Sluis Van (Sluis-System)

Sluis-System - Orbit um Sluis Van - OPS2- Beobachtungsraum - Konteradmiral Sslamoth, Commander Tonith, Leutnant Tosinqas und Lt. Commander de Lieven


Pascal hatte nie im Leben damit gerechnet befördert zu werden. Sicherlich brauchte man in dieser Zeit vermehrt Offiziere, aber das man gerade an ihn denken würde, freute ihn sehr. Und machte ihn auch stolz. Auch wenn er sich bewußt war, daß er nun direkt die Verantwortung für andere tragen würde. Aber über sowas konnte er später nachdenken.


„Dann ist es mir eine Freude, sie hiermit in den Rang eines Commanders der Flotte der Neuen Republik zu befördern!“


sagte Sslamoth zu ihm und Pascal salutierte. Danach nahm er die geöffnete Schatulle mit den Rangabzeichen eines Commanders entgegen.


"Ich danke Ihnen, Sir"


erwiderte er auf die Gratulation des Konteradmirals und nahm seine Beförderungsdokumente entgegen.
Dann drehte er sich mit dem Konteradmiral abermals zu dem Kreuzer der STRIKE- Klasse, dessen Bau noch nicht lange abgeschlossen sein konnte.



„Darf ich präsentieren, ihr Erstes Kommando Commander de Liven! Ein Kreuzer der Strike-Klasse, die 'Black Veil'.“


Pascal mußte sich einen Augenblick zusammenreißen, als er den Namen hörte. Wer hatte dem Schiff nur diesen Namen gegeben [:verwirrt::p]? Trauerschleier?


"Nun, Sir, dann möchte ich sehr hoffen, daß mein erstes Kommando sich nur für das Imperium als Trauerschleier entpuppen wird. Alles andere wäre mehr als fatal und bedauerlich."


Während sich im ersten Satz Pascals Sinn für Humor zeigte, zeugte der zweite Satz doch von der Ernsthaftigkeit des frischgebackenen Commanders.
Zu gerne hätte er diesen Augenblick mit einigen ihm lieben Personen geteilt. Aber einige davon waren auf Corellia, abgeschnitten vom problemlosen Kontakt mit der Republik, andere dagegen auf Hapan und eine galt als verschollen.
Verdammt, schalt er sich selbst, er sollte doch wirklich besser im Griff haben. Aber eines schwor er sich. Der Jedi würde er den Hals umdrehen, wenn er sie in die Finger bekam.



"Sir, ich fühle mich sehr geehrt, das Kommando über die "Black Veil" übernehmen zu dürfen. Ich werde mir äußerste Mühe geben, mich des Vertrauens, was Sie in mich setzen, als würdig zu erweisen."


sagte Pascal, während er seinen Blick fest auf die "Black Veil" gerichtet hielt. Er hoffte wirklich inständig, daß sich der Name des Schiffes nicht als Propheizung erweisen würde. Aber er würde sein Bestes tun, um dies zu verhindern.



Sluis-System - Orbit um Sluis Van - OPS2- Beobachtungsraum - Konteradmiral Sslamoth, Commander Tonith, Leutnant Tosinqas und Commander de Lieven
 
Zuletzt bearbeitet:
[Sluis-System | Orbit um Sluis Van | OPS2 | Beobachtungsraum] Konteradmiral Sslamoth mit Commander de Lieven und 2 Adjutanten

„Ja das wäre es Commander, aber ich bin mir sicher Sie werden hart daran arbeiten das es nicht dazu kommt.“

Die Bemerkung des Commanders zeugte sowohl von Humor als auch von Ernsthaftigkeit. Aber ja, die Namenswahl war doch etwas merkwürdig. Was auch immer sich der Namensgeber dabei gedacht hatte. Wahrscheinlich gab es in den Akten der 'Black Veil' sogar eine Bemerkung dazu aber diese hatte er nicht gelesen.

„Ich bin mir sicher das werden sie Commander!“

Commander Tonith ergriff das Wort während er neben de Lieven getreten war.

„Die Bauarbeiten und die Ausstattung sind Abgeschlossen, ebenso die Tests. Die Vorräte und Ausrüstung werden bereits geladen. Die Mannschaft wird bis Morgen 0600 vollständig an Bord sein. Die 'Black Veil' verfügt über zusätzliche Hangar wodurch sie zwei zusätzliche Staffeln an Sternenjäger tragen kann, dafür aber keine schweren Bodeneinheiten. Die Übernahme der drei Staffeln ist für Morgen 0800 vorgesehen. die der Truppen für 0900. … Hier die Bisherigen Berichte und sämtlichen anderen Informationen über die 'Black Veil' die sie brauchen, ebenso die Dokumente zur Übernahme ihres Kommandos. Commander!“

Der Muun reichte dem frischen Commander einen zweiten Datenblock, bevor sich Sslamoth wieder dem Commander zuwandte.

„Machen sie sich mit Schiff und Mannschaft vertraut. Ein paar Übungen und Tests aller Systeme. Ich erwarte ihre endgültige Einsatzbereitschaftsmeldung für Übermorgen. Noch Fragen Commander?“

[Sluis-System | Orbit um Sluis Van | OPS2 | Beobachtungsraum] Konteradmiral Sslamoth mit Commander de Lieven und 2 Adjutanten
 
Sluis-System - Orbit um Sluis Van - OPS2- Beobachtungsraum - Konteradmiral Sslamoth, Commander Tonith, Leutnant Tosinqas und Commander de Lieven



Pascal war froh, daß Sslamoth nicht an seiner Ernsthaftigkeit und seinem Willen zweifelte. Aber davon war schon eigentlich im Vorfeld auszugehen, denn sonst wäre er wohl kaum hier gewesen, um Pascal zu fragen, ob er sich der Verantwortung eines eignen Kommandos gewachsen sah.

Und während er sich noch an den Anblick der „Black Veil“ zu gewöhnen versuchte, trat Commander Tonith zu ihnen und ergriff das Wort.
Er klärte ihn darüber auf, welche Spezifikationen die Black Veil hatte und machte ihn mit weiteren Details, die bei einer Schiffsübergabe wichtig waren, vertraut. Hier wurde ihm ein weiterer Datenblock übergeben, woraus alles hervorging.

Die Übernahme der Staffeln und der Truppen war zeitlich versetzt zu der Ankunft der Schiffmannschaft, so daß diese sich bereits halbwegs eingerichtet, bevor das erneute Chaos durch die Ankunft der Staffel und später der Truppen ausbrechen würde. Auch wenn alles mehr oder minder geordnet verlief, wie es bei den Streitkräften der Fall war, konnte man doch auch ruhigen Gewissens von Chaos in diesem Zusammenhang sprechen.
Denn für wirklich jeden würde das Schiff komplett neu sein, mit dem man sich erst einmal vertraut machen mußte.
Aber er freute sich schon darauf, seine neue Mannschaft kennenzulernen. Seine neue Mannschaft, klang nur noch so ungewohnt.

Als er hörte, für wann Sslamoth die endgültige Einsatzbereitschaft erwartete, unterdrückte der frischgebackene Commander einen Pfiff. Er hatte circa 24 Stunden für diese Aufgabe Zeit.
Er hörte bereits jetzt schon die Mannschaft unken, daß die „Black Veil“ ihren Namen gerecht werde und über das Stundenkonto der Mannschaftsmitglieder sehr wohl einen Trauerschleier legen würde.



„Nun, Sir, da wartet wohl ein hartes Stück Arbeit auf mich.“


Pascal lächelte.


„Aber die „Black Veil“ wird ihre Einsatzbereitschaft zum erwarteten Zeitpunkt melden.“


Das war kein Versprechen, sondern lediglich die Bestätigung, daß er die an ihn gestellten Anforderungen verstanden hatte.
Sein erster Weg nach dem Gespräch würde ihn auf jeden Fall auf die „Black Veil“ führen. Denn erste Mannschaftsteile waren bereits an Bord oder gingen alle an Bord. So hatte er die Möglichkeit, die Mannschaft in Etappen kennenzulernen.



Sluis-System - Orbit um Sluis Van - OPS2- Beobachtungsraum - Konteradmiral Sslamoth, Commander Tonith, Leutnant Tosinqas und Commander de Lieven
 
Zuletzt bearbeitet:
[Sluis-System | Orbit um Sluis Van | OPS2 | Beobachtungsraum] Konteradmiral Sslamoth mit Commander de Lieven und 2 Adjutanten

Der Commander hatte keine Fragen mehr und trotz des recht engen Zeitplanes welchen er dem wohl neuesten Kommandanten der Flotte, gestellt hatte, versicherte ihm dieser dass die 'Black Veil' zum geforderten Zeitpunkt soweit sein würde. Er hatte nicht weniger erwartet, die Aufgabe würde einiges an Arbeit erfordern, war jedoch keineswegs unmöglich zu erfüllen. Er erwartete nach einem Tag keine perfekt eingespielte Mannschaft.

„Sehr gut, Commander! Dann will ich sie nicht länger aufhalten, ihr Schiff erwartet sie und mich erwarten auch noch einige Aufgaben.“

Sslamoth salutierte kurz gefolgt von seinen beiden Adjutanten, zum Abschied vor dem ihn überragenden Menschen, bevor er Commander de Lieven zurück lies und mit seinen beiden Begleitern wieder in Richtung Lift ging. Leutnant Tosinqas überholte ihn kurz und rief den Lift, dessen Türen sich kurz darauf öffneten. Die drei Offiziere traten in den Lift, dessen Türen sich hinter ihnen schlossen und auf Tosinqas Anweisung setzte sich der Lift wieder in Bewegung. Woraufhin Commander Tonith, nach einem Blick auf seinen Datenblock, das Wort ergriff.

„Wir haben noch etwas Zeit, Fregattenkapitän Usopos und sein Stab erwartet uns erst um 1700, noch fast eine halbe Stunde, Herr Admiral!“

„Herr Admiral, Admiral Stazis Adjutant hat sich gerade mit uns in Verbindung gesetzt, der Admiral würde sie heute noch gerne persönlich sehen.“

„Gut, wir halten das Treffen mit Fregattenkapitän Usopos kurz, dann können wir bis 1815 bei Admiral Stazi auf der 'Picon' sein.“


[Sluis-System | Orbit um Sluis Van | OPS2 | Lift] Konteradmiral Sslamoth mit 2 Adjutanten
 
Sluis-System - Orbit um Sluis Van - OPS2- Beobachtungsraum -Konteradmiral Sslamoth, Commander Tonith, Leutnant Tosinqas und Commander de Lieven



Pascal salutierte zum Abschied und der Konteradmiral und seine beiden Adjutanten verließen den Beobachtungsraum.
Er befestigte die sein neues Abzeichen an seiner Uniformjacke und verstaute alle anderen Dinge in der Tasche.
Er warf noch einen letzten Blick auf die „Black Veil“ und ging dann mit seiner Tasche in der Hand zum Turbolift und fuhr auf die Ebene, von der aus die „Black Veil“ betreten konnte.

Man konnte förmlich merken, daß er sich der „Black Veil“ immer weiter näherte. Die Gänge waren nie leer, aber hier herrschte regelrechter Trubel. Aus einem Impuls heraus trat er an die Seite und zog seine Jacke aus und legte sie auf seine Tasche, aus welcher zuvor das Datapad mit den Informationen des Schiffes herausgenommen hatte.
Die Ärmel seines weißen Hemdes krempelte er hoch, bevor er wieder nach seiner Tasche griff und weiterging.

Er folgte einfach den Strom, hörte hier und da gebrüllte Befehle und einige saftige Flüche, die ihn grinsen ließen. Die Streitkräfte waren äußerst erfindungsreich beim Erfinden von Flüchen.
Schließlich betrat er über die Schleuse die „Black Veil“. Da er sich nicht angekündigt hatte, erwartete ihn auch niemand. Und ohne Uniform erkannte ihn auch niemand.
Und anstatt auf die Brücke zu gehen, ging er erstmal in den Hangar, wo morgen die Staffeln aufgenommen werden sollten. Er wollte zuerst dort nach dem Rechten schauen, bevor er anfing seinen Rundgang fortsetzen.
Seinem Datapad entnahm er, daß ihm das „Night Shark Squadron“, das „Lion Pride Squadron“ und das „Falcon Squadron“ zugeteilt worden waren.
Alle drei waren von anderen Schiffen auf die „Black Veil“ verlegt worden und es lag an ihm, daraus eine Einheit zu formen.

Zu seinem Erstaunen sah er sich im Hangar einem kleinem Pulk gegenüber, der sich um zwei Männer gruppierte, die miteinander boxten. Die umstehende Menge feuerte dabei ihren Favoriten lebhaft an.
Interessiert stellte sich Pascal zu der Gruppe und sprach einen neben ihm stehenden Bothan an, neben dem zwei Menschen standen.



“Kleiner Schaukampf oder ist es etwas Ernstes?“


fragte er die Gruppe amüsiert, während er beobachtete, wie einer der beiden Kämpfer seinem Gegner einige Treffer verpaßte.


“Ach, die Lions konnten nicht zugeben, daß die Falcons die härteren Fäuste haben und so haben Sub Lieutenant Patrick Neixin und ich beschlossen, unsere Leute dieses Mißverständnis klären zu lassen.“


meinte der Bothan mit einem breiten Grinsen. Der mit Neixin angesprochene Mensch wandte seinen Blick ebenfalls kurz vom Kampf ab und schaute kurz zu Pascal.


“Naja, wir haben alles an Arbeit getan, was wir tun konnten. Und unsere Jäger können erst morgen an Bord. Wir haben Zeit satt und so haben Sub Lieutenant Denamm Rank'skar und ich eben beschlossen, unseren Leuten den Spaß zu lassen. Also freut mich, ich bin Patrick Neixin.“


Mit diesen Worten schüttelte er Pascal die Hand. Der Bothan tat es ihm nach und die danebenstehende Frau stellte sich als Shalla Horvold vor und damit als die Anführerin der Lions heraus.
Pascal konnte nicht gerade behaupten, daß er seine Zeit verschwendet hatte.



“Und du gehörst zum Flottenpersonal?“


fragte Shalla ihn.


“Ja, das könnte man so sagen.“


gab Pascal vage zur Antwort, während er den Kampf beobachtete. Der Kämpfer, der vorhin ein paar Schläge einstecken hatte müssen, war wieder besser in den Kampf gekommen. Energisch drängte er nun seinen Gegner in die Defensive, verpaßte ihm ein paar harte Treffer, so daß der Mann zu Boden ging.


“Könnte man so sagen? Habt ihr eigentlich nicht gelernt, euch ordentlich vorzustellen, oder wie?


brummelte der Bothan, während er aber zufrieden zusah, wie der eine Kämpfer nun endgültig seinen Gegner zu Boden schickte. Patrick seufzte leise, denn damit schien es entschieden zu sein, daß die Falcons die härteren Fäuste besaßen.


“Oh doch, haben wir. Mein Versehen. Mein Name ist Pascal de Lieven.“


Während die Lions ihren Mann wieder auf die Beine brachten, feierten die Falcons ihren Sieger mehr als lautstark. Credits wechselten den Besitzer und Pascal beschloß den Leuten ihre Freude zu lassen.
Als er Horvold, Neixin und Rank'skar anblickte, stellte er amüsiert fest, daß ihnen gerade aufgegangen war, wer neben ihnen stand. Alle drei salutierten. Und so langsam schien es auch der Menge um sie herum klar zu werden.



“Commander de Lieven, es ist uns eine Ehre, an Bord begrüßen zu können.“


übernahm Shalla Horvold das Wort. Ihre Staffel war lediglich als Zuschauer dabeigewesen und so schienen die drei ausgemacht zu haben, daß die Dame das Wort haben sollte. Pascal salutierte seinerseits.


“Ich danke Ihnen sehr. Es ist sehr angenehm zu erfahren, daß sie ihre Arbeiten bereits abgeschlossen haben. Denn nach der Übernahme ihrer Jäger, werden wir sofort dazu übergehen, Systeme und Schiffe zu testen. Die Einsatzbereitschaft der „Black Veil“ wird für übermorgen erwartet.“


Wenn er die Mannschaft schon einmal vor sich hatte, dann konnte er gleich auch ein paar Worte an sie richten.
Keiner sagte zu dieser Ankündigung ein Wort, aber sie schienen sich genauso im Klaren darüber zu sein wie er, daß ein Haufen Arbeit auf sie zukam.



“Also beginnen sie, sich mit der „Black Veil“ vertraut zu machen. Denn morgen werden sie dafür keine Zeit mehr haben.“


Er trat zu Neixin, Horvold und Rank´skar und meinte leise.


“Und zukünftig bitte ohne blaue Augen.“


Die beiden Sub Lieutenant nickten leicht. Pascal wartete bis sich die Menge zerstreut hatte und begab sich dann zur Brücke. Im Turbolift krempelte er seine Hemdsärmel wieder herunter und zog seine Jacke an. Auf der Brücke hielt er einen solchen Aufzug nicht für angebracht.
Als sich die Tür vor ihm öffnete, sah er sich Zabrak gegenüber, der vor ihm salutierte. Eigentlich ging ihm das Salutieren ziemlich auf die Nerven, aber das gehörte eben auch zum Militär.


„Commander de Lieven? Lieutenant Commander Kytek Torian, Sir. Ich bin ihr erster Offizier.“

stellte er sich vor.


“Erfreut, Lieutenant Commander Torian. Wenn Sie mir bitte dann die restliche Brückenmannschaft vorstellen würden?“


Und während sich Pascal mit seiner Brückencrew vertraut machte, gingen pausenlos Meldungen darüber ein, welche Aufgaben abgeschlossen waren. Auch die Mannschaft der „Black Veil“ neu war, so waren sie auf ihren früheren Schiffen vorbildlich ausgebildet worden und setzten ihre Erfahrungen und ihren Ehrgeiz daran, so rasch wie möglich fertig zu werden, ohne daß darunter die Sorgfalt litt.

Der Tag verging zügiger als Pascal lieb war. Und während der Rundgänge, die er mit seinem ersten Offizier unternahm, lernte er weitere Teile der Mannschaft kennen. Sie überzeugten sich auch von der ordnungsgemäßen Verladung und prüften die Bestände wichtiger Sachen nach.
Es war schon später Abend, als Pascal seinen ersten Offizier entließ und sich selbst in sein Quartier zurückzog.
Seine Tasche war bereits in die Kabine gebracht worden und so packte er rasch seine Sachen aus und verstaute diese im Schrank. Die wichtigen Dokumente schloß er im Tresor ein.

Nachdem er noch ein paar Daten studiert hatte, begab er sich ebenfalls zur Ruhe. Der Tag würde morgen lange genug werden.
Und das wurde er auch. Pascal war bereits früh auf den Beinen und überwachte die Überführung der Jäger. Die drei Leader hatten nicht zuviel versprochen und ihre Leute hatten sich mit der „Black Veil“ sehr vertraut gemacht, daß der Ablauf reibungslos über die Bühne ging.
Anschließend begrüßte er noch die Truppen mitsamt ihrem Vorgesetzten Major Thomas Sinclair Baxley und begab sich auf die Brücke.

Die Maschinen waren bereits angelaufen und so konnte die „Black Veil“ ohne Verzögerung die Werft verlassen.
Bereits vor der Übernahme der Staffel hatte er sich mit seinem ersten Offizier darüber verständigt, wohin sie ihr erster Flug bringen sollte, nämlich an den Rand des Systems. Die Koordinaten waren bereits eingeben, als die „Black Veil“ Fahrt aufnahm.
Vorsichtig manövrierte das Schiff aus der Enge des Docks heraus, bevor es immer mehr Fahrt aufnahm, um einen kleinen Sprung in den Hyperraum machen zu können, der sie an ihr Ziel bringen sollte.



“ Lieutenant Commander Torian, versetzten Sie das Schiff in volle Gefechtsbereitschaft. Die Staffeln sollen sich bereit halten, sofort auszuschwärmen, sobald die „Black Veil“ den Hyperraum verlassen. Richten Sie den Leader aus, daß die härtesten Fäuste gegen die beiden anderen fliegen werden. Nachdem sie die Ziele für die Kanoniere ausgesetzt haben.“


Torian bestätigte den Befehl und setzte ihn umgehend um. Mittlerweile hatte sie die kleine Szene im Hangar aus herumgesprochen, so daß manches Crewmitglied verstohlen grinste.
Sobald sie ausreichend Entfernung zurückgelegt hatten, gab Pascal den Befehl zum Hyperraumsprung zum Rand des Systems. Dort würden sie für ihre Manöver ausreichend Platz haben und ohne Behinderung manövrieren können.
Pascal ließ die Überwachung der Systeme nicht aus den Augen

Doch im Hyperraum gab es keine Schwierigkeiten, die neu in den Dienst gestellte „Black Veil“ arbeitete tadellos.

Als sie den Hyperraum verließen, gab Torian die Startfreigabe für die Jäger, die umgehend starteten, um die Übungsziele für die Kanonen auszusetzten.
Und während die Kanonen der „Black Veil“ die ersten Übungsziele zu vernichten begannen, lieferten sich die drei Staffeln einen Übungskampf, der dem gestern im Hangar ausgetragenen Kampf in nichts nachstand.
Nach einer Weile ließ Pascal die Staffeln ihre Plätze tauschen, so daß die Falcons nun Seite an Seite mit den Lions gegen die Sharks folgen. Abschließend absolvierten die Sharks und Falcon ihr Gefecht gegen Lions.
Die Feinabstimmung der Kanonen war eingerichtet und die Systeme liefen einwandfrei. Was er testen konnte, hatte er getestet. Einige Dinge würden erst im Ernstfall zu erfahren sein. Aber ansonsten war er zufrieden.



“Lieutenant Commander Torian, die Staffeln wieder an Bord nehmen. Klar Schiff. Und Kurs zurück ins System. Ich möchte sehen, was die „Black Veil“ an Tempo hergibt.“


erteilte er weitere Anweisung. Während dessen wurden die Maschinen nach und nach hochgefahren und die „Black Veil“ steuerte mit voller Kraft Sluis Van an.
Abermals liefen die einzelnen Klarschiffmeldungen auf der Brücke zusammen. Und schließlich erreichte die „Black Veil“ ihre Position im System



“Meldung an Konteradmiral Sslamoth: Black Veil meldet volle Einsatzbereitschaft.“

Damit war die "Black Veil" offiziel in Dienst gestellt.


Sluis-System - Orbit um Sluis – Strike „Black Veil“- Brücke
 
Zuletzt bearbeitet:
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

- - - - - militärisch verschlüsselte Nachricht - - - - -
- - - - - - - - - - - - - - geheim - - - - - - - - - - - - - -
VON: Kommando der 3. Flotte, Flotte der Neuen Republik
AN: Kommando des STRIKE 'Black Veil'; Commander Pascal de Lieven
BETREFF: Befehle
NACHRICHT: Hiermit erkläre ich den STRIKE 'Black Veil' für Einsatzbereit. Mit sofortiger Wirkung wird der STRIKE 'Black Veil' den Sondereinsatzkräften der Flotte unterstellt.
Der STRIKE 'Black Veil' hat sich bei Bothawui einzufinden und sich beim Kommando der Sondereinsatzkräfte der Flotte zu melden.

Gezeichnet
Konteradmiral Sslamoth
Stellvertretender Befehlshaber der 3. Flotte

- - - - - / militärisch verschlüsselte Nachricht - - - - -

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

 
Zuletzt bearbeitet:
Sluis-System - Orbit um Sluis – Strike „Black Veil“- Brücke


Nach dem Jungfernflug der "Black Veil" hatte Pascal damit gerechnet, daß sie erst einmal bei den Streitkräften um Sluis Van bleiben würden.
Aber scheinbar hatte man andere Dinge mit der "Black Veil" vor.
Pascal war auf der Brücke, als die Nachtricht von Konteradmiral Sslamoth an ihn einging. Sub-Lieutenant Kabb Tanian überbrachte Pascal die Nachricht, nachdem sie ordnungsgemäß dechiffiert worden war.
Pascal hob kurz die Augenbraun, als er die Nachricht las. Sondereinsatzkräfte. Vage hatte er davon gehört, aber er hatte sich noch kein genaueres Bild davon machen können. Und nun würden die Mannschaft der "Black Veil" und er Teil dieser Sondereinsatzkräfte werden.
Er hatte bereits im Vorfeld mitbekommen, daß die Streitkräfte neu formiert wurden. Insbesondere nachdem die Republik die Talsohle offensichtlich durchschritten hatte und nun den Aufstieg zu früherer Größe begonnen hatte.
Vielleicht würde die "Black Veil" Teil von jenen Streitkräften werden, die in ferner Zukunft Corellia befreien würden. Aber ein solches Ereignis lag mit Sicherheit noch weit entfernt.


"Lieutenant Tralken, lassen Sie den Kurs nach Bothawui berechnen."


gab er nun die Anweisungen, die er erhalten hatte weiter. Tralken, der für Navigation zuständige Offizier kam der Auffoderung sofort nach, so daß die Koordinaten für den Hyperraumsprung bald vorlagen.


"Sub-Lieutenant Kabb Tanian, senden Sie Konteradmiral Sslamoth die Bestätigung für den Erhalt der Nachricht und der darin enthaltenden Befehle."


wandte sich Pascal an den Offizier für Kommunikation.


"Den Sprung in den Hyperraum durchführen, sobald die Nachricht gesendet worden ist."


Pascal trat an die Sichtluke der "Black Veil" und betrachtete noch einmal Sluis Van und die dort versammelten Streitkräfte. Währenddessen wurden die Vorbereitungen für den Hyperraumsprung getätigt, um umgehend den Sprung in den Hyperraum ausführen zu können.


"Nachricht versandt."


kam die Meldung von Sub-Lieutenant Kabb Tanian.


"Sprung nach Bothawui in 4...3...2...1."


zählte Lieutenant Tralken den Countdown hinunter, bis ein Ruck durch das Schiff ging und Sluis Van verschwand und den für den Hyperraum so typischen Sternenlinien Platz machte. Pascal wandte sich um.


Lieutenant-Commander Torian, setzen Sie bitte den Stab darüber in Kenntnis, daß ich sie in einer halben Stunde im Besprechungsraum sehen möchte. Wir sollten die im Übungsflug gesammelten Daten auswerten."


Mit diesen Worten nickte er seinem ersten Offizier zu und verließ die Brücke. Er ging zuerst in sein Quartier, wo er vom Schreibtisch die notwendigen Unterlagen holte und begab sich damit in den Besprechungsraum. Zu seiner Erheiterung fand er dort schon die drei Staffelführer und seinen ersten Offizier vor.
Gemeinsam setzen sie sich und er ließ sich von ihnen die Erlebnisse während des Übungskampfes schildern, während sie auf den Rest des Stabes warteten.



Hyperraum- Route nach Bothawui- Strike "Black Veil"- Besprechungsraum - Stab und Pascal
 
[Sluis-System | Orbit um Sluis Van | Raumstation | Ak'lyas Büro] Konteradmiral Ak’lya

Ak’lya war enttäuscht gewesen. Als einer der Dienstältesten Kommodore in den Sondereinsatzkräften der Flotte hatte man ihn seiner Meinung nach Übergangen als Admiral Tet’Ness dem jungen Menschen Wes Korus zu ihrem Stellvertreter ernannt hatte. Er war durchaus in der Lage anzuerkennen das der junge Kommodore zwar durchaus fähig war und sich ausgezeichnet hatte, doch seine Kariere war viel zu steil. Natürlich war er dann auch bei Bothawui übergangen worden, als er keine Beförderung erhalten hatte, weil sein Vorgesetzter auch noch Kommodore war. Er war sich sicher, dass er seine Aufgaben gut gemacht hatte und die Beförderung mehr verdiente als Korus. Am Tag nach der Schlacht hatte Admiral Tet’Ness ihm dann das Kommando über seine Kampfgruppe entzogen, ihm sein Schiff weggenommen und ihm den Befehl gegeben sich bei Admiral Stazi zu melden. Zu diesem Zeitpunkt war er kurz davor gewesen, sich zu beschweren, doch dann hatte er es doch nicht gemacht. Admiral Stazi kommandierte die Dritte Flotte der Neuen Republik, welche hauptsächlich damit beschäftigt war die Äußeren Randgebiete der Neuen Republik um Sluis Van und Sullust zu Schützen. Viel weiter weg von der Front konnte man fast nicht sein, und das war nicht der Weg der sich förderlich auf seine Kariere auswirkte. Er hatte sogar daran gedacht seine Kontakte in Richtung Politik zu nutzen um seine Position zu verbessern, immerhin hatte er auf der Siegesfeier persönliche einige Kontakte gestärkt und neue gewonnen, aber wusste das dies auch stark nach hinten losgehen konnte, der größte Teil der militärischen Führung war von der Politik alles andere als begeistert und würden es gar nicht gut finden wenn diese sich in ihre Arbeit einmischte. So konnte er sich mehr Probleme einhandeln und seine Kariere auch irreparabel beschädigen.

Heute war er froh, dass er nicht interveniert hatte, denn die Aufgabe die ihm Admiral Stazi übertragen hatte, war mit seiner alten Stellung in keinster Weise zu vergleichen und er hatte seine Beförderung bekommen. Seine jetzige Stellung würde seiner Kariere helfen können wie keine zweite in der Flotte der Neuen Republik. Amiral Stazi hatte ihn mit der Aufgabe betraut einen neuen Verband aufzustellen welcher direkt dem Flottenkommando unterstellt war, quasi seine eigene kleine Flotte. Der Verband sollte als schwerer Hammer gezielt gegen das Imperium eingesetzt werden und in den kommenden großen Schlachten, die Entscheidung bringen. Entgegen den relativ kleinen und flexiblen Kampfgruppen aus denen die Sondereinsatzkräfte bestanden würde dieser Verband, aus schweren Einheiten bestehen, welche in großen Schlachten geschlossen den Feind zermürben sollten.

Das Flottenkommando hatte ihm dazu eine Reihe von Schiffen übergeben, welche der Neuen Republik er vor kurzem in die Hände gefallen waren. Admiral Te’Ness war es kurz vor der Schlacht von Bothawui gelungen eine verschollene Flotte der Forces of Hope zu bergen. Die Schiffe, ursprünglich im Dienst der Neuen Republik waren Jahre vor dem Fall Corellias von der Forces of Hope unter dem Verräter oder Helden Warblade gestohlen worden. Obwohl die Forces of Hope weiter eigenständig gegen das Imperium agierte, hatte die Neue Republik diesen Verlust von mehr als einer Flotte nie wirklich verkraftet. Die Forces of Hope war inzwischen Geschichte, der Großteil war vom Imperium vernichtet worden. Doch viele Schiffe waren einfach verschwunden. Durch viel Glück hatte Admiral Tet’Ness diese Flotte gefunden und wieder für die Neue Republik in Besitz nehmen können. Seither hatte man versucht den Grund für das Verschwinden der Flotte zu erfahren und die Schiffe wieder einsatzbereit zu machen. Während man bei ersterem recht erfolglos war, hatte man bei zweitem große Fortschritte gemacht. Mehrere kleinere Schiffe waren bereite wieder in der ganzen Flotte im Einsatz, die fünf Kapitalen Schiffe, Sternenzerstörer der Imperial II-Klasse waren gründlich überholt worden und waren gerade dabei abschließende Tests durchzuführen, danach würden sie in Ak’lyas neuem Verband die Stütze der Kapitalen Schiffe stellen. Alleine ein Verband von fünf Sternenzerstörern der Imprial II-Klasse war eine beeindruckende Kampfkraft, doch das Herz seiner inzwischen auf Republik-Verband getaufte Einheit würde etwas anderes darstellen, die 'Event Horizon', ein Sternenzerstörer der Executor-Klasse. Der Fund dieses Schiffes war für die Neue Republik mehr als glücklich gewesen. Zwar hatte es Gerüchte über ein großes Schiff bei Sluis Van gegeben, doch er hatte das wie die meisten nur für Gerüchte gehalten, selbst als Admiral Stazi ihm davon erzählt hatte, hatte er es zuerst nicht geglaubt. Dies war ein Vorteil den die Neue Republik versuchte solange wie möglich geheim zu halten. Das Schiff war das einzige in der Neuen Republik das mit den imperialen SSDs mithalten konnte und den letzten Geheimdienstberichten verfügte das Imperium derzeit über drei bis fünf dieser Schiffe, wobei die wahrscheinlichste Zählung auf vier dieser monströsen Schiffe hinauslief.

Die 'Event Horizon' würde in Kürze wieder einsatzbereit sein, aber selbst wenn die Instandsetzungsarbeiten schneller vorangingen, würde das Schiff nicht schneller einsatzbereit sein. Die Verlegung und Bereitstellung der notendigen Mannschaft und Ausrüstung war gewaltig und besonders wenn man versuchte das Ganze noch geheim zu halten, mehr als schwierig. Aber Ak’lya hatte einen guten Stab zusammengestellt und er war zuversichtlich das sein Republik-Verband bald einsatzbereit war und mit wetwas Glück würde man das Imperium überraschen können und ihnen einige vernichtende Niederlagen zufügen. Jetzt war Ak’lya froh, das Admiral Tet’Ness Korus ihm vorgezogen hatte.


[Sluis-System | Orbit um Sluis Van | Raumstation | Ak'lyas Büro] Konteradmiral Ak’lya
 
[Sluis-System | Orbit über Sluis Van | FRG »Galactic Dawn« | Lambda-Fähre im Hangar] mit diversen Offizieren

Der Klang seiner Schritte änderte sich, als er seinen Fuß von der Rampe der Fähre hinab auf das Hangardeck des Schiffes setzte. Seines Schiffes. Sein erstes Kommando! Die Beförderung zum Commander stellte einen weiteren vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere dar. Dies erfüllte Joya No mit einem gewissen Gefühl der Befriedigung, das er bisher bei jeder neuen Stufe auf der Karriereleiter verspürt hatte. Es war ein berauschendes Gefühl, nach dem er regelrecht süchtig war. Doch leider hielt es nie lange an. Auch dieses Mal würde er sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen, die er bereits errungen hatte, sondern nach immer mehr streben; solange bis es keinen weiteren Rang mehr gab, den es zu erreichen galt.

Glücklicherweise war das Schiff nicht an die Station angedockt, so dass er auf dem Anflug Gelegenheit gehabt hatte, von außen einen Blick darauf zu werfen. Die Nebulon-B-Klasse war nicht gerade modern, aber doch schlagkräftig und effizient genug, um eine wichtige Rolle in der Strategie der Flotte einzunehmen. Schlagkraft und Effizienz, auf nichts anderes kam es letztlich an. Das bezog Joya No nicht nur auf die Fregatte, sondern vor allem auch auf sich selbst. Immerhin war es nur sein unbeugsamer Ehrgeiz gewesen, der ihn überhaupt so weit gebracht hatte; nicht ganz so schnell wie er es sich erhofft hatte, aber immerhin schneller als manchen seiner Kollegen. Das hatte ihm viel abverlangt. Doch es hatte sich, wie stets, ausgezahlt.

In Augenblicken wie diesem wusste er, dass es die richtige Entscheidung gewesen war, Kamino zu verlassen. Dort wäre eine Karriere als Offizier eines Sternenschiffs, sogar ein eigenes Kommando, für jemanden wie ihn unvorstellbar gewesen. Seine blauen Augen waren ein dermaßen offensichtliches Zeichen seiner niedrigen Geburt, dass niemand auch nur auf den Gedanken gekommen wäre, ihm eine leitende Position zuzutrauen. Doch sie hatten sich geirrt, sie alle; das ganze Kastensystem seines Heimatplaneten hatte sich gründlich geirrt! Die ›Galactic Dawn‹ war der Beweis dafür, dass sein stählerner Wille über seine minderwertigen Gene gesiegt hatte und auch weiterhin siegen würde!

All dies ging ihm in diesem einen Moment durch den Kopf, als sein Fuß das graue Deck berührte. Und nur einen Schritt später stand auch der zweite Fuß auf der »Galactic Dawn«. Die Lambda-Fähre gehörte nun der Vergangenheit an, ebenso wie seine Rolle als Lieutenant-Commander und Erster Offizier.


›Lieber Befehlshaber auf einer alten Fregatte als Befehlsempfänger auf einem Schlachtschiff‹, dachte er, und es fühlte sich richtig an.

Er richtete sich zu seiner vollen Größe von 2,56 Metern auf, nahm die gewohnt stramme Haltung an (die durch den perfekten Sitz seiner Uniform erst richtig zur Geltung kam), und verschränkte die Hände hinter dem Rücken.
Aus der doppelten Reihe von Offizieren, die zu seinem Empfang ein Spalier gebildet hatten, trat nun eine einzelne Person heraus, ein weiblicher Mensch mit den Abzeichen eines Lieutenant-Commander. Joya No hatte noch nicht die Zeit gefunden, alle 920 Personaldossiers seiner Besatzung persönlich zu sichten. Aber selbstversändlich wusste er, dass es sich um seinen Ersten Offizier handelte. Die Frau nahm ebenfalls vorbildlich Haltung an, was dazu führte, dass sie auf seine Brust starrte; um sein Gesicht zu sehen, hätte sie den Kopf weit in den Nacken legen müssen. Sie salutierte und er erwiderte den Gruß.


»Commander No, willkommen an Bord der ›Galactic Dawn‹, sagte sie. Ich bin Lieutenant-Commander Mira Spencer. Das Schiff und seine Besatzung erwarten Ihre Befehle, Sir!«

»Danke, Lieutenant-Commander. Ich übernehme mit sofortiger Wirkung das Kommando über die FRG ›Galactic Dawn‹. Lassen Sie den genauen Zeitpunkt im Logbuch vermerken.«

Er setzte sich in Bewegung. Spencer begleitete ihn durch das Spalier seiner Besatzungsmitglieder, die er im Vorübergehen aufmerksam betrachtete. Hier bestätigte sich der Eindruck, den er bereits bei der Durchsicht der Akten gewonnen hatte, nämlich dass der größte Teil seiner Besatzung aus Menschen bestand (was die Zusammensetzung der Flotte ebenso wiedergab wie das ethnische Gemenge der gesamten Neuen Republik), dass überdurchschnittlich viele leitende Positionen aber von so genannten ›Aliens‹ bekleidet wurden. Offenbar hatten viele Nichtmenschen den Drang, sich aus der Masse ihrer menschlichen Kollegen hervorzutun, und entwickelten entsprechenden Ehrgeiz; ihm selbst war es nicht anders ergangen.

»Ich wünsche nun zuerst das Schiff zu inspizieren. Beraumen Sie anschließend ein Treffen aller Führungsoffiziere an. Danach werden Sie mir die neuesten Berichte und Leistungsanalysen vorlegen, die wir detailliert besprechen werden.«

»Zu Befehl, Sir!« sagte sie schneidig. No fand, dass sie einen guten Eindruck machte. Hoffentlich bestätigte sich dieser auch langfristig. Und hoffentlich waren Schiff und Besatzung in dem hervorragenden Zustand, den der gut inszenierte Empfang, die sauberen Uniformen und das auf Hochglanz gereinigte Hangardeck vermuten ließen. Immerhin waren seine Erwartungen hoch, und er hatte nicht vor, sie herabzusetzen.

[Sluis-System| Orbit über Sluis Van | FRG »Galactic Dawn« | Hangardeck] mit Mira Spencer (NPC) und diversen Offizieren
 
Zuletzt bearbeitet:
[Sluis-System | Orbit über Sluis Van | FRG »Galactic Dawn« | Hangardeck] mit Mira Spencer (NPC)

Vom Hangardeck aus hatte Lieutenant-Commander Spencer ihren neuen Commander durch das ganze Schiff geführt. Sie hatte vorgesehen, ihm die wichtigsten, elementaren Anlagen der ›Galactic Dawn‹zu zeigen, doch er hatte darauf bestanden, auch solche Bereiche zu inspizieren, die der Kommandant sonst niemals betrat. Daher hatte sich der Rundgang deutlich in die Länge gezogen und mehrere Stunden in Anspruch genommen.

Joya No konnte sich in dieser Zeit ein umfassendes Bild vom Zustand seiner Fregatte machen. Offenbar war sie im Großen und Ganzen gut in Schuss und wies keine bemerkenswerten Defekte oder Mängel auf. Vorräte, Treibstoff und Munition waren vorhanden, Besatzung und Jägerstaffeln vollzählig (wenngleich letztere ziemlich veraltet waren), alle technischen Anlagen, Waffensysteme und Computer einsatzbereit. Aber er war es gewohnt, genauer hinzusehen, und hatte dabei so manche Nachlässigkeit bemerkt, die er seinen Untergebenen nicht durchgehen lassen würde.

Die Leute hatten an vielen Stellen geschlampt. Manche Anlagen waren eher dürftig gewartet und noch dürftiger gereinigt worden. Zwar zählten sie nicht zu den lebenswichtigen Systemen, an denen es tatsächlich kaum etwas auszusetzen gab, aber der Kaminoaner wusste, dass auch kleine Fehler große, teilweise verheerende Wirkungen haben konnten. Außerdem ging es hier ums Prinzip. Professionalität, Disziplin und perfekter Drill waren eine Grundvoraussetzung für das reibungslose Funktionieren eines Kriegsschiffes. Ein weiteres, deutliches Beispiel dafür, dass es in dieser Hinsicht Probleme gab, war auch der Zustand einiger Besatzungsquartiere und Hygieneeinrichtungen, die der neue Befehlshaber sich ebenfalls zumindest stichprobenweise zeigen ließ und für nicht gepflegt genug befand.

Unterwegs hatte Mira Spencer ihm einige Besatzungsmitglieder vorgestellt, andere hatte er von sich aus angesprochen. Auch hier waren ihm inakzeptable Nachlässigkeiten aufgefallen. Die Uniformierungsvorschriften waren jedenfalls nicht zum Spaß erlassen worden. Auch von einem Wartungsarbeiter war es seiner Meinung nach nicht zuviel verlangt, auf Sauberkeit und korrekten Sitz seiner Kleidung zu achten. Vom teilweise recht eigenwilligen Kleidungsstil mancher Jägerpiloten gar nicht zu reden; seiner Erfahrung nach hatten diese Leute ohnehin oft Probleme, zu begreifen, dass sie ein kleines Zahnrad in einem sehr großen Getriebe waren, das sich nicht allein um sie drehte.

Joya Nos Fazit war, dass der Teufel wie üblich im Detail steckte. Wie sein Vorgänger in den Ruf gekommen war, ein überaus korrekter, ordnungsliebender Mann zu sein, der sein Schiff in vorbildlichem Zustand hielt, erschloss sich ihm in keiner Weise. Zu so einem Schluss konnte man nur kommen, wenn man sich auf eine überaus oberflächliche Beurteilung der Situation einließ, doch eine echte Inspektion sah anders aus als ein Spaziergang durch die Hauptkorridore. Wenn er sein Ziel, die ›Galactic Dawn‹ zu einem der Vorzeigeschiffe der Flotte zu machen, erreichen wollte, musste sich hier noch einiges ändern!

Dementsprechend war auch seine Besprechung mit den Offizieren verlaufen. Nach einer kurzen Vorstellung und dem Abwimmeln der Willkommensgrüße war es seine erste Amtshandlung gewesen, den Männern und Frauen umfangreiche Listen von Mängeln vorzulegen, die er in ihren Abteilungen gefunden hatte. Er hatte sie mit der Anweisung verabschiedet, ihre Untergebenen in Zukunft strenger an ihre Pflichten zu gemahnen und genauer zu kontrollieren, ob diese auch erfüllt wurden. Seine nächste Inspektion würde unangekündigt in Kürze erfolgen und er erwartete, dass sich der allgemeine Zustand dann merklich verbessert hätte.

Der dritte Punkt auf der Tagesordnung war ein weiteres Treffen mit seinem Ersten Offizier gewesen. Sie hatten die aktuellsten Lageberichte und Analysen des Schiffes, die Auswertung vergangener Übungen sowie einige Personalbewertungen besprochen. All dies war sehr aufschlussreich gewesen und hatte nochmals bestätigt, dass die ›Galactic Dawn‹ noch keineswegs ihr volles Potential ausschöpfte. Als Konsequenz dieser Erkenntnis ordnete er zusätzliche Alarm- und Gefechtsübungen an und wies außerdem Mira Spencer darauf hin, dass künftige Berichte detaillierter auszufallen hatten.

Nun, sieben Stunden nach seinem Eintreffen an Bord, waren diese Punkte abgehakt. Er fühlte sich etwas müde und hatte das Bedürfnis zu duschen (was vor einem umfangreichen Umbau seines Quartiers und der Hygienezelle jedenfalls nur auf dem Boden kniend und mit stark gekrümmtem Hals möglich war), doch dafür war noch keine Zeit. Zuerst musste er eine aktuelle Statusmeldung an das Flottenkommando schicken.

Er verfasste eine kurze Nachricht, in der er die vorgefundenen Mängel vorläufig nicht berücksichtigte. Zwar hatte er über all sein Tun Rechenschaft abzulegen, doch erfahrungsgemäß interessierte sich die Admiralität nicht für Wartungs- und Hygienemängel sondern nur dafür, ob ein Schiff zum Fliegen und zum Kämpfen in der Lage war. Das war sicherlich der Fall. Also beschränkte sich seine Meldung darauf, festzustellen, dass er das Kommando übernommen hatte und die ›Galactic Dawn‹ einsatzbereit war.

Nun wartete er auf Befehle...



[Sluis-System | Orbit über Sluis Van | FRG »Galactic Dawn« | Brücke] mit der Brückencrew
 
Zuletzt bearbeitet:
[Sluis-System | Orbit über Sluis Van | FRG »Galactic Dawn« | Brücke] mit der Brückencrew

Da bis zum Eingang seiner Befehle einige Zeit vergehen konnte, war Commander Joya No vorläufig zum Warten verdammt. Er blickte auf der Brücke umher. Sein Erster Offizier Spencer hatte den Dienst vorläufig beendet und sich zurückgezogen. Demnach war Lieutenant-Commander Ranis Xendu nach No der ranghöchste Offizier auf der Brücke. Der Sluissi war sein Zweiter Offizier und zuständig für alle Belange der Flugplanung und -vorbereitung. Derzeit war er damit beschäftigt, die aktuellsten Sternenkarten und Hyperraumroutenverläufe von der nahen Station herunterzuladen und in die Navigationscomputer einzuspeichern. Auf seinem schlanken, muskulösen Schlangenleib glitt er elegant von einer Brückenstation zur anderen und erweckte dabei einen Eindruck routinemäßiger Professionalität, den der Kaminoaner wohlwollend zur Kenntnis nahm. Andere Besatzungsmitglieder wirkten eher verkrampft, was nach einem Kommandowechsel normal, aber nicht unbedingt wünschenswert war, doch Xendu ließ sich offenbar nicht beeindrucken und verrichtete seine Arbeit mit gewohnter Gewissenhaftigkeit. Joya No befand, dass er diesem Offizier das Kommando mit gutem Gewissen für eine Weile übergeben konnte. Er durfte es sich nun also erlauben, sich zurückzuziehen und zu regenerieren.

»Lieutenant-Commander Xendu, Sie übernehmen die Brücke. Kontaktieren Sie mich, sobald Nachricht von der Flotte eintrifft. Und auch wenn etwas Unvorhergesehenes passiert, egal was.«

»Aye, Sir, zu Befehl.« Xendu wandte sich zu einem mattgrauen Protokolldroiden um, der für die Logbuchaufzeichnungen zuständig war. »Zeit und Koordinaten vermerken, Secretary«, sagte er.

Commander No verließ die Brücke. Er wollte ein wenig ausruhen, vielleicht auch schlafen, doch zunächst suchte er die Offiziersmesse auf.
In dem hell erleuchteten, aber schmucklosen Raum saßen mehrere Offiziere verschiedener Ränge und Dienstgrade beim Essen oder im Gespräch, an einem Tisch wurden gerade Spielkarten gemischt.


»Kommandant auf dem Deck!« rief jemand, woraufhin alle Anwesenden aufsprangen und Haltung annahmen. Mit einer knappen Geste erlaubte der Commander ihnen, sich wieder zu setzen und mit ihren Aktivitäten fortzufahren. Sofort war der Raum wieder von leisem Besteckklappern und einem vielfältigen Stimmengemisch gefüllt.

Ein Offizier war stehen geblieben. Es war Mira Spencer. Sie deutete mit einer einladenden Handbewegung auf den leeren Stuhl gegenüber.


»Wollen Sie mir Gesellschaft leisten, Commander No fragte sie lächelnd.

Es wäre dem Kaminoaner lieber gewesen, an einem leeren Tisch Platz zu finden, doch er fand keinen. ›Wieso gibt es hier keinen Captain's Table?‹ fragte er sich im Stillen. Natürlich war es nach dieser freundlichen Aufforderung sowieso kaum mehr möglich, abzulehnen, ohne den Ersten Offizier vor den Kopf zu stoßen, sogar öffentlich zu demütigen, was natürlich nicht in Joyas Absicht lag. Also nahm er der Frau gegenüber Platz.

Ein sehr junger Mensch (oder Angehöriger einer Spezies, die den Menschen zum Verwechseln ähnlich sah) trat herbei und nahm Haltung an. Der Commander musterte ihn kritisch. Er war extrem hellhäutig und hatte gelbliches Haar, was einen krassen Gegensatz zu Mira Spencers dunkelbrauner Hautfarbe darstellte.


»Was darf ich Ihnen bringen, Commander?« fragte der junge Mann.

»Viel Eiweiß, wenig Kohlenhydrate«, lautete die Antwort. »Dazu Wasser. Und stecken Sie Ihr Hemd in die Hose, Spaceman!«

Mit einem leichten Schrecken im Gesicht eilte der Kellner davon, um das Gewünschte zu bringen. Als er kurz darauf mit einem Tablett wiederkam, war der ordnugnsgemäße Zustand seiner Uniform wiederhergestellt.
Er brachte ein Fleischgericht, das Joya No nicht kannte. Vermutlich einheimische Küche: Die ›Galactic Dawn‹ hatte auf Sluis Van Vorräte aufgenommen. Der Geschmack war unspektakulär.


»Nochmals willkommen an Bord, Commander«, sagte Mira Spencer mit freundlichem Gesicht und prostete ihm mit ihrem Becher zu, der einen rötlichen Saft enthielt. »Ich beglückwünsche Sie zu Ihrem Kommando!«

»Danke«, sagte er nur und widmete sich wieder seinem Teller.

Nach etwa einer Minute sprach sie ihn abermals an:

»Hatten Sie die Möglichkeit, Sluis Van zu besuchen?«fragte sie.

»Nein.«
Abermals Schweigen.

»Wussten Sie, dass die ›Galactic Dawn‹ vom Imperium gebaut wurde und dann ein Piratenschiff war?« lautete kurz darauf ihr dritter Versuch, ein Gespräch zu beginnen.

»Ja.«

Nun gab sie es auf. Schweigend aß sie ihren Teller leer und bat dann um Erlaubnis, sich entfernen zu dürfen. Auch Joya No beendete seine Mahlzeit und suchte dann einen der wenigen Orte des Schiffes auf, die er während der Inspektion nicht in Augenschein genommen hatte: Sein eigenes Quartier.

Der Raum war nicht groß, aber immerhin größer als jede andere Kabine auf dem Schiff. Ein Quartier für sich alleine zu haben, stellte an Bord eines Kriegsschiffes ohnehin schon einen gewissen Luxus dar. Natürlich war der Raum so niedrig, dass No den Kopf einziehen musste. Es gab an Bord insgesamt nur wenige Bereiche, in denen er bequem stehen und gehen konnte. Wie erwartet, hing die Dusche viel zu tief, so dass die Körperpflege recht ungemütlich ausfiel. Wenigstens hatte man daran gedacht, dass er auf einem für Wesen durchschnittlicher Größe gefertigtem Bett unmöglich schlafen konnte. Eine Zwischenwand war herausgebrochen und ein zweites Bett an das Kopfende des ersten gestellt worden. Zusammen hatten sie eine ausreichende Länge. Joya No nahm sich vor, so bald wie möglich einige weitere Veränderungen vornehmen zu lassen. Mit diesem Gedanken schloss er die Augen.


[Sluis-System | Orbit über Sluis Van | FRG »Galactic Dawn« | Joya Nos Quartier] allein
 
Zuletzt bearbeitet:
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

- - - - - militärisch verschlüsselte Nachricht - - - - -
- - - - - - - - - - - - - - geheim - - - - - - - - - - - - - -
VON: Kommando der Sondereinsatzkräfte der Flotte der Neuen Republik
AN: Kommando der FRG 'Galactic Dawn'; Commander Joya No
BETREFF: Befehle
NACHRICHT: Mit sofortiger Wirkung wird die FRG 'Galactic Dawn' dem Kommando der Sondereinsatzkräfte der Flotte direkt unterstellt.
Verlegen Sie ihr Schiff unverzüglich in das Both-System und melden Sie ihre Ankunft an das Flaggschiff. Dort werden Sie mit weiteren Befehlen ausgestattet.
Schiff und Besatzung sind zum unmittelbaren Einsatz in Bereitschaft zu halten.

Gezeichnet
Commodore Wes Korus
Stellvertretender Befehlshaber der Sondereinsatzkräfte der Flotte

- - - - - / militärisch verschlüsselte Nachricht - - - - -

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

 
[Sluis-System | Orbit über Sluis Van | FRG »Galactic Dawn« | Joya Nos Quartier] allein

Joya No hatte noch nicht lange im Bett gelegen, als ein Signalton ihn weckte. Sofort war er hellwach, denn er hatte ohnehin nicht fest geschlafen: Das Gefühl, aus Eigennutz seine Pflichten zu vernachlässigen, indem er sich etwas Ruhe gönnte, hatte ihm dieselbe geraubt. Nicht zum ersten Mal. Schnell war er aus dem Bett und sogar geistesgegenwärtig genug, sich nicht den Kopf an der viel zu niedrigen Decke oder dem sinnloserweise direkt über dem Bett angebrachten Wandregal anzustoßen. Er griff zu dem Kommunikator, den er auf das Tischchen neben dem Bett gelegt hatte, und nahm mit einem Knopfdruck das Gespräch entgegen.

»Hier Ranis Xendu, Sir«, meldete sich sein Zweiter Offizier. »Wir empfangen soeben eine Mitteilung vom Kommando der Sondereinsatzkräfte.«

›Direkt von den SEK? Nicht vom Oberommando?‹ wunderte sich No im Stillen.

»Holo oder Audio?« fragte er, während er seine Uniform anlegte - aufgrund langer Übung sehr schnell und zugleich absolut korrekt.

»Weder noch, Sir. Nur eine kurze Textmitteilung. Sie ist verschlüsselt und an Sie persönlich adressiert.«

»Stellen Sie sie in mein Quartier durch«, ordnete der Commander an. Er nahm auf dem (für seine Statur viel zu kleinen) Schreibtischstuhl Platz und aktivierte den Holoemitter auf der Arbeitsfläche. Das Gerät bestätigte den Eingang der Nachricht, verlangte zunächst aber einen persönlichen Code, bevor es bereit war, sie in Klartext wiederzugeben. Nachdem No dieser berechtigten Forderung der kleinen silbergrauen Scheibe nachgekommen war, stellte diese den Text in Form blau flimmernder Lettern dar, die direkt über dem Schreibtisch schwebten. Wie erwartet, waren es die ersten Befehle der ›Galactic Dawn‹ nach dem Kommandowechsel.

- - - - - militärisch verschlüsselte Nachricht - - - - -
- - - - - - - - - - - - - - geheim - - - - - - - - - - - - - -
VON: Kommando der Sondereinsatzkräfte der Flotte der Neuen Republik
AN: Kommando der FRG 'Galactic Dawn'; Commander Joya No
BETREFF: Befehle
NACHRICHT: Mit sofortiger Wirkung wird die FRG 'Galactic Dawn' dem Kommando der Sondereinsatzkräfte der Flotte direkt unterstellt.
Verlegen Sie ihr Schiff unverzüglich in das Both-System und melden Sie ihre Ankunft an das Flaggschiff. Dort werden Sie mit weiteren Befehlen ausgestattet.
Schiff und Besatzung sind zum unmittelbaren Einsatz in Bereitschaft zu halten.

Gezeichnet
Commodore Wes Korus
Stellvertretender Befehlshaber der Sondereinsatzkräfte der Flotte

- - - - - / militärisch verschlüsselte Nachricht - - - - -


An Ruhe war jetzt natürlich nicht mehr zu denken, und Joya No hatte auch nicht die geringste Lust, seine kostbare Zeit mit etwas so Sinnlosem wie Schlaf zu verschwenden. Er verließ sein Quartier und marschierte zügig den Korridor entlang zum nächsten Lift, der ihn auf die Brücke bringen sollte. Noch im Gehen informierte er Mira Spencer und seinen Dritten Offizier Nok Nolboss darüber, dass sie sich ebenfalls dort einzufinden hatten.

Als seine Wachoffiziere versammelt waren, sagte No:


»Ich habe soeben unsere ersten Befehle empfangen. Die ›Galactic Dawn‹ wurde zu den Sondereinsatzkräften versetzt. Unser Ziel ist Bothawui, um uns mit dem Verband zu treffen und weitere Befehle abzuwarten.«

»Die Sondereinsatzkräfte!« sagte Mira Spencer mit einem gewissen Enthusiasmus. »Das ist eine große Ehre, um die so mancher Sie und uns beneiden wird, Sir!«

»Es heißt aber auch, dass mühevolle Zeiten auf uns zukommen«, fügte Nolboss hinzu. »Die SEK sind der Verband mit den meisten Feindberührungen, sie bekommen grundsätzlich die gefährlichsten und verlustreichsten Einsätze.«

Man hätte diesen Einwand natürlich als ein Zeichen dafür interpretieren können, dass der Gungan einen einfacheren, ruhigeren Einsatz vorgezogen hätte. Seine Personalakte besagte aber, dass Nolboss weder Schwierigkeiten noch Konfrontationen scheute und auch in Gefahrensituationen einen kühlen Kopf behielt. Bis er sich selbst ein Bild machen konnte, verließ sich Commander No allerdings lieber auf seine eigenen Eindrücke, und die waren nicht zuletzt von Nolboss' etwas tolpatschig wirkender Anatomie geprägt und von diversen gängigen Vorurteilen über die Gungans.

»Ich sehe die Versetzung vor allem als eine Gelegenheit an, uns zu beweisen«, erklärte der Kaminoaner und dachte dabei vor allem an seine nächste Beförderung. »Seit die Neue Republik wieder einen etwas festeren Stand hat und ernsthaft an Rückeroberung denken kann, stehen die Sondereinsatzkräfte an der Spitze der Offensive. Die Schlacht von Bothawui war sicherlich nur der Anfang. Offenbar sollen mit unserer Versetzung Verluste aus diesen Gefechten ausgeglichen werden, damit der Verband möglichst schnell wieder einsatzbereit ist. Ich zweifle nicht daran, dass man an diesen - militärisch nur mäßig bedeutenden, aber moralisch unschätzbar wertvollen - Sieg sofort anknüpfen will. Sie alle kennen ja die Gerüchte, was den weiteren Vorstoß angeht...«

Ja, sie alle kannten die Gerüchte. Jeder Schwätzer in der Republik (und wahrscheinlich auch im Imperium) schien andere ›zuverlässige Insiderinformationen‹ zu haben und stellte eigene Theorien auf, welches System das nächste Ziel sein würde. Die Größenwahnsinnigsten forderten, nun direkt zur Rückeroberung von Corellia und Coruscant zu schreiten oder sogar einen Angriff auf Bastion zu unternehmen, um das Imperium zu enthaupten. Natürich war das völliger Blödsinn, was jedem klar war, der ein wenig Ahnung von der Kriegskunst hatte. Joya No hielt einen Angriff auf Malastare, Bogden oder Taanab für wahrscheinlich, da dies strategisch wichtige Welten waren, von denen aus sich ein gutes Stück bedeutender Hyperraumrouten kontrollieren ließ. Hätte man ihn gefragt, so hätte er zu einer Großoffensive gegen das Mustafar-System geraten, denn von dort aus konnten die Imperialen ungehindert im Rücken der Republik operieren. Aber ihn fragte natürlich niemand, und da es bisher keine offiziellen Stellungnahmen gab, blieb das nächste Ziel reine Spekulation.

»Wohin es auch gehen mag, wir werden dabei sein«, fuhr er fort. »Unter diesen Umständen muss ich natürlich erwarten, dass jeder an Bord seine Bemühungen nochmals verdoppelt. Um bei den Sondereinsatzkräften bestehen zu können, müssen wir Höchstleistungen bringen und noch das Letze aus der ›Galactic Dawn‹ herausholen. Also tun Sie was auch immer nötig ist, um noch vor unserer Ankunft im Bothan-Sektor volle Einsatzbereitschaft zu gewährleisten. Ich erwarte und verlange nur Ihr Bestes! - Lieutenant-Commander Xendu

»Habe die Sprungkoordinaten schon programmiert, Sir«, triumphierte der Sluissi, der sich bislang noch nicht an dem Gespräch beteiligt hatte.

Joya No war aufrichtig beeindruckt.


»Sehr gut, Nummer Zwei. So und nicht anders will ich das haben. Also los, bringen Sie uns nach Bothawui!«

»Aye-aye, Sir!« kläffte Xendu und rief der Brückenmannschaft die nötigen Befehle zu.

Der Sternenhimmel vor den breiten Sichtfenstern verzerrte sich zu weißen Linien und ging dann in das blau gleißende Wabern des Hyperraums über, als die ›Galactic Dawn‹ die normal-physikalische Realität verließ und aus dem Sluis-System verschwand.


[Hyperraum | Beim Verlassen des Sluis-Systems | FRG »Galactic Dawn« | Brücke] mit den Kommandooffizieren (NPCs)
 
Zuletzt bearbeitet:
[Orbit um Sluis Van | Werftanlagen | Gänge] NR Offiziere, Lt. Cmdr. Antilles, Lt. Cmdr. Shawn, Werftarbeiter

"Es ist schön sie wieder im aktiven Dienst begrüßen zu dürfen, Commander." Finley kommentierte die Begrüßung von Lieutenant Commander Shawn mit einem Nicken. Der schlacksige Offizier reihte sich links neben Lewis ein, der gerade von dem Verantwortlichen der Werft Captain Yag'ez auf dem Weg zu seinem Schiff war.
Wenn alles so lief wie es sich der zukünftige Fregattenkapitän von Lianna vorstellte, würde sich seine Crew schon auf dem Schiff befinden.
Sein XO Craig Antilles flankierte ihn rechts. Craig war ein alter Haudegen. Erfahren mit allerlei Schiffstypen und mit allen Wassern gewaschen. Außerdem ein alter Freund von Lewis. Es konnte nur gut sein ihn mit an Bord zu haben.


"Ich hoffe sie haben sich um die beiden Grek Klasse Shuttles für die "Aurora" gekümmert, Lieutenant Commander. fragte Antilles den Flottenoffizier herausfordernd. Dieser fing sofort an bejahend loszubrabbeln, aber Finley hörte den beiden nur mit einem halben Ohr zu. "Aurora". Die werksneue Nebulon-B Fregatte sollte sein erstes Kommando seit drei Jahren sein. Es sollte das erste Mal sein, dass er seit drei Jahren wieder aktiv in der Flotte diente. Es war kein leichter Abschied daheim auf Lianna gewesen.
Dabei hatte er sich auf eigenen Wunsch von der "Observer" nach Lianna versetzten lassen. Seinen Kindern und Elly zuliebe.
Zumindest war er froh, dass ihn es wahrscheinlich härter treffen würde als seine Familie. Die waren in der Hinsicht fast schon abgebrüht.
Doch er würde sie nichtsdestotrotz vermissen. Jetzt galt es nach vorne zu sehen.

Er hatte ein brandneues Schiff und eine komplett neue Crew. Das Flottenoberkommando hatte ihm freie Hand gelassen, was die Besatzung der "Aurora" betraf. Und in dem Punkt schockte er sie gleich doppelt. Nicht nur, dass Lewis sich eine rein menschliche Crew ausgesucht hatte. Ein großer Teil der Crew waren auch noch Frischlinge. Rookies. Anfänger. Zwar mit Bestnoten und Topleistungen auf ihren Gebieten aber dennoch Jungs und Mädels ohne große Erfahrung. Trotz allem ließ ihn die Flotte gewähren und gab ihm fast Jeden, den er wollte.
Andernfalls hätte Admiral Poulsen ihn ja auch einfach auf Lianna weiter Studenten und angehende Offiziere unterrichten lassen können.

Das Dreiergespann näherte sich der großen Dockanlage. Nun konnte man das neue Schiff in seiner vollen Pracht sehen. Der Rumpf glänzte in einem hellen grau. Man hätte es locker mit weiß verwechseln können. Die im Schatten liegenden Teile des Schiffes wurden durch Scheinwerfer von außen und den Lichtern innen erhellt.
"Das ist die "Aurora" Commander. Ihr neues Schiff. Sie ist mit neuster Technologie ausgestattet. Ich bin mir sicher, sie wird ihrem guten Ruf gerecht, Sir." sagte Lieutenant Commander Shawn in einem Ton, der zeigte wie stolz er war.
"Das wird sie bestimmt, Lieutenant Commander. Antilles, wie ist der Ladestatus?" Lewis wandte sich an seinen XO. "Wir sind sogut wie abflugbereit, Sir."
Finley nickte und betrat die Luftschleuse zu den oberen Decks der Fregatte. Er und sein XO grüßten Lieutenant Commander Shawn zum Abschied noch militärisch, ehe sie das neue Schiff betraten. Auf jenem wusste jeder Bescheid. Die Crewmitglieder, die den beiden in den polierten Gängen entgegen kamen, grüßten engagiert und gingen weiter ihren Tätigkeiten nach.
Antilles bot ihm an zuerst die Kapitänskajüte aufzusuchen, doch er wollte erst einmal auf die Brücke. Seesack hin oder her.

"Craig. Wenn wir zum Jungfernflug aufgebrochen sind möchte ich die leitenden Offiziere und das Brückenteam im Versammlungsraum vor der Brücke haben. Wir sollten den Grundstein für eine gute Zusammenarbeit legen." meinte er im Gehen kurz bevor er die Brücke betrat. Lieutenant Commander Antilles grinste seinen alten Freund kurz an und tippte etwas in sein Datapad.

Vor Lewis und Craig öffnete sich jetzt die Doppeltür zur Brücke der Nebulon-B Fregatte. Sie war geräumiger als die seines letzten Kommandos. Angenehm. Und die Brückencrew war schon bei der Arbeit. Craig machte sofort einen Schritt nach vorne.
"Befehlshabender Offizier an Deck!" Seine feste, laute Stimme erfüllte den Raum, sodass selbst der hinterste Ensign erschreckt hochfuhr.
Lewis ging den Mittelgang vor. Vor den Panoramafenstern waren dicke Durastahlpanzer nach unten gefahren, die sonst im Falle eines Lecks vor den eisigen Temperaturen, dem Druckausgleich und dem Sog des Vakuums schützen sollten. Der Blick auf die Sterne und Sluis Van blieb ihnen also erst einmal verwehrt.
"Stehen sie bequem." Er nickte und verschränkte die Arme hinter dem Rücken.
Einige der Offiziere kannte er noch aus den Akten. Hinter der Sensorik Konsole dort vorne stand Lieutenant Jackie Raymond. Sie war ebenfalls von Lianna. Und der junge Mann direkt neben ihm an dem Pult für die taktische Karte war Lieutenant Liam Kaito.


"Meine Damen und Herren. Schotts hochfahren, wenn ich bitten darf." Irgendwo hinter den Kontrollen hörte er ein "Sir" und vor ihm erhoben sich langsam die mächtigen Durastahlplatten. Das Weltall wurde sichtbar. Es bot sich ein Anblick der die gesamte Brückencrew für einen Moment in ihren Bann zog. Finley sah vorfreudig zu seinem ersten Offizier Craig Antilles hiüber, der ihm einen vielsagenden Blick zuwarf.

"Fahren sie die Maschinen hoch. Komoffizier..." Finley suchte einen Moment im Raum als eine Hand weiter hinten hoch ging. "Hier, Sir!" rief Lieutenant Raymond enthusiastisch. "... holen sie uns Startfreigabe. Wir machen uns auf die Reise!"

Als die Antriebe und Maschinen der "Aurora" hochfuhren machte sich bei einigen Offizieren Jubel breit. Einige klatschten in die Hände während andere Jubelrufe von sich gaben. Commander Lewis Finley lächelte siegesgewiss.

[Orbit um Sluis Van | Werftanlagen | FRG "Aurora"] Brückencrew
 
Zuletzt bearbeitet:
[Orbit um Sluis Van | Werftanlagen | FRG "Aurora"] Brückencrew

Die Verbindungsgänge und Streben, mit denen die Fregatte innerhalb der Werftanlage in Position gehalten wurde, fuhren zurück und ließen die "Aurora" nun frei im Raum schweben. Lieutenant Kaito, der leitende Navigationsoffizier des Schiffes, stabilisierte die gut 300 Meter lange Fregatte im Dock und legte einen Kurs in den freien Orbit um Sluis Van fest.

"Alle Systeme sind voll funktionstüchtig, Sir." rief ihm sein XO über einige Konsolen und Schirme hinweg entgegen.

"Wir haben Startfreigabe. Captain Yag'ez lässt sie Grüßen, Commander." Meldete Komoffizierin Raymond aufbrausend. Das weiß, graue Schiff schob sich nun mit einer feierlichen Gelassenheit aus dem Dock heraus. Erst jetzt wurde der Planet Sluis Van vollständig für die Brücke sichtbar. Der eher triste Planet war eines der Produktionszentren für die Flotte und das Sternenjägercorps. Und dank der günstigen Lage hinter Sullust und Eriadu auch weitgehend vor imperialen Übergriffen gefeit. "Lediglich über Mustafar ließe sich ein imperialer Angriff einrichten. Wenn auch nur durch viele koordinierte kurze Hyperraumsprünge. Die Langstreckensensoren würden eine Flotte dort schnell entdecken." ging es dem Commander durch den Kopf. Dann trat er an seinen ersten Offizier heran, der etwas stoisch aus dem Panoramafenster blickte.

"Ist was bestimmtes. Oder warum starren sie so in das All, als hätten sie ein Gespenst gesehn." Finley betrachtete seinen XO abschätzend. "Oh, ich mache mir nur Gedanken wegen der Sache auf Denon. Sir, sie haben mir den Einsatzbefehl zukommen lassen. Die zweite Flotte sammelt sich bei Bothawui." Antilles sprach nicht etwa mit angespannter oder gar verunsicherter Stimme. Er klang gefasst und ruhig wie immer. Wahrscheinlich war er das einfach auch. Er hatte schon genug mitgemacht um dem Tod ins Auge blicken zu können, ohne dabei winselnd das Weite zu suchen.
"Und genau das ist unser Ziel. Denon hat uns im Augenblick nicht zu interessieren. Vor der Crew will ich am besten kein Wort davon hören." Lieutenant Commander Antilles nickte bloß nachdenklich.
Mittlerweile hatten sie sich ein gutes Stück von dem Planeten entfernt und befanden sich außerhalb des Gravitationsfelds von selbigem. Ein Hyperraumsprung war somit möglich.
Die Crew war gut gelaunt, das Schiff neu und die Vorräte prall gefüllt. Lieutenant Kaito drehte sich in seinem Stuhl zu Lewis um und stellte ihm eine herausfordernd klingende Frage.


"Wo soll es denn zuerst hingehen, Sir?" Der Coruscanti grinste verschmitzt. Sie mussten nach Bothawui und Finley hatte keine große Lust einen Umweg um Zhar und Rodia zu machen. Er beschloss die direkte Route über Naboo und Druckenwell zu nehmen.
Das würde nicht so viele einzelne Sprünge erfordern.
Und in dem imperialen Territorium zwischen den beiden Republikwelten hatte es nie Schwierigkeiten gegeben, was Hyperraumreisen betraf.


"Wir fliegen nach Bothawui und treffen uns mit Admiral Poulsens zweiter Flotte. Dabei würde ich vorschlagen wir fliegen über Naboo und Druckenwell, Lieutenant Kaito." Lewis erwiderte das Grinsen des jungen Mannes, der anfing anerkennend und abschätzend zu nicken. Wahrscheinlich rief er sich gerade ins Bewusstsein, dass dabei imperiales Hoheitsgebiet zu durchqueren war. Aber dann wandt sich der Rookie wieder seinen Schirmen und Karten zu.

Wenig später befand sich die NR "Aurora" im Hyperraum. Sie würden erst über Eriadu aus dem Hyperraum fallen und dann Kurs auf Naboo nehmen. Finley sah seinen alten Freund und neuen XO an.


"Wenn wir nach Bothawui fliegen. Und sich dort die zweite Flotte versammelt. Dann wüsste ich nur ein mögliches Ziel." Sein gegenüber musste kurz überlegen, weitete dann aber die Augen.

"Corellia?" hauchte Antilles beinahe.

[Hyperraum nach Naboo | FRG "Aurora" | Brücke] Brückencrew
 
[Sluis Van | nördliche Hemisphäre | Red Fields Naval Station | Exerzierplatz] Cdr Irons

"Melde: Gruppe 'Blau' hat Übung weisungsgemäß beendet und ist vollständig wieder angetreten, Ma'am!" Die Stimme des Bericht erstattenden Ensigns klang müde und vermutlich war er das auch. Verwunderlich wäre es nach fast zehn Stunden dauerhaftem Exerzieren zumindest nicht gewesen. Dennoch, Mitgefühl hatte er nicht zu erwarten. Niemand hier hatte das, denn zu humanes Auftreten des Kommandanten verführte Mannschaften und Unteroffiziere lediglich zu nachlässigem, respektlosem Verhalten. Und nichts hasste die rothaarige Frau in der absolut perfekt sitzenden Uniform der neurepublikanischen Streitkräfte so sehr wie die Abweichung von der vorgegebenen Norm. Aus Unordnung oder gar Chaos konnte niemals etwas Dauerhaftes entstehen, klare Strukturen hingegen boten Stabilität, Sicherheit und Schutz – zumindest solange, wie es keine gesellschaftlichen Querschläger gab. Die galt es zu finden, unschädlich zu machen und damit konnte genau hier begonnen werden: Auf dem weitläufigen Gelände einer planetaren Flotten-Basis, errichtet primär für die erste Ausbildung der Schiffsbesatzungen, welche aufgrund der begrenzten Platzes an Bord im Orbit nicht vorgenommen werden konnte. Elementare Dinge wie die korrekte militärische Ausdrucksweise, aber auch die altehrwürdigen Traditionen der Raumfahrt mussten neuen Rekruten nachhaltig vermittelt werden – nur dass die aktuell unterhalb der kleinen Anhöhe Vorbeimarschierenden keine grünen Frischlinge mehr waren, sondern teilweise durchaus erfahrene Veteranen. Aber selbst die konnten in nur allzu gewohnte, unsäglich zivile Verhaltensmuster zurückfallen, besonders in einer politischen Umgebung wie der Sluis Vans. Demokratie und falsch verstandene Meinungsfreiheit schienen hier schon fast mit der Atemluft verbreitet zu werden und bereiteten dem Captain der 'Deliverance' seit dessen Ankunft bittere, aber gleichzeitig gut verborgene Magenschmerzen. Ja, das Imperium war ein Unrechtsstaat – jedoch ein gut funktionierender. Die Neue Republik hingegen … Disziplinlosigkeit wohin man blickte. Vor einigen Tagen noch hatte die Militärpolizei allen Ernstes einen Spice-Dealer vom Eingang des Geländes verjagen müssen. Bezeichnend. Bezeichnend auch, dass es sich bei diesem Subjekt um irgendein Alien gehandelt hatte. Irgendeines. Bei nichtmenschlichen Kulturen pflegte Elizabeth Irons wenig zu unterscheiden.

Genauer betrachtet tat sie das eigentlich auch bei ihrer eigenen Spezies nur sehr selten. Der noch immer weitere Befehle erwartende Ensign war ihr beispielsweise vollkommen unbekannt und konnte das auch bleiben.
"Gut. Fünf Minuten Ruhepause, dann wiederholen Sie das Ganze. In Ihrem eigenen Interesse wohlgemerkt mit einer Geschwindigkeit, die mich vergessen lässt, dass die blaue Gruppe bisher mein Favorit für die noch einzuteilende Nachtwache ist. Wegtreten." Wie erwartet traf diese Anordnung weder auf besondere Gegenliebe noch sonderlich viel Verständnis. Die Reaktion eines gerade erst graduierten Akademieabgängers war ihr allerdings herzlich egal, so wie es auch der Ratschlag eines Admirals gewesen wäre. Die meisten Republikaner waren eben zu … weich für diesen Krieg, nicht umsonst hielt das Imperium trotz eines großangelegten Vormarsches noch immer so viele Welten. HoloNet und klassische Flimsiplast-Zeitungen schienen sich förmlich im Großreden des Sieges bei Denon übertreffen zu wollen, aber in Wahrheit bedeutete dieser "Verlust" der Neuen Ordnung nur so viel wie ein Nadelstich einem wildgewordenen Reek. Niemand konnte das so gut wissen wie Commander Irons, ehemals Lieutenant Commander Irons in den Diensten Seiner Majestät. Würde das Oberkommando nicht allzu bald eine wesentlich ergebnisorientiertere Doktrin herausgeben - wovon nicht auszugehen war -, war kein Frieden in Sicht, denn der Feind verhandelte nicht mit "Terroristen", besonders nicht mit deutlich unterlegenen. Für das angestrebte Kräftegleichgewicht in der Galaxis wäre die verstärkte Produktion von Sternenzerstörern und ähnlichen Großkampfschiffen notwendig gewesen, nicht der Bau fliegender Aquarien. Allein schon die Erinnerung an die Berichte vom Stapellauf der MC102-Klasse, dieser absolut unästhetischen Widerwärtigkeit von einem Kreuzer, ließ sie erschauern.

Ebenso wie der in ihrem Rücken mit ätzend melodiöser Stimme vorgebrachte Einwand.
"Eine Nachtwache inmitten einer militärischen Anlage auf einem als vollends sicher eingestuften Planeten, Commander? Das erscheint selbst mir überflüssig und ich gelte schon als übervorsichtig." Ein nur mühsam beherrschter Blick über die Schulter bestätigte dem Kommandanten, dass lediglich ein Alien die Dreistigkeit besitzen konnte, erteilte Befehle in aller Öffentlichkeit zu hinterfragen und sei es in einem noch so bemüht freundlichen Tonfall, verbunden mit einem unnatürlich sanften Gesichtsausdruck. Das rothäutige Wesen - wohl ein Togruta – deutete einen Salut an, wobei sich seine beiden Kopfschwänze auf geradezu ekelerregende Weise bewegten. "Lieutenant Commander Ahaak Ni, Ihr neuer XO. Man teilte mir im Kasino des Stützpunktes mit, Sie seien jeden Tag hier anzutreffen." XO, XO, XO. Nur diese beiden Buchstaben hatte der Geist Elizabeth Irons' wirklich registriert und echote sie nun unbarmherzig durch ihre Gedanken. Jenes … Etwas sollte ihr Stellvertreter, ihr wichtigster Untergebener sein? Es konnte sich hier nur um einen schlechten Scherz handeln. Ja, natürlich, die anderen Offiziere in der Basis hatten sowieso schon seit einer Woche immer … Nein, der Nicht-Mensch meinte es tatsächlich ernst. Er schien wirklich als ihr Erster Offizier fungieren zu sollen. Ein Wachhund also, extra abgerichtet von den verantwortlichen Stellen. Das sah der Neuen Republik ähnlich. In Gedanken bereitete sie schon einmal einen Antrag auf Versetzung des … Subjekts vor, während sie es mit nur mühsam unterdrücktem Zorn auf die ersten bereits gemachten Fehler hinwies: "Dann informierte man Sie im Kasino hoffentlich auch darüber, dass ich Wert auf korrekte Umgangsformen lege. Einen derart schlampig ausgeführten Gruß hätte ich noch nicht einmal in der Grundausbildung erwartet, vom Untergraben der Autorität des Vorgesetzten ganz zu schweigen. Wenn ein entsprechender Vermerk in der Personalakte nicht Ihr großes Ziel ist, sprechen Sie nie wieder derart respektlos mit mir, ist das klar? Ich hoffe es, denn Wiederholungen sind nicht meine größte Stärke. Im Übrigen ist die Einteilung der Nachtwache eine rein disziplinarische Maßnahme, die Crew - zu der übrigens auch Sie gehören - soll wissen, was sie im Fall ineffizienter Arbeit erwartet: Eine Bestrafung."

Den solchermaßen Gescholtenen schien die Kritik in keiner Weise zu berühren, er nickte nur unverbindlich und trat direkt neben den Captain, blickte den kleinen Hügel herunter. In der sich kilometerweit erstreckenden Ebene paradierten geschlossene Formationen, bestehend aus den ehemals imperialen Crewmen der 'Deliverance', auf und ab, schwenkten, standen still, vollführten Kehrtwenden. "Disziplinarstrafen und Exerzieren … Ich muss Ihnen nicht mitteilen, Ma'am, dass derartige Methoden der Truppenführung schon seit Jahren an den Akademien nicht mehr gelehrt werden?" "Nur an den Akademien, die Sie kennen. Wer nicht einmal in der Lage ist, im Gleichschritt zu marschieren, wird auch die hochkomplexen Elemente eines Schlachtschiffes kaum begreifen. Der durchschnittliche Soldat ist grundsätzlich dumm, faul und überdies ersetzbar, Lieutenant Commander. Erst die Zurückstellung der persönlichen Bedürfnisse für das größere Ganze, das Aufgehen in der Masse, macht ihn zu einem nützlichen Teil der Streitkräfte. Falls Sie anderer Meinung sind … bitte, es steht Ihnen frei, sich mit Einzelnen dort unten vertraut zu machen. Letzten Endes jedoch werden auch Sie mir zustimmen, dass der Großteil aus geistlosen Geschöpfen besteht, die geradezu um eine harte Hand betteln, welche ihrem Leben einen Sinn gibt. Verschwenden Sie aber nicht zu viel Zeit mit ihnen, morgen früh steht eine Inspektion der Reparatur-Arbeiten am Schiff an."

[Sluis Van | nördliche Hemisphäre | Red Fields Naval Station | Exerzierplatz] Cdr Irons & LtCdr Ni
 
[Sluis-System | nahe der Raumwerften | BR-23-Kurierschiff] Cdr Irons & weitere Offiziere

" … sind erst circa 49 Prozent des zugesicherten Proviants eingetroffen, das technische Personal bemängelt außerdem weiterhin das Fehlen wichtiger Ersatzteile. Unter diesen Umständen wird eine vollständige Einsatzfähigkeit meinen Berechnungen nach drei Tage später wiederhergestellt sein als ursprünglich angenommen und …" So wie sie unsicher begonnen hatte, versiegte die Stimme des ohnehin ziemlich nervös wirkenden Ensigns wieder, als er registrierte, dass die Angesprochene ihm gar nicht zuhörte. Oder ihn schlicht nicht beachtete, im Falle von Commander Irons konnte man sich dessen nie ganz sicher sein, selbst als Offizier nicht. Natürlich kannte man als Ex-Imperialer ein solches Verhalten nur zu gut von ehemaligen Vorgesetzten, aber die waren sowieso bestenfalls gefürchtet, schlimmstenfalls verhasst gewesen – so wie der jetzige Captain auch. Ein Umstand, an den die rothaarige Frau nicht allzu viele Gedanken zu verschwenden schien, zumindest nicht äußerlich. Angetan mit der stets korrekt sitzenden Uniform der neurepublikanischen Streitkräfte stand an sie an einem der Sichtfenster der Fähre, die Arme hinter dem Rücken verschränkt, den Blick auf die näher kommenden Werften im Orbit Sluis Vans gerichtet. Mächtig hingen die Anlagen im Raum, ließen jedes passierende Schiff winzig und gänzlich unbedeutend wirken. Hunderte, wenn nicht gar tausende Transporter oder Frachter umschwirrten den Motor einer gigantischen Kriegsmaschinerie, drohten im schier unendlichen Verkehr offenbar jeden Moment miteinander zu kollidieren und taten es doch nicht, gesteuert von einem hochpräzisen, nimmermüden System der Logistik. Jeder Pilot kannte seine Route, seine Aufgabe und deren Dringlichkeit für das an allen Fronten kämpfende Militär, konnte sich als winziger Teil des Widerstands gegen die Tyrannei des Imperiums verstehen. Auch der Mann im Cockpit des BR-23 wollte pflichtbewusst das ihm zugewiesene Ziel anfliegen, wurde daran aber durch eine herrische Stimme aus dem Passagierabteil gehindert: "Petty Officer, drehen Sie noch eine Runde um das Dock. Die neu zu uns Gestoßenen möchten sicherlich sehen, was sie erwartet."

Folgsam beschrieb das Shuttle eine Kehre, um den Insassen eine möglichst lange Betrachtung der zukünftigen Wirkungsstätte zu ermöglichen. Und dann kam sie in Sicht. Nur spärlich beleuchtet von diversen Scheinwerfern ruhten 600 Meter massiven Durastahls in den Halterungen der Werft, ließen die dort arbeitenden Mechaniker winzig, unwichtig erscheinen. Dellen und kleinere Krater in der Außenhaut zeugten von der Erfahrung dieses riesigen Veteranen, ein abblätterndes Hoheitszeichen der Alten Republik am Bug deutete auf frühere, längst vergangene Dienste in den Streitkräften eines Senats hin. Elizabeth Irons entging die historische Kontinuität ihres Kommandos nicht, als sie von der Scheibe zurücktrat, um den restlichen Anwesenden die Gelegenheit zu einem Blick zu geben. Während sich die ehemaligen Imperialen dabei zufriedenstellend zurückhielten, nutzen die nichtmenschlichen Offiziere einen solchen Moment natürlich zum stumpfen Gaffen. Aliens waren eben doch nicht mehr als bessere Tiere, egal was die neurepublikanischen Medien verbreiteten. Nach ihren Namen zu fragen oder selbige gar zu behalten war demnach reine Zeitverschwendung. Für den Kontakt mit diesen … Wesen war immerhin Lieutenant Commander Ni zuständig – der ebenfalls ehrfürchtig aus der Fähre heraus starrte, wie der Captain innerlich triumphierend feststellte, bevor er zu einigen informierenden Worten anhob: "Vor Ihnen, meine Damen und Herren, liegt die Deliverance, vormals Liberator und Intrepid. Wie den Meisten sicherlich nicht entgangen ist, hat dieser Kreuzer der Dreadnaught-Klasse bereits bessere Tage erleben dürfen, aber das sollte von Ihnen allen absolut nicht zum Anlass genommen werden, den Dienst an Bord als Bestrafung zu empfinden. Vielmehr werden Sie und Ihre Untergebenen eine der wohl längsten Traditionen der gesamten Flotte weiterführen – mit dem Respekt, der dem Schiff zusteht. Denn sollten mir beleidigende, verächtliche oder ähnlich negativ geartete Kommentare den Zustand Ihres Arbeitsplatzes betreffend zu Ohren kommen, wird den Urheber auch der Status als Offizier nicht vor dem Arrest bewahren. Sorgen Sie in Ihren Abteilungen also für die nötige Disziplin, andernfalls werde ich sie notfalls mit Gewalt wiederherzustellen wissen. Das wäre vorerst alles, genaue Anweisungen für die bevorstehende Übung werden Sie im mir angemessen erscheinenden Moment erhalten. Pilot, wir können landen."

Dem zuletzt erteilten Befehl gemäß reduzierte der angesprochene Petty Officer den Schub der Fähre, um sie unter das Dock steuern zu können. Aus dieser Position heraus musste er nur noch in einen fast senkrechten Steigflug übergehen, der das ausschließlich mit Offizieren beladene Gefährt in den ventral angebrachten Hangar der 'Deliverance' brachte. Bedächtig glitt das BR-23 über die dort aufgereihten BTL-A4 Y-Wings der neuerdings an Bord stationierten 'Gray Squadron' hinweg, manövrierte etwas und setzte dann mit knirschenden Kufen ein wenig zu unsanft für Commander Irons' Geschmack auf. So unsanft, dass sie einen begleitenden Ensign während des Ausstiegs direkt mit der Bestrafung der Shuttle-Crew beauftragte. Ihre Untergebenen hatten stets nur das Beste zu leisten und es in diesem Fall ganz offensichtlich nicht getan, eine einfache Landung sollte immerhin zu ihrem Standard-Repertoire gehören. Ebenso wenig die Laune des Captains verbessern konnte eine im Vorbeigehen vorgenommene nähere Betrachtung der erst unlängst überstellten Jagdbomber von Koensayr Manufacturing. Vollkommen überholt und zudem noch so ekelerregend … rebellisch. Allein schon das gesamte improvisierte Äußere schrie förmlich nach Untergrund, Aufstand, Insurrektion. Angewidert von den 12 Missgeburten demokratischer Ingenieurskunst durchquerte die Ranghöchste des Schiffs mit weit ausgreifenden Schritten die Landebucht, gefolgt von der aus Aliens und anderen Speichelleckern bestehenden Traube. Als sie den Turbolift betrat und ihm als Ziel die Brücke nannte, bemerkte sie mit einem zufriedenen Lächeln, dass alle im Hangar arbeitenden Crewmen - selbst die gerade erst hierher versetzten Nichtmenschen - einen weiten Bogen um sie geschlagen hatten. Offenbar gab es auch erfreuliche Entwicklungen zu vermelden.

[Sluis-System | Raumwerften | DRD Deliverance | Turbolift] Cdr Irons & weitere Offiziere
 
[Sluis-System | Raumwerften | DRD Deliverance | Quartier des Kommandanten] Cdr Irons

Distinguished Service Award, Outstanding Conduct Medal, Heart Of Freedom, Commendation For Conspicuous Gallantry, Navy Star First Class … Ein ganzes Jahrhundert gebannt auf wenigen Zentimetern, konserviert für kommende Generationen. Zierliche Finger strichen über jede einzelne der unzähligen Auszeichnungen. Haut berührte behutsam, fast schon scheu, das rostige Metall. Nie lange genug, um die strafende Aufmerksamkeit der nimmermüden Besitzer zu wecken. In erhabener Haltung blickten sie von ihren altmodischen Ölgemälden auf den Betrachter herab, schienen jede seiner Entscheidungen zu bewerten – und als minderwertig im Vergleich zu den eigenen Taten abzutun. Niemand konnte sich mit Namen wie Danna Foss oder Nylt Sabis messen. Niemand. Die vor den überlebensgroßen Portraits winzig wirkende Frau wusste das. Sie hatte die Akten ihrer Vorgänger gelesen, nein, verschlungen. Immer und immer wieder. So oft, dass ihr jede Kleinigkeit, jedes noch so unwichtige Detail der Biographien geläufig war. Wie Vice Admiral Foss die Black Scar-Piraten mit dem nach ihm benannten Manöver - einer genialen Kooperation zwischen Bodentruppen und Flotte – nach monatelanger Jagd im Minos Cluster zerschlagen hatte. Wie Commodore Sabis die Blockade der Hutten bei Ryloth mit nur zwei Schiffen im Handstreich gebrochen und der hungernden Bevölkerung die lang ersehnte Erlösung in Form von Versorgungsgütern gebracht hatte. Wie Captain Harlow den Fralideja-Aufstand von Mustafar praktisch im Alleingang niedergeschlagen und zudem die Rädelsführer lebendig der imperialen Gerichtsbarkeit übergeben hatte. All das war ihr bekannt. All das führte ihr jeden Tag die Sinnlosigkeit ihres beschränkten Tuns vor Augen.

Elizabeth Irons wandte sich von den unerträglich bohrenden Blicken der Vergangenheit ab. Sie konnte sie nicht ertragen. Egal was sie getan hatte, egal was sie noch tun würde … es würde niemals der Tradition des Schiffes gerecht werden. Der Tradition, die in diesem Raum ihren Kulminationspunkt fand: Ehrungen längst vergangener Tage zierten die Wände, den fast schon antiken Schreibtisch, selbst die Tür zum Sanitärbereich trug das Emblem der altrepublikanischen Outer Rim-Flotte. Fast schien es, als würde das gesamte Quartier förmlich den Geist früherer, besserer Jahre atmen. Die derzeitige Bewohnerin hasste diesen Ort. Sie hasste ihn von ganzem Herzen – und veränderte ihn dennoch nicht. Es wäre irgendwie … falsch gewesen. Die Auszeichnungen stellten nicht nur einen Teil der 'Deliverance' dar, sie waren die 'Deliverance'. Ihre Vergangenheit, ihre Gegenwart, vielleicht auch ihre Zukunft. Beraubte man sie der Zeugnisse ihrer Kämpfe, beraubte man sie ihrer Seele. Auch wenn ein Schiff letztendlich natürlich nur ein Ding war, konnte der Commander das "Gefühl" des Verlusts auf bizarre Weise nachempfinden. Die Umstände hatten aus der Tochter eines imperialen Gouverneurs einen Offizier der Neuen Republik gemacht. In gewisser Hinsicht war ihr ebenfalls ein Abschnitt des Lebens genommen worden und das war niemandem zu wünschen, selbst einem Schweren Kreuzer der Dreadnaught-Klasse nicht. Also blieb die Einrichtung des Quartiers so, wie sie ursprünglich war und drückte weiterhin empfindlich auf das Gemüt des Captains. Niemand, am allerwenigsten die einfachen Crewmen, durfte sie in einem solchen Zustand sehen. Nur hier gestattete sie sich Momente der Schwäche und das musste auch so bleiben. Deshalb stand selbst bei regulärem Betrieb das unangekündigte Eintreten unter schwerster Strafe, was das zaghafte Klopfen an der Tür erklärte. Nach einem kurzen Moment des Sammelns und einer ebenso raschen Korrektur der Frisur wurde dem Wartenden - irgendein Petty Officer der Kommunikation, dessen Rang eine nähere Bekanntschaft unnötig machte - Einlass gewährt. Er grüßte überraschend korrekt und überreichte einen Bogen beschriebenen Flimsiplasts.
"Das kam soeben vom Sektor-Kommando rein, Ma'am. Höchste Dringlichkeitsstufe." Mit einer geistesabwesenden, fast schon wegwerfenden Bewegung entließ ihn die Empfängerin, bereits vertieft in den Inhalt der Mitteilung - bevor sie wie von der Sandwespe gestochen hochfuhr und eilends die persönliche Unterkunft verließ.

Corellia also. Die Neue Republik hatte allen Ernstes vor, Corellia anzugreifen. Im Kopf Commander Irons' überschlugen sich die Schlussfolgerungen, ausgelöst vom soeben erhaltenen Marschbefehl. Durch ihn mussten die Bemühungen an Bord verdoppelt, ach was, verdreifacht werden. Gedanklich nahmen die Schichtpläne vor ihrem inneren Auge bereits Ausmaße an, die der Besatzung kaum gefallen konnten - und die sie dennoch durchsetzen würde. Nicht, dass ihr am Schicksal des Planeten sonderlich viel gelegen hätte. Er war mit großer Wahrscheinlichkeit gut befestigt und sein einziger Wert - die Werften von CEC – würde von den Imperialen lieber eigenhändig zerstört werden, als ihn den Befreiern zufallen zu lassen. Vermutlich hatte der entsprechende Senator im Kongress - Namen aufgedunsener Politiker fanden niemals den Weg in das Gedächtnis der Rothaarigen - seiner Heimatwelt wiederholt eine gewisse Symbolik zugesprochen, die Rückeroberung gefordert und das Militär war natürlich eingeknickt. So lief es immer. Anstatt als sowieso tragendes Element des Staates die Führungsrolle zu beanspruchen, buckelten die Streitkräfte vor Leuten, die im Imperium für ihre mehr als dreisten Äußerungen über die bewaffneten Organe bestenfalls mehrere Jahre Internierungslager geerntet hätten. Dass dem auf der Gegenseite nicht so war, bestätigte lediglich die Ansichten des Captains über die Neue Republik und besonders deren Admiralität. Man ließ sich von x-beliebigen Zivilisten auf der sprichwörtlichen Nase herumtanzen und schien darauf auch noch stolz zu sein. Mit einer derartigen Haltung würde der Krieg nie gewonnen werden können. Es stand also zu hoffen, dass diese Operation nicht tatsächlich dem völlig realitätsfremden Hirn der Politik entsprungen war, sondern auf sowohl taktischen als auch operativen Überlegungen basierte. Sollte das nämlich der Fall sein, würde es möglicherweise Gelegenheit geben, in der Schlacht aus den Reihen der minderbemittelten Aliens hervorzustechen – und nichts anderem galt das Interesse Elizabeth Irons', als sie nach kurzem Fußmarsch die Brücke der 'Deliverance' betrat.

Obgleich schon unzählige Male erlebt, hatte die Atmosphäre auf dem Kommandodeck eines Kriegsschiffes noch immer eine erhebende Wirkung auf sie. Selbst jetzt, in den Werften eines republikanischen Planeten, hasteten im Halbdunkel der aus praktischen Gründen gedimmten Beleuchtung etliche uniformierte Wesen zwischen den etwas überholt anmutenden Kontroll-Paneelen umher, prüften anhand diverser Anzeigen komplexe Zahlenwerte oder konnten die Arbeitenden aufgrund ihres Ranges einfach nur überwachen. So wie Lieutenant Commander Ni. Der Togruta stand beobachtend mit verschränkten Armen im Mittelgang und blickte überrascht auf, als er der Anwesenheit der Vorgesetzten gewahr wurde.
"Ma'am. Ich hatte Sie vor Schichtwechsel noch nicht zurück erwartet. Die Wartung der Batterien Eins bis Drei schreitet schneller voran als angenommen, bei Nummer Vier jedoch haben die Techniker …" "Die Techniker sollten sich besser beeilen, ebenso wie der Rest der Crew. Man hat uns nach Corellia beordert - unverzüglich. Wie ist der Status des gesamten Schiffes Ihrer Einschätzung nach?" "Bei ungefähr 85%, also noch weit entfernt von der vollen Einsatzbereitschaft. Chief Zix hat den finalen Testlauf der Antriebe für übermorgen angesetzt, vielleicht könnte man danach …" "Dieses Schiff wird im vorgegebenen Zeitrahmen auslaufen oder das gesamte Führungspersonal kann sich schon einmal mit den Latrinen bekannt machen. Treiben Sie die Leute mit allen Ihnen angemessen erscheinenden Mitteln an, Lieutenant Commander, andernfalls werde ich es tun. Sie haben 12 Standardstunden."

[Sluis-System | Raumwerften | DRD Deliverance | Brücke] Cdr Irons & Besatzung
 
[Sluis-System | Raumwerften | DRD Deliverance | Brücke] Cdr Irons & Besatzung

"11 Stunden, 59 Minuten und 47 Sekunden. Ist mein Schiff bereit zum Auslaufen, Lieutenant Commander?" In gewohnt energischer Manier betrat Elizabeth Irons die dieses Mal erheblich stärker vom Personal frequentierte Brücke. Ein verächtlicher Blick glitt über die offenbar in größter Hast arbeitenden Massen der Crewmen, bevor er am kommissarischen Gebieter über das organisierte Chaos hängen blieb. Der angesprochene Togruta überreichte seiner Vorgesetzten wortlos ein sich immer wieder selbst aktualisierendes Datapad mit der schematischen Darstellung eines Kreuzers der Dreadnaught-Klasse. Beruhigendes Grün signalisierte in den entscheidenden Bereichen der 'Deliverance' Einsatzbereitschaft, aber viele kleinere Abteilungen waren nach wie vor in ein warnendes Rot getaucht. Der Captain musste die winzigen Bezeichnungen dieser Sektionen nicht näher studieren, um zu wissen, dass dort überwiegend die frisch eingetroffenen Teile der Mannschaft tätig waren. Aliens. Wo menschliche Soldaten ohne die qualifizierte Führung eines Offiziers schon ausnehmend dumm waren, waren sie es ganz besonders. Primitivität lag ihnen eben im Blut, wurde ihren kleinen, im Dreck wühlenden Kindern förmlich anerzogen. Und nun musste man sich hier, bei den Streitkräften eines Staates von gigantischen Ausmaßen, um die Korrektur pädagogischer Fehler kümmern. "XO, alle Angehörigen der Stationen, die auf dieser Anzeige nicht grün gekennzeichnet sind, erhalten drei Tage Arrest. Die zweite Wache übernimmt die zusätzlich anfallende Arbeit und kann sich bei den Faulpelzen dafür bedanken. Wer unter meinem Befehl nicht volle Leistung erbringt, wird den Katalog der Disziplinarmaßnahmen ziemlich schnell von vorne bis hinten kennengelernt haben. Das darf auch als Ansage an alle hier Versammelten verstanden werden."

Betretenes Schweigen folgte den letzten in deutlich gesteigerter Lautstärke vorgetragenen Worten. Irgendwo im hinteren Teil des Kommandodecks erhob sich wütendes Gemurmel, verstummte angesichts der nach dem Unruheherd suchenden Augen des Commanders aber schnell wieder. Man fürchtete sie also bereits. Gut. Damit war der Grundstein für eine wesentlich effizientere Art und Weise der Führung dieses Schiffs gelegt. Lediglich Ahaak Ni, der unsägliche Stellvertreter, fand natürlich Zeit für - wenn auch diskret geäußerte - Widerworte: "Ich sehe mich gezwungen, formal Protest gegen diese Behandlung einzulegen, Ma'am. Die Männer haben jetzt bereits zwei Tage ohne Schlaf hinter sich und …" " … und werden noch zwei weitere durchhalten müssen, wenn es mir nötig erscheint. Ihre Fürsorge in allen Ehren, aber sie ist hier sowohl deplatziert als auch kontraproduktiv. Entweder Sie gewöhnen sich daran, dass an Bord meines Schiffes "Disziplin" nicht nur eine leere Phrase ist oder wechseln besser in das nächste Waisenhaus, wo Ihre Qualitäten sicherlich mehr Beachtung finden werden. Und nun wäre ich erfreut, dieses Dock ohne weitere Komplikationen verlassen zu können. Kommunikation, die Werftkommandantur verständigen: Die 'Deliverance' erbittet Starterlaubnis."

Mit einem Nicken nahm die für den angesprochenen Aufgabenbereich zuständige Sullustanerin den Befehl entgegen und gab ihn in modifizierter Form an einige Untergebene weiter, bevor sie wenige Augenblicke später bestätigend den Daumen in die Höhe reckte, das viel zu groß geratene Ohr noch halb am Kopfhörer. "Startfreigabe in fünf Minuten, der Verkehr um die Anlage muss noch umgeleitet werden. … Sie lösen die Haltestützen – jetzt." Begleitet vom einsetzenden Ton einer schrillen Sirene ging ein Ruck durch das Schiff, kaum dass ihre Worte verklungen waren. Die auf etliche Bildschirme projizierte Übertragung diverser an der Außenhaut angebrachter Kameras zeigte dem ranghöchsten Offizier tatsächlich, dass die stählernen Gestelle der Werft langsam zurückfuhren und den Kreuzer der Dreadnaught-Klasse in die Freiheit des Weltraums entließen. Gleichzeitig jedoch unterbrach man damit auch die von außen erfolgte Energie-Versorgung. Für einen winzigen Moment flackerte die Beleuchtung des Kommandodecks, bevor tief im 600 Meter langen Körper des Titanen gigantische Apparaturen donnernd ihren Betrieb aufnahmen. Selbst an ihrer aktuellen Position, weit entfernt vom Maschinenraum, meinte Elizabeth Irons leichte Vibrationen spüren zu können – dabei war das wirkliche "Herz" des Ganzen noch gar nicht erwacht. Unter den wachsamen Blicken der Brückenbesatzung fuhren stattdessen immer mehr der anderen Gerätschaften hoch: "Druckausgleich – abgeschlossen … Lebenserhaltungssysteme – online … Astrogationssoftware bei 100% … Alle Stationen melden Bereitschaft, Captain … 3 … 2 … 1 … Flight Control gibt uns grünes Licht, Ma'am. Wiederhole: Haben Startfreigabe." Ein erhebender Augenblick, der entsprechend gewürdigt werden wollte. Der Commander schritt bis zum Ende des Mittelgangs und positionierte sich mit verschränkten Armen vor dem zentralen Sichtfenster. "Chief Zix soll die Antriebe zuschalten. Navigation, Hyperraumsprung erfolgt, sobald möglich. Bringen Sie uns nach Corellia."

Es hätte die verbale Bescheinigung der Befehls-Weitergabe an den Maschinenraum nicht benötigt – der infernalische Lärm sechs startender Ionen-Triebwerke war kaum zu überhören. Ebenso unverkennbar war die langsam einsetzende Vorwärtsbewegung der 'Deliverance'. Langsam, so als müsse sie erst aus einem schon viel zu lange dauernden Traum gerissen werden, glitt sie voran, passierte den Eingang der Werft. Mechaniker in Raumanzügen winkten dem Ergebnis ihrer wochenlangen Flickschusterei hinterher und auf einer der ausgedehnteren Plattformen vermutete der Commander in einer größeren Ansammlung von Lebewesen sogar die sich verabschiedenden Familien einiger Crewmen. Bisher war ihr nicht geläufig gewesen, dass es an Bord auch Sluissi gab. Nein, eigentlich war es ihr nur egal gewesen, denn was scherte einen Captain schon die Identität einiger austauschbarer Mannschaftsmitglieder. Es gab wichtigere Dinge, beispielsweise das unangenehme Heulen der Sensoren, welche für die Überwachung der Temperatur im Maschinenraum zuständig waren. Lieutenant Zix, der Leitende Ingenieur, war durch den immensen Zeitdruck nicht mehr dazu gekommen, die Feinkalibrierung der Antriebe vorzunehmen, was selbige im Einsatz zu überhitzen drohte. Aber Verspätung war für Elizabeth Irons inakzeptabel, also musste man die nötigen Details während des Fluges klären – und hoffen, dass der Dreadnaught nicht schon beim Start explodieren würde. Was er nach Momenten des Bangens nicht tat und stattdessen immer mehr an Fahrt aufnahm. Natürlich. Es war ihr klar gewesen. Niemand kannte dieses Schiff so gut wie sie, wusste so exakt, was ihm zuzutrauen war. Als die Sterne zu weißen Streifen verschwammen und verhaltener Jubel der Erleichterung in ihrem Rücken aufkam, hätte sie die Zweifler fast lauthals ausgelacht. Fast. Den Aufwand waren Aliens dann doch nicht wert.

[Hyperraum | nahe Sluis Van | DRD Deliverance | Brücke] Cdr Irons & Besatzung

[Fortsetzung hier]
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
[Sluis-System | Orbit um Sluis Van | DSD 'Viribus Unitis' | Sei'lars Quartier] alleine

Kein Schiff zu haben war für Sei‘lar ungewohnt. Seit der damals auf Corllia von Commodore Swena das Kommando über die 'Erinnerung' erhalten hatte, hatte er das Kommando über ein Schiff innegehabt und damit ein Schiff gehabt. Natürlich waren die Schiffe im Besitz der Neuen Republik gewesen, und nicht in seinem persönlichen. Doch bestand eine Jahrhunderte alte Tradition welche den Kommandanten eines Schiffes quasi zum „Besitzer“ des Schiffes machte. Zuerst war die 'Erinnerung' und danach die 'Weißes Feuer' über Jahre hinweg sein gewesen, sein zu Hause. Die Zerstörung der 'Weißes Feuer' in der Schlacht von Denon hatte ihm das geraubt. Und wenn die physische Verletzungen die er persönlich in der Schlacht erlitten hatte geheilt waren, musste er doch zugeben dass die Zerstörung der 'Weißes Feuer' und der Verlust so vieler Soldaten unter seinem Kommando ihm doch noch immer anhing. Auch wenn er den Schock, die Trauer und die Verzweiflung des ersten Moments überwunden hatte, blieb eine psychische Wunde zurück.

Nachdem er selbst bei der Zerstörung schwer verletzt worden war, hatte Admiral Stazi ihn selbstverständlich als Kommandant der 10. Kampfgruppe abberufen. Selbst nachdem er das schlimmste überstanden hatte, berief man ihn nicht zurück. Wofür er zuerst dankbar war, zeigte es ihm doch dass er wie jeder Soldat entbehrlich war und die Neue Republik genug Stärke hatte um ihn auszutauschen. Außerdem gab es ihm die Gelegenheit sich noch etwas zu erholen. An Bord der beschädigten 'Whyalla' hatte er einen Konvoi aus beschädigten Schiffen und verletzten Soldaten zurück nach Bothawui gebracht. Die Ideale Aufgabe für ihn wie es sich im Nachhinein eingestehen musste. Sie hielt ihn beschäftigt, überforderte ihn jedoch keineswegs und gab ihm die Möglichkeit sich weiter zu erholen. Nachdem die 'Whyalla' bei Bothawui in die Werft gegangen war und die Ärzte ihn wieder vollkommen Diensttauglich erklärt hatten, hatte er erwartete das man ihm zumindest ein neues Schiff geben würde und ihn wieder an die Front, welche sich stetig verschob, nachdem die Neue Republik nach Denon den Druck aufrecht erhalten hatte und den Corellian Run von Denon aus gesehen sowohl in Richtung Rand sicherte und sich auch daran gemacht hatte weiter in Richtung Kern vorzustoßen, schicken würde.

Doch es war anders gekommen, statt eines neuen Schiffes und der Befehle sich wieder Admiral Stazis Vorstoß der 5. Flotte anzuschließen hatte er den Befehl erhalten sich bei Konteradmiral Sslamoth dem amtierenden Befehlshaber der 3. Flotte bei Sluis Van zu melden. Zuerst hatte er gehofft das dort ein neues Schiff auf ihn warten würde um an die Front zurückkehren zu können immerhin barg das System eine der größten Werftanlagen der Neuen Republik. Irgendwie hatte er sich gezwungen gesehen an die Front zurück zu kehren um sein „Versagen“ bei Denon ausgleichen zu können und sich beweisen zu können. Bis er auf dem langem Flug über Druckenwell, Arkanis und Darknell nach Sluis Van bewusst erkannt hatte das er nicht versagt hatte. Ja die 'Weißes Feuer' war zerstört worden und er hatte viele gute Soldaten verloren, aber Verluste waren Teil eines Krieges. Die Neue Republik hatte bei Denon gewonnen und das Imperium in einer offenen Schlacht tief in imperialem Gebiet geschlagen und eine Welt mit Milliarden Bewohnern befreit nachdem das Imperium den Planeten besetzt hatte. Die 'Weißes Feuer' und ihre Mannschaft hatten ihren Teil dazu beigetragen. Admiral Stazi hatte ihn nicht abberufen weil er ihn für einen schlechten Kommandanten hielt, er hatte ihn abberufen weil seine Verletzungen ihn kurzfristig unbrauchbar gemacht hatten und die 5. Flotte weiterziehen musste.

Auf Sluis Van sorge man dafür, dass er endlich seine Adjutanten erhielt, welche nach seiner Beförderung auf Bothawui angekündigt worden waren. Mann gab ihm eine kleine Auswahl und er entschied sich nach kurzer Begutachtung für zwei. Einen Leutnant Davos Varth, einen zweiundzwanzig Jähriger Menschen von Lianna welcher bereits Erfahrung in dem Bereich vorweisen konnte und laut Akte sehr gewissenhaft war und durchaus wusste wie das System funktionierte. Ihm zur Seite stehen würde ein Bootsmann Vasnish Ryjerd, eine Bimm. Die beiden hatten am nächsten Tag bereits ihren Dienst angetreten und erwiesen sich nach seinem ersten Gespräch mit Konteradmiral Sslamoth als sehr hilfreich. Der Konteradmiral hatte ihn beauftragt die Abschlusstests eines neuen Projektes zu überwachen. Das Projekt würde ihn zwar nicht zurück an die Front bringen, war jedoch durchaus wichtig und interessant, auch wenn zuerst eine Menge an Papierkram und eine Unzahl an neuen Informationen auf ihn wartete. Außerdem versprach der Konteradmiral dafür zu sorgen, dass man ihm ein neues Schiff zuteilte. Eine Nachricht die Sei’lar mehr als erfreute. Für die praktischen Abschlusstests des Projektes hatte man ihm dann wirklich ein Schiff zugeteilt. Die 'Viribus Unitis' war ein werftneuer Sternenzerstörer der Defender-Klasse, eines der kampfstärksten und modernsten Schlachtschiffe der Flotte und ihn den meisten Hinsichten der 'Weißes Feuer' überlegen, konnte sie problemlos mit Schiffen der Imperial II-Klasse mithalten beziehungsweise diese übertreffen. Das „Problem“ war jedoch das sie nicht sein Schiff war, sie war Kapitän Teages Schiff. Und obwohl er sein Quartier auf die 'Viribus Unitis' verlegt hatte war sie nicht das Zuhause, das die 'Weißes Feuer' für ihn gewesen war.


[Sluis-System | Orbit um Sluis Van | DSD 'Viribus Unitis' | Sei'lars Quartier] alleine
 
Zurück
Oben