Stammzellenforschung

Habe nach dem Thema gesucht und mir wurde kein Treffer angezeigt... sorry! Vielleicht habe ich mich vertippt oder die Suche ist komisch! Warum kann man übrigens nur alle 30 Sekunden eine Suche starten? Das hat mich nämlich daran gehindert, noch 20 andere Schlagwörter zu probieren. Vielleicht kann ein Mod die zusammenlegen.

Zum Thema:
Ich bin Utopios Meinung was die Abtreibungs-Geschichte angeht... wenn man einen "Menschen" nach drei Monaten töten kann, nur weil man ihn nicht haben will, dann muss man doch auch nach ein paar Wochen zu Forschungszwecken Zellen entnehmen. Und ich denke auch, dass ein Zellhaufen da nichts gegen einzuwenden haben wird, da er noch keine Gefühle und Schmerzempfinden hat...
also ich finde, dass die deutsche Forschung da mal wieder einen Nachteil im internationalen Vergleich hat, der den "guten/menschlichen Absichten" zuzuschreiben ist. Ich finde zwar solche moralischen Debatten sehr gut und superwichtig, aber sie legen doch immer wieder Steine in den Weg.
 
Habe die Threads zusammengeschoben und mir erlaubt einen neuen Titel zu schreiben.

Zum Topic:

Ich finde auch, dass die Stammzellenforschung gefördert werden soll. Erstens ist es wirklich nur ein Zellhaufen (in meiner Sicht natürlich) und zweitens kann man damit vielen Leuten helfen. Obwohl ... Ein fader Nachgeschmack bleibt immer, Stammzellenforschung, so gut ich die auch heisse und toleriere, kann man fast mit "Gott" spielen bezeichnen. Und es wirft eigentlich auch die Evolutionstheorie über den Haufen, weil man dann die Schwächeren stärkt und somit die Natürliche Selektion aufheben kann.
 
Ich denke, um auf den letzten post einzugehen, dass es bei jeder Geschichte 2 Seiten gibt. Auch Kernenergie ist Fluch und Segen zu gleich. So ist es auch bei Gentechnik u.ä..
Bei den Stammzellen handelt es sich, glaube ich, nur um ein paar Stunden(48). Eine Abtreibung erfolgt bis Ende der 12 Schwangerschaftswoche, wie ich das weiß. Das ist ein Unterschied. Vielleicht weiß dazu jemand genaueres.
 
Das ist das irrwitzige an der Stammzellendebatte. Abtreibung ist bis einige Wochen erlaubt, da hat sich bereits ein wirklich als menschlicher Embryo erkennbarer Organismus entwickelt, der auf brutale Weise rausgenommen wird, aber wegen einigen kleinen Zellhäufchen, die als solches nicht mal Extremitäten, keine Nerven, rein gar keine Programmierung auf irgendeine Funktion erfahren haben, machen sie ein riesiges moralisches Dilemma. :rolleyes:
Insofern finde ich das etwas eigenartig, wie da von der Politik argumentiert wird. Die katholische Kirche ist da zumindest konsequent und fordert Verbot von beidem, während die eigentlichen Gesetzemacher hier zwei Lineale für ein und das selbe Prinzip anglegen.

Persönlich halte ich diese Forschung für interessant und habe, nach dem, was ich darüber in letzter Zeit so erfahren habe, auch keine Bedenken. Da ich auch nichts gegen Abtreibung habe, ist mir der Vorgang des Entnehmens eh nicht suspekt.
 
Also ich persönlich würde mir kein Kind , außer vielleicht aus gesundheitlichen Gründen, abtreiben lassen können. Bei der gängigen Art und Weise werden beim Raussaugen( Art Staubsaugerprinzip) Arme und Beine abgerissen. Dennoch finde ich es korrekt, dass es legal ist, Kinder abtreiben lassen zu dürfen, denn wenn wie früher Frauen sterben müssen, da mit rostigen Fahrradspeichen rumgefummelt wurde, ist die freie Entscheidung dazu in Ordnung.
 
Aus meiner Sicht sollte an Stammzellen gefortscht werden. Ich denke des Weiteren, dass es kein wirkliches moralisches Problem ist eine Blastozyste sterben zu lassen um Stammzellen zu gewinnen. Nur weil der Zellhaufen das Potenzial hat sich zu einem Menschen zu entwickeln ist dieser Haufen meiner Meinung nach noch lange nicht schützenswert. Ein Katholik mag dies anders sehen. In Anbetracht der Tatsache, dass aber über 2 Millionen Tiere für die Forschung pro Jahr geopfert werden (unabhänig davon ob dies in Ordnung ist oder nicht) finde ich es in höchstem Maße bedenklich bei Embryonen moralische Bedenken anzugeben. Eine Blastozyste merkt von ihrem Tod nicht einmal im Ansatz etwas. Eine Maus oder gar ein Primat schon wesentlich mehr.

Eine Alternative zu embryonalen Stammzellen könnte allerdings die Reprogrammierung von normalen Zellen zu Stammzellen ähnlichen Zellen sein. Daran wird ebenfalls geforscht. Bei Menschen hat dies so weit ich weiß auch schon bei Hautzellen geklappt.
 
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Eigene DNA - eigener Mensch.

Meine Meinung in Stahl gestanzt. Können andere gerne anders sehen.

EDIT:
Fein, dann eben was man sich auch hätte denken können - Dagegen weil eigentlich Mord(erste Zeile dieses Beitrages).
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Alternative zu embryonalen Stammzellen könnte allerdings die Reprogrammierung von normalen Zellen zu Stammzellen ähnlichen Zellen sein. Daran wird ebenfalls geforscht. Bei Menschen hat dies so weit ich weiß auch schon bei Hautzellen geklappt.

Ja, geklappt hat es aber die Ausbeute ist den Aufwand nicht wert. Zumindest bis jetzt stehen Aufwand und Nutzen in keinerlei Verhältnis.

Bin der Stammzellenforschung seh zugetan. Das was sie verspricht ist bahnbrechend und würde in Sachen Rehabilitation ganz neue Wege schaffen. Sie steckt aber in den Kinderschueh und Deutschland darf einfach nicht den Anschluss verlieren.
 
Eine Blastozyste merkt von ihrem Tod nicht einmal im Ansatz etwas. Eine Maus oder gar ein Primat schon wesentlich mehr.

Den Punkt finde ich mal gut... genauso den, der Abtreibung, den ich ja in meinem letzten Post schon erwähnt habe. Es wird bei so vielen Dingen die moralische Frage imho außer Acht gelassen und hier, wo man niemandem schadet und großartige Forschungsergebnisse erzielen könnte, wird ein Riegel vorgeschoben.
Gut, dass wenigstens der Stichtag verschoben wurde, damit deutsche Forscher wieder vernünftiger forschen können und vielleicht ist es ja in einigen Jahren nicht mehr nötig, weil man sie "künstlich" herstellen kann, wie Gandalf und Tom angedeutet haben.
Oder, was noch besser wäre, es wäre die Frage nach dem "Beginn des Lebens" geklärt, damit man keine derartigen moralischen Dilemma mehr hätte.
Meines Erachtens beginnt das Leben nämlich erst mit der Bewusstseinsbildung. Und die ist bei einer Stammzelle nun wirklich noch nicht erfolgt.
 
Bei Stammzellenforschung sehe ich das wie mit der Abtreibung, es ist nur ein Haufen Zellen/Fleisch ohne höherentwickelte Eigenschaften wie Bewusstsein und daher in meinen Augen völlig okay. Das bedeutet nicht das ich es in Ordnung findet wenn jemand Fremdes diese Häufchen tötet die das Potential haben Menschen zu finden, allerdings auch nur solange es nicht im Einverständnis der Mutter geschieht. In meinen Augen gehört das was sich im Bauch der Frau befindet eben ihr und wenn sie es hergeben will zur Forschung oder es beseitigt haben möchte, dann soll es so sein, besser als wenn ihr Leben deswegen geschädigt wird bis ans Ende ihrer Tage oder sie am Ende noch ein Baby in einen Blumentopf vergräbt. Ganz zu schweigen davon, das man mit Stammzellen Großes erreichen kann und das ganz ohne das Leben das tatsächlich etwas empfinden könnte geschädigt wird.
 
Meines Erachtens beginnt das Leben nämlich erst mit der Bewusstseinsbildung. Und die ist bei einer Stammzelle nun wirklich noch nicht erfolgt.

Ich will ja jetzt nicht den Oberlehrer spielen, aber es geht in der Debatte nicht um den Wert einer Stammzelle sondern darum in wie weit es in Ordnung ist zur Stammzellengewinnung Embryonen zu töten. An der Forschung an der Stammzelle an sich hat so weit ich weiß niemand etwas.

Des Weiteren müsste man das was man unter Bewusstseinsentstehung versteht noch ein wenig näher erläutern. Ist damit eine bewusste Wahrnehmung der Umwelt gemeint oder das Selbstbewusstsein? Diese Unterscheidung ist wichtig. Wird die erste Möglichkeit gewählt so wären Spätabtreibungen nicht zu tolerieren. Die ersten elektrischen Impulse erreichen die Großhirnrinde nach 18 Wochen und wird bis in die 25 Woche aufgebaut. Wahrscheinlich wird das Kind erst nach 25 Wochen Schmerz wahrnehmen, aber wenn man auf der sicheren Seite sein will sollten Abtreibungen ab der 18 Woche verboten sein. Wählt man aber das Selbstbewusstsein als entscheidenen Punkt so muss man wohl davon ausgehen, dass auch Babys in den ersten Wochen nach der Geburt dieses nicht besitzen. Wären Kindstötungen kurz nach der Geburt somit legal?
 
Meines Erachtens beginnt das Leben nämlich erst mit der Bewusstseinsbildung. Und die ist bei einer Stammzelle nun wirklich noch nicht erfolgt.

Nach dieser Definition wäre ein Mensch, der sich auf Grund einer geisigen Behinderung sich selber nicht bewußt ist kein Menscht, bzw. sein Leben wäre kein Leben.

Ich weiß, daß Du es so nicht gemeint hast, aber ich will damit verdeutlichen, daß es auch Leben ohne Bewußtsein geben kann.
 
You got a point! Das Wort ist wirklich sehr ungenau. Ich meinte damit, dass ein Bewusstsein für das Umfeld entsteht. Bewusstsein seiner selbst oder gar des Individuums kommt ja erst nach der Geburt. Also ich sage mal ab dem Zeitpunkt von Schmerzempfindung und Emotionen.
Und gibt es denn so starke Behinderungen, dass dieses Bewusstsein nicht mehr gegeben ist? Ich bin da absolut kein Fachmann, also kann ich mich auch irren.
 
Durch Unfälle kann die Großhirnrinde so stark geschädigt werden, dass ein Selbstbewusstsein und manchmal auch ein "einfaches" Bewusstsein nicht mehr erzeugt werden kann. Noch interessanter ist da, vor allem in diesem Zusammenhang, die gesetzliche Definition des Hirntods als Tod des Menschen. Hirntod bedeutet nicht, dass der Mensch tot ist. Sein Herz schlägt weiter. Diese Menschen haben für die letzten Stunden ihres Lebens laut Gesetz kein Recht mehr auf Leben.

Sehr selten kommen aber auch Kinder mit Anenzephalie zur Welt. Diese Kinder haben ein extrem unterentwickeltes bzw. nicht vorhandenes Gehirn. Meistens sterben diese Kinder allerdings nach der Geburt. Da durch Pränataldiagnostik diese Krankheit sehr früh entdeckt werden kann, werden diese bereits in der Regel früher abgetrieben. Ob es ansonsten noch andere Krankheiten gibt, die das Bewusstsein nahezu verschwinden lassen weiß ich nicht. Kinder mit Spina bifida haben so weit ich weiß ebenfalls extrem schwere Gehrinschäden. In wie weit sie eventuell kein Bewusstsein haben weiß ich aber nicht.
 
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Durch Unfälle kann die Großhirnrinde so stark geschädigt werden, dass ein Selbstbewusstsein und manchmal auch ein "einfaches" Bewusstsein nicht mehr erzeugt werden kann. Noch interessanter ist da, vor allem in diesem Zusammenhang, die gesetzliche Definition des Hirntods als Tod des Menschen. Hirntod bedeutet nicht, dass der Mensch tot ist. Sein Herz schlägt weiter. Diese Menschen haben für die letzten Stunden ihres Lebens laut Gesetz kein Recht auf Leben mehr.

Ist der Mensch hirntod dann ist er auch nicht mehr lebensfähig. Seine Atmung versagt und in folge dessen hört innerhalb von Minuten auch das Herz auf zu schlagen. Der hirntote Mensch hat kein Recht auf leben? Er kann nicht mehr leben.


eEne andere Krankheit die früher relativ häufig war, war der Kretinismus. Durch die nicht vorhandene Ausschüttung des kindlichen Thyroxin kommt es gar nicht zur Verknüpfung von neuralen Netzwerken im Großhirn. Diese Kinder waren einfach nur leere Hüllen die aber lebensfähig waren. Von bewusstsein kann keine rede sein. Heutzutage ist die Krankheit keine Größe mehr!
 
Ist der Mensch hirntod dann ist er auch nicht mehr lebensfähig. Seine Atmung versagt und in folge dessen hört innerhalb von Minuten auch das Herz auf zu schlagen. Der hirntote Mensch hat kein Recht auf leben? Er kann nicht mehr leben.

Dennoch ist er nicht Tod. Die gesetzliche Definition hat den Hirntod so weit ich weiß Anfang der 90er eingeführt. Der Hintergrund war die Organe möglichst unbeschadet dem Körper entnehmen zu können. Würde man warten, bis der Herztod eintritt, so könnten diese eventuell beschädigt werden. Somit hat diese Todesdefinition ganz pragmatische Gründe. Ich finde diesen Aspekt recht interessant vor allem im Bezug auf Euthanasie. Ferner gab es auch Fälle in der eine hochschwangere Patientin mit Hirntod künstlich am Leben gelassen wurde um den Tod des Kindes zu verhindern. Es ist also möglich das Leben eines Hirntoten zu verlängeren. Man macht es aber nicht. Ich habe damit kein Problem, nur zeigt es dass laut Gesetz nicht jedes Leben heilig ist.
 
Nee, da verstehst du was falsch. Wenn der Hirntot eintritt dann arbeitet das Gehirn nicht mehr. Darunter auch das Atmungs- und Kreislaufzentrum in der Medulla Oblongata. Klar, das Herz hört dann nicht sofort auf zu arbeiten, schliesslich besitzt es autonome Schrittmacherzellen die sich selbst auf das Schwellenpotenzial bringen, allerdings ist so eine Arbeit ohne Sauerstoff nicht möglich, worauf logischerweise innerhalb von Minuten der Herzstillstand folgt und kurz darauf auch der Hertod.
Also ist der Hirntote auch tot den ohne die Beatmung wäre er sowieso tot. Dann ist nur die Frage was hat der Patient verfügt oder was sagen die Verwandten? Organspende ja oder nein? Und keiner kann ein Krankenhaus zwingen einen Intensivplatz auf unbestimmte Zeit einem Hirntoten zu reservieren, deshalb gilt man auch als tot als Hirntoter!
 
Nach dieser Definition wäre ein Mensch, der sich auf Grund einer geisigen Behinderung sich selber nicht bewußt ist kein Menscht, bzw. sein Leben wäre kein Leben.
Gibt es denn da nicht einen kleinen Unterschied zwischen Selbstbewusstsein und Bewusstsein?
Der Behinderte wäre sich selbst nicht bewusst, aber er besäße noch immer ein Bewusstsein, dass ihn erleben lässt.
 
Dennoch war es doch beim "Erlanger Baby" möglich, eine Frau relativ lange, ich glaube sogar mehrere Wochen, künstlich zu beatmen. Dass es praktisch unmöglich und unnütz ist, das Leben eines Hirntoten zu verlängern ist mir bewusst. Aber er oder sie muss nicht unbedingt sofort sterben, wie die Mutter des Babys bewies vorrausgesetzt man setzt alle Hebel in Bewegung. In einem gewissen Maße ist somit eine Aufweichung der Heiligkeit des Lebens vorhanden. Ein hirntotes Leben, dass maximal einige Wochen dauern kann ist nicht lebenswert. Wäre jede Form menschlichen Lebens immer und überall schützenswert dann müsste jeder oder jede Hirntote immer weiter künstlich beatmet werden. Im Zusammenhang mit Stammzellenforschung ist dies aus meiner Sicht ein wichtiger Aspekt.
 
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