Ohne nun Sportschützen zu nahe treten zu wollen, aber ich finde es schon bedenklich, wenn ein Familienvater in seinem Privathaus 15 zum Teil großkalibrige Waffen mit fast 7000 Schuß Munition hortet, und eine davon, eine Beretta 9mm, die für sportliche Betätigung wohl ziemlich ungeeignet ist, in seinem Nachtschrank aufbewahrt. Wenn man dann noch hört, daß der gute Mann offenbar einen eigenen Schießstand im Keller hat, auf dem sein psychisch labiler Sohn so oft üben durfte, daß er in der Lage war, in einer Streßsituation mit einer Pistole tödliche Kopfschüsse auf mittlere Distanz abzugeben, dann frage ich mich schon, ob man da nicht vielleicht mal ansetzen sollte, anstatt reflexartig nach einer weiteren Verschärfung des Jugendschutzes zu brüllen, weil der Typ ein mehrere Jahre altes Spiel wie CS auf dem Rechner hatte.
Wer Schießen als Sport betreiben möchte sollte doch imho nix dagegen haben, wenn seine Wummen im Schützenhaus oder sonstwo weggeschlossen werden, und nur dort benutzt werden, oder? Daß sich jemand, nur weil er im Schützenverein ist, zu Hause anscheinend ein Waffenlager anlegen kann, mit dem er fast schon in der Lage ist, einen bewaffneten Aufstand anzuzetteln, ist für mich da irgendwie recht schwierig nachvollziehbar.
Wenn ich dann höre, daß eine Frage nach der Verschärfung des Waffenrechtes von einem Herrn Schäuble mit der Bemerkung abgeschmettert wird, man habe doch in Deutschland bereits eines der strengsten Waffengesetze der Welt, der Mann aber gleichzeitig einer Verschärfung des "Jugendschutzes" das Wort redet (auch hier haben wir bereits eines der schärfsten Gesetze der Welt!), dann ist das nur noch lächerlich; leider aber auch - aus seiner Sichte zumindest - verständlich, da die Lobby der Waffenhersteller sowie der Schützenvereine in der CDU wohl immer noch stärker ist, als die der Filmfans und "Killerspiel" - Spieler...
C.