Tagespolitik allgemein

Das ist mir schon im Verlauf des syrischen Bürgerkrieges aufgefallen, aber da konnte man es ab einem gewissen Punkt auch nicht mehr auf ein schwarz-weiß-Bild mit guten Rebellen und bösen Loyalisten reduzieren, ohne sich lächerlich zu machen.

Liegt vielleicht auch daran, dass man zu Beginn des Bürgerkriegs mit dem schwarz-weiß-Bild in guter Näherung recht hatte. Die Radikalisisierung und Diversifizierung des Anti-Assad-Kolaboration kam erst mit zunehmender Kriegsdauer. Wobei das Assad-Regime mit dem Einsatz von Giftgas in der eigene Hauptstadt sowieso schon die Bankrotterklärung abgegeben hat.
 
Liegt vielleicht auch daran, dass man zu Beginn des Bürgerkriegs mit dem schwarz-weiß-Bild in guter Näherung recht hatte. Die Radikalisisierung und Diversifizierung des Anti-Assad-Kolaboration kam erst mit zunehmender Kriegsdauer.[...]

Es ist richtig, dass der bewaffnete Aufstand zu Beginn weit weniger blutrünstig von den opponierenden Gruppierungen geführt wurde und diese darüber hinaus strukturelle enger und homogener organisiert waren; dennoch kam es schon sehr früh zu Berichten über gewaltsame Übergriffe auf (unbewaffnete) Angehörige der christlichen Minderheit und Schiiten, die nur am Rande aufgenommen wurden. Ebenso haben bereits sehr früh Islamisten in die Kämpfe eingegriffen, wenn auch weitaus weniger einflussreich, als sie es derzeit sind.
 
Liegt da nicht seit ein paar Tagen eine US-Analyse vor die die Täterschaft des Assad-Regimes zumindest sehr strak in Frage stellt ?

Keine Ahnung, bei mir wurde jedenfalls nichts abgegeben. :p

Das Letzte was ich gelesen habe, war der UNO Bericht, nachdem die Granaten vom Dschabal Qasyun abgefeuert wurden und der ist mit ziemlicher Sicherheit in den Händen der syrischen Armee.
 
Zuletzt bearbeitet:
Keine Ahnung, bei mir wurde jedenfalls nichts abgegeben. :p

Das Letzte was ich gelesen habe, war der UNO Bericht, nachdem die Granaten vom Dschabal Qasyun abgefeuert wurden und der ist mit ziemlicher Sicherheit in den Händen der syrischen Armee.

Ich habe das selber nur in der JW gelesen.
Hier ist mal ein kurzer Auszug :

US-Forscher bezweifeln offizielle amerikanische Darstellung über Massaker im syrischen Ghouta
Das Massaker im syrischen Ghouta gilt als tödlichster Chemiewaffenangriff der letzten Jahrzehnte. Doch Assads Truppen seien gar nicht in der Lage gewesen, die Saringas-Raketen abzuschießen. Dies behaupten nun zwei US-Forscher. Es ist nicht der erste Bericht, der die gängige Darstellung des Giftgasangriffs im syrischen Ghouta infrage stellt, aber vielleicht der fundierteste: Syrische Regierungstruppen seien wahrscheinlich nicht verantwortlich für das Massaker. Karten amerikanischer Geheimdienste und Untersuchungen von Raketen würden die bisherigen Vorwürfe entkräften. Zu diesem Ergebnis kommen nun zwei US-Forscher.

In ihrer Studie »Possible Implications of Faulty US Technical Intelligence« untersuchen der ehemalige UN-Waffeninspekteur Richard Lloyd und der Professor des Massachusets Institut of Technology (MIT) Theodor Postol vor allem die eingesetzten Raketen, mit denen nach Erkenntnis von UN-Waffeninspekteuren am 21. August letzten Jahres Saringas in mehrere Ortschaften in der Region Ghouta geschossen wurde. Ihr Ergebnis: Vergleicht man Geheimdienst-Karten der Region mit der Reichweite der eingesetzten Raketen, so könne das Saringas nicht aus Gebieten abgeschossen worden sein, die zu dem Zeitpunkt von syrischen Truppen kontrolliert wurden. Die US-Regierung hatte mit eben jenen Karten am 30. August aber die Täterschaft des syrischen Militärs zu beweisen versucht.

Ihre Erkenntnisse stützen die Forscher auf Berechnungen der möglichen Flugbahn und andere technische Spezifikationen der Geschosse. So ließen die aerodynamischen Eigenschaften der Raketen nur eine maximale Reichweite von zwei Kilometern zu. Zum Zeitpunkt des Angriffs seien sämtliche für einen Abschuss in Frage kommenden Gebiete aber in Hand oppositioneller Milizen gewesen.

Lloyd und Postol gehen auch auf die politischen Implikationen der Geheimdienstangaben ein: »Diese falschen Informationen hätten zu einem ungerechtfertigten US-Militärangriff« führen können. Eine genaue Bewertung der eingesetzten Munition hätte zu »einer völlig gegenteiligen Einschätzung der Situation führen müssen.«

Gegenüber der Washingtoner Tageszeitung McClatchy erklärt Postol, dass er selbst zuerst von einem Angriff durch Assad-Truppen ausgegangen war: »Als ich mit dieser Arbeit anfing, war ich der Meinung, dass niemand außer der syrischen Regierung hinter dem Angriff stehen könne. Aber jetzt bin ich mir keiner Sache mehr sicher.« Die Berichte der US-Regierung seien »nicht einmal nahe an der Wahrheit«. Zur Frage, ob Oppositionelle hinter dem Angriff stecken könnten, sagt er: »Die syrischen Rebellen haben sehr wahrscheinlich die Fähigkeit solche Waffen herzustellen. Ich denke, sie könnten eher dazu fähig sein als die syrische Regierung.«

Der Giftgasangriff in der syrischen Region Ghouta kostete am 21. August letzten Jahres nach unterschiedlichen Angaben bis zu 1700 Menschen das Leben. In der Folge machten die USA und weitere westliche Staaten Präsident Assad und die syrische Armee für das Massaker verantwortlich. Die daraufhin angekündigte Bombardierung des Landes konnte erst abgewendet werden, als sich das syrische Regime bereit erklärte, ihr komplettes Chemiewaffenarsenal vernichten zu lassen.

De Studie von Postol und Lloyd ist nicht der erste Bericht, der die offizielle Darstellung des Giftgasangriffs infrage stellt. Bereits Anfang Dezember letzten Jahres sorgte ein Artikel des amerikanischen Enthüllungsjournalisten Seymour Hersh für Aufsehen. Amerikanische Geheimdienste hätten schon Monate vor dem Angriff vom Giftgas-Potenzial syrischer Rebellen gewusst. Informationen seien absichtlich von der US-Regierung manipuliert worden.


Für die Richtigkeit übernehme ich keine Garantie.
 
Also lt. meinen Informationen haben die Erheber der Studie eben nicht direkt geschlussfolgert, dass der Angriff unbedingt (!) von Seiten der Rebellen durchgeführt wurde, sondern lediglich die Aussagen Kerrys und seiner angeblichen Geheimdienstinformationen (s.u.) widerlegt und das zurecht dafür kritisiert.

Vergleicht man Geheimdienst-Karten der Region mit der Reichweite der eingesetzten Raketen, so könne das Saringas nicht aus Gebieten abgeschossen worden sein, die zu dem Zeitpunkt von syrischen Truppen kontrolliert wurden. Die US-Regierung hatte mit eben jenen Karten am 30. August aber die Täterschaft des syrischen Militärs zu beweisen versucht.

Das nagt natürlich an der Glaubwürdigkeit der US-Regierung, und auch wenn selbst der UN-Bericht keinen Tätter eindeutig benennet, gibt es zumindest in einem Fall, nämlich dem in Damaskus, sehr ernstzunehmende Hinweise/Indizien, die auf Assad hindeuten. Es wurde vom US-Geheimdienst darüber hinaus immer von einem abgefangenen Funkspruch geredet, denn man nicht veröffentlichen könne; in diesem wurde der Giftgas-Angriff gefordert, auch wenn in Betracht gezogen werden muss, dass Assad ihn nicht genehmigt hat.

Das die Rebellen auch in größerem Umfang Zivilisten getötet haben, ist mittlerweile bekannt, und auch ein Giftgaseinsatz ist einigen Gruppierungen durchaus zuzutrauen. Was in Ghuta geschah, lässt sich nach dem status quo nicht mit letzter Gewissheit sagen, dennoch muss man sich mit dem Gedanken anfreunden, dass Loyalisten darin verstrickt waren.
 
Ich habe das selber nur in der JW gelesen.
Hier ist mal ein kurzer Auszug :

Ganz genau, relativiert diese Studie lediglich die Aussage von Kerry, dass der Angriff aus dem Herzen, der von der syrischen Armee kontrollierten Gebiete kommt. Es ist weder von Nöten gewesen in von Rebellen kontrolliertes Gebiet einzudringen, noch in Gebiete die umkämpft sind.
Im Grund ist es nur die Aussage, dass die Raketen nicht von einem Punkt abgefeuert werden konnten, sondern von verschiedenen Punkten. Mehr steht da nicht.
 
Ganz genau, relativiert diese Studie lediglich die Aussage von Kerry, dass der Angriff aus dem Herzen, der von der syrischen Armee kontrollierten Gebiete kommt. Es ist weder von Nöten gewesen in von Rebellen kontrolliertes Gebiet einzudringen, noch in Gebiete die umkämpft sind.
Im Grund ist es nur die Aussage, dass die Raketen nicht von einem Punkt abgefeuert werden konnten, sondern von verschiedenen Punkten. Mehr steht da nicht.

Verbesser mich wenn ich falsch liege, aber ging dieser Fakt nicht schon vorher durch die Presse?
Ich erinnere mich daran das in verschiedenen Artikeln davon geredet wurde das weder klar ist von wo die Abschüsse kamen, da es mehrere mögliche Abschussorte gab, noch das es klar war von wem sie abgeschossen wurden.
 
Da schau her.. die Alice.. immerhin war Sie nicht so blöde wie Herr Hoeneß und hat Ihre Selbstanzeige wohl korrekt erledigt. Ich schätze da wird noch der eine oder andere folgen..
 
Und wieder hat es eine der ach so moralischen Instranzen dieser glorreichen Republik erwischt :D;):D

Alice Schwarzer beichtet Schweizer Steuergeheimnis - SPIEGEL ONLINE

Schade, schade. Eine mehr als unsympathische Frau, welcher ich voller Freude mehr Ärger gegönnt hätte. Aber "so entfällt bei ihr wegen tätiger Reue der Schuldvorwurf der unterbliebenen Steuerzahlung"...
Verstehe ich das richtig, das man bei einer Selbstanzeige dann 'nur' den Betrag + einen kleinen Puffer zahlen muss!?

Ob das nun tatsächlich Reue ist und der alten Giftsschleuderin nicht eher der Arsch auf Grundeis gegangen ist, kann sich ja jeder selbst dazudenken.

Funktioniert das eigentlich immer? Wenn's eng wird noch mal schnell den Kopf aus der Schlinge ziehen? :cool:;)
 
Funktioniert das eigentlich immer? Wenn's eng wird noch mal schnell den Kopf aus der Schlinge ziehen? :cool:;)

Nein, das funktioniert nicht. Wenns eng wird, ist es in Regel nämlich zu spät.

Aber generell kann ein Steuerhinterzieher zu jeder Zeit Selbstanzeige erstatten. Diese unterliegt sehr strengen formalen Vorgaben und es darf noch kein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden sein. In einem der Punkte hapert es z.b. Bei Herrn Hoeneß.

Wenn die Selbstanzeige allerdings ordnungsgemäß von statten geht, zahlt man nur die Steuern nach, plus Zinsen. Dieser Puffer wurde wohl eher zur Sicherheit gezahlt, weil man die genauen Einkünfte nicht ermitteln konnte. Das ist nämlich auch so ein Punkt. Werden nach der Selbstanzeige noch weitere Verfehlungen offenkundig, verfällt die Amnestie komplett.
 
Dass Schwarzer mit Ehtik und Moral kommt, weil man ihre Steuerhinterziehung aufgedeckt hat ist echt mehr als frech. Die Frau hat sich einfach freigekauft, es ist das einzige Verbrechen, deren Verhandlung und Bestrafung man sich mit dem überweisen von Geld entziehen kann. Die Frau hat sowieso schon lange nicht mehr alle Tassen im Schrank, auch wenn man ihr dankbar sein darf für das was sie mal gemacht hat aber das ist lange her. Selbst wenn sie nicht für BILD schreiben würde oder ständig Ausfälle hätte, würde es dabei bleiben. Es ist eine Sauerei und sie sollte darüber besser den Mund halten als sich derart lächerlich zu machen.

@Crimson
Noch eine sauerei. Klagen und verteidigen kostet schon ziemlich viel Kohle, die Prozesskostenhilfe abschaffen.. ganz ehrlich, dass ist so widerlich, dass mir glatt die Worte fehlen. Wenn man Probleme mit den Klagen bezüglich Hartz IV hat, wie wärs dann einfach mal mit einem automatisierten Bürgergeld? Kostet nix, schont die Umwelt und das JobCenter kann man wieder Arbeitsamt nennen.. und am besten auch automatisiert ablaufen lassen.
Edit: Allerdings ist das ganze vom 02.02.2013. Scheint also nix gebracht zu haben.
 
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