Tagespolitik allgemein

@icebär: Eine Situation wie in der Ukraine würde bei uns, da uns schlicht die Ausbildungskapazitäten fehlen würden (was jetzt schon der Fall ist) dazu führen das man die Einberufnen ausbildet, man würde sich auf diese konzentrieren und nicht mit Wehrpflichten belasten.

Nope.

Wehrpflichtgesetz (WPflG)
§ 2 Geltung der folgenden Vorschriften​

Die §§ 3 bis 53 gelten im Spannungs- oder Verteidigungsfall.

Quelle: https://www.gesetze-im-internet.de/wehrpflg/__2.html

Da steht ne ganze Menge in diesen Paragraphen drin, was immer noch gilt und was auch durchgezogen werden wird, wenn jemand mit bösen Absichten an unsere Tür klopft. Ganz konkret ist da §48:

 
Was unsere Zeitenwende hier angeht, sollten wir mal einen Gang höher schalten . Die Wehrpflicht muss wieder her, man sollte sogar darüber nachdenken sich (Deutschland) mit Atomwaffen zu bestücken.
In Amerikas Schoß war es lange gemütlich, aber Europa muss sich selber verteidigen können im Notfall .
1. Deutschland hat den Atomwaffensperrvertrag der UN unterzeichnet und müsste aus diesem erst einmal aussteigen. Das wäre ein Fanal weit über Europa hinaus und ist nicht notwendig, da man a) mit den USA, Frankreich und dem Vereinigten Königreich gleich drei NATO-Partner mit eigenen Nuklearwaffen hat und b) im Rahmen der nuklearen Teilhabe der NATO im Ernstfall bereits Zugriff auf Nuklearwaffen möglich ist.

Eine der am schlechtesten aufgestellten und organisierten Armeen innerhalb der NATO nuklear zu bewaffnen ist ein Rezept für vieles, aber nicht für Erfolg - was man in Deutschland mit konventionellen Waffensystemen nicht hinbekommt, wird man mit Nuklearwaffen garantiert auch nicht hinbekommen. Die dafür notwendigen Mittel würden zudem an anderer Stelle im Verteidigungssektor fehlen. Wichtiger wäre z. B., dass man die Beschaffung der F-35-Kampfjets für die nukleare Teilhabe nicht in den Sand setzt.

2. Bei der Wehrpflicht verhält es sich ähnlich. Man müsste für ihre Reaktivierung enorme Mittel in die Hand nehmen, und das mit fragwürdigen Erfolgsaussichten. Wichtiger als das wäre es, die Reserve der Bundeswehr zu stärken, die Personalgewinnung drastisch zu verbessern (man kann momentan kaum die 183.000 Soldatinnen und Soldaten halten, von den angestrebten 203.000 ganz zu schweigen) und die absolut erbärmliche höhere Führung (Stichwort Beschaffungswesen) loszuwerden. Der Fisch stinkt vom Kopf her, und das seit Jahrzehnten. Wenn die Bundeswehr gut aufgestellt, finanziert und ausgerüstet ist und ein moderner, gesellschaftlich angesehener Arbeitgeber ist, wird sie mehr als attraktiv genug sein, um die sicherheitspolitischen Anforderungen der Gegenwart und Zukunft stemmen zu können. Die stärkere Integration in eine europäische Verteidigung, wie sie z. B. mit den Niederlanden praktiziert werden, kann gerne ausgebaut werden - das bringt weitere Vorteile.

3. Die Schweiz ist ein irreführendes Beispiel. Das Aufgabenprofil der Schweizer Streitkräfte und die politische Lage sind ganz andere und trotz Wehrpflicht ist der Gesamtzustand dort gerade im Bezug auf Einsatzbereitschaft nicht unbedingt viel besser.

4. Im Bezug auf die Ukraine macht sich gerade wieder ein übertriebener Pessimismus breit, der mich an die frühen Phase des Krieges erinnert, als es hieß, Kiew würde binnen weniger Tage fallen und der Westen sich heraushalten, während Putin Fakten schafft. Solange die russischen Erfolge in Meter gemessen werden und einen so hohen Blutzoll fordern, und solange zumindest Teile der westlichen Unterstützung weiter fließen, ist die Ukraine gut aufgestellt und hat realistische Chancen, ihr zurückgewonnenes Territorium zu halten und in Zukunft weiteres zurückzuerobern.
 
Ein eigenes europäisches Militärbündnis neben der NATO zu etablieren dürfte nicht von heute auf morgen realisierbar sein.

Es gibt zumindest einen europäischen Bündnisfall, siehe Artikel 42 (7) EUV. Sollte ein Mitgliedstaat angegriffen werden, verpflichten sich die anderen Staaten zur Hilfe.

Ich kann mich auch daran erinnern, dass es schon Bestrebungen im EU-Parlament (oder gar von Staaten wie Frankreich) hinsichtlich einer EU-Armee gab. Meist wurde dies aber aufgrund der NATO-Mitgliedschaften mancher Staaten sowie o.g. Artikels verworfen.

Grüße,
Aiden
 
Ich habe letztens eine guten Post über einen Logistic Offizier in der Ukraine gelesen den ich folge.
Die Frage war was würde passieren falls die Ukraine fällt, und ich kann in so vielen Punkten nur zustimmen....

https://www.quora.com/What-is-the-world-s-move-if-Ukraine-falls
If Ukraine fails to defend its territory, the following things will happen:
  • With Russian troops standing at their borders, many Central European countries must triple or quadruple their defense spending. Instead of giving 0.5 percent of their budget to support Ukraine, they need to spend 5 percent, 10 percent, or even more to bring their armies into shape.
  • NATO’s spending goal of 2% of each country’s GDP will also need to rise significantly. Europe won’t be safe anymore. This will cost us trillions.
  • Another 25 million Ukrainian refugees will come to Europe causing additional strains on every country’s economy.
  • A brutal guerrilla war will rage in many parts of Ukraine. To support Ukraine’s continuous struggle for freedom, the West will need to finance this war and send weapons. This will also cost billions.
An artillery missile system of the Polish Land Forces. If Ukraine loses against Russia, Poland will become a frontline country. (Picture by the author of this post)
  • Moldova will most probably be invaded by Russia causing a second refugee crisis. To deal with this situation, Romania will require billions of dollars in aid. It will also have to deal with political instability.
  • The border regions to Poland, Slovakia, and Romania will become important logistics hubs for the Ukrainian Resistance. However, having thousands of guerrilla fighters on your country’s territory will lead to many problems with public order, and organized crime (smuggling). Regions bordering war zones are usually very insecure.
  • Taiwan needs to be made “invasion-proof” if we don’t want it to have the same fate as Ukraine. The American taxpayers will have to finance this.
Short: if the West doesn’t ramp up its support and Ukraine falls, it will be a nasty, dangerous, and costly affair for everyone.

Im Bezug auf die Ukraine macht sich gerade wieder ein übertriebener Pessimismus breit, der mich an die frühen Phase des Krieges erinnert, als es hieß, Kiew würde binnen weniger Tage fallen und der Westen sich heraushalten, während Putin Fakten schafft. Solange die russischen Erfolge in Meter gemessen werden und einen so hohen Blutzoll fordern, und solange zumindest Teile der westlichen Unterstützung weiter fließen, ist die Ukraine gut aufgestellt und hat realistische Chancen, ihr zurückgewonnenes Territorium zu halten und in Zukunft weiteres zurückzuerobern.
Die Ukraine sagt ja selber das Sie viel mehr Waffen braucht um wirklich zu gewinnen bzw die Verteidigung der Russen zu vernichten. Der Krieg geht nuns ins Jahr 2024, ich kann mir nicht vorstellen das eine Verlängerung des Krieges der Ukraine hilft. Die Gefahr eines einknickens der Europäer oder USA (Trump) ist ja eine reale Gefahr. Oder übersehe ich was? Ich denke es ist momentan einfach wichtig mehr zu liefern. Verstehe das Zögern der Regierungen nicht.
 
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Weil ich jung war und andere Sachen im Kopf hatte.
Das is jetzt aber zu privat um das hier zu erläutern.
Ich hätte heute kein Problem damit Wehrdienst zu leisten .

Es wird sicher viele heute geben denen es genauso geht wie dir damals.
Also, allein schon der Fairness halber, sollte man ihnen dann doch die Wahl lassen sich fürs Militär zu entscheiden oder dagegen.

Ich finde man kann nichts für andere fordern was man selbst nicht geleistet hat, aber das ist nur meine persönliche Meinung.
 
Wehrdienst halte ich für ein veraltetes System was eher gegen als für unsere Bundeswehr spricht.

Was spricht denn gegen eine… gewisse Linie, wie etwa Wehrdienst oder Zivildienst? War daran denn alles schlecht? Hat das nicht junge Menschen ein wenig selbstständiger gemacht und ein Stück weit geformt? Sie haben ja nicht nur ihre Zeit abgesessen, sie haben Umgang mit anderen Menschen gehabt, Erfahrungen gemacht und Werte vermittelt bekommen. Und und und.
 
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Was spricht denn gegen eine… gewisse Linie, wie etwa Wehrdienst oder Zivildienst? War daran denn alles schlecht? Hat das nicht junge Menschen ein wenig selbstständiger gemacht und ein Stück weit geformt? Sie haben ja nicht nur ihre Zeit abgesessen, sie haben Umgang mit anderen Menschen gehabt, Erfahrungen gemacht und Werte vermittelt bekommen. Und und und.

Ich finde man sollte junge Menschen nicht durchs Militär formen.
Welche Werte vermittelt denn bitte das Militär?
Gehorsam, Pflicht, das eigene denken dem Befehl unterzuordnen.
Jedem der über einem steht zu gehorchen.

Ich denke diese "Werte" haben schon viel zu viele Länder in dumme Kriege geführt.

Man sollte die jungen Menschen durch Bildung formen, Ethik, selbststäniges Denken, kreatives Denken. Nicht durchs Militär.
 
Dann höre doch mal Männer zu, wie sie von ihrer Wehrdienst-Zeit berichten. Die meisten sprechen positiv darüber. Was sie alles erlebt haben, wen sie kennengelernt haben. Von weiter weg, aus anderen Bundesländern.

Es spricht ja keiner davon, dass junge Männer wie im Film „Ein Offizier und Gentleman“ oder noch schlimmer „Full Metal Jacket“ geformt werden müssen. Formen hört sich natürlich sehr negativ an. Es ist mehr eine lehrreiche Lebenserfahrung, wie eine berufliche Ausbildung.
 
Dann höre doch mal Männer zu, wie sie von ihrer Wehrdienst-Zeit berichten. Die meisten sprechen positiv darüber. Was sie alles erlebt haben, wen sie kennengelernt haben. Von weiter weg, aus anderen Bundesländern.

Es spricht ja keiner davon, dass junge Männer wie im Film „Ein Offizier und Gentleman“ oder noch schlimmer „Full Metal Jacket“ geformt werden müssen. Formen hört sich natürlich sehr negativ an. Es ist mehr eine lehrreiche Lebenserfahrung, wie eine berufliche Ausbildung.

Warum wollen eigentlich alte Männer unbedingt das die jungen Männer zum Militär gehen?
Sie können doch heute schon sagen das sie freiwillig zur Bundeswehr gehen.
Warum sollte man sie zwingen?

Erklär mir mal bitte, und ich mein das ernst, warum wir alte junge dazu zwingen sollten Zivi oder Wehrdienst zu machen?
Nur weil wir das selbst tun mussten und wirs nicht ertragen können das diese nun mehr Freiheiten haben als wir?

Ich versteh wirklich nicht warum man Leute zum Militär bzw. zu irgendeinem Dienst zwingen sollte.
Sie können doch jetzt schon ihr freiwillig soziales Jahr machen oder ein Jahr zur Bundeswehr gehen, das reicht doch.

Drückt denn Kindern lieber ein Jahr länger Bücher in die Hand, bringt ihnen Ethik bei, fördert ihre Talente. Wir brauchen keine Krieger, wir brauchen schlaue Köpfe, denn Rohstoffe haben wir hier keine. Also ist unsere Intelligenz und Erfindergabe das einzige was unserer Wirtschaft zu gute kommen kann, wenn sie bestehen soll.

....und verzeih mir: Aber wir haben Internet, es ist also nicht wie früher als ich nicht die Möglichkeit hatte neue Leute kennen zu lernen.
Ich denke die Zeiten haben sich was diesesn Punkt betriff, geändert.
 
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Ich versteh wirklich nicht warum man Leute zum Militär bzw. zu irgendeinem Dienst zwingen sollte.

Weil man sich sonst eine Gesellschaft erschafft, die nur noch auf Egoismus basiert. Der Grundwehrdienst hat viele Menschen dazu gezwungen, sich mit Menschen jenseits des eigenen Dunstkreises auseinanderzusetzen und zu arrangieren. Es ist erstaunlich, wie der Bodensatz der Gesellschaft mit dem besten, was die Menschheit zu bieten hat, auf einer kleinen Stube für Monate koexistieren kann.

Man erwirbt dabei eine Resilienz gegenüber Herkunft, Glauben, Ansichten und Meinungen von anderen Leuten. Das kann Facebook nicht leisten. Da gibt's nur Infoblasen und Echokammern.
 
Und grade in der Zeit wo die jungen Generationen gefühlt immer respektloser und unsozialer werden, wäre ein Dienst, der ja nicht unbedingt militärisch sein muss, ganz sinnvoll, meiner Meinung nach.
Wenn man Respektlosigkeit und unsoziales Verhalten als Grund anführt, müsste man aber deutlich mehr Generationen einberufen, als nur "die jungen Leute".

Auch eine Frage, warum wird hier nur von jungen Männern geredet? Die Zeiten, wo die Frauen zu Hause bleiben und drei bis fünf Kinder aufziehen, sind ja auch vorbei. Die sollte man wenn, dann nicht von einem sozialem Jahr oder Militärdienst ausnehmen. Nach den hier angeführten Gründen kann etwas Charakterbildung auch Frau nicht schaden :klugs
 
Weil man sich sonst eine Gesellschaft erschafft, die nur noch auf Egoismus basiert. Der Grundwehrdienst hat viele Menschen dazu gezwungen, sich mit Menschen jenseits des eigenen Dunstkreises auseinanderzusetzen und zu arrangieren. Es ist erstaunlich, wie der Bodensatz der Gesellschaft mit dem besten, was die Menschheit zu bieten hat, auf einer kleinen Stube für Monate koexistieren kann.

Man erwirbt dabei eine Resilienz gegenüber Herkunft, Glauben, Ansichten und Meinungen von anderen Leuten. Das kann Facebook nicht leisten. Da gibt's nur Infoblasen und Echokammern.

Dafür brauch ich keine Bundeswehr.
Tut mir Leid, aber das ist kein Argument

Es gibt andere, bessere Möglichkeiten dies zu erreichen, als durch den Wehrdienst. .
 
Dank dem Militär steht die Ukraine noch. Ein Land kann noch so freie und noble Ziele verfolgen, wenn es sich nicht verteidigen kann wars das. Die heutigen Zeiten zeigen einmal mehr das man seine Armeen nicht vernachlässigen sollte.
 
Dank dem Militär steht die Ukraine noch. Ein Land kann noch so freie und noble Ziele verfolgen, wenn es sich nicht verteidigen kann wars das. Die heutigen Zeiten zeigen einmal mehr das man seine Armeen nicht vernachlässigen sollte.

Korrekt, dann sollte man das Geld dasm an für die Wehrpflicht aber ausgeben würde, lieber in eine Berufsarmee stecken die das Land verdeitigen kann.
Das ist sinnvoller als die Wehrpflicht einzuführen.
 
Nein, gibt es nicht. Ich hab das neun Monate lang mitgemacht und habe eine solche Erfahrung nach dem Bund kein zweites Mal gemacht.

Hm das tut mir Leid für dich,
Ich habe meine Erfahrungen auf anderen Wegen gemacht als diesem und bin mehr als froh drum.

Wir schreiben nicht mehr 1990 und haben mehr Möglichkeiten als früher. Nur weil wir älter sind als die Kiddys heute, andere Erfahrungen gemacht haben, müssen sie nicht unsere alten, ausgetretenen Wege beschreiten.

Die sollen sich ruhig ihre eigenen, neue Wege suchen um ihre Erfahrungen zu sammeln.

Tut mir Leid aber bisher hab ich kein Argument gelesen das für die Wehrpflicht spricht:
Erfahrungen kann man auf anderen Wegen sammeln.
Im Kriegsfall brauchen wir eine Profitruppe, keine Kinder mit einer Waffe an der Hand.
Wenn es zum Krieg kommt sollten erst wir älteren zum Krieg gezogen werden, nicht die jungen, die Zukunft des Landes.
Das Geld das für die Wehrpflicht verschwendet wäre, ist besser in der Ausbildung und Aussrückstung der Bundeswehr investiert.

Lasst den jungen ihre Freiheit. Nur weil wir mussten, müssen sie nicht auch.
 
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Von daher weiß ich schon wovon ich rede.

Nein, weißt du nicht. Und ob du Probleme damit hättest, wenn deine Söhne eingezogen werden oder nicht, ist für die Debatte, die vor allem von so Leuten wie dir immer wieder angestoßen wird, völlig unerheblich. Es bist nicht du, dem 6+ Monate seines Lebens vom Staat wegverpflichtet werden. Wenn du so ein Held sein möchtest: die freiwillige Feuerwehr in deinem Ort sucht garantiert nach Mitgliedern, DRK oder THW auch.
 
Nein, weißt du nicht. Und ob du Probleme damit hättest, wenn deine Söhne eingezogen werden oder nicht, ist für die Debatte, die vor allem von so Leuten wie dir immer wieder angestoßen wird, völlig unerheblich. Es bist nicht du, dem 6+ Monate seines Lebens vom Staat wegverpflichtet werden. Wenn du so ein Held sein möchtest: die freiwillige Feuerwehr in deinem Ort sucht garantiert nach Mitgliedern, DRK oder THW auch.
Wer bist Du eigentlich darüber zu Urteilen , wer ich bin oder was ich im Leben geleistet habe ?
Du weist nichts , Du wusstest noch nie was und Du wirst auch nie was wissen .
Danke schönen Abend noch .
 
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