Tagespolitik allgemein

Im Grunde zeigt sich, wie im Video gesagt, dass die Politik des Sparens in eine Krise nicht funktionieren kann.
Wer sich mit dem New Deal beschäftigt hat weiß auch wie die Alternative funktioniert.
Das heißt natürlich nicht, dass tote Leute weiter Rente bekommen, Mehr als nötig Staatsbediensteste eingestellt o.ä.

Ich denke wir sollte jetzt erstmal abwarten bevor wir urteilen, ob die Maßnahmen gut sind oder nicht.
 
Ich bin zwar wahrlich kein Experte auf dem Bereich der Finanzen, aber für mich ist augenscheinlich an der Situation in Griechenland das Hauptproblem dass mit dem euopäischen "Rettungsgeld" eigentlich nur die Banken bedient wurden. Das eigentlich Volk hat davon nie wirklich was gesehen, musste aber dennoch unter dem im Gegenzug für die EU-Gelder auferlegten strengen Sparplan leiden. Das heißt höhere Steuern und Lebenshaltungskosten bei gleichzeitig sinkendem Einkommen und wachsender Arbeitslosigkeit. Irgendwie sollte doch jedem klar sein dass das nicht funktionieren kann...
Dazu kommt noch dass -wie hier schon angesprochen- nur das normale Volk von diesen Sparplänen betroffen ist; der Großteil der insgesamt Milliärdenschweren Steuersünder hat sich finanziell abgesetzt oder wurde bislang schlichtweg einfach nicht belangt.
Ich kann da einfach nur noch den Kopf schütteln; ich befürchte dass da noch einiges auf uns zukommt :/
 
Erstens die Linke als Partei ist nicht extremistisch im Sinne, dass sie das Grundgesetz ablehnen oder bekämpfen wollen. Natürlich gibt es bestimmt Mitglieder, die die DDR vermissen, aber in der CDU gibt es bestimmt auch einige die sich nach einem starken Mann sehnen und da kommt keiner auf die Idee diese Partei als extremistisch zu bezeichnen. Außerdem wären ihre Ziele Verfassungswidrig, gäbe es längst ein Verbotsverfahren. Ganz im Gegenteil, denn letztes Jahr wurde die Beobachtung der Bundestagsfraktion der Linken durch den Verfassungschutz für unzulässig erklärt. Glaub ihr das wäre bei konkrekten Anhaltspunkten für Verfassungsfeindlichkeit geschehen. btw. die sogenannten ,,Linksautonomen´´ sind für mich zum einen kriminelle und zum Anderen eher Anarchisten, da sie meist staatliche Autoritäten ablehnen.
Der zweite Grund sind völkerechtswidrige Handlungen z.B. durch die USA (Drohnenkrieg, Irakkrieg usw.). Das wird von vielen als Gewalt gegen Muslime aufgegriffen. Besonders von denen, die sich Zuhause von der Gesellschaft und dem damit verbundenen Wohlstand ausgeschlossen fühlen.

In Populistischen gibt es immer welche die außerhalb des Verfassungsrahmen sind, seien es Linke oder die Rechte. Du kannst mir nicht erzählen das Alle komplett demokratisch sind.
Die Leugnen die Verbrechen von der DDR oder haben welche die dieses System unterstürzt haben und ganz fein davon gekommen sind. Mit den dämlichsten argument was es überhaupt gibt, ich habe nur Befehle befolgt.
Es wird sicher welche geben die für den Kleinen Mann sind, aber das solche Ar***löcher die Verbrechen Leugnen und selber mit gemacht haben gibt solltest du auch wissen.
Bruno Kreisky(ehemaliger Bundeskanzler von Österreich) hat einmal gesagt:,,Lernens ein bisschen Geschichte.´´

zum Beispiel
http://www.spiegel.de/einestages/ungesuehntes-ddr-verbrechen-a-947110.html


Hast du das nicht gelesen.:confused:
"Darth Soul Daron" schrieb:
Als besonderes Problem besteht indessen für Deutschland die Frage einer diesbezüglichen Einschätzung der Partei "Die Linke". Während sie sich einerseits in ihrer realen Politik an die Regeln des demokratischen Verfassungsstaates hält, weist sie andererseits eindeutig extremistische Strömungen in ihren Reihen auf. Bei Wahlen sowohl auf Bundes- wie auf Landesebene darf sie als etablierte Partei gelten, kann "Die Linke" doch mit gelegentlichen Ausnahmen in den westlichen Ländern meist in die Parlamente einziehen. Allein von daher kommt man bei einer Einschätzung zur Bedeutung des parteipolitischen Linksextremismus – je nach Bewertung der Partei "Die Linke" - zu grundlegend unterschiedlichen Ergebnissen.


Zweitens denke ich Extremismus egal welcher Colour ist immer die falsche Antwort auf Ausgrenzung und Ungerechtigkeiten.
Wir haben aktuell ein Schulsystem, bei dem von vorne rein nicht alle Erfolg haben. Hinzu kommen noch widrigkeiten wie unterschwelliger Alltagsrassismus.
Was glaubt ihr wieviele schwarzharrige junge Menschen mit muslimischen Namen denken sie werden benachteiligt? Ob das so der realität entspricht ist noch ne ganz andere Frage, aber man sollte erstmal wahrnehmen, dass es solche Ängste und Empfindungen gibt.

Natürlich gibt es ihn, da gebe ich dir recht.

Was alle Extremisten vereint ist die politische Unwissenheit und damit meine ich nicht was gut oder böse ist, sondern politische Theorie damit man den Sinn und Zweck der Elemente einer Demokratie versteht. (Gewaltenteilung;,,Alle Menschen sind gleich´´usw.)
Und die Bildungschancen müssen natürlich angeglichen werden. Unser Schulsystem müsste eigentlich von Grund auf erneuert werden, aber das ist ein anderes Thema.

Also nur das Bildungsstem verbessern. Ist das nicht etwas wenig, gehört da nicht mehr gemacht?
 
Also nur das Bildungsstem verbessern. Ist das nicht etwas wenig, gehört da nicht mehr gemacht?
Nein, die Chancengleichheit verbessern ist nur ein Aspekt. Gleichzeitig muss man generell wieder eine Politik machen, von der die Mehrheit profitiert.(Stichwort: Agenda 2010). Auch die Ungerechtigkeiten in der internationale Sicherheitspolitik müssen stärker angeprangert werden, denn so Sachen wie die Drohnenmorde sind nach wie vor schlecht und erschüttern das Vertrauen in Deutschland und dem Westen als Vertreter von Werten wie, Demokratie, Menschenrechte usw.

Noch einmal zur Linken: Ich habe doch gesagt, dass es Mitglieder gibt, die DDR vermissen. (ergo gut fanden) Außerdem habe ich gesagt, dass diese Partei aus verschiedenen Strömungen besteht, was für mich der Grund ist nicht in die Partei einzutreten. Wegen welcher Strömungen wohl? Richtig, wegen derjenigen die einer Einparteiendiktatur nachtrauern. Allerdings gehört zur ganzen Geschichte auch, dass die DDR von führenden Mitgliedern als Diktatur und zuletzt in Thüringen als Unrechtsstaat bezeichnet wurde.
Der Grund warum ich sie für wählbar halte ist, dass sie wie bereits mehrfach erwähnt als GANZES (Parteiprogramm, Realpolitik) demokratisch im Sinne des Grundesgesetzes und seit das S in SPD weggefallen ist, braucht man soziale Alternative zu dem neoliberalen Einheitsbrei aus SPD/CDU/Grüne
Ich hoffe ich habe damit klargemacht, dass ich die Partei durchaus kritisch betrachte, aber das ändert nichts daran, dass sie die selben Dinge kritisieren wie ich und teilweise auch meine Antworten auf Probleme teilen.
 
Erstens die Linke als Partei ist nicht extremistisch im Sinne, dass sie das Grundgesetz ablehnen oder bekämpfen wollen. Natürlich gibt es bestimmt Mitglieder, die die DDR vermissen, aber in der CDU gibt es bestimmt auch einige die sich nach einem starken Mann sehnen und da kommt keiner auf die Idee diese Partei als extremistisch zu bezeichnen. Außerdem wären ihre Ziele Verfassungswidrig, gäbe es längst ein Verbotsverfahren. Ganz im Gegenteil, denn letztes Jahr wurde die Beobachtung der Bundestagsfraktion der Linken durch den Verfassungschutz für unzulässig erklärt. Glaub ihr das wäre bei konkrekten Anhaltspunkten für Verfassungsfeindlichkeit geschehen. btw. die sogenannten ,,Linksautonomen´´ sind für mich zum einen kriminelle und zum Anderen eher Anarchisten, da sie meist staatliche Autoritäten ablehnen.

In der CDU gibt es allerdings keine "Plattform für den starken Führer", wohingegen die Kommunistische Plattform ein etablierter Zusammenschluss innerhalb der Linken ist und nach wie vor vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Dass es kein Verbotsverfahren gibt, ist darüber kein Indiz für verfassungskonforme Politik. Schon '56 hat das BVerfG festgestellt, dass eine das GG ablehnende und gegen seine Prinzipien ausgerichtete Partei für sich genommen kein Parteiverbot rechtfertigt.

Zweitens denke ich Extremismus egal welcher Colour ist immer die falsche Antwort auf Ausgrenzung und Ungerechtigkeiten.
Wir haben aktuell ein Schulsystem, bei dem von vorne rein nicht alle Erfolg haben. Hinzu kommen noch widrigkeiten wie unterschwelliger Alltagsrassismus.
Was glaubt ihr wieviele schwarzharrige junge Menschen mit muslimischen Namen denken sie werden benachteiligt? Ob das so der realität entspricht ist noch ne ganz andere Frage, aber man sollte erstmal wahrnehmen, dass es solche Ängste und Empfindungen gibt.

Und nun, wenn man diese Ängste wahrgenommen hat? Es ist ja nicht so, als wäre das jetzt eine ganz neue Perspektive, die keiner auf dem Schirm hat.


Der zweite Grund sind völkerechtswidrige Handlungen z.B. durch die USA (Drohnenkrieg, Irakkrieg usw.). Das wird von vielen als Gewalt gegen Muslime aufgegriffen. Besonders von denen, die sich Zuhause von der Gesellschaft und dem damit verbundenen Wohlstand ausgeschlossen fühlen.
Was alle Extremisten vereint ist die politische Unwissenheit und damit meine ich nicht was gut oder böse ist, sondern politische Theorie damit man den Sinn und Zweck der Elemente einer Demokratie versteht. (Gewaltenteilung;,,Alle Menschen sind gleich´´usw.)
Und die Bildungschancen müssen natürlich angeglichen werden. Unser Schulsystem müsste eigentlich von Grund auf erneuert werden, aber das ist ein anderes Thema.

Es gibt viele und verschiedene Gründe für eine Radikalisierung, aber Drohnenangriffe sind mit absoluter Sicherheit keine Ursache dafür, höchstens eine Argumentationshilfe oder Bestätigung. Es ist ja auch sozialwissenschaftlichen Untersuchungen bereits hervorgegangen, dass ein Islamist/Neonazi/Linksextremist aus sozialen Problemen, gepaart mit wahlweise niedrigem Bildungsniveau, falschen Freunden und eine Überforderung mit dem Leben diesen Weg einschlägt.
 
In der CDU gibt es allerdings keine "Plattform für den starken Führer", wohingegen die Kommunistische Plattform ein etablierter Zusammenschluss innerhalb der Linken ist und nach wie vor vom Verfassungsschutz beobachtet wird
Richtig, genau wegen diese Leuten würde ich nicht in die Partei eintreten. Ich habe nie bezweifelt das es diese Strömung innerhalb Partei gibt.

Und nun, wenn man diese Ängste wahrgenommen hat? Es ist ja nicht so, als wäre das jetzt eine ganz neue Perspektive, die keiner auf dem Schirm hat.

Darth Soul Daron hat die Frage gestellt, warum sich Menschen zu Extremisten entwickeln und was man dagegen machen könnte. Daraufhin habe ich meine Sicht auf diese Thematik erläutert. (diese u. letzte Seite) Ich denke nicht, dass das schon alle begriffen haben, aber wenn doch könnte man doch was dagegen tun, oder? ;)

Drohnenangriffe sind nur ein Beispiel für eine Sicherheitspolitik des Westen im allgemeinen und der USA im speziellen, die teils Völkerrechtswidrig und teils Menschenrechtsverletzend ist. Dieser Fakt wird von Islamisten dazu genutzt, um zu zeigen, dass der Westen Krieg gegen den Islam führt. Das ist genauso falsch wie darauf mit terroristischen Anschlägen zu reagieren.
Bei Neonazis und Linksextremisten sind andere Sachen im Vordergrund, die meist weniger konkret sind.

Es ist ja auch sozialwissenschaftlichen Untersuchungen bereits hervorgegangen, dass ein Islamist/Neonazi/Linksextremist aus sozialen Problemen, gepaart mit wahlweise niedrigem Bildungsniveau, falschen Freunden und eine Überforderung mit dem Leben diesen Weg einschlägt.

Das haben alle gemeinsam.
 
Richtig, genau wegen diese Leuten würde ich nicht in die Partei eintreten. Ich habe nie bezweifelt das es diese Strömung innerhalb Partei gibt.

Nein, hast du nicht, aber du hast sie mit Verweis auf einige Individuen in der CDU relativiert bzw. mit diesen auf eine Ebene gestellt (oder zumindest den Eindruck erweckt), und genau das entspricht nicht den realen Gegebenheiten.
 

Ich hab es im Gedenk-Thread bereits schon angedeutet, wiederhole es hier aber gerne nochmal:
Der Mann war ein Heuchler vor dem Herren. In seiner hochgelobten Rede vom 8.5.1985 - der ich inhaltlich weitgehend zustimme - hielt er den Deutschen entgegen, dass jeder, der etwas wissen wollte über Nazi-Gräuel das auch hätte wissen können. Das traf aber offenbar nicht auf seinen eigenen Familienclan, speziell auf seinen Vater zu, der als SS-Brigadeführer als Staatssekrtär im auswärtigem Amt tätig, und als solcher aktiv an der Deportation französischer Juden nach Auschwitz beteiligt war. Die dafür in Nürnberg verhängte 5-jährige Haftstrafe bezeichnete Richard v. Weizsäcker zeitlebens als "moralische und juristische Fehlentscheidung" und wurde nicht müde, seinen Erzeuger stets vom Täter zum Opfer und Widerstandskämpfer hochzustilisieren.
Am Samstag hab ich zufällig in eine Doku zum Tode v. Weizsäckers geschaltet, in der er anlässlich einer Geburtstagsfeier in der Villa Hügel geladen war, eine pathetische Rede schwang und anschließend mit einem Nachfahren von Alfried Krupp von Bohlen und Halbach darüber fabulierte, wie die Haft nach dem Krieg ihren Familienpatriarchen doch zugesetzt habe. Mir wäre fast das Mittagessen wieder hochgekommen vor soviel Selbstgerechtigkeit.
Aber Nichts-Wissen (-Wollen) hatte im Hause v. Weizsäcker ja auch später noch Tradition. Als Mitglied der Geschäftsleitung von Boehringer Ingelheim wollte er ja auch nichts davon gewusst haben, dass das Unternehmen 1967 720 Tonnen Trichlorphenolatlauge an Dow Chemical lieferte. Trichlorphenolatlauge wurde unter einem anderen Namen Ende der 60er Jahre weltberühmt: Agent Orange.
Der Mann mag als Politiker und Staatsmann auf nationalem und internationalem Parkett eine gute Figur gemacht haben, aber als moralische Instanz, als die er noch zu Lebzeiten und jetzt nach seinem Ableben erst recht abgefeiert wird war und ist er eine Fehlbesetzung.

C.
 
@ Cedra Farlander
Nach deiner Argumentation könnten AfD wähler sagen in anderen Partein gibt auch welche die Extrem sind, aber der Kern unserer Sache ist gut. Es ist Problematisch solche Partein zu wählen. Mehr will ich nicht mehr dazu sagen.

Cedra Farlander schrieb:
Noch einmal zur Linken: Ich habe doch gesagt, dass es Mitglieder gibt, die DDR vermissen. (ergo gut fanden) Außerdem habe ich gesagt, dass diese Partei aus verschiedenen Strömungen besteht, was für mich der Grund ist nicht in die Partei einzutreten. Wegen welcher Strömungen wohl? Richtig, wegen derjenigen die einer Einparteiendiktatur nachtrauern. Allerdings gehört zur ganzen Geschichte auch, dass die DDR von führenden Mitgliedern als Diktatur und zuletzt in Thüringen als Unrechtsstaat bezeichnet wurde.
Der Grund warum ich sie für wählbar halte ist, dass sie wie bereits mehrfach erwähnt als GANZES (Parteiprogramm, Realpolitik) demokratisch im Sinne des Grundesgesetzes und seit das S in SPD weggefallen ist, braucht man soziale Alternative zu dem neoliberalen Einheitsbrei aus SPD/CDU/Grüne
Ich hoffe ich habe damit klargemacht, dass ich die Partei durchaus kritisch betrachte, aber das ändert nichts daran, dass sie die selben Dinge kritisieren wie ich und teilweise auch meine Antworten auf Probleme teilen.
 
Ich hab es im Gedenk-Thread bereits schon angedeutet, wiederhole es hier aber gerne nochmal:
Der Mann war ein Heuchler vor dem Herren. In seiner hochgelobten Rede vom 8.5.1985 - der ich inhaltlich weitgehend zustimme - hielt er den Deutschen entgegen, dass jeder, der etwas wissen wollte über Nazi-Gräuel das auch hätte wissen können. Das traf aber offenbar nicht auf seinen eigenen Familienclan, speziell auf seinen Vater zu, der als SS-Brigadeführer als Staatssekrtär im auswärtigem Amt tätig, und als solcher aktiv an der Deportation französischer Juden nach Auschwitz beteiligt war. Die dafür in Nürnberg verhängte 5-jährige Haftstrafe bezeichnete Richard v. Weizsäcker zeitlebens als "moralische und juristische Fehlentscheidung" und wurde nicht müde, seinen Erzeuger stets vom Täter zum Opfer und Widerstandskämpfer hochzustilisieren.

C.

Ich habe Ernst von Weizäcker in meinen Listen sogar als SS-Gruppenführer stehen.
Der gute Ernst hat auch mehrfach doch recht eindeutige Zitate abgelassen was er über die Juden dachte.
Nungut,dafür konnte sein Sohn nichts aber der wußte natürlich wer sein Vater war und hat ihn verzeifelt versucht als Undschuldlamm darzustellen.
Und schon alleine das macht in wahrlich nicht zur moralischen Instanz.
RvW lag übrigens als deutscher Offizier während der Blockade vor Leningrad. Dort mußte er gelegendlich Einbrüche bereinigen. In seinem Kampfberichten war dann nicht von getöteten Feinden sondern von "vernichteten Bolschewiken" die Rede.
 
In der Ukraine-Krise zeichnet sich übrigens eine neue Stufe ab. In den USA scheint der Widerstand gegen Waffenlieferungen (es werden bereits jetzt Fahrzeuge ukrainischer Rüstungsunternehmen in den USA montiert) erheblich zu bröckeln. Laut Guardian und Welt ist man auf höchster Ebene bereit, Waffenlieferungen im Wert von vorläufig 3 Mrd. $ zu diskutieren. Nachdem bisher u.a. Nachtsichtgeräte und ballistische Schutzwesten geliefert wurden, könnten künftig Panzerabwehrwaffen und Aufklärungsdrohnen an die Truppen der Ukraine geliefert werden.

Es liest sich schon so, als ob Außenminister Kerry diesen Schritt durchaus gehen möchte, und wenn die Lobby tatsächlich größer wird, ist es möglicherweise nicht mehr weit, bis die ersten Flieger in der Ukraine landen. Da ja bereits im Frühjahr amerikanische Soldaten zu Trainingszwecken in das Land verlegt werden sollen, könnte man quasi direkt mit der Unterweisung der Truppe beginnen. Spannend wird vor allem, wie sich Russland verhält, wenn die Verluste der Separatisten nach oben schnellen (wenn man nicht schon vorher reagiert).
 
Ich hab es im Gedenk-Thread bereits schon angedeutet, wiederhole es hier aber gerne nochmal:
Der Mann war ein Heuchler vor dem Herren. In seiner hochgelobten Rede vom 8.5.1985 - der ich inhaltlich weitgehend zustimme - hielt er den Deutschen entgegen, dass jeder, der etwas wissen wollte über Nazi-Gräuel das auch hätte wissen können. Das traf aber offenbar nicht auf seinen eigenen Familienclan, speziell auf seinen Vater zu, der als SS-Brigadeführer als Staatssekrtär im auswärtigem Amt tätig, und als solcher aktiv an der Deportation französischer Juden nach Auschwitz beteiligt war. Die dafür in Nürnberg verhängte 5-jährige Haftstrafe bezeichnete Richard v. Weizsäcker zeitlebens als "moralische und juristische Fehlentscheidung" und wurde nicht müde, seinen Erzeuger stets vom Täter zum Opfer und Widerstandskämpfer hochzustilisieren.
Am Samstag hab ich zufällig in eine Doku zum Tode v. Weizsäckers geschaltet, in der er anlässlich einer Geburtstagsfeier in der Villa Hügel geladen war, eine pathetische Rede schwang und anschließend mit einem Nachfahren von Alfried Krupp von Bohlen und Halbach darüber fabulierte, wie die Haft nach dem Krieg ihren Familienpatriarchen doch zugesetzt habe. Mir wäre fast das Mittagessen wieder hochgekommen vor soviel Selbstgerechtigkeit.
Aber Nichts-Wissen (-Wollen) hatte im Hause v. Weizsäcker ja auch später noch Tradition. Als Mitglied der Geschäftsleitung von Boehringer Ingelheim wollte er ja auch nichts davon gewusst haben, dass das Unternehmen 1967 720 Tonnen Trichlorphenolatlauge an Dow Chemical lieferte. Trichlorphenolatlauge wurde unter einem anderen Namen Ende der 60er Jahre weltberühmt: Agent Orange.
Der Mann mag als Politiker und Staatsmann auf nationalem und internationalem Parkett eine gute Figur gemacht haben, aber als moralische Instanz, als die er noch zu Lebzeiten und jetzt nach seinem Ableben erst recht abgefeiert wird war und ist er eine Fehlbesetzung.

C.
Ich sehe das etwas anders. Ich kenne nur selbst zu gut, wie man gewisse Prinzipien über Board wirft, wenn es um die eigene Familie geht. Ich habe da so meine schmerzlichen Erfahrungen gemacht. Und trotzdem gibt es Standpunkte, die ich weiterhin verteidige, auch wenn ich mal anders handeln musste. Und wenn die Liebe zu seinem Vater so gross war (und als Anwalt ist ein Perspektivenwechsel ohnehin das a und o) dann macht ihn das für mich nur menschlich. Klar wird es hier noch 1000 gegenargumente geben können...auch Helmut Schmidt hat für sein Land gekämpft und die Wehrmacht hat sich ebenfalls schuldig gemacht. Mein Opa hat ebenfalls in der Wehrmacht gedient. Letzten Endes kann man es bei fast 100% der Deutschen (vor allem über unsere Generation stellen) heuchlerisch zu sein. Ich bin allein schon als Künstler eher der leichten linken Ecke zuzuordnen und trotzdem würde ich auch meinen Opa verteidigen. Was der Richard gesagt hat war gut und wichtig. Und vermutlich würde er es wieder tun, auch wenn er wüsste, das er von einigen als Heuchler dargestellt wird. Auf der anderen Seite wird er natürlich von den Deutschen (Medien) hochstilisiert, weil man ihn für unsere Vergangenheit braucht. Ich sag mal so und da hat sich meine Meinung in den letzten 5 Jahren verändert: Ich finde, wir deutschen müssen uns noch lange, lange Zeit mit der sogenannten Erbschuld auseinandersetzen und ich finde das auch richtig so. Ich traue den Deutschen nicht und kenne nach wie vor viele Dorfbewohner, die hin und wieder mal als absolute Nicht Nazis einen rechten raushauen, der natürlich nicht so gemeint wäre. Aber auch ich hätte, wenn ich die Möglichkeiten gehabt hätte, vielleicht meinen Vater verteidigt. Vielleicht auch nicht, vielleicht, wenn mir die Bilder so bewusst gewesen wären wie heute, könnte ich es nicht ertragen. Aber es wäre möglich, das auch ich es getan hätte. Widersprüchliche Aussagen müssen nicht immer heuchlerisch sein. Wir Menschen sind widersprüchlich und unsere Logik liegt oftmals im Widerspruch...

Aber hier mal was anderes:
 
Es lässt sich zusammenfassen, dass die gesamte Familie Weizsäcker ein gutes "Talent" darin hatte, den jeweiligen Zeitgeist schnell zu verinnerlichen und somit ihre Karrieren von Kaiserreich, Republik und Nazi-Diktatur bis hinein in die Bundesrepublik quasi nahtlos fortzusetzen.
RvW's Onkel Viktor war z.B. Neurologe und rief 1933 zur Verbrennung der Schriften Sigmund Freuds auf. Später äußerte er sich zustimmend über die Vernichtung "unwerten" Lebens und verwendete die Nervensysteme zuvor ermordeter Kinder mit geistiger Behinderung. Konsequenzen hatte das nicht und heute ist eine Station der psychosomatischen Abteilung der Krehlklinik nach v. Weizsäcker benannt.
Weizsäckers Bruder Carl-Friedrich hätte wohl nicht gezögert, den Nazis eine Atombombe zu bauen, was lediglich an der Ermangelung der Rohstoffe scheiterte, bevor er dann im Nachkriegsdeutschland als Angehöriger der "Göttinger 18" eine 180° Kehrtwende vollzog.
RvW selbst, den Helmut Kohl einmal den "größten Anpasser der Republik" nannte wusste ebenfalls sehr genau, wann es Zeit war sich zu verpissen und die Karriere im Nachkriegsdeutschland zu planen, als er im Mai 1945 sehr wahrscheinlich das betrieb, was man gemeinhin Fahnenflucht nennt.

Was der Richard gesagt hat war gut und wichtig

Das bestreite ich auch nicht, aber es hätte mir besser gefallen, wenn das ein Anderer gesagt hätte. Es soll ja tatsächlich Leute gegeben haben, die die Zeit von 1933-45 moralisch integer überstanden haben, die sich den Nazis nicht an den Hals geschmissen haben, um sich nach 1945 dann zum Widerstandskämpfer umzulügen.

C.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe das etwas anders. Ich kenne nur selbst zu gut, wie man gewisse Prinzipien über Board wirft, wenn es um die eigene Familie geht. Ich habe da so meine schmerzlichen Erfahrungen gemacht. Und trotzdem gibt es Standpunkte, die ich weiterhin verteidige, auch wenn ich mal anders handeln musste. Und wenn die Liebe zu seinem Vater so gross war (und als Anwalt ist ein Perspektivenwechsel ohnehin das a und o) dann macht ihn das für mich nur menschlich. Klar wird es hier noch 1000 gegenargumente geben können...auch Helmut Schmidt hat für sein Land gekämpft und die Wehrmacht hat sich ebenfalls schuldig gemacht. Mein Opa hat ebenfalls in der Wehrmacht gedient. Letzten Endes kann man es bei fast 100% der Deutschen (vor allem über unsere Generation stellen) heuchlerisch zu sein. Ich bin allein schon als Künstler eher der leichten linken Ecke zuzuordnen und trotzdem würde ich auch meinen Opa verteidigen. Was der Richard gesagt hat war gut und wichtig. Und vermutlich würde er es wieder tun, auch wenn er wüsste, das er von einigen als Heuchler dargestellt wird. Auf der anderen Seite wird er natürlich von den Deutschen (Medien) hochstilisiert, weil man ihn für unsere Vergangenheit braucht. Ich sag mal so und da hat sich meine Meinung in den letzten 5 Jahren verändert: Ich finde, wir deutschen müssen uns noch lange, lange Zeit mit der sogenannten Erbschuld auseinandersetzen und ich finde das auch richtig so. Ich traue den Deutschen nicht und kenne nach wie vor viele Dorfbewohner, die hin und wieder mal als absolute Nicht Nazis einen rechten raushauen, der natürlich nicht so gemeint wäre. Aber auch ich hätte, wenn ich die Möglichkeiten gehabt hätte, vielleicht meinen Vater verteidigt. Vielleicht auch nicht, vielleicht, wenn mir die Bilder so bewusst gewesen wären wie heute, könnte ich es nicht ertragen. Aber es wäre möglich, das auch ich es getan hätte. Widersprüchliche Aussagen müssen nicht immer heuchlerisch sein. Wir Menschen sind widersprüchlich und unsere Logik liegt oftmals im Widerspruch...

Und selbst wenn man jetzt seine Worte über seinen Vater als Entschuldigung gelten lassen weil es eben sein Vater war,so bleibt noch immer sein Verstrickung zum Agent Orange.

Es lässt sich zusammenfassen, dass die gesamte Familie Weizsäcker ein gutes "Talent" darin hatte, den jeweiligen Zeitgeist schnell zu verinnerlichen und somit ihre Karrieren vom Kaiserreich, Republik und Nazi-Diktatur bis hinein in die Bundesrepublik quasi nahtlos fortzusetzen.
RvW's Onkel Viktor war z.B. Neurologe und rief 1933 zur Verbrennung der Schriften Sigmund Freuds auf. Später äußerte er sich zustimmend über die Vernichtung "unwerten" Lebens und verwendete die Nervensysteme zuvor ermordeter Kinder mit geistiger Behinderung. Konsequenzen hatte das nicht und heute ist eine Station der psychosomatischen Abteilung der Krehlklinik nach v. Weizsäcker benannt.
Weizsäckers Bruder Carl-Friedrich hätte wohl nicht gezögert, den Nazis eine Atombombe zu bauen, was lediglich an der Ermangelung der Rohstoffe scheiterte, bevor er dann im Nachkriegsdeutschland als Angehöriger der "Göttinger 18" eine 180° Kehrtwende vollzog.
RvW selbst, den Helmut Kohl einmal den "größten Anpasser der Republik" nannte wusste ebenfalls sehr genau, wann es Zeit war sich zu verpissen und die Karriere im Nachkriegsdeutschland zu planen, als er im Mai 1945 sehr wahrscheinlich das betrieb, was man gemeinhin Fahnenflucht nennt.



Das bestreite ich auch nicht, aber es hätte mir besser gefallen, wenn das ein Anderer gesagt hätte. Es soll ja tatsächlich Leute gegeben haben, die die Zeit von 1933-45 moralisch integer überstanden haben, die sich den Nazis nicht an den Hals geschmissen haben, um sich nach 1945 dann zum Widerstandskämpfer umzulügen.

C.

Die Familie von Weizäcker ist ein Paradebeispiel für viele aus dem Adel.
Die haben jedem Herrn gedient und würden jedem Herrn dienen.Für die gab es immer ein Deutschland ohne den König,ohne den Führer,ohne Parlament usw.unsf.----Aber niemals ohne die von Weizäckers in wichtigen Positionen.


In der Ukraine-Krise zeichnet sich übrigens eine neue Stufe ab. In den USA scheint der Widerstand gegen Waffenlieferungen (es werden bereits jetzt Fahrzeuge ukrainischer Rüstungsunternehmen in den USA montiert) erheblich zu bröckeln. Laut Guardian und Welt ist man auf höchster Ebene bereit, Waffenlieferungen im Wert von vorläufig 3 Mrd. $ zu diskutieren. Nachdem bisher u.a. Nachtsichtgeräte und ballistische Schutzwesten geliefert wurden, könnten künftig Panzerabwehrwaffen und Aufklärungsdrohnen an die Truppen der Ukraine geliefert werden.

Es liest sich schon so, als ob Außenminister Kerry diesen Schritt durchaus gehen möchte, und wenn die Lobby tatsächlich größer wird, ist es möglicherweise nicht mehr weit, bis die ersten Flieger in der Ukraine landen. Da ja bereits im Frühjahr amerikanische Soldaten zu Trainingszwecken in das Land verlegt werden sollen, könnte man quasi direkt mit der Unterweisung der Truppe beginnen. Spannend wird vor allem, wie sich Russland verhält, wenn die Verluste der Separatisten nach oben schnellen (wenn man nicht schon vorher reagiert).

Ich persönlich denke das Russland dann ebenfalls die Separatisten mit Waffen versorgen würde und zwar in aller Offenheit.
Dies wäre dann die nächste Stufe der Eskalation.
Auch frage ich mich wer die Waffen denn bedienen soll,. Wenn die Meldungen denn stimmen desertieren immer mehr junge Männer in der Ukraine.
Ganze Dörfer sollen über die Grenze nach Russland geflohen sein(so es denn stimmt)
 
Und selbst wenn man jetzt seine Worte über seinen Vater als Entschuldigung gelten lassen weil es eben sein Vater war,so bleibt noch immer sein Verstrickung zum Agent Orange.

Und selbst ohne seine Tätigkeit bei Boehringer ist es noch immer ein großer Unterschied, ob man seinen Vater nun als Privatmann in Schutz nimmt, oder ob man sein Amt und seinen politischen Einfluss einsetzt, um die eigene Familienchronik reinzuwaschen.

Die Familie von Weizäcker ist ein Paradebeispiel für viele aus dem Adel.
Die haben jedem Herrn gedient und würden jedem Herrn dienen.Für die gab es immer ein Deutschland ohne den König,ohne den Führer,ohne Parlament usw.unsf.----Aber niemals ohne die von Weizäckers in wichtigen Positionen.

Sehr gut zusammengefasst!

C.
 
Ich persönlich denke das Russland dann ebenfalls die Separatisten mit Waffen versorgen würde und zwar in aller Offenheit.
Dies wäre dann die nächste Stufe der Eskalation.
Auch frage ich mich wer die Waffen denn bedienen soll,. Wenn die Meldungen denn stimmen desertieren immer mehr junge Männer in der Ukraine.
Ganze Dörfer sollen über die Grenze nach Russland geflohen sein(so es denn stimmt)

Das macht Russland im Grunde schon jetzt. Das in der Ukraine von den Seps Waffensysteme eingesetzt werden, die unmöglich aus Beutebeständen stammen können, ist mit mehreren Fotos längst bewiesen, und auch der Einsatz russischer Soldaten und Geheimdienstmitarbeitern gilt als nahezu sicher. Ob man dies nun bestätigt oder weiterhin ziemlich unglaubwürdig leugnet, macht eigentlich keinen Unterschied, aber viel interessanter ist ja, wie weit man bereit ist, diese Spirale nach oben zu schrauben. Was diesen Monat Panzerabwehrraketen für Kiew sind, sind nächste Woche Panzerhaubitzen für die Separatisten, sind übernächsten Monat bewaffnete Drohnen usw.

Dieser Konflikt ist ein Machtkampf zwischen Russland und der EU/den USA, nur das Erstgenanntes einen Sieg innenpolitisch viel eher benötigt und eine Niederlage im Grunde gar nicht zulassen darf.

Was die Moral der ukrainischen Truppen angeht, würde ich bei solchen Meldungen sehr vorsichtig sein, vor allem je nach Quelle. Fakt ist, dass an allen Frontabschnitten ganz offensichtlich noch viele Soldaten bereit sind zu kämpfen und das auch tun. Mit modernen Waffen und Erfolgserlebnissen wird es davon sicher mehr geben.
 
@Crimson
@Jedihammer: Eure Perspektive klingt einleuchtend. Trotzdem ist es nicht so einfach, sich ein "wahres" Urteil zu bilden. Was ich einfach positiv finde, ist seine offene und öffentliche Haltung, sich als Deutscher der Tragik unserer Geschichte bewusst sein zu müssen. Und mir wahr gar nicht so klar, das in den 50ern und 60ern (aber auch schon die "Erziehungsmassnahme" der Alliierten, sich die KZs anzugucken, was von den Deutschen noch runtergespielt wurde) der Umgang mit den Naziverbrechen so erbärmlich war. Von daher sehe ich die Aussage von Helmut Kohl, einfach nur ein angepasster Deutscher zu sein, zumindest in dieser Sache als falsch ein. Angepasst würde meiner Meinung nach eigentlich bedeuten, weiterhin Dinge zu verharmlosen. Die Medien stilisieren ihn natürlich extrem hoch. Das macht mich hingegen eher misstrauisch und bei euren Standpunkten demnach auch hellhörig. Kennt ihr denn einen Bericht oder eine Dokumentation, die nicht nur eine heroischen Seite von ihm zeigt?
 
Im Zuge der Edathy-Affäre wurde jüngst die Verbreitung von Fotos, z.B. im Internet, neu geregelt.

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/...tzt-verboten-ist-und-was-nicht-a-1016240.html

Dass das kommerzielle Verbreiten von Fotos, die nackte Kinder zeigen ein Grenzbereich ist, dürfte wohl niemand bestreiten, und dass diesem Handel ein Riegel vorgeschoben wird ist gut und richtig. Allerdings schafft das nun erlassene Gesetz für Kunstschaffende, z.B. Filmemacher und Fotografen, eine hohe Rechtsunsicherheit. Was darf man noch abbilden, wer entscheidet, ob das Abgebildete einem "höheren Zweck" dient, sprich als Kunst oder Berichterstattung anzusehen ist?
Besonders der & 201a ist recht schwammig. Ab wann ist das Ansehen einer abgebildeten Person gefährdet? Was bedeutet das z.B. für Dokumentarfilmer oder Street-Fotografen? Wie verhält es sich mit der Darstellung nackter Minderjähriger in Film- und TV-Produktionen?
Ähnlich wie beim §131 im Zusammenhang mit Gewaltdarstellungen könnte durchaus die Gefahr bestehen, dass Filmschaffende zu Selbstzensur schreiten und gewissen Inhalte gleich umgehen. Was ist darüberhinaus mit älteren Werken, die defintiv nicht im Verdacht stehen, auf Pädophile abzuzielen, aber dennoch Aufnahmen nackter Minderjähriger enthalten (nur zwei Beispiele: Die Blechtrommen & Pippi Langstrumpf).
Die Gesetzesänderung mag gut gemeint sein, aber das ist nunmal noch immer das Gegenteil von gut...

C.
 
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