Sterbehilfe?

SorayaAmidala

weiser Botschafter
Ich habe vor 2 Jahren einen sehr lieben Menschen durch eine lange, schwere Krankheit verloren und mich immer wieder gefragt ob man einem Menschen solche Qualen zumuten kann und darf.

Jedes Tier das unheilbar krank ist wird eingeschläfert, warum ist bei Menschen Sterbehilfe ein Tabuthema?

Wie steht Ihr zum Thema aktive oder passive Sterbehilfe?
Ist soetwas moralisch vertretbar und würdet Ihr es mit Eurem Gewissen vereinbaren können einem Menschen der Euch darum bittet beim sterben zu helfen?

Würdet Ihr für den Fall einer schweren Krankheit selbst "vorsorgen" (Zyankalikapseln etc.) um alleine entscheiden zu können wann Ihr dem ganzen ein Ende setzt?

Ich weiß das dies kein einfaches Thema ist, ich hoffe jedoch das der eine oder andere trotzdem was dazu zu sagen hat.
 
Ich finde es nicht gut, und auch wirkich nicht 'nett' einen Meschne am Leben zu halten, nur damit er vor sich hinvegetiert.

Bei meinem Opa war es so, dass der Arzt zufällig gerade im Haus war, als er gerade starb und sie meinte, dass sie noch den Notarzt holen könnte, der ihn am leben halten könnte, aber dass er nie wieder 'zurück kommen' würde... soetwas finde ich wirklcih scheußlich, und so haben wir das dann auch nicht gemacht, auch die Ärztin hat sich dagegen ausgesprochen.

Auch wenn der 'Patient' ausdrücklich darum bittet, dass er sterben möchte und nicht mehr durch Schläuche am Leben gehalten werden will, mit der Gewissheit, dass er nie wieder aus dem Bett kann, finde ich es einfach nur grausam, ihn am 'Leben' zu lassen...

wenn mich jemand darum bitten würde, und ich sehe, dass er/sie wirklich nicht mehr will und kann, dann würde ich glaubi ich Sterbehilfe leisten, auch wenn es mir sehr schwer fallen würde. Sowas kann man aber an sich auch nicht vorhersagen.....
 
Ich finde es auch nicht gut, daß das in Deutschland verboten ist. Wenn jemand wirklich nur noch durch Maschinen künstlich am Leben gehalten wird, ist das auch kein menschenwürdiges Leben mehr. Und wenn die Person vielleicht vorher auch noch gesagt hat, daß sie so nicht weiter existieren will, wieso darf man dann die Maschinen nicht abschalten? Das macht für mich keinen Sinn...

Natürlich sollte man nicht gleich bei jedem "den Stecker ziehen", der vielleicht nur kurzzeitig in diesem Zustand ist, aber gleich bei allen zu sagen: "Nein, das geht nicht" finde ich unverantwortlich. Was ist denn da mit der Eigenbestimmung eines Menschen?

In der Richtung vorsorgen? Hmm, gute Frage. Ich glaube, das wiederum würde ich mich auch nicht trauen. Halt eine Patientenverfügung oder sowas verfassen, aber Zyankalikapseln? Nää, das wär nix für mich.

Sterbehilfe aus den oben genannten Gründen befürworte ich schon, nur: Wenn Du dabei erwischt wirst, gibt's Ärger - und das nur, weil Du es gut gemeint hast... Deswegen würde ich mich das wohl nicht trauen... :-/
 
los, gegen den Strom schwimmen :)

Original geschrieben von SorayaAmidala
Jedes Tier das unheilbar krank ist wird eingeschläfert, warum ist bei Menschen Sterbehilfe ein Tabuthema?

Weil der Mensch über dem tier steht - er ist vernunftbegabt

Original geschrieben von SorayaAmidala
Wie steht Ihr zum Thema aktive oder passive Sterbehilfe?
Ist soetwas moralisch vertretbar und würdet Ihr es mit Eurem Gewissen vereinbaren können einem Menschen der Euch darum bittet beim sterben zu helfen?

aktive und passive Sterbehilfe - nein

Einstellung von lebensrettenden Maßnahmen - Grenzfall, ich weiß nicht

Schmerzmittel mit lebensverrkürzender Wirkung - ja

Original geschrieben von SorayaAmidala
Würdet Ihr für den Fall einer schweren Krankheit selbst "vorsorgen" (Zyankalikapseln etc.) um alleine entscheiden zu können wann Ihr dem ganzen ein Ende setzt?

NEIN, Selbstmord (denn das ist es) kommt für mich nicht in Frage.

Und wenn, dann nicht mit Zyankali - das Zeug ist ekelhaft grausam
 
Ich bin im Prinzip auch gegen Sterbehilfe. Natürlich gibts immer Grenzfälle, wo es augenscheinlich irgendwie ok wäre, aber wer soll das dann entscheiden?
Meine Oma z.B. leidet an Altersdemenz. Die kann ihren freien Willen gar nicht mehr äußern. Wer soll da entscheiden, ob man den Stecker zieht? In meiner Familien werden wir es mit Sicherheit nicht tun.
Andersherum gibts Menschen, die mental noch "voll da" sind, aber ansonsten ein "lebensunwertes" Leben führen. Hier kann ich die Entscheidung für Sterbehilfe u.U. nachvollziehen, aber dennoch nicht gutheissen.

Gegen Schmerzmittel mit lebensverkürzenden Mitteln habe ich nichts, sofern sie sinnvoll eingesetzt werden. Und Organismen mit technischen Mitteln wieder "zurückholen" halte ich auch nicht für richtig.

mtfbwy,
Yado
 
Ich denke man sollte Menschen die keine Aussicht auf Heilung mehr haben, und die sich nur noch quälen gehen lassen wenn sie es so wollen.

Alles andere wäre unmenschlich!
 
Ein wirklich schwieriges Thema. Viele Menschen nach einem schweren Unfall, die danach nur noch bettlägerig waren, oder im Rollstuhl saßen, hätten vorher auf jeden Fall gesagt, so will ich nicht leben, lieber sterben, auch nach dem Unfall, aber nach einiger Zeit haben sie ihren Lebenswillen wiedergefunden und haben wieder Spaß am Leben. Zu welchem Zeitpunkt also entscheidet man, ob man im Fall der Fälle leben will oder nicht?

Menschen die jahrelang im Koma lagen, wachten völlig überaschend wieder auf, obwohl keinerlei Hoffnung dafür bestand, und führten danach ein völlig normales Leben. Wer kann entscheiden, wann es vorbei ist?

Ich hätte früher gesagt, wenn ich nicht alles machen kann, möchte ich lieber nicht leben. Dann bekam ich Asthma. Naja, so schlimm war's nicht und seit Jan.2001 gibt's Medikamente, die mir einen fast völlig normalen Tagesablauf ermöglichen. Wie kann man wissen, ob die Bedingungen heute auch die von morgen sind? Und wann fängt morgen an? Die Medikamente wurden in einem Schub innerhalb weniger Monate erfunden und auf den Markt gebracht....

Prinzipiell bin ich dafür, daß ein Leben in Qual beendet werden können soll. Aber jede Entscheidung kann statt Gnade Mord sein, sogar die eigene.

Man müßte das alte Wissen um das Leben wiederfinden. Naturvölker sterben einfach, wenn es Zeit ist. Ein alter Mann steigt auf seinen Berg, legt sich hin und stirbt.
Da könnte auch eine Maschine nichts mehr dagegen tun. Wenn der Geist stirbt, kann der Körper nicht leben.
 
Man kann auch in Deutschland eine Patientenerklärung unterzeichnen,daß im Notfall keine Lebensverlängenden Maßnahmen anzuwenden sind.
Zum Thema :

Ich sehe die Sterbehilfe mit gemischten Gefühlen.
Könnte es nicht sein,daß man unter dem Mantel der Sterbehilfe die eine oder andere Person "endsorgt" ?
 
Original geschrieben von Jedihammer


Ich sehe die Sterbehilfe mit gemischten Gefühlen.
Könnte es nicht sein,daß man unter dem Mantel der Sterbehilfe die eine oder andere Person "endsorgt" ?

Natürlich würde ich die Sterbehilfe auch nur befürworten, wenn seriöse Menschen vorher bestätigen das der Mensch keine Chance mehr hat.

Erst wenn man 100%ig sicher ist sollte Sterbehilfe praktiziert werden.
 
Ich glaube , wenn meine Eltern,Familienmitglieder oder Freunde große qualen leiden , und mich darum bitten ihnen beim sterben zu helfen würde ich das auch machen.
Ich mag es nicht andere leiden zu lassen , nochnichtmal meine größten feinde...
keiner hat sowas verdient.
Dann würde ich es sogar aufmich nehmen in den Knast zu wandern.
Ich bn FÜR sterbehilfe , aber nur wenn mann darum gebittet wird
 
Original geschrieben von Jedihammer
Man kann auch in Deutschland eine Patientenerklärung unterzeichnen,daß im Notfall keine Lebensverlängenden Maßnahmen anzuwenden sind.

Ich glaub, ich tippe nur um des Tippens willen...
Da schreib ich mich dappig, daß doch viele vorher der Meinung sind, daß sie unter den und den Umständen auf keinen Fall mehr leben wollten, und es dann, wenn's wirklich eintritt, ganz anders sehen, und dann kommt die hochintelligente Antwort drauf :rolleyes:

Der hochqualifizierte, der das bestätigt, daß es keine Hoffnung mehr gibt, irrt sich aber auch mal... was is dann?
 
Original geschrieben von Dyesce
Ich glaub, ich tippe nur um des Tippens willen...
Da schreib ich mich dappig, daß doch viele vorher der Meinung sind, daß sie unter den und den Umständen auf keinen Fall mehr leben wollten, und es dann, wenn's wirklich eintritt, ganz anders sehen, und dann kommt die hochintelligente Antwort drauf :rolleyes:

Der hochqualifizierte, der das bestätigt, daß es keine Hoffnung mehr gibt, irrt sich aber auch mal... was is dann?

Jetzt verstehe ich Meka Nix:confused:

Original geschrieben von -Prinzessin-Leia-
Ich mag es nicht andere leiden zu lassen , nochnichtmal meine größten feinde...
keiner hat sowas verdient.

Oh,glaube mir, einige verdienen es.
 
Zwischen aktiver und passiver Sterbehilfe unterscheiden

@ SorayaAmidala

Bevor du hier so heikle Thesen aufwirfst, solltest du vielleicht mal einen Blick ins Gesetzbuch werfen.

Aktive Sterbehilfe ist aus einen sehr einsichtigen Grund verboten: Das Verbot schützt uns vor Missbrauch. Wäre es zuzgelassen, Menschen bei ihrem Sterbewunsch aktiv zu unterstützen, würde die Zahl derer rapide in die Höhe schnellen, sie aus niedrigen Beweggründen ins Jenseits befördert werden: weil den Erben z.b. nicht schnell genug geht, bis sie an die Kohle kommen...:(

Von daher macht es abslut Sinn, die Aktive Sterbehilfe zu unterbinden. Menschen, die sich einen langen Leidensweg (Künstliche Beatmung, künstliche Ernährung ect.) ersparen wollen können sich aber bei einer Sterbehilfe-Organisation anschliessen und werden im Fall der Fälle von ihren Leiden erlöst. Allerdings ist das von Land zu Land verschieden.

Man kommt in dieser Diskussion nicht darum herum, zwischen aktiver und passiver Sterbehilfe zu unterscheiden.

Nicht alle Gegner der aktiven Sterbehilfe verschließen sich völlig der Einsicht, dass der Wunsch eines Patienten nach seinem baldigen Tod unter Umständen ein berechtigter Wunsch sein kann. Aktive Sterbehilfe ist in der Regel dort entbehrlich, wo der Gesetzgeber die passive Sterbehilfe und die indirekte Sterbehilfe erlaubt. Offen bleibt dabei die Möglichkeit der Selbsttötung oder die Beihilfe zur Selbsttötung.

Kommt hinzu, dass man mit dem Thema "Euthanasie" schnell an die religöse Grenzen stösst. Die absichtliche aktive Beendigung von Menschenleben gennzeichnet in den meisten Religionen einen schweren Sündenfall. Spitzenreiter dabei ist die Katholische Kirche, die den "Selbstmord" entschieden ablehnt, und konsequenterweise auch die Beihilfe zum "Selbstmord".

Allerdings tun sich da die Fornten inzwischen etwas auf. Unter bestimmten Voraussetzungen ist die Kirche heut zu Tage schon
auch mal dazu bereit, passive Sterbehilfe und die indirekte Sterbehilfe zuzulassen.


[COLOR/ORANGE]Passive Sterbehilfe[/COLOR] ist in diesem Fall die Unterlassung oder der Abbruch von lebenserhaltenden Maßnahmen.

Sie kann nur dann in vertretbarer Zeit zum Tode führen, wenn der Körper des Patienten in einem entsprechenden Zustand ist. Das ist aber keineswegs immer der Fall, wenn ein Mensch sterben will. Nicht bei allen Patienten mit unerträglichen Schmerzen. Schon gar nicht bei allen Patienten, die ihr Leben als sinnlose Last empfinden. Passive Sterbehilfe kann also nicht jedem Patienten zum Sterben verhelfen.

Patienten können zwar durch passive Sterbehilfe sterben ? aber auf welche Weise! Hinter der wohlklingenden Bezeichnung "passive Sterbehilfe" verbergen sich Todesarten wie Ersticken, Verdursten, Verhungern, Lungenentzündung ... Der sogenannte "natürliche Tod" ist nicht immer ein sanfter Tod. Der Unterschied zwischen aktiver Sterbehilfe und passiver Sterbehilfe ist für manche Patienten der Unterschied zwischen humanem Sterben und elendem Verrecken.

Im Kanton Zürich ist es seit geraumer Zeit möglich, in Alters- und Pflegeheimen sowie speziellen Sterbehospizen kontrolliert und ohne gesetzliche Nachteile Selbstmord zu begehen. Das hat zu einer spürbaren Zunahme des Sterbetourismus geführt. An sich eine gute Sache. Die aber auch deshalb so regen Zuspruch findet, weil ältere Mitmenschen in unseren Pflegeheimen vereinsamen und isoliert sind.

Anstelle uns Gedanken darüber zu machen, wie wir unseren Liebsten einen möglichst schönen und schmerzfrien Abgang bereiten können, sollten wir uns viel mehr darum kümmern, dass unsere Alten in Würde und liebevoll umsorgt ihr Erdendasein zu ende leben können und sich nicht aus Langeweile und Vereinsamung selber um die Ecke bringen müssen.


mfg

Bea
 
Ich musste m,ich vor 2 Jahren mal in einem Ethik Referat damit auseinader setzen.

Ich persönlich bin für Sterbehilfe, obwohl dann auch wieder das Risiko besteht das diese Missbraucht wird, bspw um an ein Erbe zu kommen. Aber ich finde es, gelinde gesgat, falsch das jemand am Leben erhalten wird obwohl er shcon seit Jahren vor sich hin vegitiert und keinen eigenen Lebenszug mehr hat, wenn er nur noch an Maschienen angeschlossne ist die ihm jede Lebensfunktion abenhemen ohne Aussicht auf Besserugn sollte man der Natu doch ihren Lauf lassen und die Maschinen abschalten.
Ich selbst möchte auch nicht Jahrelang os dahinvegitieren...
 
Re: Zwischen aktiver und passiver Sterbehilfe unterscheiden

Original geschrieben von Beatrice Furrer
@ SorayaAmidala

Bevor du hier so heikle Thesen aufwirfst, solltest du vielleicht mal einen Blick ins Gesetzbuch werfen.

*mal ihr Bücherregal anschaut* Sci-Fi, Horror, Lexikon .... leider habe ich keine Gesetztessammlung zu Hause ^^
Kann natürlich sein, das es bei Soraya anders ausschaut ?!? Sollte ich mir evtl. zulegen, so paar §§ machen einen Beitrag gleich viel kompetenter!


Zum Thema:
Wenn ein Patient die Gewissheit hat, das den Rest seiner Lebens ans Bett gefesselt ist und durch Geräte am Leben erhalten wird, dann sollte es auch die Möglichkeit geben ihn sterben zu lassen.

Wenn mich ein nahestehender Mensch darum bitten würde Sterbehilfe zu leisten, würde ich es auch tun.
Sollte ich in so eine Situation kommen, das ich nicht mehr am Leben erhalten werden möchte. Hoffentlich gibt es dann jemand an meiner Seite, der den Stecker zieht.
 
@Nomi
Darüber könnte man reden,wenn er es selber will.
Auf keinen Fall dürfte die Endscheidung darüber den Angehörigen
überlassen werden.
 
Original geschrieben von Jedihammer
@Nomi
Darüber könnte man reden,wenn er es selber will.
Auf keinen Fall dürfte die Endscheidung darüber den Angehörigen
überlassen werden.

und wenn die Person nicht mehr fähig ist zu sprechen oder sich anders mitzuteilen. Würdest du ihn dann so weiter "leben" lassen?
 
Freipass für Erbschleicher

Original geschrieben von Jedihammer
Auf keinen Fall dürfte die Endscheidung darüber den Angehörigen überlassen werden.

Meine Rede...

Die Auswirkungen einer solchen Liberalisierung wäre fatal. Viele alten und gebrechlichen Mitmenschen würden Gefahr laufen, aus Gründen der Bequemlichkeit oder aus finanziellen Erwägungen - Pflegeheime und intensivmedizinische Betreuungen sind sehr kostspielig - "eingeschläfert" zu werden.

Aber auch kriminelle Handlungen - um schneller ans Geld vom Papi und mami zu kommen, wären in diesem Fall die logische konsequenz. Darum scheint es in meinen Augen völlig legitim, die aktive und passive Sterbehilfe gesetzlich genauestens zu regeln.


@ Nomi

Dein spöttisches Getue ist hier darum völlig fehl am Platz.


mfg

Bea
 
wenn jemand wirklich fähig ist den Wunsch mitzuteilen, dass man ihn nicht durch Geräte am Leben halten soll und eine Regeneration unmöglich ist, kann man die passive Sterbehilfe genehmigen, aber ich denke alles andere ist Unsinn, denn mal ehrlich woher will man wissen, dass dieser Mensch nur Qualen hat und nicht mehr leben will, es gibt Leute die sind ihr Leben lang gehandicapt und können nichts selbst machen und tortzdem sind sie froh zu leben und wenn eine Chance auf Regneration besteht verhält sich die Sache ähnlich wie beim Selbstmord oder wenn man jemandem dabei hilf, denn man kann davon ausgehen, dass fast alle wenn sie die Krise überstanden haben froh sind nicht gestroben zu sein.
 
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