Tagespolitik allgemein

In Ägypten ist zwar der Präsident Mubarak weg aber nicht daß System Mubarak.
Auch der jetzt regierende Militärrat,allen vorran Feldmarschall Mohammed Hussein Tantawi sind treue Diener Maubaraks. Die Wirtschaft und Gesellschaft werden von vom Militär beherrscht.
Das Kind wird vieleicht einen anderen Namen bekommen aber viel wird sich nicht ändern.
Ich nehme auch an das niemand,auch der Westen nicht,wirklich freie Wahlen in Ägypten will.
Das Beispel Algerien steht da ganz klar als Beweis Pate(übrigens beschimpft der gleiche Westen im Moment die Führer Algeriens, die einen demokratischen Sieg der FIS mit Hilfe des Militärs verhinderten und vom Westen in höhsten Tönen gefeiert wurden als "Tyrannen")
Sollte, ich betone sollte, sich bei Wahlen ein klarer Sieg der Islamisten abzeichnen, so wird das Militär eingreifen und die Wahlen stoppen oder für ungültig erklären.
Und der selbe Westen, der jetzt das ägyptische Militär zu Verrat an seinem Präsidenten und Oberbefehlshaber gedrängt hat wird dem selben Militär dann die Füße vor Dankbarkeit küssen.
Und dieses Militär wird dann einen Präsidenten aus den eigenen Reihen ernennen.
Ähnlich wie General Ali Muhammad Nagib,Oberst Gamal Abdel Nasser,Oberst Muhammad Anwar as-Sadat und Marschall Muhammad Husni Mubarak(den 8 Tage "Präsident" Sufi Abu Taleb laße ich jetzt mal aussen vor) wird dieser dann die Uniform gegen den Maßanzug tauschen aber im herzen und Handeln immer ein Militär bleiben. Viel ändern wird sich in Ägypten nicht. Hier wird sich keine Demokratie nach dem Muster des Westens instalieren lassen.
Dies ist zumindest MEINE Prognose.
 
Wenn ich das in den Meldungen richtig mitbekommen habe geht es nun offenbar auch im Iran so langsam los. Das könnte sich tatsächlich zum Flächenbrand in der arabischen Welt entwickeln, was nicht unbedingt negativ sein muß.
 
Das geht nicht erst los, da brodelt es schon deutlich länger! Hast du die Grossdemonstrationen 2009 und 2010 vergessen?

Natürlich brodelt es da schon länger ( wie in Ägypten und anderswo übrigens auch ), nur hat man sich mangels Vorbild bisher nicht getraut, das Ganze im großen Rahmen durchzuziehen, das ist halt der entscheidende Unterschied.
 
Der Unterschied ist das im Iran von der Staatsmacht direkt hart durchgegriffen wurde und in Ägypten ist das Gegenteil passiert weil sich das Militär hinter das Volk gestellt hat!

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Der Unterschied ist das im Iran von der Staatsmacht direkt hart durchgegriffen wurde und in Ägypten ist das Gegenteil passiert weil sich das Militär hinter das Volk gestellt hat!

Das ist richtig, die Masse, macht es halt. Eine Diktatur kann einen kleinen Aufstand mit wenigen Leuten mal eben regeln. Eine riesige Menschenmenge von mehreren Hunderttausend bis einer Million kann man aber nicht so leicht mit der Polizei oder dem Millitär unterdrücken. Hinzu kommt, daß die Welt heute weit mehr Möglichkeiten zur Kommunikation untereinander bietet als noch vor wenigen Jahren, wo es noch kein Facebook, Google, Handies usw. gab.
Eine ähnliche Entwicklung haben wir doch auch im ehemaligen Ostblock gesehen, in den 50er und 60er Jahren hat man das Volk noch kontrollieren können, Ende der 80er war das jedoch nicht mehr so leicht. Als Folge davon ist der Warschauer Pakt nach und nach zerfallen.

Ich denke wir erleben in diesen Tagen einen ähnlichen Umbruch, diesmal ist es halt die arabische Welt. Die haben zwar was länger gebraucht als die im ehemaligen Ostblock, doch auch sie haben nun das Bedürfnis nach Freiheit und Demokratie und sowas lässt sich eben nicht auf Dauer mit eiserner Hand und Panzern unterdrücken. Dieses und die folgenden Jahre dürfte sehr spannend werden.
 
Ich denke wir erleben in diesen Tagen einen ähnlichen Umbruch, diesmal ist es halt die arabische Welt. Die haben zwar was länger gebraucht als die im ehemaligen Ostblock, doch auch sie haben nun das Bedürfnis nach Freiheit und Demokratie und sowas lässt sich eben nicht auf Dauer mit eiserner Hand und Panzern unterdrücken. Dieses und die folgenden Jahre dürfte sehr spannend werden.

Das würde ich nicht unbedingt so sehen, im Nahen Osten gibt es durchaus Symphatien beim Volk für radikal-islamistische Fundamentalisten, wie sich das entwickelt und wann und ob es dort Demokratien geben wird muss sich noch rausstellen.
 
Ich denke wir erleben in diesen Tagen einen ähnlichen Umbruch, diesmal ist es halt die arabische Welt. Die haben zwar was länger gebraucht als die im ehemaligen Ostblock, doch auch sie haben nun das Bedürfnis nach Freiheit und Demokratie

Viele politische Beobachter sind der Ansicht daß es gerade in Ägypten und teilweise auch in Tunesien
eher um Arbeit und soziale Dinge ging als um Demokratie.

und sowas lässt sich eben nicht auf Dauer mit eiserner Hand und Panzern unterdrücken. Dieses und die folgenden Jahre dürfte sehr spannend werden.


Das kommt auf die Entschlußkraft von Regierung und Militär an.


P,S. Übrigens sollte mal erwähnt werden das der Iran kein arabisches Land ist.
 
Ich bezweifle, dass sich in den arabischen Staaten soviel ändern wird ... Vorallem jedoch bezweile ich, dass der Westen über die kommenden "Demokratien" freuen wird können. Ist es doch durchaus möglich, dass in dem ein oder anderen Land eine islamistische Regierung an die Macht kommen könnte.

Recht hoch dürte zumindest die Geduld bei der Bevölkerung in Tunesien nicht sein. Kaum hat man revolutioniert, versuchen genauso viele Menschen wie vorher Lampedusa (ITA) zu erreichen. Teilweise mit der absurden Begründung, dass sich seit der Revolution nix geändert hat. Wie sollte sich auch in der kurzen zeit was ändern?

Ich warte nur au die ersten Gruppierungen, die wieder dem bösen "Westen" die Schuld in die Schuhe schieben, ür alles was in den arabischen Staaten falsch läuft ...
 
@Jedihammer
Sorry für die Verspätung. Um ehrlich zu sein hat es mich Überwindung gekostet zu antworten, weil ich bei manchen Ansichten von dir einfach nur laut schreien möchte. Aber du hast dir die Mühe gemacht ausführlich zu antworten, da will ich das auch tun.

Zum einen habe ich noch keine glaubhaften Indizien dafür gesehen.
Alles was ich darüber gehört habe kommt von den Aufständischen selber und da bin sehr skeptisch.
Und siehe Criomson.
100% weiß ich es auch nicht. Ich habe an mehren Stellen davon gehört und darüber gelesen und da es schlicht und ergreifend Sinn machen würde hielt ich das für glaubhaft. Ich habe aber ehrlich gesagt keine Lust das Web deswegen zu durchforsten, also lassen wir das einfach dahin gestellt. Spielt für die eigentliche Diskussion eh nur eine geringe Rolle.
Die scheinst hier Husni Mubarak mit Robert Mugabe zu verwechseln.:D
Hehe... :o

Das ist kein Dogma sondern meine tiefste Überzeugung.
Für mich ist eine Demonstration eines der sieben Tore zur Hölle.
Ich kann mir keinen Grund vorstellen der mich dazu bringen könnte an so etwas teilzunehmen.
Eine Demo ist für mich der Vorhof zum Aufstand. Sie stört im besten Fall die öffendliche Ordnung,bindet Sicherheitskräfte richtet sich meist gegen die bestehende Ordnung.
Und oft artet sie Chaos und Gewalt aus.
So ein Unsinn.
Was die öffentliche Bekundung von Unzufriedenheit, der Aufstand von Zivilisten gegen die Obrigkeiten schon erreicht hat, sollte selbst dem im Geschichte Ungebildetsten - der du sicher nicht bist - zumindest ansatzweise klar sein.
Wenn es so etwas nicht gäbe und die Menschen wie Schafe den von der Obrigkeit auferlegten Regeln folgen würde, wären die Menschen nichts anderes als ein Spielball der Willkür jener Obrigkeiten. Wenn dass dein Traum von einer guten Gesellschaft ist, dann frage ich mich doch sehr, wie du dir in der Leibeigenschaft eines feudalistisch gesinnten Landherren gefallen würdest. Oder als ein Fabrikarbeiter, der 12h am Tag arbeitet, dem alles schmerzt und dessen einziger Trost es ist sich in der wenigen Freizeit zu betrinken. Und nein ich hohle hier nicht weit aus. Du stellst fundamentale Gestaltungsmöglichkeiten des Volkes in Frage. Dann solltest du dir auch mal ansehen was wäre, wenn es diese Gestaltungsmöglichkeiten nicht gebe und was die Gestaltungsmöglichkeiten so alles bewirkt haben. Ohne ein Volk das der Obrigkeit gefährlich oder zumindest unbequem werden kann hätte es auf Seiten der Obrigkeit nie eine Interessenentwicklung für die Bedürfnisse des Volkes gegeben. Das in Frage zu stellen heißt also nicht anderes als in Frage zu stellen, ob das "einfache Volk" ein Recht darauf hat, dass seine Bedürfnisse zählen.

Natürlich gibt es auch dumme Demonstrationen und dumme Demonstranten. Natürlich gibt es Demonstranten/Demonstrationen wo es nur um Spaß an der Zerstörung und am Chaos geht. Ja und?! Was soll das bitte beweisen? Das Menschen verschieden und zu vielem fähig sind, unter anderem Dummheit und Zerstörungswut? Denn was anderes gibt es hier nicht zu sehen.
Wer wie in Ägypten gegen die Staatsmacht aufbegehrt und mit unschuldigen Opfern rechnet macht sich schuldig an diesen Opfern. Den er nimmt sie billigend in Kauf.
Schon alleine deshalb gehört eine solche Demonstartion mit aller Härte niedergeschlagen.
Interessant, wie du den Obrigkeiten gerne die ein oder andere Leiche zu gesteht, aber das Volk sich tadellos zu verhalten hat. Dieses "Obrigkeit=gut / Volk=böse"-Denken ist wirklich befremdlich.
Es ist ja nun nicht so als gäbe es in Ägypten keine Opposition die sich nicht auch zu Wort melden durfte.
Wie gnädig von Mubarak zumindest den Schein zu wahren. Aber zu Wort melden durfte sich diese "Opposition" in der Öffentlichkeit mit nichten.
Und ein großer Teil dieser Opposition sind die Moslembrüder.
Wo bitte?
Im Parlament? Nein
Auf der Straße? Nein
Wo?

Was die Muslimbruderschaft stark macht ist nicht ihre Größe, sondern ihre gute Organisation. Ein Umstand, an den Mubarak nicht ganz unschuldig ist, bedenkt man, dass er nicht nur die Bruderschaft verfolgt hat, sondern eben auch die anderen Oppositionsbewegungen verkrüppelt und klein gehalten hat.
gegen diese ist der ägyptische Staat mit aller Härte vorgegangen.Das dabei die "Menschenrechte"
etwas enger ausgelegt wurden gebe ich gerne zu. Aber diese Leute verstehen nur diese eine
Auch ist es ja nun wirklich nicht so daß Ägypten ein Unrechtsstaat nach kommunistischen Muster ist. Jeder der es wünscht kann Ägypten verlassen. Niemand der sich an Recht und Gesetz hält hat in Ägypten etwas zu befürchten.Sprache.
Der Staat ging gegen jeden vor wenn es sinnvoll erschien. Tausenden sind einfach verschwunden - und nicht nur böse böse Muslimbrüder. Die Verfassung, die Ägypten als Republik ausweist, ist nicht das Papier wert auf dem sie geschrieben steht. Das Verfassungsgericht war eine Marionette Mubaraks. Ich würde gerne deine Definition von Rechtsstaat hören, die dies legitimiert. Es ist auf jeden Fall keine geläufige Definition.
Es ist nun einmal so, daß in autokratisch geführten Staaten die Möglichkeiten für die Oppostion begrenzt sind.Auch eine Oppostion hat sich an die herrschenden Gesetze zu halten und darf nicht die bestehende Regierung durch den Druck der Straße beseitigen.
Weil...?
Und wenn das Regime Mubarak morgen weg ist, was kommt dann ?
Ein islamischer Gottesstaat ? Oh, dann möchte ich die Helden der Demokratie hören. ich erinnere immer wieder gerne an Algerien.
Niemand weiß was dann kommt. Aber ungewissheit ist für mich keine Legitimation, ein Volk zu unterdrücken. Denn Ungewissheit gibt es immer bei Systemumbrüchen.
Tunesien und Ägypten haben lange Zeit dem islamischen Fundamentalismus Einhalt geboten.
Die Regime waren stabil und es herrschte Ruhe und Ordnung. In Tunesien ist der erste Islamistenführer bereits aus dem Exil zurück.Mal sehen was aus Ägypten wird.
Wir sehen doch als wahrnendes Beispiel den Irak.
Irak ist nicht mal ansatzweise zu Ägypten oder Tunesien zu vergleichen. Dein Problem ist, dass du die Arabische Welt über einen Kamm scherst. Das ist dumm.
Im Irak eines Saddam Hussein herschte Ruhe. Zugegeben, es war eine Friedhofsruhe.
Und die Eskapaden einiger Mitglieder des Hussein-Clans mögen nicht gerade in Ordnung gewesen sein.
Mit Massenmord und Unterdrückung Ruhe zu schaffen ist nun wirklich keine Kunst.
Aber sehen wir uns die Errungenschaften der Regierung Husseins an.
Im Irak herrschte eine Schulpflicht die streng überwacht wurde und Verstöße dagegen wurden streng bestraft.Die sozialen Systeme und vorallem auch das Gesundheitssystem waren im arabischen Raum vorbildlich. Und vorralem war der Irak ein laziistischer Staat.
Ach bitte. Der Irak hatte einfach Haufen Kohle durch sein Öl. Damit kann jeder Depp ein erfolgreiches Sozialsystem aufbauen.
Aber war das soziale System auch noch so vorbildlich als Hussein mit seiner Kriegstreiberei den Irak wirtschaftlich und finanziell ruinierte? Ich glaube nicht...
Und sehen wir uns den Irak heute an.
Japp, die Ammis haben es bislang verbockt. Ich würde auch sicher nicht befürworten, dass sie das im ganzen arabischen Raum wiederholen.
Jedem ist zunächst einmal die Staatsform seines Staates aufgezwungen.
Auch ich muß in der von mir verachteten Demokratie leben und kann sie nicht einfach nur weil es mir nicht passt ändern.
Natürlich kannst du es versuchen. Oder hat man dir einen Chip im Gehirn implantiert der dich davon abhalten soll?

Wenn du darauf hinaus willst, dass es doch nur normal ist, das das System Mubarak sich verteidigt hat - ja da hast du recht. Das ändert aber nichts an den Gründen, warum ich oder viele Ägypter es für falsch hielten.
Die Strafe die mir hier dafür blüht mag eine andere Strafe sien wie in einem autoritär geführten Staats, das mag sein. Aber über Härte von Strafen läßt sich im vergleich der Saaten nicht streiten.Die einen sehen es so, die anderen so.
Und wieso sollte man nicht darüber streiten können? Stichwort Prinzip "Verhältnismäßigkeit".
Es ist meine feste Überzeugung das jeder der mit Verbrechern zusammen arbeitet oder diese Zusamenarbeit in Kauf nimmt ebenfalls ein Verbrecher ist.
Dann ist Mubarak auch ein Verbrecher.
Die Selbsbestimmung der Bevölkerung hat gegenüber von Recht und Gesetz zurück zu stehen.
Wieso? Recht und Gesetz ist auch nur Buchstaben auf einem Blatt Papier, erdacht von einem Menschen.
Wenn ich es nicht gewährleisten kann das im Zuge meiner Demo auch Verwüstungen und Plünderungen stattfinden so habe ich diese Demo zu unterlassen.
Tue ich das nicht erkläre ich mich mit den Untaten dieser Leute einverstanden und bin mitschuldig.
Da der Privatmann über keine Staatsgewalt verfügt, kann er das gar nicht im Rahmen der Gesetze gewährleisten. Da kannst du auch gleich sagen dass Versammlungsfreiheit und Meinungsfreiheit zu "gefährlich" sind. Bzw. dass "Ordnung" und "Stabilität " wichtiger ist. Was aber übrigens so als Aussage recht sinnlos wäre, da diese zwei Begriffe nichts anderes aussagen, als das alles so bleibt, wie es ist. Was dann je nach Situation so ziemlich alles sein kann.
Woher wollen wir wissen daß sich Marschall Mubarak(nich Mugabe) dem Willen des Volkes wiedersetzt ?
Das Volk hat es ziemlich deutlich gemacht.
Das ist alles eine Rechnung wie wir sie von allen Seiten beurteilen können.
Wenn man heute sagt, es seinen 1 Million Äypter auf der Straße, gut, dann kann man ebenso argumetieren daß 79 Millionen Ägypter nicht auf der Straße sind.
Jetzt betrügst du dich aber selber. Nehmen wir mal an Ägypten würde eine repräsentative Umfrage machen. Glaubst du wirklich, dass nicht eine klare Mehrheit sich geben Mubarak aussprechen würde?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bezweifle, dass sich in den arabischen Staaten soviel ändern wird ...
.

Seien wir doch mal ehrlich.
Im Irak wurde die Demokratie mit Waffengewalt eingeführt.
Und ist im heutigen Irak alles anderst als im Irak eines Saddam Husseins ?
Gut,man kann wohl heute im Irak offen sprechen.
Aber es wird immer noch gefoltert und hingerichtet.
Und die Korruption ist eher noch schlimmer geworden.
Und so wird es wohl auch in anderen arabischen Staaten werden.


Vorallem jedoch bezweile ich, dass der Westen über die kommenden "Demokratien" freuen wird können. Ist es doch durchaus möglich, dass in dem ein oder anderen Land eine islamistische Regierung an die Macht kommen könnte.

Ist genau das was ich immer sage.
Man möge mir meine Wiederholungen vergeben aber in der Beziehung sagte ich nochmals :ALGERIEN
besser ist die Doppelmoral des Westens nicht zu beschreiben.

Und nebenbei, der aus dem Abbruch der Wahl in Algerien resultierende Bürgerkrieg hat seit dem ca. 120 000 Menschen das Leben gekostet.
Und in Algeriens Gefängnisen wurde genau so gefoltert wie in anderen arabischen Staaten.


Recht hoch dürte zumindest die Geduld bei der Bevölkerung in Tunesien nicht sein. Kaum hat man revolutioniert, versuchen genauso viele Menschen wie vorher Lampedusa (ITA) zu erreichen. Teilweise mit der absurden Begründung, dass sich seit der Revolution nix geändert hat. Wie sollte sich auch in der kurzen zeit was ändern?

Das habe ich mich auch seit Tagen gefragt.
Wenn der Aufstand in Tunesien jetzt die heilige Freiheit gebracht hat, warum verlassen so viele das Land ?


@Jedihammer
Sorry für die Verspätung. Um ehrlich zu sein hat es mich Überwindung gekostet zu antworten, weil ich bei manchen Ansichten von dir einfach nur laut schreien möchte. Aber du hast dir die Mühe gemacht ausführlich zu antworten, da will ich das auch tun.

Kein Problem für die Verspätung.
das andere bleibt Dir natürlich freigestellt.


@Jedihammer
Du stellst fundamentale Gestaltungsmöglichkeiten des Volkes in Frage. Dann solltest du dir auch mal ansehen was wäre, wenn es diese Gestaltungsmöglichkeiten nicht gebe und was die Gestaltungsmöglichkeiten so alles bewirkt haben. Ohne ein Volk das der Obrigkeit gefährlich oder zumindest unbequem werden kann hätte es auf Seiten der Obrigkeit nie eine Interessenentwicklung für die Bedürfnisse des Volkes gegeben. Das in Frage zu stellen heißt also nicht anderes als in Frage zu stellen, ob das "einfache Volk" ein Recht darauf hat, dass seine Bedürfnisse zählen.

Nein, ich stelle das Recht mit Demonstrationen und Gewalt gegen den Staat die Regierung zu Verändern in Frage.

Natürlich gibt es auch dumme Demonstrationen und dumme Demonstranten. Natürlich gibt es Demonstranten/Demonstrationen wo es nur um Spaß an der Zerstörung und am Chaos geht. Ja und?! Was soll das bitte beweisen? Das Menschen verschieden und zu vielem fähig sind, unter anderem Dummheit und Zerstörungswut? Denn was anderes gibt es hier nicht zu sehen.

Wie gesagt, wenn ich diesen "dummen" Demonstranten eine Zufluck geben, bzw. sie bei mir dulde oder auch nur von ihrer "Mitarbeit" ahne, dann mach ich mich mitschuldig.


Interessant, wie du den Obrigkeiten gerne die ein oder andere Leiche zu gesteht, aber das Volk sich tadellos zu verhalten hat. Dieses "Obrigkeit=gut / Volk=böse"-Denken ist wirklich befremdlich.

Der Staat hat das Gewaltmonopl.
Und wenn die Sicherheitskräfte auf gewalttäte Aufrührer schiessen und diese tödlich treffen so ist die gerechtfertigt, da die Ursache für die Schüsse von den Aufständischen ausgingen.


Wie gnädig von Mubarak zumindest den Schein zu wahren. Aber zu Wort melden durfte sich diese "Opposition" in der Öffentlichkeit mit nichten.

Ganz so war es in Ägypten nie.
man konnte sehr wohl auch die Regierung kritisieren.
Aber eben nicht mit allen Mitteln.

Wo bitte?
Im Parlament? Nein
Auf der Straße? Nein
Wo?

Ist Dir die Tatsache bekannt daß die Muslimbrüder seit dem Jahre 2005 mit 88 Abgeordneten die sträkste Oppostionsgruppe im ägyptschen Parlament gebildet haben ?

Was die Muslimbruderschaft stark macht ist nicht ihre Größe, sondern ihre gute Organisation. Ein Umstand, an den Mubarak nicht ganz unschuldig ist, bedenkt man, dass er nicht nur die Bruderschaft verfolgt hat, sondern eben auch die anderen Oppositionsbewegungen verkrüppelt und klein gehalten hat.

Soll ich Dir mal ein paar Attentae und die dazugehörigen Toten der Bruderschaft aufzählen ?
Dieser Verein wurde nicht zu unrecht vom ägyptischen Staat bekämpft.
Und dies nicht nur unter der Regierung des Marschalls.


Der Staat ging gegen jeden vor wenn es sinnvoll erschien. Tausenden sind einfach verschwunden - und nicht nur böse böse Muslimbrüder.

Wie Du weiter unten selber sagst ist Ägypten nicht der Irak.
Und das Regime Marschall Mubaraks war ein anderes als das eines Marschall Husseins.
Ganz so war es in Ägypten nicht.
Bis jetzt weiß ich nichts von Massengräbern oder von Massenexekutionen oder ähnlichen Exzessen.

Die Verfassung, die Ägypten als Republik ausweist, ist nicht das Papier wert auf dem sie geschrieben steht. Das Verfassungsgericht war eine Marionette Mubaraks.

dazu sei zu erwähnen daß Äypten seit dem Mord an Sadat unter Ausnahmerecht steht.
Und in jedem Ausnahmezustand werden Teile einer Verfassung ausser Kraft gesetzt.
das wäre sogar hier in der BRD möglich.
Und was das Verfassungsgericht angeht, so hat auch schon unser BVG Urteile gefällt die dem aktuellen politischen Tagesgeshen und damit der Regierung nützlich waren und eigendlich gegen ie Verfassung(Grundgesetz) waren.


Ich würde gerne deine Definition von Rechtsstaat hören, die dies legitimiert. Es ist auf jeden Fall keine geläufige Definition.

Glaube mir, meine Definition von Rechtsstaat willst Du nicht hören.;)
Die ist gewiß keine geläufige Definition.;)
Aufgrund der Forenregeln bitte ich diese Frage nicht beantworten zu müssen.

Niemand weiß was dann kommt. Ungewissheit ist für mich keine Legitimation, ein Volk zu unterdrücken. Denn Ungewissheit gibt es immer bei Systemumbrüchen.

Und genau deshalb sehe ich keine Legitimation des Pöbels auf der Straße einen Systemumbruch einzuleiten..
Dies muß von oben geschehen.
Und das gab es ja auch schon.


Schau dir hierzu Iran an. Wenn der Gottesstaat einmal stürzt - und das scheint auf Dauer fast unvermeidlich

DAS möchte ich erleben.


Irak ist nicht mal ansatzweise zu Ägypten oder Tunesien zu vergleichen. Dein Problem ist, dass du die Arabische Welt über einen Kamm scherst. Das ist dumm.

Die Volksseele in den arabischen Kernstaaten ist sehr ähnlich.
Natürlich ist nicht alles zu vergleichen,aber zumindest der "kleine Mann" ist sich in diesen Staaten doch aehr ähnlich.


Mit Massenmord und Unterdrückung Ruhe zu schaffen ist nun wirklich keine Kunst.

Ich wundere mich manchmal warum im Irak noch immer Menschen leben.:rolleyes:
Ja, es war eine Friedhofsruhe.
Aber wenn man einigen Berichten glauben darf wünschen sich manche Iraker diese Zeit zurück.



Ach bitte. Der Irak hatte einfach Haufen Kohle durch sein Öl. Damit kann jeder Depp ein erfolgreiches Sozialsystem aufbauen.
Aber war das soziale System auch noch so vorbildlich als Hussein mit seiner Kriegstreiberei den Irak wirtschaftlich und finanziell ruinierte? Ich glaube nicht...

Zum 1. Andere arabische Staaten hatten auch viel Geld und haben nicht solch ein vorbildliches
Sozialsystem wie der Irak geschaffen.
Und mag Saddam Hussein auch der Teufel selber gewesen sein, so ändert dies nichts an diesen Sozialsystem.

Zum 2.Nicht die Kriege hqaben den Irak runiniert sondern das verbrecherische, von den USA zu verantwortende UN-Embargo.

Natürlich kannst du es versuchen. Oder hat man dir einen Chip im Gehirn implantiert der dich davon abhalten soll?

Interessant.
Was würde wohl geschehen, wenn ich es schafften würde 500 000 Menschen auf die Straße zu bekommen.
Würde unsere Regierung dann auch abtreten und das System ändern ?


Und wieso sollte man nicht darüber streiten können? Stichwort Prinzip "Verhältnismäßigkeit".

Verhältnismäßigkeit ist nur ein Wort.
Und jeder definiert es anderst.
Nur weil es im westlichen Gutmenschentum(bist nicht Du gemeint)anderst ausgelegt wird ist es dehalb nicht richtig.
Andere Staaten legen es härter aus.
Wer hat Recht ?


Wieso? Recht und Gesetz ist auch nur Buchstaben auf einem Blatt Papier, erdacht von einem Menschen.

Oben übst Du Kritik weil am in Ägypten die Verfassung als das betrachtet was sie ist.
Ein Stück Papier.
Hier sagst Du es selber.



Da der Privatmann über keine Staatsgewalt verfügt, kann er das gar nicht im Rahmen der Gesetze gewährleisten. Da kannst du auch gleich sagen dass Versammlungsfreiheit und Meinungsfreiheit zu "gefährlich" sind. Bzw. dass "Ordnung" und "Stabilität " wichtiger ist.

Diese Frage ist schnell erklärt.
1.Mit dem Recht auf Versammlungsfreiheit habe ich meine großen Probleme.
Dies ist eines der Grundrechte, die ich massiv einschränken würde.

2.Meinungsfreiheit ja.Aber wenn die Art und Weise der Ausführung ist Ordung und Stabilität in Gefahr bringt muß eingeschritten werden.
Jeder sollte seine Meinung sagen dürfen. Aber nicht mit hunderten Anderen durch die Straßen ziehen um dies zu tun.
Von mir aus kann jeder für 5 Minuten im TV loslassen was er über wen zu sagen hat.
Jeder soll morgens in der Bahn ohne Angst mit seinen Mitfahreren diskustieren dürfen, egal über was.Aber nicht in Form einer Demo.


Das Volk hat es ziemlich deutlich gemacht.

Ein kleiner Teil des Volkes.
Und hätten diese genug Arbeit gehabt wäre es nicht dazu gekommen.


Jetzt betrügst du dich aber selber. Nehmen wir mal an Ägypten würde eine repräsentative Umfrage machen. Glaubst du wirklich, dass nicht eine klare Mehrheit sich geben Mubarak aussprechen würde?

Ich habe zumindest meine Zweifel
 
Zuletzt bearbeitet:
@Jedihammer : das der Iran bzw. dessen Regierung wegen einer Demonstration fällt hätte ich noch vor ein paar Monaten für unmöglich gehalten, mittlerweile bin ich mir da allerdings nicht mehr sicher.

Ich schätze dieses Jahr hält noch viele Überraschungen bereit und die könnten durchaus positiv sein.
Meiner Meinung nach könnte grad der Iran für eine sehr positive Überraschung sorgen, da dessen ( junge ) Bevölkerung sehr gut ausgebildet ist und das Leben in westlichen Demokratien ( durch Studienaufenthalte etc. ) sehr gut kennt.

Was jetzt noch fehlt ist ein radikaler Politik Wechsel in Israel ( sofortiger Stop des radikalen Siedlungsbaus, Anerkennung des Staates Palästina etc. ) und dann könnte man da weitermachen wo es 1979 aufgehört hatte, nämlich bei einem freundschaftlichen Verhältnis zueinander.
( der Iran gehörte zu den ersten Staaten, die die Existenz Israels anerkannt haben nach dem zweiten Weltkrieg )
 
Was sagt man eigentlich zu den sich immer weiter ausufernden Plagiatsvorwürfen unseres allzeit beliebten Heilsbringers und Boulevard-Liebling im Verteidigungsministerium?
Selbst die Einleitung der Doktorarbeit soll ja angeblich von der FAZ abgekupfert worden sein.

Was wird nun als nächstes geschehen?
Wird er seinen Doktortitel verlieren oder vielleicht nur das "summa"?
Wird das den Ruf Guttenbergs beeinflussen oder haben wir es hier immer noch mit unserem zukünftigen Kanzler zu tun?
Wie werden sich jetzt die Aktienkurse angesehener Haargelproduzenten verändern?
 
Was sagt man eigentlich zu den sich immer weiter ausufernden Plagiatsvorwürfen unseres allzeit beliebten Heilsbringers und Boulevard-Liebling im Verteidigungsministerium?
Selbst die Einleitung der Doktorarbeit soll ja angeblich von der FAZ abgekupfert worden sein.

Was wird nun als nächstes geschehen?
Wird er seinen Doktortitel verlieren oder vielleicht nur das "summa"?
Wird das den Ruf Guttenbergs beeinflussen oder haben wir es hier immer noch mit unserem zukünftigen Kanzler zu tun?
Wie werden sich jetzt die Aktienkurse angesehener Haargelproduzenten verändern?

Ein Adeliger erschleicht sich etwas... wo gibt's denn sowas?^^
Sein sexy Image vom jungen, dynamischen Minister ist nun endgültig dahin. Ebenso seine Markenzeichen Glaubwürdigkeit und Authenzität. Mal schauen, ob seine politische Karriere noch eine Zukunft hat, mit dem Kanzleramt könnte es jetzt aber recht schwer werden.

Die Vorwürfe scheinen sich ja zu erhärten, "Dr." Guttenberg hat wohl nicht nur einmal die Anführungszeichen und Fußnoten "vergessen." Zumal man Fußnoten und Anführungszeichen nicht einfach so übersieht, wenn man einigermaßen seriös wissenschaftlich arbeitet. Habe mir mal ein paar Beispiele angeguckt und das schaut schon ziemlich dreist aus. Man bekommt ja schon bei stinknormalen Seminararbeiten Probleme, wenn man plagiiert, hier wird es sich hoffentlich nicht anders verhalten.
 
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