Tagespolitik allgemein

Dass man als Angehöriger derselben Gruppe, aus der auch die Täter stammen, gerne mal vorschnell in den Zeugenstand oder auf die Anklagebank gesetzt wird, ist doch nun wirklich kein neues Phänomen und hat höchstens peripher etwas mit Islamophobie zu tun. Da geht es Muslimen nicht anders als praktizierenden Christen/Kirchenangestellten nach Missbrauch-Skandalen bzw. Botschaftsgebäuden nach der Publikation von Karikaturen, die dem islamischen Klerus blasphemisch erscheinen.

Ich sagte ja nicht es sei etwas neues. Es ist nur traurig, wie verbreitet dieses Phänomen in einer vorgeblich aufgeklärten Gesellschaft noch ist. Denn hier liegt der Unterschied zu Übergriffen auf Botschaften in islamisch geprägten Ländern nach der Veröffentlichung gewisser Karikaturen: Wir befinden uns in einem säkularen Staat, der, wie seine Bürger, in der Lage sein sollte, objektiv und ohne Vorurteile tatsächlich Schuldige von Unschuldigen zu unterscheiden. Dass die Realität davon weit entfernt ist, ist mir bewusst.

Wenn es eine Welle der Empörung auslöst, ist die Akzeptanz für Rassismus in der Gesellschaft wohl nicht so eindeutig.

Twitter und Tumblr zeigen nicht unbedingt eine repräsentative Mehrheit der Gesellschaft.
 
Wir befinden uns in einem säkularen Staat, der, wie seine Bürger, in der Lage sein sollte, objektiv und ohne Vorurteile tatsächlich Schuldige von Unschuldigen zu unterscheiden. Dass die Realität davon weit entfernt ist, ist mir bewusst.

Was hat das mit Säkularisierung zu tun? Man kann auch Atheist sein und die Menschen über einen Kamm scheren. Natürlich sollte man es besser wissen.

Twitter und Tumblr zeigen nicht unbedingt eine repräsentative Mehrheit der Gesellschaft.

Stimmt, aber ich sehe auch keine repräsentative Mehrheit, die darauf schließen lässt, dass Rassismus allseits akzeptiert sei.
 
http://www.spiegel.de/politik/ausla...schafter-wegen-ndr-beitrag-ein-a-1084367.html

Tja, Satire und freies Fernsehen ist der gute Herr Erdogan wohl nicht mehr so gewohnt. Aber wenn es sonst keine Probleme gibt...

Mal ganz ehrlich: Wen wundert soetwas noch? Ich finde es eher beängstigend, dass sich unsere Kanzlerin mit solchen Menschen an den Verhandlungstisch sitzt, aber gleichzeitig Leute wie Assad oder Putin verurteilt. Schreckliche Doppelmoral.
 
Was hat das mit Säkularisierung zu tun? Man kann auch Atheist sein und die Menschen über einen Kamm scheren. Natürlich sollte man es besser wissen.

Bezog sich auf dein Beispiel mit der Botschaft.

Stimmt, aber ich sehe auch keine repräsentative Mehrheit, die darauf schließen lässt, dass Rassismus allseits akzeptiert sei.

Zumindest beweist allein diese Diskussion, dass die Übertragung der Verantwortung für terroristische Anschläge auf unbescholtene Muslime in der öffentlichen Debatte nicht allzu abwegig ist.
"Allseits akzeptiert" war vielleicht eine ungünstige Ausdrucksweise meinerseits, aber da ich hier jeden zweiten Dienstagabend mehr Deutschlandflaggen sehe, dürften wir davon nicht weit entfernt sein. Und auch wer nicht bei Pegida mitmarschiert mag durchaus von Muslimen in Deutschland eine Rechtfertigung fordern - qed.
 
http://www.spiegel.de/politik/ausla...schafter-wegen-ndr-beitrag-ein-a-1084367.html

Tja, Satire und freies Fernsehen ist der gute Herr Erdogan wohl nicht mehr so gewohnt. Aber wenn es sonst keine Probleme gibt...

Das Erdogan so denkt wundert mich nicht, aber das ihm da keiner aus dem Berater-/ Pressestab mal nahelegen, dass es nichts bringt und nur das Image von ihm und der Türkei weiter beschädigt wird. Wahrscheinlich ist ihm das mittlerweile egal....
 
Wenn sich die AfD weiter so bemüht, kann Mutti sich pünktlich zur Bundestagswahl wieder bester Umfragewerte und schließlich auch Wahlergebnisse um die 40% erfreuen. Es würde mich ehrlich gesagt nicht wundern, wenn CDU/CSU wieder ungefähr dort landen, insbesondere dann, wenn die Flüchtlingsthematik auf etwas niedrigerer Flamme gekocht wird. Selbst wenn es 35 - 38% werden, wird es zur GroKo kaum Alternativen geben.

Die Situation kommt mir der vor 2013 ziemlich ähnlich vor. Die Landesverbände der CDU bekommen es in der Krisenzeit knüppeldick hinter die Ohren, aber zur Bundestagswahl hin verflüchtigt sich die Aufregung und allen voran die Kanzlerin verbucht den nötigen Erfolg, um sich quasi unanfechtbar zu machen. Für die SPD halte ich ein eher weniger optimistisches Szenario für wahrscheinlich.
 
Es würde mich ehrlich gesagt nicht wundern, wenn CDU/CSU wieder ungefähr dort landen, insbesondere dann, wenn die Flüchtlingsthematik auf etwas niedrigerer Flamme gekocht wird. Selbst wenn es 35 - 38% werden, wird es zur GroKo kaum Alternativen geben.

Zum jetztigen Zeitpunkt erscheint es mir sehr sehr unwahrscheinlich, dass jemand anderes als Merkel nach 2017 Bundeskanzlerin wird. Die Frage ist nur mit wem.
Ich hoffe ja, dass die SPD noch schlechter abschneidet, als 2009, damit sie endlich ihre Führung auswechseln und wieder sozialdemokratisch werden. Ja, das ist mein Wunsch. Ob es so kommt werden wir sehen.
Wenn das passiert gäbe es vielleicht endlich mal wieder 2 verschieden Kurse zu wählen. Die Linke wird auf absehbare Zeit nicht über die 10% kommen. Also allein von den Wahlergebnissen gesehen, werden sie schon nicht in der Lage sein einen Politikwechsel herbeizuführen.
 
Ich kenne mich bzgl. der internen Machtverhältnisse der SPD nicht genug aus, um beurteilen zu können, wer da als aussichtsreicher Kandidat in den Startlöchern steht und wen Gabriel nächstes Jahr mit sich in den Abgrund reißt, wenn das Wahlergebnis wieder weit hinter den Erwartungen bleibt und er seinen Hut nehmen muss. Mir sind bisher auch keine Lichtgestalten aufgefallen, welche CDUlern Unbehagen bereiten bzw. bei den Sozen für neuen Mut sorgen.
 
Ich kenne mich bzgl. der internen Machtverhältnisse der SPD nicht genug aus, um beurteilen zu können, wer da als aussichtsreicher Kandidat in den Startlöchern steht und wen Gabriel nächstes Jahr mit sich in den Abgrund reißt, wenn das Wahlergebnis wieder weit hinter den Erwartungen bleibt und er seinen Hut nehmen muss. Mir sind bisher auch keine Lichtgestalten aufgefallen, welche CDUlern Unbehagen bereiten bzw. bei den Sozen für neuen Mut sorgen.

Mir fällt da noch Olaf Scholz ein,vor einem Jahr hätte ich noch gesagt Hannelore Kraft aber nach Köln und diversen Sparmaßnahmen in NRW,dürfte die Dame auch nicht mehr so beliebt sein.Leider hat die SPD so Originale wie Rudolf Dressler und Helmut Schmidt nicht mehr zu bieten,von einem Willy Brandt ganz zu Schweigen.
 
Mir fällt weder in CDU noch SPD guter Nachwuchs ein. Und die anderen Parteien sind mit aktueller Größe bzw. Inhalt auch nicht recht vorstellbar.

Wahrscheinlich wird es Zensursula, die mit ihren 20 Kindern die Ministerposten füllt. :jep:
 
Zurück
Oben