Für den Arbeitnehmer oder den Arbeitgeber? Ich, der auch schon externe Dienstleister für Schulungen beauftragt hat, wäre niemals auf die Idee gekommen die Kosten für diese Veranstaltungen auf die Arbeitnehmer und nicht die Arbeitgeber umzulegen. Wo macht man da die Grenze, wenn die Teilnahmegebühren teilweise das Monatsgehalt der Arbeitnehmer übersteigt?
Ich würde sagen, dass eine sinnvolle Grenze auf jeden Fall da zu ziehen ist, wo der externe Leiharbeiter signifikant teurer wird, als es der Festangestellte aus dem eigenen Hause ist. Wenn diese Leute im Notfall oder personellem Engpass einspringen müssen, dann ist das einfach akut. Darum kostet das viel und darum kann man auch davon ausgehen, dass diejenige Person fix und fertig ausgebildet sowie sofort & rund um die Uhr einsatzbereit ist. Das wäre dann quasi wie ein Profi aus der Liga eines "IT Consultants". Kost viel, kann viel und das sehr schnell und flexibel.
Für die Bildungsmaßnahmen von "Dauerleiharbeitern" muss dann in der Tat der Arbeitgeber sorgen. Und dieser ist unstrittig die Leiharbeitsfirma, die hier als Genossenschaft "Fair Train" auftritt. Zusätzlich dazu ist auch noch die Bundesagentur für Arbeit mit involviert, weil diese Stelle grundsätzlich darüber entscheidet, ob jemand Arbeitnehmer überhaupt überlassen darf, oder nicht. Da sind wir dann z.B. bei Bildungsgutscheinen der ARGE als konkrete Wiedereingliederungsmaßnahmen angekommen. Und natürlich auch den Beträgen, die die DB (oder ein anderer Betrieb) an "Fair Train" für das Entleihen zahlt. Davon muss der Leiharbeiter sowohl bezahlt, als auch auf einen vermittlungsfähigen Zustand gebracht werden. Wie genau das alles aber jenseits meiner Mutmaßungen funktionieren soll, weiß ich nicht. Steht und fällt wieder damit, wie viel der Leiharbeiter den Entleiher kostet. "Fair Train" ist dazu extrem vage, verspricht aber viel und möchte von jedem Genossenschaftsmitglied erstmal ein paar Hunderter an Vorleistung haben:
www.fair-train.de
Außer "zusammen sind wir stark" in einem netten
Comicfilmchen ist da eher ziemlich wenig Substanz drin. Ach ja, "hilf dir selbst" als wesentliches Funktionsprinzip wird da auch noch erwähnt:
Finde ich persönlich als "Erklärung" wenig überzeugend und auch nicht vertrauenserweckend, wenn man sich mal das Konkurrenzmodell anschaut, welches laut Kununu überdurchschnittlich gut für die Branche der Zeitarbeitsfirmen insgesamt agiert und vor allem auch so von den Nutzern bewertet wird:
Quelle:
https://www.kununu.com/de/db-zeitarbeit
Ich sehe bei "Fair Train" irgendwie nirgendwo die zielsetzende Idee, dass die Leiharbeiter mittelfristig in eine feste Anstellung beim Entleiher überführt werden sollen. Und wenn das wirklich so ist, dann muss diese Genossenschaft auch ausbilden oder andere Betriebe dafür bezahlen.