Tagespolitik allgemein

Wegen mir wäre die DB, wie gesagt, ein Staatbetrieb wie früher und gäbe es keine Streiks.

Das halte ich aber für ein Gerücht.
Auch als die Bahn noch ein 100% Staatsunternehmen war waren ebenso wie bei uns nicht alle Mitarbeiter verbeamtet.
Auch wenn Post und Bahn eigne unabhänige Gewerkschaften hatten so lehnten sich beide doch meist an die Tariforderungenden des öffentlichen Dienstes an und wenn der öffentliche Dienst streikte war auch meist bei Bahn und Post Streik.

Siehe z.B. die beiden letzten großen Streiks im öffendlichen Dienst in den Jahren 1974 und 1992.
 
Gerade weil die DB noch fast ihr Staatsmonopol hat, ist der Streik so nervig. Gäbe es mehr Konkurrenz, wäre das Ausweichen auch einfacher.
Wobei selbst dann auch eher die Frage wäre, wieviele Lokführer der anderen Unternehmen bei der GDL sind.
Ich finde es jedenfalls schon sehr störend das eine einzige Gewerkschaft hier hunderttausende von Leuten direkt oder indirekt daran hindert ungestört ihren Alltag zu verrichten. Schließlich soll ein Streik doch vornehmlich den entsprechenden Arbeitgeber treffen.

Allerdings kann ich die Forderung nach mehr Lohn verstehen. Mit 2700€ brutto im Monat liegen die Lokführer deutlich unter dem Durchschnittslohn von 3200€.

Siehe z.B. die beiden letzten großen Streiks im öffendlichen Dienst in den Jahren 1974 und 1992.
Kannst du das etwas näher ausführen? Das weckt jetzt doch mein Interesse.
 
Kannst du das etwas näher ausführen? Das weckt jetzt doch mein Interesse.

Wie gesagt,früher galten Bahn und Post zm öffentlichen Dienst. Und auch wenn man eigene Gewerkschaften hatte vo schloß man sich immer den Forderungen der ÖTV als der größten Einzelgewerkschaft im öffentlichen Dienst an. Dieser war de facto die federführende Kraft im Tarifstreit mit den öffentlichen Arbeitgebern.Und man schloß sich auch immer deren Abschlüssen an. Und auch wenn die ÖTV im öffentlichen Dienst die Urabstimmung einleitete zogen Bahn und Post nach.
Der Streik im öffentlichen Dienst 1974 dauerte z.B. zwar nur 3 Tgae brachte aber ein Gehaltsplus von 11%. Damals waren 200 000 Leute im Ausstand.

Der Streik im öffentlichen Dienst 1992 dauerte 11 Tage und es beteiligten sich 400 000 Menschen daran.
Diesen Streik habe ich live miterlebt. Die ersten 5 Jahre meiner Postlaufbahn habe ich am Frankfurter Hauptbahnhof gearbeitet. In diesen Tagen sind etliche Züge ausgefallen. Zwar waren damals die meisten Lokführer verbeamtet,aber das nutzte wenig wenn das Rangierpersonal oder die Wartungtechniker im Ausstand waren.
 
Traurig wie die Stimmung gegen die Gewerkschaften aktuell ist.

Also die Stimmung gegen Ver.di und GEW beim Erzieher-Streik ist aktuell noch ziemlich gut. Klar gibt es die ein oder anderen, die es mal wieder nicht verstehen, warum es Streiks gibt und wie diese funktionieren, aber im großen und ganzen ist man ziemlich solidarisch mit den Erziehern.

Und intern scheint die GdL ja selbst nicht so ganz von ihrer Taktik überzeugt zu sein.
Focus Online schrieb:
Lediglich rund 6000 der etwa 20.000 Lokführer der Bahn hätten sich an der seit Montag laufenden Arbeitsniederlegung beteiligt, meldete die "Bild"-Zeitung. Im Güterverkehr sei nur jeder fünfte Lokomotivführer dem Aufruf zum Ausstand gefolgt.
Ich weiß nicht wie sonst die Beteiligung bei Streiks ist, aber für mich als Laien klingt das nicht so gut. Diese Alles-oder-Nichts Taktik ist also für alle zermürbend.
 
Das Wahlergebnis akzeptiere ich. Ich finde es allerdings nicht gut das sich Cameron so vehement gegen die EU stellt und nun alles mögliche dran setzen wird, dass die UK daraus austritt. Ich finde allein dieses vorhaben besorgniserregend. Auch wenn es altbekannt ist wie sich Cameron gegenüber der EU präsentiert, und es auch durchaus Gründe gibt gegen die EU zu sein, so bezweifle ich dass dies der richtige Schritt ist. Die EU existiert nun schon seit bald siebenundfünfzig Jahren, und das vereinigte Königreich ist seit 42 Jahren dabei, es wäre meiner Meinung nach einfach unklug diese Gemeinschaft so einfach aufzugeben. Schließlich hat die UK, trotz aller Probleme, auch von der EU profitiert. Ein austritt wäre jedenfalls sowohl für die UK, als auch für Europa als ganzes nicht besonders gut.
Deshalb hoffe ich dass diese Entscheidung jetzt nicht allein von der neuen Regierung, welche nun faktisch die absolute Mehrheit im Parlament hat, getroffen werden wird, sondern dass dies wenigstens in einem Volksentscheid entschieden wird.
 
Ich weiß nicht wie sonst die Beteiligung bei Streiks ist, aber für mich als Laien klingt das nicht so gut. Diese Alles-oder-Nichts Taktik ist also für alle zermürbend.

Es sind nicht alle Mitarbeiter der DB in einer Gewerkschaft. Aktuell streiken wenn überhaupt nur die GDL-Mitglieder und alle anderen nicht.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass eine nennenswerte Anzahl von GDL-Leuten nicht streikt, da die Abstimmung mit über 95% für die Streik sehr eindeutig ausgefallen ist.

Ich finde es allerdings nicht gut das sich Cameron so vehement gegen die EU stellt und nun alles mögliche dran setzen wird, dass die UK daraus austritt

Cameron selber möchte in der EU bleiben, aber viele in seiner Partei nicht und es bestand die Gefahr, dass UKip mehr Stimmen holt. Um dem entgegen zuwirken hat er den Briten ein Referendum über die Mitgliedschaft versprochen.
Beim Rest stimme ich dir zu. Ein Austritt wäre schlecht für die EU und auch für GB.
 
Laut Angaben der GdL sind 80% der Lokführer der DB in besagter Gewerkschaft vertreten. Das wären bei 20.000 immerhin 18.000 Stück

Dann haben Leute für den Streik gestimmt und machen nicht mit oder es haben nur die abgestimmt, die für den Streik sind. Letzteres fände ich dann arg seltsam, weil warum ist man in einer Gewerkschaft und stimmt dann nicht ab?
Eine dritte Erklärung, könnte eine falsche Angabe der Bild sein. Wäre nicht das erste mal...
 
Es sind nicht alle Mitarbeiter der DB in einer Gewerkschaft. Aktuell streiken wenn überhaupt nur die GDL-Mitglieder und alle anderen nicht.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass eine nennenswerte Anzahl von GDL-Leuten nicht streikt, da die Abstimmung mit über 95% für die Streik sehr eindeutig ausgefallen ist.

Gibt es vor jedem Streik eine Urabstimmung oder war das nur einmal am Anfang (also vor 6 Monaten ...)? Das wird (mir) aus der Berichterstattung nämlich nicht deutlich ...
 
Dann haben Leute für den Streik gestimmt und machen nicht mit oder es haben nur die abgestimmt, die für den Streik sind. Letzteres fände ich dann arg seltsam, weil warum ist man in einer Gewerkschaft und stimmt dann nicht ab?
Eine dritte Erklärung, könnte eine falsche Angabe der Bild sein. Wäre nicht das erste mal...

Gab des denn überhaupt bis jetzt eine Urabstimmung ?

Ich denke, ich habe meine Position hinreichend deutlich gemacht. Traurig wie die Stimmung gegen die Gewerkschaften aktuell ist.

Gegen diese bolschewistische Bande zu sein fällt zumindest mir nicht schwer.
Vorallem wenn mir die Geschichte der Gewerkschaften geläufig ist.

Was fand doch gleich im Haus der Gewerkschaften in Moskau statt ?

Lenin und Stalin wurden dort aufgebahrt. Die Schauprosse fanden dort statt.
Usw.usf.
 
Jop das ist klar. Ich denke, aber man kann mit JA/Nein bei einer solchen Wahl abstimmen, oder? Das weiß ich allerdings nicht.
Als Mitglied der GDL kann man mit Nein bei einer Streikfrage stimmen. Allerdings zieht dass auf Dauer bestimmt auch den eigenen Ruf runter, weil man dann vor den Kollegen als "Streikverweigerer" oder sowas da steht. Ich würde dass nicht riskieren wollen.
 
Es sind nicht alle Mitarbeiter der DB in einer Gewerkschaft. Aktuell streiken wenn überhaupt nur die GDL-Mitglieder und alle anderen nicht.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass eine nennenswerte Anzahl von GDL-Leuten nicht streikt, da die Abstimmung mit über 95% für die Streik sehr eindeutig ausgefallen ist.

Selbst wenn ich mit "Ja" stimme heißt das noch lange nicht, dass ich dann auch zu meinem Wort stehe und Streike, oder den eingeschlagenen Weg gut finde. @Wonka Third hat es auch schon angedeutet, da spielen viele Gruppendynamische Prozesse mit ein.
 
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