Ryloth

Bisher hatte die Zeit gegen Ian gespielt. Eine nicht von der Hand zu weisende Tatsache. Doch irgendwann, so hoffte der Apprentice, würde die Zeit seines Sieges, seines Erfolges kommen.
Noch reihte sich einer Niederlage an die andere.

Seine Familie.
Ausgelöscht, aber noch immer präsent.
Einer der Piraten.
Noch immer am Leben, irgendwo in den unendlichen Weiten.
Tahiri.
Gestorben, weil er zu spät kam.
Alisha.
Für sie hatte er gekämpft, für sie hatte er Opfer auf sich gebracht. Umsonst.
Ranik.
Von ihm wurde er besiegt.
Noctious.
Er war verschwunden.
Aden.
Sein erster Schüler. Ausgebildet von einem anderen?
Ysim.
Sein Erzfeind, gegen den er verloren, gewonnen und doch wieder verloren hatte.

Die Liste der Erfolge hingegen war klein. Verschwindend klein und damit nichtig. Wann würde er Erfolge untereinander reihen?
Hier war keine Stimme die ihm sagte, dass nicht die richtige Zeit war. Überhaupt, in diesem bereich sprach niemand zu ihm. Keine Stimme. Kein nichts. Ian hatte sich mit seinen Selbstzweifeln alleine zu beschäftigen. Da war kein weiser Meister mehr, den er um Rat hätte fragen können. Einmal mehr musste Ian feststellen, dass er alleine war. Natürlich. Doch obwohl er daran gewohnt hätte sein müssen, war es schwer sich mit diesem Gedanken oder gar mit dieser Tatsache anzufreunden. Die Dunkelheit war sein Begleiter. Aber sie half ihm nicht bei seinen Versagensängsten. Im Gegenteil. Sie rief ihm das Versagen wieder ins Gedächtnis. Demnach war die Dunkelheit sein Peiniger und sein Freund zugleich. Zuckerbrot und Peitsche.

Während des gesamten Fluges sprach der Apprentice kein weiteres Wort, sondern versank in Lethargie. Er hätte die Zeit sinnvoll nutzen können. Zur Meditation. Aber seine Gedanken ließen ihm keine Ruhe und er gebot ihnen keinen Einhalt. Nicht für diesen Moment. Den Geist vor Eindringlingen geschützt saß er einfach nur dort und starrte scheinbar ins nichts. Wie seltsam, dass man sich an einem Ort befinden, aber dennoch weit weg sein konnte.

Etwas Zeit verging, als sie die Tagesseite Ryloths erreichten. Torryn und Iouna hatten ihrer Aufgabe nachzugehen und Ian selbst seiner eigenen.
Bastion war sein nächstes Ziel. Etwas schien ihn dort zu rufen. Leise, aber mit einer gewissen Intensität. Eine Stimmer, die man nicht ignorieren konnte.

Als der Apprentice sein eigenes Raumschiff betrat gab er sofort die Koordinaten von Bastion an. Nichts sollte ihn aufhalten. Er nutze auch hier nicht die Zeit zur Meditation sondern für eine Dusche und erholsamen Schlaf. In wenigen Stunden würde er Bastion erreichen. Was auch immer ihn dort erwartete, er würde bereit sein.



OCC: Ein mieserabler Post. Weiß ich. Aber meine Muse ist ohne mich in den Urlaub gefahren. Man möge mir verzeihen:rolleyes:;)
 
[Ryloth – Nachtseite – Morla’un – unterirdisches Labor – Torryn, Tier, Iouna ]

Ihr Mund war leicht geöffnet, als Torryns warmer Atem in sie floss, wie heiße Milch, und dann weiter die Kehle runter, ungehindert und erwünscht in ihren Körper strömte er, verdrängte die starre Kälte, die sie vor nur wenigen Sekunden fast getötet hätte. Wie eine Ertrinkende schlug sie die Arme um seinen Hals, klammerte sich an seine Schulter, und schluckte gierig die geradezu sprudelnde Lebensenergie aus seinem Mund.

Endlich erreichte die wohltuende Wärme auch ihre Fußspitzen. Ein angenehmes Kribbeln breitete sich sogar unter ihren Zehnägeln aus, vorsichtig lächelte sie in Torryns zarten Mund. Und als ob er in diesem Moment die Veränderung ihrer Körperspannung gespürt hätte, atmete er mit einer neuen Kraft in sie noch einmal ein, dann zum letzten Mal aus, um sich dann von ihren Lippen rasch zu lösen. Fröstelnder Ekel schüttelte ihn und er kämpfte gegen eine starke Übelkeit. Schließlich würgte er. Und dann würgte er den Giftstoff doch noch heraus, dieses Gift, diesen Dreck, diesen Beinahe-Tod. Genau diesen würgte er heraus und damit auch den ganzen Schmerz von Ian, der sich in ihrem Innerem so glasklar spiegelte. Es war Ians Schmerz, sich tausendfach wiederholend. Die mit Sorgfalt von ihr imaginierte, gespiegelte Angst und Abscheu und Hass gegen alles und allen und gegen sie und sich selbst. Als Torryn das alles auskotzte, geschwächt von der Anstrengung, überfiel sie eine unbeschreibliche Traurigkeit.

Sie konnte Ian nicht leiden sehen, sie sah ihn jetzt nicht mehr, sie dachte und erinnerte sich nicht mehr an ihn. Sie konnte aber auch Torryn nicht leiden sehen und wandte den Kopf ab, aber es half nicht, denn sie schämte sich. Sie fremdschämte sich. Das alles hatte Torryn nicht verdient. Er sicher nicht. Er hätte sie nicht retten sollen. Nicht für sie, nicht wegen Ian. Schamgefühl legte sich auf ihre Brust, aber fremdschämte sie sich noch mehr für Ian, für Torryns Meister, und noch viel mehr für den stinkenden Jungen mit den Drecksfüßen von damals.
Torryn hatte sie jetzt aus dem tiefsten Abgrund herausgezogen, ohne zu zögern und das trotz Ian, möglicherweise wegen Ian, vielleicht sogar gegen Ian. Gleichzeittig waren die Gründe in diesem Fall völlig belanglos. Nun wie peinlich, wie unendlich peinlich und beschämend, war es für sie, nicht nur sich so zu vergessen, sondern auch ihn, ihren Torryn, für den sie auf einmal so viel Seltsames fühlte. Alles um sie herum, aber vor allen Dingen hatte sie sich selbst vergessen, was sie in jeglicher Hinsicht als am Beschämendsten empfand. Hemmungslos ließ sie sich nun gehen, gab sich willig der Kälte hin, alleine in Ians Schmerz ließ sie sich fallen wie in warmes Bett, in ihr eigens vorbereitetes Bett. Ein kaltes Bett ohne Wärme.

Noch mühsam und schwer erhob sie sich, um zu stehen. Sie lehnte sich mit dem nach hinten gebeugten Kopf an die Wand und schloss die Augen. Die Empfindung kehrte nur sehr langsam in ihre Glieder zurück, ihre Beine zitterten vor Anstrengung und sie hatte immer noch das Gefühl gleich wieder die Kraft zu verlieren. Sie sollten sich jedoch beeilen. Sie sollten von hier so schnell wie möglich verschwinden. Bevor alles über sie zusammenbrach. Unter sich begrub.
Auch Torryn richtete sich auf. Er wirkte erschöpft. Sein Gesicht war bleich. Aber seinen dunklen Blick erkannte sie. Das Vertrauen erkannte sie. Etwas, was sie nie für möglich gehalten hätte. Nie erwartet. Er starrte sie mit einer erschütternden Intensität weiterhin an. Sein Blick ruhte auf ihr, als ob er ihr damit etwas erzählen wollte. Und dann verstand sie. Es war ein Ian vertreibender Blick, ein Ian einsperrender, und wenn es sein müsste, dann sogar im Schrank. Am wichtigsten war für sie, dass sie dadurch das Gefühl bekam, dass Ian meilenweit entfernt von ihr war, nur damit sie atmen konnte, damit sie endlich leicht wie Luft sein konnte, wie ein Windhauch, wie eine Meeresbrise auf Naboo, entmenschlicht, engelhaft, entkörpert, fiktionalisiert, Ian-frei. Er würde Ian aus ihrem Inneren wie einen Holzsplitter herausgeziehen, wenn er nur könnte, wie einen kranken Zahn.

Unbedingt wollte sie ihm noch etwas sagen, Worte sagen, und es sollten nicht nur Dankensworte sein, denn alleine darum ging es gar nicht mehr. Sagen wollte sie, aussprechen, formulieren, wie sie ihn brauchte, wie nah sie sich ihm fühlte, wie sehr sie ihn bewunderte und noch etwas mehr, sogar viel mehr, denn alleine sein Atmen, seine bloße Existenz erweckte in ihr eine Empfindung, ein Bewusstwerden einer Empfindung, die nur ihm gehörte, die zu ihm wollte und zu sonst niemandem.
Wie sie selbst zugeben musste, war dies ein so ungeheuerliches Gefühl für jemanden wie sie, ein bisher nie gekanntes, nie akzeptiertes, also ein völlig fremdes, manchmal empörendes, sonst aber unerlaubtes, anmaßendes und immerhin ein noch sehr gefährliches.
Und dann noch würde sie am liebsten aufspringen und ihn auf den Mund küssen, sich an seinen Mund festsaugen, die Bitterkeit aus seinen Lippen trinken, ihre eigene, restliche Ian-Bitterkeit, die noch daran klebte, sich betrinken, um sich sich von der klebrigen Masse zu reinigen. Reglos blieb sie aber stehen und starrte ihn stumm an, und war ihm nur dankbar, und noch einmal dankbar, als er die Stille und die Reglosigkeit unterbrach und anfing zu sprechen. Von Gliterryll.Von dieser Droge des Vergessens, denn der Ansatz stimmte ganz genau: wegen des Vergessens waren sie hier. Wegen der Zeugen auf Telos, wegen dem Kind Stella, wegen Ian, wegen ihm allein. Genau das durfte sie nie vergessen, aber sie vergaß es immer wieder.

Iouna sah sich um. Sie standen direkt vor dem Eingang zum Labor. Entriegelungsfelder. Schnell sollten sie sein. Schnell sollten sie diesen schrecklichen Ort verlassen. Aber bevor sie den Code eingab, trat sie noch einen halben Schritt zurück, nur diese wenigen Zentimeter, die aber reichten, um Torryns Unterarm mit dem Ellbogen zu streifen. Für den unmerklichen Bruchteil einer Sekunde spürte sie seine Körperwärme und fühlte seinen wärmenden Atem in ihrem Nacken, einen kleinen Atemzug, der über ihre Haut strich. Mehr wollte sie gar nicht. Sie trat wieder einen Schritt vor und gab mühelos die Tastenkombination ein.
Die Tür öffnete sich und der süßliche Geruch nach Tod drang in ihre Nase, reizte ihre Nasenschleimhaut und sie fühlte wie ihr der Speichel in die Mundhöhle lief. Sie schüttelte den Kopf und zog die Luft ein, ließ sich von dem Ekel mitziehen, schöpfte Kraft, verwandelte sie in Wut, Widerstand, Beharrlichkeit, die ihr noch fehlten. Beeilen sollten sie sich. Irgendwas stimmte hier nicht. Hinter den grünen, undurchsichtigen Energiefeldern erblickte sie Lebewesen, die sich schwerfellig und riesenhaft wie Schatten bewegten. Die Spinnen.

Torryn setzte sich an den Rechner und begann hastig zu tippen. Sie blieb hinter seinem Rücken stehen und betrachtete seine langen Finger, die über die schnell über die Tastatur huschten. Sie lächelte seltsam berührt, dann glitt ihr Blick zum Bildschirm. Stop! Sie drückte Torryns Schulter, als ob sie ihn damit aufhalten wollte, dann ging sie um ihn herum und setzte sich rittlings auf ihn. Auf Torryns Schenkel. Gerade als sie die Tastatur berührt hatte, stieg eine quälende Hitze in ihren Bauch. Als ob Torryns Körper, sein Schenkel alleine, auf sie ausstrahlen würde. Sie fühlte die Härte seiner Muskeln. Die unbeirrte Wärme. Schmunzelnd beugte sie sich etwas nach vorne und versuchte sich trotzdem nur auf das Display zu konzentrieren. Diagrame. Als erstes sollten sie also das Stasisfeld abschalten. Dann rutschte sie doch noch enger an Torryns Schoß und umklammerte fest sein Bein mit ihrem Innenschenkel. Ein warmes Kribbeln ergoss sich schnell über ihren Körper und sie keuchte auf, als sie Torryns schnellen Atem vernahm. Verwirrt starrte sie auf das Display. Dann gab sie auf, warf sich nach hinten. Sie fühlte auch sein Verlangen, deutlich, unmissverständlich und drehte ihren Kopf zu ihm, den Mund öffnend. Ihre Lippen begegneten sich, und wie gut er jetzt schmeckte, nicht mehr bitter. Sein Geruch vermischte sich mit dem Geruch der Verwesung. Verlangen. Immer stärker. Als Torryns Hand sich auf ihrer Brust legte, begann ihr Körper vor Verlangen zu zittern. Unkontrolliert schlugen ihre Finger gegen die Tasten. In dem Moment krachte etwas gewaltig, ein markerschütterndes Kreischen erfüllte den Raum. Iouna sprang zur Seite, zuckte die Ionenwaffe, zielte auf die erste sich auf sie zubewegende Spinne und drückte ab. Es gab einen ohrenbetäubenden Knall und im gleichen Moment riss Torryn sie unter den Tisch, wo sie sah, wie tausende, blitzende Splitter durch den Raum schossen. Das laute Kreischen verwandelte sich in ein jämmerliches Geheule.

Torryn packte sie am Nacken und drückte sie mit der Hand unter den Tisch. Fast im gleichen Atemzug warf er sich auf sie, um sie vor den Splittern zu schützen, die chaotisch durch den Raum flogen. Für einen kurzen Moment schloss sie die Augen. Hielt den Atem an. Wenn er nur wüsste, wie seine Nähe sie durchdrang, jedes Mal durchdrang, wenn er ihr Nahe war und damit auch diese unsägliche Wärme seines Körpers, seines Atems. Wenn er nur wüsste, was für eine verzehrende Sehnsucht sie nach ihm hatte. Immer mehr. Jeden Tag mehr. Jeden Tag stärker. Wie zufällig trafen sich ihre Blicke. In seinen Augen erkannte sie eine unergründliche Einsamkeit. Eine Grube der Einsamkeit. Sie blinzelte kurz. „Lass uns dahin gehen“, raunte sie leise und streifte mit der Fingerkuppe über seine Wange. Dieser Finger, der Zeigefinger ihrer rechten Hand zitterte. Er lächelte sie an, aber während das schreckliche Kreische langsam erstarb, ließ er sie los und kroch unter dem Tisch hervor. Er stand auf. Sie konnte erkennen, wie er etwas von dem Tisch nahm. Kleine Container mit Ampullen. Das Glitteryll, das er sorgsam in einer seiner Tasche verstaute. Sie sollten sofort verschwinden.
Der Geruch war mittlerweile unerträglich geworden, rasch liefen sie aus dem Labor und nahmen den anderen Gang, den, der direkt zum Hangar führen sollte. Während sie immer weiter rannten, rangen sie nach Luft.

Schwer keuchend und schweißnass, aber sichtlich erleichtert, erreichten sie den Hangar. Ihre Mission auf Ryloth war beendet. Sie hatten es geschafft. Sie beide. Torryn und Iouna. Glücksgefühle. Ein Rausch der Gefühle. Iouna lachte laut auf und drückte Torryns Hand fester. Sie hatten es geschafft. Sie lebten. Und zwar alle drei lebten sie. Denn vor einem der drei Raumschiffe wartete schon Ian. Er war unverletzt. Unversehrt. Ein Fuß auf die Rampe gesetzt. Doch er hielt noch einen Moment inne und sah die beiden an. Betrachtete sie. Mit einer beunruhigenden Eindringlichkeit. Unter diesem Blick erstarb Iounas Lächeln, ihr einziges Lächeln, das Torryn galt. Augenblicklich erfroren ihre Züge. Wäre bloß Ian nicht da. Wenn Ian nur nicht da wäre. Aber Ian war da. Natürlich war er da und ließ sie nicht mehr aus den Augen. Er sah sie an, dann glitt sein Blick zu Torryn, dann wieder von Torryn zu ihr. Ein unergründlicher Blick, ein Blick voller Misstrauen und Strenge.
Diese herbe Erkenntnis, dass er ihr niemals vergeben würde, traf sie mit einer erneuten Kraft. Diese verdammte Erkenntnis, die keine einfache Erkenntnis mehr war, und gar keine leise aufkeimende Erkenntnis, sondern eine felsenfeste Gewissheit, eine unerschütterliche Grundwahrheit, bitter wie Tränen und traurig. Ian würde ihr niemals vergeben. Niemals. Wie aus der unergründlichen Tiefe ihres Inneren glaubte sie ein wutgeladenes Knirschen ihrer eigenen Zähne zu hören und ballte darauf automatisch die Hände zu Fäusten.

Sie sollten sich beeilen, rief Ian schließlich und verschwand bald im Raumschiff. Sie folgten ihm. Iouna immer noch hinter Torryn, der Kopf, den Blick von Ian abgewandt. Er durfte nichts erraten, nicht ihre Gedanken, nicht ihre Gefühle, auch nicht ihre eigenen, ihn betreffenden, diese schrecklichen Gefühle, aber vor allem nicht diese, die ausschließlich Torryn galten. Die durfte er nicht mal erahnen.

Als die Tür der Schleuse sich hinter ihnen krachend schloss, lief Ian direkt zum Cockpit und umgehend setzte er das Schiff in Bewegung. Beruhigt beobachtete Iouna wie Morla’un in dem eiskalten, düsteren Nebel der Nachtseite von Ryloth allmählich verschwand. Auch Ian schien irgendwie zufrieden zu sein, denn um seine Lippen spielte überraschend ein leises Lächeln. Schmunzelnd legte Iouna ihren DEMP2 ab, lehnte sich mit dem Rücken an die Wand und kreuzte die Arme vor der Brust. Selbstverständlich gab es einen Grund zur Freude. Sie hatten die Mission erfüllt, sie, Torryn und Iouna, sie hatten das Glitteryll gefunden. Eine durchaus gelungene Mission.

Sie würden das Training fortsetzen und dann weiter sehen, erklärte Ian, bevor er ergänzte, dass sie zu tun hätten, was zu erledigen sei. Also sie beide meinte er, das Doppelpack - Torryn und Iouna. Hatte er ihr doch noch verziehen, warum schickte er sie beide weg? Warum wollte er nicht mitkommen? Vergebung? Was für ein dummes Wort. Was für ein seltsames, was für ein unmögliches Wort, das nicht zu Ian passte. Das nicht zu Iouna passte.
Alleine sein Gesichtsausdruck, der abweisende Ausdruck seiner Augen, sein Blick. Sein immer nach innen gekehrter Blick, der ausschließlich nach innen schaute und deshalb ihr etwas Angst machte. Vergebung. Warum sollte er ihr vergeben? Das würde ihm nichts bringen, keinen Vorteil, also warum sollte sie dann noch Hoffnung haben, warum sollte sie es sich so vergeblich wünschen? Denn nicht sie meinte er jemals. Nicht sie sah er an, höchstens an ihr vorbei. Weder damals noch jetzt. Niemals würde er ihr also vergeben. Niemals dem Kind und der Frau, zu der sie wurde. Diesen Wunsch sollte sie endlich begraben. Und auf einmal waren seine Anwesenheit, alleine seine Präsenz, seine Atemzüge, sein Geruch, seine eingebildete, unwahre Omipotenz kaum auszuhalten für sie, und sie wusste auf einmal nicht mehr, ob sie seine erzwungene Vergebung immer noch wollte. So fremd kam er ihr plötzlich vor, völlig unbekannt. Fünf Schritte trennten sie von ihm. Diese kleinen Schritte zu gehen wäre nicht viel. Fünf Mädchen-Schritte, dann wäre sie nah am Ian, so nah, dass sie ihm tief in die Augen schauen könnte, vielleicht würde sie ihn dann doch wieder erkennen.

Bei der „Silver Spear“ setzte Ian die beiden ab, um alleine nach Bastion weiter zu fliegen. Verständnislos blickte Iouna zu Torryn. Aber dann plötzlich entflammte in ihr eine nahezu unerträgliche Lust, sich noch einmal umzudrehen. Auf Ian zuzugehen. Ihm eine schallende Ohrfeige zu verpassen. Oder ihm gegen das Schienbein treten, kräftig, das es brach. Oder ihm Salzwasser ins Gesicht zu spucken, um ihn zu blenden.
Sie spürte, wie ihr Tränen der Verzweiflung und Machtlosigkeit in die Augen stiegen. Doch bevor sie den Fuß auf die Rampe setzte, um zu gehen, drehte sie sich doch noch einmal zu Ian um und wartete, wartete bis sich ihre Blicke trafen. Dann lächelte sie, offen, freundlich und sagte relativ leise, aber immer noch so laut, dass Ian es hören musste:

„Versager.“
Erst nach diesem einen Wort ging sie die Rampe herunter.

[Ryloth – Nachtseite – bei der Silver Spear – Torryn, Ian, Iouna ]
 
[ Ryloth – Nachtseite – „Silver Spear“ – Torryn, Tier, Iouna ]

Abgesetzt hatte er sie. Abgesetzt auf der Nachtseite von Ryloth. Hier war es bitterkalt und genau hier hatte der Alptraum begonnen. Die pervertierte Enklave. Das Morden. Verstörende Sinneseindrücke. Verstörend? Nicht nur im negativen Sinne. Es war mehr passiert, als nur einen Kampf um das eigene Überleben zu führen, damit die Suche nach dem „Glitteryll“ abgeschlossen werden konnte. Sechs kleine, zylindrische Container waren der Lohn für das Verlassen des Wahnsinns, dessen Zeugen sie geworden waren.
Torryn und Iouna standen vor der Eingangsschleuse der „Silver Spear“. Torryn schaute kurz dem Raumschiff nach, das sein Meister zur Flucht aus der verfluchten Enklave Morla’un benutzt hatte. Er wolle zurück nach Bastion hatte er gesagt und Torryn solle den Auftrag beenden. Auch vom Training hatte sein Meister gesprochen. Training. War das ganze hier nicht Training genug? Gut, es gab keine Zeit für Meditation oder das Vertiefen von Kampftechniken, aber allein die Sicherung des Überlebens war mit keinem Training zu vergleichen, das Torryn bisher kennen gelernt hatte. Es war eine Grenzerfahrung gewesen und dabei hatte er mehrere Grenzen übertreten müssen.
Möglicherweise war dies die Form von Training, die sein Meister bevorzugte. Selbstständig sollte er agieren, selbst Lösungen finden, selbst Erfahrungen machen, die ihn für die Zukunft prägen würden.
Torryns Finger waren bereits klamm und kalt geworden, als er den Code zur Öffnung der Luftschleuse über das Tastenfeld eingab. Warme Luft, die durch die Kälte zu Nebel kondensierte, strömte ihnen entgegen. Die Schleuse war noch nicht einmal ganz geöffnet, als sie einen kleinen Spalt nutzten, um die lebensfeindliche Umgebung außerhalb des Schiffes endlich verlassen zu können. Torryn hämmerte auf das innere Tastenfeld, um irgendwie den Vorgang des Schließens zu beschleunigen, auch, wenn er wusste, dass dies ein sinnloses Unterfangen war. Er wollte sich und Iouna einfach in Sicherheit wissen.
Nachdem der Luft- und Wärmeaustausch stattgefunden hatte, legte Torryn seine Hand von hinten auf Iounas rechte Schulter.


„Wir sind in Sicherheit. Ich gehe eben ins Cockpit zu EsNine. Hoffentlich hat er das Schiff wieder hinbekommen, so dass wir starten können.“

Er schaute dann zu ihr, lächelnd, obwohl hier in diesem Bereich noch die Präsenz seines Meisters zu spüren war, denn es war gar nicht lange her, als Meister Ian hier gesessen hatte, verwundet, vergiftet, aber nicht besiegt. Torryn fühlte etwas Befremdliches, als er zu Iouna blickte und dann versuchte, sich von dem Eindruck zu befreien, den die Wahrnhemung seines Meisters bei ihm ausgelöst hatte. Loyalität.
Gedankenversunken ging er zum Cockpit, erwartend, dass EsNine positive Nachrichten über die Systeme des Schiffes für ihn hatte. Seine Stimmung würde sich dann bestimmt wieder aufhellen. Wieder war er hin- und hergerissen, was seine Gefühle anging. Iouna. Meister Ian. Loyalität. Musste er sich etwa entscheiden, um diese Zerissenheit aufzugeben? Demut, Respekt und absolute Treue waren die Voraussetzungen für ihn als Adepten, um an der Seite seines Meisters bestehen zu können. Torryn war seinem Meister treu ergeben, sicherlich, aber, wenn er in Iounas Nähe war, war dies ähnlich. Ähnlich? Was bedeutete das nur? Torryn hoffte, sich nie zwischen beiden entscheiden zu müssen. Der Gedankengang war eine Sackgasse, eine undurchdringliche Wand. Noch.

EsNine war mit den internen Systemen verbunden, um die Kommunikation mit dem Schiff zu gewährleisten und um die Reparatursysteme zu steuern. Der kleine Droide erkannte, dass Torryn das Cockpit betreten hatte. Seine Sprachmodulationsprozessoren starteten und lieferten Torryn einen auführlichen Bericht über den Zustand des Schiffes ab, der damit endete, dass dieser nun wusste, dass es EsNine gelungen war, die störenden Silikatpartikel aus den Systemen zu bekommen und die Umweltschilde neu zu kalibrieren. Es waren nur noch kleinere Wartungen nötig. Die „Spear“ konnte also bald starten. Torryn setzte sich in einen der Pilotensitze und schaute EsNine bei der Arbeit zu. Irgendwie drehten sich seine Gedanken immer noch im Kreis. Er konnte sich kaum konzentrieren. Immer wieder Iouna. Immer wieder Meister Ian. Torryn suchte Tier. Es rufen. Er musste mit ihm sprechen. Rat holen, verstehen.

Torryn schloss die Augen und die Konturen des Cockpits begannen zu verschwimmen, sich zu verändern. Jegliches, technisches Aussehen wich und wurde zu einer anderen Umgebung. Karg, öde. Umgeben von Nebelschwaden saß Torryn an seinem Baum gelehnt, dessen glühende Früchte zahlreicher geworden waren. Sie wirkten wie ein abstraktes Leuchtfeuer hinter einem fast undurchdringlichen, wabernden Vorhang, den sie versuchten zu durchleuchten. Das Licht war gewachsen.
Die knorrigen Äste, Sinnbilder seines Geistes, erstreckten sich in den blutroten Himmel und wiegten sich, als ob sie leben würden. Es war wie immer. Es war still.
Torryn saß auf dem grauen, steinigen Boden, der mit einem aschfahlen Staub überzogen war. Eine Einöde, frei von jeglichem Leben. Hier hatte er seine Ruhe, hier konnte er allein sein. Allein mit Tier.
Tier lag entspannt neben ihm auf den Boden, ausgestreckt. Das schwarze, schattenhafte, sich immer im Wandel befindene Fell glänzte matt. Seine Pranken, die trotz ihres Aussehens an die Form einer menschlichen Hand erinnerten, zeigten nicht ihre funkelnden, klingenartigen Krallen, die es mit Vorliebe einsetzte, um zu verletzen, um zu töten. Aus Tiers Nasenlöchern und Maul entstieg dampfender Atem. Tiers Energie, seine Hitze konnte wärmen oder töten. Es war kalt hier.
Torryn rückte näher an Tier heran, so wie früher, worauf es ihn mit seinen stechenden Augen ansah, mit dem Blick, der in Torryns Seele drang, denn Tiers Augen, waren die Augen von vielen, die alle Geheimnisse kannten, denen nichts verborgen blieb.
Wie früher, so auch jetzt.
Er hatte vertrauen zu ihm, immer, egal, was geschah. Tier hatte ihm den Weg geöffnet und gezeigt, den er nun betreten hatte, wenn auch mit Veränderungen, die sie beide nicht für möglich gehalten hatten. Selbst Tier schien davon beeindruckt zu sein. Von den Dingen, die sich entwickelten oder bereits entwickelt hatten.
Aus dem Augenwinkel heraus, sah Torryn den Sumpf. Auch er war immer da, ließ sich nicht wegdenken. Er war fester Bestandteil seines Geistes, den er nicht verleugnen konnte. Eine andere Metapher. Dort waren die Dinge vesunken, die Torryn aus seiner Erinnerung verbannen wollte. Die abgründigen Ausgeburten seines Unterbewusstseins, Formen und Schemen seiner Vergangenheit. Trotzdem drangen sie immer wieder zurück an die Oberfläche, um ihn zu quälen. Aber er war nicht mehr wehrlos. Er hatte neue Möglichkeiten zur Abwehr ihres Schreckens gefunden. Die Barriere. Die Wand. Metaphern des mentalen Schutzes, gelernt durch seinen Meister. Ein neuer Schutz, der nicht durch die Lehren der Sith entstanden war, hatte sich zu seinem Arsenal gegen die unseligen Schatten seines verstörenden Unterbewusstseins hinzugefügt. Licht. Iouna.
Tier richtete geschmeidig seinen massigen Körper auf und drehte sich zu Torryn. Seine Augen wandelten ihre Farbe von rot nach schwarz. Dunkler Glanz. Strahlend und stechend zugleich.


„Du steckst voller Fragen.“

„Es zerreißt mich.“

„Ja. Das ist nicht verwunderlich.“

„Du weißt es. Aber sie ist da und er schon wieder weg. Wieder. Ich verstehe es einfach nicht.“

„Er will dich testen. Du hast es doch schon erkannt. Loyalität. Was macht der Schüler in Abwesenheit des Meisters mit der Steinchenwerferin, seinem manifestierten Geist aus der Vergangenheit?“

„Das wird es sein, ja. Ich fühle mich gut und ungut zugleich. Denke ich an Iouna fühle ich mich gut. Denke ich an den Meister fühle ich mich ungut.“

„Ambivalenz.“

„Wie meinst du das?“

„Das Eine geht nicht ohne das Andere.“

„Und es gibt keinen Weg dazwischen, wie es mir scheint.“

„Vielleicht. Entweder sie oder er oder dazwischen. Es ist eine neue Sichtweise der Dinge, die uns bisher fremd war. Es wird sich zeigen.“

„Ich teile deine Ansicht. Es ist merkwürdig. Ich würde für den Meister sterben aus Pflichtgefühl und für sie aus einem Grund, für den ich keine Worte finde, aber der mir noch wichtiger ist. Ich fühle mich verantwortlich für sie. Ist das nicht ein Zeichen für Schwäche?“

„Sowohl, als auch. Es kann dir und damit auch uns große Stärke verleihen oder tiefen Schmerz. Aus diesem Schmerz kann wieder die dunkle Kraft wachsen. Meine Kraft. Es ist ein Handel.“

„Nur ein Handel? Da ist mehr. Es war nie nur ein Handel zwischen uns, zwischen ihr und mir. Du hast mich manipuliert.“

„Nur ein bisschen vielleicht. Du hast deinen Weg selbst gewählt. Ich habe nur beobachtet und ein wenig nachgeholfen, wenn du nicht reagiert hast. Wie solltest du auch wissen, wie man sich verhält.“

„Ich denke gerade daran, wie ich fast abgestürzt wäre. Da hast du doch auch nachgeholfen, oder?“

„Vielleicht. Sie hat jedenfalls so reagiert, wie ich es berechnet hatte. Natürlich hätte ich eingegriffen, um dich, um uns zu retten. Deine Fähigkeiten reichen dafür aus, aber so hatte die Situation noch etwas anderes, etwas Spezielles. Es festigte die Bindung.“

„Du instrumentalisierst uns. Ich bin nicht deine Marionette. Ich bin autonom. Meistens.“

„In gewisser Weise schon.“

„Warum? Aus welchem Grund tust du das mit mir und ihr. Es ist für mich irgendwie unbegreiflich.“

„Erhaltung meiner Art, was sonst.“

„Erhaltung deiner Art, also und weil sie auch machtsensitiv ist, so wie ich, entspricht sie einer guten Partnerwahl in deinem Sinne, oder wie?“

„Du hast es begriffen. Schön. Auch wir wachsen. Auch wir wollen mächtiger werden und damit auch ich, als die Essenz dessen. Und jedes Lebewesen strebt danach, sich fortzupflanzen.“

„Der Trieb ist wirklich stark in ihrer Gegenwart, aber es nicht nur die simple, banale Befriedigung der Lust. Da ist noch ewtas anderes, etwas, das ich mir als Kind immer gewünscht hatte, vergessen hatte und nun entsteht es wieder in ihrer Gegenwart.“

„Stimmt. Es ist interessant, dass du das erwähnst. Ich hatte eine ähnliche Überlegung. Es wirkt sich auf uns beide aus.“

„Die neuen Emotionen. Der neue Abschnitt. Meine Erinnerungen an früher sind verschwommen. Sie bringt mich auf andere Gedanken. Und das ist gut. Es stärkt mich.“

„Ein positiver Nebeneffekt. Du schaust nicht mehr zurück, sondern nach vorn. Das verleiht dir und uns Stärke.“

„Ich sehe die Dinge anders mittlerweile, Ja. Selbst unser Refugium passt sich an. Ich kann die Schemen blockieren, abwehren.“

„Du wächst und damit ich.“

„Was passiert nur mit mir? Alles verändert sich, wandelt sich. Und ich fühle mich gut dabei.“

„Du lernst. Wir lernen. Ich lerne. Von ihm, dem Meister, denn er ist der Wegbereiter für den Weg der Macht. Von ihr, denn sie ist das Fenster zur Seele, der Blick in die Tiefe und über den Abgrund hinaus.“

„Ja, sie ist wertvoll für mich.“

„Nicht nur für dich.“

„Deshalb konnte ich sie heilen?“

„Mag sein. Du hast es auch bei dem Meister getan. Früher wäre das unmöglich gewesen. Du hattest nie eine Bindung zu Personen, um so etwas durchzuführen.“

„Ich bin ein Sith und kein Jedi.“

„Es gibt Interpretationsspielräume. Das Jetzt wird dich nicht umwandeln zu einer Heilgestalt. Dein Kern ist ein anderer. Bin ich.“

„Ja. Das stimmt, ich fühle es. Deine Gegenwart seit ich ein Kind war. Langsam verstehe ich dein Handeln.“

„Es geht um die Erhaltung deiner und meiner Existenz.“

„Du wirst also alles tun, damit ich und Iouna erhalten bleiben?“

„Man könnte es so formulieren, aber nicht nur ich. Du. Wir.“


Torryn öffnete wieder die Augen. Erkenntnisse. Erklärungen. Erwartungen. Er atmete aus. Das Gespräch mit Tier war aufschlussreich und wichtig gewesen. Was würde nun als nächstes geschehen? Er hatte eine Vorahnung dessen und war dem auch nicht abgeneigt. Tier hatte seinen Besitzanspruch geltend gemacht, wenn man es so nennen wollte. Als Gegenleistung für das, was es war. Die Manifestation. Die dunkle Seite der Macht. Und das, was Torryn zu den Sith geführt hatte, um durch ihre Lehren die Manifestation als solche zu begreifen und zu verinnerlichen, um aus ihr eine neue Kraft zu schöpfen, die mächtiger war, als die, die weltlich gebunden war. Diese Kraft kam aus dem Inneren, der eigenen Quelle, die von einem seichten Bach zu einem tosenden Gebirgsstrom werden konnte, wenn man sie kontrollierte. Meister Ian war die Verbindung, damit Torryns eigene Quelle wachsen konnte, um sich zum dem reißenden Strom zu entwickeln, dessen vernichtende Kraft jeden Gegner hinwegfegte. Allerdings gab es da eine besondere Herausforderung für Torryn, die es anzunehmen galt.
Die Verbindung zu seinem Meister und zu Iouna. Die Gratwanderung.



[ Ryloth – Nachtseite – „Silver Spear“ – Torryn, Tier, Iouna ]
 
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[Byss System – Byss – Orbit – Hyperraum Richtung Ryloth- STRIKE Viper - Brücke - Jake Ferell]

Jake hatte sich gerade wieder der Transparistahlwand zugewandt welche einen beeindruckenden Blick auf Byss erlaubte, als sich die Sterne zu den, für den Hyperraum typischen, Streifen verzerrten und er trotz der Kompensation der Fliehkräfte kurz in den Kommandosessel gedrückt wurde.

Auf dem Bildschirm am Ende der rechten Armlehne des Sitzes konnte Jake alle Daten über die Viper abrufen, die er benötigte. Derzeit blickte er auf die Gesamtdarstellung des aktuellen Hyperraumsprungs, der absolut genau und exzellent wie immer, vom Navigationsoffizier der Viper, Warrant Officer Kor, berechnet worden war. Der Sprung, welcher an der berühmten Hyperraumroute des Corellian Run entlang führte, war so kurz wie nötig und so sicher wie möglich gehalten worden. Von allen Offizieren der Viper war Kor eine der beliebtesten. Immerhin hing es von ihr ab, ob die Crew ihre Familien wiedersah oder Bekanntschaft mit einem Stern machte.

Laut der Anzeige neigte sich ihre Reise in der Überlichtgeschwindigkeit dem Ende zu. Doch anstatt erleichtert zu sein, wieder im Dienst zu sein und eine Aufgabe zu haben, machte sich ein flaues Gefühl in Jakes Magen breit. Er wusste nicht was, aber er wusste das etwas passieren würde. Etwas das ihm unter keinen Umständen gefallen würde.




[Ryloth-System – Ryloth – Orbit - STRIKE Viper - Brücke - Jake Ferell, Jessh Mowas, Brückencrew der Viper]



Er versuchte sich noch an Kor zu wenden, sie solle den Sprung sofort abbrechen, doch einen Augenblick später fing sein Display an rot zu blinken. Also war es schon zu spät noch etwas daran zu ändern. Als sich die Anzeige seines Bildschirmes zweiteilte um eine umgeleitete Nachricht anzuzeigen, gab Jake Ardkin ein Zeichen, er möge näherkommen. Kurz darauf erschien auf dem Monitor ein haariges Etwas, das vielleicht mit ganz viel Fantasy ein Wookiee sein konnte, und sprach in gebrochenem Basic:


Ahoi Imperialer Abschaum, endlich mal eine echte Herausforderung die ihr schickt um die Handelsroute zu eurem kleinen Ryloth zu beschützen. Ihr habt es übrigens mit dem berühmten Piratencaptain Hatshar zu tun. Sieht nach ner Menge Spaß für uns aus


Als der Pirat seine Nachricht mit dem Abschalten der Übertragung beendete, herrschte kurze Zeit eine drückende Stille auf der Brücke der Viper.

Erst als der Zielerfassungsalarm los ging schien der Crew wieder einzufallen das eine Schlachtsituation bevorstand und sie begann, wie in unzähligen Manövern geübt, die jeweiligen Posten einzunehmen, als Lt. Commander Mowas Stimme über die Brücke leise zu ihm drang
:


Waffensysteme scharf machen und auf den Piratenabschaum feuern.“


Doch Jake war von dieser unprofessionellen Ansage überhaupt nicht erbaut. Doch er verstand wieso die junge Offizierin nicht, wie viele andere Offiziere, selbstsicher über die Brücke rief.
In der ersten Schlacht die man als Erster Offizier übernahm neigte man sehr zur Nervosität und Aufregung, deshalb führte er nun eine zweite Durchsage, diesmal aber über das Interkom durch
:


Alarmcode 111! Achtung: Alle Einheiten sofort auf Gefechtsstation. Viper wird von feindlichen Schiffen beschossen. Sternjäger zum Sofortstart vorbereiten. Achtung dies ist keine Übung! Ich wiederhole, Alarmcode 111!


Auf der Brücke, so bemerkte er schon während der Durchsage, konnte man von seiner kurzen Ansprache kaum etwas verstehen, denn hier überlagerten sich mittlerweile Rufe und Alarmsirenen. Als ein Ruck das Schiff durchzuckte, aktivierte sich eine weitere Sirene.

Jake erhob sich eiligst aus dem Kommandosessel und eilte zur Hauptkonsole, welche sich in der Mitte der Brücke befand. Dort empfing ihn Chief Warrant Officer Ven Cracken mit den Meldungen über den Status der Viper
:


Schilde auf 99%. Waffen auf 85%. Steigerung auf 90% in den nächsten Augenblicken. Drosselung des Antriebes auf 10%. Energieumleitung auf Schilde. Feindliches Feuer wird von Front- und Steuerbordwaffen erwidert.“


Auf dem Hauptmonitor der Konsole wurden zwei feindliche Schiffe der Crusaderklasse angezeigt, welche aus vollen Rohren auf die Viper schossen. Das würde knapp werden. Die Kreuzer der Strikeklasse mochten vielleicht, wie ihr Name schon sagte für Schlachten ausgerichtet sein und über eine für den Kampf in Verbänden mehr als ausreichende Panzerung verfügen, doch für den Kampf eins gegen zwei modifizierte Crusader könnte die Viper große Schäden einstecken müssen um siegreich aus der Schlacht hervorzugehen.

Jake begab sich in Richtung der Konsole von Warrant Officer Kor.


Kor, berechnen Sie einen Hyperraumkurs der uns hier raus bringt, aber springen Sie erst auf mein Kommando. Nur auf meines. Nicht auf das von Ardkin, noch auf das von Mowas. Verstanden?



Ja Sir. So gut wie erledigtKor machte sich an die Berechnung des Rückzugkurses.


Er wandte sich um und sah Lt. Commander Mowas konzentriert auf die Hauptkonsole starren. Sie mochte zwar nun die Erste Offizierin der Viper sein, doch der Großteil der Brückencrew hatte mehr Erfahrung in Raumschlachten.

Jake hoffte das Mowas in diesem Gefecht etwas von ihren Kollegen und vielleicht auch von ihrem Vorgesetzten lernen konnte. Gesetzt den Fall das sie hier nicht draufgingen.

[Ryloth-System – Ryloth – Orbit - STRIKE Viper - Brücke - Jake Ferell, Jessh Mowas, Brückencrew der Viper]
 
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[OP]Ehm, am besten wir schreiben die Raumschlacht hier noch zuende und erst wenn wir unten sind auf Tatooine, oder?[/OP]

[[Ryloth-System –- Ryloth –- Orbit -- STRIKE Viper -- Brücke -- Jake Ferell, Jessh Mowas, Brückencrew der Viper]]


Das laute und schrille Geräusch der Alarmsirenen hatte seine Funktion mehr als übertroffen, Jessh überlegte kurzzeitig sich die Ohren schützend zuzuhalten um von dem Warnsignal nicht taub zu werden.

Wären die Sorgen um einen platzenden Gehörgang nicht schon groß genug, gab es, wie man auf dem Bildschirm an Lt.Commander Mowas Konsole sehen konnte, ein noch größeres Problem, oder besser gesagt gleich zwei sehen.
Die in Raumschlachten unerfahrene erste Offizierin eilte nach einem weiteren Treffer sofort in Richtung ihres Commanders der zusammen mit Waffenoffizier Chief Warrant Officer Ven Cracken in der Mitte der Brücke an der Hauptkonsole die Lage besprach.

Mowas ließ die offiziellen Begrüßungen und Ehrerbietungen in Anbetracht der heiklen Lage weg und lauschte den Befehlen von Commander Ferrel, welcher den Befehl zum Rückzug gab.
Auch wenn Jessh nicht glücklich über die Entscheidung war, sich aus so einer Situation einfach mit Flucht zu befreien, blieb ihr nichts anderes übrig als Ferrel zu vertrauen.

Noch bevor Warrant Officer Kor die Koordinaten für den Hyperraumsprung berechnen und diesen durchführen konnte, erblickte Jessh den Status der "VIPER" auf dem Hauptschirm. Anscheinend war eine Flucht doch der richtige Weg und Ferrel hatte sich nicht getäuscht, die "VIPER" würde einem direkten Kampf mit zwei Crusadern einfach nicht standhalten.

Mowas blickte aus dem aus dem Hauptfenster des Kreuzers und konnte erneut sehen wie das Licht der Sterne verschwamm, doch gerade als sie sich zurück lehnen wollte um den Schock des Angriffs zu überwinden, fing die "VIPER" heftig an zu ruckeln, bis sie sogar den Hyperraum verlassen mussten.

"Was ist hier los, Kor?"

konnte man Ferrel von seinem Kommandosessel aus rufen hören, während er sich erhob und erneut in Richtung Kommandokonsole ging.
Gerade als Ferrel die Koordinaten ihres jetzigen Standortes abfragen wollte, began die Alarmsirene erneut zu ertönen.

Glücklicherweise stand Jessh noch am Hauptschirm und konnte nun 3 Crusader Schiffe erkennen, die die "VIPER" einkesseln wollten.

"Ausweichmanöver, bringen sie uns endlich hier raus Helon!"

rief Jessh der Navigationsoffizierin entgegen.
Diese konnte jedoch nicht mehr auf den Befehl ihrer ersten Offizierin Antworten, denn nachdem ein weiteres Alarmsignal mit dem Hinweis "Schilde ausgefallen, ich wiederhole Schilde ausgefallen" über die Brücke halte, durchdrang durch das Hauptfenster der "VIPER" ein gewaltiger Laserstrahl eines der Angreifer, welcher sich in einer Explosion im vorderen Brückenbereich entlud.

Die Hitze und die Wucht der Explosion welche Jessh zu Boden schmissen, konnten jedoch nicht die Sicherheitssysteme der "VIPER" ausschalten, welche sofort die Brücke zum todbringenden Weltraum abriegelten. Auch wenn die massiven Schutzvorrichtungen das Brückenfenster abriegelten, brachten sie dennoch den Nachteil das man den Raum nicht mehr durch dieses sehen konnte.

Die Unruhe, die bei dem Alarm herrschte, wich kurzzeitig einer beklemmende Ruhe, welche nur durch rotes Notlicht, schrille Sirenengeräusche und die Feuerlöscher gestört wurde.
Lt. Commander hatte Glück im Unglück gehabt und konnte nur ein paar Schrammen in ihrem Gesicht und einen anscheinend verstauchen Finger vorweisen, anders hat es den vorderen Teil der Brücke getroffen, welcher vollkommen zerfetzt war und niemanden die Chance auf ein Überleben gab.

Die erste Offizierin richtete nach ihrem Blick zu Commander Ferrel, welcher ebenfalls nur ein paar Schrammen abbekommen hatte und sich auf den Weg zu seinem Kommandosessel machte, wahrscheinlich um eine Durchsage zu tätigen, auf den Platz der Navigation, welcher vollkommen zerstört und in Flammen stand.

Jessh glaubte die verbrannte Leichte von Warrant Officer Helon Kor erkennen zu können, ehe sie ihren geschockten Blick vom Navigationsbereich abwandte und auf den Hauptschirm blickte. Im gleichen Moment hörte man, vermutlich im gesamten Schiff, die Stimme von Ferrel.

"Hier spricht Commander Ferrel, wir haben einen direkten Treffer auf der Brücke und sind Manövrierunfähig. Alarmcode 0, ich wiederhole Alarmcode 0! Verlassen sie sofort das Schiff! Viel Glück."

die Durchsage ihres Commanders hatte einen endgültigen, fast schon melancholischen Ton gehabt und Jessh musste sich eine Strähne aus ihrem zerkratzten Gesicht ziehen, ehe sie auf Commander Ferrel zuging um mit ihm in Richtung der Rettungskapseln zu laufen.
Ferrel befahl einem Kommunikationskadetten noch einen Notfallcode an die Imperiale Flotte zu schicken und drehte sich dann zu Jessh, welche glaubte auch in Ferrels Augen Angst zu sehen.

Unter heftigem Ruckeln, verursacht durch Treffer von Crusaderschiffen verließ Jessh zusammen mit der Besatzung und Jake die Brücke der "VIPER"


[[Ryloth-System –- Ryloth –- Orbit -- STRIKE Viper -- Brücke -- Jake Ferell, Jessh Mowas, Brückencrew der Viper]]
 
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[Ryloth-System – Ryloth – Orbit - STRIKE Viper - Brücke - Jake Ferell, Jessh Mowas, Brückencrew der Viper]

Als sich das Druckschott rund um die Brücke schloss, der übriggebliebenen Crew die direkte Sicht ins All und auf den Gegner verdeckte und die verbleibende Atmosphäre im Inneren der Brücke bleiben ließ, hatte Jake Mühe, sich an den Kommandosessel, der einzige Gegenstand der ihn bewahrte in die Weiten des Raumes gezogen zu werden, festzuhalten. Der Sog wurde immer stärker, bis er dann eines Moments abrupt abbrach.

Jake Ferell, Commander des mittelschweren Kreuzers Viper, rappelte sich auf. Er drehte sich einmal um die eigene Achse und ließ sich entmutigt in den Sessel sinken. Das von dem er wenige Minuten zuvor noch überzeugt war, es wäre eine vorbildlich geordnete Brücke, glich nun, nach dem zeitweisen Hüllenbruch einem Trümmerhaufen. Überall lagen Konsolenteile und Leichen. Dazwischen regten sich die Körper derer, die den Austritt der atembaren Atmosphäre mehr oder weniger unbeschadet überstanden hatten.

Jake griff zu dem Komlink, das in seinen Kommandosessel eingebaut war, und stellte es auf die Frequenz, über der es ihm möglich war, alle Bereiche an Deck des Schiffes gleichzeitig zu erreichen:

„Hier spricht Commander Ferrel, wir haben einen direkten Treffer auf der Brücke und sind Manövrierunfähig. Alarmcode 0, ich wiederhole Alarmcode 0! Verlassen sie sofort das Schiff! Viel Glück.“

Er sah wie die Crew in Richtung des Turboliftes, welcher zu den Rettungskapseln führte, rannte. Normalerweise hätte er etwas dagegen gehabt, wenn ein Mannschaftsmitglied auf der Brücke seines Schiffes gerannt wäre, doch in diesem Fall wollte er einfach nicht noch mehr Menschenleben riskieren.

Jake sah wie Lt. Commander Jessh Mowas stehen blieb um auf ihn zu warten. Er bedeutete ihr zu gehen und sich selbst zu retten, doch die junge Offizierin weigerte sich. Er nickte respektvoll und winkte sie zu sich:

Lt. Commander Mowas, Sie wissen in welche Gefahr Sie sich begeben indem Sie hier bleiben?“

Ja, Commander. Aber es heißt der Kapitän geht zu letzt von Schiff und nachdem ich so was Ähnliches bin…“

Trotz des Ernstes der Lage kam Jake nicht umhin zu grinsen. Diese junge Frau hatte den nötigen Humor den man an Bord eines kleinen Schiffes der Flotte brauchte. Nicht zu viel, aber sicher auch nicht zu wenig. Würde er nicht gerade zusehen wie sein Schiff ausbrannte und entvölkert wurde, so hätte er in Betracht gezogen, Mowas eines Tages das Kommando über die gesamte Viper zu übergeben.

Doch nun musste er sich dringenderen Dingen zuwenden. Die Brücke war inzwischen bis auf Jessh und ihn leer. Sie beide begaben sich, von einem bedrohlichen Knacken in den Atmosphärenschotts beunruhigt, in eiligem Tempo in Richtung des Hangars, in dem ihre Sternjäger standen.

Doch als sie in den Gang einbogen der zum Haupteingang des Hangars führte, sah Jake, der als erster um die Ecke ging, das der Weg versperrt war. Mehrere Teile der zentnerschweren Deckenverstrebung waren heruntergefallen. Nichts ist jemals einfach, als Jake und Jessh kehrt machten und sich einen anderen Weg zum Hangar bahnten.


[Ryloth-System – Ryloth – Orbit - STRIKE Viper - Gang vor Hangarbereich- Jake Ferell, Jessh Mowas]

[OP]Sorry für den kurzen und etwas unkreativen Post, aber mir ist wirklich nix besseres eingefallen :([/OP]
 
[[Ryloth-System –- Ryloth –- Orbit -- STRIKE Viper -- Vor Hangar -- Jake Ferell, Jessh Mowas, Brückencrew der Viper]]



Kann man noch mehr Pech haben als das am ersten Arbeitstag der ganze Arbeitsplatz in die Luft gejagt wird? Ja konnte man und genau dieses Pech hatte Jessh.
Es war nicht nur das ihr Arbeitsplatz, die "VIPER" dem unnatürlichen Zerstörungsprozess eines Piratenangriffs ausgesetzt war, nein sogar der Notausgang in Form des Hangars konnte nicht mehr erreicht werden, da einer der direkten Treffer die Tragfähigkeit des Stahls soweit geschwächt hatten, dass die Deckenverstrebungen auf dem Boden lagen und ein Vorbeikommen unmöglich machten.



"Kommen Sie Jessh, vielleicht haben wir Glück und in der Notbucht steht noch ein Angriffsbomber."


Erklärte Jake seiner Ersten Offizierin. Jessh befand sich nun mit, ihrem Commander, auf dem direkt entgegengesetzten Weg zum Hangar um nach diesem Einfall die Notbucht des Angriffskreuzers zu suchen.

Glücklicherweise war der Strike Kreuzer "VIPER" im Gegensatz zu seinem Schwesterschiff, zu einem Kreuzer der seine Hauptaufgabe in der Sicherung der Lufthoheit sah, mit 3 Jägerbuchten ausgestattet. Also mussten sie jetzt nur noch ein wenig Glück haben das wenigstens einer der 2 Hangarbuchten und in einer wenigstens ein flugfähiges Raumfahrzeug zugänglich war.

Während die beiden Offiziere durch die halb intakten, halb zerstörten Gänge der "VIPER" liefen, trafen sie auf Unordnung und Chaos. Die Besatzungsmitglieder die das Schiff noch nicht verlassen hatten, oder von Treffern getötet worden waren verzichtete verständlicherweise auf die Imperiale Marineordnung und beachteten die laufenden Offiziere nicht einmal.
Während Jessh versuchte die laut tönenden Warnsirenen auszublenden kamen ihr die 450 Meter des Kreuzers länger vor als sie waren. Jeder einzelne Schritt, jeder Meter wurde in diesem Chaos länger als sie wirklich waren.

Um sich vor der Druckwelle und der Hitze einer Explosion in einem der Nebengänge instinktiv zu schützen drehte Jessh ihren Kopf zur Seite und konnte deshalb ein, inzwischen verdrecktes und halb zerstörtes, Schild mit der Aufschrift "Hangabuct II - Bom" lesen. Sie waren fast am Ziel, sie hatten es fast geschafft.

Der Commander und die Erste Offizierin des untergehenden Schiffs betraten, gefolgt von einer weiteren Explosion die hinter ihnen den Weg versperrte, den 2. Hangar. Nun gab es nur noch die Flucht nach vorne. Jessh seufzte, während sie kurz stehen blieben und den versperrten Rückweg begutachtete, nun war der 2. Hangar also ihre aller letzte Chance hier runterzukommen.

"Beweg dich Jessh!"

keifte Jake Ferrel der im Hangar mittlerweile einen der Bomber öffnen konnte und diesen zum Start bereit machte.
Mowas erklomm die Leiter die in das enge Cockpit des Bombers führten und erschrak kurz als eine Automatische Schiffsdurchsage ihren Aufstieg auf der Leiter unterbrach.

"ACHTUNG. FEHLFUNKTION DER RETTUNGSKAPSELN! SOFORTIGE ÜBERPRÜFUNG ERFORDERLICH, RETTUNGSKAPSELN KÖNNEN NICHT MEHR GESTARTET WERDEN.

Jessh konnte es beim Anblick des zerstörten Wegs kaum glauben, der Hangar stand noch fast voll mit Jagdbombern, so viele Leben die noch hätten gerettet werden können. Jetzt vor allem wo die Rettungskapseln nicht mehr zur Verfügung standen, würden so viele Besatzungsmitglieder um Leben kommen.

Jessh musste die letzte Sprosse der Leiter von Jake hochgezogen werden, da sie in Gedanken versunken war. Der Commander startete, nach einigen Fehlversuchen, schlussendlich das Triebwerk und bewegte den Bomber in Richtung Raum.
Nach einigen Momenten konnte man aus der Ferne beobachten wie die Strike "VIPER" von 2 Seiten von Piratenschiffen beschossen wurden. Im Glas des Cockpits spiegelten sich die roten Laserstrahlen und unter ihnen leuchtete, ebenfalls leicht rötliche, Planet Ryloth.


[[Ryloth-System –- Ryloth –- Orbit -- Jagdbomber "Bastion 3" -- einige Entfernung zur "VIPER" -- Jake Ferell, Jessh Mowas]]


[OP]So, diesmal überlasse ich dir das Finale, lass das Ding schön in die Luft fliegen :D[/OP]
 
[Ryloth-System – Ryloth – Orbit - Imperialer Bomber - Jake Ferell, Jessh Mowas]

Das Rot der, auf die Viper einhämmernden Laserstrahlen, konkurrierte mit dem Rot des Planeten der viele Meilen unter ihnen lag. Wäre die Lage nicht so ernst gewesen, so hätte dieser Ausblick, mit zwei tödlichen Gefahren im Blickfeld, der Hitze des Planeten und der Hitze der Laserstrahlen, ein schönes Panoramaholo ergeben, das ein Soldat an seine Familie hätte schicken können, mit angehefteten Grüßen: ‚Viele Grüße aus dem Orbit von Ryloth’.

Doch so still wie dieses Holo gewirkt hätte, war es nicht. Vor allem nicht in Jakes Kopf. Er hatte sein Schiff aufgeben müssen, seine Leute, von denen einige ihm seit Jahren treu ergeben waren, im Stich lassen müssen, um seine eigene Haut zu retten. Mochte die Republik sagen was sie wollte. Nicht alle Offiziere des Imperiums waren gefühlskalte Monster. Der Verlust von bisher mehreren hundert Mann ging Jake schon näher als es einem imperialen Offizier vermutlich sollte. Doch er hatte noch nie viel auf diese Vermutungen und Vorgaben aus dem Flottenkommando gegeben.

Zurzeit war er eher damit beschäftigt aus der Reichweite der Piratenschiffe, welche ihnen aufgelauert hatten, zu kommen und auf einem Flecken von Ryloth Notzulanden, welcher in relativer Nähe zu einer Siedlung und einer Wasserstelle lag und nicht gerade ein scharfkantiger Felsen war, der die Hülle des Schiffes aufgerissen hätte.

Als er den Bomber auf einem Stück des Planeten aufgesetzt hatte der wenigstens zwei dieser Vorgaben entsprach, gab es im Orbit des Wüstenplaneten eine spektakuläre Explosion. Dem unbedarften Zuschauer hätte es vielleicht als großes Feuerwerk zugunsten eines Regengottes, welcher hier sicher fremd war, in Erinnerung bleiben können, doch Jake brannte sich diese Szene, in der das Schiff, welches ihm eigentlich den Weg in höhere Ränge der Flotte hätte sichern sollen, explodierte, ins Hirn.

Benommen starrte er auf den Ort an dem sich das Wrack der Viper befinden musste und dachte darüber nach, wie viele seiner Untergebenen wohl sicher auf Ryloth angekommen waren. Doch er wurde von Jessh, aus den Gedanken gerissen.


Commander geht es ihnen gut?

Körperlich ja, psychisch bin ich mir nicht sicher. Und Sie brauchen mich nicht mehr Commander nennen, Jessh. Nennen Sie mich einfach Jake.“

Ja, Sir … äh Jake. Aber wir sollten so schnell wie möglich von hier weg, bevor die da oben merken das wir überlebt haben.“

Ja da haben Sie recht. Wir sollten in Richtung Kala'uun fliegen und uns dort nach Reisemöglichkeiten nach Coruscant umsehen.“

Er versuchte den Bomber zu starten. Nach drei Versuchen sprang dieser endlich wieder an.

Hoffentlich bringt uns diese Kiste noch bis Kala'uun, sonst wird es ein steiniger und sehr heißer Marsch“, bemerkte Jake. Jessh, die sich hinter die Steuerkonsole des Jägers gezwängt hatte, nickt. Sie schob den Steuerknüppel nach vorne und ließ den Bomber somit abheben.

Hoffentlich geht alles gut, dachte Jake.

[Ryloth-System – Ryloth – Über der Oberfläche des Planeten - Imperialer Bomber - Jake Ferell, Jessh Mowas]
 
[[Ryloth-System –- Ryloth –- Kala'uun -- Raumhafen -- Jake Ferell, Jessh Mowas]]


Die Tatsache, das Commander Ferell vom Protokoll der Imperialen Flotte abwich und seiner, mittlerweile ehemaligen ersten Offizierin das "du" anbot, zeigte das der Mann der neben Jessh ging freundlich gesagt psychisch am Boden lag.
Welche Grund sollte es sonst haben der Ordnung abzuweichen und mit neuen Formalitäten einher zuhalten? Sicherlich keinen wichtigeren als der Verlust des eigenen, wahrscheinlich sehr geliebten Schiffes und der fast kompletten Mannschaft.


Nachdem der Bomber einige Meter vor dem Raumhafen von Kala'uun den Geist aufgegeben hatte, stiegen Jessh und Jake aus dem unbequemen Flieger aus und begaben sich in Richtung Markt. Wie sollte es jetzt weiter gehen? Sie standen ohne Schiff, ohne Mannschaft, ohne Credits und ohne Kontakt zur Basis dar. Wenigstens befanden sie sich, bewaffnet mit 2 Blastern auf einem Planeten der dem Imperium treu ergeben war und das war besser als nichts..

Kala'uun als Hauptstadt, stand Ryloth in nichts nach. Hier war es dreckig, ungemütlich und voller Abschaum wie auf dem Rest dieses verdammten Felsen.
Anscheinend gab es bei den anwesenden Imperialen Kräften kaum Personal das durchzugreifen vermag, selbst hier auf offener Straße wird mit Sklaven und Ryll gehandelt, als wären es Corellianisches Ale und Dianoga-Kuchen.

Zumindest hatte Commander Ferell halbwegs einen Plan: das örtliche imperiale Verwaltungsbüro finden und den Vorfall mit den Piraten melden und in Null-Komma-Nichts würden sie mit einem Fähreinticket direkt zurück auf dem Weg in das Hauptquartier der imperialen Flotte sein.

Doch das was sie fanden, war nicht das was sie erwartet hatten. Das Büro der imperialen Verwaltung war verwüstet und die Tür stand offen. Von außen konnte man Geräusche hören, die auf das durchwühlen von Schränken und Akten hindeuteten. Ein Anschlag, hier auf Ryloth? wenn Jessh genauer darüber nachdachte, war dies gar nicht so abwegig. Ryloth stellte eine Exklave des Imperiums dar, umzingelt von Gebieten die von republikanischen Rebellen und Schmugglern besetzt waren.

Doch was hatten sie für eine andere Wahl, als das Verwaltungsbüro von den Eindringlingen zu säubern? Nachdem Jake seinen Blaster aus dem Holster gezogen hatte und Jessh das Zeichen gab, über die Seite in das Gebäude einzudringen, konnte sie in dem einstöckigen Haus bewaffnete Twi'leks erkennen.

"Imperiale Flotte, lassen sie die Waffen fallen und verlassen sie sofort das Gebäude.."

rief Jessh den Eindringlingen entgegen und konnte ihren Satz nicht vollenden, da wurde schon auf sie geschossen. Wahrscheinlich wäre es klüger gewesen die 3 Twi'leks gleich zu erschießen.

Doch dank der schnellen Reflexe Jakes, der einen der Twi'leks flankieren und somit mit einem gezielten Blasterschuss zu Boden zwingen konnte, wurde das Sperrfeuer das auf Jessh gerichtet war auf ihren Commander umgelenkt.
Auch wenn die junge Lt.Commander nicht viel Zeit hatte, schoß ihr der Gedanke, wie dumm die beiden Twi'leks doch waren durch den Kopf. Jessh hatte nun freies Schussfeld auf die Rücken der beiden Nichtmenschen, die ihr Sperrfeuer auf den in der Deckung sitzenden Commander Ferell richteten.
Mit 3 aufeinander folgenden Schüssen, holte Jessh die beiden aus ihren Stiefeln und befreite das Gebäude endgültig von seinen Besatzern.

Ferell der mittlerweile aus seiner Deckung kam, den Blaster jedoch im Anschlag hatte, ging als erster in das Gebäude.

"Gesichert."

hallte es nach wenigen Sekunden von drinnen und auch Jessh begab sich in das Gebäude. Die 3 Twi'leks lagen erschossen am Boden des Verwaltungsgebäudes und nun hatten die beiden Offiziere noch 4 weitere Probleme. 3 tote Rebellen und ein verwüstetes Verwaltungsgebäude.
Jake begab sich auf die Suche nach einem Kommunikationsgerät um mit irgendeiner höheren imperialen Verwaltungsstelle Kontakt aufzunehmen und nun 2 Vorfälle zu melden und auch Jessh versuchte vergebens ein Gerät zur Kommunikation zu finden.

Jedoch fand sie etwas oder besser gesagt jemand, nicht minder interessantes hinter einer Versteckten Tür. Das Verwaltungsgebäude verfügte über einen Saferoom, indem sich ein Mensch in Imperialer Uniform, verkrochen hatte, der die beiden verwunderten Offiziere freundlich und als wenn nichts war begrüßte.

"Willkommen auf Ryloth. Wirklich eine beeindruckende Leistung die Sie beide dort eben gezeigt haben, ich habe alles mit der Kamera verfolgt."

sagte der Fremde mit ruhiger Stimme, während er sich den Staub und den Schmutz, aus dem lange nicht mehr geputzten Saferoom abstreifte.

"Verzeihen sie mir meine Unfreundlichkeit. Junior Operative Samuel Fischer, Imperialer Geheimdienst."

erklärte der mysteriöse Fremde seinen Rang, seinen Namen und seine Teilstreitkraft.
Jessh und Jake, stellten sich ebenfalls mit Namen und Dienstgrad vor und blickten immer noch ein wenig verwundert.



"Wir haben Ihr Schiff seit dem Eintritt in den Orbit von Ryloth beobachtet, wirklich tragische Geschichte. Doch genug der Depressionen, Sie beiden haben mir eben geholfen und eine gute Leistung gezeigt und ich möchte mich dafür bedanken. Sie haben kein Schiff und keine Aufgabe, wie wäre es also wenn Sie beide für den Geheimdienst arbeiten."

die ruhige, fast schon monotone Stimme ihres Gegenübers, machte die Person Samuel Fischer nicht wirklich freundlicher oder gar vertrauenerweckend. Doch immerhin kam er aus einem imperialen Saferoom und er trug die Kleidung eines Geheimdienstmitarbeiters. Jake wollte gerade zum reden ansetzten, als der Junior Operative weiter redete.

"Ich wirke vielleicht gerade nicht seriös und überrumple sie sogar, doch ich habe es eilig und muss von hier verschwinden. Gehen sie nach Borosk, dort wird man Ihnen weiterhelfen können. Credits nehmen Sie einfach aus dem Safe im Saferoom, um das Verwaltungszeug wegen den Credits kümmern wir uns später und hier braucht es sowieso keiner."

erklärte der grauhaarige Mensch mit nun etwas eiligerer Stimme während er etwas in seinen modifizierten Comlink tippte, beim Verlassen des Gebäudes, drehte er sich noch einmal zu den wie versteinert dastehenden Offizieren um.

"Machen sie sich keine Sorgen um den Vorfall hier, ich werde mich um alles kümmern. Reisen sie so schnell wie es geht nach Borosk. Viel Erfolg Commander und Lt.Commander."

So schnell wie der Fremde, wie aus dem nichts aufgetaucht war, so schnell verschwand er nun auch wieder und ließ einen verdutzten Commander und eine ebenso verdutzte Lt. Commander zurück.

"Was, war das denn?"

fragte Jessh und lehnte sich gegen die Wand vom Saferoom.

"Ich weiß es nicht, doch was bleibt uns anderes übrig?"

fragte Jake rhetorisch und durchsuchte den Safe des Safehouses nach Credits, die er auch fand und einsteckte. Wenn der Fremde gelogen hatte, würden sie das Geld zurückzahlen und wenn nicht, würde sich der Imperiale Geheimdienst darum kümmern. Doch nun hieß es erst einmal von Ryloth zu verschwinden.


[[Ryloth-System –- Ryloth –- Kala'uun -- Verwaltungsgebäude -- Jake Ferell, Jessh Mowas]]
 
[Ryloth-System – Ryloth – Kala'uun - Verwaltungsgebäude - Jake Ferell, Jessh Mowas]


Verschwinden, das war das das am sinnvollsten und für die meisten Menschen naheliegend gewesen wäre, aber imperiale Offiziere tickten eben nicht wie normale Menschen. Obwohl es auf diesem Planeten reichlich Möglichkeiten gäbe einen Flug in Richtung des imperialen Territoriums, in dem der Sittenverfall hoffentlich noch nicht so weit gekommen war wie auf diesem abgelegenen Außenposten, zu nehmen, entschied sich Jake Ferell, ehemals stolzer Commander eines imperialen Kreuzers und seit kurzem gedemütigter Verlierer eines kleinen Gefechtes über Ryloth, den etwas schwereren, aber den imperialen Vorschriften mehr entsprechenden Weg zu gehen.

Als sie das gesamte Gebäude in dem die imperiale Verwaltung untergebracht war, besser gesagt, bis vor kurzem untergebracht gewesen war, gesichert und alle ungebetenen Gäste verjagt oder getötet hatten, machte sich Jake daran einen demolierten, aber noch als solchen erkennbaren, Holoprojektor zu reparieren um damit irgend ein Büro des Imperiums zu erreichen und von den Geschehnissen über und auf Ryloth Bericht zu erstatten.

Während er sich abmühte dieses verfluchte Teil, welches nach Meinung des Flottenoffiziers mindestens zwei Jahrzehnte alt sein musste, ans Netz zu bekommen, hörte er wie Jessh die umliegenden Räume nach Brauchbarem durchsuchte und nebenbei das Stockwerk vor eventuell zurückkommendem Abschaum sicherte.

Kurz nachdem Jake einen Laserschuss gehört hatte, welcher sofortige Erwiderung fand und mit einem abgehackten Schrei eines Wesens, das er nicht identifizieren konnte, endete, ging das Display der veralteten und ehemals defekten Kommunikationsstation an. Dort standen statt der vertrauten Schriftzeichen, irgendwelche, ihm unbekannte Buchstaben. Er versuchte trotz der sprachlichen Barriere die diese Softwareeinstellung stellte, mit der Konsole zurecht zu kommen. Nachdem er aber statt eine Verbindung über einen der Notrufkanäle des Imperiums, welche die Jake bekannte Belegung der gewählten Taste gewesen wäre, eine Verbindung zu einer noch funktionierenden Komstation im Geschoss über dem Büro herstellte, ließ er die Finger davon und versuchte die Spracheinstellung der Konsole zu ändern.



Brauchen Sie … brauchst du Hilfe Jake?“, fragte Jessh, welche gerade das Büro betreten hatte.


Wäre nicht schlecht. Ich habe hier irgendwelche mir unbekannten Schriftzeichen auf dem Bildschirm. Zudem stimmen die Einstellungen nicht mit dem imperialen Standard überein.“


Er überließ Jessh die Position an der Komkonsole und übernahm stattdessen die Sicherung des Stockwerkes. Als er den langen, schmucklosen und, nach dem Einfall des Abschaums, demolierten Gang betrat hörte er einen triumphierenden Aufschrei durch einen Fensterrahmen der den Blick auf die, vor dem Gebäude verlaufende Straße, freigab. Als Jake dort hinunterspähte sah er wie mehrere Einheimische ein Imperiales Banner verbrannten. Er zog sich schnellstens aus dem Sichtbereich des ehemaligen Fensters zurück. Er hatte nicht vor dem Vorbild des Banners zu folgen.


Wir bekommen bald ein kleines Problem“, sagte Jake als er im Büro, in dem Jessh dabei war die Konsole zu konfigurieren.Dort draußen bildet sich ein imperiumfeindlicher Mob. Ich würde nur ungern in die Hände dieses Abschaums fallen. Am besten wir beeilen uns und verlassen das Gebäude anderweitig.“


Wie als Antwort darauf präsentierte ihm Jessh die nun vollständig reparierte Konsole und das, mit Basicschriftzeichen versehene, Display.


Gut gemacht, Jessh.“, lobte Jake sie, während er einen Notfallkanal des Imperiums anwählte.


Imperiales Büro für Notfälle auf militärischen Außenposten. Sie haben Notkanal 1521 gewählt, bitte setzen Sie ihren Notruf nun ab.“


Hier spricht Commander Jake Ferell von der imperialen Flotte. Aufständische Einheimische haben das offizielle Verwaltungsbüro überrannt. Es herrscht auf dem gesamten Planeten Anti-Imperiale Stimmung. Werden uns mit einem der Imperialen Shuttles Richtung Kern absetzen. Ferell Ende.“


Kurz nachdem der imperiale Commander seinen Funkspruch abgesetzt und somit seine Pflicht getan hatte, machten sich die beiden Offiziere auf den Weg das Gebäude zu verlassen. Bevor sie jedoch in die Treppenflucht, welche ins Untergeschoss und damit zum Haupteingang führte, betreten konnten, hörten sie wie es dort einen lauten Knall gab. Anscheinend war es dem wütenden Mob gelungen, die, bereits geschwächten, Eingangstüren aus den Angeln zu brechen. Und das hieß, dass alle Imperialen im Gebäude, die den Willen hatten zu überleben, sich schnellstens einen anderen Ausgang sollten.

Zum Glück für die einzig lebendigen Imperialen im Gebäude war Jessh bei ihrem Rundgang im ersten Stock eine verborgene Türe aufgefallen, welche sich ohne größere Anstrengungen öffnen und - glücklicherweise - auch von innen versperren ließ.

Dahinter befand sich eine, der Staubschicht auf den Stufen nach zu urteilen, eine seit längerem nicht mehr benutzte Treppe die nach unten führte. Jake hoffte das die aufständischen Einheimischen die Tür, die am unteren Ende dieser Treppe war, noch nicht gefunden hatten. Sonst würde den beiden vorerst Gestrandeten wohl ein sehr unangenehmer Tod bevorstehen.

Doch als er die letzte Stufe erreicht hatte sah er, das dort weder bewaffnete Einheimische standen noch eine Tür war. Am Ende der von staub überzogenen Treppe führte ein Tunnel etwa hundert Meter bis zu einer Ecke. Jake war erstaunt das die Beleuchtung hier unterhalb der Straße, jedenfalls vermutete er das sie sich dort befanden, noch immer intakt war, nachdem es so aussah als wäre dieser Teil des imperialen Bürogebäudes schon länger nicht mehr betreten worden.

An der Ecke angekommen sahen Commander Jake Ferell und Lieutnant Commander Jessh Mowas, wie eine kurze Treppe in einer, so hatte es jedenfalls von hier den Anschein, schwer gepanzerten Türe endete.



Ich gehe voran“, sagte Jessh und übernahm ohne auf eine Antwort zu warten die Führung.


Als beide mit in Anschlag gehaltenen Blastern an der Tür ankamen horchten sie. Aber entweder war es hinter der Türe ruhig oder die Türe war wirklich so gut gepanzert wie sie von weitem ausgesehen hatte. Jake beschloss das es keinen Unterschied machen würde ob sich Wesen hinter der Tür aufhalten würden oder nicht. Sie mussten raus aus diesem Tunnel bevor irgendjemand im Bürogebäude die Türe finden und aufbrechen würde. Also gab er Jessh ein Zeichen auf dem Bedienungsfeld der Türe, das sich an der Wand befand, den „Öffnen“-Button zu drücken. Doch hinter der Tür befand sich nur ein schwach erleuchteter Hangar. Jedenfalls hielt Jake es für einen Hangar da er von einer Seite bis zur anderen Sternjäger und Shuttles enthielt. Aber nicht nur irgendwelche. Anscheinend hatten sie einen versteckten Hangar der imperialen Verwaltung gefunden, in dem diese Fahrzeuge und Raumschiffe vor den gierigen Händen der Einheimischen versteckte.

Nachdem sie den Hangar einer etwas gründlicheren Untersuchung unterzogen und ihn gesichert hatten, hatte der Flottencommander in Gedanken einen Plan geschmiedet, wie sie diesen öden Planeten verlassen konnten ohne sich den Händen von Schmugglern oder sonstigem Abschaum anvertrauen mussten.

Dieser Plan verlangte allerdings auch nach einem passenden Raumschiff, welches ihnen ermöglichen würde sich Richtung der kernwärts gelegenen imperialen Welten abzusetzen. Hier im Hangar standen mehrere Arten von Shuttles und Fähren, von denen allerdings einige uninteressant waren, da sie entweder nur für den Einsatz in der Atmosphäre konstruiert oder da sie unbewaffnet waren. Allerdings fand sich - für einen abgelegenen Posten wie Ryloth ungewöhnlich - ein nagelneues Shuttle der Lambda-Klasse, welches mit den neusten Antrieben und Waffen ausgerüstet war.

Nach einem kurzen Check des Shuttles und des Liftes, mit dem die hier unten versteckten Raumschiffe und -jäger auf das Flugfeld oberhalb transportiert werden konnten, startete Jake das fahrbare Gestell auf dem die Fähre auflag. In das Droidenhirn des Unterbaus war anscheinend einprogrammiert, das dieser eigenständig Richtung Aufzug rollen sollte, was dem Commander ersparte sich mit den Kontrollen vertraut machen zu müssen. Als der Shuttle den Lift erreichte konnten Jessh und Jake gerade noch hineinschlüpfen, bevor sich die Tore schlossen. Der Dauer der Fahrt im Aufzug nach zu urteilen, befand sich der geheime Hangar nicht allzu weit unter der Oberfläche.

Oben angekommen, rollte die Fähre dank des Unterbaus eigenständig aus der überdimensionierten Liftkabine. Auf dem Landefeld, welches glücklicherweise leer und ohne unerwünschte Besucher war, stiegen die beiden Imperialen in den Shuttle. Jessh übernahm den Posten des Piloten, während Jake sich um Navigation und die Waffenkontrolle kümmerte. Wenige Minuten später befanden sie sich bereits über diesem roten Albtraum namens Ryloth.

Geschafft, dachte Jake Ferell, ehemals stolzer Commander eines imperialen Kreuzers und jetzt stolzer Teileigner des Shuttles Normandy. Aber was mochte jetzt kommen?


[Ryloth-System – Ryloth – Orbit - Imperiales Shuttle Normandy - Jake Ferell, Jessh Mowas]
 
[:: Ryloth System :: Orbit über Ryloth :: (VIN) Basilisk zusammen mit (VIN) Valkyre :: Brücke Basilisk mit Besatzung ::]


Mit einem Ruck kehrte die Basilisk wieder in den Normalraum zurück. Kurz darauf erschien auch die Valkyre wie aus dem nichts neben ihnen. Die beiden Schiffe trieben fast wie hilflos im Orbit, bis die Valkyre ihre Normalraum-Triebwerke startete, und sich an die Spitze der beiden Schiffe setzte.

Anscheinend waren sie die ersten Schiffe im System. Die anderen sollten aber nach und nach eintreffen. Der Commander stand noch kurze Zeit nachdenklich vorne an den Fenstern, bis sein erster Offizier kam, und ihn aus den Gedanken riss.


"Sir, wir sind pünktlich im Ryloth-System angekommen. Außer der Valkyre befindet sich kein weiteres Schiff im Orbit. Laut den Berichten zufolge gab es vor einiger Zeit einen Aufstand auf dem Planeten, wodurch alle Imperialen Organisationen auf Ryloth zunächst eingestellt wurden. Inzwischen wurde die Lage einigermaßen unter Kontrolle gebracht, und die Aufstände haben sich beruhigt. Es könnte aber noch immer eine Widerstandsbewegung in diesem System geben. Sollen wir die Valkyre darüber informieren?"

Tryam dachte einen Augenblick nach. Der Captain wollte offenbar nicht gestört werden, und wahrscheinlich wusste er über die Aufstände bescheid. Und außerdem waren sie ja nur hier, um sich mit anderen Schiffen zu einem Verbund zusammenzuschließen.

"Nein. Wir..."

Ein Offizier fiel ihm ins Wort.

"Sir, wir Orten die Signatur eines STRIKE-Kreuzers, der in kürze den Hyperraum verlassen, und in den Realraum über Ryloth eintreten wird!"

Eines der anderen Schiffe mit denen sie sich hier treffen sollten.

"Gut. Lassen sie das Schiff um knapp Neunzig Grad Backbord beidrehen, sodass wir Breitseite zum Planeten, als auch zum Sprungpunkt Beta-III haben. Ich weiß dass es unwahrscheinlich ist, dass uns hier jemand angreift, doch Vorsicht ist immer besser."

Der Lieutnant-Commander nikte ihm zu und gab die Befehle weiter.

Bald würde sich das Rätsel um ihre Anwesenheit hier lüften.



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Orbit um Ryloth/ STRIKE Starcraft/ Konferenzraum/ Frey Fogerty, Major Lynch (NPC)

Frey war nicht glücklich, im Gegenteil. Er war sogar etwas beleidigt. Zwar hatten sich seine Nerven seit den Friedensverhandlungen entspannen können, doch die gegenwärtige Situation strapazierte jene wieder. Er empfand dies als unnötig.
Der Grund für die Anspannung saß gegenüber von ihm. Ein hagerer Mann in Uniform. Ein markantes Gesicht, geprägt durch eine hässliche Narbe, welche sich über das linke Auge zog, beobachtete Frey aufmerksam. Allerdings war nur ein Auge auf ihn gerichtet. Das linke war nicht da. Der Captain hätte sich am liebsten von dem Holo-Tisch erhoben und wäre gegangen. Allerdings verbot ihm das die Höflichkeit und die Etikette. Er wusste auch gar nicht, weshalb er die Anwesenheit des Fremden so unangenehm empfand. Die "Starcraft" wurde von ihrer Patrouillenflotte abgezogen und nach Ryloth geschickt. Ohne Begründung. Allein das hatte Frey schon gereizt. Wieso schickte man ihn ohne Begründungen durch die Gegend? Das war nicht akzeptabel. Über Ryloth angekommen, kündigte sich ein Gast an. Major Connan Lynch würde auf die Starcraft kommen. Wieder wurde kein Grund angegeben.
Major Lynch stellte sich als äußerst unfreundlich heraus. Er sprach kaum und wenn, dann glich es mehr einem harschen Knurren.


"Kann ich Ihnen etwas bringen lassen, Major? Eine Tasse Tee vielleicht?"

Der hagere Mann starrte ihn über den Holo-Tisch an, gab aber keine Antwort. Frey schluckte seinen Zorn herunter. Wie konnte man ihm so Einen vor die Nase setzen? Die einzigen, deutlichen Worte, die dieser Lynch von sich gegeben hatte waren "Führen Sie mich in ihren Konferenzraum und nehmen sie Kontakt mit der Basilisk und der Valkyrie auf, sobald sich diese im System befinden."

Frey hatte daraufhin sofort sämtliche Hebel in Bewegung gesetzt. Mit dem bisschen Informationen konnte er was anfangen, weswegen er First Lieutnant Cewell beauftragt hatte, alles über die beiden Schiffe herauszufinden.


"Weswegen, sagten Sie noch gleich, sind Sie hier?"

Ohne die Miene zu verziehen schaute ihn der Major weiter an. Langsam wurde es Frey zu bunt. Bei allem corellianischen Anstand der ihm beigebracht wurde, langsam ging es zu weit! Just in diesem Moment piepste Freys Comlink: Die beiden Schiffe waren nun im System.

Orbit um Ryloth/ STRIKE Starcraft/ Konferenzraum/ Frey Fogerty, Major Lynch (NPC)
 
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[: Ryloth-System | leerer Raum :||: VSD II „Pandora“ | Deck Drei | Kabine des Kommandanten :||: Captain Toji Murata mit Commander Mikal Harcov :]

Beim gemeinsamen Frühstück saßen Toji und sein neuer Erster, Commander Mikal Harcov, gerade als ein spürbarer Ruck durch das Schiff ging. Für jeden Flottenoffizier war das ein unverkennbares Zeichen dafür, dass man soeben den Hyperraum (lebend) verlassen hatte. Obwohl beiden Männern zu diesem Zeitpunkt absolut bewusst war, dass sie nach einer gut einwöchigen Reise ihr Zielsystem tatsächlich erreicht hatten, kam dennoch keinerlei Hektik bei ihnen auf. Stattdessen gönnte sich der Kommandant, dessen athletischer Oberkörper zu allem Überfluss momentan nur von einem weißen Unterhemd bedeckt war, noch einen letzten Bissen vom angefangenen Toast, während sich derweil sein Gegenüber noch einmal seelenruhig etwas Caf einschenkte. Nein, beide Offiziere hatten schon oft das friedliche Eindringen in ein System erlebt. Sie kannten das übliche Prozedere – genauso wie die ihnen untergebene Mannschaft – und so festigte das ihre gelassene Stimmung.

„Ich kann mich nur dunkel an eine Schlacht um Kaschyyyk erinnern“, bestätigte der Captain, nachdem er seinen Bissen heruntergeschluckt hatte. „Jedoch weniger aus dem Mund meines Vaters, dafür war ich damals noch zu jung, sondern eher durch andere Verwandte.“

Der Commander nickte, trank kurz seinen Caf und sagte dann mit seiner dröhnenden Stimme: „Ah, der berühmte Wookiee-Aufstand, ich erinnere mich.“ Nebenbei fuhr sich Harcov durch den dichten Vollbart, den er pflegte. „Dort hatte sich Ihr Vater endgültig als sehr fähiger Bataillonskommandeur bewiesen. Diese haarigen Wesen haben einen ordentlichen Widerstand geleistet. Zum Glück hatten die Bodentruppen Unterstützung seitens der schuppigen Trandoshaner. So konnte man die Verluste etwas auf diese Echsen abwälzen.“

Durch die gemeinsame Zeit auf der Militärakademie in der Anaxes Citadel hatten sich Kenji Murata und Mikal Harcov kennengelernt. Eine lose Freundschaft entstand zwischen den beiden damaligen Kadetten, obwohl sie unterschiedlichen Branchen der Imperialen Streitkräfte angehörte. Sporadisch hatten sie über Jahre Kontakt gehalten. Manchmal bestand sogar die Gelegenheit eines Treffens. Im Nachhinein erinnerte sich Toji daran, dass der breitschultrige Offizier, der vor gut fünfzig Jahren auf Metellos geboren wurde, tatsächlich bei der Beerdigung seines Freundes anwesend war. Im Großen und Ganzen sah man dem Commander seine Tätigkeit als Militärangehöriger an. Denn statt einem rechten Arm aus Fleisch und Blut besaß Harcov an dieser Stelle eine Metallprothese. Zudem zierte eine breite Narbe sein kantiges, raues Gesicht – und zeigte damit recht eindrucksvoll auf, dass selbst für die imperialen Streitkräfte das Outer Rim ein unfreundlicher Ort sein konnte.

Plötzlich betrat der Steward die Kabine. Ganz gehorsam berichtete der jugendliche Mannschaftler:
„Die 'Pandora' hat soeben das Ryloth-System erreicht, Sir.“

„Richten Sie der Brücke aus, dass sich Commander Harcov auf den Weg macht“, entgegnete Toji in gelassenem Ton, während er nach dem Oberteil seiner Dienstuniform griff. „Des Weiteren soll der Steuermann das Tempo gedrosselt halten und die Kommunikation nach dem üblichen Prozedere zur Identifizierung unseres Schiffs beim örtlichen Sektorkommando vorgehen. Man soll außerdem die Salutschüsse vorbereiten.“

Endlich hatten sie Ryloth erreicht. In Thaneo Vermillions Auftrag war der Victory-II-Sternzerstörer „Pandora“ umgehend von Byss aufgebrochen, um in diesem entlegenen System drei Begleitschiffe für eine streng geheime Mission zu treffen. Die erfolgreiche Bergung der „Subjugator“ sollten Toji und drei andere Schiffskommandanten am Ende gewährleisten. Um sich noch etwas besser mit den Einsatzparametern vertraut zu machen, hatte der Militärnachrichtendienst deshalb dem Captain eine Reihe weiterer Informationen bei einem Kurzaufenthalt nahe der ziemlich unscheinbaren Bannistar Station zukommen lassen. So wusste er inzwischen, dass die ganze Unterstützung aus drei Kreuzern bestand: zwei Modelle der schweren Vindicator-Klasse und ein Schiff der Strike-Klasse. Insgesamt besaß die Eingreifgruppe damit eine ordentliche Feuerkraft, was Toji automatisch im Bezug auf das bestehende Risiko noch ein wenig mehr sensibilisierte. Bewaffnet mit dem entsprechenden Dossier machte sich der Commenorer auf den Weg zur Brücke.

Herrik Kaine, der Zweite Offizier an Bord, machte sofort pflichtbewusst Meldung:
„Sir, das Ryloth-System haben wir pünktlich erreicht. Keine unerwarteten Vorkommnisse sind entdeckt worden. Die Systemstreitkräfte – sowie das örtliche Sektorkommando – haben in angemessener Zeit auf unsere befohlene Verifizierung reagiert und haben uns einen Platz nahe Or Tuma, dem dritten Planeten im System, zugewiesen.“

„Gab es schon irgendeine Kontaktaufnahme mit der 'Starcraft', der 'Valkyrie' oder der 'Basilisk'?“, erkundigte sich der Kommandant und setzte sich in seinen Sessel.

Lieutenant Monchar ergriff in diesem Moment das Wort:
„Nein, bisher gab es noch kein Signal von einem der drei genannten Schiffe, Captain.“

Im ersten Augenblick war Toji wirklich erstaunt gewesen als er die Namen „Valkyrie“ und Sharin in dem Dossier entdeckt hatte. Keine einzige Sekunde hatte der Commenorer damit gerechnet, dass er so schnell wieder auf den talentierten Chiss treffen würde. Schließlich hatte man sich das letzte Mal erst beim kürzlichen Heldengedenken auf Rendili getroffen. Höchstens ein paar Wochen lagen also dazwischen. Genauso erinnerte er sich irgendwie dunkel an die Namen Fogerty und „Starcraft“. Der Captain konnte sich bloß nicht mehr daran erinnern wo er schon einmal mit diesen beiden Sachen in Berührung gekommen war. Nein, in diesem ungewöhnlichen Gespann stellte für ihn momentan nur die „Basilisk“, die unter dem Kommando eines gewissen Commander Merel stand, einen gänzlich unbekannten Faktor dar. Doch daran störte sich der Kommandant der „Pandora“ nicht. Schließlich zählte die Imperiale Flotte Myriaden an Schiffen und Offizieren. Es war demzufolge schlicht nicht möglich jeden Einzelnen persönlich zu kennen. Toji wollte sich gerade dem Dossier widmen als ein weiteres Mal der Neimoidianer plötzlich das Wort ergriff.

Mit näselnder Stimme sagte der Lieutenant:
„Die 'Starcraft' nimmt Kontakt zu uns auf. Anscheinend möchte man eine Holo-Konferenz führen.“

„Leiten Sie das Gespräch bitte auf die Gefechtsbrüche, Mr Monchar, entgegnete der Commenorer und wandte sich anschließend an seinen Ersten. „Mr Harcov, Sie haben das Kommando.“

Seelenruhig erhob sich der Captain, ließ seinen prüfenden Blick noch einmal über die Stationen der Brücke schweifen und machte sich dann auf dem Weg zum hinteren Teil dieser Räumlichkeit. Dort summte bei seinem Eintreffen schon ein Projektor. Kurz darauf erwachte das aktive Gerät endgültig zum Leben und allmählich formten sich drei menschliche Oberkörper, wobei man den blauhäutigen Fastmenschen auf Anhieb ausmachen konnte. Fogerty, ein blonder Mensch etwa in Tojis Alter, konnte Toji anhand des entsprechenden Rangabzeichens umgehend ausmachen. Ebenso hielt ihn bei der dritten Projektion (Major Connan Lynch) nur das Rangabzeichen auf der linken Brust davon ab, dass er diese Person mit Commander Merel verwechselte. Während sich gerade ein viertes Hologramm formte, salutierte der Kommandant der „Pandora“ zackig. Sie waren vollzählig. Doch wer sollte anfangen? Laut den Unterlagen, die man Toji zur Verfügung stellte, hatte er zwar das Kommando im militärischen Sinne, aber Lynch gehörte die Gesamtleitung der Mission. Da der Militäragent jedoch keinerlei Anstalten machte, ergriff am Ende doch der schwarzhaarige Commenorer das Wort.

„Meine Herren, schön, dass Sie es vollzählig ins Ryloth-System geschafft haben“, begann Toji diese Konferenz. Sein Blick wanderte von einem flimmernden Gesicht zum nächsten. „Ich möchte nicht kostbare Zeit mit irgendwelchem seichten Smalltalk verlieren, weshalb ich gleich zur eigentlichen Sache komme: Man hat Sie in dieses System befohlen, weil der Militärnachrichtendienst eine streng geheime Mission vorbereitet hat. Und zwar soll sich im nahen Shinbone-System ein Schiff befinden, das man aufgrund seiner Bewaffnung problemlos als 'Superwaffe' klassifizieren kann. Moment, ich übermittle Ihnen kurz die entsprechenden Daten.“ Zügig entnahm er dem beiliegendem Dossier eine Disc, steckte sie in den Holoprojektor und betätigte anschließend ein paar Knöpfe. Kurz darauf war auf allen vier Schiffen eine modellhafte Darstellung der „Subjugator“ zu sehen. „Dieses Schiff heißt 'Subjugator' und soll in den letzten Tagen der Alten Republik vom Stapel gelaufen sein. Zwar haben wir bloß spärliche Informationen über dessen genauen Zustand, aber das Oberkommando will diese Superwaffe trotzdem in seinem Besitz sehen. Unsere Aufgabe ist also sowohl das Lokalisieren des Ziels als auch dessen Bergung. Haben Sie dazu Fragen, meine Herren?“

Die Informationen, die für alle Kommandanten bestimmt waren, sendete der Captain just in diesem Moment an die Begleitschiffe. Dazu zählten unter anderem die notwendigen Sprungkoordinaten, da Shinbone nicht unbedingt zu den Systemen zählte, dass entlang einer der fünf großen Handelsrouten lag. Man würde mehrmals Springen müssen, wollte man zur „Subjugator“ gelangen. Höchstens der Umstand, dass das Imperium diese Informationen exklusiv hatte, nahm der ganzen Sache ein wenig den Druck. Schließlich musste man sich mit keiner feindlichen Partei einen Wettlauf liefern. Trotz allem war der komplette Missionsrahmen – im Bezug auf die Zeit – relativ streng kalkulierten. Man gewährte der Eingreifgruppe beispielsweise bloß zwei Stunden Aufenthalt im Ryloth-System. Dann hatte man schon auf dem Weg zum eigentlichen Zielsystem zu sein. Deshalb ergriff nun der Major das Wort. Griesgrämig wirkte die hagere Gestalt. Ihr Blick schien Toji förmlich zu durchdringen.

Eventuell lag es an der Funkverbindung, aber überaus rau klang Lynchs Stimme:
„Es gibt noch ein paar organisatorische Kleinigkeiten zu klären, meine Herren. Captain Murata, Captain Sharin, Ihnen gewährt man für diese Mission den jeweiligen Einsatz einer Staffel Mark II. Bitte schicken Sie dafür im Austausch jeweils eine Staffel nach Ryloth. Hinzu kommt noch, dass die Entertruppen auf den Schiffen 'Pandora', 'Valkyrie' und 'Starcraft' um Storm Commando-Einheiten ergänzt werden. Damit dürfte die Inbesitznahme der 'Subjugator' gewährleistet sein.“ Er hüstelte kurz. „Sobald Sie diesen Einsatz erfolgreich absolviert haben, wird sich ein Modular Taskforce-Kreuzer, ausgestattet mit einem Rettungsmodul, um die endgültige Bergung kümmern. Sie müssen also keine Mechaniker oder Techniker in der Hinterhand behalten.“

Immer mehr hatte Toji das Gefühl, dass Risiko tatsächlich größer war als man in aller Öffentlichkeit sagen wollte. Drei mächtig Kreuzer, TIE-Avenger und Storm Commandos waren nämlich kein Indiz für einen harmlosen Einsatz. Doch für einen Rückzieher war es inzwischen zu spät. Naiv hatte man sich auf diesen diabolischen Pakt eingelassen und musste nun mit den möglichen Konsequenzen für sich selbst – und die eigene Besatzung – leben. Unmerklich schluckte der Captain bei diesem einen Gedanken. Er, als amtierender Kommandant, trug stets die volle Verantwortung für sämtliche Leben an Bord seines Schiffs. Beiläufig zupfte der Captain an seiner Dienstuniform herum, rückte sie hier und da etwas zu recht und behielt dabei weiterhin seine drei Kollegen im Auge. Welche Gedanken hatten sie wohl? Plagten sie die gleichen Probleme wie ihn? Oder definierten sie ihre Rolle anders?

„Meine Herren, ich habe zwar kurze Berichte über Ihre Mannschaft gelesen, aber leider waren keine Informationen über irgendwelche 'Spezialisierungen' darin enthalten“, nahm Toji den Faden wieder auf als er diese (lästigen) Gedanken endlich zur Seite geschoben hatte. „Sollte auf Ihrem Schiff also eine Station in einem Bereich besonders gute Leistungen erbringen, dann sagen Sie mir bitte jetzt Bescheid. So können wir vielleicht eine effiziente Arbeitsteilung finden...“

[: Ryloth-System | im Anflug auf Or Tuma :||: Eingreifgruppe unter dem Kommando von Captain Murata | VSD II „Pandora“ | Deck Drei | Brücke (hinterer Teil; Gefechtsbrücke) :||: Captain Toji Murata mit Captain Sharin (Holo), Captain Fogerty (Holo), Commander Merel (Holo) und Major Lynch (Holo) :]
 
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[:: Ryloth System :: im Anflug auf Or Tuma :: (VSDII) Pandora, (STRIKE) Starkraft, (VIN) Valkyre, (VIN) Basilisk:: (VIN) Basilisk :: Brücke samt Besatzung :: Tryam Merel :: Holoverbindung mit den anderen kommandierenden ::]


Ja, natürlich kriegte er keine Raumüberlegenheitsjäger. Er hatte zwar schon von Anfang an Entertruppen dabei, welche auch sehr erfahrene Kämpfer waren, aber das wusste dieser Major Lynch wahrscheinlich schon. Oder er brauchte Kanonenfutter, falls die "Subjugator" rumzickte, oder sonstigen Unsinn machte, was er sich allerdings nicht vorstellen konnte. Tryam hätte auch nur gern gewusst warum nur die ranghöheren die guten Jäger kriegten. Aber er wusste, das die Staffeln von Ryloth keine guten Piloten besaßen, und deshalb stand es wieder Unentschieden zwischen seinen erfahrenen Piloten mit ihren "veralteten" Maschienen und den frischgebackenen Avengers.

Er hörte auf sein Schiff mit der Pandora oder Starcraft zu vergleichen als er bemerkte, wie dämlich das doch war. Der eine Offizier fragte gerade, ob irgendwer noch Fragen habe. Tryam dachte einen Augenblick nach und schaltete sich dann ein.


"Bei allem schuldigem Respekt Sir, aber wer oder was garantiert uns, das nicht auch die Neue Republik Wind von der Sache bekommen hat?"

Der Major schien einen Moment lang überrascht, doch dann waren seine Gesichtszüge wieder normal.

"Wir haben die Information von einer nicht Imperialen Quelle gekauft und können uns der Wahrheit dessen nicht ganz sicher sein. Das Oberkommando hält diese Quelle aber zu 95% für zutreffend."

95 Prozent? Das war nicht wenig, aber auch nicht alles. Mit anderen Worten: Sie sollten sich lieber vorsehen. Er fuhr damit fort, dass sie alle mehrmals springen müssten, um unkompliziert nach Shinbone zu gelangen. Tryam hörte halbaufmerksam zu, bis der Lynch ihnen die Koordinaten für die Sprünge gab. Tryam leitete sie an seinen Navigationsstand weiter. Dann sagte Major Lynch, sie sollen zu der Pandora aufschließen, 2 Schiff Backbord und eines Steuerbord.

Der Leiter des Verbandes beendete seinen Appell mit den Worten:


"...der erste Sprung erfolgt um 14 37. Guten Flug."

Die Verbindung brach aber noch nicht ab, er schien abzuwarten, ob jemand noch eine Frage hatte.



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Orbit um Ryloth/ STRIKE Starcraft/ Konferenzraum/ Frey Fogerty, Major Lynch (NPC)

Frey schaute von seinem Comlink auf und schenkte dem Major ein Lächeln.

"Es sind alle da, meine Kommunikation wird in wenigen Minuten den Kontakt zu den Beteiligten herstellen."

Lynch nickte knapp. Frey erschrak beinahe, da die ruckartige Bewegung so überraschend kam und überaus unnatürlich bei dem Mann aussah. Was war nur los mit ihm? Der Captain widmete sich wieder seinem Comlink. Cewell hatte ihm noch eine Textnachricht mit Informationen über die beteiligten Befehlshaber geschickt, welche er schnell überflog. Es schienen alles fähige Männer zu sein, wobei ihm keiner außer Captain Murata wirklich bekannt vorkam. Frey hatte viele Männer und Frauen während seiner Zeit an der Front kennengelernt, manche durchaus begabte Offiziere. Die meisten waren tot.
Ein piepsender Ton riss ihn aus seinen Gedanken. Die Verbindung stand. Major Lynch sprang aus seinem Sessel und schaute den blonden Captain auffordernd an. Dieser unterdrückte ein Seufzen, richtete sich auf und gab einen Befehl in die Steuerkonsole des Holo-Tisches ein. Mit einem leisen Surren erwachte das Gerät zum leben und drei blaue Gestalten standen plötzlich mitten im Raum. Bei einem der Offiziere wurde die Hautfarbe etwas dunkler dargestellt. Frey wusste was das hieß, er hatte so etwas schon einmal gesehen. Chiss. Die blauhäutigen Offiziere waren nach wie vor weit verbreitet in der Flotte.
Einer der Captains salutierte zackig, Frey tat es ihm gleich. Dann entstand eine kurze, etwas peinliche Pause, bevor der Captain des VSD das Wort ergriff und erklärte, weswegen sie sich hier eingefunden hatten. Tatsächlich überraschte ihn der Grund für diesen Zusammenschluss dermaßen, dass er sich Mühe geben musste nicht mit offenem Mund zu Major Lynch hinüberzustarren.
Frey bestätigte die Datenübertragung und einen Augenblick später erschien ein riesiges Schiff über dem Holotisch. Über ihm schwebte der Name "Subjugator".


"Mein Gott..."

Stöhnte er, als er die Daten genauer betrachtete. Captain Murata hatte völlig recht. Man konnte zu diesem Schiff problemlos "Superwaffe" sagen. Es war undenkbar, was die Feinde des Imperiums damit anstellen konnten. Aber wie gelangte es in den Shinbone-Raum?
Diesmal zuckte Frey wirklich zusammen, als der Einäugige gegenüber von ihm anfing zu sprechen. Seine Stimme war rau und hörte sich so an, als würde er sie viel zu selten benutzen. Ungehobelter, einäugiger Klotz.
Er berichtete, dass Storm Commandos zu den Entertruppen zugeteilt wurden und eine Einsatztruppe Techniker darauf wartete, dass die Eingreiftruppe ihre Mission abschloss. Frey nickte. Man musste alles aufbieten um eine Waffe wie diese zu sichern.


"Der Starcraft steht eine Staffel Raketenboote zur Verfügung. Falls es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen kommen sollte, können diese einen tödlichen Angriff anführen. Eine Frage habe ich noch:" Er wusste nicht so recht, sollte er jetzt Lynch oder Murata ansprechen? "Von wo kommen diese Informationen?"

Eine Falle war natürlich nicht auszuschließen. Freys Kampf gegen die Silvermoon-Piraten hatte ihm eine ordentliche Dosis Paranoia injiziert. Es war schließlich Commander Merel, welcher die Republik ansprach. Zwar hatten sie mit der Neuen Republik Frieden geschlossen, aber es gab deutlich mehr Kräfte, welche dem Imperium schaden würden und noch mal mehr, welche für den Profit, den sie aus so einem Schiff herausquetschen konnten, töten würden. Vorausgesetzt natürlich, es existierte wirklich.

Orbit um Ryloth/ STRIKE Starcraft/ Konferenzraum/ Frey Fogerty, Major Lynch, (NPC), Captain Murata (Holo) Captain Sharin (Holo), Commander Merel (Holo)
 
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[ Ryloth-System – Hoher Orbit – VIN „Valkyrie“ – Kommandobrücke ] Sharin, Brückenbesatzung

Pünktlich zum Wiedereintritt in den normalen Raum betrat der Kommandant der „Valkyrie“ wieder auf die Brücke. Die Striche hatten sich gerade wieder zu festen, mäßig stark leuchtenden Punkten komprimiert und ein starker Ruck hatte das Schiff aus dem Hyperraum geworfen. Der Captain hatte solche Manöver schon unzählige Male über sich ergehen lassen, sodass er sich nicht an den Verstrebungen an den Wänden festhalten musste. Ganz anders war dies bei einigen Unteroffizieren, die auf der Brücke Dienst taten. Einige wenige schwankten bedenklich und klammerten sich verkrampft an den Metallhaltern fest. Ihr Vorgesetzter musterte sie einen Moment kritisch und prägte sich ihre Gesichter ein. Diese Männer würden nicht so schnell befördert werden; solche Unprofessionalität und Unerfahrenheit verdeutlichten ihm doch immer wie jung seine Mannschaft doch war.

Einen Moment später hatte sich der schwarzhaarige Chiss jedoch wieder von dem Personal abgewandt, sondern musterte wieder das endlose Nichts, was sich vor dem Panoramafenster, an das er herangetreten war, ausstreckte. Aus dem Augenwinkel konnte er das klassische Grau der Durastahlverstrebungen seines Partnerschiffes erkennen, doch ansonsten wirkte das System relativ verlassen. Und das, obwohl Ryloth eigentlich als ein florierendes Handelszentrum galt. Offenbar hatte der letzte Aufstand, der in den unterirdischen Städten getobt hatte, doch starke Spuren hinterlassen und dazu geführt, dass die imperiale Führung den Handel und sonstige Aktivitäten bis auf weiteres strengen Richtlinien unterworfen hatte. Sharin musste dieser Handlung durchaus zustimmen: Eine Rebellion bekam man nur mit starker Waffengewalt und Unterdrückungsmaßnahmen wieder unter Kontrolle. Danach musste man dann jedoch die eigentlichen Probleme, die überhaupt zu den Unruhen geführt hatten, an der Wurzel packen. Zuckerbrot und Peitsche funktionierte überall in der Galaxis, egal um welche Spezies es sich bei den Untertanen handelte. Nun mussten erst einmal die üblichen Prozeduren durchlaufen werden, die jedes imperiale Schiff der Flotte einhalten musste.

„Miss Oriana, melden Sie die Ankunft dieses Schiffes und der ‚Basilisk‘ der Sektorverwaltung. Übermitteln Sie unsere Identifikation und erklären Sie, dass wir eingetroffen sind und auf weitere Befehle warten.“

Obwohl er der sehr attraktiven Fresianerin nicht in die Augen geschaut hatte, sondern sie im Spiegelbild der äußeren Fenster betrachtete, war seine Männlichkeit wie so oft von ihr angetan. Ihr ungeklärtes Verhältnis, das nach der Schlacht um Corellia fast in einer Affäre geendet hätte, war immer noch nicht hinreichend besprochen worden. Der junge Humanoid hatte eigentlich kein Bedarf nach solch einem pikanten Gespräch, doch war es wohl für einen funktionierenden Ablauf auf der Kommandobrücke unverzichtbar, dass keine Dinge zwischen den einzelnen Offizieren standen. Durch seine aufreibenden Missionen in den letzten Wochen hatte Sharin es jedoch sträflich vernachlässigt, den Kontakt zum Offizierskorps auf seinem Schiff zu pflegen. Er hatte einfach darauf zu hoffen, dass sein XO ein würdiger Stellvertreter gewesen war und die gesamte Mannschaft weiterhin an der Stange gehalten hatte. Die Besatzung musste wie ein Uhrwerk funktionieren und durfte sich nicht durch irgendwelche lächerlichen Gefühlsduseleien von ihrer Arbeit abhalten lassen. Zora Oriana war dafür das beste Beispiel: Bisher hatte ihr Vorgesetzte nur einige kleinere Unregelmäßigkeiten in ihrem Verhalten festgestellt, wobei ihre Arbeit nie einen kleinsten Anlass zum Beschweren gegeben hätte.

„Benachrichtigen Sie zudem noch unser Begleitschiff, dass die Formation beibehalten werden soll, bis wir genauere Befehle erhalten.“

Dann wandte er sich an seinen dritten Offizier, einen drahtigen Menschen mit dümmlichen Gesicht.

„Mister al-Malik, führen Sie einen Scan des umliegenden Bereichs durch und laden Sie mir die Daten auf mein Datapad.“

Sofort machte sich der Angesprochene daran, auf den Konsolen herumzudrücken. Seine Mütze rutschte ihm dabei tiefer ins Gesicht und verhinderte, dass die Schweißperlen von den Haarspitzen hinabtropften. Den jungen Menschen mochte Sharin wirklich am wenigstens von seiner Offiziersriege. Und das ließ er diesen auch wirklich spüren, wobei er die Distanziertheit und Kälte besonders stark betonte. Überraschenderweise kam der Scan äußerst schnell auf dem Gerät an. Offenbar wollte sich al-Malik beweisen. Nun, dann würde er wohl weiterhin mit verbalen Spitzen zur Höchstform getrieben werden müssen.

Der Scan zeigte neben dem Vindicator in unmittelbarer Nähe einige kleinere Handelsschiffe, die sich von dem wichtigsten Planeten im System entfernten oder auf diesen zuflogen. Also fand der Handel doch in geringeren Maße statt. Am auffälligsten war jedoch ein Kreuzer imperialer Kennung, bei dem es sich um einen Abkömmling der „Strike“-Klasse handelte. Gerade als der blauhäutige Chiss sich dieses Schiff etwas genauer anschauen wollte, ertönte die helle Frauenstimme der Kommunikationsoffizierin zu ihm herauf.

„Sir, der Strike-Kreuzer möchte Kontakt mit uns aufnehmen. Verbindung aufnehmen?“

Der blauhäutige Humanoid straffte sich. Nun hieß es wieder einen guten Eindruck zu machen.

„Ja, bitte.“

Schnell war er zu dem Holoprojektor gelaufen, der sich in unmittelbarer Nähe zum Panoramafenster befand. Diese Konstruktion war wie immer von den Ingenieuren genial gemacht. Sharin konnte so immer die Geschehnisse außerhalb seines Schiffes auch direkt mit seinen eigenen Augen verfolgen. Nun jedoch konzentrierte er sich auf die vier Silhouetten vor ihm. Eines zeigte den Commander des anderen Vindicator-Kreuzers. Zwei weitere bläuliche Gestalten waren augenscheinlich Menschen, die der rotäugige Captain bisher noch nie gesehen hatte. Der eine Mensch war brutal vernarbt und verfügte nur über ein einziges Auge. Offenbar handelte es sich bei ihm um einen kriegserfahrenen Veteran. Die andere Gestalt war dem Rangabzeichen nach zu urteilen auch ein Captain der Flotte und hatte blonde Haare. Er wirkte deutlich gepflegter als der Vernarbte und war daher dem Chiss deutlich sympathischer. Der letzte in der Runde, natürlich auch ein Mensch, war ihm jedoch sofort bekannt. Vor einigen Wochen noch hatten sie bei einigen schönen Schlücken edelster alkoholischer Getränke den Gefallenen von Corellia gedacht und ein kurzes Gespräch geführt. Toji Murata wirkte auch hier ebenso wie ein guter imperialer Offizier, wie er es auch schon auf Rendili gewesen war. Salutierend begrüßte er die anderen Männer und erhob nach einer kurzen Stille das Wort. Dass der blauhäutige Humanoid ihn so schnell wiedersehen würde, war nicht sehr wahrscheinlich gewesen. Umso überraschender war es, dass der Mensch keine Gesten erkennen ließ, die zeigten, dass er seinen Kollegen wiedererkannte. Er fing anstelle dessen mit dem Operationsplan, der sofort die Aufmerksamkeit des Chiss erregte. In einem nahe gelegenen System sollte eine Wunderwaffe der alten Republik verborgen sein, die das Imperium benutzen konnte, um seinem Erzfeind einen entscheidenden Schlag zu versetzen?

Sharin horchte auf, war jedoch noch überraschter, als er die Daten auf seinem Pad las. Ein solch stark ausgestattetes Schlachtschiff würde einem Executor-Sternenzerstörer gleichkommen, nein, diesen sogar übertreffen! Während dem blonden Captain ein ungläubiger Ausruf entfuhr, zuckte die Augenbraue des Chiss merklich in die Höhe. Eine solche Waffe war Gold in den Händen einer geübten und gerechten Hand! Während sein Kollege kurz einen Abriss der Geschichte dieses einzigartigen Kolosses skizzierte, studierte er weiterhin die Statuswerte. Wie konnte ein so großer Schatz bisher von den allmächtigen Augen des imperialen Geheimdienstes verborgen bleiben?

Selbstverständlich war nun ihr Auftragsziel: Search & rescue. Dass das Oberkommando die „Subjugator“ schnell in seine Hände bekommen wollte, war unter den Blickpunkten, die sich auf Sharins Datapad ausbreiteten, nur sehr verständlich. Die angebliche Versetzung in den langweiligen und fernab jedweder Konfliktherde liegenden Outer Rim entpuppte sich zu einer weiteren herausragend wichtigen Mission. Offenbar schien man nach den Friedensverhandlungen wirklich vertrauen in den jungen blauhäutigen Offizier zu haben.

Der entstellte Veteran übernahm nun das Wort. Ein kurzer weiterer Blick enthüllte auch seinen Namen: Connan Lynch, ein Armeeoffizier wie er im Buche stand; unzivilisiert, obszön und rustikal. Seine Stimme verriet das schon. Vollmundig erklärte er, dass neben dem Victory-Sternzerstörer auch die „Valkyrie“ eine spezielle Staffel von TIE Avengern erhalten würde. Dass besondere Enterkommandos der Storm Commandos bereitgestellt waren, ließ den rotäugigen Chiss jedoch hellhörig werden. Hatte er nicht genau zugehört und vergessen, dass die Superwaffe von einer kleinen blutrünstigen Flotte von Piraten verteidigt wurde? Wieso brauchte man diese besonderen Maßnahmen? Offenkundig würde die Operation doch kampforientierter sein, als er zuerst gedacht hatte. Auf die entsprechende Frage des Commanders, reagierte der Major auch mit dem entsprechenden Kommentar, dass nicht zweifelsfrei festgestellt werden konnte, ob die Neue Republik nicht auch Wind von dem Superschlachtschiff erhalten hatte. Dies waren keine beruhigenden Nachrichten. Konnten die Rebellen dem Imperium tatsächlich wieder einen Schritt voraus sein?

Murata fragte nun in die Runde, ob die einzelnen Schiffe noch über irgendeine besondere Qualifikation verfügten. Im Stillen musste dessen Kollege dies leider für sein Schiff verneinen. Allerdings war der Kommandant des Strike-Kreuzers auskunftsfreudig. Seine Raketenboote würden tatsächlich einen Vorteil gegenüber größeren Schiffen sein. Hoffentlich musste man diese nicht einsetzen. Auf die Frage nach der Quelle des Standorts der Superwaffe erdreistete Sharin es sich jedoch zu antworten.

„Ich denke, Captain, dass dies keine relevante Information für diese Mission ist. Solche wichtigen Einzelheiten sollten lieber nur von wenigen Lebewesen geteilt werden.“

Dies war durchaus eine grobe Abfuhr an den blonden Captain, doch war dies nicht einmal so gemeint. Hoffentlich war der Mensch nicht besonders nachtragend.

„Leider muss ich gestehen, dass ich auch noch einige Fragen habe.“

Einen kurzen Moment hielt der Chiss inne und richtete seinen ungewollt durchdringenden roten Blick auf Murata. Er schien gut informiert zu sein und außerdem ein deutlich angenehmer Gesprächspartner als der Major.

„Wurden Aufklärungseinheiten in besagtes System geschickt? Wenn dies schon erfolgt ist, dürften wir mit keinen unangenehmen Überraschungen zu rechnen haben.“

Nun schaute er wieder in die Runde.

„Und überhaupt: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass andere Organisationen, mögen sie auch noch so kriminell sein, von dieser Waffe erfahren haben? Ist dieser ganze Aufwand überhaupt notwendig?“

[ Ryloth-System – Hoher Orbit – VIN „Valkyrie“ – Kommandobrücke ] Sharin, andere Offiziere über Holo, Brückenbesatzung
 
[: Ryloth-System | im Anflug auf Or Tuma :||: Eingreifgruppe unter dem Kommando von Captain Murata | VSD II „Pandora“ | Deck Drei | Brücke (hinterer Teil; Gefechtsbrücke) :||: Captain Toji Murata mit Captain Sharin (Holo), Captain Fogerty (Holo), Commander Merel (Holo) und Major Lynch (Holo) :]

Bloß drei Planeten, darunter die lebensfeindliche Heimat der allbekannten Twi'lek, kreisten um den Stern Ryloth. Somit konnte man nicht behaupten, dass dieses System zu den größten der gesamten zivilisierten Galaxie zählen. Eher das Gegenteil war der Fall. Nachdem die „Pandora“ in einer recht gemächlichen Geschwindigkeit den äußersten Himmelskörper, Or Tuma, angesteuert hatte, ließ sich die alte Dame nun in einer stabilen Umlaufbahn treiben. Bis auf das flüchtige Aufblitzen einzelner Steuerdüsen hatte der rauchgraue Sternzerstörer der Victory-II-Klasse dabei die riesigen Sektionen am Heck, die den kompletten Antrieb umfassten, ausgeschaltet. Demzufolge befand sich das Schiff quasi zur Zeit in einem erholsamen, ressourcenschonenden Dämmerzustand. Erst die Befehle ihres Kommandanten, Captain Toji Murata, würden sie wieder blitzschnell zum Leben erwecken.

Doch noch hielt sich der Commenorer in einer überaus wichtigen Holo-Konferenz mit drei anderen Kommandanten sowie einem raubeinigen Militäragenten auf, um die letzten Parameter für eine als „streng geheim“ deklarierte Mission zu klären. Das Imperium war nämlich in den Besitz wertvoller Informationen über die legendäre „Subjugator“ gekommen. So sollte sich das gewaltige Schiff, das Protagonist zahlreicher zweifelhafter Geschichten und Gerüchte war, im Shinbone-System befinden und zu allem Überfluss sogar noch halbwegs in Takt sein. Im momentanen Verlauf des anhaltenden Bürgerkrieges, der zur Zeit durch einen Waffenstillstand quasi pausierte, konnte so ein Kriegsgerät womöglich den entscheidenden Vorteil bringen. Deshalb war die Eingreifgruppe um die „Pandora“ dazu angehalten zeitnah die genaue Lokalisierung sowie die Bergung dieses Schiffs vorzunehmen.

Plötzlich schaltete sich Tryam Merel, der Kommandant der „Basilisk“ in das laufende Gespräch ein:
„Bei allem schuldigem Respekt, Sir, aber wer oder was garantiert uns, dass nicht auch die Neue Republik Wind von der Sache bekommen hat?“

„Wir haben die Information von einer nicht-imperialen Quelle gekauft“, entgegnete augenblicklich der einäugige Major, der auf dieser Mission die Gesamtleitung inne hatte, und fuhr danach wie folgt fort: „Und können uns der Wahrheit dessen nicht ganz sicher sein. Das Oberkommando hält diese Quelle aber zu einer hohen Wahrscheinlichkeit für zutreffend.“

Selbstverständlich schloss Lynchs Aussage nicht gänzlich aus, dass die Rebellen ebenfalls über die Existenz der „Subjugator“ Bescheid wussten. Jedoch konnte sich Toji vorstellen, dass die Besetzung des Corellian Run einen Großteil ihrer militärischen Ressourcen band. Höchstwahrscheinlich hatten sie gar keine Kapazitäten mehr frei, um solchen Gerüchten zeitnah nachzujagen. Dementsprechend lag der ganze Vorteil momentan bei ihnen. Betrachtete man die Situation einmal aus diesem Winkel, lagen die Chancen für einen Erfolg gar nicht so schlecht. Für den Captain ein ziemlich beruhigender Gedanke. Schließlich konnte man sich so voll und ganz auf das zu bergende Schiff konzentrieren – das in diesem Fall genügend Probleme machen könnte! Captain Frey Fogerty, der Kommandant der „Starcraft“ meldete sich als Nächster zu Wort. Der blonde Corellianer wirkte in diesem Augenblick hochkonzentriert.

„Der 'Starcraft' steht eine Staffel Raketenboote zur Verfügung“, merkte er im gewohnten Dialekt der Corellianer an. „Falls es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen kommen sollte, können diese einen tödlichen Angriff anführen. Eine Frage habe ich noch: Von wo kommen diese Informationen her?“

Es war Sharin, der in diesem Moment auf einmal unerwartet einwarf: „Ich denke, Captain, dass dies keine relevante Information für diese Mission ist. Solche wichtigen Einzelheiten sollten lieber nur von wenigen Lebewesen geteilt werden.“ Danach wandte sich der blauhäutige Offizier wieder der ganzen Konferenz zu. „Leider muss ich gestehen, dass ich auch noch einige Fragen habe.“ Es folgte eine Pause. Dabei spürte Toji wie der Blick des Chiss nun voll und ganz auf ihm ruhte. Zum Glück erschauderte der Commenorer nicht. „Wurden Aufklärungseinheiten in besagtes System geschickt? Wenn dies schon erfolgt ist, dürften wir mit keinen unangenehmen Überraschungen zu rechnen haben. Und überhaupt: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass andere Organisationen, mögen sie auch noch so kriminell sein, von dieser Waffe erfahren haben? Ist dieser ganze Aufwand überhaupt notwendig?“

„Nach dem Lesen der entsprechenden Dokumente, habe ich leider den Eindruck, dass wir 'blind' in das System springen werden“, entgegnete der Kommandant der „Pandora“. „Trotz Waffenstillstand befürchtet die Führung, dass verstärkte Militärbewegungen in diesem abgeschiedenen Sektor für die Gegenseite nicht unentdeckt bleiben könnten. Darum ist unser Zeitfenster in dieser Mission auch so außerordentlich klein. Bevor feindliche Kräfte die richtigen Schlüsse ziehen könnten, sollen wir das Shinbone-System schon erreicht und die 'Subjugator' im besten Fall geborgen haben.“

In diesem Moment bemerkte Toji eher beiläufig wie Harcov, sein Erster, die Brückenbesatzung auf ein verträgliches Minimum reduzierte. Sämtliche Mannschaftsmitglieder sollten bis zum Beginn der anstehenden Mission weitestgehend ausgeruht sein. So leerte sich allmählich die Brücke des grauen Sternzerstörers der Victory-II-Klasse. Bis auf einfache Mannschaftler, ein paar Unteroffiziere sowie dem Commander blieb somit niemand zurück. Kurzzeitig fragte sich der Captain selbst was dieser Tag ihnen wohl bereit hielt. Hatten sie einen einfachen Einsatz vor sich? Oder würde man am Ende vor lauter Strapazen fast in die Knie gehen? Während beide Fragen noch ziemlich rastlos in seinem Kopf umher schwirrten, betätigte der Commenorer erneut eine Reihe Tasten. Dieses Mal erzeugte er damit eine holografische Darstellung des Zielsystems. Überaus unspektakulär wirkte der Stern, der diesem System seinen Namen gab, sowie dessen ewige Begleiter. Fast mochte man meinen, dass es dort – abseits von irgendwelchen Erzen – nichts zu holen gab.

„Das System beherbergt als 'Zivilisation' bloß ein paar Minenkolonien“, teilte Toji seinen Kollegen erklärend mit. Dabei färbten sich in der Projektion kurz darauf mehrere Stellen ein. „Jedoch wissen momentan einige Faktoren nicht. Zustand der Kommunikationssysteme, Eigentümer, Verbrüderung mit der Rebellion – solche Informationen hat die Quelle nicht genannt. Und das offenbar ebenfalls ein Grund dafür, dass bisher keine Aufklärung stattfand. Den Einsatz unserer Sternjäger sollten wir also mit Bedacht wählen...“

Major Lynch schaltete sich noch einmal im ruppigen Ton ein: „Und bezüglich der Kriminellen. Mir fällt spontan kein Syndikat ein, dass ausreichend Kapazitäten besitzt, um so ein riesiges Schiff aus dem System zu bringen. Nimmt man noch die heimliche Instandsetzung hinzu, dürfte zum Schluss keine Organisation übrig bleiben. Nein, in diesem Fall dürfte nur die Rebellion für uns ein Problem darstellen. Jedoch haben wir unter anderem den zeitlichen Vorteil.“ Daraufhin zeigte sich plötzlich ein grässliches Grinsen auf seinem Gesicht. „Meine Herren, in exakt zwei Stunden erwarte ich Ihre Bereitschaft. Bis dahin: Lynch Ende.“

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[OP: Mit dem nächsten Beitrag würde ich dann den Sprung nach Shinbone einleiten. :)]
 
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Orbit um Ryloth/ STRIKE Starcraft/ Konferenzraum/ Frey Fogerty, Major Lynch, (NPC), Captain Murata (Holo) Captain Sharin (Holo), Commander Merel (Holo)

Es stand außer Frage, dass jeder der beteiligten Befehlshaber überaus kompetent waren. Pflichtbewusste, loyale Männer, die nur zum Wohle des Imperiums und der Besatzung ihrer Schiffe handelten. Männer, die sich selbst in einem brutalen Krieg aufgeopfert hatten und dennoch weitermachten. Und dennoch hatte Frey den Chiss schon nach den ersten Worten gefressen. Der blonde Captain setzte ein lächeln auf, bevor er, mit einer leicht übertriebenen Höflichkeit, antwortete.

"Ich schätze Ihre Hochachtung gegenüber der Geheimhaltung. Dennoch wäre es für diverse Analysen gut zu wissen, von welcher Quelle diese Informationen stammen."

Hochnäsiger Blauhäuter. Natürlich war das eine relevante Information. War es eine zuverlässige Quelle, welche sich schon mehrmals bewiesen hatte? Oder war es eine gänzlich neue?
Murata bestätigte Freys Befürchtungen, dass sie ohne Aufklärung in das Schinbone System springen würden. Ein absoluter Blindflug. Sie mussten mit allem rechnen. Auf einen solchen Sprung konnte man sich kaum richtig vorbereiten. Der Captain der Pandora informierte schließlich noch darüber, dass es wohl Minenkolonien gab, ansonsten nur wenige Zivilisation.


"Wir wissen also praktisch gar nichts über dieses System."

Fasste der Captain der Starcraft zusammen und lauschte den abschließenden Worten von Lynch, welcher schließlich die Holo Verbindung trennte. Frey runzelte die Stirn und sah den einäugigen Major über den Holotisch hinweg an. War er wirklich so naiv zu glauben, dass kriminelle Syndikate, wie er es nannte, keinen Nutzen aus dieser Situation ziehen konnten? Er hatte zwar recht, dass vermutlich niemand außer der Neuen Republik und dem Imperium dazu imstande war, das Schiff aus dem System zu bringen. Dennoch gab es andere Wege. Analyse der Baustruktur, der Waffen und wer weis was die Subjugator geladen hatte.
Frey entschied sich dagegen, den ruppigen Major auf diesen Umstand hinzuweisen.

"Captain Fogerty, Sie überwachen die Vorbereitungen für den Einsatz. Ich ziehe mich bis dahin zurück."

Frey salutierte und der Major entschwand mit zackigem Schritt. Frey war allein in dem Konferenzraum und dachte noch einmal einen Moment über das soeben geschehene nach. Eine Superwaffe war aus dem nichts aufgetaucht. Niemand wusste, weshalb sie verschwunden war und wieso sie jetzt wieder auftauchte. Was man wusste, aber nicht sagen wollte, war die Herkunft dieser Informationen. Auch die Verbreitung dieser Nachricht war unbekannt, sowie die Infrastruktur im Shinbone System. So ziemlich jedes erdenkliche Szenario war möglich.

Etwas frustriert erhob sich Frey und begab sich zurück auf die Brücke, wo er die anwesenden Offiziere über die bevorstehende Mission aufklärte und ihnen Auftrug, die Mannschaften zu instruieren. Des weiteren informierte er den Quartiersmeister darüber, dass Storm Commandos jeden Augenblick ankommen würden. Sie hatten noch einiges zu tun und nur zwei Stunden Zeit.


Orbit um Ryloth/ STRIKE Starcraft/ Brücke/ Frey Fogerty
 

[ Ryloth-System – Hoher Orbit – VIN „Valkyrie“ – Kommandobrücke ] Sharin, andere Offiziere via Holo, Brückenbesatzung

Der Offizier mit den hellen Haaren legte nach den Worten des Chiss ein Lächeln auf, was irgendwie nicht sonderlich echt wirkte. Vermutlich lag das an der Holoübertragung, denn als er auf die Entgegnung vom blauhäutigen Captain antwortete, klangen seine Worte überaus höflich. Er erkannte den Wunsch seines schwarzhaarigen Kollegen an, beharrte aber auf seinen Standpunkt, dass in diesem Fall eine übermäßige Geheimhaltung selbst gegenüber den Offizieren, die mit der Mission selbst betraut waren, nicht sonderlich förderlich sei. Irgendwie musste Sharin ihm da durchaus Recht geben. Auch er hätte gerne gewusst, über welche Art der Informationsbeschaffung es sich hier handelte. Allerdings hätte er auch gerne gewusst, wo die Republik ihre Flotten zusammen zog, wann die Mannschaftskantinen jemals einen annehmbaren Fraß ausspucken würden und ob der Imperator jemals baden ging. Doch leider wusste er all diese Dinge nicht und vom Letzteren wollte er eigentlich wirklich nichts wissen. Er bezweifelte jedoch zugleich stark, dass der übel zugerichtete Major ihnen irgendetwas über die Informationsbeschaffungspraktiken des Geheimdienstes erzählen würde. So war der Vorstoß des blonden Menschen sowieso zum Scheitern verurteilt gewesen.

Die Worte von Murata waren ebenfalls nicht besonders aufschlussreich. Er musste unumwunden zugeben, dass keinerlei Aufklärungsflüge durchgeführt worden waren und sie daher ohne irgendwelche genaueren Kenntnisse in das besagte Zielsystem springen würden müssen, von dem der rotäugige Humanoid noch nie in seinem Leben gehört hatte. Die Zuversicht, dass sie aufgrund ihres schnellen Zugreifens nicht entdeckt werden würden, wollte nicht unbedingt auf den Captain abfärben, obwohl er sich selber zugestehen musste, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die Neue Republik oder sonstige Verbrecher von der Existenz der besagten Wunderwaffe erfahren würden, stark gegen Null tendierte. Doch ein ungutes Gefühl verblieb und ließ sich auch nicht verdrängen. Die Andeutung, dass die Bewohner des Systems sich eventuell mit den Rebellen verbündet hätten, wirkte da auch nicht förderlich.

Die Einschätzung des Armeeoffiziers klang durchaus nachvollziehbar, doch schließlich konnte ein solcher nicht wirklich genug Weitsicht haben, um zu erkennen, ob sich eine konkrete Gefahr für sie herauskristallisierte. Da blieb der blauhäutige Chiss bei seinem Kollegen, insbesondere, da er seine Ansicht ebenso teilte. Wieder einmal empfand Sharin Sympathie für den anderen Captain. Derweil beendete der Major seine kleine Ansprache mit dem Hinweis, dass in zwei Stunden die kleine Eingreifsgruppe aufbrechen würde. Bis dahin würden also die Piloten und die Storm Trooper auf dem Vindicator verstaut werden müssen. Keine allzu große Zeitspanne, doch ging der Humanoid davon aus, dass das Einquartieren zügig vonstatten gehen würde, mussten doch keinerlei Truppen ausgesondert werden. Diese kämpften wahrscheinlich immer noch im Wüstenstaub von Rendili V für Glanz und Glorie des Imperiums, welche sicher nicht dort zu gewinnen sein würden. Dafür bot die „Subjugator“ schon eine viel bessere Möglichkeit. Während die Verbindung abbrach und alle bläulichen Gestalten verschwanden, musste der Flottenoffizier an seine zurückliegende Beförderung denken. Irgendwie kam ihm die Zeitspanne dazwischen wie eine halbe Ewigkeit vor. Dabei waren erst einige Wochen verstrichen, ein Waffenstillstand ausgearbeitet und die Minen auf besagtem Wüstenmond zurückerobert. Auf der Trauerfeier war er für eine gewagte Tat in der Schlacht von Corellia geehrt worden. Er hatte dem zwischenzeitlichen Befehlshaber den Durchbruch aus dem Kessel ermöglicht und so den zweiten Tod eines hochrangigen Admirals verhindert. Ob er so eine wichtige Handlung wiederholen musste, um wieder einen Wechsel seiner Rangabzeichen zu sehen? Dann war er mit der Unterzeichnung des Waffenstillstands einen gigantischen Schritt von einer weiteren Beförderung abgewichen.

Innerlich einen kurzen Seufzer tuend wandte er sich vom Holoprojektor ab und ging wieder in die Mitte des Gangways, von dem er einen guten Einblick in die Mannschaftsgräben hatte. Hier rief er wieder seinen zweiten Offizier zu sich.

„Mr. Al-Malik? Ich brauche Sie kurz.“

Diensteifrig näherte sich der Angesprochene und schaute aus großen Augen zu seinem Vorgesetzten auf. Immer noch saß seine Mütze zu tief. Dieser Kerl würde wohl nie etwas lernen.

„In kürzester Zeit wird ein Storm Commando Teil unserer Besatzung. Ich möchte, dass Sie die entsprechenden Quartiere bereit machen lassen.“

Al-Malik, der durch eine gewisse Popularität bei den Gemeinen geradezu prädestiniert für die Rolle des Quartiermeisters war, hatte diese Aufgabe ebenfalls zu seinen sonstigen Verpflichtungen als zweiter Offizier und Waffenleitoffizier übernommen. Die Kommandostruktur war auf diesem Schiff aufgrund der Überschaubarkeit der Personen nicht so ausgeprägt wie auf kapitalen Schiffen, sodass ein Offizier auch manchmal mehrere Aufgaben übernehmen konnte und musste. Das hinderte Den Mann aus Lannik aber nicht daran, insbesondere seine Tätigkeit als Quartiermeister überaus gewissenhaft zu übernehmen. Wenn er nur nicht manchmal von so geringem Intellekt wäre.

„Übrigens, eine weitere Staffel an TIE-Avengern muss noch untergebracht werden. Melden Sie das bitte umgehend dem Cheftechniker.“

Nach der Schlacht von Corellia war es aufgrund der geringen Kapazitäten in Rendili und den baldigen Aufbruch zu den Waffenstillstandverhandlungen nicht zu einem Austausch der Ausfälle gekommen, sodass die beiden Staffeln TIE-Fighter zu einer einzigen zusammengeschmolzen waren. So war es nun endlich Zeit, wieder alle Bestände zu besetzen. Gerade lief der Mensch los, um alle Einzelheiten in die Wege zu leiten, als ihm der Captain doch wieder ansprach.

„Und ziehen Sie bitte die Mütze höher. Sie können sonst doch gar nichts sehen!“

[ Ryloth-System – Hoher Orbit – VIN „Valkyrie“ – Kommandobrücke ] Sharin, Brückenbesatzung


 
[: Ryloth-System | stabile Umlaufbahn um Or Tuma :||: Eingreifgruppe unter dem Kommando von Captain Murata | VSD II „Pandora“ | Deck Drei | Brücke (hinterer Teil; Gefechtsbrücke) :||: Captain Toji Murata allein :]

Bis sich der Holoprojektor endgültig abgeschaltet hatte, verharrte der schweigende Captain vor dem brummenden Gerät. Erst danach kehrte er mit entschlossenem Gang zum vorderen Teil der Brücke zurück, wo Commander Harcov schon auf ihn wartete. Geduldig musterte der Erste Offizier seinen jüngeren Vorgesetzten. Zwar kannten sich die beiden Männer erst seit einer knappen Woche, aber in manchen Dingen ähnelten sich Militärs einfach zu sehr. Und genau in diesem speziellen Fall musste man kein Prophet sein, um zu erkennen, dass der gesamten Mission ein recht bitterer Beigeschmack anhaftete. Schließlich schickte man einen kampferprobten Schlachtkreuzer, zwei schwere und einen mittelschweren Kreuzer in ein unbedeutendes System am Rand der Galaxie. Schlicht und ergreifend konnte das nichts Gutes bedeuten. Man wappnete sich offenbar gegenüber möglichen Gefahren, die man aber den Kommandanten aus unbekannten Gründen verschwieg.

Die Stimme klang gelassen als sich Mikal Harcov gegenüber Toji erklärte:
„Ich habe der Besatzung eine kurze Pause verschafft, während die einzelnen Offiziere ihre Stationen und Sektionen vorläufig instruieren sollen.“

„Sehr gut, in einer Stunde möchte ich ein Briefing zum bevorstehenden Einsatz abhalten“, sagte der Kommandant als Erwiderung. Trocken, pflichtbewusst klang der Commenorer. „Ich übertrage Ihnen außerdem die Aufgabe innerhalb dieser Zeit etwas Platz für einige Einheiten der Storm Commandos zu schaffen, Commander.“

Instinktiv verengte sich bei dem Ersten die Augen. Brummend erwiderte er: „Irgendetwas braut sich da zusammen, Sir.“

Toji sagte nichts, stattdessen nickte er bloß. Zwar gehörte er eigentlich zu den Offizieren, die bisher ihren Optimismus behalten hatten, aber in diesem Fall keimten selbst in ihm gewisse Zweifel an der ganzen Sache. Der momentane Frontverlauf war fern und zu allem Überfluss schwebte zur Zeit ein möglicher Frieden über der Galaxie. Warum häuft man hier also so viel Feuerkraft an? Bloß wegen der „Subjugator“? Stellte sie selbst im „toten“ Zustand eine so große Gefahr dar? Während sich der breitschultrige Commander gewissenhaft an die Arbeit machte, ging der Captain zur Flugleitstation, wo sich gerade Gobid Lom mit drei Untergebenen aufhielt. Als Anerkennung seiner Dienste auf der „Pandora“ hatte man den dürren Mann von Bescane erst kürzlich zum Wing Commander befördert.

Eifrig nahm der Sternjägeroffizier Haltung an, bevor er sagte:
„TIE-Avenger, Sir? Ich dachte, solche Maschinen bekommt man bloß, wenn man das Bett mit Vice Admiral Nerethin teilt...“

„Manchmal hat man wohl Glück, Commander“, entgegnete Toji und behielt die dunklen Gedanken, die zur Zeit zügellos in seinem Kopf umherschwirrten, derweil für sich. „Haben Sie sich eigentlich schon entschieden welche Staffel Sie dafür hier im Ryloth-System lassen wollen, Mr Lom?“

Beinah wie aus dem Blaster geschossen kam umgehend dessen Antwort: „Die TIE-Fighter. Sowohl zur schnellen Aufklärung als auch zum Abfangen möglicher Feinde halte ich die Interceptor-Staffel für nützlicher. Captain Vozar wird diese Entscheidung schon verstehen.“

Daran zweifelte Toji zwar, aber bei den Streitkräften hatte sowieso niemand eine echte Wahl. Somit musste sich der unscheinbare Staffelführer von Empress-Teta genauso damit arrangieren wie es der Kommandant der „Pandora“ auch tun musste – nur auf einer anderen Ebene. Zwischen den beiden Offizieren entwickelte sich das Gespräch derweil langsam in eine Richtung, die sich allein mit dem möglichen Vorgehen im Shinbone-System beschäftigte. Beide Männer einte dabei der Gedanke, dass man nicht zu viel Aufsehen erregen wollte. Still und heimlich sollten mehrere Rotten auf die Suche nach dem „Zielobjekt“ geschickt werden, während sich die Schiffe der Eingreifgruppe gleichzeitig in aller Vorsicht fortbewegten. So konnte man eventuell den Sensoren der dort ansässigen Kolonie problemlos entgehen. Denn auch in einem anderen Punkt herrschte Einigkeit: Den Beiden war nicht daran gelegen irgendwelche Zeugen am Ende zu vernichten. Diese Bergbauarbeiter sollten ruhig ihr Leben ungestört weiterleben.

***​

Begleitet von einer gehörigen Portion an Aufmerksamkeit hatte die Elite der Sturmtruppen vor etwa einer halben Stunde Einzug auf der „Pandora“ gehalten. Inzwischen waren sie auf sämtlichen Decks das unangefochtene Gesprächsthema. So mancher Crewman hatte sogar bloß seine Koje verlassen, um einen flüchtigen Blick auf diese Rarität zu werfen. Höchstwahrscheinlich würden sie später noch ihren Enkeln mit glänzenden Augen von diesem einmaligen Moment berichten. Nur Toji schien von dieser mächtigen emotionalen Welle nicht ergriffen worden zu sein. Weiterhin nüchtern überwachte er die letzten Vorbereitungen für den kommenden Einsatz im Shinbone-System. Mittlerweile war der Captain jedoch der Meinung, dass sein Victory-II-Sternzerstörer bestens gerüstet war. Sowohl seine Mannschaft als auch die alte Dame selbst machten einen guten Eindruck auf ihn.


„Mr Monchar, geben Sie der Gruppe das Zeichen zum Aufbruch“, befahl Toji nüchtern, nachdem er einen flüchtigen Blick auf das sichtbare Chrono geworfen hatte. „Die 'Starcraft' soll sich umgehend an die Spitze unserer Formation setzen, während sich dafür die 'Basilisk' und die 'Valkyrie' jeweils back- beziehungsweise steuerbords positionieren sollen.“

Harcov schaltete sich just in diesem Augenblick ein. „Navigation, lassen Sie sich außerdem von der 'Starcraft' die Sprungkoordinaten schicken...“

In einem gemächlichen Tempo löste sich die Eingreifgruppe, ausschließlich aus vier schlagkräftigen Kriegsschiffen bestehend, aus Or Tumas Umlaufbahn. Ein bisschen flinker als die drei keilförmigen Kolosse setzte sich dabei der Strike-Kreuzer an die einsame Spitze und leitete somit das befohlene Formieren ein. Während die rauchgraue „Pandora“ gewissermaßen das Zentrum bildete, flankierten sie die beiden Schwesterschiffe der schweren Vindicator-Klasse. Nachdem man der Anziehung der kaum bewohnten Eiswelt entkommen war, nahmen die vier Schiffe zügig an Fahrt auf. Gemeinsam strebten sie einem imaginären Punkt entgegen, den die Navigation der „Starcraft“ ein paar Minuten zuvor ihren Begleitern als „optimalen Sprungpunkt“ deklariert hatte. Mehr und mehr beschleunigten die Mitglieder der Eingreifgruppe. Dann – als sich aus deren Sicht sämtliche Sterne zu sehr langen Fäden zogen – verließen sie auf einmal synchron den Realraum. Shinbone war nun ihr fernes Ziel.

„Meine Herren, nur zwei Stunden haben wir nun bis zur Ankunft im Zielsystem“, bemerkte Toji und ließ den Blick von Station zu Station gleiten. „Instruieren Sie noch einmal ihre Stationen und halten Sie sich dann bereit. Mr Harcov, lassen Sie nun für die diensthabende Mannschaft eine Sonderration ausgeben. Ich werde mich derweil mit Field Commander Corcer unterhalten.“

[: Hyperraum | nach Shinbone-System :||: Eingreifgruppe unter dem Kommando von Captain Murata | VSD II „Pandora“ | Deck Drei | Brücke :||: Captain Toji Murata mit Brückenbesatzung :]

[OP: weiter in folgendem Thread: Shinbone]
 
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