Im Gegenzug erhielt die Schweiz auch hochmoderne Rüstungsgüter aus dem Reich. Sogar ME 109.
Ein Dozent zeigte mir mal ein Foto, auf dem sein Vater neben einer solchen Jagdmaschine zu sehen ist. Die Schweiz hat in der Zeit vor dem Kriegsausbruch im großen Stil versucht, ihre Luftwaffe zu modernisieren, und bezog dabei auch Flugzeuge aus dem Dritten Reich (aber auch aus Frankreich), darunter auch Trainingsflugzeuge wie die Bücker Bü 133. Die Messerschmitt BF 109 wurde in der Schweizer Luftwaffe nur als Me 109 bezeichnet und war der hauptsächlich eingesetzte Abfangjäger, der sich dann auch mehrere Luftgefechte mit dem deutschen Gegenpart und später alliierten Bombern, die Schweizer Luftraum verletzten, lieferte. Dabei wurden im Jahr 1940 ca. 11 deutsche Maschine abgeschossen, nach Protesten aus Berlin ging man dann dazu über, die Flugzeuge nur zur Landung zu zwingen.
So wichtig waren die begrenzten Lieferungen der Schweiz an das Reich nicht. Und zur Not hätte man sich diese Güter eben mit Gewalt geholt.
Das kann gut sein, ich wollte das lediglich erwähnt haben, weil ich es so teilweise gelesen habe.
Bei einem Angriff des Reichs auf die Schweiz wäre diese innerhalb kurzer Zeit gefallen. Die großen Städte wären sehr schnell erobert worden.
Was danach geschehen wäre vermag ich nicht zu sagen. Die Schweizer sind ein stolzes und starkes Volk. Und es hätte mit Sicherheit eine starke Widerstandbewegung gegeben. Und wir schwer es in einem gebirgigen Land werden kann mußte die Wehrmacht auf dem Balkan unter Schmerzen erfahren.
Bei Kriegsbeginn hatte die Schweiz ja binnen drei Tagen die Mobilmachung durchgeführt und die Streitkräfte blieben nahezu bis 1945 in höchstem Alarmzustand. Die Pläne des Schweizer Oberkommandos sahen vor, die Truppen bei einem deutschen Einmarsch unter hinhaltendem Widerstand in die Alpen zurückzuziehen und auf dem Rückzug Straßen, Brücken, Fabriken, etc. zu zerstören und alles zu evakuieren, was mitgenommen werden konnte. Im Alpenraum waren gut ausgebaute Stellungen angelegt worden, das sogenannte Reduit, das mit Panzersperren, Minenfeldern, etc. gegen Angriffe gesichert worden war, zudem waren Flugfelder, Versorgungslager und Festungen gebaut worden. Auch die Brücken über den Rhein, z. B. bei Basel, hätte man versucht zu sprengen. Die Bevölkerungszentren wären in deutsche Hand gefallen, aber im Reduit hätte es sicher zähen Widerstand gegeben, Kampf im Hochgebirge wäre den Schweizern sicher leichter gefallen und hätte ihren Mangel an Panzern ausgleichen können. Wie lange sie sich dann aber hätten halten können, steht auf einem anderen Blatt, da ist deine Einschätzung sicher nicht falsch.
Die Idee hinter dem Reduit-Konzept war den Feind durch die Aussicht auf zähe und verlustreiche Kämpfe im Alpenraum und die Zerstörung der Schweizer Rüstungsindustrie von einem Angriff abzuhalten. Hinzu kam, dass der Verteidungswillen in der Schweiz ziemlich stark war, gefördert unter anderem durch das Konzept der "Geistigen Landesverteidigung".