Sollte Heimunterricht erlaubt werden?

Sollte Heimunterricht erlaubt werden?

  • Ja

    Stimmen: 5 13,2%
  • Nein

    Stimmen: 23 60,5%
  • Unter bestimmten Umständen, nämlich...

    Stimmen: 10 26,3%

  • Umfrageteilnehmer
    38
Das Urteil fasst es eigentlich gut zusammen:

Der staatliche Auftrag umfasse nicht nur die Vermittlung von Wissen und die Persönlichkeitsbildung, sondern auch „die soziale Kompetenz im Umgang mit Andersdenkenden, gelebte Toleranz, Durchsetzungsvermögen und Selbstbehauptung“. Dies könne effektiver eingeübt werden, wenn gesellschaftliche Kontakte nicht nur gelegentlich stattfänden, sondern eine mit dem regelmäßigen Schulbesuch verbundene Alltagserfahrung seien.

@TE: Heimunterricht ist ja nicht verboten. Von daher befuerworte ich auch das Lernen im privaten Bereich.
Die Leute stoert wohl nur die Schulpflicht, bzw. Anwesensheitspflicht.
 
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Als Vater eines Viertklässlers will ich mal kurz was über die Lehrer und deren Kompetenz sagen, wie ich sie in der Schule meines Sohnes erlebt habe
Da werden zuweilen Böcke geschossen, daß sich mir die Fußnägel aufrollen.
So haben wir da eine sogenannte Lehrerin, die konnte doch tatsächlich nicht die britische Fahne von der englischen Fahne unetrscheiden und hat den Kindern den Union Jack als englische Fahne verkauft.

Jetzt werden die Kinder im Moment in Sachkunde in Elektrik unterrichtet.
Da steht auf einer Seite des Ordners, daß Alessandro Volta seine Batterie im Jahre 1800 erfunden hat. Zwei seiten weiter steht zu lesen, daß er sie im Jahre 1799 erfunden hat.

Diese beiden Beispiele(es gebe noch das ein oder andere beispiel mehr) lassen nicht unbedingt auf Kompetenz schliessen.
ich will jetzt nicht die schwachen leistungen aus dieser Schule auf das gesammte Schulsystem der BRD übertragen, aber es ist bestimmt auch kein Einzelfall.


Meiner Frau graut vor dem Tag, wenn unser Sohn Geschichte inder Schule hat;):D;)
 
Du machst es dir hier viel zu einfach. Lehrer haben keine größere Quote an schwarzen Schafen als alle anderen Berufe auch. Nur das Lehrer viel mehr in der öffentlichkeit stehen und jeder, aber auch wirklich JEDER glaubt er wüßte besser wie der Job des Lehrers funktioniert als der Lehrer selber. Dazu kommt das Lehrer von Amts wegen bei einem guten Teil der Schülerschaft nicht besonders beliebt sind und viele Schüler die eigene Faulheit lieber auf das angebliche Unvermögen der Lehrer abwälzen als sich auf den Hintern zu setzen und mal zu lernen.
Das mit der Quote mag sein, weiß ich nicht. Ich kann nur meinen Eindruck wiedergeben. Vielleicht mach ich ma ne Liste und guck wieviele Hui und wieviele Pfui waren. Allerdings ist es in "sozialen" Berufen, wo ich die Tätigkeit eines Lehrer mal zuzähle, besonders schlimm wenn da schwarze Schaafe sind.
Das der Job als Lehrer sehr anstrengend und schwer ist(wenn man gut sein will) bestreite ich nicht.
Ich mein auch nich das der Lehrer in jedem Fall dafür verantwortlich ist wenn jemand schlechte Noten hat, faulen kann man nich helfen. Ich mein die Art ne Klasse im Griff zu haben, unabhängig von den Noten. Die Klassen in denen ich war würd ich als anstrengend bezeichnen, wobei es schlimmere gab. Manche Lehrer haben resigniert oder waren zu weich - Schüler verhalten sich in dem Fall interessanterweise wie Tiere, wenn die Schwäche riechen ists aus.
Die anderen Lehrer hingegen haben sich nich an die Karre fahren lassen, wenne Stress gemacht has, gabet Probleme. Die haben auch ihren Unterricht knallhart durchgezogen. Wenn dann die Arbeit im Eimer war haben diejenigen denen ihre Note doch was bedeutet schon für Ruhe gesorgt. Clever von diesen Lehrern die Gruppe als Selbstkorrektiv zu gebrauchen. Gut, das hat funktioniert, weil einige Schüler, die in einer entsprechenden hierachischen Stellung waren, Noten haben wollten. Bei Klassen wo das nich geht und die Idioten unangefochten Regieren wäre diese Taktik leider nicht praktikabel.
Achja, dann kommt noch ein Faktor hinzu. Die Schülerschaft(wo ich mich jetzt einfach mal vorbehaltslos mit einschließe da ich noch nicht sooo lange aus der Schule raus bin) wird immer beschissener. Antiautoritäre Erziehung misch sich mit frechdachsen, Hyperaktiven, Lernunwilligen, Punks, Goths, Technojüngern, Schlaumeiern, Militäristen, Zivis usw.
Ja, das kann ich bestätigen... es ist bitter... Ich bin nicht mal Mitte 20 und meine Kollegen und ich reden über "die Jugend von Heute" so wie alte Oppas. Das ist unheimlich und wir fühlen uns immer ziemlich gealtert wenn wir das realisieren... :(
Wobei du mit deinen Klassifizierungen ein wenig übertreibst, den Musikgeschmack kannse gern außen vor lassen. Von denen, von dir aufgezählten, kann man eigentlich nur Frechdachse, Hyperaktive und Lernunwillige als Probleme nennen, dass andere sind Lebenseinstellungen - darauf hat man ein Recht. Wobei Frechdachse, Hyperaktive und Lernunwillige noch lösbare, bzw. handelbare Probleme sind. Ein wirkliches und sehr ernstes Problem sehe ich in Gewaltbereiten. Eine wichtige eigenschaft von Lerern is auf jedenfall Geduld und ein SEHR dickes Fell, allerdings nicht ohne eine große Portion Autorität. Einer der fordernsten Jobs unserer Gesellschaft.
Es ist in der heutigen Schulform leider nicht leicht eine Klasse zu kontrollieren da diese sich so unhomogen zusammensetzen, viel zu groß sind und schlichtweg die Lehrer immer mehr arbeiten müssen bei gleichbleibendem Gehalt.(sehe ich regelmäßig life und in Farbe bei meinen Eltern) Es ist eine Frechheit sondergleichen das der Staat sich erdreistet seine Beamten nicht besser zu vergüten. Die Lehrerschaft von NRW hat seit über 4 Jahren keine Gehaltserhöhung mehr bekommen, dem entgegen stehen die Streichung es 13. Jahresgehaltes, die Inflation und die vom Land verordnete Mehrarbeit. Da den Lehrern kein Streikrecht zusteht(zumindest den verbeamteten nicht) kann ich voll und ganz verstehen das da der ein oder andere Lehrer keinen Bock mehr hat und/oder Dienst nach Vorschrift macht.
Was uns wieder zum Problem der Investiotion in den öffentlichen bildungsapparat und darüber über die immer knapperen öffentlichen Kassen führt.
Sparen am falschen Ende. Das (gute)Lehrer für den Job viel zu schlecht bezahlt werden steht für mich außer Frage, da stimme ich dir völlig zu. Ich habe leider auch beobachtet wie dieser Umstand dazu geführt hat das gute Lehrer auf die dunkle Seite des Lehrkörpertums gewechselt sind(irgendwo auch nachvollziebar, aber dennoch traurig).
Das Problem ist im Moment das das Abitur nicht nur eine Prüfung ist sondern ein 2 Jahre dauernder Leistungsabschnitt in der Schule indem jedwede Leistung des Schülers in das Abitur miteinfließt. Es bedürfte hier als weitreichender Strukturveränderungen des Systems Abitur.
Exakt
Ich wage es ausserdem zub ezweifeln das ein Haupt- oder Realschüler ohne entsprechende Vorbereitung in der Lage wäre eine Abiturprüfung als solche zu bestehen, weil ihm dazu einfach das Wissen fehlen würde. Ergo auch hier müßte er sich wieder vorbereiten.
Vielleicht ist es falsch rübergekommen, aber ich wollte nich damit sagen das irgentjemand nach der 10 ohneweiteres ZACK das Abi machen kann.
Natürlich müssen sich diejenigen die das machen wollen hinsetzen und Pauken. Die Tests die ich erwähnte dachte ich mir als Prüfsteine um zu gucken wie die selbstlern Fortschritte sind.
Beispiel(aus der Luft gegriffen):
6 Lernstandstests die bestanden werden müssen um zur Abi-Prüfung zugelassen zu werden. Um den 2ten zu machen muss man den ersten haben usw., aber man kann 2 bis 3mal überspringen wenn man meint das zu können. Die Tests finden ab bestimmten Gruppengrößen oder aber spätestens alle 2-3 Monate statt.
Das jetzt nur mal so als grobes Konzept, ein genaues System müsste natürlich detailliert ausgearbeitet werden.

@Jedihammer:
In der Haut des Geschichtslehrers möchte ich nich stecken :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Achja, dann kommt noch ein Faktor hinzu. Die Schülerschaft(wo ich mich jetzt einfach mal vorbehaltslos mit einschließe da ich noch nicht sooo lange aus der Schule raus bin) wird immer beschissener. Antiautoritäre Erziehung misch sich mit frechdachsen, Hyperaktiven, Lernunwilligen, Punks, Goths, Technojüngern, Schlaumeiern, Militäristen, Zivis usw.
Du hast vermutlich nicht ganz unrecht, doch sind IMHO einige Lehrer daran z.T. selbst schuld.
Auffällig ist, dass (jedenfalls war das bei den Lehrern, die ich hatte) sich die Schüler entsprechend der Lehrer verhalten. Bei Lehren, die guten Unterricht machen und menschlich in Ordnung sind benehmen sich ganz selten welche daneben, selbst diejenigen nicht, die mit anderen Lehren andauernd aneinander
geraten. Lehrer kriegen im Normalfall das zurück, was sie geben, also größtenteils gut mitarbeitende und sich ordentlich benehmende Schüler, wenn der Unterricht gut ist und ansonsten das Gegenteil. Natürlich gibt es immer Ausnahmen.

Ich wage es ausserdem zub ezweifeln das ein Haupt- oder Realschüler ohne entsprechende Vorbereitung in der Lage wäre eine Abiturprüfung als solche zu bestehen, weil ihm dazu einfach das Wissen fehlen würde. Ergo auch hier müßte er sich wieder vorbereiten.
Ob Haupt-, Realschüler oder Gymnasiast dürfte da vollkommen egal sein, da man vor allem die Fähigkeit selbst gut lernen zu können und eine gewisse Intelligenz braucht, um das Abitur ohne Schule schaffen zu können. Das ist aber Schulunabhänig.
Natürlich wird sich jeder in gewisser Weise vorbereiten müssen, aber wie man das macht, sollte nach der 10. Klasse jedem selbst überlassen sein.

Jetzt werden die Kinder im Moment in Sachkunde in Elektrik unterrichtet.
Da steht auf einer Seite des Ordners, daß Alessandro Volta seine Batterie im Jahre 1800 erfunden hat. Zwei seiten weiter steht zu lesen, daß er sie im Jahre 1799 erfunden hat.
Hier verstehe ich ehrlich gesagt dein Problem nicht so ganz, da solche Fehler immer und jedem passieren können. Klar, die Zahl 1800 sollte man sich gut merken können und nicht mit 1799 verwechseln, aber inhaltliche Fehler sehe ich da wesentlich problematischer.
 
Hier verstehe ich ehrlich gesagt dein Problem nicht so ganz, da solche Fehler immer und jedem passieren können. Klar, die Zahl 1800 sollte man sich gut merken können und nicht mit 1799 verwechseln, aber inhaltliche Fehler sehe ich da wesentlich problematischer.

Sorry, da haben wir wir unterschiedliche Ansichten.
Es kann nicht sein, daß in einer Zusammenfassung von Lehrmaterial zwei verschieden Jahreszahlen stehen.
In meinen Augen ist dies einn innhaltlicher Fehler.

Fehler hin oder her, hätte ich etwas zu sagen, würde ich beide "Lehrkräfte" aus dem Schuldienst entfernen.
Die mit der Fahnen und die mit dem Zahlendreher.

Ja, jeder macht Fehler.
Aber bei dem einen ist es nur ein Ärgernis, bei dem anderen nimmt es Auswirkungen auf die Zukunft.
Und dies hat Auswirkungen auf die Zukunft.
Würden die Kinder nach den "Fakten" , die ihnen diese beiden Pfeiffen vermittelt haben in einer weiterführenden Schule eine Arbeit schreiben, so würden sie wohl eine schlechte Note erhalten.

So ein Fehler dürfte Dir oder mir passieren, aber nicht jemand, der Schüler unterrichten darf.
 
Sollte Heimunterricht erlaubt werden? Ich finde, nein. Warum? Weil dann genau die falschen Leute ihre Kinder aus der Schule abziehen.

Ich mache mir wenig Sorgen um die Kinder, wo die Eltern denken, sie könnten ihren Kindern attsächlich eine bessere Schulbildung verpassen.

Es geht mir um die religiösen Fundementalisten jeder Konfession (christlich, muslimisch, ...). Die die glauben, ihre Kinder würden die falschen Werte mitbekommen, oder in Kontakt mit "unreinen" kommen, oder die glauben, ihr Töchter bräuchten gar keine Schulbildung. Mit der Erlaubnis, diese Kinder zu Hause zu unterrichten, würde man sie quasi zu Hausarrest verurteilen bis wenigstens ins Erwachsenenalter hinein.

Da steht auf einer Seite des Ordners, daß Alessandro Volta seine Batterie im Jahre 1800 erfunden hat. Zwei seiten weiter steht zu lesen, daß er sie im Jahre 1799 erfunden hat.
Die Voltasche Säule oder auch Voltasäule ist eine von Alessandro Volta 1799/1800 entwickelte Anordnung, die als Vorläuferin heutiger Batterien im 19. Jahrhundert eine große Bedeutung als Stromquelle hatte.
Voltasche Säule - Wikipedia

In meinem "Meyers Lexikon" in 10 Bänden steht auch nur "um 1800".
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry, da haben wir wir unterschiedliche Ansichten.
Es kann nicht sein, daß in einer Zusammenfassung von Lehrmaterial zwei verschieden Jahreszahlen stehen.
In meinen Augen ist dies einn innhaltlicher Fehler.
Da will ich noch mal nachfragen: Das Material war von der Lehrerin geschrieben, die es aus Lehrbüchern hatte?

Fehler hin oder her, hätte ich etwas zu sagen, würde ich beide "Lehrkräfte" aus dem Schuldienst entfernen.
Die mit der Fahnen und die mit dem Zahlendreher.
Wenn du jeden Lehrer, der Fehler wie den Zahlendreher macht, aus dem Schuldienst entfernen würdest, könnte man es vergessen, ausreichend Schüler mit Unterricht zu versorgen. ;)

Aber bei dem einen ist es nur ein Ärgernis, bei dem anderen nimmt es Auswirkungen auf die Zukunft.
Und dies hat Auswirkungen auf die Zukunft.
Würden die Kinder nach den "Fakten" , die ihnen diese beiden Pfeiffen vermittelt haben in einer weiterführenden Schule eine Arbeit schreiben, so würden sie wohl eine schlechte Note erhalten.
Nein. Erstens vergisst man sowieso einen Großteil des in der Grundschule gelernten Materials, zweitens sollten Aufgaben, die auf dem Abfragen von Fakten basieren, keine große Relevanz bei der Bewertung haben (vor allem nicht in den höheren Klassen) und drittens würden solche Daten bei anderen Lehrern im Normalfall nochmal wiederholt werden. Sollte sich ein Schüler da um ein Jahr vertun, wäre das kein Ding und der entsprechende Lehrer wäre vermutlich froh, dass sich überhaupt noch jemand ansatzweise an den Zeitraum erinnern kann.
Desweiteren sehe ich es sowieso als Pflicht eines Schülers, der sich ernsthaft für etwas interessiert, sich selbst ebenfalls zu informieren und nicht stumpf alles, was Lehrer erzählen, zu glauben (natürlich muss man auch nicht jeden Scheiß hinterfragen).
In den späteren Klassen kommt man in Fächern wie Geschichte sowieso nicht darum herum, da es keinem Lehrer gelingen dürfte objektiven Geschichtsunterricht zu machen und Themen wie der Nationalsozialismus, die Weimarer Republik, der Kalte Krieg usw. dafür sowieso zu vielfältig sind.
 
Ich glaube das erste Problem bei einer Diskussionen über Bildung ist das verschiedene Niveau von Bundesland zu Bundesland als auch die verschiedenen Systeme für die 11., 12. (bzw. 13.) Klasse. Ich beispielsweise mache gerade mein Abitur in Sachsen und weiß von einer Freundin, welche bereits in der SekI hier große Probleme hatte und an einem Berliner Gymnasium plötzlich gute bis gar sehr gute Noten hatte. Geschichten von einem in Chemnitz (Sachsen) studierenden Student aus Bremen klangen wie aus einem anderen fernen Land und ich wusste nicht, ob ich neidisch sein sollte oder wütend, weil sein Abiturdurchschnitt genauso viel zählt wie der meine. Aber egal, ich will mal bei den schon angeschnittenen Themen bleiben :D

Die Sache ist doch die: das Abitur ist kein bloßer Eintrittsschlüssel für die Unis, es ist eine Auszeichnung für einen jungen Menschen, der sich Kentnisse in allen oder zumindest vielen (je nach Bundesland verschiedenen) Bereichen der Geistes- und Naturwissenschaften angeeignet hat und dem methodische Vorgehensweisen näher gebracht wurden, wie es auf der Realschule schlicht nicht geschieht.
Und das alles in Eigenarbeit aufzuholen - alter, dass stelle ich mir urigst, urigst, urigst schwierig vor. Um das hinzubnekommen muss man nicht nur einer gymnasialen Bildung fähig sein, man muss ein äußerts überdurchschnittlicher begabter wie fleißiger Mensch sein. Ich war früher selbst auf der Realschule und habe noch viele Kontakte und bilde mir daher ein, ein ganz gutes Bild vom Anspruchs- und Wissensunterschied zu haben (zumindest hier in Sachsen).

Das kann also nicht die Lösung sein, es wird weder den Ansprüchen des Abiturs noch der abiturlosen Studierwilligen gerecht.

Doch es gibt praktikablere und sinvollere Alternativen - zum Beispiel in England. Dort gibt es das System der "Open Universitys". Ohne den nötigen Abschluss kann man sich weiterbilden, wird von einem Tutor der Universität persönlich betreut, bekommt Lehrbücher bei geringen Geldmitteln bezahlt, kann die Universitätsbilbiothek benutzen und muss ansonsten natürlich an der Uni die nötigen Test absolvieren. Und wenn man es darauf anlegt kann man es gar bis zum Master schaffen. Alles ohne nötigen Abschluss, man ist halt nur von den Vorlesungen und Studienklassen ausgeschlossen und muss sich mit der Unterstützung des Tutors alles selbst erarbeiten.
Dem folgte gar der IMO sehr sinvolle Trend, sich auch weiterzubilden, ohne einen Bachelor machen zu wollen, da dies bereits die Arbeitschancen steigert. Das Ergebnis ist also ein äußerst flexibles System, welches es nicht erfordert, das gesamte Gymnasium (in England "Grammar School") daraufhin umzustrukturieren.

Das wäre zumindest die idealste Lösung, die ich kenne. :klugs
 
Und das alles in Eigenarbeit aufzuholen - alter, dass stelle ich mir urigst, urigst, urigst schwierig vor. Um das hinzubnekommen muss man nicht nur einer gymnasialen Bildung fähig sein, man muss ein äußerts überdurchschnittlicher begabter wie fleißiger Mensch sein. Ich war früher selbst auf der Realschule und habe noch viele Kontakte und bilde mir daher ein, ein ganz gutes Bild vom Anspruchs- und Wissensunterschied zu haben (zumindest hier in Sachsen).

Sehe da eher gar kein Problem. Die medizinische Fakultät in Göttingen erlaubt es Nicht-Abiturienten Humanmedizin zu studieren. In den ersten Semestern ist das blanke Theorie die auf das in den Klassen 12 und 13 vermittelte Wissen aufbaut. Komischerweise sind im direkten Vergleich die Quereinsteiger die besseren Studenten, außerdem werden diese nicht von dem Arbeitsaufwand so erdrückt wie die frisch gebackenen Abiturienten. Und dabei sollte man meinen das diejenigen die aus der Schule kommen das Lernen verinnerlicht haben. Aber von wegen, die meisten Abbrecher kommen mit dem Abitur und verlassen die Universität auch mit dem Abitur.
Ein Mensch der schon im Arbeitsleben stand bringt viel Lebenserfahrung mit und ist durch seinen Beruf schon daran gewöhnt effektiver zu lernen.

Von mir aus soll das Abitur so bestehen, als "Auszeichnung für erworbene Wissen in den Geistes- und Naturwissenschaften". Dann eben ein paralleles Zertifikat welches den uneingeschränkten Zutritt als Student ermöglicht.
 
Die Sache ist doch die: das Abitur ist kein bloßer Eintrittsschlüssel für die Unis, es ist eine Auszeichnung für einen jungen Menschen, der sich Kentnisse in allen oder zumindest vielen (je nach Bundesland verschiedenen) Bereichen der Geistes- und Naturwissenschaften angeeignet hat und dem methodische Vorgehensweisen näher gebracht wurden, wie es auf der Realschule schlicht nicht geschieht.
Das kann man IMHO nicht so verallgemeinern, auch wenn du tendentiell vermutlich Recht hast.
Wie du selbst schriebst, ist das von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Ich würde aber noch weiter gehen und behaupten, dass die erworbenen Kompetenzen sich von Stadt zu Stadt, von Schule zu Schule unetrscheidet, ebenso davon abhängig sind, welche Lehrer du hattest.
Ich selbst war auch erst auf einer Realschule und mein von den genannten Errungenschaften wesentlich mehr auf der Realschule als auf dem Gymnasium erhalten zu haben.
 
Aber von wegen, die meisten Abbrecher kommen mit dem Abitur und verlassen die Universität auch mit dem Abitur.
Ein Mensch der schon im Arbeitsleben stand bringt viel Lebenserfahrung mit und ist durch seinen Beruf schon daran gewöhnt effektiver zu lernen.
Das will ich gerne glauben und auch gar nicht absprechen. Abitur zu machen und mit dem Studium der eigenen Wahl gut zu recht zu kommen sind IMO einfach zwei paar Schuhe.
Von mir aus soll das Abitur so bestehen, als "Auszeichnung für erworbene Wissen in den Geistes- und Naturwissenschaften". Dann eben ein paralleles Zertifikat welches den uneingeschränkten Zutritt als Student ermöglicht.
Das empfände ich ebenfalls eine Idee mit viel Potenzial. Ich sage nicht, dass man ein Übermensch sein muss, um "nur" mit einem Realabschluss studieren zu wollen. Iwo, kenne selbst mehrere Leute mit Realabschluss, die vielen Gymnasiasten mehr als nur das Wasser reichen können.
Nur das Abitur als solches mit allen Aspekten und Quallifikationen nachzuholen halte ich für sehr schwierg.

Ich würde aber noch weiter gehen und behaupten, dass die erworbenen Kompetenzen sich von Stadt zu Stadt, von Schule zu Schule unetrscheidet, ebenso davon abhängig sind, welche Lehrer du hattest.

Das auf jeden Fall. Um ein kleines Beispiel zu geben: Ich habe seit der SekII von Physik keinen blassen Schimmer, hatte aber bisher 14, 13 und 12 Punkte im Halbjahr (also eine 1, eine 1- und eine 2+). So geht es einigen meiner Mitgrundkursler (auch wenns bei mir besonders krass ist). Der andere Physikgrundkurs hat bedeutent schlechtere Noten, da ist 10 Punkte ein Traum, die haben allerdings mehr Ahnung vom Stoff. Warum? Liegt nur am Lehrer.
Das gleiche Prinzip - weniger Wissen/Ahnung aber bessere Noten - ist bei den Englischleistungskursen der Fall, nur dass ich da auf der Verliererseite stehe ;)

Es gibt einfach sehr verschiedene Lehrertypen mit verschiedenen Bewertungsmaßstäben, Zielen, Prinzipien und Ansprüchen. Und manchmal, wie bei den beiden Physikgrundkursen, können die sich wie Tag und Nacht unterscheiden.

Eigentlich auch ein Unding, aber schwer beizukommen und bis zu einem gewissen Grad auch unvermeidbar.
 
Sehe da eher gar kein Problem. Die medizinische Fakultät in Göttingen erlaubt es Nicht-Abiturienten Humanmedizin zu studieren. In den ersten Semestern ist das blanke Theorie die auf das in den Klassen 12 und 13 vermittelte Wissen aufbaut. Komischerweise sind im direkten Vergleich die Quereinsteiger die besseren Studenten, außerdem werden diese nicht von dem Arbeitsaufwand so erdrückt wie die frisch gebackenen Abiturienten. Und dabei sollte man meinen das diejenigen die aus der Schule kommen das Lernen verinnerlicht haben. Aber von wegen, die meisten Abbrecher kommen mit dem Abitur und verlassen die Universität auch mit dem Abitur.
Ein Mensch der schon im Arbeitsleben stand bringt viel Lebenserfahrung mit und ist durch seinen Beruf schon daran gewöhnt effektiver zu lernen.

Das ist in der Tat ein Problem. Ich war als Schüler immer ein ziemlich Faules Ei, mein Highschooljahr in den USA hat diese Einstellung nicht gerade verbessert und bei der Bundeswehr würde geistig auch nicht gerade viel gefordert während meines Grundwehrdienstes(das kam erst später an der OSH das ich da wirklich was lernen mußte).

Ich habe in der Schule nie gelernt wie ich lerne, ich weiß auch ehrlich gesagt nicht ob sowas wie Lernmethodik überhaupt mal unterrichtet wurde oder oder aktuell wird. Aber ich hab mich ganz schön umgeschaut als ich dann an die Flugschule gekommen bin, man mir da einen Lernplan vor die Nase geknallt hat dessen einziger Inhalt darin bestand mir zu sagen wann Unterricht war und wann die Schulinternen Prüfungen zum jeweiligen Fach anstanden und dann mußte ich erstmal selber sehen wie ich damit klar kam.

Das Unterrichtsmodell dort war nämlich auf selbständiges Erlernen das Stoffes ausgerichtet wo dann eine Prüfung drüber stattfand(die übrigens so oder so bestanden werden mußte weil man sonst nicht zur amtlichen Prüfung zugelassen wurde) und dann schaute der Lehrer über die Ergebnisse und hat dann ganz individuell die Schwächen jedes einzelnen im Unterricht aufgearbeitet.

Das Modell ist zwar erstklassig von den Ergebnissen her, aber wie gesagt, ich hab erstmal ganz schön blöde geschaut als ich mich in diesem Modell zurechtfinden und integrieren mußte.

Von daher denke ich das alleine in der Hinsicht etwas in Schulen getan weren müßte. Das würde vielen Leuten einiges erleichtern(natürlich nur wenn die Schüler auch wirklich interessiert sind, sonst verpufft es eben).
 
Gibt es denn nicht schon die Möglichkeit sein Abitur auch neben einem Beruf an einem Abendgymnasium oder durch ein Fernstudium nachzuholen?

Wobei eine gewisse Flexibilisierung sicherlich erwünschenswert wäre und vor allem bei der Wirtschaft immer oben steht. Allerdings muss man immer aufpassen, dass eine höhere Flexibilität nicht mit einem niedrigeren Niveau einhergeht.
 
Natuerlich kann man das Abi nachholen.
Aber die Schulpflicht war ja mal als was positives gedacht. Das auch arme und mittellose Familien ihre Kinder zur Schule schicken konnten. Recht auf Bildung sozusagen.
Heutzutage wird diese Pflicht jedoch anders gesehen (Pflicht = pfui!).
 
Ich sehe derzeit die größte Problematik des Schulsystems in der Schule selbst.
In einer Klasse mit über 30 Schülern kann einfach keine adäquate Lehre angeboten werden, selbst ein guter Lehrer wird hier an seine Grenzen stoßen. Ein großer Teil meiner Schulszeit war vergeudete Zeit. Das muss sich ändern.

Den zweiten Bildungsweg weiter zu intensivieren und etwas für die Durchlässigkeit von unten nach oben zu tun, so dass ein kluger Kopf sein Abitur problemlos nachholen kann, sollte natürlich nie vernachlässigt werden.

Aber erst einmal ist es imho vorrangig auf dem ersten Bildungsweg wieder ein gutes Niveau zu erreichen. Denn wenn dieses erst einmal exzellent ist, wird daran kein Studium nebenbei herankommen können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Voltasche Säule - Wikipedia

In meinem "Meyers Lexikon" in 10 Bänden steht auch nur "um 1800".

Ich weiß.Viele Lexika schreiben "um 1800"
Es ging mir auch nur darum, daß in dem selben Ordner zwei unterschiedliche Daten angegeben wurden.
Hätte man "um 1800" geschrieben, wäre ich zufrieden gewesen.


Da will ich noch mal nachfragen: Das Material war von der Lehrerin geschrieben, die es aus Lehrbüchern hatte?

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wo sie es her hatte.
Aber sie stellt diese Blätter für diese Ordner zusammen, und da denke ich, daß ihr die beiden unterschiedlichen Jahresangaben hätten auffallen müssen.
 
Gibt es denn nicht schon die Möglichkeit sein Abitur auch neben einem Beruf an einem Abendgymnasium oder durch ein Fernstudium nachzuholen?

Na, klar. Das dauert aber. Das allgemeine Abitur kriegt man in Vollzeitform nach 2 Jahren. Nur wer kann das schon in Vollzeitform machen? In Abendschulen dauert das ganze 3 Jahre. Fachabitur dauert 1 Jahr, aber eben nur in dem Fach in welcher man eine berufliche Ausbildung hat, effektiv dauert das aber auch eher 2 Jahre.
Das Problem ist, dass die Angebote das Abitur nachzuholen viel zu lange dauern und viel zu Zeit intensiv sind. Die Abendschule verlangt die regelmäßige Teilnahme an 3 Tagen in der Woche. Schaff das mal mit Familie und womöglich Schichtdienstplan. Vollzeitform ist absolut utopisch, wenn man nicht irgendeine immense Förderung kriegt, die es in dieser Form in Deutschland nicht gibt.

Und erwachsene Menschen in eine Schulklasse zu zwängen um Stoff für 17 jährige pauken zu lassen, halte ich für untragbar und total veraltet.
Wie gesagt an vielen Unis gibt es die Möglichkeit auch ohne Abitur zu studieren und die Studenten des zweiten Bildungswegs sind im gros die besseren Studenten, mit geringerer Durchfallquote.
 
Persönlich bin ich gegen den Heimunterricht, (abgesehn natürlich von Fernstudium und Fernabitur dabei versuchen ja auch nicht die Eltern einem was beizubringen)

Die Schule ist ja nicht nur deswegen von Bedeutung weil sie Wissen vermittelt, sondern weil in ihr auch Sozialekontaktaufnahme gepflegt wird. Und das miteinander in der Gruppe kann man nun wirklich nicht zuhause lernen.

Vorallem bin ich total dagegen das Religiöse Fundamentalisten ihre Kinder zu Hause indoktrinieren, denn so züchtet man nur eine neue Generation von Hardlinern herran die anderen Anschauungen und anderem Gedankengut gegenüber völlig verschlossen sind.
 
Eigentlich bin ich auch gegen Heimunterricht, finde ihn aber in bestimmten Fällen angemessen. Der Hauptgrund gegen den Heimunterricht ist die schlechte "Sozialentwicklung" des Kindes. Es ist wichtig für einen jungen Menschen, sich nicht abzuschirmen und zu lernen, sich auch in der Öffentlichkeit und bei Mitschülern zu behaupten. Ein ewiger goldener Käfig und ständiger Schutz machen ihn auch nicht zu einem gut-zurechtkommenden-Menschen.

Allerdings hat sich herausgestellt, dass viele junge Menschen, die Heimunterricht (von amerikanischer Seite) bekommen haben, sehr gute Leistungen erbringen. Müsste die Studie mal wieder vokramen.

Beneidenswert und angemessen finde ich auch den Heimunterricht bei den Amish-People. Eine Gemeinschaft, die ich für ihre Entschlossenheit bewundere und für den Mut schätze, ihre Individualität und Prinzipien zu wahren. Da das allg. Vorurteil, die Kinder würden zu diesem Leben gezwungen, nicht stimmt, sondern die Kinder dort im Jugendalter eine freie Entscheidung treffen können und auch nicht "ausgestoßen" werden, sondern nur aus der Gemeinschaft austreten, befürworte ich die Art und Weise, Kinder in der Natur in einem einfachen, aber familiären beschützten Leben aufwachsen zu lassen. Meine Eltern haben Bekannte bei den Amish-People besucht und haben sehr glückliche, kluge Menschen kennengelernt, denen der Heimunterricht anscheinend nicht geschadet hat.
 
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