Das kann man aus Sicht der DB so sehen, aber da wir zum Glück das Grundgesetz haben, steht es allen Arbeitsnehmern frei eine Gewerkschaft zu gründen bzw. beizutreten. Gäbe es dieses Gesetz nicht, dann wäre man ggf. einer schlechten Gewerkschaft ausgeliefert.
Das ist doch gar nicht der Punkt, sondern der, dass die DB es mit ihren Leitsätzen nicht vereinbaren kann, dass Zugbegleiter Kalle, der in Waggon 7 gerade Tickets kontrolliert, monatlich 100 € mehr bekommt als Zugebleiter Hakan, welcher in Waggon 6 den südvietnameischen Touristen vemittelt, dass der Ticketverkauf in Regionalzügen der DB nicht gestattet ist - nur, weil einer in der GDL und einer in der EVG ist; ich finde nicht, dass das sonderlich schwer nachzuvollziehen ist. Das Recht, sich in der GDL zu organisieren, wird hier übrigens niemanden abgesprochen, nur lässt sich die geschilderte kritisiche Situation eben dadurch vermeiden, dass die EVG auch weiterhin Kalle und Hakan mit Tarifabschlüssen versorgt.
Erstmal ist es nicht Hr. Wesselsky alleine, der sowas entscheidet, sondern die Streiks wurden mit einer Abstimmung beschlossen und es gibt einen Vorstand. Die DB will erst garnicht mit der GDL über die nicht-Lokführer verhandeln. Was also würdest du als Gewerkschaft tun, wenn dein Verhandlungspartner einen Teil deiner Mitglieder schlicht ignoriert? Nicht vergessen Artikel 9 GG....
Du kannst das GG so oft zitieren wie du möchtest, es schützt die DGL bzw. deren Vorsitzenden nicht vor moralischer Kritik; und man darf auch gerne über einen Paragraphen hinaus "Recht" und "Unrecht" bewerten. Ironischerweise machst du dem Vorstand der DB ja auch einen Vorwurf, obwohl es das gesetzmäßige Recht des Vorstandes ist, die Forderungen der Gewerkschaft abzulehnen. Das ist letztendlich dasselbe, nur aus einer dir bequemen Perspektive.
Was man bspw. tun könnte, ist die schon einmal bestehende Kooperation der beiden Gewerkschaften zu beleben (jaha, davon will ein Hr. Weselsky aber nichts mehr wissen), statt einern Machtkampf auf dem Rücken der Millionen Pendler und nicht zu vergessen tausender Konzerne auszutragen. Was das "Ignorieren" angeht, so habe ich dazu bereits eine Erläuterung abgegeben. Es ist ja nicht so, als gäbe es ohne diesen Wahnsinn keine Möglichkeit der Arbeitnehmer, für mehr Geld zu streiken.
Naja rechnet man die Steuern, Sozialabgaben und Inflation mit ein und bedenkt, dass diese Erhöhung schrittweise in den nächsten 2 1/2 Jahren kommen soll ist das Angebot nicht mehr ganz so gut. Allerdings ist das noch nicht mal der Hauptstreitpunkt, wie ich bereits sagte.
Tja, das geht wohl allen so... aber wie schon gesagt, das ist hier gar nicht der Punkt.