Mein Schiff hat sich Ihrer Kampfgruppe nach dem Ende der Schlacht ja angeschlossen, um den Rückzugspunkt anzusteuern, nicht wahr?"

Deren Kommentar, dass diese eben noch kein Kommando erhalten habe, registrierte er mit einem freundlichen Nicken. Er konnte ihr nachfühlen, wie es war, eine Zeit lang nur Untergebener zu sein, schließlich hatte er in seiner Jugend die Flotte der Chiss von einem Schiff aus erkundet und war dort nicht als Abkömmling eines hohen Militärs, sondern als normaler Kadett behandelt worden. Wenigstens hatte es dort keinen Rassismus gegeben, worauf die schwarzhaarige Menschenfrau nun zu sprechen kam. Aufmerksam schaute nun auch er die andere Chiss an und wartete auf ihre Antwort. Auf seinem Schiff behandelte man ihn jedoch immer mit dem nötigen Repsekt, weshalb er davon ausging, dass man dies genauso bei seiner Artgenossin tat.


[ Rendili – Oberfläche – Rendili City – Kulturpalast – Eingangshalle ] Sharin, Halijc'arl'ajkartia, Serenety Akaji
 
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[ Rendili System-Rendili-Hauptstadt-Magnaline 3000 ]mit Sakura, Wolves, Begleitdamen

Nach kurzer Zeit erreichten sie also den Kulturpalast...und trafen prompt auf einen dicken Haufen an Uniformierten Sturmtruppen, Panzern und weiteren Sachen die einfach nur "Unnützer Pomp" herausschrien. Jeremy fühlte sich richtig mies, wie er da auf dem Silbertablett durch die Reihen der hohen Lords&Ladies lief und direkt nach dem Eintreten in den Palast ein gigantischer Medienrummel sich um die beiden legte. Das gefiel ihm sogar noch weniger, er kniff einfach die Augen zusammen als die Paparazzios ebenso mit ihren Kameras blitzten wie SPMA-Ts ihre Strahlen abschossen. Glücklicherweise war das Duo Sakura und Jeremy eher am Rand auf den Bildern zu sehen bzw sie wurden kaum beachtet, eher wurde eine junge Frau (Sayuri) sowie 2 Männer (Aiden&Foster) in den Medienrummel reingezogen wie in einen Treibsand.

„Handelt es sich bei dem Herrn mit Bart dort drüber um deinen Onkel?“

Diese leise Frage ließ Jeremy kurz zusammenzucken, bevor er in die Richtung blickte in die auch Sakura blickte. Das Gesicht dort kannte er nur zu gut, hässlicher Bart, strenges Gesicht, ein Blick der sagt "Ich-bin-was-und-du-nichts-du-A*", jep bei dem Kerl da handelte es sich um seinen Onkel. Antworten konnte er Sakura aber noch nicht, denn die Musik wurde abgedreht und ein Kerl dem das Wort "Imperialer Offizier" auf die Gesichtszüge tätowiert schien trat auf die Tribüne. Er plapperte irgendwelchen Patriotischen Pathos und sprach von einer Dirne aus dem Hapancluster. Da die Hapaner für ihre Schönheit berühmt waren, hätte zumindest Jeremy nichts dagegen wenn sich diese Tenel Ka in das ein oder andere Bett legte. Bei den ganzen alten Säcken hier aber war das eine Beleidigung wenn eine Frau nicht von Sekunde 1 an am selben Kerl hing. Jeremy applaudierte kein einziges mal, dafür aber schwieg er mit den anderen um den Gefallenen zu gedenken. Danach begangen die Anwesenden sich wieder sich selbst zu widmen.

"So jetzt gehen wir mal lieber weg von den ganzen Paparazzis und von menem Herrn Onkel, ja genau das ist er nämlich, sonst erblinde ich noch."

***​

Einige Minuten später bediente sich Jeremy am Buffet, bewusst weit weg von seinem Onkel und dem altem Saftsack (Gordon Aaronson) der ihm hinterher dackelte wie ein abgerichtetes Hündchen. Besonders die Fischhäppchen schmeckten ganz gut, besser als jeder Mist den es auf den Raumschiffen gab. Sein genüssliches genießen der Häppchen wurde dadurch unterbrochen, das erneut irgendein Pathetischer Schwachsinn auf der Tribüne aufgesagt wurde. Der Mann der aber dort stand überraschte selbst Jeremy, es war nämlich Krynn Celda. Held des Imperiums, Idol ganzer Schulklassen und Schwarm aller Pubertierenden Mädchen. Schnell schob Jeremy sich das Häppchen in den Mund, schluckte dieses herunter und bahnte sich vorsichtig einen Weg durch die Anwesenden, bis er wieder an Sakuras Seite stand.

"Entschuldige das ich so lange gebraucht habe, die Häppchen waren zu gut."

Wisperte er ihr grinsend zu, bevor der General einem Chiss (Sharin) in den nächst höheren Rang verhalf. Der Name sagte Jeremy zwar nichts, doch konnte er sich gut das Gesicht seines Onkels vorstellen. Ein Nichtmensch mit einem höheren Rang als er aye aye das würde sein göttliches Selbstbewusstsein beschädigen.

[ Rendili System-Rendili-Hauptstadt-Kulturpalast-Haupthalle ]mit Sakura, Arcturus Mengsk, Sharin, Gordon Aaronson usw.
 
[: Rendili-System | Rendili | Rendili City:||: Stadtzentrum | vor dem Kulturpalast | Treppen :||: Captain Toji Murata mit Celina Kez (eigentlich Celessa Kenzee) :]

Kurzzeitig hatte der feine Nieselregen für frische, saubere Luft gesucht. Zwischen all den gläsernen Hochhäusern hielt sich noch etwas Nebel, aber langsam zog sich auch dieser zurück. Eine Böe fegte ungehindert über den Vorplatz, wirbelte sanft über die kleineren Pfützen und verschwand am Ende irgendwo im Nebel. Bis auf die fünfzig Panzer, die noch immer im Spalier standen, sowie die vier milchigen Obelisken war die quadratische Ebene verwaist. Toji und Celina, die auf der letzten Stufe der breiten Treppe zum Kulturpalast standen, waren wohl die einzigen Lebewesen. Doch in diesem Moment machten sie sich wahrscheinlich darüber keine Gedanken. Stattdessen genossen sie wohl eher die scheinbare Einsamkeit in der gigantischen Metropole, die Rendiliy City hieß.

Ihrem offenen Gesicht nach zu urteilen, hatte Toji die hübsche RSF-Lieutenant mit seiner Erzählung über Carida und Bastion mächtig beeindruckt. Als Offizier der Imperialen Flotte hatte er ständig die Möglichkeit durch die gesamte Galaxie zu reisen, während die Blondine auf Rendili blieb. Doch mit diesem Wissen fühlte sich der Captain kein bisschen der überlegen. Schließlich hatte er durch seine Karriere auf Kriegsschiffen niemals gelernt ein „normales“ Leben zu führen. Sein Zuhause war sein Schiff. Flüchtig kam ihm diese Erkenntnis in den Sinn, doch sie betrübte ihn nicht. Denn er kannte kein anderes Leben. Über die Jahre hatte er sich daran gewöhnt. Mittlerweile fühlte er sich in einem Schiff sogar wohler als bei so manchem Landgang. Er bemerkte das Funkeln in ihren Augen. Bewunderte sie ihn etwa für seine Taten? Für seine Pflicht?

Ohne zu wissen wie entlockte er ihr ein zuckersüßes Lachen. Danach entgegnete Celina beruhigend:
„In der Gegenwart eines Helden kann man sich nicht langweilen, Toji.“ Im nächsten Moment stieß sie eher spielerisch mit ihrem Ellenbogen in seine Seite. Ihre Stimme nahm zudem einen spaßigen Unterton an als sie sagte: „Aber wenn ich gewusst hätte wer Sie sind, hätte ich meine Holokamera mitgenommen. Und etwas anderes angezogen.“

Bei diesen vielen Komplimenten fühlte sich Toji unwillkürlich geehrt. Zwar gab er auf seinen einen Orden, die Bandschnalle „Schild von Bastion“, nicht viel, aber trotzdem tat ihm ihre Anerkennung gut. Inzwischen hatte der Flirt, seiner Meinung, nach einen Status angenommen, wo man nicht mehr so leicht das eigentliche Interesse herunterspielen konnte. Celina ließ da in ihren Worten und Taten keinerlei Zweifel. Plötzlich legte sie behutsam ihre zierlichen Arme auf seine Schultern, verringerte den Abstand zwischen ihren Gesichtern und suchte seinen Blick. Automatisch schlug Tojis Herz bei diesen Gesten schneller. Selten hatte er erlebt, dass die Initiative von der Frau ausging. Aufmerksam tastete der Blick seiner rotbraunen Augen ihr hübsches Gesicht ab. Hatte ihn die Blässe vorher noch ein bisschen gestört, empfand er es nun eher als „natürliche Schönheit“. Der Wunsch sie zu küssen stieg langsam in seinem Bewusstsein auf. Aber der Kommandant der „Pandora“ hielt sich zurück.

Erneut hauchte sie ihm mit einer faszinierenden Stimme ins Ohr:
„Aber da ich im Dienst bin, muss ich diese Aussage überprüfen. Fangen wir mit einer einfachen Frage an: Was sehen Sie gerade, Captain Murata?“

„Eine bezaubernde Frau...“, antwortete der Offizier selbstsicher und hielt dem Blick stand, während ihre streichelnden Fingerspitzen auf seinem Nacken eine Gänsehaut auslösten. „Jedoch würde sie in einem schicken Abendkleid wohl noch einen Tick besser aussehen...“

Er schmunzelte weiter, versuchte seine wahren Gefühle zu kaschieren. Schließlich kannten sie sich erst seit einer knappen halben Stunde und sie hatte ihn schon am richtigen Punkt erwischt. Offenbar hatte Celina in solchen Dingen ein leichtes Händchen – und glich damit ihm umso mehr. Weiterhin blickte Toji in ihre blauen Augen. Unwillkürlich kamen sie sich noch ein bisschen näher. Konnte er widerstehen? In diesem Moment war er sich nicht mehr sicher. Die scheinbare Einsamkeit, die der leere Vorplatz ausstrahlte, verstärkte nur noch das Gefühl. Mit einem Mal war ihm das Geschehen, das hinter den Flügeltüren seinen Lauf nahm, nicht mehr wichtig. Hatte die Lieutenant das geplant? Irgendeinen Hintergedanken verfolgte sie damit. Da war er sich sicher. Doch war es der Kuss? Hatte sie so früh den Entschluss gefasst?

„Kann ich das Verhör eigentlich abkürzen, wenn ich Sie jetzt sofort küsse?“, fragte er und langsam kamen seine Lippen den ihren immer näher.

Just in diesem Moment öffnete sich geräuschvoll die Flügeltür und kaum eine Sekunde später hörte Toji eine bekannte Stimme:
„Captain, ich muss mit Ihnen … äähhm...“ Peinlich berührt stand Fel'tin Morn, Staffelführer der „Ifrits“ auf der „Pandora“, vor den beiden und brauchte etwas Zeit, um sich zu sammeln. „Sir, hätte ich gewusst, dass ich Sie störe...“

„Sparen Sie sich Ihre Entschuldigungen...“, entgegnete der Schiffskommandant brummend, richtete seine Galauniform wieder und nahm automatisch die Haltung an, die man auf seinem Sternzerstörer von ihm gewohnt war. „Sie konnten es ja nicht wissen.“ Milde klang seine Stimme als er endlich fragte: „Nun, was kann ich für Sie tun, Mr. Morn?“

Der thyferrianische Pilot, ebenfalls in schicker Galauniform, streichelte nervös seinen Nacken, weil ihm sein Anliegen – gerade in Anwesenheit einer Frau – nicht gerade männlich erschien. Unter der obligatorischen Schirmmütze zeichneten sich einzelne Strähnen hellbraunen Haars ab. Im Vergleich zu Toji war der nicht nur schmächtiger, sondern etwas kleiner. Dafür besaß der TIE-Pilot ebenso ein entwaffnendes Grinsen. Obwohl der Commenorer in dieser Situation recht gelassen reagiert hatte, musterte er seinen Gegenüber ziemlich genau. Eine weitere Böe fegte über den Platz. Jedoch nahm der Kommandant der „Pandora“ diesen Luftzug nur beiläufig wahr. Irgendwo in der Ferne war eine Sirene zu hören, womit die Illusion der Einsamkeit endgültig Geschichte war. Seit der Captain seine Frage an den Thyferrianer gestellt hatte, war noch nicht einmal eine Minute vergangen. Trotzdem kam es ihm länger vor.

Endlich rückte Morn mit der Antwort heraus:
„Sir, der Kollege Vozar sprach vorhin davon, dass Sie einen Verwandten beim 'Wolve Squad' hätten.“ Ein hörbares Schlucken. „Nun. Könnten Sie uns mit Captain Thiuro bekannt machen, Sir?“

„Ms Kez, möchten Sie einem richtigen Helden die Hand schütteln?“, fragte Toji, nachdem er Morn ein Nicken als Antwort geschenkt hatte.

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[Rendili-System | Rendili || Rendili City | vor dem Kulturpalast | Treppen | Captain Toji Murata mit Celina Kez (eigentlich Celessa Kenzee)

Die angenehme frische Luft erfüllte Celessa mit neuem Leben. Wie froh sie doch war, die Trauerfeier hinter sich gelassen zu haben. Sie hatte etwas viel interessanteres gefunden. Ein leichtes Glitzern trat in ihre Augen, als sie zufrieden Tojis Reaktion auf ihre Annäherung bemerkte. Alles verlief wie geplant, sie machte ihrem Ruf als Meisterin der Manipulation wirklich alle Ehre.

Man musste kein Arzt sein um das schneller schlagende Herz ihres Gegenübers zu bemerken. Voller innerer Befriedigung genoss sie den bewundernden Blick der rotbraunen Augen. Ganz offensichtlich gefiel ihm, was er sah. Ein listiges Lächeln huschte kurz über das glatte Gesicht der jungen Agentin. Natürlich gefiel ihm das. Den Mann, den sie vollkommen kalt ließ musste man erst noch erfinden. Es war eine nützliche Eigenschaft für eine Verhörspezialistin, aber auch privat half es dabei zu bekommen, was sie wollte. Und wenn Celessa Kenzee etwas wollte, dann nahm sie sich es. So einfach konnte die Galaxis sein.

Tatsächlich schlug sich Toji erstaunlich gut. Sein Wunsch sie zu küssen war unverkennbar, aber noch widerstand er der Versuchung. Nun, noch. Alles nur eine Frage der Zeit. Celessa konnte spüren wie die Berührung ihrer Fingerspitzen eine Gänsehaut bei ihm auslöste, auch wenn sein Blick selbstsicher blieb. Der Captain schmeichelte ihr, dass sie eine bezaubernde Frau sei, aber in einem Abendkleid noch etwas besser aussehen würde. Amüsiert wölbte die junge Frau eine Augenbraue und enthüllte ihre weißen Zähne mit einem breitem Lächeln.


„Um mich in einem Abendkleid zu sehen müssen Sie mir aber mindestens ein Abendessen spendieren, Toji. Aber vielleicht können wir den Schritt ja überspringen.“

Nun, wenn der gute Captain so weitermachte würde er wohl mehr als nur sie im Abendkleid zu sehen bekommen, dachte sich die Agentin zufrieden und rückte ein Stückchen näher heran, und auch Toji verringerte den Abstand. Schelmisch fragte er, ob er das Verhör durch einen Kuss abkürzen konnte. Zufrieden leuchteten Celessas blaue Augen auf, und sie lachte leise, bevor sie Toji sanft mit der Fingerspitze über den Mund streichelte. Alles verlief wie geplant. Die Atmosphäre, ihr Verhalten, alles war perfekt auf Toji abgestimmt.

„Es könnte funktionieren…“

Flüsterte sie leise. Nur noch wenige Zentimeter trennten ihre Lippen, und Celessa spürte wie Tojis Zurückhaltung zusammenbrach. Jetzt gehörte er ihr. Ihr ganz allein. Voller Vorfreude schloss Celessa die Augen und lehnte sich vor als…

Ein lautes Knarren riss die junge Frau just in diesem Moment aus der Situation. Alarmiert riss sie die Augen auf, löste ihre Arme aus der Umarmung und war drauf und dran ihr verstecktes Vibromesser aus dem Ärmel zu ziehen als sie den Störenfried bemerkte. Ihre blauen Augen loderten vor eisiger Wut, und sie musste ihren Ärger schnell unterdrücken, bevor sie ihn noch niedergestochen hätte. Das wäre er romantischen Stimmung vermutlich nicht dienlich gewesen, zumindest nicht für Toji. Sie andererseits hätte es genossen, diesem Idioten das Messer in die Lunge zu rammen und zuzusehen, wie er starb. Der Tod anderer konnte sehr…interessant sein.

Mit einiger Anstrengung brachte sich die blonde Frau wieder unter Kontrolle, atmete tief ein und setzte einen neutralen Gesichtsausdruck auf. Ein schmächtiger junger Mann mit hellbraunen Haaren in einer Galauniform war die Quelle ihres Ärgers. Seiner Uniform nach gehörte er zum Sternjägerkorps. Er schien Toji zu kennen und war offenbar peinlich berührt den Captain in dieser Situation zu überraschen. Ihr Begleiter reagierte auf die Störung gelassener, strich seine Uniform glatt und nahm Haltung an, bevor er dem Fremden - offenbar hieß er Morn - verzieh und ihn fragte, was er für ihn tun konnte.

Celessa fühlte sich genötigt ebenfalls etwas zu sagen. Ihre Stimme war so kühl und glatt, dass sie einem Messer glich, bereit zu zustechen.


„Richtig. Sie konnten es ja nicht wissen.“

Pflichtete sie Toji bei, aber in ihrem Tonfall schwang eine subtile Drohung mit. Wie um sie zusätzlich zu ärgern ertönte in der Ferne eine Sirene und verzerrte mit ihrem Heulen die zuvor so passende Stimmung. Verdammt, sie hatte ihn doch schon fast gehabt ! Niemand nahm Celessa etwas weg, dass ihr gehörte. Morn erwähnte, dass Toji einen Verwandten beim „Wolve Squad“ hatte, der Elitestaffel der Flotte. Trotz ihres Ärgers fand sie das sehr interessant. Von seiner Familie hatte Toji gar nicht gesprochen. Und dann fiel der Name jenes illustren Verwandten. Captain*Thiuro, er war der Agentin ein Begriff. Ein Held, eine Berühmtheit. Und er war mit Toji verwandt ? Mor wollte offenbar, dass ihr Begleiter ihm Thiuro vorstellte.

Tatsächlich nickte der charmante Captain und fragte sie nach einer Pause, ob sie Lust hätte, einem echten Helden die Hand zu schütteln. Okay, das war definitiv nicht das, was sie geplant hatte. Aber kaum ein Plan überstand den ersten Feindkontakt, und Improvisation und Anpassung waren wichtige Tugenden. Also schön. Das Spiel wurde herausfordernder, aber sie würde gewinnen. Sie gewann immer.

Mit einem freundlichen Lächeln nickte sie Toji zu, bevor sie wieder an ihn herantrat und sanft seine Hand ergriff. Eine kleine Erinnerung an das, was er gerade verpasste.


„Es wäre mir eine Ehre. Ich hoffe nur für Sie, dass er nicht der hübschere Teil der Familie ist.“

Stichelte Celessa etwas, scherzhaft genug. Sie zwinkerte Toji zu.

„Aber nur unter zwei Bedingungen. Erstens, Sie versprechen mir, dass Sie nicht von meiner Seite weichen, egal wie viele Schönheiten sich dort tummeln. Lassen Sie ja meine Hand nicht los. Und zweitens…“

Lächeln trat Celessa noch einen Schritt näher und berührte mit ihren Lippen sanft Tojis Wange, bevor sie sich zurückzog und ihn mit ihren blauen Augen anblickte.

„…werden wir da weitermachen, wo wir aufgehört haben. Versprochen ?“

Ja, in der Tat. Dieses Spiel…hatte gerade erst begonnen.

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[: Rendili-System | Rendili | Rendili City:||: Stadtzentrum | vor dem Kulturpalast | Treppen :||: Captain Toji Murata mit Celina Kez (eigentlich Celessa Kenzee) und TIE-Captain Morn :]

Die magische Stimmung, die bis zu Fel'tin Morns plötzlichem Auftauchen zwischen Celina und Toji geherrscht hatte, war mit einem Mal verflogen. Denn ohne es zu ahnen hatte der schlanke TIE-Pilot das flirtende Pärchen just in dem empfindlichen Augenblick gestört als sich ihre Lippen gerade zum ersten Kuss treffen wollten. Wie peinlich dem Thyferrianer die Situation war, konnte man ihm noch immer an seinem schalkhaften, leicht pubertären Grinsen sehen. Immerhin hatte er den vorgesetzten Schiffskommandanten quasi in flagranti erwischt. Dabei hatte der schlanke Staffelführer der „Ifrits“ eigentlich nur die Möglichkeit auf ein begehrtes Autogramm im Sinn gehabt als er sich letztendlich entschloss auf die Suche nach dem Kommandanten der „Pandora“ zu machen.

Noch einmal straffte der Commenorer seine dunkelgraue Galauniform. Die Berührungen, die Celina kurz zuvor bei ihm angewendet hatte, zeigten noch immer ihre Wirkungen: erhöhter Puls, Adrenalin und wollüstige Gedanken. Trotzdem konnte er seinem Untergebenen bei diesem besonderen Anlass nichts abschlagen. Wann hatten einfache Piloten schon die Chance die Helden des Sternjägerkorps zu treffen? Außerdem lief ihm der Staffelführer mit absoluter Sicherheit in naher Zukunft öfter über den Weg als die RSF-Lieutenant. Irgendwo in seinem Inneren bedauerte Toji dennoch, dass man sie bei ihrem Flirt gestört hatte. Immerhin hatte die flüsternde Stimme der attraktiven Blondine zuletzt sehr, sehr verheißungsvoll geklungen.
'Nun ja...', dachte der Captain und schluckte die aufkeimende Enttäuschung herunter...

Derweil Morn in Richtung der verzierten Flügeltüren ging, trat Celina auf einmal heran und zärtlich seine Hand ergriff. Stichelnd sagte sie:
„Es wäre mir eine Ehre. Ich hoffe nur für Sie, dass er nicht der hübschere Teil der Familie ist.“

„Die Entscheidung überlasse ich wohl einer Expertin...“, entgegnete Toji distanziert, wobei man auf Anhieb deutlich erkennen konnte, dass der Ton gespielt war. Trotz seiner insgeheimen Enttäuschung über den unerwarteten Verlauf des Flirts, lächelte er noch immer freundlich. „Und da ich keine andere zur Hand habe, müssen Sie herhalten, Celina.“

Doch sie hielt noch einen Moment zurück, zwinkerte kurz genug, um sein Interesse zu gewinnen, und erklärte anschließend: „Aber nur unter zwei Bedingungen. Erstens, Sie versprechen mir, dass Sie nicht von meiner Seite weichen, egal wie viele Schönheiten sich dort tummeln. Lassen Sie ja meine Hand nicht los. Und zweitens…“ Ein verführerisches Lächeln glitt über ihr Gesicht, dann trat sie noch einen Schritt näher und küsste ihn auf die Wange. „…werden wir da weitermachen, wo wir aufgehört haben. Versprochen?“

Unerbittlich war die blasse Blondine – und irgendwie imponierte ihm das. Weiterhin lächelnd nickte der uniformierte Captain ihr zu, gewährte ihr mit einer schlichten Geste den Vortritt und ließ seine Hand in ihrer. Lauter Beifall drang an sein Ohr als Morn eine Flügeltüre öffnete und die drei wieder den Kulturpalast betraten. Hatte sie etwa den nächsten Programmpunkt verpasst? Erneut standen die unzähligen Gästen vor der Bühne. Dort hatte sich General Celda hinter das Rednerpult gestellt und genoss die Aufmerksamkeit, die man ihm gerade entgegen brachte. Durch zahlreiche Interviews und Filme im HoloNet war der ansehnliche Mann von Carida im gesamten Imperium – eventuell sogar in der ganzen Galaxie. Cam-Droiden schwirrten um die Erhöhung. Toji und Morn tauschten flüchtig einen Blick aus, aber anscheinend wusste der TIE-Pilot auch nicht viel mehr. Am Rande der Bühne entdeckte der Captain noch gerade so einen uniformierten Chiss, der zurück ins Publikum ging.

[: Rendili-System | Rendili | Rendili City:||: Stadtzentrum | Kulturpalast | Haupthalle :||: Captain Toji Murata mit etlichen anderen Gästen :]
 
[Rendili-System | Rendili || Rendili City | vor dem Kulturpalast | Treppen | Captain Toji Murata mit Celina Kez (eigentlich Celessa Kenzee) und TIE-Captain Morn


Mühevoll schluckte Celessa ihren Ärger herunter, behielt ihren neutralen Gesichtsausdruck bei und versuchte, sich an einige Entspannungstechniken zu erinnern, die sie beim Geheimdienst gelernt hatte. Angesichts des pubertären Grinsens des Störenfrieds fiel ihr das schwer, und sie ertappte sich dabei wie die Mordlust wieder in ihr aufflammte. Wenn es um Messer und den unbewaffneten Nahkampf ging war die junge Frau äußerst fähig. Wegen ihrer vergleichsweise zierlichen Gestalt unterschätzten sie viele, aber um ein Lebewesen zu töten musste man kein Muskelprotz sein. Alles was man brauchte war der Wille es zu tun und das Wissen um die Schwachstellen des Körpers. Der Rest war reine Formsache.


Aber das hier war kein Ort oder Zeitpunkt für solche Gedanken, stellte sie mit einem ernüchterten Seufzen fest. Es war wirklich ärgerlich. Natürlich war ihr Flirt mit Toji im Prinzip vollkommen unwichtig. Er würde weder über ihre Karriere entscheiden noch über Leben und Tod. Aber dennoch hasste sie es zu verlieren. Schon als Kind hatte sie es verabscheut, wenn andere in irgendetwas besser waren als sie. Sie konnte sich noch gut daran erinnern, wie sie einmal fast eine Mitschülerin erschlagen hatte, weil diese eine bessere Note bekommen hatte. Nur der Fürsprache der Heimleitung für ihren begabten Zögling hatte ernste Konsequenzen verhindert. Dieser Dualismus, die Mischung aus Kälte und feuriger Wut war eine potenzielle Schwäche, dass wusste die Agentin. Sie würde daran arbeiten müssen.


Immerhin war noch nicht alles verloren, sie konnte es spüren. Tojis Lächeln war noch immer freundlich und seine scherzhafte Erwiderung war noch immer von Interesse erfüllt. Die junge Frau reagierte mit einem dünnen Lächeln und blickte den Captain schief an.


„Oh, wie charmant. Ich bin also nur zweite Wahl, hm ?“

Sagte sie schließlich und vollführte die ziemlich gelungene Parodie einer beleidigten Diva, bevor sie lachte. Nun gut. Sie würde einfach lächeln und mitspielen und sehen, wie sie Toji wieder isolieren konnte. Wie ein Raubtier seine Beute von der Herde trennte, dieser Vergleich gefiel ihr. Offenbar zeigte ihre Beharrlichkeit Wirkung, ihr Begleiter schien von ihr beeindruckt zu sein. Der Störenfried, Morn, öffnete die Flügeltüren, und voller Höflichkeit ließ ihr Toji den Vortritt, ihre Hände noch immer verbunden. Im Gegensatz zu der angenehmen Stille des Platzes war die Haupthalle von lautem Beifall erfüllt. Offenbar hatten sie eine weitere von diesen zahllosen Reden verpasst.


Auf der Bühne entdeckte die Agentin die eindrucksvolle Gestalt von General Celda. Ein spöttisches Grinsen huschte über Celessas Gesicht. Ganz offensichtlich genoss der Mann die Aufmerksamkeit und Bewunderung der Gäste und Medien. Ja, jeder hatte seine Schwachstelle. Celdas war offensichtlich sein Streben nach Anerkennung und Ruhm. Sie würde wohl bald schon wieder eine Holos des Generals auswerten dürfen. Toji und Morn blickten sich suchend in der Menge um, aber weder sie noch die junge Frau konnten Thiuro entdecken.

Celessas Blick fiel auf einen stattlichen Chiss (Sharin), der offenbar gerade von der Bühne zurückkehrte. Die Blondine rief sich den Ablauf der Trauerfeier ins Gedächtnis und überlegte kurz. Dann hatten sie wohl die Beförderungen und Ehrungen der Kämpfer von Corellia verpasst. Das Grinsen der jungen Frau wurde etwas breiter. Selbst als neugierige Analystin konnte sie auf diese Art der Selbstbeweihräucherung gerne verzichten. Auch wenn es interessant war, dass dieser blauhäutige, rotäugige Nichtmensch geehrt worden war. Für sie spielte das keine Rolle, aber viele der Anwesenden waren da wohl anderer Meinung.


„Es sieht so aus als hätten wir die Beförderungen verpasst. Ich hoffe, Ihnen entgeht wegen mir keine Medaille, Toji.“

Flüsterte die junge Frau und lehnte sich etwas an ihren charmanten Begleiter. Wenn sie hier schon festsaß, dann konnte sie wenigstens versuchen mehr über ihn herauszufinden. Informationen konnten extrem nützlich sein. Sie nickte in Richtung der Bühne, bevor sie sich wieder Toji zuwandte.

„Interessant zu sehen wie die Flotte mit nichtmenschlichen Kameraden umgeht, finden Sie nicht ? Ich frage mich, ob auf der Bühne auch ein Mon Calamari oder gar eine Frau stehen könnte.“

Die Aussage war bewusst vage formuliert. Sie hatte keine Wertung abgegeben und hielt sich damit alle Möglichkeiten offen. Entpuppte sich Toji als Nichtmenschenhasser oder Chauvinist, dann würde sie einfach ihr Verhalten entsprechend anpassen. Bis jetzt machte er aber einen recht fortschrittlichen Eindruck. Der zweite Teil ihres Kommentars war bewusst etwas…naiv formuliert worden. Ein Mon Calamari bei der Flotte war nun wirklich mehr als unwahrscheinlich. Diese Lebewesen würden wohl eher zu den Fischhäppchen passen. Oder zu selbigen verarbeitet werden.

Während Celessa auf eine Antwort wartete ließ sie ihren Blick durch die Halle wandern. Eigentlich suchte sie nach dem berühmten Captain Thiuro, denn je schneller das erledigt war, desto eher hatte sie Toji wieder für sich. Den Piloten fand sie nicht, dafür aber entdeckte sie die dunkelhaarige Frau (Serenety) wieder, die sie vorhin angestarrt hatte. Die hübsche Offizierin befand sich offenbar immer noch im Gespräch mit einer weiblichen Chiss (Carla). Die Neugier der Agentin war geweckt, sie wusste noch immer nicht wer diese Person war. Sie schien jedenfalls ein großes Interesse an Toji gehabt zu haben. Vielleicht eine Verehrerin ? Der charmante Captain hatte auf sie nicht den Eindruck eines Mannes gemacht, der Frauen abschreckte, und immerhin war er ein Held, wenn auch nicht so berühmt wie sein Verwandter.

Es gab nur eine Möglichkeit, dass herauszufinden. Betont auffällig lächelte die junge Frau Toji an, blickte bewundernd zu ihm auf und lehnte sich an ihn, Hand in Hand, bevor sie ihn mit einem Nicken in Richtung der Frau auf sie aufmerksam machte. Ihre Stimme war sanft, aber eine Spur von Eifersucht lag doch kaum hörbar darin.


„Sagen Sie, Toji, kennen Sie zufällig diese Frau da drüben neben der Chiss ? Ich habe den Eindruck, als würde sie Sie kennen. Oder vielleicht bewundert sie einfach nur meinen charmanten Begleiter.“

Mal sehen, wer diese Frau war. Celessas kühle blaue Augen richteten sich auf die junge Frau in der Galauniform (Serenety) und die Agentin gestattete sich ein schiefes, selbstgefälliges Grinsen. Wer auch immer sie sein mochte, niemand schlug Celessa bei ihrem Spiel. Dem einzig wahren Spiel dieser Galaxis. Dem Spiel der Macht.


[Rendili-System | Rendili || Rendili City | Kulturpalast | Haupthalle | Captain Toji Murata mit Celina Kez (eigentlich Celessa Kenzee) und TIE-Captain Morn, andere Gäste
 
[: Rendili-System | Rendili | Rendili City:||: Stadtzentrum | Kulturpalast | Haupthalle :||: Commander Serenety Akaji, Lt. Commander Halijc'arl'ajkartia und andere Gäste :]

Leider hatte Serenety auf die letzten Worte welche Sharin geäußert hatte bevor auf die Bühne musste keine Antwort mehr geben können. Er hatte zuvor erklärte, dass er an der Akademie sich sehr wohl mit Psychologie befasst hatte. Etwas was durchaus verwunderlich war, da dies nicht üblich war. Das Imperium legte nur sehr wenig Wert auf Psychologie und nutzt jene erst Recht nicht für ihre Offiziere. Während der Ausbildung erhielt man nicht wirklich irgendwelche Anhaltspunkte noch konnte man wirklich irgendwelche Kurse belegen. Serenety war eine der vielen Ausnahmen, wobei ihr Studium zur Psychologin nebenbei gelaufen war. Es war faszinierend gewesen zu hören, dass Sharin sich damit befasst hatte. Gut die Chiss waren anders und legten andere Prioritäten dennoch verwundert es die Commander. Sie hatte nicht wirklich damit gerechnet. Gleichzeitig hatte er auch im pädagogischen theoretischen Bereich einige Kompetenzen vorzuweisen. Interessant, höchst interessant. Seiner Ansicht nach hatten diese Kenntnisse ihn dazu veranlasst die Dinge ein wenig anders zu sehen. Seiner Meinung nach war es somit falsch die Völker der Republik mit zu vielen Freiheiten auszustatten. Erzieherische Maßnahmen welche er vorgeschlagen hatte. Etwas was man an Kindern ausüben konnte aber nicht an einem Volk welche erwachsen war und seinen Weg ging. Was der Commander zuvor vorgeschlagen hatte war nach Serenety’s Ansicht nach falsch. Sein Vergleich nicht sonderlich gut, denn er stufte somit eine ganze Gruppe ein. Schlimmer noch er brachte es sogar fertig zu urteilen und dies obwohl er dies nicht einmal wirklich konnte. Da Carla noch schwieg konnte Serenety über die Worte des männlichen Chiss nachdenken, welcher nun ein Captain war. Was er vorschlug war Unterdrückung, nichts weiter auch wenn er versuchte diese mit seinen Ausführungen zu überspielen. Seren hatte sehr wohl etwas darin herausgehört. Wenigsten hatte er eine seiner Aussagen korrigiert. Dies war ein kleiner Anfang. Gerade als sie halbwegs mit ihrem Gedankengang zu Ende war kehrte der Chiss zurück und Serenety wollte erst einmal etwas richtig stellen. Er hatte ihr mit seinen Worten schon fast so etwas wie einen Vorwurf gemacht. Dabei hatte er nicht erkannt, dass sie ihre Worte anders gemeint hatte.

„Meinen Glückwunsch zu ihre Beförderung Captain Avalosh’ari’nuruodo.“

Ein kurzes anerkennendes Nicken ließ sie ihm zukommen.

„Ich möchte noch kurz etwas richtig stellen Captain. Als ich vorhin über Psychologie sprach wollte ich ihnen nicht vorwerfen das sie davon nichts verstehen. Da es im Imperium nicht üblich ist, dass Offiziere in dieser Hinsicht ausgebildet werden ging ich nicht davon aus, dass sie darin bewandert sind. Demnach muss ich mich wohl bei ihnen entschuldigen, dass meine Worte einen möglicherweise zu rüden Ton besaßen. Ich bewundere es, dass sie sich in Psychologie auskennen und somit einen Wert darauf gelegt haben.“

Ihre Worte waren ehrlich gemeint und dies klang in ihrer Stimme mit, auch wenn ihr Gesicht noch immer so kalt wie ein Eisberg war.

„Ein Kompliment für ihre Gesprochenen Worte, als sie dort oben standen. Sie haben Recht, wir hatten indirekt schon miteinander zu tun. Ich erinner mich sehr gut daran, dass ihr Schiff sich gegen Ende Schlacht der Pandora anschloss um den Rückzugspunkt anzusteuern.“

Serenety nippte an ihrem Glas, welches sich langsam dem Ende neigte. Sie konnte sich nicht wirklich erinnern ob es sich dabei schon um ihr zweites oder drittes Glas handelte und es interessierte sie nicht einmal. Ihre Wanderung hatte die Gruppe nach weiter hinten in die Halle geführt. Eigentlich auch aus dem Grund somit keinem „Pärchen“ zu begegnen. Sie hatte es geschafft ihre Gedanken zu Fokusiren, auf das Gespräch mit den beiden Chiss und gleichzeitig hatte sie ihre Gefühle mit dem Alkohol ertränkt. Nun allerdings kehrte der Schock zurück, mächtiger als noch zuvor und mit einer Gewalt die Seren in ihrem Inneren erbeben ließ. Die Dreiergruppe hatte sich erneut dazu entschlossen sich wenig in Bewegung zu versetzen und just in diesem Moment kehrten Murata und sein Blondchen zurück. Was Serenety nun zwangsläufig sehen musste, wenn auch eher kurz und im vorbeigehen war, dass die beiden Händchenhaltend eintraten. Händchenhaltend…! Was in aller Welt hatte dies zu bedeuten? Was ging hier vor und wo waren die beiden gewesen? Sie biss die Zähne zusammen, wobei sie keinerlei Zeit darauf verschwendet die beiden wirklich anzusehen sonder ihre Schritt weiter lenkte. Was in ihrem Innern, ihrer Seele vor sich ging wusste nur sie. Ihr Herz zog sich erneut zusammen, es fühlte sich an als ob jemand es ihr im Leibe zerdrücken wollte. Rücksichtlos hatte sich eine eisige Hand darumgelegt, erbarmungslos und grausam. Millimeter um Millimeter wurde es zusammengedrückt. Tränen stiegen ihr in die Augen, wobei sie es schaffte jene zu unterdrücken indem sie sich verbot sich dieser Gefühlsregung hinzugeben, welche nur Schwäche gezeigt hätte. Sie weinte nicht, niemals! Er war es nicht wert! Dies sagte sie sich im Geiste, immer und immer wieder. Sie hätte ihn niemals retten dürfen, sie hätte sich nicht einmischen sollen. Er war nichts weiter als ein Frauenheld, ein erbärmlicher widerlicher und grausamer Mensch. Jemand der gern mit den Gefühlen anderer spielte, auf ihnen herum trampelte ohne auch nur irgendwelches Interesse oder Gefühle zu zeigen. Es war ihm gleich, interessierte ihn nicht denn die Hauptsache war, dass er im Mittelpunkt der weiblichen Bevölkerung stand und das bekam, was er sich wünschte. Niederträchtig, ohne Scham, unmoralisch, selbstsüchtig, arrogant und aufgeblasen. Dieser eitle Gockel, dieser Abschaum von einem Mann. Er war ein grausamer Lügner. Liebe! Pha als ob er wusste was diese Worte wirklich bedeuteten, als ob er so etwas überhaupt kannte. Wäre es so gewesen, hätte er seine Worte ehrlich gemeint dann würde er sich nicht so verhalten, gleich ob sie ihn als Lügner bezichtigt hatte. Nein, nein er wusste nichts, rein gar nichts. Ein Abenteuer, eine Affäre war ihm so viel wichtiger. Wer war er denn, dass er mit ihrem Gefühlen so spielen konnte? Wer war er, dass er sie behandeln konnte wie ein Kund, wie ein Dummerchen, eine Idiotin. Wie konnte er es wagen sie jetzt und vor aller Augen so zu behandeln? Wie konnte man nur so rücksichtslos so widerlich sein? Hier, hier in aller Öffentlichkeit wo jeder diese Liebelei beobachten konnte, wo er wissen musste das sie ihn sehen konnte. Warum trieb er seine Spiele nicht im verdeckten? Anstand, er besaß keinen. Dieser Hund, dieser widerliche Hund. Seine eigenen Familie bedeutete ihm nicht einmal etwas. Sie hasste ihn, sie hasste ihn so sehr und am liebsten hätte sie ihm ihren Hass an den Kopf geworfen. Wie gern hätte sie ihm gesagt was sie von ihm dachte, was sie empfand und was sie ihm wünschte. Wo waren Rücksicht, wo war seine angebliche Ehrlichkeit? War Liebe nur einfaches Wort? Etwas was man einfach so ausspreche, in den Wind spucken und dann davonfliegen lassen konnte? Für ihn schien dies so zu sein. Er der so wichtig war, der so wichtigtat. Aufgeblasen war er. Ein Heuchler, ein niederträchtiger falscher Heuchler. Nichts, nichts hatte sich verändert, die Hoffnung das Despayre etwas verändert haben könnte zerbrach. Es zerplatze wie eine Seifenblase. Zunichte gemacht. Welche Gerechtigkeit gab es in dieser Galaxis in der nichts weiter herrschte als Lug und Trug? Wo Liebe nichts weiter als Spot war, wo gesagtes keinerlei Bedeutung besaß. Was war sie auch? Nichts, ein einsames Geschöpf welches dazu da war benutzt zu werden. Rücksichtslos ohne sich darüber Gedanken zu machen das auch sie Gefühle besaß. Wen scherte es schon.

Das Grinsen welches die Blondine Serenety zuwarf als deren Gruppe leider einige Meter von dem Pärchen entfernt stehen blieb ließ ihre ohnehin schon kalten Augen noch kälter werden. Diese Frau spielte ein vorzügliches Spiel und Toji war nichts weiter als die Beute darin. Serenety brauchte nicht viel um zu erkennen, dass diese Frau es auf Toji abgesehen hatte und das sie nur eines im Sinn hatte ihn für sich zu gewinnen. Sie wusste wie sie agieren, wie sie den Captain beeindrucken konnte. Mehr noch sie wusste wie sie ihn um ihren Finger wickeln konnte, als sie sich nun an ihn lehnte und bewundern zu ihm hochsah. Schon jetzt herrschte ein Chaos in ihren Gefühlen. Serenety tat uninteressiert und darin war sie für diesen Moment gut. Diese Frau gefiel ihr nicht. Ihr Verhalten war zu perfekt zu gut um nicht trainiert worden zu sein. Die RSF-Lt. denn dies hatte Seren mittlerweile sehen können besaß etwas, was in der Exotin sämtliche Alarmglocken ertönen ließ. Als Psychologin hatte sie in dem kurzen Augenblick, in dem sie das Grinsen der Frau hatte sehen können und ihr Verhalten, mehr herauslesen können als es allen anderen möglich gewesen wäre. Der Volksmund hätte sie als geschickte Spielerin bezeichnet welche darauf aus war einen One-Night-Stand zu erhalten. Die Commander konzentrierte sich darauf den beiden keinen einzigen Blick zu widmen sondern leerte stattdessen ihr fast leeres Glas. Sie konnte und wollte nicht mehr auf die Antwort von Carla warten. Sie hielt es hier nicht mehr aus.


„Entschuldigen sie mich bitte. Captain Avalosh’ari’nuruodo, Lt. Commander Halijc’arl’ajkartia. Wir können gern nachher unser Gespräch fortsetzen. Ich muss einem dringenden Bedürfnis nachkommen.“

Dies genügt! Mehr brauchte sie nicht zu sagen. Mit einem höflichen Nicken an beide verließ sie die beiden Chiss, bahnte sich einen Weg durch die Menge. Erst als sie wusste das niemand bekanntes sie sehen konnte tauschte sie ihr leeres gegen ein volles Glas aus und verschwand dann durch eine der Türen umso hinaus auf den Vorplatz zu gelangen wo unter anderem die Toiletten sich befanden. Hier draußen war es ruhig, da sich keiner sonst hier aufhielt. Serenety wandte sich nach rechts um nur wenige Sekunden später die Damentoilette zu betreten. Zuvor allerdings kippte sie den gesamten Inhalt ihres Glases in einem Zug hinunter, stellte jenes zu einigen anderen und verschwand dann auf der Dementoilette. Vor einem der Waschbecken blieb sie stehen. Ihr Blick fiel in den Spiegel, welcher über dem Becken angebracht war. Ein kaltes, emotionsloses Gesicht blickte ihr entgegen. Ihre Haut war weiß geworden ihre Hände ballte sie zu Fäusten. Wer war diese Frau die dort stand? Wer sah ihr da entgegen? Sie wusste es nicht, sie konnte es nicht sagen denn die leere in ihr hatte in den letzten Sekunden alles hinfort gewaschen. Warum? Warum nur? Sie verstand es nicht, sie konnte es nicht verstehen und dann fühlte sie wie die Tränen aus ihren Augenwinkeln traten, wie sie langsam und heiß ihre Wangen hinab lief. Die Qualen ihres innersten hinaus brachen. Sie sah in den Spiegel, blickte einem Wesen entgegen welches ihr Fremd geworden war. Langsam glitt sie in die Knie, sackte auf den Boden während ihre Tränen lautlos über ihre Wangen liefen. Niemand befand sich in diesem Moment hier und so konnte niemand Augenzeuge ihrer Schwäche werden. Sie war schwach! Aber auch dies interessierte niemanden.

Der Hass, denn sie zuvor gegen ihren Vorgesetzten gehegt hatte glitt nun auf sie selbst über. Selbsthass konnte zerstörerisch sein und sie war im Begriff sich selbst zu zerstören, nein, nein sie hatte bereits damit begonnen. Ihr Körper bebte. Sie hasste sich für ihre Schwäche und dafür ihre Gefühle nicht länger unterdrücken zu können. Das Fass war übergelaufen. Viel zu lange schon quälte sie sich und sie tat dies noch immer. Despayre kehrte von neuem zurück. Sie sah wie die beiden Männer kämpften, sah wie das Schwert ihres Entführers auf den Mann zuraste den sie liebte, dem sie ihr Herz und ihre Seele geschenkt hatte und dann veränderte er sich mit einem mal. Er lag nun glücklich in den Armen einer anderen und lachte. Er lachte sie aus, machte sich über sie lustig. Serenety’s Kopf begann zu pochen, die Schmerzen kehrten zurück von denen sie gedacht hatte, dass sie endlich vorüber waren. Nichts war vorüber! Es hatte erst begonnen.

Sie wusste nicht wie viele Minuten sie so dagesessen hatte in denen ein weiterer Teil ihres Ich’s gestorben war. Sie wusste nur das sie sich erheben musste und dies tat sie auch. Gefühllos öffnete sie den Wasserhahn vor sich und ließ eiskaltes Wasser hinausströmen. Dann legte sie ihre Hände zu einer Schale zusammen, fing darin das eisige Wasser auf, hob diese nach oben und brachte gleichzeitig ihr Gesicht nach unten um die kalte Flüssigkeit in ihr Gesicht zu bringen. Es wusch alles hinfort. Die getrockneten Tränen, die zuvor noch vorhandenen Gefühle, einfach alles. Als sie erneut in den Spiegel blickte war nichts mehr übrig. Nichts mehr was auf irgendeine Schwäche hätte hindeuten können. Ihr Spiegelbild zeigte ihr eine Frau, ein Gesicht, ausdruckslos, reglungslos und so kalt wie einen Eisberg. Was sie fühlte war der Alkohol in ihren Adern. Sie vertrug so schon nicht viel und wenn sie weitertrinken würde, würde ihr dieser zu Kopf steigen. Doch auch dies ging an ihr vorüber, besaß keinerlei Bedeutung auch wenn sie wusste, dass auf dieser Feierlichkeit eine Szene machen würde und sich auch nicht gänzlich betrinken würde. Dafür war später noch Zeit!


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Spontan richtete sich der blauhäutige Chiss mit einer improvisierten Rede an die Gäste, nachdem er ausreichend Hände geschüttelt hatte. In seinen bedachten Worten schwang eine bunte Mischung aus Respekt gegenüber den Leistungen seiner Vorgesetzten, Zald und Thorne, sowie Demut im Hinblick auf seine eigene Stellung innerhalb einer kampfbereiten Flotte mit. Aus dem Augenwinkel bemerkte Pell das selbstbewusste Grinsen, das der thyferrianische Rear Admiral aufgesetzt hatte. Mit solchen Erwähnungen – gerade in Gegenwart der medialen Präsenz – baute sich von ganz allein ein eigener Mythos um den ehrgeizigen Flottenoffizier auf. Abgerundet wurde die ganze Szene als Sharin noch einmal gesondert vor Thorne salutierte, um seine Anerkennung – und vielleicht auch Dankbarkeit – auszudrücken. Doch wer konnte ihm diese Geste verübeln? Schließlich hatte sich der Rear Admiral höchstpersönlich für eine Beförderung des Fastmenschen eingesetzt. Unter erneutem Beifall verließ der Chiss anschließend die Bühne.

Über die zahlreichen Boxen erklang nach einer kurzen Pause ein weiteres Mal feierlich eine Stimme und nannte dem Publikum den nächsten Namen:
„Lieutenant Colonel Mabila Rabor, Kommandant des fünfundneunzigsten Vanguard Regiment.“

Rabor hatte mit seinem schwebenden Kriegsgerät sowie fast zweieinhalbtausend Soldaten tapfer auf Tralus gekämpft. Zu erst gegen einzelne Verbände des Widerstandes, die ihnen mit Guerilla-Taktiken ordentlich zusetzten, dann gegen schwerbewaffnete Rebelleneinheiten. Überlebt hatten der kräftige Bastioner, ein kläglicher Teil seines Regiments sowie weitere Soldaten der übergeordneten Einheit nur, weil der Brigadier General eigenmächtig den Rückzug befohlen hatte als nach dem fünften Tag der Rebelleninvasion noch immer keine Unterstützung in Sicht wahr. Dafür musste sich dieser nun vor einem Tribunal auf der Thronwelt verantworten, während der loyale Regimentsführer indes eine Beförderung erhielt. Schließlich gab es laut Rabors nüchternen Ausführungen keinerlei entlastende Nachrichten von Vice Admiral Nerethin, die aber der feige Vorgesetzte immer wieder anführte. Mit feierlicher Miene kam der dunkelhäutige Armeeoffizier auf die Bühne, schüttelte demütig Vornells und Celdas Hand und ließ sich ebenfalls das neue Rangabzeichen an die Brust stecken. Jubelnd und johlend applaudierten die anwesenden Armeeangehörigen. Sie feierten Rabor.

Danach folgte noch ein Wing Commander, den man mit recht pathetischen Worten zum Colonel des Sternjägerkorps beförderte, bevor über die vielen Boxen auf einmal der nächste Name aus der Flotte genannt wurde:
„Commander Serenety Akaji, Erster Offizier des Sternzerstörers der Victory-II-Klasse 'Pandora'.“

Erst ein Chiss, nun eine Frau. Innerlich fragte sich der kräftige Sektoradmiral, ob man die Flotte bei dieser Feierlichkeit lächerlich machen wollte. Bedingt durch Spezismus und Chauvinismus war die Zahl der Beförderungen, die an Frauen oder Fast- beziehungsweise Nichtmenschen gingen, in allen Militärzweigen ziemlich gering. Doch dieses Mal traf es scheinbar jedes Mal die Flotte. Trotz seiner Bedenken verhielt sich Antur Pell weiterhin der Zeremonie angemessen. Mit ernster Miene musterte er die schlanke Offizierin, die nun auf die Bühne kam. Sie trug ebenfalls die Galauniform mit einer Bandschnalle („Schild von Bastion“) neben dem Rangabzeichen. Flüchtig erinnerte sich Pell daran, dass Commodore Mard das Schiff beim Essen erwähnt hatte, aber der Admiral mit dem rotbraunen Backenbart konnte sich mehr daran erinnern in welchem Zusammenhang. Ein gewohnt freundliches Lächeln schenkte General Celda der jungen Flottenoffizierin.

Erneut wandte sich die Berühmtheit von Carida mit feierlicher Stimme an das Publikum:
„Corellia hat uns die verräterische Seite der Hapaner gezeigt. Die Crew der 'Pandora' musste dies am eigenen Leib spüren als diese Verräter jegliche Bündnisse mit dem Imperium vergaßen, urplötzlich in deren Rücken sprangen und den Sternzerstörer mit einer tödlichen Salve Raketen zu vernichten versuchte. In diesem kritischen Moment hat sich Serenety Akaji durch ihren kühlen Kopf ausgezeichnet.“ Sein Blick fiel auf die blasse Schönheit. „Ihr Vorgesetzter, Captain Murata, Kommandant der 'Pandora', hat diese Charakterstärke erkannt und sie im Felde zum 'Commander' befördert.“ Erneut eine Pause, um der Offizierin ihren verdienten Beifall zu gönnen, während der Clerk beiläufig dem General die nächste Schatulle überreichte. „Der Flottillenkommandant, die Sektoradmiralität und das Imperiale Oberkommando bestätigen hiermit diese informelle, aber legitime Beförderung. Meinen herzlichen Glückwunsch, Commander Akaji.“ Nach diesen Worten steckte er feierlich das neue Rangabzeichen an die Brust der jungen Dame.

„Ms Akaji, meinen Glückwunsch...“, sagte Pell zu ihr, schüttelte höflich ihre Hand und ließ der Frau den erneuten Applaus.

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written by
Aiden Thiuro​
 
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Aiden Thiuros Antwort gab Kevora zu denken.
Der Elitepilot riskierte stets sein Leben für das Imperium, weil er eine perfekte Kindheit genossen hatte.
Natürlich hatte der Captain damit Recht, dass das Imperium Kevora ein zweites Leben geschenkt hatte, weshalb er moralisch zum Dank und der Verteidigung des Imperiums verpflichtet war, doch in einem Punkt unterschieden sich die beiden Männer sehr: Thiuro verteidigte eine Gesellschaft, ohne die er niemals gelebt hatte. Er wusste genau, wofür er sein Leben aufs Spiel setzte.
Doch kannte Kevora tatsächlich das Imperium, für dessen Schutz er sich verpflichtet hatte?
Die recht überzeugende Propaganda auf Corulag hatte ihm die Ordnung gezeigt, mit der das Imperium der Galaxis den Frieden und Sicherheit bringen wollte, doch er kannte nicht die Menschen, für die er tatsächlich kämpfte.
Heute, auf der Trauerfeier, hatte er sie gesehen: Heuchlerische Politiker und geldgierige Konzerne.
Näher betrachtet waren die Menschen des Imperiums nicht weniger egoistisch als die Hutten auf Nar Shaddaa, die täglich mit Drogenhandel, Sklaverei und Mord ihren Lebensunterhalt verdienten.
Die Methoden des Imperiums waren lediglich zivilisierter.
Kevora diente nicht dieser sogenannten "zivilisierten Gemeinschaft", sondern der Ordnung in der Galaxis.
Er wollte nicht kommenden Generationen ein solch heuchlerisches und arrogantes Leben ermöglichen, sondern ihnen das brutale und elende Leben ersparen, das er erfahren hatte.
Er kämpfte für Ordnung und Gerechtigkeit - dies war sein Ziel, seine einzige Motivation.
Die einzigen Menschen, die ihm am Herzen lagen, waren gleichzeitig die einzigen, die exakt verstanden, was er durchmachte und aus ähnlichen Gründen für dieselbe Sache kämpften: Soldaten.
Im Militär fühlte er sich wohl, doch Kevora war sicherlich nicht Teil dieser Gesellschaft - wollte er auch garnicht sein.

Plötzlich betrat General Celda die Bühne und rief einige Veteranen der Schlacht von Corellia für eine Beförderung nach vorn.
Ebenso wie Thiuro, tat Kevora es der großen Menschenmenge gleich und applaudierte.
Gleichzeitig beobachtete er angewidert die Cam-Droiden, die zahlreich um die Köpfe der Offiziere und beförderten Soldaten schwirrten.
Kaum ein Anwesender verstand die eigentlichen Gründe für diese Beförderungen.
Für sie waren es Zahlen und Fakten - "Captain X hat Y Feinde in der Schlacht Z getötet und einen Kommandoposten eingenommen".
Hinter jeder Auszeichnung und jeder Beförderung befand sich eine Geschichte - eine Geschichte voll Schmerz und Todesangst, ja vielleicht Trauer.
Sicherlich hatten die Aufgerufenen ihre Beförderungen verdient und somit allen Grund, stolz zu sein, doch es war die Veranstaltung, die Kevora mehr und mehr negativ aufstieß.


"Wer möchte nicht so befördert werden?“, kommentierte Thiuro murmelnd die Szene.
Kevora wusste nicht Recht, ob sich in dieser rhetorischen Frage Ironie verbarg und antwortete mit einem sarkastischen Unterton, grinsend zur Beförderung blickend:
"Wer liebt es nicht, dermaßen zur Schau gestellt und doch nicht verstanden zu werden?".

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Noch immer stand sie vor dem Waschbecken und sah in den Spiegel. Sie blickte hinein und sah doch nichts. Weder sich selbst noch irgendetwas anderes. Es war als ob man hindurchsehen konnte, in die Undendlichkeit und noch viel weiter. Doch dort war nichts was von Bedeutung war. Leere, nichtssagende Leere. Was fühlte sie in diesem Moment? Was ging in ihr vor? Sie wusste es nicht, konnte es nicht sagen und es zählte nicht einmal mehr. Der heutige Abend musste weitergehen, er musste ein Ende finden damit sie, damit sie.., ja was? Was sollte sie tun? Es gab verschieden Möglichkeiten. Sie konnte auf die Pandora zurückkehren und weiterhin ihren Dienst tun, sie konnte aber auch das Schiff endgültig verlassen und sich ein neues Schiff suchen. Dies wäre so viel einfacher. Sie würde ihn nie wieder sehen, würde nicht mehr in sein attraktives Gesicht blicken müssen und dabei leiden. Sie würde sich nicht mehr jeden Tag quälen müssen um dann in der Abgeschiedenheit ihres Quartiers in Tränen auszubrechen. Kein einziger Gang würde sie dann mehr belasten, kein Blick, kein Wort. Weder Sekunden noch Minuten, Stunden, Monate oder Jahre würden sie quälen können. Wie einfach wäre es zu gehen, allem den Rücken zu kehren besonders ihm. Sie würde vergessen können und dennoch war klar, dass dies niemals geschehen würde. Sie konnte nicht vergessen gleich was geschah, gleich was geschehen würde. Die Fähigkeit nichts zu vergessen konnte ebenso ein Fluch sein wie sie anders herum wieder nützlich war. Doch für diese Situationen wäre es besser zu vergessen. Vergessen…, wie gern würde sie vergessen können, wie gern würde sie die Abgründe ihres innersten einfach auslöschen. Frei sein, frei in allem, in ihren Gedanken, ihrem Leben. Freiheit, was bedeutete Freiheit. Sie stellte alles infrage. Angefangen von dem wer und was sie war, was sie wollte, wünschte, hoffte, was sie schmerzte bis hin zu ihren Gedanken und dem was sie tat. Der Sinn des Lebens. Auch diesen stellte sie infrage. Gab es überhaupt einen, würde es jemals einen geben? So unklar wie heute, wie in diesem Moment war ihr noch nie etwas gewesen.

Langsam hob sie die Hand und führte diese zu ihrem Gesicht. Legte sie an die Wange und strich langsam darüber hinweg. Nichts, sie fühlte rein gar nichts obwohl sie ihre eisigen Hände würde fühlen müssen. Sie hätte den Druck ihrer Finger spüren müssen. Irgendetwas wenigstens doch dort war nichts. Langsam, ganz langsam streckte sie die Hand nach dem Spiegel aus um die Finger an ihr Spiegelbild zu legen. Im letzten Moment hielt sie inne und wandte sich dann ab. Sie musste gehen, musste die Damentoilette verlassen und zurück in die Haupthalle. Vorerst jedenfalls.

Langsam trat sie durch den Vorraum, schritt durch die Tür der Haupthalle, vorbei an einigen Gästen und näherte sich den beiden Chiss. Sie bekam mit wie gerade noch ein Wing Commander befördert wurde, als aus den Lautsprechern eine Stimme drang welche sie dazu auffordert auf die Bühne zu kommen. Serenety folgte dieser Aufforderung, schritt durch die Menge der Offiziere und bahnte sich einen Weg zur Bühne. Sie schritt die Stufe hinauf und sah dem General ins Gesicht. Seine Mine war ernst. Ein durchaus freundliches Lächeln schenkte General Celda ihr. Erneut wurde zu den Gästen gesprochen. Es ging um die Hapaner und ihre verräterische Handlung. Darüber wie die Crew der Pandora dies am eigenen Leibe hatte spüren müssen. Es wurde erwähnt, dass sie während eines kritischen Moments einen kühlen Kopf bewahrt hatte und ihr Vorgesetzter, Captain Murata diese Charakterstärke an ihr erkannt und sie im Felde zum Commander befördert hatte. Beifall war zu hören als zwischenzeitlich eine Pause gemacht wurde. Jener Applaus ging an ihr vorüber. Der General bekam eine Schatulle überreicht und erklärte dann dass ihre Beförderung durch den Flottillenkommandanten, die Sektoradmiralität und das Imperiale Oberkommando bestätigt worden sei. Ihre Beförderung legitim sei und dann beglückwünschte er sie. Das neue Rangabzeichen fand seinen Platz an ihrer Brust. Während dieser ganzen Zeit war ihr Gesicht ausdruckslos geblieben. Sie war ein Offizier, ein Offizier des Imperiums und so verhielt sie sich auch. Da sie nicht in der Verfassung war etwas an das Publikum zu richten dankte sie dem General.


„Vielen Dank Admiral Pell.“

Sie schüttelte seine Hand. Der Applaus verebbte für sie, denn sie nahm ihn nicht mehr wirklich war und verließ sie einige Minuten später die Bühne. Sie wollte gehen, doch dazu kam sie nicht so schnell. Ihre Cousine stand wenige Sekunden später vor ihr und streckte ihr die Hand entgegen.

„Meinen Glückwunsch Commander Akaji.“

Ein Grinsen lag auf den Lippen der Pilotin, dann zog Sakura ihre Cousine an sich und drückte dies kurz.

„Danke Flight Officer Mitsumo.“

Sakura legte den Kopf leicht schräg und wölbte eine ihrer Brauen. Irgendetwas stimmte doch nicht mit Serenety. So kannte sie ihre Cousine nicht. Wenn sie sich sahen viel ihre Begrüßung weitaus freundlicher aus und nun war die Begrüßung eisig gewesen, so als ob Serenety fort wollte. Diese Augen, die Augen ihrer Cousine waren leer ohne Ausstrahlung ohne irgendetwas und eiskalt.

„Ist alles in Ordnung?“, wollte Sakura wissen und hoffte das sie eine Antwort darauf bekam.

Serenety wollte darauf nichts sagen wusste aber, dass sie dies musste. Zum einen wäre es nicht höflich gewesen und zum anderen würde Sakura Verdacht schöpfen. Dennoch wollte sie nicht wirklich mit ihrer Cousine reden.

„Es ist nichts. Ich muss gehen.“

Ihre Worte waren kurz, eisig und fast schon rüde. Dann schob sie sich an Sakura vorbei. Einfach so würde sie nicht gehen können, sie würde sich noch von den beiden Chiss verabschieden müssen und schritt sie auf die beiden zu.

„Ich muss mich bei ihnen beiden entschuldigen, aber ich kann nicht länger bleiben. Es gibt wichtige Dinge für mich zu tun die keinen Aufschub dulden. Sie wissen beide wie es ist. Ich hoffe wir erhalten irgendwann die Gelegenheit unser Gespräch fortzusetzen und dann vielleicht an einem etwas ruhigeren Ort. Meine Anerkennung an sie beide.“

Ein kurzes Nicken folgte, dann wandte sie sich auf dem Absatz um und verschwand erneut in der Menge. Diesmal allerdings musste sie nicht nur ihrem Vorgesetzten aus dem Weg gehen sondern auch noch ihrer Cousine, welche nicht auf sich sitzen lassen würde, dass sie diese einfach abgewiesen hatte. Serenety schlängelte sich durch die Menge, griff nach einem letzten Glas mit Sekt und verließ die Haupthalle damit. Im Vorraum blieb sie stehen und atmete durch. Sie hatte nicht einmal gemerkt, dass sie die Luft angehalten hatte. Gerade als sie ihr Glas ansetzte und trank trat Sakura hinaus, welche wohl gesehen haben musste das sie aufbrach. Sakura blickte sie fragend an und gleichzeitig erkannte sie einen gewissen Schreck im Gesicht ihrer Cousine. Serenety trank ihr Glas mit einem Zug leer noch ehe ihre Cousine ihr dieses aus der Hand nehmen konnte.

„Verdammt Seren was ist los? Es ist nicht deine Art ein Glas Sekt auf einmal herunter zu spülen und es ist ebenso nicht deine Art so unfreundlich mir gegenüber zu sein. Irgendetwas stimmt doch nicht mit dir und ich möchte wissen was es ist. Vielleicht kann ich dir helfen.“

Sorge lag in den Augen der Pilotin als sie Serenety ansah. Sie würde auf eine Antwort bestehen. Vorher würde sie ihre Cousine nicht weglassen.

„Sakura, lass mich in Ruhe. Was ich tue geht dich rein gar nichts an. Ich will nicht mit dir noch mit irgendwem sonst reden. Ich bin es leid, ich bin es so leid das so viel erdulden zu müssen. Dieses Leben ist so sinnlos so unbedeutend.“

Ohne ein weiteres Wort wandte sie sich ab um zu gehen, doch Sakura griff nach ihrem Arm und hielt sie zurück.

„Nein, ich kann dich nicht einfach gehen lassen. Was sollen deine Worte bedeuten Seren? Du bist es leid so viel erdulden zu müssen? Warum, was soll dies bedeuten? Bitte, bitte sprich mit mir.“

Seren schüttelte den Kopf.

„Lass mich!“

Sie riss sich los, beschleunigte ihre Schritte und verließ den Vorraum durch die Haupteingangs und Ausgangstür. Lief die Treppen hinab und eilte davon. Sakura sah ihr nach. Sorge breitete sich in ihrem inneren aus. Sie hatte kein gutes Gefühl. Dies war nicht ihre Cousine, nicht die Frau die sie kannte. So wie sie ihren Sekt hinuntergegossen hatte, wie sie sprach. Sakura drehte sich auf dem Absatz und kehrte in die Haupthalle zurück. Sie musste unbedingt mit Toji sprechen.

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Trotz ihres Rückschlags blieb Celina offenbar „angriffslustig“. Denn gleich einem Raubtier ließ sie Toji nicht los, indem sie unbeirrt mit ihren spielerischen Sticheleien, der freundlichen Offenheit und dem zuckersüßen Anhimmeln fortfuhr. Somit war der imperiale Captain ihr förmlich ausgeliefert als sie Hand in Hand die gefüllte Haupthalle betraten. Im begeisterten Publikum fiel das Pärchen kaum auf, da (fast) alle Augen auf die beleuchtete Bühne gerichtet waren. Oben auf der Erhöhung standen im Moment nur vier Personen: General Krynn Celda, ein weiterer General (Sam Vornell), Admiral Antur Pell und Rear Admiral Devaar Thorne, wobei der Berühmteste unter den Offizieren eindeutig im Fokus der medialen Aufmerksamkeit stand.

Erneut im Flüsterton sagte die RSF-Lieutenant auf einmal zu Toji, während sie sich „zögerlich“ bei ihm anlehnte:
„Es sieht so aus als hätten wir die Beförderungen verpasst. Ich hoffe, Ihnen entgeht wegen mir keine Medaille, Toji.“

„Ich glaube nicht, dass wir allzu viel verpasst haben“, entgegnete der Captain. „Insbesondere glaube ich nicht an eine Medaille für mich. Dafür war mein Einsatz innerhalb der gesamten Schlacht nicht herausragend genug für die Kriterien, die meist an solche Auszeichnungen gestellt werden.“ Für ein paar Sekunden ruhte sein Blick auf ihrem hübschen Gesicht. „Oder halten Sie mich tatsächlich für so invalide?“

Kurz dachte er an Alexa O'Neill und deren Carrack-Kreuzer „Achilles“. Tollkühn hatte sie ihr Schiff – ohne Freund-Feind-Erkennung – durch das corellianische Minenfeld fliegen lassen, um allerhand Sprengkörper anzuziehen, aus dem Minenfeld zu bringen und am Ende auf die gegnerischen Schiffe loszulassen. Trotz der hervorragenden Arbeit ihrer Mannschaft war der leichte Kreuzer bei diesem Manöver ordentlich in Mitleidenschaft gezogen worden, weshalb die Traktorstrahler der „Pandora“ beim geordneten Rückzug der Vierten Flottille das Schiff abschleppen mussten. Toji war von dieser Idee dennoch so beeindruckt gewesen, dass er O'Neill für einen Orden vorgeschlagen hatte. Jedoch hatte er bisher keinerlei Antwort von seinem ehemaligen Vorgesetzten, Commodore Mard, oder der Admiralität erhalten – ähnlich wie bei Serenetys Feldbeförderung. Hatte man all seine abschließenden Berichte etwa übersehen?

Bevor sich Toji weitere Gedanken über solche Dinge machen konnte, machte ihn Celina auf einmal auf den gerade beförderten Chiss-Captain (Sharin) aufmerksam:
„Interessant zu sehen wie die Flotte mit nichtmenschlichen Kameraden umgeht, finden Sie nicht? Ich frage mich, ob auf der Bühne auch ein Mon Calamari oder gar eine Frau stehen könnte.“

„Sie sind anscheinend nicht sehr gut über die militärischen Strukturen informiert, Ms Kez, sagte er ein bisschen amüsiert. „Im Moment haben wir eine Frau (Elysa Nerethin) im Flottenoberkommando und einen Neimoidianer (Lok Gunray) im Armeeoberkommando. Das Militär nutzt also genauso die Talente anderer Spezies – oder aller Geschlechter im Bezug auf Frauen. Unter meinem Kommando dient zum Beispiel auch ein Neimoidianer, Sub Lieutenant Rune Monchar.“ Sie gingen gemächlich ein paar Schritte weiter.Trotzdem kenne ich genügend Offiziere, die eher nach dem ideologischen Stand gehen... Gerade auf der Akademie oder unter älteren Kommandanten haben es manche nicht gerade leicht.“

Toji sprach eigentlich nur ungern über Themen wie Politik oder Ideologie. Zwar hatte er manchmal ebenso die gewöhnlichen Bedenken bei nichtmenschlichen Mannschaftsmitgliedern, aber wie sollte allein die Flotte ihren kolossalen Hunger nach mehr Personal nur mit Menschen decken? Gerade in den untersten Rängen der Schiffshiarchie (Crewman bis Leading Crewman) konnten auch Personen ihren Dienst für das Imperium tun, die nicht der ideologischen Norm entsprachen. Stets beugte das totalitäre System seine eigenen Vorstellungen, wenn es von Vorteil war. Da der Captain eher selten nach solchen Widersprüchen suchte, konnte er einwandfrei mit dem Imperium leben. Eine Vielzahl an Gästen drängte sich noch immer um die Bühne als ein Lieutenant Colonel aufgerufen wurde, der ebenfalls eine Beförderung erhalten sollte. Innerlich grinste Toji über den Beweis, dass er mit seiner letzten Vermutung recht gehabt hatte. Die Ehrungen hatten noch nicht ihr Ende gefunden.

Plötzlich machte ihn Celina auf eine Frau in der Masse aufmerksam: Serenety.
„Sagen Sie, Toji, kennen Sie zufällig diese Frau da drüben neben der Chiss? Ich habe den Eindruck, als würde sie Sie kennen. Oder vielleicht bewundert sie einfach nur meinen charmanten Begleiter.“

„Ihnen entgeht wohl kein Blick, was?“, erwiderte Toji mit einem spaßigen Unterton, um eigentlich seine Überraschung zu kaschieren. Beobachtete Serenety ihn etwa oder war sie in das Gespräch mit der Chiss (Carla) vertieft? Er räusperte sich kurz.Bei dieser Frau handelt es sich um Commander Serenety Akaji, Erster Offizier unter meinem Kommando.“ Gespielt selbstsicher lächelte er Celina an. „Vielleicht verstehen Sie jetzt meine … nennen wir es mal liberale Haltung.“

Ihre Blicke streiften sich – jedenfalls hatte der Captain kurzzeitig das Gefühl. Was sollte er nun tun? Sollte er die recht komplizierte Beziehung, die zwischen Serenety und ihm existierte, erklären oder gab sich die RSF-Lieutenant mit seinem Informationsbrocken zufrieden? Ein bisschen Unsicherheit kam in dem Flottenoffizier auf. Nur ungern wollte er diesen verheißungsvollen Flirt auf so eine Art und Weise beenden. Dafür hatte Celina zu sehr das Interesse in ihm geweckt. Er glaubte zwar nicht daran, dass dieser Abend in ihrer Wohnung enden würde (dafür hatte er selbst am Folgetag einfach zu viele Termine), aber vielleicht konnte er mit seinem Cousin ein kleines Bisschen punkten. Thiuro galt mittlerweile in Militär- und Propagandakreisen genauso viel wie Murata im intergalaktischen Bergbau. Gerade als Toji einen zweiten Blick auf die junge Akaji werfen wollte, war sie mit einem Mal wie vom Erdboden verschwunden. Offenbar hatte sie sich nicht in den Kopf gesetzt ihm – vor den Augen so vieler Zuschauer – eine eifersüchtige Szene zu machen. Innerlich atmete der Captain erleichtert auf.

„Ich habe noch keinen Ihrer Kollegen gesehen...“, merkte Toji einen Moment später an, um schnell das Thema zu wechseln. „Bei Ihnen arbeitet man wohl bei solchen Anlässen undercover, wenn man nicht so lieblich wie Sie ist?“ Beiläufig befreite der Commneorer das schmale Glas vom kläglichen Rest Perlwein und reichte es einem Kellner. „Oder dürfen Sie mir das nicht sagen?“

Erneuter, frenetischer Applaus machte eine Unterhaltung fast unmöglich. Auf ihrer Suche nach dem berühmten Cousin drangen sie allmählich zum lautesten Teil des Publikums vor. Immer mehr hohe Rangabzeichen – meist in seinem Dienstgrad oder ein bisschen höher – bemerkte der Flottenoffizier aus dem Augenwinkel. Sie kamen der Créme de la Créme immer näher. Dabei fühlte sich Toji mit jedem Schritt einen kleinen Tick unwohler. Denn bisher hatte er sich in seiner ganzen Karriere noch nie in solch elitären Kreisen bewegt. Selbst Aiden hatte ihm eher davon abgeraten als irgendwelche Luftschlösser zu zeichnen. Trotzdem konnte er vor Celina keinen Rückzieher machen. Gegenüber Captain Morn hatte er ebenfalls eine Verpflichtung. Somit schluckte er sein ungutes Gefühl herunter und ging entschlossen den aufsteigenden Rangabzeichen entgegen.

Kurz hielt man inne, um einen Kellner durchzulassen, als auf einmal feierlich eine Stimme über die zahlreichen Boxen in der Halle den nächsten Namen verkündete:
„Commander Serenety Akaji, Erster Offizier des Sternzerstörers der Victory-II-Klasse 'Pandora'.“

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[ Rendili System-Rendili-Hauptstadt-Kulturpalast-Haupthalle ]mit Jeremy, Arcturus Mengsk, Sharin, Gordon Aaronson usw.

Jeremy konnte auf ihre Frage noch nicht antworten, da die Musik abgedreht und dann die Ehrung der Gefallenen vorgenommen wurde. Aufmerksam lauschte sie den Worten des Mannes, konnte zwischenzeitlich innerlich nicken und an anderen Stellen nur den Kopf schütteln. Sie hielt nicht viel von Rache. Diese Worte waren etwas was andere wörtlich nehmen würden sie würde es jedenfalls nicht tun. Den Gefallenen gedachten sie alle in einer Schweigeminute und als jene vorüber war wandte sich Jeremy ihr zu und erklärte, dass sie lieber weggehen sollten, da ihm die vielen Paparazzos unangenehm waren. Zu seinem Onkel wollte er auch nicht. Gut, sie würde ihn nicht zwingen und sie wollte dies auch nicht. Also schritten sie durch die Menge und Sakura konnte immer wieder einen Blick auf ihre Cousine werfen, welche mit zwei Chiss in einem Gespräch vertieft war.

Da Jeremy sich kurz von ihr trennte um sich am Buffet zu bedienen blieb sie einen Moment allein zurück und konnte sich so umsehen, wobei ihr Blick immer wieder zu ihrer Cousine viel. Irgendetwas war mit ihr, dies konnte Sakura erkennen. Ihr viel auf, dass sich mehr trank als sie von ihr kannte. Gern wäre sie zu der Gruppe gegangen und hätte mit ihrer Cousine gesprochen, doch Jeremy kehrte kurz darauf zurück und entschuldigte sich bei ihr.


„Macht nichts. Dir sei verziehen.“

Sie lächelte ihn an und legte dann ihren Kopf leicht nach rechts.

„Du hättest mir aber ein paar Häppchen mitbringen können. Jetzt muss ich mich selber bedienen.“

Gespielt ungehalten schüttelte sie den Kopf und musste im nächsten Augenblick grinsen. Er tat betreten und grinste. Dann wandte sie sich der Bühne zu, da nun die erste Beförderung anstand. Ein Chiss namens Sharin wurde soeben zum Captain befördert. Applaus erscholl und Sakura klatsche ebenfalls. Der Chiss richtete seine Worte an das Publikum und sprach eine gekonnte kurze Rede indem er andere Ehrte. Beeindruckend wie er da stand. Durchaus attraktiv. Als nächstes folgten eine weitere Personen welche eher uninteressant war. Sakura suchte in der Menge nach ihrer Cousine, doch diese verschwand nach draußen und kehrte erst zurück nachdem ein Wing Commander die Bühne verlassen und durch die Boxen Serenety auf die Bühne gerufen wurde. Sie wurde zum Commander befördert was Sakura sehr stolz machte. Es freute sie überaus. Als diese die Bühne verließ blickte sie kurz zu Jeremy.

„Entschuldige mich kurz. Ich muss unbedingt mit meiner Cousine sprechen.“

Lächeln sah sie ihn an, dann verschwand sie um Serenety anzusprechen. Ein Grinsen lag auf ihren Lippen als sie vor ihrer Cousine stehen blieb und ihr die Hand entgegen streckte.

„Meinen Glückwunsch Commander Akaji.“

Ein Grinsen lag auf den Lippen der Pilotin, dann zog Sakura ihre Cousine an sich und drückte dies kurz.

„Danke Flight Officer Mitsumo.“

Sakura legte den Kopf leicht schräg und wölbte eine ihrer Brauen. Irgendetwas stimmte doch nicht mit Serenety. So kannte sie ihre Cousine nicht. Wenn sie sich sahen viel ihre Begrüßung weitaus freundlicher aus und nun war die Begrüßung eisig gewesen, so als ob Serenety fort wollte. Diese Augen, die Augen ihrer Cousine waren leer ohne Ausstrahlung ohne irgendetwas und eiskalt.

„Ist alles in Ordnung?“, wollte Sakura wissen und hoffte das sie eine Antwort darauf bekam.

Serenety wollte darauf nichts sagen dies erkannte Sakura. Doch da es nicht höflich gewesen wäre antworte diese ihr kurz.

„Es ist nichts. Ich muss gehen.“

Ihre Worte waren kurz, eisig und fast schon rüde. Dann schob sie sich an Sakura vorbei. Die Pilotin sah ihr nach. Ein wenig geschockt und getroffen. Dies konnte sie nicht auf sich sitzen lassen und folgte sie ihr, wobei sie sich durch die Menge schieben musste. Serenety machte einen kurzen Halt bei den beiden Chiss und verschwand dann nach draußen. Als sie hinaus trat sah sie gerade wie diese ein Glas in der Hand hielt und trank. Noch ehe sie die Chance hatte ihr das Glas aus der Hand zu nehmen hatte ihre Cousine dieses bereits heruntergeschüttelt. In einem Zug! Himmel noch mal was war nur los mit ihr?

„Verdammt Seren was ist los? Es ist nicht deine Art ein Glas Sekt auf einmal herunter zu spülen und es ist ebenso nicht deine Art so unfreundlich mir gegenüber zu sein. Irgendetwas stimmt doch nicht mit dir und ich möchte wissen was es ist. Vielleicht kann ich dir helfen.“

Sorge lag in den Augen der Pilotin als sie Serenety ansah. Sie würde auf eine Antwort bestehen. Vorher würde sie ihre Cousine nicht weglassen.

„Sakura, lass mich in Ruhe. Was ich tue geht dich rein gar nichts an. Ich will nicht mit dir noch mit irgendwem sonst reden. Ich bin es leid, ich bin es so leid das so viel erdulden zu müssen. Dieses Leben ist so sinnlos so unbedeutend.“

Ohne ein weiteres Wort wandte sie sich ab um zu gehen, doch Sakura griff nach ihrem Arm und hielt sie zurück.

„Nein, ich kann dich nicht einfach gehen lassen. Was sollen deine Worte bedeuten Seren? Du bist es leid so viel erdulden zu müssen? Warum, was soll dies bedeuten? Bitte, bitte sprich mit mir.“

Seren schüttelte den Kopf.

„Lass mich!“

Sie riss sich los, beschleunigte ihre Schritte und verließ den Vorraum durch die Haupteingangs und Ausgangstür. Lief die Treppen hinab und eilte davon. Sakura sah ihr nach. Sorge breitete sich in ihrem inneren aus. Sie hatte kein gutes Gefühl. Dies war nicht ihre Cousine, nicht die Frau die sie kannte. So wie sie ihren Sekt hinuntergegossen hatte, wie sie sprach. Sakura drehte sich auf dem Absatz und kehrte in die Haupthalle zurück. Sie musste unbedingt mit Toji sprechen.

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An Bord der "Aurora" konnte man die Zustände als leicht chaotisch bezeichnen. Die Geschützeinschläge hatten in der Hülle einige Dellen hinterlassen und sogar einen Riss in einer Panzerglasscheibe hinterlassen. Der betroffene Raum dahinter konnte rechtzeitig evakuiert werden und das Reperaturteam hatte alle Hände voll zu tun. Die Schilde eine Lancer-Fregatte waren in der Erzählung hinter vorgehaltener Hand in der Imperialen Flotte, als mehr als dürftig beschrieben worden. Für leichten Beschuß durch Jäger ausreichend gesichert, aber bei größeren Kalibern bot ein Regenschirm mehr Schutz. Sie waren einer Katastrophe noch so ziemlich knapp entkommen.
Sub-Lt. Dendri konnte nicht abschätzen wie groß die Schäden an der CC-9600-Fregatte waren, einige Beulen durfte der republikanische Gegner aber sicherlich bezogen haben.
Die Stirnplatzwunde von einer abgesprengten Kabelschelle wurde fachmännisch von einem Sanitäter versorgt und minütlich trudelten einzelne Schadensberichte ein, die etwas besorgniserregeneder waren als vor ein paar Minuten. Alles in allem hatte man es überlebt, aber eine Verfolgung war nicht möglich.
Nicht ganz schweren Herzens schickte der zeitweilige Kommandant eine entsprechende Meldung an das Flottenkommando, indem er die Verfolgung aufgrund der Schäden und den ungenauen Datenlagen abbrechen musste.
Doch statt einer Bestätigung kam eine recht barsche Order durch den Funk herrein, warum die "Aurora" nicht auf die Langstreckenfunksignale reagiere und das ab sofort eine Kommunikationssperre über den Vorfall verhängt wurde.
Der Duro beantwortete dies gelassen damit, dass durch den Beschuß die Langstreckenantenne beschädigt worden sei und ein Langstreckenkommunikation deshalb ausfiel.
Damit gab man sich zufrieden und vergatterte die Crew ab sofort stillscheigen über den Vorfall zu bewahren.
Das er eine ordnungsgemäße Meldung an seinen Kommander gemacht hatte, erwähnte der Duro nicht. Warum auch? Immerhin war Lt.Commander Halijc'arl'ajkartia seine Vorgesetzte und außerdem galt das Stillschweigen ab sofort und nicht für die Vergangenheit.
Es gab eh genug zu tun, für den kommenden Einsatz musste die Lancer-Fregatte wieder in Form gebracht werden.

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Commander Serenety Akaji erklärte gerade dass sie selbst kein Schiff kommandierte, sondern "nur" unter Captain Toji Murata auf der "Pandora" diente.
Sie beneidete auch Carla nicht gerade um die Aufgabe in einer Kampfgruppe mit Commander Mengsk und Lt.Commander Aaronson zu arbeiten und fragte wie die Einstellung ihrer Mannschaft zu ihrer Kommandantin sei.
Die junge Chiss wollte gerade zu einer Erklärung ausholen, als Captain Avalosh’ari’nuruodo von der Bühne zurückkehrte und wieder das Gespräch zu den beiden Frauen suchte.
Serenety ging auf die psychologische Einschätzung des frischgebackenen Captains ein und bekundete die Anerkennung ihrerseits für das psychologische Interesse des Chiss.
Dann tauschten der Captain und Commander Akaji noch sich über den Schlachtverlauf aus, indem beide erkannten, dass das Schicksal sie damals, bzw. ihre Schiffe zusammengeführt hatte.
Carla hielt sich etwas zurück, da sie weder die Ausführung des Chiss-Captains im vollen Umfang teilte, der die Meinung vertrat, dass es sich mit den Systemen ähnlich verhielt, wie mit kleinen Kindern, denen man auch bei Fehlern die Grenzen aufzeigen musste.
Der Vergleich hinkte insofern, dass man ein Kind mit ähnlichen Erziehungsmaßnahmen wie das Imperium es immer wieder tat, eher verschüchterte als gelehriger machte.
Dann überschlugen sich die Ereignisse. Zwar sehr leise und unter der Oberfläche, aber in dem Moment, als Captain Murata mit der adretten Blondine, händchenhaltend den Saal wieder betraten spürte Carla ein deutliches Feuer in ihrer Nähe auflodern.
Commander Akaji, die stehts bemüht war, so kalt ihre Emotionen zu kontrollieren, das der Planet Csilla dagegen vergleichsweise subtropisch daher kam, so konnte die Chiss deutlich eine Muskelanspannung erkennen. Das Gesicht der Exotin war unbewegt wie ein Stein und selbst die Eisskultpuren in der Halle zeigten ein deutlicheres Mienenspiel, doch die Hände und Schultern waren verkrampft und es fühlte sich in der Nähe dieser Frau auf einmal deutlich kälter an.
Commander Akaji verabschiedete sich knapp in Richtung persönlicher Bedürfnisse und trank scheinbar unbemerkt ihr Sektglas aus und tauschte es gegen ein neues aus.

Hier loderte die Eifersucht in geradezu theatralischer Dimension. Ein vor Hormonen betäubter Captain Murata schwebte an ihnen vorbei und an der Hand eine charmant lächelnde Blondine in Uniform, die aber so kontrolliert lächtelte wie ein Raubtier. Hier war klar, wer die Motte und wer das Licht war.
Das ganze Schauspiel dauerte nur wenige Augenblicke und den meisten wäre dieses Szenario einfach entgangen. Fast hätte sich Carla dazu hingerissen gefühlt der Sache nachzugehen, aber schon ging das Theater weiter und es folgten weitere Beförderungen.
Ein Lieutenant Colonel Mabila Rabor wurde für seine Verdienste ausgezeichnet und die Armeeangehörigen jubelten.
Unter ähnlichem Pathos wurde sogar Commander Serenety Akaji auf die Bühne gerufen und ihre Feldbeförderung offiziell bestätigt.
Die junge Chiss klatschte anerkennend zu den Beförderungen.
Die Frau auf der Bühne dankte kurz und artig und verließ beängstigend kontrolliert die Bühne.
Eine junge Frau im Rang eines Flight Officers (Sakura) kam auf Commander Akaji zu und begrüßte diese mit einer herzlichen Umarmung, welche von Serenety abgeblitzt wurde und diese dann einem kontrollierten Rückzug ähnlich den Raum verließ. Dicht verfolgt von der nun verdutzten Pilotin.
Dieser Flirt ihres Vorgesetzten lies offensichtlich die junge Offizierin nicht so kalt, wie sie immer tat.
Commander Akaji verabschiedete sich bei den beiden Chiss mit angeblichen dringenden Verpflichtungen und verließ entgültig den Saal.
Ähnliche Liebesdramen hatte Carla schon das eine oder andere Mal gesehen, als sie noch Kadettin war und die weiblichen Kadetten das eine oder andere vertrauliche Gespräch mit der jungen Chiss suchten.
Carla fragte sich immer wieder, warum gerade die Menschen immer wieder zu ihr kamen um sich bei ihr regelrecht auszuheulen. Serenety wäre genauso ein Kandidat gewesen, nur würde die kontrollierte Fassade es ihr nie erlauben in Gegenwart anderer eine Träne zu vergießen.
Etwas sehr emotionales, aber soweit die Chiss feststellen konnte, wirkte so ein Ausbruch auf die meisten irgendwann befreiend. In sich hinein gefressener Frust wirkte aber ätzend wie Säure und würde irgendwann zur Katastrophe auflaufen.

Captain Sharin hingegen wirkte zwar ebenso kontrolliert, wie es sich für einen gebürtigen Chiss gebührte, doch er strahlte ein fasziniertes Interesse an Carla aus, das waren zwar auch nur Nuancen in seinem Blick, doch verständlicherweise bekam man in der Flotte kaum die Gelegenheit sich unter seinesgleichen zu treffen. Der Mann wirkte auch nicht unattraktiv, doch im Angesicht einer brodelnden Gefahr war Carla die Klärung dieser Angelegenheit ebenso wichtig.
Sie setzte ein charmantes Lächeln auf und sagte zu ihm: " Captain Avalosh’ari’nuruodo, ich beglückwünsche Sie von ganzem Herzen für ihre Beförderung und möchte mich auch gern gleich mit Ihnen noch detailierte Unterhalten, doch es gibt da noch eine kleine Sache zu erledigen, deren Aufschub negative Folgen haben kann. Ich bitte Sie daher sich einen Moment zu gedulden und mich zu entschuldigen. Wären Sie so freundlich und würden schon mal am Buffett ein paar Delikatessen, für ein Zwiegespräch in weniger aufgeregter Runde, organisieren?"
Sie nickte dem Captain zu und marschierte elegant Richtung Ausgang in der auch Commander Akaji und der weibliche Flight Officer verschwunden waren. Sie hörte noch Fetzen von dem Gespräch der beiden Frauen, die scheinbar verwandt waren.

„Sakura, lass mich in Ruhe. Was ich tue geht dich rein gar nichts an. Ich will nicht mit dir noch mit irgendwem sonst reden. Ich bin es leid, ich bin es so leid das so viel erdulden zu müssen. Dieses Leben ist so sinnlos so unbedeutend.“ fauchte Serenety regelrecht drehte sich weg und wurde am Arm von dem Flight Officer festgehalten welche besorgt fragte:
„Nein, ich kann dich nicht einfach gehen lassen. Was sollen deine Worte bedeuten Seren? Du bist es leid so viel erdulden zu müssen? Warum, was soll dies bedeuten? Bitte, bitte sprich mit mir.“
Serenety riß sich los und stürmte aus dem Nebensaal.
Irritiert ging der weibliche Flight Officer in Richtung Saal und Carla sprach zu ihr nebenbei:
"Sollten Sie jetzt ein Gespräch mit einem gewissen Captain Murata suchen, Sie finden ihn Hand in Hand an der Seite einer kühlen Blonden, dort in dieser Ecke. Kann man kaum verfehlen."
Sie deutete in die Richtung in der sie das Pärchen zuletzt gesehen hatte, packte mit einer Hand das Treppengeländer und sprang elegant wie ein Raubtier über die Treppe, verschwand in einem Seitenausgang und eilte durch einen schmalen Gang und konnte Commander Akaji noch abpassen. Sie übersprang ein paar Hürden und lauerte in einer Ecke auf die wütende Offizierin.
Als diese um die Ecke bog, erwartete sie dort eine scheinbar zufällig stehende Lt.Commander Halijc'arl'ajkartia die scheinbar überrascht den Weg von Serenety kreuzte und damit versperrte.
Für einen ungeübten Beobachter hatte es den Anschein einer zufälligen Begegnung, doch Carla stand in einer Kampfgrundstellung, die oberflächlich locker wirkte aber nahezu jegliche Kampfschritte leicht ermöglichte.
Sie neigte den Kopf leicht und sagte freundlich: "Commander Akaji, ich wollte Ihnen zur Beförderung gratulieren, doch ich sehe, etwas verdunkelt Ihre Seele. Sie mögen den Eindruck vermitteln keine Emotionen zu fühlen, doch niemand kann sich völlig abschotten. Naja, der Imperator vielleicht...Doch Sie steuern gerade auf eine Sache mit einer gewissen Geschwindigkeit zu, die leicht ein katastrophales Ende nehmen kann. Jedes Lebewesen tut unter dem Einfluß von sehr starken Emotionen leicht etwas irrationales. Und auch wenn Sie einen anderen Eindruck vermitteln wollen, Sie laufen Gefahr etwas irrtioneles zu tun. Als Kommandantin eines Schiffes trage ich eine große Verantwortung für Viele und auch wenn ich außerhalb meines Zuständigkeitsbereiches operiere, so kann ich meine Verantwortung nicht einfach abgeben. Als 1. Offizier eines großen Kampfschiffes und als direkter Stellvertreter Ihres Kommandanten tragen Sie eine ebenso große Verantwortung, manchmal sogar eine noch größere. Wie wollen Sie dieser Verantwortung völlig gerecht werden, wenn Sie nicht selbst die Kontrolle über ihre Gefühle mehr haben? Sie versuchen sich zu verstecken und verwechseln dies mit Kontrolle. Wie soll das in einer Krisensituation an Bord dann ablaufen, wenn sie im Stress die eingesperrte Eifersucht nicht mehr kontrollieren können?" die Chiss schaute Serenety entschlossen an und ging in die Verteidigunsstellung.
"Nein, ich habe so etwas schon mal erlebt und kann daher es nicht verantworten, Sie hier einfach so gehen zu lassen!"

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[ Rendili – Oberfläche – Rendili City – Kulturpalast – Haupthalle ] Sharin, Halijc'arl'ajkartia, Serenety Akaji, etliche andere Gäste

Etwas forsch überging die junge Chiss einfach die Frage nach dem vorhandenen Rassismus auf ihrem Schiff. Gerne hätte Sharin erfahren, ob auf anderen Kriegsschiffen nicht der gleiche Respekt einem Kommandanten, gleich welchen Geschlechts und welcher Rasse, zuteilwurde, doch musste er sich damit zufrieden geben, dass seine Artgenossin der Frage auswich oder es nicht für nötig hielt, sie zu beantworten. Scheinbar hatte sie nicht die gleichgute Kinderstube wie er genossen. Kein Wunder, schließlich gehörte sie ja nicht zu den Nuruodo oder zu einer der anderen vier einflussreichen Aristocra des Chiss-Raumes, sondern nur zu einer unterstellten Familie. Zwar hatte der neu ernannte Captain nur Gutes über diese recht unbekannte Aristocra gehört, doch war und blieb sie nicht im Ansatz so einflussreich wie seine. Dass er sich deshalb von dem höheren Rang einmal abgesehen etwas erhabener als Halijc'arl'ajkartia fühlte, musste diese ja nicht merken, weshalb sein Gesicht immer noch unter dem leichten Lächeln verschlossen und undeutbar blieb. Das mochte er an der an ihn weitervererbten Gabe der Chiss: Das sie einfach keine Emotionen zeigen mussten, wenn sie es nicht wollten.

Die menschliche Commander neben den beiden meldete sich nach dem Schweigen der anderen Frau zu Wort und stellte noch einmal klar, dass sie keineswegs ihn selber beleidigen hatte wollen, sondern eher vorausgesetzt hatte, dass er an der Akademie keine psychologische Ausbildung erhalten habe. Sicher, imperiale Ausbildungsstätten legten sicher nicht so viel Wert darauf, dass ihre Kadetten auch in den soft skills etwas auf dem Kasten hatten, doch hatte der auf Csilla geborene Humanoid schon in den weit entfernten Gebieten des Chiss-Empire an den dortigen Schulen psychologische Kenntnisse erworben. Wie sollte man schließlich seine Emotionen unter Kontrolle haben, wenn man nicht mal ansatzweise Grundkenntnisse über die Entstehung dieser Gefühle besaß? Zugegeben, die Entschuldigung von Commander Akaji schien ehrlich und wenn der blauhäutige Fastmensch etwas bewunderte, dann war es die Fähigkeit, eigene Fehler einzugestehen und auch auszubessern. Eine Fähigkeit, die er selber manchmal vermissen ließ. Nach diesem ehrlich gemeinten Bedauern gratulierte sie ihm noch für die ausgezeichneten Worte auf der Bühne und seine Beförderung als solches. Dass sie die pathetischen Worte von ihm wirklich grundsätzlich guthieß, wagte der rotäugige Mann zu bezweifeln, doch war ihm dies in diesem Augenblick recht egal. Der gesamte Abend hatte eine unerwartete Wendung bekommen. Schließlich war er befördert worden! Im Alter von nur 25 Jahren schon Captain geworden zu sein, war wirklich eine Meisterleistung. Ein Kunststück, dass er wohl seiner Familie voller Stolz mitzuteilen hatte. Er war gespannt darauf, ob diese seine Leistung zu schätzen wusste oder es als Selbstverständlichkeit hinnahm, dass er so überdurchschnittliche Leistungen erbrachte. Dass erinnerte ihn daran, dass er eigentlich noch ein Gespräch mit seinem Onkel zu führen hatte. Als dieser vor der Schlacht von Corellia, also vor einer Ewigkeit, über das Holonetz versucht hatte, seinen Neffen zu erreichen, war Sharin mit so vielen Vorbereitungen beschäftigt gewesen, dass er es einfach verdrängt und vergessen hatte. Im Übrigen gab es da ja noch die ein oder andere Differenz, die erst behoben werden musste.

Er war so in Gedanken versunken, dass er vollkommen verblüfft war, als sich Akaji schließlich entschuldigte, um die hiesige Toilette zu untersuchen. Dass es wirklich der nötige Gang zum stillen Örtchen war, den die schwarzhaarige Frau nun zu bewältigen hatte, glaubte der gut gebaute Chiss nicht wirklich. Ein jeder Flottenoffizier besaß die merkwürdige Begabung, seine Harnblase so gut unter Kontrolle zu haben, dass er eine mehrstündige Schlacht ohne Probleme bestehen konnte. Da musste es bei einer solchen Trauerfeier, die ja fast die gleiche Herausforderung darstellte, bestimmt fast das gleiche sein. Irritiert schaute er seiner Kollegin also hinterher und zuckte in Richtung der übrig gebliebenen Frau nur die Schultern. Ehe er jedoch ein weiteres Gespräch aufnehmen konnte, wurden weitere Soldaten ausgezeichnet, die sich im Kampf um Corellia hervorgetan hatten. Interessiert blickte Sharin deshalb zur Bühne und war wiederrum überrascht zu hören, dass die eben noch neben ihm stehende Frau ebenfalls auf das Podium gerufen wurde. Dort empfing sie nach einigen lobenden Worten mit schwer deutbarem Blick die neuen Rangabzeichen, die sie noch einmal hochoffiziell zu einer Commander der imperialen Flotte machten. Im Gegensatz zu ihm selber hielt sie keine überladene Rede, was er ihr hoch anrechnete. Scheinbar wollte sie nicht so im Rampenlicht stehen, wie er das gerade noch gewollt hatte. Bescheidenheit war eine Tugend, die eng mit Tapferkeit und Mut verknüpft war. Und was gab es für eine bessere Tugend als Tapferkeit und Ehre?

Erwartungsvoll blickte Sharin die Commander an, als sie auf das blauhäutige Duo wieder zukam, doch wurde sie von einem weiblichen Flight Officer [Sakura] davon abgehalten und in ein Gespräch verwickelt. Beide schienen sich sehr gut zu kennen, denn sie umarmten sich kurz und redeten sehr familiär miteinander. Bei genauerem Hinsehen konnte man auch die Ähnlichkeit beider sehen. Sehr wahrscheinlich waren sie wohl verwandt. Als Akaji sich jedoch nicht unterhalten wollte und aus der Halle stürmte, eilten ihr die andere und Halijc'arl'ajkartia, nachdem diese sich kurz verabschiedet und ihn auf später vertröstet hatte, hinterher. Innerlich amüsierte sich der Humanoid über diese Szene sehr. Welche Probleme die frisch ernannte Commander plagten wusste er nicht, doch viel lustiger war das typisch weibliche Verhalten der beiden anderen Frauen, die sofort tröstend hinter ihr hergelaufen waren. Seinen Vindicator-Kreuzer zu verstehen war wohl einfacher, als eine Frau zu verstehen. Bisher hatte er nur eine wirklich verstanden und die war jetzt nur noch Molekülpartikel im All.

Bei diesem Gedanken zog sich Sharins Magen zusammen und er erinnerte sich wieder an die Hungergefühle, die sich eben bemerkbar gemacht hatten. Den Rat der anderen Chiss folgend und die bösen Erinnerungen zur Seite schiebend ging er nun gemessenen Schrittes zu dem Buffet, an dem immer noch reger Betrieb herrschte. Der Captain konnte die gesamten Offiziere sehr gut verstehen, die sich hier gerade mit Häppchen versorgten. Schließlich bekam man vom Schiffskoch sicher nicht so exzellente Speisen serviert.

Der hoch gewachsene Mann schritt die lange Tafel ab, um erst einmal auszuspähen, wo er zuschlagen würde, als er wieder die beiden älteren Offiziere von eben bemerkte. Commander Mengsk und Lieutenant-Commander Aaronson unterhielten sich bei einigen Häppchen scheinbar vorzüglich. Innerlich zogen beide den Fastmenschen an. Die gehässigen Kommentare von eben hatte dieser nicht vergessen. Im Gegensatz zu vorhin stand er jetzt allerdings einen beziehungsweise zwei Ränge über den beiden. Nun wollte er zu seinem eigenen Vergnügen feststellen, ob sie immer noch so vollmundig über die Unterlegenheit nichtmenschlicher Rassen sprachen. Mit einem nüchternen, höflichen Lächeln trat er an beide heran.

„Entschuldigen Sie, können Sie mir irgendwelche Speisen hier besonders empfehlen? Wie ich sehe, hatten Sie ja schon die Gelegenheit, diese zu kosten.“


[ Rendili – Oberfläche – Rendili City – Kulturpalast – Haupthalle ] Sharin, Arcturus Mengsk, Gordon Aaronson, etliche andere Gäste
 
[Rendili-System | Rendili | Hauptstadt | Kulturpalast | Festsaal | Buffet] Gordon Aaronson, Arcturus Mengsk

Die Worte, die der Blauhäutige an die Festcorona richtete, überraschten Gordon Aaronson positiv. Er äußerte sich bescheiden und lobte seine Mitstreiter und Vorgesetzten. Im Gegensatz zu seiner Artgenossin Carla und dieser frechen Göre Akaji wusste er offenbar, wo sein Platz war und dass er diesen nicht nur sich selbst verdankte. Ihnen wäre es wohl nicht in den Sinn gekommen, sich in so unerwarteter Weise zum Imperium und seinen Werten zu bekennen. Dennoch konnte seine kurze Rede die Vorbehalte des Mygeetaners nicht auswischen. Sie vertrug sich einfach nicht mit dessen vorgeprägtem Bild von Aliens, ebenso wenig wie sich sein blaues, glutäugiges Gesicht mit der grauen Flottenuniform und vor allem dem neuen Rangabzeichen vertrug. Jemandem wie Mengsk hätte er weit bereitwilliger beigepflichtet und weit ehrlicher applaudiert.

Die nächsten beiden Personen, die öffentlich geehrt und befördert wurden, passten wieder mehr in sein Bild eines Offiziers im Namen des Imperators. Ein Lieutenant Colonel der Armee und ein Wing Commander der Sternenjäger wurden jeweils in den Rang eines Colonel erhoben, sehr zur Freude ihrer Untergebenen. Auch Aaronson leistete fleißig Beifall. Er dachte dabei an die Beförderungen seiner langen Dienstzeit zurück. Keine davon hatte in einem vergleichbaren Rahmen stattgefunden, in einer solchen Feier mit so vielen Zuschauern. Wie schade. Er hätte sich das auch gewünscht.

Als dann der nächste Name aufgerufen wurde, hätte der Lieutenant-Commander fast den Schuck Schaumwein zurück ins Glas gespuckt, den er gerade nahm. Akaji? Serenety Akaji? War eine Außenseiter-Beförderung am heutigen Abend denn nicht Strafe genug für die Flottenmitglieder? Man musste sich ja beinahe schämen gegenüber den Angehörigen von Sternenjägern und Armee; das naturgegebene Konkurrenzdenken zwischen den drei Truppenteilen würde nach diesem Abend mit Sicherheit zu einigen gehässigen Spitzen führen.


»Das kann doch nicht ihr Ernst sein...« murmelte Gordon.

In seinen Augen war Akaji überhaupt nicht wert, eine Offiziersuniform zu tragen. Nicht nur wegen ihres Geschlechtes, sondern vor allem wegen ihrer unpatriotischen, systemkritischen Gesinnung, die man fast schon als verräterisch bezeichnen musste. Er konnte sie sich nicht als ersten Offizier eines Sternenzerstörers vorstellen, noch weniger aber als sein Kommandant.

Doch dieser Kelch ging, Lob und Dank dem göttlichen Imperator, an der Flotte vorüber. Sie wurde nicht vom Commaner zum Captain befördert, wie es erst den Anschein gehabt hatte. Stattdessen wurde nur ihre Ernennung zum Commander, welche offenbar Toji Murata vorgenommen hatte, von offizieller Seite bestätigt. Wieso man das aber in diesem Rahmen tat, verstand Aaronson nicht. Eine solche Nebensächlichkeit hätte man auch via Holo oder im kleineren Kreis abhandeln können. Propagandistisch verwerten ließ es sich bestimmt nicht. Es konnte eigentlich nur noch mehr vorlaute Mädchen mit ungesunder Selbstüberschätzung dazu bringen, eine Karriere bei der Flotte anzustreben. Auf Applaus verzichtete Gordon daher ganz, auch wenn dies Schwierigkeiten nach sich ziehen konnte, wenn es einem übelwollenden Geist auffiel.


»Ich dachte schon, jetzt machen sie auch sie noch zum Captain«, sagte er leise zu Mengsk, der seine Ansicht sicherlich teilte. »Ich frage mich, wo das noch hinführen soll.«

Serenety verließ kurz darauf ohne salbungsvolle Worte die Bühne und wirkte gar nicht zufrieden über die Bestätigung ihrer Beförderung. Sie stellte dieselbe stumpfsinnige Miene zur Schau wie zuvor. Nichts deutete darauf hin, dass sie sich der Ehre überhaupt nur ansatzweise bewusst war, die ihr zuteil wurde. Womöglich hatte sie sich mehr erhofft von ihrem Ruf auf die Bühne. Ein eigenes Kommando, oder doch noch das Captainsabzeichen. Vermutlich wusste sie gar nicht, dass es nicht selbstverständlich war, dass man einer Frau ihres jugendlichen Alters überhaupt eine verantwortungsvolle Position zutraute, sondern glaubte, alles ganz aus eigener Kraft erreicht und sogar noch mehr verdient zu haben. Eine Selbstüberschätzung, die ganz zu der hassenswerten, herablassenden Art passte, in der sie vorhin den passenden Platz der Nichtmenschen und damit nicht nur die Neue Ordnung, sondern auch die Flottentradition in Frage gestellt und geschmäht hatte. Eigentlich wäre sie ein Fall für die Militärpolizei oder die COMPNOR, dachte Gordon Aaronson.

Kopfschüttelnd wandte er sich dem Buffet zu und wählte einen weiteren Snack aus, diesmal ein Stück helles Brot mit einem rosafarbenen Krebstier darauf.

»Entschuldigen Sie, können Sie mir irgendwelche Speisen hier besonders empfehlen?« fragte eine unvertraute, aber nicht ganz unbekannte Stimme hinter ihm. Er wandte sich um und sah plötzlich Sharins blaues Gesicht mit den dämonisch leuchtenden Augen vor sich.

»Wie ich sehe, hatten Sie ja schon die Gelegenheit, diese zu kosten«, fügte der Chiss hinzu.

Gordon hatte gerade von dem Kanapee abgebissen und bei dem Versuch, den Bissen ohne Zeitverzug herunterzuschlucken, verschluckte er sich fast. Nach einem kurzen unterdrückten Huster war sein Mund jedoch leer und er konnte antworten. Auch wenn er nicht so richtig wusste, was.


»Äh, probieren Sie doch die Krustentiere, Commander... ich meine, Captain!« korrigierte er sich.

Fast zu spät besann er sich darauf, dass der Blauhäutige soeben befördert worden war. Und das hieß, man erwartete von Aaronson, ihm Anerkennung zu zollen. Das imperiale Militär hielt nichts von Insubordination, nur deshalb funktionierte es. Der Rang repräsentierte nicht nur den Platz in der Kommandohierarchie, sondern auch in der gesellschaftlichen Stellung innerhalb der Gemeinschaft, welche die Streitkräfte bildeten. Es stand dem Niederrangigen niemals zu, einen Höherrangigen in Frage zu stellen. Man durfte denken was man wollte (aber auch nur weil dies niemand kontrollieren oder verhindern konnte, solange kein Sith daneben stand), aber nach außen galt es den Vorgesetzten und anderen im Rang Höhergestellten Respekt zu zollen. Der Mygeetaner tat dies ungern, aber er machte es dennoch, indem er sagte:


»Meinen Glückwunsch zu Ihrer Beförderung, Captain Awallo-Sharin-norro...«

Wieder verschluckte er sich fast, diesmal jedoch an der eigenen Zunge. Dass er den Namen des Captains nicht über die Lippen brachte, war eine Blöße, die er sich nicht gerne gab. Diese Situation drohte ebenso peinlich zu werden wie die vorhin mit Serenety und Carla.

[Rendili-System | Rendili | Hauptstadt | Kulturpalast | Festsaal | Buffet] Gordon Aaronson, Arcturus Mengsk, Avalosh'ari'nuruodo
 
[: Rendili-System | Rendili | Rendili City:||: Stadtzentrum | Strasse | auf dem Weg zum Raumhafen :||: Commander Serenety Akaji allein :]

Die kühle Luft blies ihr ins Gesicht, brachte den Alkohol in ihrem Blut zur Wallung und ließ ihr dieses noch zusätzlich langsam in den Kopf steigen. Ihre schnellen Schritte beschleunigten sich noch etwas. Hier draußen hätte sie ihren Gefühlen nachgeben können doch die sie tat sie nicht. In der Öffentlichkeit, gleich wo, konnte und durfte sie sich nicht erlauben auch nur irgendwie ihre Gefühle zu offenbaren. Dies verbot sie sich selbst. Sie war so erzogen worden und dies war auch gut so. Ihr Verhalten gegenüber Sakura war nicht in Ordnung gewesen doch konnte sie nicht mit ihrer Cousine sprechen und zum anderen ging es diese auch nichts an. Serenety gehörte nicht zu den Frauen die ihre Gefühle anderen offenbarte oder sich jemandem anvertraute. Sie hatte gelernt und lernen müssen, dass sie selbst mit ihren Problemen zurechtkommen musste. Niemand konnte ihr dies Arbeit abnehmen. Sie allein war dafür verantwortlich. Wahrscheinlich würde sie sich in nächster Zeit bei ihrer Cousine entschuldigen, besonders dafür das sie so kalt und unfreundlich gewesen war. Dennoch würde sie ihr nichts erklären. In der Eile hatte sie ihr Cape vergessen und nicht einmal jetzt viel es ihr auf, dass sie jenes nicht dabei hatte. Ihre Gedanken erschienen leer. Sie hatte sich unter Kontrolle und würde jene erst aufgeben wenn sie an Bord der Pandora war und allein in ihrem Quartier. Dann erst würde die Mauer aus Eis welche so dick war, dass nichts durch sie hindurch konnte fallen. Erst dann und auch nur dann würde sich offenbaren was ihr innerstes durchmachte. Die Qualen, die Schande und Pein mit welcher ihre Seele traktiert worden war. All das Leid welches aufgekommen und einen weiteren Ablauf gefunden hatte.

Sie war eine Frau mit starkem Willen, eine Offizierin und Psychologin. Eine Persönlichkeit mit Stärke, die sich allem stellte. Nahezu unerschütterlich ließ sie alles über sich ergehen. Sie war ein Rohr für andere, die zu ihr kamen um ihr Leid bei ihr zu lassen. Sie half wo sie konnte, teilte die Schmerzen der anderen und vergaß dabei ihr eigens Leid. Musste jenes nach hinten schieben. Als Vorbild musste sie handeln, als Vorbild agieren. Schwäche war verboten und sich jener hinzugeben erst Recht. Auf ihren zarten Schultern lastete ungemein viel. Mahr als nur die Aufgaben eines ersten Offiziers. Die Last der Counselor, die Last der Traditionen, der Erziehung, ihre Aufgaben und Verpflichtungen gegenüber ihrer Familie und einiges mehr. Hinzu kam die Fähigkeit zu fühlen was andere empfanden, deren Leid welches sich zusätzlich auf ihre Seele legte und als ob dies noch nicht genug wäre waren ihre eigenen Sorgen und Ängste, Wünsche und Hoffnungen eine zusätzliche Belastung geworden. Sie funktionierte noch, wie ein Doride welcher jedoch keinerlei wirkliches Leben besaß. Sie stand auf um zu arbeiten, um zu vergessen was geschehen war da sie die Ereignisse noch immer nicht überwunden, sie noch immer nicht verarbeitet hatte – um aufzugehen in ihren Tätigkeiten. Sie schob Doppelschichten und fand nicht einmal des nachts Ruhe. Sie aß nicht, weil das Essen an Bedeutung verloren hatte und sie konnte nicht schlafen weil des nachts Alpträume sie heimsuchten. Wer oder was würde dies auf Dauer durchstehen? Wahrscheinlich niemand und dennoch funktionierte sie noch. Sie kam ihren Aufgaben nach, jeden verfluchten Tag. An sich selbst dachte sie dabei nicht während sie sich aufopferte für das Imperium, für die Crew und für ihren Kommandanten. Sie war ein Arbeitstier, ein Workaholic. So etwas wie Freizeit war ihr fremd. Irgendwann würde sie dafür wohl bezahlen müssen doch dies war ihr im Moment nicht klar. Sie sah nicht was sie sich selbst antat, wie sehr sie sich und ihren Körper misshandelte. Sie erkannte im Spiegel nicht das sie Gewicht verloren hatte. Auch so war sie schon sehr schlank. Seit Despayre hatte sie einiges an Gewicht verloren. Wie viel wusste sie nicht zumal es ihr nicht einmal klar war.

Sie bog um eine Ecke und lief im nächsten Moment in die Arme von Lt. Commander Halijc’arl’ajkartia. Serenety blieb stehen und sah der Chiss ins Gesicht welche sie bewusst abgefangen haben musste. Warum? Welches Ziel verfolgte die Chiss? Hatte sie womöglich doch mehr mitbekommen als Seren hatte zeigen wollen? Was auch immer es war, Carla würde es ihr sagen. Der Körper der Chiss hatte eine Grundkampfstellung, was bedeutete, dass die Lt. Commander darauf gefasst war, dass Serenety eventuell reagieren würde. Sollte sie beeindruckt sein? Halijc’arl’ajkartia begann zu sprechen. Sie hatte ihren Kopf leicht geneigt, ihre Stimme freundliche. Sie gratulierte Serenety zum einen zu ihrer Beförderung und gleichzeitig äußerte sie, dass sie sah, dass sich ihre Seele verdunkelt hatte. Was sah die weibliche Chiss? Das sich Serenety’s Seele verdunkelt hatte? Wie kam sie darauf und woher wollte sie dies gesehen haben? Die Antwort darauf kam prompt indem man ihr erklärte, dass sie den Eindruck vermitteln mochte keine Emotionen zu fühlen, doch dies sich auf Dauer nicht völlig abschotten ließen. Der Imperator war dazu vielleicht möglich. Serenety fragte sich was Carla damit bezwecken wollte. Auch hier gab es so etwas wie eine Antwort, denn die Chiss fuhr fort zu sprechen und erklärte, dass sie gerade dabei war auf etwas zuzusteuern was – und dies in einer Geschwindigkeit – welche leicht zu einer Katastrohe führen würde, welche wiederum kein gutes Ende nehmen könnte. Was wusste diese Frau schon? Was wusste sie schon was wirklich vor sich ging, was in Serenety vor ging und besonders was jene überhaupt vor hatte. Wie konnte sie es wagen etwas dergleichen zu äußern. Zum einen kannten sie sich kaum und zum anderen waren sie nicht einmal befreundet. Etwas irrationales tun? Was veranlasste Carla dazu zu glauben, dass Serenety etwas irrationales tun wollte? Hatte sie etwa etwas mitbekommen? Hatte sie die letzten Worte welche sie mit ihrer Cousine ausgetauscht hatte belauscht? So jedenfalls kam es Seren fast vor. Die Lt. Commander predigte ihr etwas vor, wies sie darauf hin, dass sie als Kommandantin eines Schiffes eine große Verantwortung trug und auch wenn dies hier nicht zu ihrem Zuständigkeitsbereich gehörte, sie sich ebenfalls verpflichtet fühlte Verantwortung zu übernehmen. Verantwortung? Verantwortung für was oder wen? Für Serenety? Dies gehörte ganz Recht nicht zu ihren Aufgaben noch zu ihrer Zuständigkeit und dennoch mischte sich Carla ein. Sie führte der Commander vor Augen, dass sie als erster Offizier eines großen Kampfschiffes und als direkte Stellvertreterin ihres Kommandanten eine ebenso große Verantwortung trug. Manchmal sogar eine noch größere. Sie wollte von Seren wissen wie sie dieser Verantwortung völlig gerecht werden konnte, wenn jene selbst nicht die Kontrolle über ihre Gefühle behielt. Sie versuchte sich zu verstecken und verwechselte dies mit Kontrolle? War sich diese Frau im klaren darüber, dass sie hier etwas ansprach das sie zum einen nichts anging und zum anderen auch noch Unrecht hatte? Serenety hatte ihre Gefühle unter Kontrolle denn sonst hätte sie ihren Dienst bisher nicht tätigen können. Wie konnte Carla so etwas äußern? Sie wusste nichts, rein gar nichts und dennoch tat sie so als ob sie alles erkannt hätte. Sie versteckte sich nicht! Sie hatte sich unter Kontrolle denn andernfalls hätte sie schon auf der Feierlichkeit ein Gespräch gesucht und jenes passte nicht dort hin. Im nächsten Augenblick äußerte Halijc’alr’ajkartia etwas was sie besser nicht geäußert hätte. Sie wollte von Serenety wissen wie sie in Krisensituationen an Bord agieren wollte, wenn sie im Stress die eingesperrte Eifersucht nicht mehr kontrollieren konnte. Eingesperrte Eifersucht? Ihre Hände ballten sich zu Fäusten und ihre kalten Augen bohrten sich in jene ihres Gegenübers, die nun Verteidigungsstellung eingenommen hatte. Sie hatte sich bisher immer kontrollieren können gleich welches Situation auf sie gewartet hatte. Gleich was sie durchgemacht hatte. Sie hatte nie versagt und hatte bisher immer einen kühlen Kopf bewahrt. Wie konnte diese Chiss es wagen ihr so etwas an den Kopf zu werfen? Carla hatte was? So etwas schon einmal erlebt und konnte es daher nicht verantworten, dass sie Serenety einfach so gehen ließ? Die junge Exotin schritt ein Stück zurück. Ihr Körper versteifte sich, ihre Muskeln spanten sich an doch weiter tat sie nichts.


„Sie beweisen Mut mir einfach zu folgen und mir dann Dinge an den Kopf zu werfen von denen sie keine Ahnung haben. Sie scheinen viel an mir zu bemerken was zum Teil nicht einmal der Wahrheit entspricht und ich könnte behaupten das es unhöflich ist die Gespräche anderer zu belauschen, denn genau dies müssen sie getan haben wenn sie so etwas von sich geben. Auf was ich zusteuere oder auf was nicht geht sie beim besten Willen nichts an. Weder habe ich sie um Hilfe noch um Beistand gebeten. Ich steuere auf eine Katastrophe zu? Mit welchem Recht können sie so etwas äußern? Sie kennen mich nicht und wissen somit auch nicht was in mir vorgeht und selbst wenn sie es wüssten hätten sie noch lange nicht das Recht sich einzumischen. Wenn ich wie sie sagen vor hätte einem katastrophalen Ende entgegen zu laufen, dann hätte ich dies schon längst getan. Es ist stets einfach zu glauben etwas zu sehen was die Wahrheit sein könnte. Weder kennen sie Fakten noch sonst irgendetwas und sie sind ganz gewisse nicht darin befähigt mir zu sagen was ich tue oder was im womöglich ihrer Ansicht nach im Begriff bin zu tun. Sie behaupten hier ich würde etwas irrationales tun wollen. Woher nehmen sie diese angebliche Gewissheit? Sie haben soeben festgestellt, dass dies nicht in ihren Zuständigkeitsbereich fällt und dennoch mischen sie sich ein. Ich bin mir meiner Aufgaben und Pflichten voll und ganz bewusst Lt. Commander und ich glaube nicht das sie in der Lage sind ein Urteil zu fällen. In all den Jahren die ich bereits in diesem Universum existiere habe ich noch niemals die Kontrolle über etwas verloren. Erst Recht nicht während einer Schlacht und den dazugehörigen Krisensituationen. Sie lehnen sich sehr weit aus dem Fenster wenn sie von Eifersucht sprechen und ich warne sie, mischen sie nicht in Dinge ein, die sich nichts angehen. Was auch immer sie glauben in mir oder an mir gesehen zu haben, sie sollten es schnell vergessen. Ihnen wird keine andere Wahl bleiben als mich gehen zu lassen. An Bord der Pandora warten noch immer dringende Reparaturarbeiten denen ich mich widmen muss und jetzt gehen sie mir aus dem Weg.“

Ihre Worte waren eisig gewesen, die Tonlage scharf und streng. Sie würde dieses Gespräch nicht fortsetzen dies ließ sie deutlich erkennen. Carla hatte die Wahl, entweder sie gehen zu lassen oder sich Ärger einzukaufen. Mit der jungen Exotin war nicht zu spaßen, nicht in diesem Moment. Serenety wartete erst nicht darauf etwas von ihrer Gesprächspartnerin zu hören sonder schritt einfach an der Chiss vorbei um ihren Weg fortzusetzen. Sie wollte den Raumhafen erreichen, zurück an Bord der Pandora gehen und sich den restlichen Reparaturarbeiten widmen. Arbeit war das einzige was sie auf andere Gedanken würde bringen können. Sehr wahrscheinlich würde sie dann noch den Trainingsraum aufsuchen und sich in der Kampfkunst betätigen umso ihren Gefühlen freien Lauf lassen zu können. Sie alle, Carla eingeschlossen besaßen Mittel und Wege um sich abzureagieren und für Serenety war die Kampfkunst das perfekte Mittel dafür.

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