Dass es die sinnvollen Aspekte der Lobbyarbeit offenbar nicht berücksichtigt und diese auch in den Bereichen, wo sie nützlich ist, in erheblicher Weise erschwert. Anstatt zu regulieren und auszutarieren werden Verbote ausgesprochen, das ist selten der richtige Weg.
Die Kunst einer erfolgreichen (demokratischen) Gesellschaft ist es, möglichst viele Interessen miteinander in Einklang zu bringen. In einer Industriegesellschaft zählen dazu auch die der unterschiedlichen Wirtschaftsverbände und Branchen, ohne die man Stabilität und Wohlstand nunmal nicht gewährleisten kann. Da diese im politischen System ansonsten nicht vertreten sind, dient die Arbeit der Lobbies dazu, dass auch sie gehört werden. Das ist eine wichtige, unverzichtbare Sache. Natürlich darf der Lobbyismus auch nicht überhand nehmen und es hat sich gezeigt, dass er schwer zu regulieren ist. Zweifellos läuft das in vielen Ländern einschließlich BRD und USA gelegentlich aus dem Ruder und die Wirtschaftsvertreter nehmen manchmal einen größeren Einfluss wahr, als ihnen zustehen sollte. Du hast ja auch Beispiele genannt, in denen Einzelpersonen sich auf sehr zweifelhafte Weise daran bereichern und somit in Interessenskonflikte kommen. Nichtsdestotrotz ist das weitverbreitete Bild Lobby=böse einfach falsch und unreflektiert. Dass Trump diese Stimmung trotzdem auffängt und damit Politik macht, obwohl er und sein Familienclan wahrscheinlich die ersten sind, die den Rahm seiner neuen Position abschöpfen, überrascht mich absolut nicht.