Ryloth

[Ryloth - Tagseite - "Hutt City" - Borgas Inn] Blaine, Bru-Th, R2G3 und Hade


Ein verschmitzes Lächeln stahl sich auf das Gesicht des Jedi, als die Pilotin, die sich ihm als Hade Kasra vorgestellt hatte, auf sein Angebot einging. Diese Frau,war genau das, was er jetzt brauchte, um möglichst schnell von diesem Planeten zu verschwinden ... und wie es schien, hatte sie auch keine Bedenken bzgl. des Geldes.

"Ich bin sehr erfreut, das zu hören",

bestätigte er zufrieden und rieb sich den Magen, wobei er etwas das Gesicht verzog. Der Tritt des Sith vorhin hatte seine Wirkung nicht verfehlt, denn noch immer spürte Bru-Th die eisenbeschlagene Sohle. Kein angenehmes Gefühl, doch dies behielt er für sich.

"Ich hoffe, dass Ihr wisst, worauf Ihr euch da eingelassen habt. Das Imperium wird nicht sonderlich gut darauf zu sprechen sein, wenn ein Schiff versucht Ryloth zu verlassen ... ohne Erlaubnis."

Bru-Th blinzelte vielsagend. Er glaubte ehrlich gesagt nicht, dass sie wusste, um was es hier überhaupt ging, doch das brauchte sie auch nicht. Die Galaxis war ein rauer und feindseliger Ort. Selbst er - ein corellianischer Jedi - konnte es sich nicht immer leisten, jedem die volle Wahrheit zu sagen. Sie brauchten diese Hade, denn ohne ihr Schiff ging es nicht weiter. Deshalb nahm er es auch billigend in Kauf, ihr eine hübsche Geschichte zu erzählen, falls sie Fragen stellen würde.

Reflexartig riss der hochgewachsene Jedi seinen Kopf zur Tür herum, als erwarte er dort etwas Spezielles. Nichts. Er starrte förmlich den Ausgang der Cantina an, doch auch nach wenigen Sekunden fand er dort nichts, was seine Aufmerksamkeit erregte. Menschen und Aliens traten herein, unterhielten sich und wankten wieder heraus. Alles ganz normal für eine Bar an einem unzivilisierten Ort.
Doch irgendetwas hatte er gespürt, weit entfernt und doch ganz nah. Seine ganzen Sinne waren auf die Tür fixiert, doch nur ganz gelegentlich glaubte er, dass etwas den Rand seiner Wahrnehmung streife, ... wie ein Repulsorschlitten, der mit dem Boden spielte, prallte gelegentlich, sehr sachte etwas gegen seine Wahrnehmung, um sich dann wieder zurück zu ziehen. Es war weniger eine Präsenz, als das Fehlen einer Präsenz, das Bru-Th bemerkte und ihn irgendwie stutzig machte. Er dachte an den Inquisitor. Eine schaurige Erinnerung ging ihm durch Mark und Bein.

Er zögerte noch einige Momente, während Blaine und Hade noch einige unbedeutende Worte über die tote Twi'lek verloren. Dann sprang er auf und sah die Pilotin mit dem rötlichen Gesicht und den ebenso ungewöhnlichen Haaren ernst an:


"Wir sollten uns zu deinem Schiff begeben. ... Es wäre ein guter Moment, um aufzubrechen."

Bru-Th ahnte, was jeden Moment geschehen würde.


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Aber Hade stellte keine Fragen mehr. Der Mann mit dem Jungen im Schlepptau wollte den Planeten verlassen, also hatte er Ärger am Hals und mit irgendwelchen illegalen Machenschaften zu tun, die dem Imperium nicht passten. Da die junge Frau Regierungen jeglicher Art über einen Kamm scherte unterschied sie kaum zwischen der Supermacht des Imperiums oder den Ordnungshütern der Republik. Entkommen war stets die Devise. Gestellt und zur Strecke gebracht oder gestellt und verurteilt zu werden wog sich irgendwie gegeneinander auf.
Außerdem bezweifelte sie dass sie wirklich wissen wollte wo sie da gerade hineingeriet. Hade hatte einen Job angenommen wie jeden anderen und aus dem Rest würde sie sich heraushalten.

…Darüber hinaus waren Bru-Ths Worte jetzt nicht sein Ernst, oder? Erst lockte er sie mit Credits, stellte klar dass er angetan von ihrer Entscheidung war und dann kam er tatsächlich noch mit diesem heuchlerischen Warnungs-Getue. Als ob ihr nicht klar war dass es riskant würde. Sie hatte es gerade selbst gesagt.
Doch die junge Frau war zu träge darauf näher einzugehen und schenkte dem groß gewachsenen Mann deswegen nur einen viel sagenden Blick. Ihr war egal was er dachte. Oder wer er war. Was zählte, war, dass er in ihr nicht den Eindruck erweckte als wollte er sie übers Ohr hauen. Bestehlen oder so. Hah! Da gab es auch nicht viel. Außer ihr Schiff. Aber dafür würde sie kämpfen. Mit Zähnen und Klauen. Schließlich brauchte sie es noch für ihre Zukunftsplanung…

Den Blick auf das Gesicht des Jedi gerichtet beobachtete sie dessen Herumfahren und folgte seinen Augen. Doch konnte sie nichts ungewöhnliches erkennen. Der große Mann in der Fliegermontur aber schien angespannt.

Ein knappes Nicken sollte Bru-Th Agoch schließlich zeigen, dass Hade Kasra seine Meinung teilte. Es war besser sie machten sich auf den Weg.


"Also dann, gehen wir."

Geradlinig steuerte die junge Schiffsbesitzerin den Ausgang der Cantina an und musste erstaunlich selten selbst ausweichen. Wenn doch, tat sie es mit Selbstverständlichkeit. Ein weiteres Indiz dafür, dass Hade in die soziale Funktionsweise solcher Orte eingeweiht war.

Der Zabrak hielt sich ruhig und ließ sich mitziehen. Er folgte diesem Bru-Th einfach, ihm schien der Schock noch immer in den Knochen zu stecken. Was auch immer der Mensch mit ihm gemacht hatte… Hade wollte es nicht wissen.
Auch drängte sie Blaine nicht weiter von Nee’la zu erzählen. Das hatte Zeit. Und war im Moment nicht wirklich das Problem.

Von der Anwesenheit des Sith-Inquisitors Janem Menari und dessen Anhänger Darth Veyd’r ahnte die aufstrebende Verbrecherin nichts. Wäre das der Fall und sie hätte auch nur die leiseste Vorstellung von deren Macht, hätte sie ihre beiden Begleiter stehenden Fußes verlassen und wäre getürmt. Es gab Leute mit denen man sich nicht anlegte.



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[Ryloth Tagseite, vor ?Hutt City?]- Col. Dekker, 9 Sturmtruppler

Das Summen von schweren Repulsoraggregaten erreichte Colonel Dekkers Ohren gerade, als er seinen Männern befehlen wollte, auf die Festung des Hutten zuzurücken. Suchend blickte er gen Himmel und bemerkte, wie mehrere Garmorreaner es ihm nervös nachtaten, ihre im Kampf gegen imperiale Bodentruppen nutzlosen Vibroäxte mit ihren dicklichen Fingern umklammernd.
Schnell erkannten die militärisch geschulten Augen des Offiziers zwei Lastgleiter militärischen Schnitts, die in der Nähe der Festung und seiner Männer zur sichtlichen Beunruhigung von Borgas Wachen niedergingen. Kurz darauf spuckten die beiden Gleiter Trauben schwarz uniformierter Armeesoldaten des Imperiums aus, was in den umliegenden Gassen mehr als einen panischen Schrei und alarmierten Ruf auslöste. Der Anführer der Soldaten, ein imperialer Lieutenant, trat zu Dekker und seinen Sturmtrupplern und salutierte zackig.


?Lieutenant Lascelles??, stellte dieser überrascht mit Blick auf das Gesicht des anderen fest, das vor Diensteifer zu glühen schien.

?Colonel. Ich habe Ihre Nachricht an Captain Lacrosse empfangen. Er wird nie rechtzeitig hier sein ? deswegen habe ich mir die Freiheit genommen, Verstärkung hierher zu beordern. Dieses Mal wird es kein Entkommen für die Schnecke geben, Sir.?

Das Triumphgefühl in Dekkers Brust schien zu neuen Höhen aufzublühen, als er dem Offizier anerkennend zunickte.

?Wenn das hier klappt, Lieutenant, könnte es sein, das Lacrosse Sie auf seinem Posten wieder findet. Kommen Sie ? wir haben viel zu tun.?

Beiläufig nickte Dekker seinen Sturmtrupplern, die ? zuvor noch ohne ein Anzeichen von bevorstehender Aggression in Formation gewartet hatten ? urplötzlich zum Leben erwachten. Dutzende Blasterblitze zuckten aus allen Richtungen auf den Eingang der Festung und die dort stehenden Gamorreaner zu, bevor diese auch nur in ihren beschränkten Geistern erkannte, dass das Imperium es dieses Mal ernst meinte. Als der letzte Garmorreaner zusammensackte fiel nur noch ein weiterer Schuss ? und mit einem qualerfüllten Schrei stürzte ein schäbig gekleideter Mensch von der die Festung umgebenden Mauer, sein schussbereites Blastergewehr immer noch in der Hand.
Neben Dekker ließ Lascelles seine Blasterpistole sinken.


?Abschaum??

Dann wandte der junge Offizier sich an seine Männer.

?Gruppe Blau, vorrücken! Heute habt Ihr ein etwas? fülligeres Ziel!?

Das Gefecht um Borgas Festung begann. Mittlerweile mussten die Söldner des Hutten das kurze Geplänkel bemerkt haben, weswegen die Festung nachdem Lascelles Männer eingedrungen waren, erneut von Blasterfeuer erhellt wurde. Dekker nickte Lascelles zu. Er und seine Männer hatten, bevor es Borga an den Kragen ging, noch eine andere Aufgabe? jene Personen, die Lord Menari zu finden wünschte.

?Folgt mir??

Unbeeindruckt passierten der Colonel und seine Männer die noch vor sich hin kokelnden Leichen der Gamorreaner und des Menschen und betraten die Festung, ohne jedoch die Richtung einzuschlagen, aus der das meiste Blasterfeuer zu hören war. Wer auch immer die Gesuchten waren, mittlerweile musste ihnen klar sein, dass sie Ryloth verlassen mussten. Und um einen der Piloten zu finden, die Borga ab und an anheuerte, gab es im Grunde nur einen Ort. Borga?s inn, eine jener Spelunken, in der ein Sturmtruppler sich nicht die Mühe machen musste, Ausweise zu kontrollieren ? ein auf Dauerfeuer justierter Blaster genügte vollkommen.
Schnell erreichten sie das Inn, ohne Borgas Leuten oder Zivilisten zu begegnen. Zwei Männer kommandierte Dekker zur Beobachtung des Haupteingangs ab [OP]Bevor Janem dort eintrifft[/OP], doch er selbst begab sich mit dem Rest seiner Gruppe zur Rückseite des Gebäudes. Das Feld von hinten aufzurollen erschien ihm eine recht gute Idee?
Gerade als sie das Gebäude umrundeten und eine Art Hinterhof erreichten, war aus der Ferne ein dumpfes Grollen zu hören, fast wie die Detonation eines Thermaldetonators. Lascelles musste mittlerweile in das Allerheiligste des Hutten vorgedrungen sein? zwei Erfolge zum Preis von einem.


[Ryloth, ?Hutt-City?, Hinter Borgas Inn]- Colonel Dekker, 7 Sturmtruppler
 
[Ryloth - Tagseite - "Hutt City" - Borgas Inn] Blaine, Bru-Th und Hade


Das nervöse Kribbeln, das Bru-Th fast gänzlich packte, ließ nicht nach, sondern verstärkte sich sogar noch. Seine Sinne waren auf das äußerste gespannt, sowohl seine natürlichen, als auch jene, welche in die Macht hinein ragten, um Unebenheiten in anderen Auren oder gar andere Machtbenutzer ausfindig zu machen. Nebensächlichkeiten, die Bru-Th normalerweise nicht weiter interessiert hätten, wurden plötzlich wichtig, denn irgendetwas würde gleich geschehen. Er spürte Gefahr, doch war diese Eingebung so mannigfaltig, dass er nicht sagen konnte, woher diese rührte. Seine Blicke wurden hektischer. Er rechnete mit allem ... einem angetrunkenen Gamorreaner, der aus einer Laune heraus seine Vibroaxt durch den Raum kreisen ließ, ... einem Kopfgeldjäger, der die Prämie für einen Jedi einstreichen wollte, ... mit einer Thermogranate, die - von einem Elite-Trooper geworfen - durch die Vordertür rollte, ... und sogar mit Janem Menari persönlich, der rachedürstend in den nächsten Sekunden mit seinem glutroten Lichtschwert die Tür in ihre Bestandteile zerlegte.

Bru-Th bemerkte es daher auch nicht, dass die junge Frau ihn mit einem abschätzenden Blick maß und kurz danach aufsprang, um sie zu ihrem Schiff zu führen. Blaine war für den großen Jedi im Moment ohnehin nur Luft, denn die Enttäuschung saß tief und war echt, ... nicht nur gespielt.
Schweiß stand Bru-Th auf der Stirn und er lenkte sich einen Moment damit ab, indem er ihn sich mit der Hand abtupfte und darüber senierte, dass es in den großen Galerien des Ordens, der Holonet-Presse und all den anderen Publikationsmitteln wohl nie einen Jedi zu sehen geben würde, der von der Gefahr überwältigt, schwitzend in einer gottverlassenen Kneipe am Arsch der Galaxis saß. Oder doch?

Wie als wäre er plötzlich von einem Traum erwacht, der schon viel zu lange gedauert hatte, schreckte er hoch. Seine Gedanken klarten auf. Hade hatte schon einige Schritte getan, doch Bru-Th erwischte sie noch an ihrem Ärmel. Sie drehte sich um. Kurz glitt sein Blick über ihre Schulter hinweg auf die Eingangstür. Nichts. Gut!
Er holte einen kleinen Creditchip aus der Tasche und reichte ihn seinem Gegenüber. Ernstigkeit diktierte seine Gesichtszüge, als er, sich seiner Handlung gewiss, erklärte:


"Dieser Stick enthält 12.000 Credits. ... Ich fasse es als Vertrauensbonus auf, wenn ich Ihnen das Geld jetzt gebe."

Als Hade die Hand öffnete, um das Geld zu nehmen, drückte Bru-Th den Stick in ihre Hand und ergänzte leiser, jedoch nicht minder bedeutungsvoll:

"Bringen Sie uns nach Ossus."

Die Destination war somit kein Geheimnis mehr. Sie musste ihm vertrauen, sonst würde der heutige Tag sehr blutig enden, glaubte Bru-Th zu wissen. "Zumindest nicht noch blutiger", verbesserte er sich sofort in Gedanken, während er sich an die Twi'lek erinnerte. Bru-Th bedauerte die Situation, wusste jedoch zugleich um die Notwendigkeit, mit der er all diese Personen, einschließlich Hade und Blaine, in Gefahr brachte. Er schob diese Überlegungen jedoch zur Seite und gedachte später darüber zu meditieren.
Dann nickte er mit dem Kopf seitlich nach hinten:


"Dort gehts raus!"

Bru-Th war eine Tür aufgefallen, als er zu Beginn seine Runde durch die Cantina gemacht hatte und ein latentes Gefühl sagte ihm, dass diese Tür über kurze oder lange Sicht auch aus dem Borgas Inn führen würde. Da er keinen Widerspruch hörte, schritt er voran, wobei er möglichst ungesehen das Lichtschwert in seine rechte Hand gleiten ließ. Er öffnete die Tür rasch.
Sie war merkwürdiger Weise nicht verschlossen und offenbarte dem Jedi einen Blick auf ein noch muffigeres, dunkles Arbeitszimmer, das nun von den grell leuchtenden Lichtquellen der Cantina teilweise ausgeleuchtet wurde. Ein Wandterminal strahlte weiteres Licht in den Raum. Alles in allem hatte Bru-Th mit einem ähnlichen Anblick gerechnet. Er wirkte nicht überrascht. Eine weitere Tür ging von diesem Raum aus. Sie wirkte stabiler und war offenbar gut gesichert. Ein kurzer Blick nach hinten verriet ihm, dass seine beiden Begleiter hinter ihm standen. Gut soweit. Ein kurzer Hieb mit seinem Laserschwert ließ die Hemmbolzen in der Tür schmelzen und sie war nun entzichert. Mit einem sachten Tritt öffnete er sie und er konnte hinaus sehen ... direkt in ein halbes Dutzend Blasterläufe. "Mist!"



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Mit Bedacht schloss Hade die Finger um den Creditstick, den ihr Gegenüber in der Fligermontur ihr soeben in die Hand gedrückt hatte. Der Blick der jungen Frau ruhte für einige wenige Sekunden auf dem Chip, während der sie sich fragte, ob was Bru-Th ihr erklärte der Wahrheit entsprach. 12.000 Credits. Als Vertrauensbonus. Aber jetzt könnte sie die beiden Männer doch ohne zu zögern hier sitzen lassen… Vertrauen hatte in Hades Weltanschauung einen niederen Stellenwert. Sie hatte es selten erlebt und verstand es kaum. Eigentlich war sie schon zu vertrauensselig gewesen, keine Versicherung zu verlangen, dass das Geld sie jemals erreichte. Aber dafür war sie tatsächlich nicht umsichtig genug gewesen.
Nur weil sie nun deren Credits in Händen hielt fühlte sie sich Bru-Th und Blaine jedenfalls nicht auf Gedeih und Verderb verpflichtet.
Ossus war also das Ziel ihrer Reise. Gut, das lag noch im äußeren Rand. Im Adega-System, wenn sie die Sternenkarte richtig im Sinn hatte. Aber sicher war sich die junge Frau nicht. Diese Welt gehörte nicht zu denen, die sie in absehbarer Zeit besuchen wollte. Überhaupt gehörte Ossus nicht zu den Planeten, die Hade von sich aus anfliegen würde…

Nachdem sie aufgestanden und gewillt war, den direktesten Weg zu nehmen, hielt Bru-Th sie am Arm zurück. Mit einem unauffälligen Kopfnicken deutete er zu der Tür, die Hades Wissen nach in das angrenzende Arbeitszimmer des Cantinabesitzers führte. Gut. Der groß gewachsene Mann verstand also etwas vom unauffälligen Verschwinden.
Die junge Frau schaltete schnell und drehte sich unauffällig um. Nun war sie es, die folgte.

Neben dem jugendlichen Zabrak hergehend fühlte sich Hade selbst wie ein Anhängsel des Menschen, nicht wie seine bezahlte Pilotin. Von Bru-Th Agoch ging eine ungeheuerlich ruhige Präsenz aus, die ihn für Führungspositionen prädestinierte.
Hade hingegen, die vom Alter und dem Erfahrungsgrad Blaine sicher mehr ähnelte als ihm, fühlte sich mit dem verstummten, betröpfelten Jungen auf einer Stufe.

Im Hinterzimmer angelangt fanden sich die drei Gesetzesbrecher vor einer verriegelten Durastahltür ein.


“Gut. Soviel zu ‘Da geht’s raus’.”, kommentierte Hade trocken.

Im nächsten Moment weiteten sich ihre Augen vor Überraschung. Ein Lichtschwert. Die Waffe eines Jedi-Ritters. Damit hatte sie nun nicht gerechnet.


“Oh, Sie sind….!”

Etwas in ihr verfiel in das naive Staunen, das der Nachklang jener Erzählungen war, die die Jedi ehrfürchtig als höhere Hüter des Rechts darstellten. Auf der anderen Seite wurde ihr gewahr, dass sie in eine Sache hineingezogen wurde, die ihr schnell über den Kopf wachsen könnte.
Aber jetzt war es zu spät darüber nachzudenken.

Definitiv zu spät!
Das Einzige, was die rothäutige Kleinkriminelle mit den Sturmtruppen gemein hatte, die hinter der Tür auf die Gruppe warteten, war das intensive Erleben der ersten Sekunde in der sie aufeinander trafen und einfach nur schweigend ausharrten um die neue Situation einzuordnen.
Die Imperialen waren in der Überzahl. Sie waren bewaffnet. Von ihnen ging keine Angst aus, kaum Nervosität. Allerhöchstens ein erwartungsvolles Kribbeln musste sie bei dem Anblick des Jedi und seiner beiden Gefolgsleuten ergriffen haben. Diese Menschen - denn soweit Hade wusste waren bei den imperialen Truppen hauptsächlich angehörige dieser Spezies, die sich für etwas besseres hielten, angestellt - waren hoch professionell. Sie würden ohne Zweifel gleich das Feuer eröffnen und dann würde nicht viel mehr von ihnen übrig bleiben als drei zerlöcherte Kadaver auf dem Fußboden. Jedi hin oder her.

Eilig huschte Hades Hand zu dem Blaster in der Innentasche ihrer Weste. Instinktiv wich sie zwei kleine Schritte zurück, den starrenden Blick nicht von den Elitesoldaten abwendend.
Soviel zu: “Da geht’s raus”. Aber wirklich!


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Während Bru-Th und Hade sich weiter unterhielten - wobei Wortwechsel wohl besser passte als Unterhaltung - ordnete Blaine sich innerlich. Das nahm weitaus mehr Zeit in Anspruch, als nach irgendeiner anderen Anfuhr.. und darin war zumindest sein Vater ein Meister gewesen. Wenn auch der einzige, der Blaine wirklich hatte zurecht weisen können, dafür aber umso effektiver.

Als die beiden anderen losgingen, folgte der Zabrak ihnen. Ausgang. Ja, das klang gut. Ryloth verlassen.. nur weg von hier. Mit Borga sprechn wollte er ohnehin nicht mehr. War das wichtig? Bald spielte es jedenfalls keine Rolle mehr.

Vor der Stahltür blieb auch Blaine erstmal stehen. Na dann..
Allerdings hatte er nicht das Gefühl, dass sie hier lange festsitzen würden. Im Gegensatz zu Hade wusste er ja genau, wer der Mensch bei ihnen war und welche Kräfte er hatte.. auch wenn er Bru-Th nie tatsächlich kämpfen gesehen hatte. Während seinem Kampf gegen die beiden Sith [Janem, Veyd'r] hatte Blaine ja in einem der Tunnel andere Dinge zutun gehabt.. und.. Er musste aufhören, daran zu denken!

Als die schwere Tür einen Moment später von Bru-Th's Laserklinge geöffnet wurde, wollte Blaine sich wieder in Bewegung setzen. Dann jedoch hielt er schlagartig inne. Imperiale Sturmtruppen..
Reflexartig griff auch der Zabrak nach seinem Blaster und richtete ihn denen ihrer Gegner entgegen.

Sofort schoss eine neue Ladung Adrenalin durch seinen Körper.
Allerdings dachte er gar nicht daran, die neuen Gegner genauso rücksichtslos anzufallen, wie Hade kurz zuvor. Viel eher wurde etwas in ihm wach gerüttelt, dass er viel zu selten nutzte.
Hätte es eigentlich schon zum Einsatz kommen müssen, als er und Bru-Th in der unterirdischen Grotte den drei Sith gegenüber gestanden hatten und er letztlich sogar gegen einen von ihnen kämpfen musste, war der junge Zabrak zummindest dieses Mal instinktiv schlauer. Allerdings war der Glaube daran, der Situation in der Grotte unbeschadet zu entgehen, viel zu groß gewesen. Vielleicht lag es an der Anfuhr von Bru-Th kurz zuvor, vielleicht an der Überlegenheit der Gegner oder an beidem:
Blaine hatte tatsächlich nicht vor anzugreifen, sondern nahm eine Verteidigungshaltung ein, den Blaster dabei auf die Gegner gerichtet. Er beobachtete sie wie ein Raubtier, dass nur auf den richtigen Moment zum Zuschlagen wartet, während es seine Beute observiert. Dieser Moment, ob der Zabrak es nun realisierte oder nicht, war entweder dann gekommen wenn die imperialen Truppen angriffen und er zwangsläufig schiessen würde um sich zu verteidigen, oder aber wenn Bru-Th es entschied.

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[Ryloth, ?Hutt-City?, Hinter Borgas Inn]- Colonel Dekker, 7 Sturmtruppler

Dekker musste zugeben, dass er sich heroischerer Orte für eine Glanztat, wie er sie im Begriff war zu vollführen, vorstellen konnte als jenen verdreckten Hinterhof, in dem er ? zwischen zwei Bergen hauptsächlich organischen und somit streng riechenden Mülls ? mit seinen Männern wartete, wie zuvor in den Tunnels durch das Fehlen eines Helmes eindeutig gehandicapt. Nichtsdestotrotz wünschte er sich an einen anderen Ort dieses verlorenen Planeten. Hier würde ihm die Gelegenheit zugespielt, der ruhmreichen Historie des Imperiums einen weiteren Sieg hinzuzufügen, ebenso wie seiner Uniform eine weitere rot-blaue Quadratkombination. General Dekker, Oberbefehlshaber der imperialen Streitkräfte auf Ryloth der, sobald der Gouverneur seiner gerechten Strafe zugeführt worden war, auch gleich noch die Verwaltungsgeschäfte des Planeten übernehmen würde. Spätestens dann musste Bastion hellhörig werden ? und dann war die Zeit gekommen, diesem stinkenden Loch zu entkommen. Bald?

?Colonel??

Wieder einmal war einer der Sturmtruppler aufmerksamer gewesen als Dekker ? doch das störte den Colonel nicht. Darauf waren die Elitesoldaten des Imperiums trainiert, dressierten Tieren gleich. Und das war der Grund, warum man keinen dieser Halbautomaten je in einer Position finden würde, die der Dekker auch nur ansatzweise glich. Ebenso wie die dienstverpflichteten Männer, die Lascelles begleiteten, waren auch Dekkers Sturmtruppler nichts als Kanonenfutter. Wenn auch Kanonenfutter, das häufig aus den Feinden mit erschreckender Effizienz eben solches machte.
Dem Blick des Soldaten folgend, war Dekker mit einem Mal hellwach. Ein Teil der Tür ? offenbar zum Schloss gehörend ? schien plötzlich zu glühen. Es dauerte keine Sekunde, bis sämtliche Blasterläufe sich auf die Tür gerichtete hatten und Dekker etwas verschämt selbst nachzog. Wer auch immer diese Tür als Fluchtweg nutzen wollte ? er gehörte nicht zum Abschaum, der in dieser Spelunke ein und ausging. Das wiederum ließ auf Fremde schließen. Die Gesuchten. Und sie begaben sich direkt in seine Arme?
Dann geschah es. Die Tür wurde ? wahrscheinlich mit einem Tritt ? endgültig geöffnet und den Blicken der imperialen Soldaten präsentierte sich ein auf den ersten Blick höchst obskures Trio. Eine menschenähnliche Frau, deren haut- und sonstige Färbung ihr jedoch einen den Twi?lek-Mädchen ähnlichen exotischen Touch verliehen, hätte unter anderen Umständen wahrscheinlich für vollkommene Zerstreuung sorgen können, während der Nichtmensch neben ihr ? ein Zabrak ? in Dekker nichts weiter als Ekel ausregte, nicht anders als der jämmerlich winselnde Komad im Verließ der Garnison. Am eindeutigsten stellte sich die Situation jedoch in Gestalt des Menschen dar, der die beiden anzuführen schien ? und der einen zu vertrauten Gegenstand in der Hand hielt. Die mögliche Bewaffnung der anderen spielte plötzlich keine Rolle mehr. Der Mensch trug ein Lichtschwert?


?Jedi??, hauchte Dekker ungläubig. Hier, auf Ryloth! Das war der Grund für das Interesse des Sith-Lords? und die Doktrin des Imperiums in diesem Falle war recht eindeutig.

?Tötet den Jedi!?

Dekker fand gerade noch Zeit, sein ganz persönliches Ziel (den Zabrak) anzuvisieren, dann brach im Hinterhof der Spelunke ein wahres Gewitter aus?

[Ryloth, ?Hutt-City?, Hinter Borgas Inn]- Bru-Th, Hade, Blaine, Colonel Dekker, 7 Sturmtruppler
 
[Ryloth - Tagseite - "Hutt City" - Borgas Inn - Arbeitszimmer beim Hinterausgang] Blaine, Bru-Th und Hade


Bru-Th stand in der Hintertür des Borga Inn, sein Lichtschwert in der Hand und starrte etwas ungläubig die hinter Abfallbergen verschanzten Soldaten des Imperiums an. Seine Gedanken überschlugen sich, sein Herz pochte lauthals, als eine weniger gut gepanzerte Gestalt mit greller Stimme den Angriffsbefehl gab.

"Versteckt euch!",

presste er in der Kürze der Zeit, die ihm blieb, zwischen seinen Lippen hindurch und aktivierte gleichzeitig wieder sein Lichtschwert. Die smaragdgrüne Klinge zündete und fast gleichzeitig donnerten die ersten Blasterschüsse in seine Richtung. Ein warer Feuerregen prasselte auf Bru-Th ein, der jedoch sogar einen Schritt nach vorn tat, um nicht mehr unmittelbar in der Tür zu stehen. Wie immer kam ihm sein wenig ausholender Kampfstil zugute, denn er brauchte nur sehr wenig Platz. Seine Paraden waren minimal. Er drehte sich oft um die eigene Achse, sortierte blitzschnell jene Schüsse aus den Salven heraus, welche ihm oder seinen Begleitern gefährlich werden konnten, während er grimmig nach vorne sah.
Seine Knochen waren müde und er fühlte sich nicht in Bestform, doch es musste einfach weitergehen. Hier konnte nicht das Ende sein. Stoisch leitetete er Schüsse um, tänzelte auf der Stelle und rotierte schneller, als ein menschles Auge es hätte wahrnehmen können. Seine Bewegungen waren eins mit der Macht, von ihr geführt, verstärkt und letztlich gewollt. Doch so konnte es nicht ewig weitergehen. Der imperiale Kommandant peitschte seine Soldaten unerbittlich nach vorn und da sie sich einschießen konnten, wurden ihre Schüsse zusehens genauer. Er musste etwas unternehmen, ... sofort.

Hektisch sah er sich um, suchte nach Möglichkeiten, die ihm irgendwie zu seinem Vorteil gereichen konnten, doch er fand nichts. Abgesehen von den aufgeschichteten Abfallbergen, war es hier nämlich erstaunlich sauber. Bru-Th fluchte in Gedanken, als er sich seinen Plan B zurechtlegte. Er hasste ihn jetzt schon, doch es half alles nichts. Einen Blick nach hinten riskierte er nicht, denn eine kurze Unachtsamkeit konnte ihn das Leben kosten.
Bru-Th rannte los, nahm vier Schritte Anlauf und sprang, wobei die Macht ihm dabei hilfreich zur Hand ging. Er machte einen gewaltigen Satz, während er über die ersten Sturmtruppen hinweg sprang, jedoch niemals seine perfekte Deckung verlassend. Noch im Flug gelang es ihm, einen Blastertreffer umzulenken, sodass er wirklich einen anderen Soldaten traf, welcher verletzt zu Boden sank.
Es knirschte leicht in Bru-Ths Gelenken, als er mitten in dem Pulk von Soldaten landete. Schmerzerfüllt verzog der Jedi das Gesicht, jedoch gönnte er sich keine Pause.
Er entsann sich einer alten Technik des Lichtschwertkampfes, die wesentlich älter war, als sein doch ehr defensives Soresu. Shii-Cho, auch bekannt als Form I. Es war die Form, welche ein Schüler traditionell als erstes lernte, da sie sehr einfach zu erlernen war, viele Grundübungen enthielt und nur wenig komplexe Schlagfolgen und Finten voraussetzte. Bru-Th erinnerte sich an sein Training, doch noch viel stärker an die Worte eines Meisters mit dem er einmal auf Corellia gesprochen hatte. Es hieß, dass Shii-Cho nur von den wenigsten Jedi meisterlich beherrscht wurde, diese jedoch nahezu unschlagbar waren, denn es gab nichts, was die nächste Attacke eines Shii-Cho Meisters voraussagen konnte. Während viele Kampftechniken aus komplizierten und schwer zu erlernenden Aktionen bestand, bestach Form I durch seine Einfachheit und Effizienz. Wilde Schläge, weder kraftvoll noch tükisch, sondern unvorhersagbar wie die Blitze eines Gewitters waren das Resultat.

Bru-Th erinnerte sich zurück an seine Lehrjahre und legte seine ganze Konzentration in die Bewegung. Er war nicht der größte Krieger des Ordens, doch kein schlechter Kämpfer. Seine Arm- und Beinarbeit wurde von der Macht getragen, zunächst noch schwerlich, doch je mehr und mehr er den Rythmus fand, desto schneller wurde er. Sein Lichtschwert flitzte wie ein Krummsäbel durch die Reihen, mal hier, mal dort eine tödliche Portion Energie freigebend, die weder durch die dicke Flex-Rüstung der Sturmtruppen aufgehalten werden konnte, noch durch das stetige Blasterfeuer. Wut, Frust, Hoffnung, alles verband sich unter Federführung des Lichtschwertes in einen tödlichen Reigen, den selbst Bru-Th nicht wissentlich kontrollierte. Er ließ sich tragen von den Wellen der Macht und tat, was die Situation gebot. Er tötete, um für sich und die Seinigen die Hoffnung zu bewahren.
Als letztes fiel jene Gestalt, die die Rangabzeichen eines Colonels der imperialen Armee trug. Sein Gesicht wirkte merkwürdig verzerrt, ... von Überraschung, kaltem Schweiß und dem abbrupt aussetzendem Schlagen des Herzens. Die Wunde, die dieser in Bauchhöhe trug, stinkte verkohlt und verbrannt.

"Es ist vollbracht", dachte er. Rings um Bru-Th herum lagen Leichen, verhüllt durch weißen Rüstungen, die jedoch von Brandspuren übersäht waren. Sein Lichtschwert hatte ganze Arbeit geleistet, doch fühlte er sich deswegen nicht besser. Etwas erschrocken über sich selbst und die Art und Weise, wie er sich dem Kampf hingegeben hatte, sah er in Richtung der Hintertür. Blut ran ihm aus verschiedenen Gliedern, wo ihn die Blaster gestreift hatten oder seine Deckung nicht gut genug war. Wenn er noch Kraft gehabt hätte, hätte er vor Schmerz vermutlich gestöhnt, doch alles was blieb, war die Gewissheit, dass er es geschafft hatte.
Zwei Gestalten konnte er in der Tür ausmachen, dann drehte er sich wortlos um und hielt langsam, da er hinkte, auf eine Landeplattform zu, die in einiger Entfernung zu sehen war.



[Ryloth - Tagseite - "Hutt City" - auf dem Weg zur Landeplattform] Blaine, Bru-Th und Hade
 
[ Ryloth - Tagseite - "Hutt City" - Borgas Inn - Arbeitszimmer beim Hinterausgang ] mit Blaine und Bru-Th, Sturmtruppen und Dekker

Der Befehl den Jedi zu töten hallte dröhnend in Hades Kopf wieder. Also herrschte bei den Sturmtruppen doch Aufregung über die Erscheinung ebendesselben. Vor allem aber bedeutete er, dass ihr und dem Zabrak die geringere Aufmerksamkeit zuteil werden würde. Die Überlebenschance!
Ein winziger Funken Hoffnung, geboren aus dieser Erkenntnis, entzündete in ihrem Inneren in Windeseile einen triumphales Freudenfeuer. Ihre Eingeweide wurden warm, ihr Magen machte einen Hüpfer und ihr Herz klopfte so laut als wollte es zerspringen, während die Ausschüttung von Adrenalin und Endorphinen gleichermaßen ihre Reaktionsgeschwindigkeit verstärkten und ihr ein Gefühl von neuem Tatendrang und teilweiser Sicherheit vermittelten.

Beinahe taumelnd trat sie einen weiteren Schritt zurück und zückte endlich ihren Blaster. Wie bei den Menschen orientierte sich Hades Zeitempfinden an der Geschwindigkeit ihres Herzschlages. Hatte es eben noch vor Schreck auszusetzen gedroht und die Sekunden waren ihr wie zähflüssiger Honig erschienen, so kam es ihr mit einem Schlag so vor als habe sie alle Zeit der Welt um zu reagieren.

Es dauerte nicht lange da löste sich der erste Schuss aus ihrer Handfeuerwaffe. Das Vorhaben sich ins Arbeitszimmer zurückzuziehen gab sie dabei nicht auf und wich statt dessen Zentimeter für Zentimeter in den Türbereich zurück. Der Blick der 18jährigen Verbrecherin fiel auf den Zabrak zu ihrer Linken, der seinen eigenen Blaster gezückt und angelegt hatte. Er begegnete dabei dem grimmigen Blick eines stehenden Offiziers am hinteren Ende der Abteilung von Sturmtruppensoldaten. Dieser trug keinen Helm und seine Uniform wies ihn als hochrangigen Offizier aus. Welchen Rang der Mann genau bekleidete vermochte die Kleinkriminelle nicht zu sagen, dazu fehlte ihr schlicht die Einsicht in die Struktur des imperialen Militärs. Aber allein seine Position am Ende der Abteilung zeichneten ihn als wichtigen Mann aus; immerhin beschützte ihn der Rest des Trupps mit dem Leben.

Ein knappes Kopfschütteln folgte auf Blaines ersten Schuss hin, der Dekker nur sanft gestreift zu haben schien. Die Reaktionsgeschwindigkeit des jungen Zabrak verhinderte einen Treffer von Seiten des Offiziers, doch nutzte der Junge seine gut geschulten Reflexe nicht etwa zum Rückzug wie Hade – und wie Bru-Th verordnet hatte – sondern um sich näher an den Ort des Geschehens heranzupirschen und nochmals auf Dekker anzulegen. Unklug.


„Das bringt‘s nicht!“, urteilte Hade barsch und packte den Nichtmenschen am Arm, „Wir haben hier keine Deckung!“

Mit diesen Worten zog die Mischlingsfrau den Zabrak rückwärts gehend zum Arbeitszimmer zurück. Auch sie hatte keineswegs vor sich zu ‚verstecken‘, wie vom Jedi befohlen, doch erschienen ihr die von der Türe abzweigenden Seitenwände als geeignet den einen oder anderen Blasterschuss auf die beiden abzufangen. Sie hockte sich dahinter und erschien gelegentlich im Türbereich um abzufeuern und sich sogleich wieder zurückzuziehen. So bot sie die geringstmögliche Trefferfläche ohne sich ganz herauszuhalten.

Die Technik dieses Bru-Th Agochs war beeindruckend. Wenn man ihm so zusah, dachte Hade, konnte man verstehen wie die Jedi-Ritter zu dem legendären Ruhm gekommen waren, der in den Legenden, Redewendungen und Sprichwörtern angepriesen wurde. Wie er die Reihen der Sturmtruppen lichtete und auf die Hilfe, die sie und Blaine durch ihre Rückendeckung beisteuerten, nicht im Mindesten angewiesen zu sein schien war sie plötzlich sehr froh, dass er auf ihrer Seite stand.

Nachdem der letzte der imperialen Sturmtruppensoldaten – der Mann, der zu Anfang auf Blaine gezielt hatte – zu Boden ging, sprang das Mädchen auf und eilte zu dem keuchenden Jedi, der sich bereits wieder in Bewegung gesetzt hatte. Kurz blieb sie vor ihm stehen, die Hand des rechten, ausgestreckten Arms sacht auf Bru-Ths Schulter aufgelegt und nickte anerkennend. Kein Wort des Dankes oder Lobes drang über ihre Lippen denn die, die ihr einfielen schienen der jungen Frau viel zu abgeschmackt um das Gefühl der Verbundenheit und Richtigkeit ihrer Entscheidung ihn zu fliegen Ausdruck zu verleihen. Ihr Blick musste reichen. Sollte Bru-Th ihn verstehen oder nicht.

Dann wandte sich Hade ab und eilte voran.


„Es ist nicht mehr weit.“, erklärte sie nüchtern. Natürlich hatten der Schock, der Stress und die Anstrengung des Kampfes auch an ihren Kräften gezehrt, außerdem war das Gemetzel, das der Jedi angerichtet hatte, keine Augenweide gewesen, doch momentan zählte das Vorwärtskommen. Nur sie kannte den Weg zu ihrem Schiff. Und sie wusste, dass das Verlassen der Planetenatmosphäre weitere Gefahren in sich barg. Schließlich gab es da diese winzige Schwierigkeit dass das Imperium meinte eine An- und Abflugsperre verhängen zu müssen. Es war also noch nicht vorbei.

Der Hinterhof sowie die Landeplattform in der Huttenstadt lagen auf der Planetenoberfläche. Hade stieß einen stumpfen Pfiff zwischen den Zähnen aus als sie sah wie viel von Borgas Palast übrig geblieben war. Die Fassade stand noch – an exakt 3 Seiten. Was auch immer dort vor sich gegangen war, der Hutte hatte es wahrscheinlich ebenso wenig überlebt wie die meisten anderen Unglücklichen, die innerhalb des Gebäudes gewesen waren als die Bombe hochging. Einen kurzen Moment hielt Hade durchatmend inne. Dann schüttelte sie den Kopf. Ja’stri mochte tot sein, aber sie selbst war am Leben. Und das musste weitergehen.
„Also vorwärts!“, sagte sie sich.
War ja mitnichten der erste schwere Verlust in ihrem Leben…

Zügig trat Hade die Rampe zur Landeplattform 11 hinauf, auf der sie ihre YT-2000 abgestellt hatte. Routiniert öffnete sie den Einstiegssteg ihres Heims, drehte sich darauf um und fixierte ihre beiden Gefolgsleute um sie hereinzuwinken während sie das Innere des Schiffs betrat.
Noch hatte Hade wenig Zeit gefunden das Schiff nach ihren Wünschen umzugestalten. Die nötigen Accessoires, vor allem aber das nötige Kleingeld hatten ihr bei ihrem 9monatigen Aufenthalt auf einem zivilisierten Planeten gefehlt. Außerdem war sie sich anfangs noch nicht sicher gewesen in welche Richtung ihr weiterer Lebensweg sie führen sollte. Allmählich aber, nach reichlichen Überlegungen, zeichnete sich eine Perspektive ab.
Davon ließ der Innenraum der ‚Uba‘ allerdings noch wenig verlauten. Er wirkte kahl und unbenutzt. Bis sie das Cockpit betraten, das davon zeugte, dass dieses Schiff für Hade Arbeits- und Schlafplatz zugleich war. Eine lederne Jacke hing über dem Pilotensitz, auf dem Boden daneben stand eine leere Flasche Wasser. Eine angebrochene zierte das ausgeschaltete Armaturenbrett.
Die junge Frau griff danach und nahm zwei große Schlucke –
„Wollt ihr auch was?“, hielt Blaine die Flasche entgegen - fuhr sich mit dem Hemdsärmel über den inzwischen abgekühlten Schweiß auf der Stirn und ließ sich auf den Sitz fallen. Ruhig und eilig zugleich startete sie das Schiff und hantierte an den zahlreichen Knöpfen herum.




[ Ryloth - Tagseite - in Hades Schiff] mit Blaine und Bru-Th
 
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Ryloth - "Hutt City" - Vor Borga's Inn


Janem wollte grade seinen Schüler an den beiden Sturmtrupplern vorbei, in das Pub führen, als aus der Entfernung unverkennbarer Kampflern zu hören war. Auch die beiden Soldaten reagierten sofort. Offenbar waren Sie durch Ihr internes Com von der veränderten Lage informiert worden.

Wortlos setzten Sie sich in Bewegung, entlang der heruntergekommen Fassade des Gebäudes und verschwanden um die Ecke. Janem und Veyd'rfolgten den Soldaten.

Bis die beiden Sith jedoch den Kampfplatz erreichten war hier schon nicht mehr allzuviel zu sehen. Lediglich Leichen in Sturmtruppenuniformen lagen um den Hinterausgang der Bar herum. Die Kampfspuren liessen auf ein Laserschwert schliessen. Der Jedi hatte also ganze Arbeit geleistet. Der junge Sith orientierte sich kurz dann ging er die schmutzige Gasse weiter entlang. Unterwegs traf er auf die Leiche eines Colonel der Armee. Anscheinend Col. Deckker. Der Offizier hatte es also nicht einmal geschafft in einem nicht allzu großen Pub zwei Gefangene zu machen.

Zornig blickte Janem hinuter auf die Überreste des Colonels. Zum zweiten mal war Bru-Th ihm entkommen. Wut stieg in dem Inquisitor auf und lange konnte er diese nicht mehr unterdrücken. Dieser einzelene Jedi der sich seinem Zugriff nun schon so lange entzog und ihn jetzt bereits zum zweiten Mal zum Narren gehalten hatte durfte ihm nicht entkommen.

Janem nahm sein Com zur Hand und rief die Zentrale. Gemäß des Stadtplanes gab es ganz in der Nähe einen Raumhafen. Dort würden Sie den Jedi suchen. Der junge Chiss trieb seinen Begleiter an, und die beiden Sith rannten zum Raumhafen. Es gab nur wenige Landebuchten und das Geräusch von Motoren die hochgefahen wurden lag in der Luft. Nicht allzu weit weg. Janem beschleunigte nochmals seinen Schritt und pumpte alle Kraft in seine Muskeln. Das Motorengeräusch wurde lauter...



Ryloth - "Hutt City" - Raumhafen - Vor Landeplattform 11
 
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[ Ryloth - Tagseite - "Hutt City" - Borgas Inn - Arbeitszimmer beim Hinterausgang ] Hade, Bru-Th, Blaine, Dekker, Sturmtruppen

/Tötet den Jedi!/
Gut. DAS war der Moment. Nicht, dass Blaine damit gemeint worden war, aber das war die Feuerfreigabe und auf die damit verbundenen Schlüsse ließ sich nicht lange warten.
Blaine, dessen Blick unweigerlich auf den einen weniger uniformierten und daher auffallenden Mann [Dekker] gefallen war, richtete seinen Blaster gegen ihn und drückte ab. Allerdings streifte sein Schuß ihn lediglich. Noch bevor der Zabrak einen zweiten abfeuern konnte, packte Hade ihn am Arm und zog ihn zurück, redete irgendwas von Deckung..
Als Blaine jedoch nahezu im selben Moment die Blasterschüsse realisierte, die knapp an ihm vorbei zischten, sah er ein...

Warum mussten heute eigentlich alle, ihn ausgenommen, recht haben?! Worin lag der verdammte Fehler dieses Tages?!
Konnte sich nicht einfach mal jemand irren?
Viel weiter kam Blaine nicht, denn er fand sich an der Seitenwand der Tür, die aus dem Arbeitszimmer heraus führte, genau gegenüberliegend von Hade, wieder. Diese nutzte die Zeit bereits, um von dort aus Schüsse abzufeuern.
Ohne lange zu zögern tat Blaine es ihr gleich. Sofort versuchte er, diesen dreisten Mann [Dekker] ins Visier zu nehmen, der seinen Blaster direkt gegen ihn gerichtet und ihn somit herausgefordert hatte. Allerdings war er verdeckt, zu viele im Weg. So konnte Blaine ihn unmöglich treffen. Na schön, dann musste er eben warten. Schließlich mangelte es ja gerade nicht an potenziellen Zielen.

Einen Moment lang stand Bru-Th noch nahe der Tür und wehrte die gegnerischen Blastergeschosse ab, doch dann sprang er in die Mitte der Sturmtruppen. Blaine hatte den Jedi nicht gegen die Sith kämpfen sehen und konnte daher nicht sagen, wie er dabei vorgegangen war. Aber dennoch.. irgendetwas hatte sich geändert.
Zwar waren Blaine die Lichtschwertformen fremd, doch auch im Nahkampf gab es verschiedene Stile. Er war darauf trainiert worden, sie unterscheiden zu können. Zuerst nur theoretisch, doch letztlich auch im Kampf.
Daher fiel ihm der Bru-Th's Stilwechsel ganz automatisch auf, denn der Unterschied zwischen dem passiven anfangs angewandten und dem anderen war nur zu deutlich.
Gebannt verfolgte er den Kampf während er, genau wie Hade, auf die gegnerischen Truppen schoss.. und ebenfalls realisierte, dass das gar nicht wirklich notwendig war. Bru-Th war bereits angeschlagen, kam aber dennoch auch ohne ihn und Hade zurecht.
'Warts ab..' zuckte Blaines Hirn und einen kurzen Moment lang biss er die Zähne zusammen. Noch ein Kampf mehr, in dem er so gut wie nichts ausrichten konnte!

Nachdem der letzte - sein Gegner, Blaines ureigenster Kontrahent, den er hatte besiegen wollen - geschlagen war, stand der Zabrak auf. Seine Knochen waren schwer und schienen durch das Hocken wie eingerostet. Doch Blaine war Zabrak und daher interessierten ihn diese Dinge nur am Rande. Man hatte ihm seinen Gegner genommen!
Ungeachtet der Tatsache, dass das jetzt völlig unwichtig und die angewandte wohl auch die einzig mögliche Vorgehensweise gewesen war, galt Blaines Wut dennoch einmal mehr Bru-Th. Und nein, das war überhaupt nicht ungerecht, ungerechtfertigt und fehl am Platz!

Als Hade auf den Jedi zuging, folgte Blaine ihr. Abwartend sah er sich einen kurzen Moment lang um. Leichen. Nicht die ersten, die Blaine sah und bei weitem nicht so widerlich wie die der roten Twi'lek... Argh! Da war schonwieder dieser verdammte, störende Gedanke! Wurde Zeit, dass sie Ryloth verließen und er diese Erinnerung hier zurück lassen konnte. Ja, das war sicher möglich..


Dann ging es tatsächlich endlich weiter und die junge Frau führte sie zu ihrem Schiff.
Blaine machte sich nicht die Mühe, sich dieses Fluggerät näher anzusehen. Er war müde, wütend und verwirrt.. und solange es fliegen konnte, war ihm nahezu alles recht. Also folgte er stillschweigend ins Cockpit.
Der Zabrak stutzte, als ihm eine Wasserflasche entgegen gehalten wurde. Was sollte das? ... Dann jedoch begriff er.. und zögerte abermals.
Er hatte sich mit Hade geprügelt und trotzdem wollte sie ihm ihr Wasser geben? Das wies nicht auf das üblich weiblich-zickige Verhalten vieler Frauen hin. Nicht, dass Blaine da sehr viele kannte... Überhaupt, Hade war nicht sehr feminin. Etwas, dass der Zabrak nur gut heissen konnte. Außerdem schien Hade wirklich nicht feige zu sein. Immerhin hatte sie bisher nicht den Schwanz eingezogen oder irgendwie verlauten lassen, dass sie Angst oder Schmerzen hatte.

Blaine griff nach der Flasche und trank daraus. Dann wollte er sie der jungen Frau wieder zurück geben, zögerte aber ein weiteres Mal. Seitlich sah er zu Bru-Th. Der wirkte ja schon mitgenommen... Eigentlich sogar deutlich mitgenommen. Nein... das war alleine Bru-Th's Problem, nicht Blaines Schuld und überhaupt.. warum sollte ihn das kümmern?!
Ohne so recht zu wissen weshalb, hielt Blaine dem Jedi die Flasche dennoch hin.
Nein! Er fühlte sich rein gar nicht schuldig.. für nichts! Die Sith hatten Schuld!


[ Ryloth - Tagseite - Raumhafen, Landeplattform 11, an Bord der 'Uba' ] Hade, Bru-Th, Blaine
 
[Ryloth - Tagseite - "Hutt City" - Landplattform 11 - YT-2000 Uba] Blaine, Bru-Th und Hade


Seitlich angelehnt an die Cockpittür, stand Bru-Th hinter seinen beiden 'Schutzpersonen', auch wenn diese Bezeichnung vermutlich nur auf den Heißsporn mit der Dornenkrone zutraf. Während der Schweiß langsam kalt wurde und seine Haut nun einen klebrigen, stinkenden Film besaß, folgte Bru-Th in Gedanken versunken den Startvorbereitungen von Hade. Sie wirkte im Umgang mit den Kontrollen des Schiffes sehr fingerfertig und gewand, was er durchaus bemerkte, da auch er nicht ganz ungeschickt im Fliegen war. Er nickte zufrieden.

Dann durchzuckte ein beißender Schmerz seine Schulter, ohne dass Bru-Th verstand, woher dieser so plötzlich kam. Er bestatete mit einem Finger vorsichtig die entsprechende Körperpartie und zuckte zusammen, als eine weitere Kaskade von Nervenimpulsen schmerzhaft sein Gehirn erreichte. Sein Gesichtsausdruck verkrampfte sich, als der Schmerz nicht sofort nachließ. An der Stelle, wo dieses höllische Brennen seinen Ursprung hatte, klaffte eine Wunde in der Fliegerjacke und offenbarte schonungslos den Blick auf Muskeln und Sehnen. "Blastertreffer", war das Erste, der Bru-Th in den Sinn kam. Er hatte seine Deckung ziemlich geöffnet, als er wie eine Furie durch die Reihen gefegt war. Dabei musste er einen kurzen Moment zu unkonzentriert gewesen sein. Der Geruch von verbranntem Fleisch, das diesmal sein eigenes war, war nicht zu leugnen.
Blaine drehte sich zu ihm um, zögerte etwas und hielt ihm dann den Wasserschlauch hin. Der Junge wirkte nicht mehr ganz so aufgelöst, doch machte Bru-Th dies für den Moment nicht glücklicher. Bru-Th schüttelte leicht den Kopf, biss die Zähne zusammen und sagte, wobei er eine kurze Pause einlegte:


"Nein, Danke ... ich ... komme schon zurecht."

Just in diesem Moment begann ein kleines Gerät an seinem Gürtel unaufhörlich zu blinken, ... sein Comlink. Bru-Th nahm die linke Hand, um das Gerät vom Gürtel zu ziehen und seine angeschlagene Schulter zu entlasten. Der Ruf kam von R2G3. Der kleine Astromech fragte halb panisch, halb flehend, ob man ihm die Rampe nicht öffnen wollte oder ob sie gedachten, ihn in dieser felsigen Einöde zurück zu lassen. "Ganz R2", dachte Bru-Th, jedoch gelang ihm kein Lächeln.

"Öffnet noch einmal die Rampe",

befahl er und machte sich direkt auf den Weg nach hinten.

"Sobald ich mich melde, sieh zu, dass wir hier wegkommen, Hade!"

Die Rampe der Uba fuhr zögerlich nach unten. Die Triebwerke des Schiffes verursachten bereits solche Turbolenzen, dass alles in Staub gehüllt war. Ein tiefes, brummendes Geräusch war zu vernehmen und in all diesem Chaos stand eine kleine, zylindrische Gestalt, die ganz zweifelsohne sein Droide sein musste. Er drehte hektisch den Kopf und versuchte Bru-Th auf etwas hinzuweisen, jedoch verstand er nicht und hielt es zunächst für das Beste, den kleinen Astromech einfach rein zu holen. Dies geschah auch, obwohl Bru-Th etwas nachhelfen musste, da der aufgewirbelte Sand R2 arg zu schaffen machte.
Als der Droide drin war, betätigte Bru-Th eine Taste auf der an der Luke angebrachten Konsole und gab Hade das Zeichen, die Repulsoren hochzufahren und die Haupttriebwerke zu zünden, damit sie endlich ... endlich verschwinden konnte.
Die Rampe fuhr sich bereits ein, als sich wieder ein bedrückendes Gefühl auf sein Gemüt legte. Es nahm von Sekunde zu Sekunde zu. Bru-Th fühlte die Dunkle Seite, ... genauer Lord Menari. Wie von einer Nebelwand getroffen, wurde seine Sicht plötzlich milchig und sein Blick suchte verzweifelt nach Halt. Alte Worte, Drohungen und Gefühle, die ein Jedi sich nicht erlauben durfte, keimten in ihm hoch, während er durch all den Staub eine dunkelrote Klinge sah, die schnell näher kam. Die Kontur eines zutiefst entschlossenen Mannes wurde sichtbar. Es war keine Frage, wer dies war. Bru-Th zuckte erneut zusammen und starrte ungläubig in die Richtung des Sith. Dieser setzte zu einem gewalten Sprung an, doch genau in diesem Moment hob die Uba unter dem Kreischen der Triebwerke ab. Der Sith verfehlte sie, doch begegneten sich für einen kurzen Moment ihre Blicke. Der Spot war aus dem Gesicht des Sith vertrieben und es loderte blanker Hass, welcher so intensiv war, dass Bru-Th den Blick abwandte, noch bevor der Sith nach unten sackte. Er hatte sich einen Feind gemacht, ... auf persönlicher Ebene. Und dieser Feind war ein Feind für die Ewigkeit, der nie ablassen, nie Erbarmen zeigen würde. Er würde ihn weiter jagen.

Die Uba stieg in die Atmosphäre von Ryloth auf.



[Ryloth - Tagseite - Atmosphäre - YT-2000 Uba] Blaine, Bru-Th und Hade
 
[ Tagseite ~ Zwischen den Wohnkomplexen ~ Grotte/Gang]

Die Zeit die sie mittlerweile schon im Tunnel zubrachten war bereits schon viel zu groß geworden. Langsam müssten sie, sofern sie den Jedi noch erreichen wollten, den nächsten Wohnkomplex erreichen. Doch Zuversicht strömte durch ihn, als er mit der Macht hinaus griff, die Umgebung abtastete und spürte, dass die Tunnel nun langsam aber stetig nach oben führten. In seinem Geiste malte er sich schon aus, was er mit dem Jedi anstellen würde, sollte er ihn wieder in die Finger bekommen. Mit jedem Schritt zuckte Schmerz durch seinen Kiefer und die Ansprache an den Offizier von eben, hatte ihn einiges an Zähne zusammenbeißen gekostet den Schmerz auszublenden. Doch jetzt nutzte er ihn und labte sich daran. Schmerz war der einzig wahre Lehrer der Galaxis, Fehler wurden mit Schmerz bestraft und um Schmerz zu vermeiden, mussten Fehler ausbleiben, so wie er im Duell mit dem Jedi den Fehler begangen hatte, nicht nach allen Seiten Ausschau zu halten. Und was auch nicht gerade erfreulich war, Veyd?r schien nun, da er seinen Kiefer vorhin so überstrapaziert hatte, wenn nur noch wenige Worte sprechen zu können. Der Bruch seines Kiefers schien damit ziemlich sicher. Doch noch während er seinen Kopf wieder aufklaren ließ, erreichten sie die letzte Biegung und die beiden Sith traten heraus ins Licht. Es war ein widerwärtiger Ort. Ähnlich den Unteren Ebenen auf Coruscant, nur dreckiger und etwas mehr Platz.

Der Chiss und sein mandalorianischer Schüler stachen aus diesem Kleinod an Armut so sehr heraus, das es fast schon belustigend wirkte, solch hohen Besuch hier in dieser Gegend anzutreffen. Und die beiden Sturmtruppen die sichtlich überrascht wurden, nahmen schnell Haltung an und stachen so nur noch mehr, in ihre weißen Rüstungen gehüllt, heraus. Sein Meister machte keine Umschweife und befragte diese nach dem bisherigen Verlauf der Suche. Der leider, ebenso wenig erfolgreich schien, wie sein letzter Kampf ausgegangen war. Die Muskeln in dem noch organischen, linken Arm des Menschen spannten sich an und der kybernetische Ersatz surrte leise als er auch diesen zur Faust ballte.
Als die Sturmtruppe jedoch die Cantina ?Borga?s Inn? erwähnte wurde er wieder hellhörig. Es war nur eine leise Ahnung, oder Hoffnung ? aber doch eher verlangen? Seine Gedanken wurden unterbrochen, als Janem sich an ihn wandte und ihn anwies, seinen Schüler zu rufen. Was er auch umgehend erledigen wollte, doch als sich der Blick seines Meisters, plötzlich veränderte, wusste er, dass dieser ihm vorerst nicht die Gelegenheit dazu lassen würde. Etwas überrascht stellte er fest, wie Janem spielend seine mentale Abwehr knackte und ihn zu würgen begann. Die Worte des Chiss brannten sich förmlich in seine Schädel Innenwand und mehr als ein gemurmeltes ?Ja? Meister.? Bekam er nicht hervor. Zu heftig und schmerzvoll war sein Kiefer plötzlich wieder da?

So schnell es gekommen war, so schnell ließ Janem wieder von ihm ab. Alles was er noch tat, bevor er sich wieder in Bewegung setze, Veyd?r schickte seinem Schüler per Mentaler Botschaft vage, aber erkennbare Bilder des zurückgelegten Weges. So sollte es dem Shaliz?na möglich sein, sie zu finden.
Und schon setzten sie ihren Weg fort, in Richtung der Cantina, die ihnen der Sturmtruppler gewiesen hatte. Doch gerade, als sie dann eintreten wollten, ertönte plötzlich gedämpft das obligatorische Zischen von Blasterfeuer. Ohne umschweife änderten die beiden Sith ihren Kurs und strebten um das Gebäude herum dessen Hinterhof oder was auch immer es besaß an. Gefolgt von den beiden Soldaten, die den Eingang der Cantina bewacht hatten, erreichten sie den Hintereingang. Doch alles was sie vorfanden, waren Leichen von Strumtruppen.
Nach kurzem, wirklich kurzem Halt, machten sich die beiden Sith jedoch wieder sofort an die Verfolgung. Durch gewundene Gassen, über kleinere Hindernisse scheinbar hinweg fliegend und alles in einem Tempo, das die Strumtruppen langsam zurückfielen. Sein Meister schien den Weg zu kennen und so folgte er ihm mit sicheren Schritten, doch das Tempo machte erneut seinem Kiefer zu schaffen. Er biss die Zähne fester zusammen und saugte die schmerzen in sich auf. Stachelte sich so zu höherer Leistung an und sie erreichten den Raumhafen nach einem anstrengenden Sprint. Doch noch war sein Körper nicht an seine Grenzen gelangt, er mochte noch nicht die ausgefeiltesten Kniffe in der Macht kennen, aber er war ein Krieger und das sah man ihm ohne Zweifel an. Seine körperliche Kraft war groß und wurde von der Macht nur noch weiter gesteigert, auch seine Reflexe und anderen Körperfähigkeiten hatte er gestählt, doch er wusste das es noch lange nicht der Höhepunkt war. Noch lange nicht das Maximum erreicht hatte.

Wie ein Orkan fegten die beiden Sith durch den Raumhafen und der Lärm von anlaufenden Triebwerken wurde immer lauter, als sie dann schließlich die Landeplattform erreichten, welche das schiff beherbergte, mit welchem der Jedi gedachte zu fliehen. Beinahe beiläufig sprang sein Meister ab als das schiff startete und Veyd?r tat es ihm gleich, doch anstatt mit der Klinge danach zu schlagen, suchte er nach halt am Schiff, den er jedoch nur kurz fand und nach einem dröhnendem Schlag gegen das Schiff, fast in derselben Sekunde mit seinem Meister wieder auf den Boden zu sank. Wütend starrte er dem kleiner werdenden Schiff hinterher. ?Verdammter *********! Wenn ich dich erwische?!?


[ Tagseite ~ ?Hutt City?~ Landeplattform 11]
 
[Ryloth | Tagseite | Atmosphäre | YT-2000 Uba] Hade, Bru-Th, R2G3, Hade


Blaine gab Hade die Wasserflasche zurück. Wenn Bru-Th nicht wollte, dann eben nicht!
Leise und so gut wie unhörbar murmelte er etwas, dass die junge Frau vermutlich nicht verstand und auch genau deshalb nicht auf Basic ausgesprochen wurde. So dreist Blaine sein konnte, einen Funken Höflichkeit besaß selbst er.. auch wenn er das nicht immer zeigte. Sicher war ihm auch gerade nicht danach, aber Hade hatte nunmal das Schiff...

Als der Jedi das Cockpit kurz darauf verließ und vermutlich zur wieder geöffneten Rampe ging, sah Blaine ihm nach. Nein, so wirklich unbeschadet wirkte Bru-Th wirklich nicht.. zumal Blaine ihm den Schmerz zuvor deutlich angesehen hatte. Der Jedi war sogar zusammen gezuckt und das passierte ihm sicher nicht oft.
Ein paar Schritte ging der Zabrak ihm nach, blieb dann aber abrupt stehen.
Warum folgte er Bru-Th eigentlich? Was auch immer dieser an der Rampe wollte - an R2G3 dachte Blaine gerade nicht - es würde schon seinen Sinn haben und so lange es schnell ging und sie dann endlich abheben konnten, war ihm nahezu alles recht. Aber irgendwie fühlte es sich auch gar nicht so an, als ob Neugier der Grund gewesen war, aus dem Blaine hatte folgen wollen. Aber weshalb dann?

Etwas ratlos vor sich selbst stand der Zabrak da und starrte den jetzt leeren Gang hinunter. Ehe er es merkte, ließ er sich seitlich leicht gegen die metallische Wand fallen... Und jetzt?
Hade ließ das Schiff abheben. Auch wenn Blaine nicht mehr im Cockpit war, spürte er dennoch die Bewegung ihres Transportmittels.
In seiner inneren Unordnung hatte er die Anwesenheit der Sith [Janem, Veyd'r] nicht wissentlich wahr genommen, aber jetzt wo sich von der Planetenoberfläche entfernten, löste sich langsam eine seltsame Art Anspannung und Druck, die der Zabrak so nicht kannte. Das war nicht, als wenn man irgendetwas wirklich unangenehmes endlich überstanden hat - und so sollte es eigentlich sein, oder? Vielmehr ließ etwas wie eine unsichtbare Klaue, die ihn umklammert hatte, endlich wieder los.. und doch war es völlig anders als die imaginären Ketten, die Blaine innerlich allzu oft einsperrten.

Irgendjemand seufzte und erst im zweiten Moment realisierte der Zabrak, dass er das selbst gewesen war. Es musste so sein, denn Hade und Bru-Th waren zu weit weg.
Kurz verharrte er so. Da waren immernoch die verdammten Bilder der Twi'lek... deren Name Blaine schon wieder ein Rätsel war. Vermutlich hatte er Hade in der Cantina nicht so recht zugehört oder aber andere Dinge im Kopf gehabt.. oder auch nicht, denn Bru-Th hatte mit - was auch immer - etwas wie ein Vakuum geschaffen, dass sich erst nach und nach wieder mit Gedanken gefüllt hatte.

Der Zabrak schloss die Augen und atmete tief durch.
Nein. Noch nicht.
Wenn er seiner inneren Anspannung jetzt nachgab, würden ihn all die Dinge die er bisher ausgeblendet hatte, einfach überrennen und das war jetzt undenkbar. Irgendetwas sagte ihm, dass es für so etwas noch zu früh war. Nicht, dass Blaine unbedingt scharf darauf war, sich überhaupt damit auseinander zu setzen. Aber es gab nunmal gewisse Dinge, die selbst er nicht auf ewig aus seinem Bewusstsein verbannen konnte.
Blaine stieß sich leicht von der Wand ab und stand somit wieder gerade.


[Ryloth | Tagseite | Atmosphäre | YT-2000 Uba] Hade, Bru-Th, R2G3, Hade
 
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[Orbit um Ryloth, LNC Sudden Strike, Brücke]- Commander Roat, Crew

?Commander, wir haben da etwas auf unseren Schirmen??

Sofort schrak Roat aus der Lektüre irgendeines schiffsinternen Berichts von sekundärer Bedeutung hoch und konzentrierte sich voll und ganz auf seinen Sensoroffizier, der ihm diese in Anbetracht der absoluten Flugsperre über Ryloth doch sehr interessante Nachricht überbrachte. War ihm tatsächlich eine zweite Chance gegönnt, sich vor den Augen des mysteriösen Sith zu beweisen?

?Ist es die Lightbringer??

?Negativ? es ist ein YT-2000 namens Uba.?

?Das könnten die Flüchtigen sein??, warf Roats erster Offizier umgehend ein. ?Wahrscheinlich mussten sie nach unserem Beschuss das Schiff wechseln. Die Garnisonstruppen haben versagt? wie scheinbar auch die Sith.?

?Navigation, Kurs auf dieses Schiff! Artillerie, Ziel auffassen!?, rief Roat mit plötzlicher Entschlossenheit.

?Es wird keine Warnung gegen. Dieses Mal werden Sie uns nicht entkommen??

?Sir, die TIEs der Haste haben ebenfalls Kurs auf den Frachter genommen??

Also wollte Arnat sich nicht um seinen Anteil bringen lassen. Mühsam unterdrückte Roat einen Fluch.

?Wir müssen vor ihnen in Schussweite sein!?

[Orbit um Ryloth, LNC Sudden Strike, Brücke]- Commander Roat, Crew
 
Ryloth - Hutt City - Raumhafen - Landeplattform


Janem blinzelte gegen den Staub an, der sich beim Start des Schiffes in der Luft ausgebreitet hatte, welches den Jedi und seine Freunde nun von Ryloth wegbrachte. Aus der Reichweite der beiden Sith die auf der Landeplattform zurückblieben und nur hinterherstarren konnte wie der Frachter kleiner wurde.

Veyd'rs Fluch hörte Janem nur unterbewusst. Er war geschlagen worden. Wenn es der Abwehr nicht gelang den Frachter aufzuhalten dann würde Bru-Th Agoch ihm entkommen. Der JEdi konnte sich überall versteckten und schon beim letzten Mal war der Inquisitor nur durch Zufall über ihn gestolpert.

Janem umklammerte fest sein immer noch aktiviertes Laserschwert, so fest, das die Kanten des Griffes in sein Fleisch schnitten. Das bittere Gefühl der Niederlage breitete sich in dem jungen Chiss aus. Ein Gefühl das er nur allzu gut kannte und ebenso hasste. Die Scham und die Wut verwandelten sich in Hass. Hass tiefer als das Universum selbst auf diesen Jedi der es gewagt hatte ihm zu trotzen. Der ihn vor seinem ehemaligen Schüller und dessen Adepten gedemütigt hatte.

Vor Janem tauchte das Gesicht des Jedi auf der ihn aus der Landeklappe heraus anstarrte. Nur wenige Centimeter hätten gefehlt. Der Klumpen in Janems Brust wurde härter und größer. Er konnte es förmlich fühlen wie der Zirn in ihm zu wachsen begann und ihn zu zerreissen drohte. Sämtliche Niederlagen seines Lebens erschienen vor seinem geistigen Auge und seine Feinde schienen ihn geschlossen zu verspotten.

Wie in inneren eines Vulkanes wurde der Druck aus Zorn und Aggression immer größer in dem Jungen Chiss und drängte wie Lava in einem Schlot nach aussen. Der Inquisitor liess schließlich seinem Zorn freien Lauf und entfesselte den aufgestauten Hass in sich. Er warf den Kopf in den Nacken, breitete die Arme aus und stiess einen unmenschlichen Schrei aus, der durch den Raumhafen hallte. Zeitgleich entlud sich die dunkle Energie einer Schockwelle gleich und breitete sich ringförmig um seinen Körper aus.

Der Permabeton wurde aufgesprengt und riss Wellenförmig auf. Einige Frachtcontainer in der Umgebung flogen gegen die Wände der Landeplattform während schwerere Exemplare sich knirschend verformten. Funken schlugen aus einer Konsole deren Bildschirm krachend implodierte. Veyd'r wurde von den Beinen gerissen und landete rücklings auf dem Boden.

Dann verhallte die Schrei und Janem sank schwer atmend und schweißgebadet auf die Knie. Dsa lange blauschwarze Haar fiel ihm über die Stirn des gesenkten Kopfes während er nach seinem Fokus in der Macht suchte, nachdem ihn jeglische Energie verlassen zu haben schien.

Dieser Jedi würde teuer für das bezahlen was er heute hier getan hatte. Niemand hielt einen Inquisitor zum Narren. Das würde er sehr bald schmerzlich lernen.



Ryloth - Hutt City - Raumhafen - Landeplattform
 
[Ryloth - Tagseite - Atmosphäre - YT-2000 Uba] Blaine, Bru-Th und Hade


Der soeben gerette Droide hupte versöhnlich, als er an Bru-Th vorbei rollte um sich auf die Suche nach einer Werkstatt zu machen. Der kleine Kerl hatte ganz schön viel abbekommen, wenn man ihn sich einmal genau betrachtete. "Ich selbst müsste wohl auch in die Werkstatt", dachte Bru-Th etwas verbittert, wie er seine verletzte Schulter betrachtete und es nicht wagte, die offene Wunde noch einmal zu berühren. Ein Medi-Droide würde sich darum kümmern, wenn sie erst einmal auf Ossus waren.

Während Bru-Th R2 um die nächste Biegung irgendwo ins Hintere des Schiffes verschwinden sah, machte auch er sich wieder auf den Weg Richtung Cockpit. Seine Schulter schmerzte bei jedem Schritt, doch er verbarg dies sogut es ging, als er Blaine an eine Wand gelehnt entdeckte. Dieser hatte ihn noch nicht gesehen und stieß sich von dieser ab, mehr träumerisch als energisch.
Für ein Gespräch war es noch nicht der richtige Zeitpunkt, doch irgendwie schien es Bru-Th auch keine sonderlich gute Idee zu sein, den Jungen einfach hier stehen zu lassen. Auch wenn der Zabrak sich nicht so verhielt, wie Bru-Th es verlangt hatte, so war es doch nur bedingt die Schuld Blaines. Seine Enttäuschung wich etwas zurück, jetzt, wo er darüber nachdachte. Das letzte Wort in dieser Angelegenheit war noch nicht gesprochen, jedoch sah Bru-Th ein, dass er von dem Jungen eigentlich auch nichts erwarten konnte ... zumindest nicht, wenn er den Kodex der Jedi als Maßstab anlegte. Er grübelte kurz darüber nach, ob er schon dermaßen indoktriniert war, dass er andere Sichtweisen auf die Welt garnicht mehr anerkannte ... und erschrak darüber innerlich.
Die Situation sah merkwürdig aus, wie er vor Blaine stand und nur seinen Gedanken nachging. Es musste auf den Zabrak so wirken, als musterte er ihn kritisch, jedoch war in dem Gesicht des Corellianers keine Spur von Ärger oder Arroganz zu finden. Man schwieg sich beiderseitig nur an.

Im selben Moment erbebte die Uba und wurde scharf zur Seite geworfen. Einige Energieleitungen brachen und begannen Funken zu sprühen, während weitere Treffer den Heckschild des Transporters trafen.
Bru-Th warf die störenden Gedanken beiseite und hielt sich an einem Lüftungsrohr fest, um nicht umgeworfen zu werden.


"Was war das?",

brüllte er in Richtung Cockpit und kämpfte sich langsam nach vorne, um selbst zu sehen, wer sie dort angriff. Er hatte da so eine Ahnung.

"Vier TIE-Jagdmaschinen im Frontalangriff ... ",

schallte es aus dem Cockpit zurück. Bru-Th fluchte leise.

"Die Ubu hat zwei Geschütztürme",

fügte Hade dem hinzu und wirkte leicht angestrengt, da sie sich mehrere Mal selbst unterbrach, vermutlich um ein komplexes Ausweichmanöver durchzuführen.
Bru-Th kannte das Design dieses Schiffes grob, kam es doch aus corellianischer Produktion. Die Ubu musste demnach zwei Quadlaser-Geschütze haben, die jedoch nicht vom Cockpit aus bedient werden konnten. Eine horizontale Röhre im Schiff, die man nach oben und und klettern konnte, führte in die Geschützkanzeln.


"Komm mit!",

fordete er Blaine auf und bewegte sich zielsicher in den mittleren Teil des Schiffes, wo eine kleine Luke den Einstieg in die Röhre bot. Sie war nur schwach beleuchtet, doch es genügte, um die Sprossen zu finden.

"Blaine, nimm du das untere Geschütz",

erklärte er nicht ganz ohne Hektik und zwängte sich in die doch etwas enge Röhre. Er krabbelte behände nach oben, wo ihn ein etwas ausgesessener Ledersessel erwartete, der in einer Art vollbeweglichen Kugel saß. Bru-Th rutschte hinein, stieß sich den Kopf, ... fluchte ... und schloss dann eine Luke, sodass der Geschützturm sich frei drehen konnte. Dann stülpte er sich ein Headset über und griff nach den Kontrollen.

"Ich sitz drin. ... ",

bestätigte er kurz und gab testweise einen kurzen Feuerstoß ab. Feuerrote Energielanzen lösten sich aus dem Geschütz und suchten sirrend ihren Weg in den Weltraum. In einiger Entfernung entdeckte Bru-Th ein Schiff, das er kannte. Es war die Sudden Strike. Kein guter Tag.


[Ryloth - hoher Orbit - Dogfight mit TIEs - YT-2000 Uba - Geschützturm] Blaine, Bru-Th und Hade
 
[Ryloth | hoher Orbit | Dogfight mit TIEs | YT-2000 Uba] Hade, Bru-Th, Blaine

Blaine bemerkte Bru-Th in der Tat erst kurz nachdem er sich von der Wand abgestoßen hatte. Der Jedi sah ihn an, schien ihn zu mustern.. Hatte er etwa noch mehr Vorwürfe und Zurechtweisungen parat? Natürlich. Leute wie er konnten ja gar nicht anders. Jedenfalls passte momentan nichts anderes in Blaines Weltbild.
Dennoch folgte lediglich Schweigen.
Es wollte gerade eine latente Wut in Blaine hochkriechen, als eine Erschütterung durch die Uba jagte. Er wollte sich irgendwo festhalten, fand auf die Schnelle aber nichts und wankte daher zur Seite. Ánder gegenüber liegenden Seitenwand fing sich der Zabrak jedoch ab.

Ein Angriff? Konnten das verdammte Imperium nicht einfach aufgeben und sie in Ruhe nach Ossus fliegen lassen?! Das Gefühl, dass das bisher noch nicht alles gewesen war, wurde also hiermit bestätigt.
Blaine folgte Bru-Th, als dieser ihn dazu aufforderte. Hätte er auf festem Boden vielleicht gezögert oder eigene Pläne gehabt, sah hier im Orbit alles ganz anders aus. Blaine war bisher ein einziges Mal durch den Weltraum geflogen: und zwar von Iridonia nach Ryloth. Er kannte sich mit solchen Dingen weniger als gar nicht aus und die Tatsache, dass um ihn herum ein Vakkum herrschte hätte ihm durchaus Angst gemacht, wenn dieser Fakt nicht ein weiterer gewesen wäre, den Blaine für den Moment ausblendete um sich der Realität stellen können. Es spielte keine Rolle was passierte, wenn sie den Angriff nicht überstanden. Genauer: es durfte keine spielen, denn die Folgen... Blaine wollte noch nicht sterben.
Er war mit Sicherheit niemand, der bei Gefahr gleich an den Tod dachte. Im Gegenteil, er glaubte sich viel zu schnell sicher und überlegen und geriet deshalb meist tiefer hinein, als nötig gewesen wäre.
Allerdings war der Kampf im Weltraum ein Gebiet, dass Blaine noch nichteinmal in Gedanken gewagt hatte zu betreten. Daher folgte er dem Jedi, war sogar froh, dass der ihm Anweisungen gab.

Der Zabrak blieb stehen, als Bru-Th sagte, er solle das untere Geschütz nehmen. Kurz sah er sich um, doch dann fiel ihm eine Röhre auf. Das musste der Jedi wohl meinen.
Wie auch immer man so ein Teil nun bediente... Würde schon Sinn machen, wenn er erstmal oben drin saß.. Wäre jedenfalls besser.
'Hey.. es gibt nichts, was ich nicht kann,' sagte Blaine gedanklich zu sich selbst. Dennoch fehlte dieses Mal die sonst so allgegenwärtige Überzeugung.

Einmal atmete er durch, doch dann kletterte er die Röhre des unteren Geschützturmes nach oben. Auch er setzte sich erstmal in den Ledersessel, der wohl kaum anders war als der von Bru-Th. Dann sah er sich um. Ahh.. schien ja doch relativ für sich zu sprechen.. hoffte Blaine jedenfalls. Er konnte nicht sagen, dass er sich hier so wirklich wohl fühlte. Aber darauf kam es wohl auch nicht an.
Mit abermals kurzem zögern schloss auch der Zabrak die Luke, während er eine leise Stimme hörte. Bru-Th? Blaine sah sich suchend um, bis sein Blick an einem Headset hängen blieb, welches er dann aufsetzte. Verstanden, was der Jedi gesagt hatte, hatte Blaine natürlich nicht..


"Ich bin soweit.." antwortete er.

Wenn es wichtig gewesen war, würde Bru-Th es schon wiederholen.. Allerdings hatte sich die leise Stimme nicht eindringlich oder sonderlich aufgeregt angehört.

"Nur.. hab ich sowas noch nie gemacht.."

Ausgesprochen und schon verflucht. Erstens: das war logisch. Sicher hatte Bru-Th nicht angenommen, dass sowas für Blaine alltäglich war.
Zweitens: es klang unsicher.
Als Zabrak, mehr noch als Blaine Oaton, hatte man nicht unsicher zu sein.
Diese verdammten Jäger da draußen konnten ihm wohl nicht mehr anhaben als die Sith auf Ryloth. Trotzdem...

Gebannt sah Blaine in das Dunkel um ihn herum. Auch er sah die Sudden Strike, kannte sie aber selbstredend nicht. Sie war einfach nur groß und unheimlich.. irgendwie..


[Ryloth | hoher Orbit | Dogfight mit TIEs | YT-2000 Uba, Geschützturm] Hade, Bru-Th, Blaine
 
[Orbit um Ryloth, LNC Sudden Strike, Brücke]- Commander Roat, Crew

Roat blinzelte kurz, als aus einem winzigen Geschütz des flüchtigen Schiffes rote Blitze aufblitzten und auf die verfolgenden Jäger zurasten.

?Hm, dieses Schiff hat Zähne? Arnat sollte seine Spielzeugjäger wirklich raushalten, wenn er sie behalten will.?

?Diese Kanonen stellen für uns indes keine große Gefahr dar??, erwiderte sein Erster Offizier mit einem Tonfall, der andeutete, dass er soeben eine Bahn brechende Wahrheit verkündet hatte.

?Wenn unsere Triebwerke nun noch schnell genug wären, uns augenblicklich in Schussreichweite zu bringen, könnten wir diesen Vorteil auch ausnutzen, Lieutenant?, wies Roat ihn mit deutlicher Schärfe zurecht. Der andere Offizier murmelte irgendeine kleinlaute Bestätigung und beeilte sich, dem Navigationsoffizier entsprechende Instruktionen zukommen zu lassen.
Noch war die Sudden Strike tatsächlich zu langsam ? die TIEs der Haste mochten der Uba an Geschwindigkeit zwar überlegen sein, doch gleichzeitig waren sie auch um einiges leichter zu vernichten als die schlanke Fregatte, deren leistungsstarke Schilde vom Abwehrfeuer des Frachters vermutlich nicht einmal angekratzt würden. Zumindest, wenn die Kanonen an Bord der Uba Standardspezifikationen entsprachen. Bei Schmugglern war sogar das fraglich.


?Die TIEs sollen sich darauf konzentrieren, diesem Schiff den Antrieb wegzuschießen? dann erledigen wir den Rest. Kommunikation, sagen Sie denen das.?

?Jawohl, Commander.?

Der Funkspruch wurde abgesetzt, änderte auf den ersten Blick allerdings nichts am Flugverhalten der TIE-Jäger. Roat biss die Zähne zusammen und unterdrückte einen saftigen Fluch, den er noch aus seiner Kindheit in den Slums Coruscants kannte. Arnats Borniertheit und die Unfähigkeit der Piloten würden ihm diese Chancen nicht nehmen?

?Artillerie? wie lange noch??

?Sind bald in Mindestreichweite, Sir. Optimale Reichweite wenig später.?

?Feuern Sie, sowie sie damit auch nur den geringsten Schaden anrichten können, verstanden??

?Verstanden, Sir.?

Erleichtert atmete Roat auf, als zumindest einige der Kanonen seines Schiffes brüllend zum Leben erwachten und der Uba Tod und Vernichtung entgegen spieen.

[Orbit um Ryloth, LNC Sudden Strike, Brücke]- Commander Roat, Crew
 
[Ryloth System - Sprungpunkt Alpha 1 - CRK Stalker - Brücke] Captain Quat und Crew


Zufrieden betrachtete Captain Quat die Leistung seiner Mannschaft, als das Kanonenboot Stalker an exat der berechneten Stelle den Hyperraum verließ und lautlos in das Ryloth System eindrang. Die rötlichen Hautlappen des Sullustaners bebten leicht, als er nach einer Tasse Soj-Kaff griff und diesen genüsslich schlürfte. Es war seine Eigenart und nach nun mehr achtzehn Jahren Diensterfahrung nahm er sich dies einfach heraus. Er hielt es auch für ein Gerücht, dass ein frischer Kaffee den dienstlichen Betrieb auf der Brücke eines Raumschiffes der Republik beeinträchtigen könnte. Er rümpfte die platte Nase und sah zu seinem Sensoroffizier herüber.

"Haben wie befohlen das Ryloth-System erreicht, Sir. Leite passiven Scan ein.!"

Die Routine in der Stimme des Mannes war nicht zu überhören, klang jedoch keinesfalls gelangweilt. Quat konnte verstehen, wenn dies dem ein oder anderen seiner Besatzung so ergehen würde, ... er persönlich mochte hingegen die ihm gestellte Aufgabe. Sie war ... belebend, in einer Zeit, wo es nur um verteidigen, halten und zurückweichen ging. Im gefiel die Devise 'Verlustoptimierung' einfach nicht.
Die Stalker hingegen hatte Befehl, die imperiale Verteidigung an diversen Standorten zu prüfen. Sie war komplett schwarz gestrichen, um sich optisch dem All anzunähern, verfügte über einen ungewöhnlich starken Antrieb und gute Sensoren ... zu Lasten der Feuerkraft. Man hatte ihr die Flügel gestutzt und die Raketenwerfer entfernt.

Quat fragte auf sullustanisch, ... und jeder auf der Brücke verstand ihn:


"Wieviel imperiale Schiffe Großkampfschiffe befinden sich im System?"

Er klang ruhig und besonnen. Ein Mann vieler Worte war er nicht und wollte es nicht sein. Unnützes Geplapper war ineffizient und störte nur seine Gedanken.

"Zwei Schiffe, eine Carrack-Kreuzer und eine Fregatte der Lancer-Klasse."

Die letzten Worte des Offiziers klangen zögerlicher, als Quat es gewohnt war, sodass abermals sein Blick zur Sensor-Station wanderte. Den Kaff hatte er mittlerweile abgestellt.

"Ich höre, Lieutenant?"

Die Empathie des Sullustaners, oder zumindest wurde gelegentlich gescherzt, dass es sich wohl darum handeln müsse, erwies sich als richtig, denn der angesprochene Mensch, hantierte an den Kontrollen herum ... ziemlich hektisch. Mit leichtem Zögern, aber ganz offener Verwunderung erklärte er:

"Ähm, ... Sir! Die Lancer beschießt einen von Ryloth flüchtenden Transporter. Kennung unbekannt. Das Schiff ist leicht beschädigt."


Quat masierte sich langsam die Atemlappen und setzte sich. Ein gewisse Spannung lag in der Luft. Es war soweit nicht ungewöhnlich, dass das Imperium Gebrauch von seinen Waffen machte, jedoch schien ihm dies irgendwie ungewöhnlich zu sein. "Etwas viel Arbeit für einen Transporter", dachteer, als man ihm zusätzlich mitteilte, dass vier TIEs das Schiff verfolgten.

"Interessant genug", entschied Quad:


"Sensoren aktiv schalten, Geschütze online bringen. Wir sind ein Aufklärer und genau dies tun wir, ... aufklären. ... Setzen Sie einen Abfangkurs, der uns näher heran bringt."

Im Vertrauen auf die starken Triebwerke seines Kanonenbootes konnte er sich diesen Schritt erlauben. Es bestand jedoch auch die Gefahr, dass er die Stalker wegen einem verlausten Ryl-Dieb in Bedrängnis brachte, jedoch waren die meisten Schmuggler klug genug, sich nicht mit einer Lancer anzulegen.


[Ryloth System - Sprungpunkt Alpha 1 - CRK Stalker - Brücke] Captain Quat und Crew
 
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