Tagespolitik allgemein

Ben schrieb:
Coole Quelle. Telesur ist übrigens ein venezolanischen Fernsehsender, der von der venezolanischen Regierung finanziert wird. Der Nahost-Korrespondent des Senders arbeitet als Dolmetscher für Baschar al-Assad.
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Ich wusste gerade mal, aus welchem Land der Sender stammt. Es hat mich aber immer schon gewundert, weshalb die insbesondere zu Nahost-Themen ähnlich plakativ wie Al Jazeera (das FOX News für Moslems) berichten. Jetzt habe ich die Antwort.

Eins noch, weil hier mehrmals Bildung als Extremismen-Bekämpfungsmittel vorgeschlagen wird: im Grunde ist das eine typisch sozialdemokratische Position. Ich kann ihr aber nur bedingt zustimmen, weil Ideologien (Religionen sowieso) immer von oben nach unten gehen, nie umgekehrt; sie starten immer als Elitenprojekt eines Denkers oder überschaubaren Zirkels. Das Erstellen/Zusammenstellen(/-klauen) (")neuer(") Denksysteme erfordert ein Mindestmaß an Bildung, um zu wissen, was man inkorporieren oder ablehnen will, bevor es nach "unten" zur Verbreitung weitergereicht wird. Dieses Mindestmaß gibt es sozial erst ab dem bürgerlichen Level. Einem diesbezüglichen Unterschichtler (zB Arbeiter) fehlt es an Mitteln und Muße, sich allein dem Denken zu widmen und einen Schatz intellektuellen Inputs zu generieren (in früheren Jahrzehnten/Jahrhunderten erst recht).

Was ich sagen will: Bildung muss nicht nur soziales, sondern vor allem geistiges Unterschichtlertum bekämpfen, indem es das Individuum zu persönlicher Weiterentwicklung anregt (die Sozialdemokratie hat das in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hervorragend verstanden). Das Individuum muss sich auf diesen Prozess allerdings einlassen wollen, ohne Angst, mit dem eigenen Umfeld brechen zu müssen - tja, und genau daran scheitert es bei vielen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ashaar Khorda schrieb:
Dem steht die Israelische mehrheitsgesellschaft.....
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Ben schrieb:
Coole Quelle. Telesur ist übrigens ein venezolanischer Fernsehsender, der von der venezolanischen Regierung finanziert wird. Der Nahost-Korrespondent des Senders arbeitet als Dolmetscher für Baschar al-Assad.
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Wollte die Gelegenheit für einen kleinen Werbe-Einwurf nutzen:

Wer zu dem Thema mal wirklich Querschnittsantworten, auf so ziemlich jede erdenkliche Frage haben will, dem empfehle ich das Ask Project von Corey Gil-Schuster. Der ist Konfliktforscher und geht allein oder mit Übersetzer durch Israel und die palästinensischen Gebiete und fragt tatsächlich zufällig Leute. Manche hätten gerne Frieden, andere hassen die andere Seite. Man hört zu allem eine Stimme oder merkt an verhaltenen Reaktionen, wenn lieber nicht geantwortet wird, auch recht gut wohin die Reise geht. Die Fragen kommen von den Zuschauern aus aller Welt - ihr könnt also auch was fragen - und sind gerne auch dreist und direkt: "Siedler, warum stehlt ihr den Palästinensern das Land?" , "Palästinenser, warum stecht ihr Israelis ab?". Aber auch allerlei interessantes und kurioses wie Meinungen zu anderen Staaten, wer wieviele Frauen heiraten darf, was man so von Bibi hält oder wie man Weihnachten feiert. Gibt knapp tausend Videos und jede Woche ein neues. Selbst wenn man selbst hinreist, hört man wahrscheinlich nicht so viele Meinungen.
 
Darth_Jango schrieb:
Was ich sagen will: Bildung muss nicht nur soziales, sondern vor allem geistiges Unterschichtlertum bekämpfen, indem es das Individuum zu persönlicher Weiterentwicklung anregt (die Sozialdemokratie hat das in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hervorragend verstanden). Das Individuum muss sich auf diesen Prozess allerdings einlassen wollen, ohne Angst, mit dem eigenen Umfeld brechen zu müssen - tja, und genau daran scheitert es bei vielen.
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Es wird seinen Grund haben, warum sich Strache und Gudenus mit den Finanzmitteln einer russischen Oligarchin die Kronen Zeitung unter den Nagel reißen wollten. Die Macht derartiger Boulevardmedien hat schließlich auch den Brexit ins Rollen gebracht.
 
THX1138 schrieb:
Wer zu dem Thema mal wirklich Querschnittsantworten, auf so ziemlich jede erdenkliche Frage haben will, dem empfehle ich das Ask Project von Corey Gil-Schuster.
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Super interessant! :thup:
Hab mir schon ein paar Videos angesehen (und werde sicher noch einige Stunden mehr damit zubringen). Da bekommt man einen authentischen Eindruck davon, wie tiefgreifend und unlösbar dieser Konflikt wirklich ist - und zwar von den betroffenen Menschen selbst, und nicht durch irgendwelche Nachrichtenportale "gefiltert".
Danke fürs Aufmerksam machen.
 
Darth Keebo schrieb:
"Solange jüdische Kinder in Hochsicherheitsgebäuden zur Schule gehen müssen, solange nicht die deutsche Polizei, sondern eine einfache Holztür den Schutz jüdischer Gemeindemitglieder gewährleistet, solange scheitern wir daran, das jüdische Leben in diesem Land zu schützen. Und solange wir den Antisemitismus in diesem Land nur dann anprangern, wenn er in unsere politische Agenda hineinpasst, wenn wir ihn zu rassistischen Kampagnen ummünzen, weil er Klicks bringt und Auflage, weil sich damit Wählerstimmen kaufen lassen, weil man dadurch vom eigenen Versagen und vom eigenen Judenhass ablenkt, solange signalisieren wir der gesamten jüdischen Gemeinschaft in diesem Land, dass sie uns egal ist, viel schlimmer noch, dass wir bereit sind, ihre Sicherheit, ihre Unversehrtheit und ihr Leben für unsere Zwecke zu instrumentalisieren."
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Den Spruch mache ich mir zu eigen.
Und ich gehe noch einen Schritt weiter.
Sehr oft wird aus verschiedenen Richtungen gefordert das es nun "endlich ein normales Verhältnis zwischen "Juden" und "Deutschen" geben sollte"
Alle die dies fordern übersehen m.E.n eine Tatsache.
Wenn ich Normalität fordere,gebe ich gleichzeitig zu dass es eben keine gibt.
Ich verstehe das der deutsche Staat eine besondere Verantwortung gegenüber den "Juden" und dem Staat Israel hat.Das heißt nicht das Deutschland zu allem Ja und Amen sagen muß was Israel tut. Und im Gegensatz zur landläufigen Meinung tut Deutschland das auch nicht. Das offizielle Deutschland übt sehr wohl auch Kritik an der Politik der israelischen Regierung.
Aber ob der deutschen Vergangenheit tut man dies hinter den Kulissen.
 
Jedihammer schrieb:
(...) Sehr oft wird aus verschiedenen Richtungen gefordert das es nun "endlich ein normales Verhältnis zwischen "Juden" und "Deutschen" geben sollte" (...)
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Ich zitiere mal, weil man das wirklich oft liest, möchte aber betonen, dass ich dich damit ausdrücklich nicht in den Sack stecke, auf den ich gleich draufhaue.

Aber wie hier richtig geschrieben wird: "Jude" wird immer noch - auch in seriösen Blättern - häufig als Gegensatzwort zu einer Nationalität (in diesem Fall deutsch) verwendet. Solange man aber immer noch auf diesen Sprachgebrauch setzt, macht man implizit aus jüdischem Leben in Deutschland immer "nichtdeutsches Leben in Deutschland". Das ist einfach nur erschreckend.
 
Jedihammer schrieb:
Nur fürchte ich die Umsetzung wird ebenso ausfallen wie bei Symbolen der PKK und den Bildern ihres Oberterroristen.
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Porträts von Öcalan dürfen genauso wenig gezeigt werden wie andere Kennzeichen der PKK. Das nicht jede Demonstration sofort zusammengeknüppelt wird, auf der das trotzdem geschieht, ist halt ebenso polizeilicher Einsatztaktik geschuldet wie die teilweise zahm wirkende Behandlung von Querdenkern.
 
Ben schrieb:
Porträts von Öcalan dürfen genauso wenig gezeigt werden wie andere Kennzeichen der PKK. Das nicht jede Demonstration sofort zusammengeknüppelt wird, auf der das trotzdem geschieht, ist halt ebenso polizeilicher Einsatztaktik geschuldet wie die teilweise zahm wirkende Behandlung von Querdenkern.
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Das bezweifle ich nicht.
Aber weder muß mir das gefallen noch muß ich das verstehen.
Ist es verboten muß das Verbot umgesetzt werden. Zur Not eben auch mit Gewalt.
 
Jedihammer schrieb:
Zur Not eben auch mit Gewalt.
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Wozu? Die Polizei hat die Mittel und Wege und wenn dann ein paar Wochen später Post von der Staatsanwaltschaft, wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, im Briefkasten liegt, ist das deutlich effizienter, weil dabei weder öffentlichkeitswirksame Bilder produziert werden noch die Gesundheit und Einsatzbereitschaft von Polizeibeamten riskiert wird.
 
In Israel zeichnet sich eine interessante Regierungsbildung ab.Die sogenannte Koalition des Wandels soll ein Bündnis aus sieben Parteien quer durch das politische Spektrum werden.
Ziel ist es u.a. Benjamin Netanjahu als Ministerpräsidenten abzulösen.
Der Posten des Ministerpräsidenten soll in einer Rotation gewechselt werden.
Der erste Ministerpräsident dieser Koalition soll Naftali Bennett, der Chef einer nationalkonservativen Partei namens HaJamin HeChadasch.
Naftali Bennett vertritt teilweise noch extremere Ansichten als Netanhaju und ich fürchte die Palästinenser werden sich Bibi zurück wünschen.
 
Aiden Thiuro schrieb:
Ich finde es schon erstaunlich, dass in den Medien kaum über die Genozidbemühungen in Nordamerika berichtet wird. Denn vor wenigen Tagen hat man in einem früheren Umerziehungsheim (die teils bis Mitte der 90er aktiv betrieben wurden) ein Massengrab mit 200 Kinderleichen gefunden:

https://www.deutschlandfunk.de/kana...on-frueherem.1939.de.html?drn:news_id=1264155

Grüße,
Aiden
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THX1138 schrieb:
Das ist ja auch nichts ganz Neues. Unter katholischen Internaten, Klostern usw. werden immer wieder Massengräber von Kindern gefunden. Zuletzt vor vier Jahren in Irland.
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Wie war das nochmal mit Christen und Pro Life? Ich glaube George Carlin hat es in seiner zynischen Art am besten Ausgedrückt
"They will do anything for the unborn, but once you're born, you are on your own." und "if you're pre-born you're fine, but if you're preschool, you're fucked."
 
@Aiden Thiuro
Eben in der 17.00 Uhr Tagesschau war es auch ein Thema.
Und ehrlich gesagt überrascht mich dieser Fund auch nicht sehr.
Kanada wurde gerne als Gegenstück zu den USA gesehen was die Behandlung der Indianer betrifft. Aber das war schon immer eine Mär. Die Indianer wurden auch in Kanada als Menschen zweiter Klasse behandelt.
 
Jedihammer schrieb:
Kanada wurde gerne als Gegenstück zu den USA gesehen was die Behandlung der Indianer betrifft. Aber das war schon immer eine Mär. Die Indianer wurden auch in Kanada als Menschen zweiter Klasse behandelt.
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Grundsätzlich ist mir das auch bekannt. Das Problem ist halt, dass man selten von dem langen Betreiben (manche Heime bis in die 90er) erfährt. Ich sehe es aber genauso, dass hier niemand besser ist als irgendjemand anderes. Egal ob nun Deutschland, Frankreich, die USA, Kanada oder eine andere Nation.

Vielleicht war ich mit meinem Medien-Urteil aber auch einfach etwas zu früh. :)

Grüße,
Aiden
 
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