Re: T-online Flat vor dem Ende????
Naja, es war aber abzusehen. Schon als T-Online im Dezember überraschend die Mindestvertragslaufzeit von 12 auf einen Monat heruntergesetzt hat, war es klar, das das nur passiert, um aus allen weiteren Verträgen bei Bedarf kurzfristig aussteigen zu können. Konkurrenz, deren Kunden man nur mit langfristigen Verträgen wegschöpfen konnte, gab es ja zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr.
Obwohl ich mich nach Bekanntwerden dieser Hiobs-Botschaft auch mit wüsten Mordgedanken gegen T-Offline Managern getragen habe, geht dieses Armutszeugnis zum Großteil wohl auf die Telekom, T-Online war da nur der Bluthund an der langen Leine.
Wenn sie es wenigstens geschafft hätten, ein entsprechende DSL Angebot bereitzustellen, hätte ja keiner was gesagt, aber mit diesen ständigen Termin-Korrekturen nach hinten lassen sie einen Großteil der Kunden im Regen stehen (bei mir haben sie die Bereitstellungstermine von Dez. 2001 auf "vorraussichtlich 3 Quartal 2002" korrigiert - ich bin begeistert).
Mittlerweile sind selbst die Begründungen der verantwortlichen Manager bei Telekom&Co derart peinlich, durchsichtig und an den Realitäten vorbei, das man sich fragen muss, ob es nicht besser wäre, wenn sie zu ihren Entscheidungen überhaupt keine Stellungnahmen mehr abgeben würden.
Ich glaube, die ganze Misere hat ihren Grund darin, das das Konsumverhalten der Internetgemeinschaft von den etablierten und alteingesessenen Konzernen immer noch falsch eingeschätzt wird. Die können sich nicht von ihren althergebrachten Vorstellungen lösen und meinen, wenn sie eine "Flatrate" anbieten, wird der normale Verbraucher seine Online Zeit trotzdem nicht "über Gebühr" einfordern. Das aber genau das der Kern einer Flatrate ist und dies deshalb auch in der Mehrzahl genutzt werden wird, haben die sich wahrscheinlich nicht träumen lassen.
Anderes Beispiel ist Napster/Bertelsmann: Nach dem Urteil gegen Napster hat der eCommerce-Verantwortliche von Bertelsmann frohlockt und gemeint, (sinngemäß) dass "man nun die Interessen der vielen Napster-Nutzer viel besser unterstützen könne und das nun alle Kräfte darauf verwendet werden, Napster noch interessanter zu machen". Das mit dem Urteil die "Interessen" der Nutzer gerade den Bach runtergespült worden sind, werden die Bertelsmänner mit Staunen in den Augen vermutlich erst dann merken, wenn man für Napster bezahlen muss, und sie sehen, wieviele Kunden von "den vielen Nutzern" noch übrig geblieben sind.