Tagespolitik allgemein

Bei uns wurde heute ebenfalls eine Mitarbeiterin für die nächsten zwei Wochen frei gestellt, weil sie am Wochenende in Südtirol war...ihren Freund besuchen.
"Liebe in Zeiten von Corona" - unter gewissen Umständen wohl keine allzu gute Idee (mehr).
Zwar bin ich selbst alles andere als übertrieben besorgt, unnötige Risiken, wie etwas das mutwillige Reisen in erklärte Gefahrengebiete, müssen mE aber auch nicht eingegangen werden....
 
Da wirken ein paar Geisterspiele lächerlich im Vergleich.

Geisterspiele in der Bundesliga ist für manchen Fan oder Club wohl wie die Diskussion über ein Tempolimit für den Durchschnittdeutschen. :p
Ist doch wurscht, dass derzeit eine heftige (bzw. zwei) Krankheitswelle(n) über uns her rollt. Hauptsache dat Runde rollt auch. :facep:
 
Klar, aber die Krankheitsgeschichte seines Angestellten (wie weiter oben angesprochen) und dessen Familie, Freunden und Bekannten geht den Arbeitgeber grundsätzlich nix an. Deswegen finde ich das mit dem "Recht" eines AG auf derartige Auskünfte auch sehr seltsam formuliert.

Das ist natürlich auch so. Es geht aber auch nicht um die Krankheitsgeschichte, sondern diesen Fall einer hochansteckenden Krankheit. Allerdings müssen hier (wie immer in unklaren Rechtsfällen) zwei Rechte gegeneinander abgewogen werden. Was gilt mehr? Das Persönlichkeitsrecht des Arbeitsnehmers oder der Schutz von einer Anzahl x an Personen? Das kann und möchte ich so pauschal unmöglich beantworten, ich sprach lediglich davon, dass diese Möglichkeit besteht. Wenn ich das sehr seltsam formuliert habe, habe ich dazu sonst Interview-Ausschnitte des Arbeitsrechtlers Görzel im Impuls-Magazin (ein Unternehmer-Magazin) gefunden, der im Grunde das selbe sagt (Interessanterweise redet er aber auch nur von kann):

Arbeitnehmer sind grundsätzlich dazu verpflichtet, sich umgehend beim Arbeitgeber krankzumelden. Die Art der Erkrankung müssen sie ihm hingegen nicht mitteilen.

„Da es sich bei dem Coronavirus aber um eine hochansteckende und gefährliche Krankheit handelt, wird man aus der allgemeinen arbeitsrechtlichen Treuepflicht herleiten können, dass Arbeitnehmer ausnahmsweise die Art ihrer Erkrankung mitteilen sollten oder sogar müssen“, sagt Görzel. Nur so könne der Arbeitgeber entsprechende Schutzmaßnahmen gegen die Verbreitung des Virus ergreifen.

Görzel empfiehlt Unternehmen, solche Punkte frühzeitig zu regeln, zum Beispiel als gesonderte Betriebsvereinbarung zu Infektionskrankheiten.

[...]

Dem Anwalt zufolge kann sich aus der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers ein Anspruch darauf ergeben zu erfahren, ob jemand im unmittelbaren Umfeld eines Arbeitnehmers Symptome des Corona-Virus hat. Denn dann muss der Chef Kollegen vor einer Ansteckung schützen.
Quelle: https://www.impulse.de/recht-steuer...s-und-arbeitsrecht/7483397.html#Weisungsrecht

In der Praxis ist es aber nun wohl eher so, dass das Gesundheitsamt bei bestätigten Corona-Fällen ohnehin informiert wird. Dieses ermitteln dann nähere Kontaktpersonen in der Inkubationszeit, informieren entsprechende Personen und leiten weitere Maßnahmen ein.
 
Ist doch wurscht, dass derzeit eine heftige (bzw. zwei) Krankheitswelle(n) über uns her rollt. Hauptsache dat Runde rollt auch. :facep:

Bei gerade mal 38 bestätigten Infizierten kann ich in Hessen jetzt nicht von einer heftigen Krankheitswelle sprechen.
Die Eintracht spielt übrigens mit Fans.

Aber mal eine Frage. Wenn man jetzt alle Menschenansammlungen über 1000 Leute verbieten will, was macht man dann bitte mit den Flughäfen und Bahnhöfen ?
 
Aber mal eine Frage. Wenn man jetzt alle Menschenansammlungen über 1000 Leute verbieten will, was macht man dann bitte mit den Flughäfen und Bahnhöfen ?

Konsequenterweise: ja. Meine Firma hat den Mitarbeitern nahe gelegt, wenn möglich öffentliche Verkehrsmittel zu vermeiden (was aber nicht jeder kann); mein Mann muss jetzt immer das Laptop mit nach Hause nehmen, falls es zur Aussperrung des Personals wegen Corona kommt. Dann dürfen nur noch die Leute rein, die für das sichere Fahren der Anlagen notwendig sind, der Rest muss zuhause arbeiten.

Und wenn man damit rechnet, dass jeder Infizierte drei Leute ansteckt:

Tag 1: 38
Tag 2: 114
Tag 3: 342
Tag 4: 1026
Tag 5: 3078
Tag 6: 9234
Tag 7: 27702
Tag 8: 83106
Tag 9: 249318
Tag 10: 747954

Nach 10 Tagen sind dann fast 800000 Leute infiziert. Wenn nur 1% ins Krankenhaus muss wären das 8000 Menschen.

Daher kann man imo gar nicht genug tun, um die Infektionsketten zu unterbrechen und den Verlauf abzubremsen.
 
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Bei gerade mal 38 bestätigten Infizierten kann ich in Hessen jetzt nicht von einer heftigen Krankheitswelle sprechen.
Die Eintracht spielt übrigens mit Fans.

Aber mal eine Frage. Wenn man jetzt alle Menschenansammlungen über 1000 Leute verbieten will, was macht man dann bitte mit den Flughäfen und Bahnhöfen ?

Ich habe das eine Zeit lang auch so gesehen. Etwas skeptisch wurde ich am 28.02.2020, als die Schweiz Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern untersagte. Das stellte einige Konzerne sogar vor Probleme bei den Aktionärsversammlungen. Zu dem Zeitpunkt gab es noch keinen - oder nur einzelne - Fälle in der Schweiz. Die Ursache waren die ersten wenigen Fälle in Italien. Da ich die Schweizer und ihre Regierung nicht für hysterisch, sondern eher für vergleichsweise besonnen halte, hat mir das zu Denken gegeben. Als es die ersten wenigen Fälle in Deutschland und Frankreich gab, haben die Israelis die 14-Tage Quarantäne für Westeuropäer eingeführt. Wenn ein Land wie Israel den Tourismussektor quasi lahmlegt, will das was heißen. Dazu wurde Bethlehem bei einer einstelligen(!) Zahl an Betroffenen abgeriegelt. Dazu kamen später noch die Australier und Russen mit ähnlichen Quarantänebestimmungen.

Ich bin ja auch geneigt, den Italienern und auch uns Deutschen eine Neigung zur Hysterie und Überreaktion zu unterstellen. Aber wenn man sich international anschaut, welche Länder deutlich weitreichendere und drastischere Maßnahmen ergreifen, obwohl sie kaum bis gar nicht betroffen sind, macht mich das schon sehr sehr nachdenklich. Da muss ich dazu sagen, dass ich tendentiell mehr internationale Zeitungen lese, als deutsche.

Mal noch eine Information zum Sport abseits des Fußballs: Die Deutsche Eishockeyliga hat den Spielbetrieb eingestellt. Die WM der Frauen sollte am 31. März beginnen (in Kanada) und wurde abgesagt.


Die Problematik an den Bahnhöfen und Flughäfen wird sich vermutlich von alleine lösen. An Flughäfen dürften schon deutlich weniger Menschen unterwegs sein, die Bahnhöfe werden bald folgen, wenn das so weitergeht.
 
Bei gerade mal 38 bestätigten Infizierten kann ich in Hessen jetzt nicht von einer heftigen Krankheitswelle sprechen.
Die Eintracht spielt übrigens mit Fans.

Ich bin kein Freund von Panik oder dieser Prepper Einstellung, aber ich betrachte das Ganze, besonderd nach den Berichten aus Italien und China, doch schon mit Vorsicht.
Wenn ich mal davon ausgehe, dass jeder infizierte mindestens eine weitere Person angesteckt hat..
Die Dunkelziffer an wenig symptomatischen Infizierten scheint ja auch deutlich höher zu sein, wenn 2/3 kaum bis gar keine Symptome zeigen. Und wer geht wegen einer Erkältung schon mit Coronaverdacht ins Krankenhaus? Und dafür muss ich nicht mal in einem Risikogebiet gewesen sein, da reicht ein kuscheliger Berliner Club aus wenn der Bekannte einen Mitbewohner hat, der seine Freundin in Südtirol besucht hat.

Da muss dann nicht mal jeder in der Infektionskette von seiner Krankheit wissen oder Symptome haben, er kann es halt schon weitergeben. Und da ist jede(!) größere Menschenansammlung nun mal potenziell risikoreicher. Und ich sehe Fußballspiele etc. nicht unbedingt dringlich für die öffentliche Ordnung an.

Und nochmal: ich bin der letzte der Panil verbreiten will, aber Maßnahmen zu ergreifen, wenn es schon genug infizierte gibt, bringen auch nichts. Ich hoffe nicht, dass die Regierung so träge reagiert wie oftmals. Lieber ein Fußballspiel zu viel als Geisterspiel als wenn es dann heißt hätten wir mal.. Mir geht es da nicht in erster Linie um mich. Ich habe keine großen Vorerkrankungen und bin auch nicht Ü60, aber wenn ich mich irgendwo (unerkannt) infiziere und den Mist dann nach Hause zu meiner Familie oder Freunden trage, die zur Risikogruppen gehören, ist das halt nicht so prickelnd.
Und da empfinde ich es als puren Hohn, wenn hier und dort Menschen, die sich Sorgen machen, als panische Spinner abstempelt werden.
 
Und da empfinde ich es als puren Hohn, wenn hier und dort Menschen, die sich Sorgen machen, als panische Spinner abstempelt werden.

Sich Sorgen zu machen und eine gewiße Vorsicht walten zu lassen ist eines.
Aber die Hamsterkäufer,die jenigen die sich weigern mit einem Menschen zusammen zu arbeiten bloß weil der mal hustet,die für eine Flasche Sakrotan 100 Euro bezahlen,die mit dem Mundschutz in der S-Sahn sitzen,die sind i.m.A.naja,Du weißt schon.

Aber gut,ich habe nicht den Ehrzeig jemanden seine Paranoia aus zu reden.
Ich finde es nur lächerlich das andere Menschen unter deren Panik zu leiden haben.
 
die mit dem Mundschutz in der S-Sahn sitzen

In allen Punkten stimme ich dir zu. Der Mundschutz hat aber scheinbar eher die Funktion, die Mitmenschen zu schützen. Wenn man sich bspw. mit starkem(!) Husten ungeklärter Ursache unter Menschen begeben muss (z.B. um zum Arzt zu kommen), finde ich das gar nicht mal so verkehrt. Ob es den aktuellen Trägern primär um die Mitmenschen geht, sei mal dahingestellt. ;-)


Aber noch ein anderer Gedankengang: Seit ein paar Monaten sind wir in der alljährlichen Grippesaison. Jetzt ist plötzlich in einigen Supermärkten die Seife ausverkauft. Was haben diejenigen da die letzten Jahre gemacht? :confuse:
Ganz im Ernst: Der Vorteil von Corona besteht vielleicht darin, dass sich viele Menschen der Bedeutung von grundlegenden Hygienestandards bewusst werden. Ob nun Influenza, Corona oder nichts von beiden: Man will wahrscheinlich nicht so genau wissen, was ein Türklinken-Abstrich einer Stadion- oder Konzerttoilette für Ergebnisse liefert...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde es nur lächerlich das andere Menschen unter deren Panik zu leiden haben.

Ich glaube ja, dass viele Menschen, die aktuell "in Panik verfallen", auch darunter zu leiden haben. Das würde ich denen auch nicht in die Schuhe schieben, dass Problem liegt dann wohl eher in der fortwährenden Verfügbarkeit von Informationen. In Zeiten von Push-Nachrichten und Livetickern hat man sich schnell überinformiert, bevor sich die Leute, die sich wirklich damit auskennen, äußern konnten.
 
Aber noch ein anderer Gedankengang: Seit ein paar Monaten sind wir in der alljährlichen Grippesaison. Jetzt ist plötzlich in einigen Supermärkten die Seife ausverkauft. Was haben diejenigen da die letzten Jahre gemacht? :confuse:

Noch schlimmer: bei uns sind die Desinfektionspräperate ausverkauft, die Seifenregale sind aber rappelvoll. Das bedeutet nur, dass sie sich noch immer nicht ihre Bratzen richtig waschen, die saubärigen Hundskrippen, die -.-
 
Bei uns in der Bibliothek mussten wir die Desinfektionsspender vorübergehend abbauen, weil wir kein Nachfüllmaterial haben. Einige Benutzer drehen deswegen schon am Rad. Dabei sollte man mit diesen Mitteln auch sparsam umgehen, d.h. sich vielleicht nur zweimal pro Tag die Hände desinfizieren und nicht all Stunde. Hände waschen reicht eigentlich schon gut aus.
 
Na ich bin mal gespannt. Wir haben jetzt 14 Fälle im Saarland, 5 davon in Saarbrooklyn (Nein. Wir haben schon vor dem Spiegelbericht mit dem Namen gespielt, und so fies ist es hier nicht^^) und zwei geschlossene Schulen.
In unserer Firma ist jetzt HomeOffice angesagt. (Was ich eh schon mache...)
Ich geh nachher mal zum Netto. Schauen ob ich noch was zu essen finde oder die Restdauer dieser Panik vom Lieferservice leben muss weil es einfach nichts mehr zu kaufen gibt...
 
Wir haben allein in Würzburg 19 Corona Fälle. Die Universität sagt gerade zahlreiche Veranstaltungen und Vorlesungen ab.
Überall weltweit werden Großveranstaltungen abgesagt (jetzt auch die E3 in Los Angeles).

Skurill dagegen die Ärzte: Im April ist eine große Kardiologen Konferenz in Mannheim. Heute war auf der Homepage zu lesen: „wir sehen bisher keinen Grund, die Konferenz abzusagen“. Na die haben vielleicht Nerven. Gerade bei Ärzten hätte ich gesagt dass die doch bitte möglichst Großveranstaltungen meiden sollten.
 
Skurill dagegen die Ärzte: Im April ist eine große Kardiologen Konferenz in Mannheim. Heute war auf der Homepage zu lesen: „wir sehen bisher keinen Grund, die Konferenz abzusagen“.
Na die haben vielleicht Nerven. Gerade bei Ärzten hätte ich gesagt dass die doch bitte möglichst Großveranstaltungen meiden sollten.
Man könnte auf den ersten Blick meinen, solch eine "News" wurde vom Postillon erschaffen. :crazy:facep:
 
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