Kampagne ist absoluter Trash. Mehr kann ich dazu nicht sagen^^
Das finde ich nicht. Sie hat jetzt keine besonders herausragende Gesamtgeschichte und die Charakterzeichnung ist auch... nun ja, höchstens Durchschnitt. Aber Inszenierung, Schauplätze und Atmosphäre sind aus meiner Sicht schon sehr gelungen.
Nun mal im direkten Vergleich, welches Spiel hat die bessere Kampagne: Cold War oder Vanguard?
Ich denke, das kommt auch ein wenig auf die Präferenzen an, auch was den jeweiligen historischen Hintergrund angeht. "Cold War" erzählt mehr eine Agentengeschichte vor dem Hintergrund des Kalten Krieges. Das hatte für mich etwas James Bond-Mäßiges. Es gibt natürlich große Schießereien und auch zwei Flashback-Missionen, welche direkt im Vietnam-Krieg spielen. Insgesamt empfand ich die Kampagne aufgrund des Agenten-Settings aber als bodenständiger, ernster und nicht ganz so überdreht, wie man das sonst oft in der Reihe erlebt hat. Die Story war für CoD-Verhältnisse (ich meine, es dürfte klar sein, dass wir bei CoD nie von einem erzählerischen Niveau wie bei "The Last of Us" reden werden ^^) auch gar nicht schlecht, sie bot in geringem Rahmen Entscheidungsfreiheit, die zu mehreren Enden führen konnte (wobei ich selbst nur eines davon gesehen habe), und sie beinhaltete auch einen Plottwist, der mich ziemlich erwischt hat.
"Vanguard" geht schon wieder in eine andere Richtung. Die Handlung an sich ist eher banal und dient vor allem dazu, dich zu verschiedenen Schauplätzen im Zweiten Weltkrieg zu schicken. Die Charaktere sind, wie oben bereits angedeutet, auch nicht das Gelbe vom Ei, teilweise sehr klischeehaft und eindimensional. Ehrlicherweise muss man auch sagen, dass man anhand des schwarzen britischen Anführers der Truppe und seiner Storyline merkt, wie das Spiel ostentativ auf den "Woke"-Zug aufspringt. Wobei ich als jemand, der so etwas kritisch sieht, da fairerweise wieder einräumen muss, dass ich überrascht war, wie halbwegs nachvollziehbar das Ganze dann doch wieder in den Kontext der Handlung eingebaut ist - das hatte ich mir im Vorfeld schlimmer vorgestellt.
Worauf es bei "Vanguard" aus meiner Sicht eben vor allem ankommt, ist die Atmosphäre und die Inszenierung der Missionen. Wenn man sich für Geschichte und speziell den Zweiten Weltkrieg interessiert, erfreut man sich schon an dem, was das Spiel abliefert, wenn man die Charaktere und die Rahmenhandlung mal beiseite lässt. Ereignisse wie die Schlacht von Midway, die zweite Schlacht von El Alamein oder die Schlacht um Berlin sind hier auf hohem Niveau inszeniert und man fühlt sich mittendrin. Mein persönliches Highlight aus der Kampagne war glaube ich die erste (von zwei) Stalingrad-Missionen, welche sehr ruhig beginnt und dann den Angriff der Wehrmacht auf Stalingrad zeigt. Ich kann es nicht genau erklären, aber hier hat mich persönlich die Atmosphäre, vor allem am Anfang der Mission, irgendwie völlig mitgerissen an den ersten Teil von "The Last of Us" erinnert.
Um es also nochmal zusammenzufassen: Bei "Cold War" steht aus meiner Sicht die Geschichte mit ihren Möglichkeiten im Vordergrund, bei "Vanguard" liegen die Stärken in der Inszenierung und der Atmosphäre. Beides hat seine Vorteile, ich kann mich glaube ich nicht konkret entscheiden, welche Kampagne "besser" ist und denke, dass die Entscheidung nach eigener Interessenlage erfolgen muss.