Taris

Taris- Untergrund-auf dem alten Jahrmarkt- mit Nevis, Ty, Birix und Firedevs


Sahra war das Herz in die Hose gerutscht, als sie die Nachricht ihrer Schwester erhalten hatte. Die Kinder waren weg gelaufen. Wiedermal hatten sie sich nicht an die Anweisungen gehalten und brachten sich dieses Mal vielleicht damit um. Aber im Moment hatte sie keine Zeit, deswegen wütend zu werden. Im Sturzflug schnappte sie sich Pec und setzte ihn in einen Servicegleiter. Dem Fahrer drückte sie ein paar Kredits in die Hand und wies ihn an, Pec zum Jedi-Turm zu bringen und dort persönlich einem Jedi zu übergeben. Damit wäre zumindest schonmal eines der Kinder bestimmt in Sicherheit- auch wenn sie nicht glaubte, das Pec so viel Blödsinn machen würde wie Nevis und ihr eigenes Kind. Als der Gleiter anfuhr, war Sahra schon auf dem Weg zum Treffpunkt, nur um sich dann zusammen mit ihrer Schwester auf den Weg zu machen. Das kurze Gespräch mit Birix lies sie jedoch schon erleichtert durchatmen. Er hatte sie gefunden und verfolgte sie. Einen Moment lang wusste sie mit dieser Aussage nichts anzufangen. Erst als sie den Ishi Tib erreichten, verstand sie. Zunächst wunderte sie sich über die teilweise irrationalten Richtungswechsel der Kinder, bis Birix sie an der Illusion teilhaben lies. Es war gemein! Sehr sogar! Die Kinder hatten wirklich panische Angst vor...nichts! Aber auf der anderen Seite war es noch nicht lange her, dass sie Gehorsam versprochen hatten. Eigentlich nicht mal einen Tag! Und jetzt waren sie schon wieder durchgebrannt. Auf der anderen Seite glaubte Sahra nicht daran, dass die Kinder sich zukünftig anders verhalten würden. Bevor die Kinder eins zuviel bekommen konnten, tippte sie Birix auf die Schulter und bat ihn, die Sache zu beenden. Und genau das tat er. Die Gesichter der Kinder waren mehr als verdattert, doch zumindest ihr Sohn schien zu verstehen, dass es niemals ein Spiel gewesen war. Er konnte ihr nicht in die Augen sehen vor Schuldbewusstsein und auch Nevis sah betroffen aus. Sahra schwieg nur und machte mit dem Kopf eine Bewegung, die den Kindern zu verstehen gab, dass es Zeit war zu gehen. Und ihr Schweigen war wohl das Schlimmste, was sie den Kindern jetzt entgegenbringen konnte. Als Jedi wusste Sahra, dass sie nicht aus dem Affekt heraus handeln durfte. Jetzt war sie wütend und würde sie vielleicht unangemessen rügen. Sie würde das Thema später nochmal ansprechen.

Sie hatten den Platz mit dem zusammmengebrochenen Riesengrad gerade erreicht, als die Macht sie vor einer Gefahr warnte. Sahra war jahrelang auf der Hut vor Ty's Vater gewesen und war im Zuge dessen vielleicht schon etwas paranoid geworden. Aber das war nicht immer schlecht. Innerhalb weniger Sekundenbruchteile hatte sie ihr Lichtschwert aktiviert und Verteidigungshaltung eingenommen. Zufrieden bemerkte , dass auch Firedevs und Birix reagiert hatten. Die Kinder hatten dieses Mal wohl zurecht Angst . Nevis trat beinahe lautlos hinter sie und hielt sich an ihrer Kleidung fest. Noch bevor sie etwas sagen musste, holte Ty das Mädchen jedoch wieder zu sich.

“ Danke, Ty.“

sagte sie noch über die Schulter. Ihr Junge war zumindest schlau genug, ihr ihren Freiraum jetzt so frei zu halten. Trotzdem war die Angst der Kinder wie ein Eisstück in ihrem Nacken. Da vorerst noch nichts zu sehen war, nutzte sie die Chance für eine Lektion.


“Ein Jedi kann seine Gefühle kontrollieren. Angst lähmt die Gedanken und den Körper und macht Reaktionen unlogisch. Indem wir unsere Angst annehmen und loslassen, bleiben wir beweglich und können richtig reagieren. Akzeptiert eure Gefühle und lasst sie gehen....“

Dann ging es los. Sie spürte sie, bevor sie sie sah. Getrieben ausschliesslich von Hunger und Jagdtrieb wäre jedlicher Versuch von Diplomatie hier reine Zeitverschwendung. Diese Wesen waren nicht intelligent genug, um Worte jedweder Art zu verstehen. Nicht mehr. Die Seelen dieser Menschen waren zu etwas verkümmert, was man nicht mal mehr als Tier bezeichnen konnte.

Sie kamen zu viert. Vier gegen drei. Sahra war nicht so arrogant zu denken, dass das kein Problem wäre. Die Macht war eine starke Verbündete und Sahra lies sich von ihr ganz ausfüllen. Sie konnte spüren, wie sich auch Firedevs und Birix in die Macht fallen liesen. Konzentriert auf das selbe Ziel-die Kinder zu beschützen- waren sie miteinander verbunden. Eine Einheit gegen die Wildheit der Infizierten Rakghoul. Sie durften sich nicht beissen lassen. Sie durften sie nicht zu den Kindern durchlassen. Sahra streckte zum Auftakt eine Hand nach einer der Gondeln des Riesenrades aus. Die Gondel begann zu knarren und erhob sich ächtzend vom Boden, nur um dann in Richtung eines Angreifers zu schiessen.

Taris- Untergrund-auf dem alten Jahrmarkt- mit Nevis, Ty, Birix und Firedevs
 
---{}--- Taris - ehemaliger Vergnügungspark - Sahra, Birix, Firedevs, Nevis und Ty vs. vier Rakghoule ---{}---

Die Rakghoule konnten ihre Ziele eigentlich nicht verfehlen. Die drei großen und zwei kleinen Beutetiere standen einfach weiter da, rührten sich kaum. Keiner flüchtete, keiner ging zum Angriff über und verließ den Kreis. Einfacher hätten sie es nicht haben können. Die beiden Eisenrohre waren noch in der Luft, da wurden sie plötzlich von irgendetwas erfasst und zur Seite geschleudert und noch bevor die Rakghoule darauf reagieren konnten, wie auch immer sie darauf hätten reagieren können, flog etwas von der Seite auf sie zu. Auf ihre Ziele fixiert, bemerkten sie es gar nicht. Der eine wurde seitlich getroffen und war tot bevor die Gondel auf dem Boden aufschlagen konnte. Der zweite sprang nun immerhin nicht auf die Beute, sondern prallte gegen das Wurfgeschoss, stieß sich davon ab und vollführte eine ungeschickte Rückwärtsrolle in der Luft. Die beiden am Boden sollten es wohl mit den brummenden Leuchtstäben zu tun bekommen, doch schneller als ein Mensch es sein konnte, duckten sie sich darunter weg und sprangen aus nächster Nähe auf sie zu. Ihre anvisierte Beute wich jedoch mindestens genauso geschickt aus, dafür aber trafen dann gleich beide auf die eine, welche nicht direkt angegriffen werden sollte (Sahra). Auch diese konnte sich aber gerade so eben noch retten, auch wenn die Klauen der beiden Rakghoule schon an dem Stoff ihrer Beinkleider entlang gekratzt waren. Instinktiv wollten gleich beide Mutanten ihre riesigen Mäuler um die Köpfe der kleinen Beute stülpen, flogen aber ein Stück zu weit, sodass sie sie verfehlten. Und als sie dann schließlich stehen blieben und sich umdrehten, erfasste sie eine unsichtbare Wand und einen Augenblick später flogen sie durch die Luft. Einer hatte weniger Glück als der andere und landete nicht auf dem Boden, sondern am Rand des Abgrundes. Der gab bei dem Aufschlag erst nur ein Stück weit und ein paar Sekunden, noch bevor der Mutant sich erholt hatte, gänzlich nach. Fauchend und brüllend verschwand der Rakghoul in der Tiefe.

Im selben Augenblick, ein paar Dutzend Meter entfernt, war der letzte Rakghoul an der zusammengebrochenen Barriere mit seiner Arbeit fertig. Er hatte seinen Droiden völlig auseinander genommen und das Interesse verloren. Zuerst sah er in die Richtung, in der die meisten seiner Rotte verschwunden waren. Dort hörte und roch er kein Waffenfeuer mehr und es gab auch kein Hinweis mehr darauf, dass noch irgendwer von seiner Familie am Leben war. Aber ein Stück weiter rechts von ihm, den Müllberg rauf, da gab es noch welche, weshalb er sich nun in diese Richtung wendete und mit einem leichten Sprint begann, aber recht bald schneller wurde, als einer seiner Verwandten sich laut zeternd verabschiedete.

Beide noch übriggebliebenen Mutanten standen sich gegenüber, zwischen ihnen die Beute, welche nun wieder im Kreis stand und ihre Leuchtstäbe in den Händen hielten. So recht wussten sie nicht wie sie vorgehen sollten, weshalb sie es einfach hielten und ganz normal angriffen. So schnell es ihre Körper zuließen, sprinteten sie wieder auf die fünf zu. Der, der der Gondel ausgewichen war, kam aber nicht bis zum Kreis, sondern wurde kurz davor in die Luft gehoben. Er strampelte noch verwirrt wie auch rasend vor Hunger mit seinen Extremitäten, da wurde ihm eine der Leuchtstäbe in die Brust gedrückt. Die Hitze des Waffe brannte sich durch seinen Körper, verwandelte sein Herz in Asche und tötete den Mutanten bevor er den Schmerz auch nur registrieren konnte. Auf der anderen Seite kam der andere Rakghoul näher heran, wich wieder einem Angriff aus und sprang erneut mitten hinein. Dieses mal wollte er nicht die großen, sondern die kleine Beute haben. Die konnte er sich einfacher schnappen und dann wieder verschwinden...

---{}--- Taris - ehemaliger Vergnügungspark - Sahra, Birix, Firedevs, Nevis und Ty vs. ein Rakghoule ---{}---
 
Taris: im stillgelegten Vergnügungspark: Sahra, Birix, Firedevs, Ty und Nevis und einige hungrige Rakghoule


Ty zog sie augenblicklich von seiner Mutter wieder weg und zog sie stattdessen in seine Arme und beruhigte sie. Nevis klammerte sich deshalb an ihn und fühlte sich bei ihm irgendwie sicher und beschützt. Ty war ihr bester Freund geworden und irgendwie auch ihr großer Bruder. Luis war in den Hintergrund getreten, da sie ihn kaum noch sah und wenig Zeit mit ihm verbrachte. Pec hatte noch nie eine große Rolle in ihrem Leben gespielt. Er war zwar oft anwesend gewesen, doch war er ihr kaum aufgefallen und irgendwie nicht ihre Wellenlänge. Mit Ty verband sie dagegen viel. Sie kuschelte sich an ihn. Sein gleichmäßiger, wenn auch schneller Atem wirkte beruhigend auf sie, denn sie merkte, wie sich sein Brustkorb hob und senkte. Ty meinte, seine Mutter bräuchte Platz und Bewegungsfreiheit. Das verstand das kleine Mädchen. Er meinte leise flüsternd zu ihr, dass es dumm gewesen sei, weg zu laufen.

“Ja!”,

gab sie kurz und bündig zu, dass sie dies auch so empfand. Nur durch ihr Weglaufen waren sie jetzt in dieser ernsten Lage!

Viel Zeit zum Verschnaufen gab es nicht! Die drei große Furcht einflößenden Rakghoule griffen sofort an. Nevis wusste gar nicht, wo sie zuerst vor lauter Panik hinschauen sollte!? Zwei griffen mit dicken langen Eisenrohren an und sprangen auf die Gruppe los. Nevis schrie auf. Doch noch in der Luft wurden sie gestoppt und von ihrem Vorhaben abgebracht, den Jedimeistern sei Dank! Sahra schien mit dafür verantwortlich zu sein! Sie hatte ihre Hand erhoben. Eine Gondel vom Riesenrad sauste auf den einen Angreifer zu und zermalmte ihn. So gut wollte Nevis auch Levitieren können. Eine schwere große Gondel! Die Idee war auch brilliant gewesen! So war es Einer weniger! Nevis war darüber froh! Der Andere wurde dadurch von seinem Ziel weg geschleudert, indem er daran abprallte. Der und der Dritte stürzten sich nun aber auf Sahra! Nevis fürchtete um Sahra und vergrub ihr kleines Gesichtchen an Ty ´s Brust. Sie konnte nicht hinschauen. Sie hatte solche Angst um sie. Doch dann musste sie doch einen Blick wagen, um zu wissen, was los war und sah, dass die Rakghoule gerade mit offenen riesig aufgerissenen Mäulern auf sie gierig zusprangen, um die Kinder zu verschlingen! Nevis schrie wie am Spieß! Ihre Augen waren panisch weit aufgerissen und ihr Herz schlug wild! Sie vergrub ihre Hände noch kräftiger in Ty`s Jacke und presste sich noch stärker an ihn oder zerrte ihn zu sich heran, wie man es nun nennen wollte. Doch die Rakghoule sprangen zu weit. Puh! Nevis verstummte und atmete auf. Ihr Nacken war total verschwitzt. Ihre Lekku´s zitterten. Jetzt wurden die Angreifer zurück geschleudert und der Eine stürzte in den Abgrund. Doch schon bald stand er unverwüstlich wieder bereit. Nevis hatte ihre kleine Schnute zu einer Schippe verzogen. Sie fürchtete sich so! Sie wusste gar nicht, wo sie hinschauen sollte! Immer wieder griffen sie an und wurden bislang glücklicherweise abgewehrt! Endlich wurde ein Rakghoul von einem Lichtschwert durchbohrt! Dafür war ein Weiterer aufgetaucht! Wie viele gab es denn nur von denen?! Wo kamen die nur alle her?! Warum ließen sie sie nicht einfach in Ruhe!? Doch nun sprang genau dieser große neue Rakghoul los, sie besaßen eine enorme Sprungkraft und Nevis hatte deutlich bemerkt, dass er Ty und sie anvisiert hatte. Nevis kreischte lauthals vor Schreck und Todesangst auf.



Taris: im stillgelegten Vergnügungspark: Sahra, Birix, Firedevs, Ty und Nevis und einige hungrige Rakghoule
 
Taris-alter Vergnügunspark- mit Sahra, Nevis, Ty, Birix und einigen Rakghoul

Es gab einfach Tage, da war es besser im Bett zu bleiben. Und heute war definitiv so ein Tag. Das die Kinder schwerer zu hüten waren als ein Sack Flöhe war gerade in den Hintergrund getreten. Die theoretische Gefahr, die sich Birix ausgedacht hatte, hatte sich in eine ganz reale Bedrohung verwandelt. Firedevs war früher immer die bessere Kämpferin von ihnen gewesen. Doch nun stellte sich heraus, dass ihre Schwester zur Löwin wurde, wenn “ihre“ Kinder bedroht wurden. Während sie selbst die Metallstangen abwehrte, die die Mutanten ihnen entgegen warfen, erledigte sie den ersten Gegner mit einer Gondel des Riesenrades. Ein effektiver und zielorientierter Schachzug ohne viel Eleganz und Feingefühl. Firedevs hätte sicher darüber geschmunzelt, hätten sie nicht in der selben Sekunde die beiden anderen Rakghouls erreicht. Sie lies ihr Lichtschwert wirbeln, doch verfehlte die Wesen. Sie kam nicht drum rum, die eigentlich nur noch wenig intelligenten Wesen dafür zu bewundern, als sie auswich. Die beiden Rakghouls stürzten sich nun auf ihre Schwester,die vollführte eine Drehung, um ihnen auszuweichen. Man hörte Stoff reissen und für eine Sekunde blieb Firedevs das Herz stehen. Wenn Sahra auch nur gekratzt worden war, würde sie ihre Schwester verlieren. Doch die andere Jedi gab ihr mit einem kurzen Nicken zu verstehen, dass bisher wohl nur ihre Kleidung gelitten hatte.

Im nächsten Moment stürzten sich die Rakghouls auf die Kinder, doch verfehlten diese weit. Ein gezielter Machtstoss Sahras lies sie in hohen Bogen über die Kinder hinweg segeln. Birix fing den Impuls auf und führte ihn fort, bevor die Wesen sich richtig besinnen konnten. Einer von ihnen landete am Abgrund. Im ersten Moment sah es so aus, als ob er sich dort erholen konnte. Doch dann gab der Untergrund nach und der Rakghoul verschwand fauchend in der Tiefe. Der andere kam erneut auf sie zu, ebenso wie ein anderer, der bisher noch nicht aufgetaucht war. Die beiden standen sich gegenüber und schienen tatsächlich darüber nachzudenken, wie sie am geschicktesten angreifen konnte. Firedevs ging ein paar Schritte zu ihrer Schwester rüber, um sie zu unterstützen. Das gerade eben war schon verdammt knapp gewesen. Plötzlich stürmten die Rakghouls nun doch scheinbar planlos auf sie zu. Nun war es Firedevs, die eine Hand ausstreckte und den Rakghoul mit Hilfe der Macht in die Luft hob. Sahra nutzte die Chance, sprang mit einem Salto nach vorne und rammte dem Rakghoul ohne zu zögern ihre Klinge in die Brust. Er hörte sofort auf zu zappeln und es stank nach verbranntem Fleisch.

Der vorerst letzte Angreifer wich Birix geschickt aus und wollte sich auf die Kinder stürzen. Der Ishi Tib reagierte jedoch schnell genug, wirbelte herum und erfasste den Rakghoul ebenfalls in der Macht, so dass er wenige Zentimeter vor den Kindern einfach in der Luft hängen blieb und sein Ziel nicht erreichen konnte. Seine scharfen Zähne schnappten Luft , bevor er vor Wut schrie. Im nächsten Moment wurde er zurück gerissen und landete mit voller Wucht in dem Schrotthaufen, der von dem zusammengebrochenen Riesenrad noch übrig war.

Taris-alter Vergnügunspark- mit Sahra, Nevis, Ty, Birix und einigen Rakghoul
 
Taris-alter Vergnügungspark- mit Sahra, Nevis, Birix, Firedevs und einigen Rakghoul

Die Lektion seiner Mutter kam ihm beinahe wie ein schlechter Scherz vor. Wie sollte er denn die Angst akzeptieren, die sich in ihm aufblähte und verbrannte wie eine Supernova? Nur einen Herzschlag später brach das Chaos um sie herum los. Die Rakghoul versuchten schon nach kurzer Zeit nicht mehr, die Erwachsenen zu erreichen, sondern konzentrierten sich auf ihn und Nevis. Scheinbar hatten sie erkannt, dass die Kinder die Schwächsten in der Gruppe waren. Doch seine Mutter stellte sich zusammen mit den Anderen immer wieder in den Weg der Rakghoul. Selbst wenn es einem von ihnen gelang den Ring zu durchbrechen, liessen die Erwachsenen es dennoch nicht zu, dass die Monster entweder ihn oder Nevis erreichten. Sein Herz klopfte dennoch wild und er schloss ein paar Mal die Augen in der Hoffnung, dass der Alptraum dadurch verschwinden würde. Doch das tat er nicht. Statt dessen erblickte er nun einen beinahe ganz schwarzen Rakghoul, der die Barriere aus wirbelnden Lichtschwertern durchdran. Nevis schrie auf und ihm blieb die Luft weg. Doch das Monster verfehlte sie und erreichte statt dessen seine Mutter. Sie wich aus, doch ihre Hose wurde aufgerissen. Seine Tante erschrak bei dem Geräusch heftiger, als er es erwartet hätte. Irritiert sah er zwischen den Jedi hin und her, doch als seine Mutter den Kopf schüttelte und seine Tante sich wieder den Rakghouls zuwandte, vergass er den Vorfall für den Moment. Noch einmal wurde es unübersichtlich und dem letzten Rakghoul gelang es beinahe, sie zu erreichen. Ty riss Nevis mit zu Boden, als er genau auf sie zusprang. Hätte das Monster seinen Zug beendet, wären sie jetzt tot. Die Zähne des Rakghouls waren genau vor ihm und sein stinkender Atem raubte ihm die Luft. Doch er erreichte sie nicht, sondern hing unmittelbar vor ihnen in der Luft, bevor er scheppernd im alten Riesenrad landete. Die Stille, die folgte, war beinahe unwirklich und hielt auch nicht besonders lange an. Irgendwo waren die Schreie und Rufe weiterer Rakghouls zu hören, doch von der anderen Richtung kamen die Geräusche schwerer Repulsoren. Riesige Militärgleiter rauschten über sie hinweg in die Richtung, aus der die Monster wohl gekommen waren. Der letzte dieser Gleiter bemerkte wohl die kleine Gruppe und landete unweit von ihnen. Ty´s Kopf war noch leer vor Schreck, als seine Mutter ihre Waffe deaktivierte und ihn hoch hob, als würde er nichts wiegen. Seine Tante tat es ihr gleich und nahm Nevis auf den Arm. Schnell waren sie in den Gleiter eingestiegen und er durfte auf dem Schoss seiner Mutter sitzen bleiben, die ihn eng an sich drückte. Birix deaktivierte seine Waffe erst unmittelbar, bevor er auch in den Gleiter einstieg und schon hoben sie ab. Seine Mutter rief dem Piloten etwas zu, was er bei den dröhnenden Maschinen nicht verstand, doch scheinbar wusster der Pilot, was zu tun war. Er drehte ab und stieg zwischen den Häusern nach oben. Die Wärme seiner Mutter tröstete Ty und etwas später erschien ihm der Vorfall wirklich wie ein böser Traum. Der Gleiter landete vor einem grossen, schlanken Gebäude, der wohl der Jedi-Turm war. Viele Gestalten in braunen Mänteln rannten gerade aus dem Gebäude. Einige eilten die Strasse runter, andere tauschten mit ihnen die Plätze. Scheinbar halfen sie dabei, die Rakghouls zurück zu drängen, bis die Katastrophe unter Kontrolle war. Ty war einfach nur froh, dass sie lebend da raus gekommen waren. Nun, da die unmittelbare Bedrohung so weit weg war, fing er an zu frieren und er fühlte sich wie krank. Darum kuschelte er sich noch mehr an seine Mutter und schloss die Augen. Das ihm bereits Tränen über die Wangen liefen, bemerkte er nicht und es war ihm auch egal, wohin sie nun gingen.

Taris-Jedi-Turm-Gänge- mit Sahra, Nevis, Birix und Firedevs
 
Taris-alter Vergnügungspark- mit Nevis, Ty, Firedevs, Birix und einigen Rakghouls

Die Verstärkung kam keine Sekunde zu früh. Sahra fiel ein Stein vom Herzen, als die Sicherheitskräfte eintrafen. Mit den aktivierten Lichtschwertern fielen sie natürlich sofort auf und einer der Gleiter landete unmittelbar vor ihnen. Sahra deaktivierte ihre Waffe und hängte es zurück an seinen Platz. Zeitgleich schnappte sie sich Ty, der vor Schreck zunächst garnicht darauf reagierte. Firedevs gab sie ein Zeichen, sich um Nevis zu kümmern, da sie nur einen der beiden tragen konnte. Während Birix ihnen noch Rückendeckung gab, stiegen sie in den Gleiter ein. Sahra setzte sich neben ihre Schwester, um auch Nevis nah sein zu können. Ein Mann, der sich als General Barton vorstellte, dankte ihnen für ihren Einsatz. Sahra nickte nur und sorgte dann dafür, dass man sie zum Jedi-Turm flog. Man würde die Flut von Infizierten aufhalten und den beschädigten Generator reparieren, damit der Schild wieder funktionierte. Doch das war nicht mehr ihr Kampf. Sahra beruhigte ihren Geist noch einmal und griff dann in der Macht nach den verschreckten und verwirrten Präsenzen der Kinder, um ebenfalls Ruhe in sie hineinfliessen zu lassen.

"Es ist vorbei. Ihr seid jetzt in Sicherheit und es ist nichts passiert. Alles in Ordnung."

Sie hoffte, dass die beruhigenden Worte die Kinder etwas aus ihrer Starre raus holten. Beide waren kreideweiss und die Lekkus des Togruta-Mädchens zitterten, als hätten sie ein Eigenleben entwickelt. Sahra drückte Ty mit einer Hand an sich und kraulte dem Mädchen mit der anderen Hand etwas den Rücken, während sie sich weiterhin bemühte, Ruhe auszustrahlen. Auch Firedevs und Birix unterstützten sie dabei, bis der Gleiter vor dem Jedi-Turm landete und sie raus lies. Da sie fürchtete, dass die Beine der Kinder unter ihnen nachgeben würden, trug sie Ty einfach weiter und auch Firedevs lies Nevis nicht los. Im Turm herrschte reger Betrieb, da viele zum Einsatz an der Barriere gerufen wurden. Sahra wich ihnen aus und wandte sich an einen Protokoll-Droiden, um sich ein Gästequartier zuweisen zu lassen. Sie bekamen 3 Quartiere, die nah beieinander lagen und Sahra bedankte sich. Da öfter Meister mit ihren Padawanen hier her kamen, war jedes Quartier für zwei Personen ausgelegt. Sahra bedeutete ihrer Schwester, sie zu begleiten, während Birix sich zurückziehen und dann nach Pec sehen wollte. Sahra stimmte dem zu und brachte Ty dann zu einem Bett. Sie lies Nevis daneben setzen und bat ihre Schwester, ein heisses Bad für die Kinder einzulassen, da zumindest Ty offensichtlich fror. Als ihre Schwester im Bad verschwand, begann sie, die Kinder bis auf die Unterhosen auszuziehen. Sie nutzte die Gelegenheit um nach Verletzungen zu suchen, doch bis auf ein paar Kratzer und blaue Flecken schienen sie zumindest körperlich unversehrt. Bis das Bad bereit war, wickelte sie die Kinder dann in die Bettdecken ein, damit sie warm blieben. Zum Glück waren sie noch klein genug, dass sie sich vor allem jetzt wohl nicht um ihre unterschiedlichen Geschlechter scherten.

"So ist es besser, nicht wahr? Hört mal hin! Die Ruhe jetzt ist ganz komisch, nicht wahr? Konzentriert euch darauf. Schliesst die Augen und lauscht in die Stille im Raum hinein. Und so, wie ihr jetzt in die Stille lauscht, so lauscht die Stille vielleicht auch in euch hinein. Und Stille mag garkein Chaos. Vielleicht möchte die Stille, dass es in euch genauso ist wie in diesem Raum hier. Lasst mal zu, dass die Stille das Chaos ordnet und Ruhe in euch rein bringt. Dafür müsst ihr ihr nur zuhören. Zuhören und atmen. Ganz ruhig. "

Da sie wusste, dass man den Atem eines anderen beeinflussen konnte, indem man mit dem anderen mitatmete, passte sie zunächst einmal ihren eigenen Atem dem viel schnelleren Atemzügen der Kinder an. Dann atmete sie jeden Atemzug etwas langsamer. Das Unterbewusstsein der Kinder würde dafür sorgen, dass auch ihr Atem sich beruhigte. Wahrscheinlich sogar, ohne dass sie es bemerkten. Nach ein paar Minuten lächelte sie die Kinder an.

"Sehr gut."

Als ihre Schwester aus dem Bad kam, nahm sie nun Nevis auf den Arm, während Firedevs ihren Neffen hoch hob. Vorsichtig setzte Sahra Nevis in das warme Wasser und begann, ihr mit der Hand das Wasser über den Rücken und die Schultern laufen zu lassen. Firedevs tat etwas ähnliches mit Ty und redete ruhig auf ihn ein. Ihr Sohn war in guten Händen, so konnte sie sich auf Nevis konzentrieren.

" Fühlt sich gut an, nicht wahr?"

fragte sie lächelnd und begann sie liebevoll zu waschen.

"Wie geht es dir?"

fragte sie vorsichtig nach, um das Kind langsam aus dem Schreck raus zu locken und ihre Aufmerksamkeit in die Gegenwart zu holen.

Taris-Jedi-Turm- Gästequartier- mit Nevis, Ty und Firedevs
 
Taris: im stillgelegten Vergnügungspark: Sahra, Birix, Firedevs, Ty und Nevis und noch ein hungriger Rakghoul


Ty riss sie geistesgegenwärtig mit zu Boden. Sie hatte des Rakgouhl`s fauligen Atem riechen können, so nah war dieses Blut rünstige hungrige Monster den Kindern mit seinen scharfen spitzen Zähnen gekommen! Doch es wurde mitten im Sprung, gerade noch rechtzeitig gestoppt und landete im Riesenrad. Es schepperte laut. Nevis atmete auf. Sie bereute ihren Wunsch einen echten Rakghoul treffen und kennen lernen zu wollen. Ihr Wunsch war in Erfüllung gegangen und war der reinste Albtraum! Um ein Haar wären sie soeben zerfleischt worden! Dann wären sie mausetot!

Dann wurde es still. Irgendwie war es eine bedrückende unwirkliche Stille, eine, der man nicht traute. Nevis lauschte angestrengt. Am lautesten hörte sie ihr eigenes Herz aufgeregt schlagen! In der Ferne hörte man nun Rufe, Schreie und Rakghoulgebrülle. Sie erhob ihr Fingerchen und machte eine Geste zu Ty, die soviel aussagte wie:”Horch!” und ihre Augen weiteten sich ängstlich. Es waren immer noch Einige unterwegs! Allerdings in weiter Ferne! Hoffentlich blieben sie weit weg! Doch da war noch ein anderes Geräusch, welches Nevis aufhorchen ließ. Ein Geräusch von einem Fahrzeug oder so? Es schien immer näher zu kommen, da es immer lauter wurde und dann konnte man es sehen. Es kam noch eins dahinter und noch eins danach und es waren ganz viele, eine ganze Kolonne! Nevis winkte. Es handelte sich um große Gleiter vom Militär. Nevis war froh die Soldaten zu sehen. Deren Anblick versprach weitere Hilfe und Schutz!


Sahra deaktivierte ihr Lichtschwert und ergriff Ty und nahm ihn hoch und Firi kam zu Nevis und nahm sie auf den Arm und alle stiegen in den Militärgleiter, der neben ihnen gelandet war. Nun würden sie aus dieser Gefahrenzone ausgeflogen werden! Das war beruhigend. Firi setzte sich im Gleiter neben Sahra mit Nevis auf dem Schoß hin. Ty saß auf Sahra`s Schoß. Sahra gab an, dass sie zum Jediturm wollten. Nevis schmiegte sich ganz dicht an Firi an. Dabei sah sie zu Ty hinüber, dem Tränen hinunter liefen und der sich fest an seine Mami schmiegte und ergriff seine Hand und hielt sie ganz fest. Sahra hatte ihre Hand genommen und begann Nevis`Rücken zu streicheln. Nevis wurde ruhiger und ihre Anspannung fiel nach und nach und Erschöpfung machte sich in ihr breit. Dennoch zitterten ihre Lekku`s nach wie vor wie Espenlaub! Erst vor Angst und Aufregung, dann vor Erschöpfung, welches ein Frösteln auslöste. Meisterin Sahra sagte sanft und ruhig, dass es vorbei war. Nevis war froh darüber. Sie wollte nie wieder einen echten Rakghoul zu Gesicht bekommen! Die waren so was von schrecklich!

Sie kamen am hohen Jedi-Turm an. Viele Jedi stürmten ihnen gerade entgegen und an ihnen vorbei in Richtung Krisengebiet, um scheinbar die Lage wieder in den Griff zu bekommen.


“Kämpfen sie jetzt alle zusammen gegen die fürchterlichen Rakghouls? Es muss doch ein Zaun kaputt gegangen sein? Also, so ein Energiefeld! Wie konnte das denn sonst passieren?”,

fragte Nevis Firedevs und legte ihr dabei ihr zu schweres Köpfchen auf deren Schulter.

Sahra ging zu einem glänzenden Protokolldroiden, der sehr redselig wirkte und kümmerte sich um Quartiere für alle. Sie würden in diesem Turm übernachten?! Das war ja schön! Um sie herum war es ziemlich quirlig. Immer noch strömten Jedi in Richtung Ausgang.

Firedevs trug Nevis zum Fahrstuhl und der Lift brachte sie in die 278. Etage. Trotz der Höhe ging die Fahrt hier hoch rasant zügig von statten. Dort waren ihre Zimmer.


“Darf ich mit Ty zusammen in ein Zimmer?”

Die Kinder wurden erstmal in eins getragen. Es war schön ein Dach über`n Kopf zu haben. Es versprach Schutz! Bis hier hoch in diese obere Etage und in den Turm hinein würde es wohl kaum ein Rakghoul schaffen, dachte Nevis und dies war ein tröstlicher Gedanke! Dennoch machte sie sich Sorgen, sie könnte sich irren?!

Sahra zog beide Kinder aus. Firi ließ gerade Badewannenwasser ein. Man hörte das Wasser prasselnd in die Wanne laufen. Es roch schon nach Schaumbad. Sahra schaute sich Ty und Nevis an, ob sie gebissen oder anders verletzt worden waren. Nevis musste sich dazu auch mal umdrehen und ihre Arme heben. Beide hatten Glück gehabt. Ty zitterte. Ihm war kalt! Er fror, genauso wie Nevis, der es nicht anders ging. Da die Wanne noch nicht voll war, legte Sahra Nevis und Ty ihre dicken Bettdecken um. Nevis kuschelte sich dankbar hinein.


Sahra sprach über die Stille mit ihnen. Die Kinder sollten in die Stille hinein horchen. Nevis horchte in die Stille hinein. Sie hatte Angst, einen Rakghoul zu hören. Nevis Atem ging laut und hektisch, ihr Herzschlag ebenso. Das hörte Nevis am deutlichsten, als sie sich auf die Stille fixierte. Sie sollten mit Sahra zusammen atmen. Nevis atmete mit Sahra. Ein und aus! Und wieder und wieder! Ihr Atem wurde langsamer. Nevis fühlte sich gleich besser. Sahra lächelte lieb und sah immer so hübsch dabei aus und lobte die Kinder. Nevis lächelte zurück. Es gelang ihr wieder ein Lächeln!

Nun nahm Sahra Nevis hoch und trug sie ins Bad und setzte sie langsam in die Wanne. Zuerst kam Nevis das Wasser etwas heiß vor, machte sich steif und zog immer wieder die Füße an und probierte mit den Zehenspitzen, doch schnell merkte sie, als die Füße erstmal drin waren, dass es genau richtig und so angenehm war und ließ sich rein setzen. Wärme durchflutete das fröstelnde Kind und ließ sie allmählich warm werden und das Zittern hörte auf. Am ehesten konnte man dies an ihren Lekku`s beobachten. Ihre Haut nahm wieder einen gesunden orangenen Ton an. Sahra ließ wohlig warmes Wasser über ihren Rücken laufen, indem sie mit der Hand Wasser schaufelte und ihre kleinen schmalen Schultern und den Rücken damit benetzte. Das tat gut. Nevis` Hände spielten gleich mit dem Schaum in der Wanne und schoben einen Haufen davon zusammen.


Als Sahra nachfragte, ob es sich gut anfühlen würde, nickte Nevis zustimmend. Sie seifte nun ihren Rücken ein und begann Nevis zu waschen und fragte nach, wie es ihr ginge.

“Ich weiß nicht. Ich habe Angst, dass ich besonders schuld daran bin, dass das heute passiert ist! Zuerst habe ich mir heimlich gewünscht, einen echten Rakghoul kennen zu lernen und mein Wunsch ging in Erfüllung! Dann haben Ty und ich nicht gehört und haben den Scaterpark verlassen und damit begann alles. Hätten wir das nicht gemacht, hätten wir die echten Rakghouls nicht getroffen. Es tut mir so leid!”

Nevis vermochte Sahra dabei nicht anzuschauen. Verlegen und traurig spielte sie weiter mit dem Schaum und senkte den Blick. Aber, man konnte ihre Emotionen stark an ihrer Stimme heraus hören. Nevis wurde von argen Schuldgefühlen geplagt!

“Ich hoffe wirklich, dass sie es nicht in diesen Turm schaffen! Auch nicht durchs Fenster! Ich habe auch Angst, ich könnte davon träumen und glauben es wäre wahr, da ich nicht aufwache und nicht weiß, dass ich träume. Ich habe Angst mich schlafen zu legen!”

Nevis hatte damit ihren ganzen Kummer ausgespuckt. Dabei war Nevis ziemlich erschöpft und müde und durch die Wärme der Badewanne zog es ihr die Äuglein schon zu und nur mit Mühe konnte sie diese noch offen halten.

Taris: im Jedi-Turm, in der 278. Etage, im Bad eines der Gästequartiere: Sahra, Firedevs sowie Ty und Nevis in der Badewanne
 
Taris- im Jedi-Turm- Gästequartier- mit Nevis, Ty und Firedevs

Nevis hatte natürlich viele Fragen zu dem, was gerade geschehen war. Ty hingegen schien das gerade noch völlig egal zu sein. Sahra war erleichtert, dass ihre Schwester die Fragen des Mädchens beantwortete und sie sich auf den Weg konzentrieren konnte.

"Ja, Nevis, die Jedi helfen, wo sie nur können. Sie werden die Gefahr schnell in den Griff bekommen, keine Sorge. Offensichtlich ist die Barriere an einer Stelle zusammen gebrochen. Wahrscheinlich ein alter Generator, der ausgefallen ist. "

Allerdings war ein Generator ausgefallen! Wahrscheinlich durch die Erschütterung des zusammenbrechenden Riesenrades. Und sie alle trugen wohl oder übel Schuld daran. Sahra war vor allem unzufrieden mit sich selbst. So etwas durfte nicht noch einmal geschehen. Und im Moment sah sie nur einen Weg zu diesem Ziel. Leider.

Als die Kinder endlich in der Badewanne sassen und langsam auftauten, lies Sahra etwas von ihrem eigenen Frust durchblitzen. Die Kinder mussten lernen, dass es so nicht ging. Anscheinend hatte Nevis ihren Beitrag an der Situation erkannt, aber sie war nicht allein Schuld an der Sache.

"Es ist nicht allein deine Schuld Nevis. Und keine Sorge, die Rakghouls kommen nicht bis hier her. "

sagte Sahra knapp, während sie sich überlegte, wie sie das Thema am Besten ansprechen sollte. Eigentlich hätte sie es lieber auf den nächsten Tag verschoben. Auf der anderen Seite schlief es sich wesentlich besser, wenn keine offenen Rechnungen mehr auf dem Tisch lagen. Also warum rauszögern, was wichtig war?

"Wisst ihr, unsere Aufgabe bei diesen Reisen ist zum einen natürlich, euch Orte zu zeigen, die irgendwie zum Orden gehören.Nebenbei versuchen wir, euch auch Freiräume für Spass zu geben. Ich hab sehr lange Gespräche mit dem Rat geführt wegen der Reise, da sowas eher ungewöhnlich ist. Normalerweise kommen Kinder in eurem Alter in den Jünglingshort und bleiben dort, bis sie Padawane werden. Es ist mit Sicherheit schön und sicher dort. Aber ich fand es irgendwie auch schön, euch all die anderen Orte zeigen zu können. Das allein verschafft euch schon ein Privileg, also einen Vorteil gegenüber anderen Jünglingen. Genauso wie es etwas Besonderes ist, wenn ihr euch zum Beispiel in einem Schwebeboard-Park austoben dürft. Über all diesen Aktionen steht für uns eine viel wichtigere Aufgabe. Nämlich die, für eure Sicherheit zu sorgen. Denn es dürfte klar sein, dass die Reise allein schon gefährlicher ist als im Jünglings-Hort zu sitzen und im Sandkasten zu spielen. "

Die Jedi atmete einmal tief durch und wusch den Schaum von Nevis´Rücken runter, bevor sie ruhig und klar weitersprach.

"Und ich muss zugeben, dass ihr gerade alles daran legt, uns diese Aufgabe so schwer wie möglich zu machen. Einfach, indem ihr nicht gehorcht und das auch noch mit Absicht. Das ist nicht nur leichtsinnig sondern kann wirklich- wie heute- lebensgefährlich werden. Wir stellen doch keine Regeln auf, um euch zu ärgern. Sondern weil wir nicht wollen, dass euch etwas passiert. Ein Kratzer von einem Rakghoul hätte das Ende für die betroffene Person bedeutet. Das ist kein halbzahmer Nexu, der beim spielen mal kratzt. Das sind schwer kranke Wesen, die ihre Krankheit so übertragen können und es gibt kein Heilmittel dagegen. Und nur, weil man als Jedi sein Leben für andere riskiert heisst das nicht, dass man solche Situationen bewusst provozieren muss. Und ich muss auch sagen, dass ich enttäuscht bin, dass ihr überhaupt nicht über die Folgen eures Handelns nachdenkt. Und das nicht nur in Form von Strafen, die euch für sowas erwarten. Sondern auch, was das für uns heisst. Wenn diese Reise weiter gehen soll, müssen wir ein Team werden. Und nicht 2 Teams, das einmal aus den Jünglingen besteht, das ständig versucht, das Team der Jedi-Ritter auszutricksen und abzuhängen. "

Sahra erhob sich und holte zwei grosse, flauschige Handtücher. Eines reichte sie ihrer Schwester für Ty, das andere hielt sie Nevis hin.

"So leid es mit tut, aber ich denke vorerst verpass ich euch doch ein änliches Leben wie es die Jünglinge auf Haruun Kal haben. Wir werden erstmal hier bleiben. Und mit hier meine ich im Turm. Wir werden uns ansehen, wie die Jedi hier arbeiten und ihnen bei ihren Aufgaben helfen. Zum Glück gibt es ebenso viele Erwachsene wie Kinder in unserer Gruppe. Nevis bleibt bei mir. Ty geht mit Firedevs und Pec mit Birix. Wir treffen uns zu den Mahlzeiten in der Kantine, ansonsten sehen wir uns verschiedene Bereiche hier an. Aufstehen ist um Sechs. Frühstück gibt's um viertel nach. Um 7 Uhr gibt's etwas Unterricht. Jeder in einem anderen Raum. Einfach, bis wieder etwas Ruhe ins Chaos rein gekommen ist. Dann sehen wir weiter. "

Es tat ihr wirklich leid, solche Sanktionen zu erlassen. Aber sie wollte auch nicht, dass diese Reise sie mehr Nerven kostete als die Kinder nutzen davon hatten. Andernfalls müsste sie vielleicht doch darüber nachdenken, die Kinder auf Haruun Kal abzusetzen, wo sie nichts anstellen konnten.
Als die Kinder trocken waren, zog sie ihnen ihre Schlafanzügen an und brachte ihren Sohn und ihre Schwester zur Tür.

"So, Firedevs, nimmst du Ty mit zu dir? Wir sehen uns dann zum Frühstück. Ich bleibe mit Nevis hier. Gute Nacht."

Sie drückte ihre Sohn einen Kuss auf die Stirn und schickte ihn aus dem kleinen Quartier. Ganz leicht fiel ihr das nicht, schliesslich hatte sie den Jungen bisher ständig um sich rum gehabt. Ab im Moment war es das Beste, was sie tun konnte. Kurz schloss sie die Augen, bevor sie sich zu der Togruta umdrehte.

"Gut, das wär erledigt. Nevis, ab ins Bett mit dir. "

Mit einem Nicken deutete sie auf eines der Betten und deckte das Kind dann gut zu.

" Ich werde mich da vorne noch etwas an den Schreibtisch setzen und den Unterricht für morgen vorbereiten. Ich hoffe, das Licht der Schreibtischlampe stört dich nicht. Sollte irgendetwas sein, kannst du mich natürlich jederzeit wecken. In Ordnung? Und jetzt schlaf schön."

lächelnd drückte sie auch dem Mädchen einen Kuss auf die Stirn und streichelte ihr noch einmal über den Kopf, bevor sie sich an die Arbeit machte. Eigentlich war sie auch müde, aber sie musste eine Struktur für den morgigen Tag haben. Darum griff Sahra kurz nach der Macht um Kraft aus ihr zu schöpfen und die Müdigkeit aus ihrem Geist zu vertreiben. So arbeitete es sich einfach viel besser.

Taris- im Jedi-Turm- Gästequartier- mit Nevis
 
Taris: im Jedi-Turm, in der 278. Etage, im Bad eines der Gästequartiere: Sahra, Firedevs sowie Ty und Nevis in der Badewanne


Sahra meinte, es wäre nicht alleine ihre Schuld, doch das war kein Trost! Nevis wusste, dass auch Ty sein Quantum Schuld zu tragen hatte! Doch davon wurde das Schuldgefühl nicht weniger. Doch die resolute Aussage, dass sie im Jedi-Turm sicher wären, verringerte die Sorge darum deutlich, denn Sahra klang so überzeugt davon.

Doch dann legte Sahra los und gab ihren Unmut über ihr Verhalten preis. Nevis blickte kurz verstohlen zu Ty und warf ihm einen schuldbeladenen Blick zu. Dann sah sie wieder verschämt zu den Seifenblasen im Schaum und ließ den Schaum durch die Finger gleiten. Was Sahra ansprach, war nicht schwer zu verstehen. Es war auch nicht so, dass sich Nevis und Ty auf die Fahnen geschrieben hatten, die Erwachsenen pausenlos zu ärgern und in Atem zu halten. Es passierte aus dem Affekt heraus, oft ungeplant, unüberlegt, aus einer Laune heraus. Nevis verstand Sahra und sie bereute alles. Man verreiste extra so schön mit ihnen und sie waren einfach nicht artig. Reisen bargen von sich aus schon Gefahren und man hatte auf die Gefahren auf Taris hingewiesen. Das natürlich ausgerechnet ein Generator kaputt gehen musste, war aber auch Pech! Nevis hätte gedacht, dass die Konstruktion des Sicherheitszaunes und die vielen Wachen entlang des Energiefeldes für hundertprozentige Sicherheit sorgen würden. Sie hatte sich gründlich verrechnet!


Sahra war noch lange nicht fertig und Nevis ertrug es weiter mit Fassung. Sie hatte es nicht anders verdient! Die Regeln waren zu ihrer Sicherheit und nicht um sie zu ärgern. Darüber dachte Nevis zum ersten Mal anders nach. Sie verstand den Sinn nun eher. Ein Kratzer von einem Rakghoul hätte bereits ausgereicht, um einen von ihnen zu töten! Es hätte Ty oder sie selbst erwischen können, aber auch einen von den Jedi, die sie beschützten, Birix oder Sahra oder Firi! Nevis wollte sich diese möglich gewesende Tragweite lieber nicht länger schwarz ausmalen! Nevis wollte sich ändern und dringend vernünftiger werden. Sie müssten zu einem Team zusammen wachsen, denn jetzt gab es ein Jünglingsteam und ein Jedi-Team. Nevis verstand, nachdem sich ihre Sicht auf die Dinge geändert hatte.

“Ja, Meisterin Kenobi, wir sollten lieber ein Team werden.”

Nevis stieg aus der Wanne und ließ sich in das Handtuch, was Sahra ihr hin hielt, einwickeln und trocken rubbeln. Sie sollten alle nun ein Jünglingsleben wie auf Haruun Kal führen? Was immer das hieß und zu bedeuten hatte!? Doch da sie vorerst ein ähnliches Leben zur Strafe verpasst bekommen würden, würden sie es bald erfahren! Und, wenn es als Strafe taugte, war so ein Leben nicht erstrebenswert! Nevis wurde Sahra dabei zugeteilt. Und nichts war mit dem Wunsch, in einem Zimmer mit Ty zu schlafen! Mist, verfluchter Dreck!

Nevis schlüpfte in ihren bereit gelegten sauberen Schlafanzug und sah, wie Ty kurzerhand verabschiedet und aus dem Zimmer geschoben wurde. Er sollte mit Firi gehen. Sahra schickte dann Nevis sofort schlafen. Nevis gab keine Widerrede, sondern ging rasch ins Bettchen. Obwohl Sahra sauer war, gab sie ihr dennoch einen Gute Nacht-Kuss und das beruhigte Nevis und stabilisierte ihr Kindergemüt. Sie wusste, Sahra war streng, hatte sie aber gerne. Mit der Strafe würde Nevis zurecht kommen, denn sie wusste, sie hatten sie verdient.


Sahra wollte noch am Schreibtisch Unterrichtsvorbereitungen treffen. Ein hartes straffes Programm würde ab morgen auf sie warten. Sahra fragte, ob Nevis das Licht der Schreibtischlampe stören würde. Nevis schüttelte mit dem Kopf. Sie war froh, dass es dann nicht zu dunkel im Zimmer sein würde und würde so umso eher einschlafen können. Das Kind war froh, dass sie Sahra jederzeit stören oder später wecken dürfte, sollte etwas sein. Kleinlaut sagte sie:

“Gute Nacht!”.

Nevis schlug ihre müden Augen zu und schlief beruhigt ein. Sie wusste, Sahra würde stets im Raum sein und sie beschützen und rasch fiel Nevis in einen tiefen traumlosen erholsamen festen Kinderschlaf. Diese vielen Abenteuer hatten sehr müde gemacht!


Taris, Jedi-Turm, Quartier von Sahra und Nevis: Sahra und Nevis
 
Taris-Jedi-Turm- Gästequartier- mit Nevis

Es kehrte schneller Ruhe ein als sie gedacht hätte. Nevis ging ohne zu murren ins Bett und schlief auch schnell ein. Sahra sass noch bin weit nach Mitternacht am Bildschirm. Der Unterricht für den nächsten Tag war eine Sache. Sie sprach sich mit Birix und Firedevs ab und vereinbarte einen Termin für eine gemeinsame Stunde am Abend. Dann kümmerte sie sich aber noch um etwas viel wichtigeres. Sie war die Verantwortliche der Gruppe und somit auch verantwortlich für das, was am Tag geschehen war. Um der sicher unvermeidbaren Stellungnahme zuvor zu kommen, organisierte sie eine Audienz mit dem Bürgermeister und dem Jedi-Advisor, der für die Aktionen der Jedi auf Taris verantwortlich war und in direkter Verbindung mit dem Rat stand. Dieses Gespräch würde einige Stunden dauern, also musste sie jemanden finden, der sich unter dessen um Nevis kümmerte. Das dauerte nochmal ein paar Minuten, bis sie eine Askajianerin fand, die in Frage kam. Als alles soweit geregelt war, fiel auch Sahra erschöpft ins Bett. Die Nacht schien nur ein paar Minuten zu dauern. Kurz nach fünf erhob sie sich bereits um sich fertig zu machen. Pünktlich um Sechs setzte sie sich zu Nevis ans Bett.

"Nevis. Komm, aufwachen. "

Sanft schob sie einen der Lekku beiseite, der sich wohl bei den nächtlichen Bewegungen des Kindes über ihre Brust gelegt hatte.

"Frühstück gibt's in einer viertel Stunde, wenn du wieder einschläfst, wirst du hungrig in den Tag starten müssen."

Sie streichelte das Kind noch einmal und erhob sich dann. Irgendwie schafften sie es tatsächlich fünfzehn Minuten späteer im Speisesaal zu sein. Über die Köpfe der anderen Jedi hinweg erkannte sie ihre Schwester, die sie sofort besorgt ansah, als sie den Raum betrat. Sahra schüttelte kaum merklich den Kopf. Wahrscheinlich dachte sich Firedevs, dass ihre Aktion vom Vortag noch Folgen haben würde. Doch Sahra wollte sie da raus lassen und manövrierte Nevis nach der Essensausgabe an einen Tisch, der von fremden Jedi beinahe voll besetzt war.

"Wenn du aufgegessen hast, bewegen wir uns ein wenig. Dabei kannst du dir gleich einprägen, wo du was findest hier. Danach habe ich einen Termin. Ich habe aber bereits eine Betreuerin für dich organisiert und ihr gesagt, was sie mit dir machen soll. Ihr Name ist Neeva Colar. Ich bringe dich nach unserem Training zu ihr und hole dich auch wieder ab, wenn ich fertig bin. Ich kann dir allerdings noch nicht sagen, wann ich wieder da sein werde. Aber bis zum Abendessen sollte ich auf jeden Fall wieder hier sein. "

Nach dem Frühstück begann Sahra mit einem zügigen Schritt Nevis durch den Jedi-Turm und die angrenzenden Gebäude zu führen. Nach ein paar Minuten begann sie das Tempo etwas zu steigern, bis sie locker joggten. Einmal musste sie jedoch Nevis am Kragen packen und zu sich ziehen, da sie sonst über einen Kushibaner gestolpert wäre.

"Achte darauf, dass du mit niemandem zusammenstösst, Nevis. Versuche deine Wahrnehmung auszuweiten und zu erspüren, ob hinter der nächsten Ecke jemand in deinem Weg steht.So kannst du früh genug reagieren."

Die Jedi bediente sich der selben Technik und erkannte so bereits weit im Vorfeld ihren Weg durch die Jedi , die sich ebenfalls in den Gängen bewegten.

"Das zu können ist noch praktisch, wenn du mal jemanden in voll belebten Strassen verfolgen musst. Es gibt immer einen Weg zwischen den anderen hindurch. Du musst ihn nur suchen."


Sie kamen gut vorran und Sahra zeigte Nevis im vorbeilaufen die Trainings- und Meditationsräume. Die Unterrichts-Räume und die Med-Station. Eigentlich gab es ganz ähnliche Orte wie auf Lianna. Nur war das hier alles etwa kleiner. Lianna war im Moment der Ort, an dem hauptsächlich die Ausbildung der Padawane vorgenommen wurde. Aber da hier auf Taris auch Jedi wohnten, die sich fit halten mussten und es Jedi gab, die mit ihren Schülern hier her kamen, gab es auch alles nötige hier. Sahra lief weit genug, dass Nevis an ihre Grenzen stiess und motivierte das Kind dann noch ein kleines Stück weiter.

"Komm, Nevis. Du hast es gleich geschafft! Nur noch da vorn um die Ecke und dann ein Stückchen den Gang runter. "

Nevis hatte schon gut Ausdauer, schliesslich war es nicht die erste Runde, die Sahra mit den Kindern lief. Doch man musste sie immer wieder an ihre Grenzen bringen, damit sie drüber hinaus wachsen konnten. Schliesslich waren sie wieder an ihrem Quartier, wo Sahra Nevis sich umziehen lies, bevor sie sich erneut auf den Weg machten. Es war Vormittag, als Sahra an einer Tür klopfte. Die Frau, die ihnen aufmachte, sah aus als ob essen ihr liebstes Hobby wäre. Sie war kleiner als Sahra und...naja kurz gesagt: kompakt. Kaum zu glauben, dass diese Wesen als Gegner mit dem Lichtschwert besonders ernstzunehmen waren. Doch Sahra war vorsichtig, nach dem äusseren Erscheinungsbild zu Urteilen. Der zu lang wirkende Griff an ihrem Gürtel bewies eigentlich schon ihr Können. Mit einer Doppelklinge umzugehen war sehr kompliziert und erforderte grössere Geschicklichkeit als bei einem gewöhnlichen Lichtschwert. Sahra verneigte sich vor der ranghöheren Jedi und achtete darauf, das Nevis es ihr gleich tat.

"Meisterin Colar, dies ist Nevis Li, von der ich euch erzählt hatte. Ich komme sie abholen, wenn ich fertig bin. "

Mit diesen Worten legte sie Nevis noch einmal kurz die Hand auf die Schulter und wandte sich mit einer weiteren Verbeugung ab. Jetzt begann der unangenehme Teil.

Taris-Jedi-Turm-auf dem Weg zu einer Anhörung
 
Taris-Jedi-Turm- Quartier von Neeva Colar-mit Nevis und Sahra

Das Gesuch der fremden Jedi-Ritterin vom Vorabend hatte Neeva gern angenommen. Sie war dort gewesen. An der zusammengebrochenen Barriere. Sie hatte geholfen, eine weitere Gruppe von Rakghoul aufzuhalten, bis das Loch geschlossen werden konnte. Diesmal war es gut gegangen, doch es hätte auch schief gehen können. Nicht auszudenken, was geschehen wäre, wenn die Infizierten den Durchbruch geschafft hätten. Nun musste sich die Fremde wohl als Verantwortliche an dem Vorfall stellen und gegebenen Falls die Konsequenzen tragen. Die Anhörung würde sicherlich ein paar Stunden gehen, also würde sie sich so lang um einen Jüngling kümmern, den die Jedi wohl zur Zeit betreute. Neeva konnte nicht verstehen, wie jemand ein Kind in solch eine gefährliche Lage bringen konnte. Aber es lag auch nicht an ihr, darüber zu richten. Was sie tun konnte, war bereit sein, wenn dieses Kind zu ihr kam. Irgendwann am Vormittag war es dann soweit und eine Menschenfrau brachte ihr ein junges Togruta-Mädchen. Die Kleine war ganz rot im Gesicht, und das lag nicht an ihrer Hautfarbe. Offensichtlich hatte die Menschin wenigstens dafür gesorgt, dass der Jüngling sich austoben konnte. Neeva hatte selbst einen Wurf von 5 eigenen Jünglingen grossgezogen und hatte darum Erfahrung im Umgang mit Kindern.

"Hallo, Nevis. Schön dich kennen zu lernen."

sagte sie freundlich und wandte sich dann an die Menschin, die wohl in Eile war.

"Ich wünsch euch viel Glück bei der Anhörung und möge die Macht mit euch sein."

dann war die Menschin auch schon den Gang runter verschwunden.Neeva sah ihr nachdenklich hinterher.

"Ja ja...man muss immer die Verantwortung für sein Handeln übernehmen. Eine schwere Lektion des Lebens, die wir alle irgendwann lernen müssen."


Dann sah sie aber das Kind vor sich strahlend an.

"Nun zu dir. Du siehst noch sehr jung aus. Wie alt bist du denn?"


Fragte sie neugierig und löschte mit einer Geste das Licht in ihrem Quartier. Dann nahm sie das Kind an die Hand und machte sich auf den Weg tiefer in den Turm rein.

"Deine Meisterin hat mich gebeten, dir unsere Galaxie zu zeigen. Nur im Hologramm natürlich. Um sie wirklich zu sehen wären wir ziemlich lange unterwegs. Und es wäre auch sehr gefährlich."


Sie lachte amüsiert und grüsste auf ihrem Weg hier und da einen anderen Jedi.

"Der da vorne ist Meister Raimi. Ein Salarianer. Ein sehr netter Mann mit einer Schwäche für Strategie-Spiele und Süssigkeiten. Vor allem aus Zitrusfrüchten."

Das Ziel ihres Weges war ein kleiner Übungsraum. Er war Rund und in einem Kreis standen zehn Arbeitspulte. Neeva dunkelte den Raum ab und aktivierte ein Hologramm der Galaxie. Sie verkleinerte es soweit, das Nevis jeden einzelnen Stern berühren konnte.

"Also, Nevis. Welche Sterne kennst du denn schon? Weisst du , wo Coruscant liegt oder Lianna? Oder gar Taris?"

Fragte sie und lies das Kind mitten im Hologramm stehen. Sie selbst setzte sich an eines der Pulte, das fast etwas zu schmal für die massige Frau war.

Taris-Jedi-Turm- Übungsraum- mit Nevis
 
Taris, Jedi-Turm, Quartier von Sahra und Nevis: Sahra und Nevis


Nevis wurde am nächsten Morgen liebevoll von Sahra geweckt. Doch, der Tagesablauf schien streng durchstrukturiert zu sein!? Denn Nevis wurde zur Eile angetrieben, nicht ewig herum zu trödeln, denn in einer viertel Stunde sollte es schon Frühstück geben, sonst, sollte Nevis das Frühstück verpassen, müsste sie ohne Frühstück in den Tag starten und das wollte Nevis natürlich nicht! Daher sprang sie schnell aus dem Bett und eilte ins Bad.

Nevis hielt sich an die vorgegebene Zeit und sie fanden sich kurze Zeit später beim Frühstück ein. Sie gingen zur Essensausgabe, standen kurz an und Nevis erhielt auf ihr Tablett ein Glas blaue Milch und eine Schale süßen Roa-Reisbrei mit kleingeschnittenen Jumas-Früchten. Der Duft des Breies zog ihr in die Nase und ihr lief schon das Wasser im Munde zusammen, so angenehm duftete er. Sahra lenkte das Mädchen in dem großen vollen Saal an einen großen Tisch, der gerade noch zwei freie Plätze hatte. Nevis suchte mit den Augen den Essensraum nach Ty ab und fand ihn, nachdem Nevis zu Sahra geschaut hatte, wohin sie guckte und als Nevis dann auch ihren Blick in die gleiche Richtung warf, entdeckte sie Ty neben Firedevs. Nevis lächelte ihm zu, konnte aber mit dem Tablett nicht winken. Warum saßen sie getrennt von ihnen? War das Teil der Strafe? Nevis traute sich nicht danach zu fragen, da sie glaubte, die Antwort darauf längst zu kennen. Ein beklommendes Gefühl machte sich in ihrer Bauchgegend breit.

Artig setzte sich das Kind und fühlte sich am Tisch mit den vielen fremden erwachsenen Jedi etwas unbehaglich. Sie rutschte nah an Sahra deshalb heran. Rasch stopfte sie den Brei rein und war daher zügig fertig. Das Glas Milch trank sie wie immer in einem Zug aus. Anders schien Nevis garnicht trinken zu können!


Sahra sprach nun über den weiteren Tagesablauf. Zuerst stand Bewegung auf dem Plan. Dann sollte Nevis zu einer fremden Betreuerin, da Sahra einen Termin hatte. Nevis glaubte an einen Zahnarzt-oder Friseurtermin und fragte nicht weiter nach. Komisch fand Nevis nur, dass Sahra nicht wusste, wie lange es dauern könnte und meinte, dass es passieren könnte, dass sie Nevis erst kurz vorm Abendessen abholen würde!? Nevis wäre ja lieber zu Firi und Ty oder Birix und Pec in der Zwischenzeit gegangen, doch Sahra war streng und konsequent und Nevis kannte das mittlerweile bereits. Irgendwie hätte sich Nevis das besser hier im Jediturm vorgestellt.

“Wir müssen aber noch ein schönes Foto von mir und Ty ganz oben auf der Aussichtsplattform vom Turm für Mami machen!”,

erinnerte Nevis zaghaft Sahra daran. Doch heute schien definitiv dafür keine Zeit vorgesehen zu sein. Solange sie es am Ende nicht völlig vergessen würden!?

Nevis wurde nun durch den Turm gehetzt! Sie gingen ziemlich schnell und es gab unzählige Lifte, Gänge, Gabelungen, Räume und vor allem Jedi! Das Kind sollte sich schon mal merken, wo was lag. Wenn man sie jetzt einfach hier stehen lassen würde, würde Nevis frühestens heute Abend ihr Zimmer wieder finden, wenn überhaupt!? Nevis war damit leicht überfordert sich irgendwas zu merken! Vor allem, weil sie mittlerweile rannten! Und laufend musste man jemandem ausweichen. Dann passierte es fast und um ein Haar lief Nevis mit einem Jedi zusammen, doch der Jenige hatte auch total geträumt! Sahra schnappte sie am Kragen und riss sie zur Seite. Danach erklärte sie ihr, dass sie versuchen sollte, ihre Wahrnehmung auszuweiten. Nevis nickte brav und versuchte es. Sie machte es wie von selbst, als wäre es das Natürlichste auf der Welt! Vielleicht war das auch bei einem Jedikind so!? Vielleicht hatte dies aber auch schon mal ein gewisser Entführer aus dem Sithorden mit ihr geübt, doch wenn dem so war, konnte sich Nevis nicht mehr daran erinnern. Jedenfalls kam sie der Aufforderung nach und wusste, wie man es anzustellen hatte. Ihr gelang es aber nur etwas wahrzunehmen, ob hinter der nächsten Ecke jemand stand, wenn die nächste Ecke nicht so weit entfernt war. Einmal waren tatsächlich zwei Personen dort aufzuspüren und Nevis wich vorsorglich aus, als jene dann scharf und schnell um die Ecke gestürmt kamen und dann sah sie die Leute und freute sich, dass sie sie schon vorher bemerkt hatte und dass es wirklich Zwei waren und sie sich nicht geirrt hatte und es war spannend die Leute dann anzuschauen, wie sie aussahen, die man schon vorher aufgespürt hatte. Nevis fand dies ein lustiges Lernspiel.

“Die Zwei habe ich schon vorher wahrgenommen, Meisterin Kenobi! Ich hatte mich auch nicht geirrt, es waren zwei!”

Dabei joggten sie weiter und die Milch schwappte unentwegt in Nevis`Magen. Sahra zeigte nun auf die Trainingsräume und die Medi-Station und naja, vielleicht würde Nevis es doch alleine finden!? Bald kamen sie beim Quartier wieder an und sie zogen sich um. Nevis war total durchgeschwitzt.

Dann ging es zum Quartier ihrer Betreuerin für den weiteren Tag. Nevis Herz klopfte, als Sahra an deren Tür klopfte. Hoffentlich war sie nett? Sie öffnete und Sahra verneigte sich vor ihr und Nevis machte dies schnell nach. Dann schaute Nevis die Frau neugierig an. Sie wirkte freundlich, denn sie hatte ein Lächeln im Gesicht. Sie trug ein komisches Lichtschwert am Gürtel und es schien für sie fast etwas zu groß zu sein?! Auch war sie kleiner als Sahra. Sahra stellte Nevis der Jedi vor und sagte dabei zum Glück nochmals deren Namen, denn Nevis hatte ihn schon wieder vergessen und die Jedi begrüßte nun Nevis und ihre Stimme klang auch nett und Nevis begrüßte sie nun auch höflich:


“Guten Tag, Meisterin Colar!”

Sahra legte kurz ihre Hand auf Nevis` Schulter, um sich zu verabschieden. Sahra schien aufgeregt zu sein. Nevis spürte jedenfalls einen kleinen Anflug, eine winzige Andeutung, eine gewisse Note davon. Wahrscheinlich war es kein Termin, zu dem Sahra gerne gehen würde?! Vielleicht doch der Zahnarzt!? Oder eine Impfung!?

Nevis vernahm nun, was die Jedi Sahra mit auf den Weg gab. Das Mädchen sah ihr hinterher. Eine Anhörung? Dieses Wort klang irgendwie bedrohlich und ernst! Meisterin Colar meinte nun, dass man Verantwortung für sein Handeln übernehmen musste. Nevis durchfuhr ein Schreck. Sie dachte an gestern zurück. Ganz sicher hatte es etwas mit den Rakghouls und dem Vergnügungspark zu tun!? Nevis Lekku`s begannen aufgeregt zu zittern. Gewissensbisse begannen sie erneut und noch viel heftiger zu plagen. Musste sich Sahra verantworten, obwohl eigentlich Nevis und Ty Mist gebaut hatten und sich vom Schwebeboard-Park entfernt hatten? Sahra, die sie so gern hatte, bekam Ärger und musste den für sie ausbaden? Nevis wurde schlecht. Das hatte sie nicht gewollt. Dieses Gefühl war sehr schrecklich und Nevis hoffte, dass Sahra bald wieder kommen würde. Sahra würde doch nicht etwa ins Gefängnis kommen, oder? Und wo würden dann Ty und Nevis hinkommen? Etwa in dieses Jünglings-Camp, mit dem Sahra ihnen gedroht hatte?! Nevis schluckte schwer und sie bereute ihr Handeln zutiefst. Sie stand betrübt da und ließ ihr Köpfchen und ihre Schultern hängen. Sorgen und Selbstvorwürfe plagten sie.

Meisterin Colar fragte sie nun nach ihrem Alter und Nevis sah auf und sah in ihr strahlendes Gesicht und sofort erhellte sich auch ihr Gemüt und sie antwortete artig:

“Ich bin schon sechs!”

Sie nahm Nevis an die Hand und führte sie durch den Turm. Brav und verhalten ging Nevis mit. Ihre Gedanken hingen noch bei Sahra und sie sah sie in ihrer Phantasie vor Gericht und der Richter verhängte das Urteil: Gefängnis! Nevis riss sich aus dem schrecklichen Gedanken. Doch sie wagte nichts darüber zu der fremden Jedi zu sagen. Sie war ihr zu fremd.

Die Meisterin wollte ihr die Galaxie zeigen. Nevis horchte auf. Oh, das klang ja gut?!


“Die Galaxie?“,

fragte Nevis überrascht und ungläubig und fragte sich wie? Die Meisterin erwähnte, wie weit man sonst reisen müsste und wie lange es dauern würde, um alle Planeten per Raumschiff zu besuchen.

“Aber, das würde Spaß machen!”

Und gefährlich wäre es auch, fügte die Meisterin an!

“Gefährlich? Warum? Wo ist es denn am gefährlichsten? Hier auf Taris ist es auch gefährlich! Gefährlicher als auf Lianna!”,

stellte Nevis fest.

Die Jedi kannte etliche Leute und grüßte Hinz und Kunz. Nevis kannte niemanden. Schade, dass sie Ty mal nicht traf! Warum lief er hier mal nicht herum? Was machte er heute den ganzen Tag mit Firedevs und was Pec mit Birix? Waren Meisterin Firedevs und Meister Birix auch bei der Anhörung? Ob das Meisterin Colar wusste? Sollte sie sie danach fragen? Ach, lieber nicht! Sie grüßte gerade einen Jedi, der Süßigkeiten aus Zitrusfrüchten mochte. Bäh, igitt, die mochte Nevis nicht. Aber Strategiespiele spielte Nevis auch gerne und sie sollte mit Ty unbedingt mal wieder eins spielen!

Dann kamen sie an ihrem Ziel an. Es war ein kleiner Übungsraum, der rund war und lauter kleine Kinder-Stehpulte hatte, die ebenfalls im Kreis aufgestellt waren. Das wirkte sehr interessant. Nevis war gespannt. Sie stellte sich an eins und wartete. Die Meisterin dunkelte den Raum ab und aktivierte ein Gerät und plötzlich war das Weltall, ihre Galaxie über ihnen. Nevis staunte.

“Oooooh!”

Sie staunte. Es sah so toll aus. Die Planeten wurden etwas kleiner und nun reichte Nevis überall heran. Nevis sollte sich ruhig mittig in den Kreis stellen, denn sie waren ja alleine. Das tat Nevis. Die Meisterin fragte, ob sie Sterne kennen und erkennen würde?! Nevis überlegte. Lianna? Nevis suchte ihr zu Hause, doch erkannte es nicht. Sie riet und zeigte auf Bastion.

“Ist das Lianna?”

Das war nicht richtig. Nevis betrachtete die Planeten weiter. Ein Planet stach durch seine weiße Farbe hervor. Sie hatten im Unterricht etliche Planeten schon behandelt. Sie zeigte auf den Planeten:

“Ich glaube, das ist der Eisplanet Hoth?”

Sie suchte weiter. Es gab auch den Wüstenplaneten Tatooine. Da war viel Sand. Nevis glaubte ihn gefunden zu haben und ging hin:

“Das ist Tatooine, der Wüstenplanet.”

Doch sie zeigte auf Korriban. Dann suchte Nevis, wo ihre Mami Tara hingereist war.

“Ist das Coruscant?”

Da ihr Lianna gezeigt worden war und Coruscant richtig war, spielte Nevis jetzt Raumschiff und flog die Route mit der Hand, die ihre Mami geflogen war.

“Auf Coruscant ist meine Mami auf Jedi-Mission! Hier flog sie lang!”

Wo war aber Taris? Nevis suchte und suchte, bis sie schließlich fragte:

“Wo ist denn Taris? Ich kann es nicht finden!”

Nachdem es ihr gezeigt wurde, flog sie spielerisch von Lianna nach Taris.

“Den Weg sind wir in Wirklichkeit geflogen!”,

erklärte sie stolz.

“Lianna ist mein zu Hause! Aber geboren wurde ich auf Shili. Wo ist denn das?”,

wollte nun Nevis wissen. Dann fiel Nevis ein, dass sie schon mal ein Bild von Kashyyyk gemalt hatte.

“Wo ist denn der Waldplanet Kashyyyk mit den hohen Bäumen, wo die Wookies wohnen?”

Nevis ließ sich den Planeten zeigen.

“Da müssen Ty und ich mal unbedingt hinfliegen. Wir laufen dort nicht, sondern schwingen uns wie die Wookies von Baum zu Baum. Das macht man da so!”

Sie grinste, weil ihr die Vorstellung gefiel.

Ty ist mein Freund!”,

fügte sie noch mit wichtiger Miene hinzu.

“Es soll doch noch einen Wasserplaneten geben? Ich habe vergessen, wie der hieß?”,

und fragend sah sie Meisterin Colar an.


Taris, Jedi-Turm, Kleines Holo-Planetarium: Meisterin Colar und Nevis
 
Taris-Jedi-Turm-Übungsraum- Neeva Colar(NPC) und Nevis

Das Mädchen staunte über die Sterne, die um sie herum auftauchten.

"Da fühlt man sich mal ganz gross, wenn man sich in realen Weltraum ganz klein fühlt, nicht wahr?"

fragte sie lachend, während das Mädchen sich auf die Suche nach Lianna machte. Sie zeigte auf Bastion und fragte, ob das der gesuchte Planet sei.

"Nein, Nevis. Das ist Bastion und gehört zum Imperium. "

Die Jedi erhob sich und ging gemütlich zu Nevis. Offensichtlich hatte die Kleine noch nicht oft in einem Holo der Galaxie gestanden.

"Hier. Das ist Lianna."


Das Mädchen nickte und deutete dann auf eine rötliche Kugel mit der festen Überzeugung, dass es Tatooine sei. Wieder musste Neeva mit dem Kopf schütteln.

"Nein, das ist Korriban. Mehr Vulkane als Wüste. "


Sie tippte mit Daumen und Zeigefinger auf den Planeten und vergrössterte ihn, indem sie die Finger auseinander führte.

"Siehst du? Korriban hat nur eine Sonne- sie heisst Horuset- dafür hat der Planet aber sieben Monde."

Geduldig nahm sie Nevis an die Hand und ging mit ihr einen Schritt aus der Galaxie raus.

"Hier draussen findest du Tatooine. "

Die Frau wiederholte die Geste bei dem gesuchten Planeten und vergrössterte auch ihn, bis er als gymnastikballgrosses Hologramm vor ihnen schwebte. Dahinter wurden die beiden Sonnen abgebildet und einer der drei Monde durchflog sie und das Mädchen auf seiner Bahn.

"Die Sonnen heissen Tatoo I und Tatoo II . Und die Monde heissen Ghomrassen, Guermessa und Chenini. Ich sage immer, es ist der perfekte Planet für Personen, die einen Strandurlaub machen wollen aber Angst vor Wasser haben. "

Neeva lachte und folgte dem Mädchen, dass ihr nun die richtige Position Coruscants zeigen konnte. Sie freute sich mit dem Kind über diesen Erfolg und lauschte aufmerksam, als die kleine Togruta davon erzählte, dass ihre Mutter dort auf Mission war.

"Du kannst stolz sein auf deine Mutter. Die Aufgabe, die sie dort zu bewältigen hat, ist sicher nicht einfach. "


Natürlich hatte sie von dem Virus dort gehört und hoffte inständig, dass man bald eine Lösung für dieses Problem fand. Als das Mädchen sie fragte, wo denn Taris lag, zeigte sie es ihr und auch die Position, auf der sie sich jetzt gerade befand.Das Kind spielte mit ihrer Hand und den passenden Geräuschen den Flug von Lianna nach Taris nach und erklärte, dass sie den Weg wirklich geflogen waren.

"Allerdings seid ihr das, sonst wärst du jetzt ja nicht hier. "


Sie kitzelte das Mädchen kurz bei dem Satz und zeigte ihr dann Shili.

"Shili ist auch ein sehr schöner Planet. Das sieht man schon vom Weltall aus. Grün und Blau sind sehr schöne Farben, wenn es um Planeten geht. "

Nevis erwähnte dann den Heimatplaneten der Wookies und Neeva zeigte dem Kind auch diesen Planeten.

"Die Wookies sind sehr geschickt im Umgang mit ihrem Planeten. Sie haben sich sehr gut an das Leben in den Bäumen angepasst und ihre Städte zwischen den Bäumen errichtet. Wusstest du, dass das Wort "Wookiee" in ihrer Sprache "Volk der Bäume" heisst? Aber die Wookies gehen praktisch nie auf den Boden. Nur einmal in ihrem Leben müssen sie den Boden des Planeten berühren. In einem Ritual, dass sie zu Erwachsenen machen soll. Diese Reise ist gefährlich, denn es gibt sehr grosse, fleischfressende Pflanzen dort. Zum Beispiel die Syrenpflanze. Siehst du, so hat jeder Planet seine Gefahren. Auf Lianna würde ich zum Beispiel befürchten, bald mal von einem Gleiter überfahren zu werden. "

Sie erfuhr auch von einem Jungen namens Ty, der wohl der Freund des Mädchens war. Die Jedi Kenobi hatte in ihrer Botschaft ebenfalls erwähnt, dass sie dafür sorgen sollte, das Nevis ihm erstmal nicht begegnete. Sie verstand zwar nicht, warum. Aber sie wollte der Bitte der Frau nachkommen und sich nur um Nevis kümmern, die gerade nach einem Wasserplaneten fragte.

"Es gibt mehrere Wasserplaneten. Mon Calamari ist einer. Oder Kamino.Manaan ebenfalls. Und ganz speziell ist Utapau, dessen Ozean auch den Planeten umspannt, allerdings unterirdisch. Es gibt überall grosse Löcher in der Planetenoberfläche, die zu dem Meer runter führen. "

Neeva hatte die Galaxie wieder verkleinert und auf jeden einzelnen der genannten Planeten gezeigt.

"Du siehst: Auch wenn jeder Planet für sich einzigartig ist, findest du doch oft Ähnlichkeiten. Wie bei den Eisplaneten. Du hast Hoth genannt. Ein anderer,der für die Jedi wichtige Planet Ilum, ist auch ein Eisplanet. Er dreht sich sehr langsam um seine Sonne Asar. Ein Tag dauert dort 66 Standartstunden und ein Jahr 1078 lokale Tage. Weisst du, warum Ilum für uns von Bedeutung ist?"


Sie war gespannt auf die Antwort des Jünglings und vergrösserte den Planeten, der statt eines Mondes noch Ringe besass.

Taris-Jedi-Turm-Übungsraum- Neeva Colar(NPC) und Nevis
 
Taris, Jedi-Turm, Kleines Holo-Planetarium: Meisterin Colar und Nevis


Meisterin Colar berichtigte Nevis, als es um Lianna ging.

“Ups!”

Nevis stand zum ersten Mal inmitten einer Holo-Galaxie!

Bei Tatooine lag Nevis auch falsch. Leider. Auf Tatooine gab es deutlich mehr Wüste, als auf Korriban, welches sie für Tatooine gehalten hatte. Meisterin Colar vergrößerte den Planeten und Nevis konnte sich Korriban mal genauer anschauen. Tatsächlich, er hatte wesentlich mehr Vulkan-und Felslandschaften als Wüste. Er hatte unglaublich viele Monde! Verblüfft betrachtete Nevis das alles. Nun nahm Meisterin Colar Nevis an die Hand und ging mit ihr ein Stückchen weiter und zeigte ihr Tatooine, den Wüstenplaneten. Dafür vergrößerte sie auch diesen. Nach dem Vergrößern durchflog ein Mond davon Nevis und auch Meisterin Colar auf seiner Bahn und Nevis begann belustigt zu kichern. Die Meisterin erzählte weiter, dass man gut Strandurlaub dort machen könnte, besonders gut geeignet für Wasserscheue! Nevis prustete los!

“Ich habe keine Angst vor Wasser. Ich war sogar schon mal im Haifischbecken mit Ty tauchen! In einem Käfig!”

Als Nevis nun Coruscant richtig gezeigt hatte und erzählte, dass ihre Mutti dort gerade auf Mission wäre, sprach die Jedi davon, dass Nevis stolz auf ihre Mami sein könnte. Nevis nickte und lächelte. Das war sie.

Die Meisterin zeigte ihr dann Taris, da Nevis danach gefragt hatte, da sie Taris einfach nicht finden konnte. Nevis fand eher sehr auffällige Planeten mit herausstechenden Merkmalen. Als Nevis nun meinte, dass sie diesen Weg von Lianna nach Taris in der Realität geflogen waren, kitzelte die Meisterin Nevis vergnügt aus und meinte, dass sie ja sonst nicht hier wäre. Nevis musse ganz dolle lachen. Einmal wegen der Bemerkung, aber vor allem, weil Nevis doch sehr kitzelig war!

Sie zeigte ihr dann auch Shili und meinte, dass er so wundervoll in seinen Farben wirkte. Das stimmte.

“Ich mag die Farben! Aber, pink auch!”

Dann wurde Nevis die Welt der Wookies gezeigt. Nevis schüttelte mit dem Kopf, als die Meisterin, die wirklich viel wusste, sie fragte, ob sie wüsste, dass das Wort Wookiee übersetzt Volk der Bäume hieß. Nein, dass hatte Nevis nicht gewusst, doch das passte ja wirklich gut und sie würde sich dies mit Sicherheit für immer merken. Dann erzählte sie weiter von einem Ritual zum Eintritt ins Erwachsenenleben und dass die Wookiee dabei den Boden berühren würden, nur dieses eine Mal. Nevis hockte sich hin und berührte mit der Hand den Boden und fragte:

“Etwa so?”

Leider war dies auf Kashyyyk nicht ungefährlich. Daher blieben sie sonst auf den Bäumen!

“In Selbstverteidigung muss man sich mit einem festen Stand immer im Boden verwurzeln und ich bin dann immer so ein großer hoher Baum von dort! Ich wollte ein besonders großer Baum sein, da ich sonst so klein bin.”,

erklärte ihr Nevis ihre Phantasien. Dann fiel ihr noch etwas zu den Wookies ein:

“Ich habe einen Schlafanzug mit einem schaukelnden Wookiee drauf, der auf einer Baumschaukel sitzt!”,

fügte Nevis noch rasch hinzu. Da auch dieser Planet also seine gewissen Gefahren hatte, meinte nun Meisterin Colar, dass selbst Lianna Gefahren aufwies. Nur Lianna hatte nicht solche gefährlichen Pflanzen, dachte sich Nevis. Die Meisterin hätte Angst , dass ein Gleiter sie überfahren könnte.

“Da muss man gut aufpassen! Immer gucken, immer auf dem Fußweg bleiben und Ampeln benutzen.”,

erklärte Nevis mit wichtiger Miene! Scheinbar lauerten überall Gefahren, aber eben überall andere.

Wasserplaneten gab es eine ganze Reihe. Sie wirkten schön!


“Wo wohnen dort die Leute?”,

wollte Nevis wissen. Ein Planet davon hatte sein Meer unterirdisch. Merkwürdiger Planet! Das hatte Nevis noch nicht im Unterricht gehabt!

Jetzt wurde ihr noch ein weiterer Eisplanet gezeigt. Die Meisterin verwies darauf, dass mehrere Planeten gleiche oder ähnliche Eigenschaften aufweisen konnten. Der Eisplanet hieß Ilum. Ein Tag war dort unglaublich lang. Die Meisterin stellte Nevis die Frage, warum der Planet so wichtig für die Jedi wäre. Nevis dachte kurz nach.

“Weil sie da gerne in den Winterurlaub fahren und Wintersport betreiben? Skifahren, um fit zu bleiben? Damit sie auch in der Kälte trainiert sind? Schneemannbauen kann man dort auch und Schneeengel im Schnee machen! Ich habe noch nie Schnee in Wirklichkeit angefasst oder gesehen! Es ist bestimmt sehr kalt dort! Und warum hat Ilum solche Ringe drum herum?”,

antwortete die Sechsjährige.


Taris, Jedi-Turm, Kleines Holo-Planetarium: Meisterin Colar und Nevis
 
Taris- Jedi-Turm- Übungsraum- Neeva Colar (NPC) und Nevis

Nevis erzählte davon , mit ihren Freund schon in einem Haifischbecken gewesen zu sein, lächelte Neeva übers ganze Gesicht.

"Das war bestimmt aufregend. Also bist du eine gute Schwimmerin, ja?"


Neeva hatte es ihren Kindern damals auch ermöglicht, viele Erfahrungen zu machen. Das Resultat war, das vier ihrer fünf Kinder heute entweder schon in der Wissenschaft tätig waren oder für das Lehramt studierten. Viel zu sehen und zu erfahren sorgte meist dafür , dass aus neugierigen Kindern ebenso neugierige Erwachsene wurden. Und intelligentere Individuen als jene, die sich wegen nichts die Köpfe einschlugen.
Das Mädchen erzählte gerade, das Pink ihre Lieblingsfarbe war Neeva drehte sich nachdenklich zur Galaxie um.

"hmm. Wenn du Pink magst, zeig ich dir gleich etwas, dass dir gefallen wird!"


Die kleine Togruta war offensichtlich jemand, der visuelle und kinestetische Reize zum lernen brauchte, denn sie spielte beinahe jede Information, die sie ihr gab, nach. Gut, so würde es mit grösserer Wahrscheinlichkeit hängen bleiben. Gerade bückte sie sich und berührte den Boden mit ihrer Hand, um das Ritual der Wookies nachzuahmen.

"Vielleicht, ja. Aber vielleicht berühren sie auch einfach mit ihren Füssen den Boden. Ich meine, Wookies laufen eigentlich immer barfuss rum. Oder hast du schonmal einen Wookie mit Stiefeln gesehen? Das säh bestimmt komisch aus."

Nun war es Neeva, die bei der Vorstellung lauthals loslachte.

"Oder in einem pinken Glitzerkleidchen!"


Es dauerte nicht lange, bis die Askajianerin Tränen in den Augen hatte vor lachen.

"Nevis Li, du bringst mich zu lachen. Danke. Und ich bedanke mich, weil Lachen in unserer Galaxie immer seltener wird und damit schon fast kostbar ist. Behalte dein Lachen, kleine Togruta. Es ist die einzige Waffe gegen das Grau und die Sorgen des Alltags, wenn du mal Gross bist."

Und offensichtlich hatte sie bereits hin und wieder eine Sorge, auch wenn die völlig unbegründet waren. Zum Beispiel sprach sie ihre geringe Grösse an und Neeva schüttelte energisch den Kopf.

"Du bist nicht klein, Nevis. Du bist nur noch jung! Das ist ein Unterschied! Ausserdem: Hast du denn noch nicht gelernt, dass Grösse unwichtig ist? Es gibt grosse Jedi-Meister im Orden, auf die könnte man beinahe drauf treten, wäre man nicht aufmerksam. Und trotzdem sie so klein sind, würde ich davon abraten, dich mit ihnen anzulegen. Sie gleichen ihre geringe körperliche Grösse durch Wendigkeit aus. Durch Schnelligkeit und durch einen hellen Kopf. Ihr Mut ist legendär und die Macht ist so stark in ihnen, dass sie allein dadurch gross erscheinen. Die Macht ist eine starke Verbündete. Mit ihr an deiner Seite , warst du nie klein, bist es jetzt nicht und wirst es niemals sein."

Das Mädchen erzählte dann von ihrem Schlafanzug, auf dem ein Wookie drauf sei, was Neeva mit einem lächelnden Nicken zur Kenntnis nahm. Als die Sprache auf die Gefahren Liannas kam, erklärte ihr das Kind völlig richtig, wie man mit diesen Bedrohungen umgehen musst. Das war für die Jedi-Meisterin natürlich nichts Neues, denn auch Taris hatte solche Einrichtungen. Trotzdem sah sie das Kind aufmerksam an und grinste dann.

"Meisterin Li. Ich danke euch für die Informationen und werde eure Lektion bei meinem nächsten Lianna-Besuch beherzigen. Versprochen."

Dann wandten sie sich den Wasserplaneten zu und Neeva erklärte, dass die Wesen dort meist amphibisch waren wir Frösche und sich ebenfalls an ihre Umwelt angepasst hatten. Ihre Städte lagen entweder unter Wasser, auf gewaltigen Pfählen oder schwammen auf dem Meer. Jede Art hatte eigentlich die für sie beste Lösung gefunden. Etwas, das wirklich erstaunlich war. Nevis Erklärung in Bezug auf Ilum brachte die Frau erneut zum Lachen. Noch während das Mädchen von diversen Wintersport-Aktivitäten sprach, nahm die Jedi ihr Lichtschwert vom Gürtel und öffnete eine Wartungsluke, hinter der sich die Kristallkammer verbarg. Sie drehte den Griff so, dass Nevis den blauen Adegan-Kristall sehen konnte und tippte leicht mit dem Finger an die Öffnung.

"Auf Ilum befinden sich die Höhlen, in denen die Kristalle wachsen, die wir für unsere Lichtschwerter benötigen. Der Orden hat einige Kristalle auf Lianna auf Lager, aber eigentlich muss sich jeder Padawan am Ende seiner Ausbildung nach Ilum begeben und dort persönlich nach seinem Kristall suchen. Es besteht eine tiefe Verbindung zwischen dem Kristall und dem Jedi, zu dem er gehört. Aber das wirst du merken, wenn es für dich an der Zeit ist, dein Lichtschwert zu konstruieren."

Nevis´letzte Frage bezüglich der Ringe, lies Neeva erneut rum wirbeln, doch nach ein paar Schritten hielt sie wieder an. Direkt vor der Nase der Jedi-Meisterin war ein kleiner Punkt, der einen Stern darstellte.

"Ich erklär dir die Sache mit den Ringen gleich. Aber vorher will ich dir noch einen besonderen Planeten zeigen. "

Sie tippte den Punkt an und vergrösserte ihn, bis die Kugel riesig in der Mitte des Raumes hing. Statt grün und blau war dieser Planet pink und blau. Neeva umrundete ihn und beobachtete neugierig Nevis´Reaktion.

"Das ist Vortex. Seine Landschaft besteht grössten Teils aus Steppengebieten und das Gras dort ist Pink, weshalb der Planet diese Färbung hat. Er hat weder einen Mond noch Ringe. Sehenswürdigkeiten: Die Kathedrale der Winde. Seine Gravitation ist sehr gering- ich weiss, ein dummer Übergang zum nächsten Thema und der Erklärung mit den Ringen von Ilum. Ilum ist übrigens auch nicht allein mit seinen Ringen. Geonosis hat ebenfalls Ringe. Was meinst du? Sind die beiden Verheiratet?"


Die Jedi lachte und machte sich dann an einem der Schüler-Pulte zu schaffen. Eine Luke im Boden öffnete sich und eine Sitzgelegenheit fuhr so weit nach oben, das Nevis bequem vor dem Pult sitzen konnte. Ausserdem klappte ein Teil des Pultes hoch und enthüllte einen kleinen interaktiven Bildschirm, der sonst den Padawanen zusätzliche Informationen anzeigte.

"Setz dich mal, und ich erklär dir das mit den Ringen!"


Sie selbst ging zum Lehrerpult und aktivierte dort ein Hologramm, dass die Entstehung eines Sonnensystems in Zeitraffer darstellen würde. Nachdem Nevis sich gesetzt hatte, erschien zunächst sehr gross eine Sonne in der Mitte und Neeva nutzte die Zeit, um sich in Position zu bringen. Dann zoomte das Holo raus und gab den Blick frei auf einige glühende Brocken, die die Sonne umkreisten. Hier und da gab es zusammenstösse mit Asteroiden, was am betroffenen Himmelskörper kleine Explosionen verursachte.

"Vor vielen vielen Millionen Jahren, da sah unsere Galaxie noch an den meisten Orten so aus. Und an einigen Orten sieht sie heute immernoch so aus. Das hier ist ein sehr junges System. Ziemlich ungemütlich, was? Diese glühenden Kugeln dort, dass sind Planeten. Junge, wilde Planeten, die einander noch rumschubsen und ihren Platz noch nicht gefunden haben. Du kennst das sicher aus der Schule, wenn ihr eigentlich eure Plätze einnehmen solltet aber noch garnicht sitzen wollt. Hier ist das genau so. Siehst du? Hier, auf dieser Bahn, gibt es sogar zwei glühende Brocken, der eine ist schneller und wenn er den langsameren einholt....dann gibts ein Donnerwetter und man kann froh sein, dass noch niemand dort lebt. "


Die Jedi wartete einen Moment , bis die zwei rohen Planeten unmittelbar vor der Kollision standen.

" Würde sowas mit einem bewohnten Planten geschehen, würde niemand überleben. Es gibt keinen Schutz vor so einer Katastrophe. Man könnte nur fliehen."


Die beiden Planeten kollidierten und der daraus entstehende Klumpen glühte für einen Moment ebenso hell wie die Sonne. Zurück blieb ein grosser Klumpen, der eierte und sich verformte, als wäre es ein Öltropfen im Wasser.

"Der neue Planet jetzt ist doppelt so gross. Die beiden Himmelskörper haben sich vereinigt. Aber es ist nichts weiter draus entstanden, nicht wahr?"

Mit einer Geste spulte die Jedi das Hologramm zurück zum Zeitpunkt vor dem Einschlag.

"Jetzt verändern wir die Vorraussetzungen ein bisschen. Wir schieben den schnelleren Planeten etwas hoch, dann trifft er nicht mehr ganz frontal auf seinen Bruder sondern etwas weiter oben. "

Sie schob den Planeten etwas einen Zentimeter höher und lies es von dort noch einmal laufen. Wieder krachten die Planeten zusammen, nur dieses Mal sah es aus, als ob ein Teil des noch flüssigen Himmelskörper weg spritzte. Ein sehr viel kleinerer Klumpen begann um den grösseren zu kreisen.

"Was haben wir denn jetzt da? Einen Mond! Und je nach dem, wie so eine Kollision abläuft, können auch mehrere grosse Tropfen entstehen."


Erneut veränderte sie die Vorraussetzungen und es entstanden mehrere ählich grosse Brocken,die den Planten umkreisten. Kleinere Partikel wurden von den angehenden Monden angezogen und verbanden sich mit ihnen.

"Siehst du, sie streiten sich noch um die letzten Krümel Material , dass nichts übrig bleibt. Das nennt man Gravitation. Im Weltall ist es immer so, dass Objekte, die viel wiegen, also viel Masse haben , leichtere Objekte anziehen. Das ist der Grund, warum wir auf Taris rumlaufen können, weil wir viel kleiner sind und er uns anzieht. Aber es geht hier tatsächlich eher um Gewicht als um Grösse. Es gibt auch sehr grosse Planeten, die praktisch nichts wiegen. Dieser Planet hätte jetzt vier Monde. Möglich , dass irgendwann nochmal zwei von den Monden kollidieren, dann hätte er vielleicht nur noch 3, aber bis hier hin sieht das schon ziemlich stabil aus. Aber unsere Frage war ja, wie die Ringe entstehen."

Neeva schob den jungen Planeten mit seinen vier Monden zur Seite und zog eine andere Umlaufbahn heran, damit sie sich den Planeten dort besser ansehen konnten. Er glühte auch noch und es befand sich Staub auf seinem Weg, den er teilweise aufnahm. Teilweise aber auch in einer Umlaufbahn einsammelte.

"Schau dir den dicken Brummer hier mal an. Der spielt Staubsauger und fängt den Staub ein, der sich auf seinem Weg befindet. Aber er nimmt nicht alles in sich auf , sondern sammelt es auch in einer Umlaufbahn ein. Das ist übrigens genau so eine Bahn, wie sie die Monde bei seinem Kollegen eben bekommen haben. Aber was ist hier der Unterschied? Der Staub! Es befinden sich keine Objekte dabei, die gross genug wären, um soetwas wie einen Mond zu bilden. Lass dich nicht täuschen, auch hier gibt es, im vergleich zu uns- grosse Objekte.Vielleicht sogar gross wie ein Raumschiff.Aber eben, sie haben nicht genug Masse, um die anderen Krümel auf der Umlaufbahn einzusammeln. Also bleiben die Krümel so bestehen, kühlen aus, sortieren sich noch nach Gewicht. Schwerere ein bisschen weiter zum Planeten hin, leichtere ein bisschen weiter nach hinten. So entstehen die schönen Färbungen in vielen Ringen. Es sind unterschiedliche Gesteinsarten und Eisbrocken, die sich so anordnen. So entstehen Ringe. Zumindest ist es eine Art. Es kann aber zu Beispiel auch passieren, dass ein Planet, der ursprünglich weder Mond noch Ringe hatte, sich welche holt. Diese Himmelskörper drehen sich oftmals sehr schnell und wenn ihnen irgendwas zu nah kommt, können diese Fliehkräfte dieses Objekt mitreissen und zerreisen. Aber glaube mir, auf solchen wilden Gesellen wird wohl so schnell kein Leben entstehen. "

Die Jedi-Meisterin sah das Kind mit grossen Augen an.

"Astronomie ist ein spannendes Fach, nicht wahr? Weisst du, warum es für die Jedi wichtig ist, die Planeten und ihre Position zu kennen?"

Taris- Jedi-Turm- Übungsraum- Neeva Colar (NPC) und Nevis
 
Taris, Jedi-Turm, Kleines Holo-Planetarium: Meisterin Colar und Nevis


War Nevis eine gute Schwimmerin? Hm, schwierige Frage!

“Joah, geht so. Ich bin ganz gut, nur Annuk ist besser aus unserer Klasse als ich!”

Nevis war noch nicht ganz zufrieden aus diesem Grund mit sich.

“Beim Tauchen hatten wir alle eine Atemmaske und einen Taucheranzug an. Das Tauchen im Haifischkäfig war eine Kinderattraktion! Schwimmen mussten wir im Käfig nicht. Ja, es war mächtig aufregend!”,

fast zu sehr, dachte Nevis an den Tag und das Ereignis zurück.

“Es ging dort etwas schief im Aquarium und Sarah und Birix retteten uns Kinder. Die Sicherheitsanlagen fielen aus und die Haie griffen uns an! Da hatten wir ganz schön Angst! Aber Sarah und Birix wissen immer eine Lösung! Auf die Beiden ist Verlass!”,

bekräftigte Nevis.

Meisterin Colar hatte schon etwas im Sinn, was sie Nevis in ihrer Lieblingsfarbe zeigen wollte. Da war Nevis schon drauf gespannt. Sie lächelte erfreut.

Als sich nun Nevis bückte und wie die Wookiee den Boden mit den Fingern berührte, meinte die Meisterin, dass dies vielleicht aber auch nur schlicht und ergreifend mit den Füßen gemeint war!? Schließlich waren die Wookiee barfuß unterwegs! Hm, dass war wirklich möglich!? Meisterin Colar witzelte herum, ob Nevis schonmal einen Wookiee mit Stiefeln gesehen hätte? Sie lachte los und Nevis stimmte mit ein.

“In Fellstiefeln!”

Neeva legte noch eins drauf. Sie lachten beide Tränen. Die Meisterin schien erfreut darüber zu sein, dass sie so erheitert und dermaßen zum Lachen gebracht wurde. Nevis gefiel der Auslöser dafür zu sein.

“Lachen ist gesund!”

Sie sollte sich ihr Lachen bewahren, auch wenn sie irgendwann groß sein würde.

“Ist gut!”,

versprach die Kleine gerne. Wieso die Großen immer nur Sorgen hatten? Eigentlich hatte sie auch manchmal welche! Sie sorgte sich um Sahra!

Doch rasch waren sie bei einem anderen Thema, ihrer Größe! Sie war von recht kleinem Wuchs! Doch Jedi Colar tröstete sie und versicherte ihr, dass sie mit der Macht als Verbündete noch nie klein war und es nie sein würde! Sie musste es wissen, denn sie war auch nicht sehr groß und Nevis glaubte ihr daher sofort! Ihr Blick fiel dabei wieder auf ihr eigenartiges Lichtschwert und sie fragte nach:

“Dein Lichtschwert wirkt komisch, Meisterin Colar! Der Griff ist so anders und groß! Wie kommt das?”

Nach der kurzen Verkehrskunde bezeichnete die Jedi Nevis als Meisterin Li und bedankte sich dafür. Nevis grinste stolz. Meisterin Li klang großartig!

Dann kamen sie zu Ilum. Kristalle? Davon hatte Nevis ja doch schon mal etwas gehört?!

“Ich weiß wieder, ich weiß wieder!”,

meldete sie sich ganz aufgeregt und begann dabei aufgeregt zu hopsen.

Meisterin Firedevs Kenobi sprach mal von solchen Kristallen. Wenn ich mich nicht irre, erwähnte sie vielleicht auch Ilum?”

Sie wusste es nicht ganz genau. Damals war kurz davor ein Vorfall passiert und Nevis befand sich noch kurz darauf im Ausnahmezustand.

Und dann zeigte Neeva Nevis einen Planeten, der die Kleine entzückt vor Erstaunen mit offenem Mund stehen ließ! War der schön! Pink und blau! Vortex hieß der wundervolle Planet. Sein Gras war pink.


“Wow!”,

brachte sie erstmal nur heraus.

“Der ist besonders schön!”

Dort gab es eine Kathedrale mit tollem Namen, welchen Nevis aufhorchen ließ. Er klang so mystisch!

“Was ist eine Kathedrale der Winde? Das klingt so schön! So Geheimnis umwittert!”

Nevis lauschte fasziniert den Erklärungen. Doch auch danach wurde es interessant. Auf ihre Frage mit den Ringen um Ilum ging Neeva besonders ein. Es gab noch einen Planeten mit Ringen, begann sie und wollte von Nevis wissen, ob die Beiden verheiratet wären? Nevis begriff die Scherzfrage sofort. So klein war sie nun doch nicht mehr. Sie schüttelte lachend energisch mit dem Kopf, dass ihre Lekku`s lustig hin und her flogen!

Nach dem lustigen Auftakt ging es jetzt richtig weiter. Nevis sollte sich jetzt setzen und Neeva stellte alles passgerecht für ihre Sitzgröße ein. Nevis erhielt sogar einen eigenen zweiten kleinen Bildschirm. Sie fühlte sich richtig wichtig, groß und ihre Frage sehr ernst genommen.

Es ging los. Nevis musste sich stark konzentrieren, denn das war nicht so einfach zu verstehen! Es ging um wilde Planeten, die noch keinen festen Sitzplatz in der Galaxie hatten und manchmal zusammen rannten, wie es manchmal Mia schaffte. Sie war ein Spezialist darin! Und es entstand eine Sonne. Aha. Wenn Mia einen in die Hacken rannte, waren die Sandaletten manchmal im Eimer und es konnte heftig schmerzen. Wenn man das Donnerwetter nennen wollte?!


Neues Szenario. Mal wurde etwas Großes daraus, mal entstand ein Mond, mal Sternenstaub. Und der Staub waren die Ringe! Und Ilum war der Staubsauger.

Dann war es wieder an Nevis, eine Frage zu beantworten. Warum war es wichtig, dass die Jedi den Standort der Sterne kennen würden?


“Damit wir uns nicht verfliegen, wenn wir zum Beispiel einen neuen Lichtschwertkristall brauchen!”,

erklärte Nevis postwendend.

Taris, Jedi-Turm, kleines Holo-Planetarium: Nevis und Meisterin Neeva Colar(NPC)
 
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Taris- Jedi-Turm- Übungsraum- Neeva Colar (NPC) und Nevis

Nevis erzählte ihr von Abenteuern in einem Haifisch-Becken, die die Jedi auf der einen Seite erschreckten auf der anderen Seite aber auch froh sein ließen, dass die Kinder wohl behütet waren.
Wenn sie an ihre eigenen Kinder dachte und daran, dass sie sich mit Raubtieren in einem Käfig oder Becken befanden, wäre ihr damals wohl trotz allen Jedi-Trainings das Herz stehen geblieben. Für die kleine Togruta war das Ganze nun aber wirklich nicht mehr als ein Abenteuer, zum Glück.
Das Mädchen hatte bald darauf eine grandiose Idee zu den Wookie-Stiefeln und Neeva stimmte in ihr Lachen mit ein.

"Oh ja. Fellstiefel. Wieso bin ich da nie drauf gekommen! Wahrscheinlich ziehen sie die jeden Abend aus, bevor sie zu Bett gehen. Wie dumm von mir."

Nevis nächste Frage bezog sich auf das Lichtschwert, dass an ihrem Gürtel hing. Die pummelig wirkende Jedi nahm ihre Waffe zur Hand und zeigte es dem Kind.

"Das ist ein Lichtschwert mit zwei Klingen. Schau."

Sie gab dem Kind ein Zeichen, dass es auf Abstand bleiben sollte und aktivierte dann die blauen Klingen. Nach ein paar Augenblicken lies sie sie dann einmal um ihren Körper wirbeln, ehe das Schwert aus der Bewegung raus erlosch und wieder seinen Platz an ihrem Gürtel einnahm.

"So eine Waffe hast du noch nicht gesehen, nicht wahr? Es gibt nicht viele, die eine Doppelklinge führen. Die meisten Jedi haben nur ein Lichtschwert mit einer Klinge. Ein paar gehen mit zwei Lichtschwertern um. Aber ich kenne bisher nur zwei andere Jedi mit so einer Waffe. "

Sie grinste und wandte sich dann wieder ihren Planeten zu, als wär nie etwas geschehen. Gerade da fiel Nevis ein,dass eine andere Jedi wohl mal Ilum in Bezug zu den Kristallen erwähnt hatte. Neeva nickte.

"Dann hast du davon also schonmal gehört. Das ist gut. Wenn man etwas mehrmals hört, kann man es sich besser merken und das nächste Mal weisst du ganz sicher, dass du auf Ilum Lichtschwerkristalle finden kannst. "

Die Fragen des Mädchens schienen kein Ende zu kennen, denn sie besah sich gerade Vortex, als sie nach der Kathedrale der Winde fragte.

"Dieses Bauwerk ist eines der zwanzig Wunder der Galaxis. Die Vors- so heissen die Bewohner von Vortex- nutzen dieses riesige Bauwerk, um Musik zu machen. Sie nutzen dafür die Stürme aus, die auf ihrer Welt herschen. Sie geben ganze Konzerte damit. Es ist unglaublich. "


Neeva rief ein Bild der Kathedrale der Winde auf und sah es einen Moment lang verträumt an.

"Merke dir immer eines, Nevis. Egal, was du im Leben vielleicht noch schreckliches siehst, vergiss nie die Schönheit, die dich auch umgibt. Sieh die Wunder überall, egal wie eintönig es vielleicht mal wird. Diese - manchmal kleinen- Wunder werden dich immer wieder neu begeistern."

Sie braucht noch einen Moment, ehe sie sich dem nächsten Thema widmen konnte. Nevis Erklärung zum Thema Navigations-Kunst war klug.

"Ja, du hast recht. Zwar haben alle Schiffe standartmässig Navigationsgeräte , doch ein Jedi kann seine Fähigkeiten nutzen, um auch ohne Navigationsgerät seinen Weg zu finden. Indem er sich von der Macht leiten lässt. "

Die Jedi lächelte breit und winkte dem Kind dann zu. Sie hatte ihr Chrono nie aus den Augen gelassen und wusste, dass der Raum bald von jemand anderem gebraucht wurde. Also führte sie Nevis in einen der innenliegenden Trainingsräume. Auf dem Weg dort hin kamen sie an einigen Büsten vorbei, die grosse Jedi zeigten. Die meisten von ihnen waren schon lange in die Macht eingegangen, doch die Jedi-Meisterin wusste über jeden von ihnen ein paar Sätze zu sagen. Schliesslich führte sie Nevis in den Trainingsraum, der bewusst keine Fenster hatte. Dafür war der Boden durchgängig mit Matten ausgelegt, die Stürze abmilderten.

"Lässt du dich auch schon von der Macht leiten, Nevis?"


fragte die Jedi und hockte sich kurzerhand auf einen grossen Stoffball, den Padawane oft mit einem Machtstoss gegen die Wand schleuderten. Von diesen Bällen lagen noch einige im Raum rum und Neeva lies sie mit Gesten durch den Raum rollen. Scheinbar ohne Zweck, nur zum Spass. Doch die Jedi dachte sich sehrwohl etwas dabei und nachher lag kein Ball zufällig an einem Ort. Als sie soweit zufrieden war und auch sonst nichts mehr rum war, woran sich das Kind verletzen konnte, erhob sich die Jedi und ging grinsend zu Nevis.

"Als ich jung war, war das hier eines meiner Lieblingsspiele. Später haben wir- also ich und meine Freunde- zwischen den Bällen verstecken gespielt. Du hast doch keine Angst im Dunkeln oder? Wenn doch, denk immer daran: Hier sind nur wir zwei. Und wer immer versuchen sollte, durch die Tür zu kommen, bekommt mächtig Ärger mit mir. Ok? Keine Angst!"

Sie legte dem Mädchen noch einmal nachdrücklich die Hand auf die Schulter und löschte dann mit einer Geste das Licht. Schlagartig war es so dunkel in dem Raum, dass es keine Rolle spielte, ob man die Augen geöffnet oder geschlossen hatte.

"Bleib erstmal ganz ruhig stehen, bis du dich dran gewöhnt hast. Und dann kannst du mal los laufen. Einfach kreuz und quer durch den Raum. Aber ich warne dich: Man kann leicht die Orientierung verlieren. Wenn du Hilfe brauchst oder unsicher wirst, kannst du es mir ruhig sagen. Aber ich möchte, dass du mal ausprobierst, ob du die Bälle nicht auch anders wahrnehmen kannst. "

Neeva hatte sich schon nach wenigen Sekundenbruchteilen an die Dunkelheit gewöhnt und lief im Slalom um die Bälle herum, bevor sie sich auf einen drauf setzte und Nevis in der Macht beobachtete. Es spielte keine Rolle, ob das Licht an war oder nicht. Sie konnte jede Bewegung des Kindes deutlich spüren.

"Also, lauf mal los. Es kann ja nichts passieren. Der Boden ist weich, die Bälle sind weich. Und du kannst auch die Hände nutzen um dich abzusichern. Aber nicht nur an der Wand lang tasten! Du kannst deiner Wahrnehmung vertrauen Nevis. Du weisst, wo die Bälle sind. "


Lächelnd wartete sie ab, wie sich das Kind in der Dunkelheit schlagen würde.

Taris- Jedi-Turm- Trainingsraum- Neeva Colar (NPC) und Nevis
 
Taris, Jedi-Turm, Kleines Holo-Planetarium: Meisterin Neeva Colar (NPC) und Nevis


Nevis sah zum ersten Mal in ihrem jungen Leben ein Lichtschwert mit zwei Klingen. Dies sah imposant aus. Fasziniert betrachtete die Kleine die zwei gleichlangen Klingen. Artig blieb sie in gehörigem Abstand stehen. Der Jüngling verstand, dass die Klingen gefährlich waren.

“Ich habe ein Kinderlichtschwert.”,

berichtete Nevis stolz.

“Das hat aber nur eine Klinge! Damit spiele ich gerne.”

Nevis lauschte interessiert, als die Jedi davon sprach, dass nur sehr wenige Jedi so eine Doppelklinge führten und es auch Jedi gab, wenn auch wenige, die mit zwei Lichtschwertern kämpften. Nevis hatte dies gleich bildlich vor Augen. Sie staunte nicht schlecht! Respektvoll sah sie zu, wie Neeva ihr Lichtschwert wieder an ihren Gürtel hängte.

“Hat es deshalb so einen komischen Griff, damit man es besser halten und führen kann?”

Der Jüngling fragte sich, mit was für einem Lichtschwert sie selbst später wohl mal kämpfen würde?!

Nun meinte die Jedi, dass man sich Dinge, die man öfters mal hören würde, besser merken könnte. Das konnte sich die Kleine gut vorstellen, dass dies so war und sie wollte das mit den Kristallen auf Ilum nicht mehr vergessen. Schon alleine aus dem Grund, weil Nevis sich später ebenfalls, wenn sie mal groß sein würde, ein eigenes Lichtschwert bauen wollte! Nevis glaubte aber, dass sie wohl kaum vergessen würde, auch wenn sie dies nur einmal gehört hatte, dass Neeva eine Doppellichtklinge führte und man auch mit zwei Lichtschwertern kämpfen könnte. Das war dermaßen spannend! Das musste sie unbedingt Ty erzählen und ihn fragen, ob er das schon gewusst hatte und wie er später mal vorhatte zu kämpfen? Schade, dass er nicht mit hier war!


Beim nächsten Thema sagte Nevis:

“Ich muss die Vors unbedingt mal besuchen. Vielleicht frage ich einfach mal Meisterin Sahra Kenobi, ob wir irgendwann dorthin fliegen könnten.”

Dieses wundervolle Gras und dieses Wunder der Galaxis und dann noch diese tolle Musik wären einen Besuch wert!

Meisterin, was gibt es denn noch für Wunder der Galaxis? Ich möchte sie alle mal sehen! Vielleicht erstmal auf Holoaufnahmen, später in Echt!

Hoffentlich gab es eine Holoaufnahme von der Kathedrale der Winde!? Schon der Name klang wie Musik! So etwas interessierte Nevis sehr. Sie war ein sehr wissbegieriges Jünglingskind. Die Säule des Wissens war von großer Bedeutung für den weiteren Weg eines Jünglings. Natürlich war sich die Sechsjährige dessen noch nicht bewusst. Aber, sie brachte von sich aus eine gesunde Neugierde mit und war wissensdurstig, auch wenn sie anfängliche Probleme beim Schreibenlernen aufwies, die sie aber dank Sahra´s Einsatz beseitigen konnte. Ansonsten hatte sie aber eine schnelle Auffassungsgabe, welche alle machtbegabten Kinder aufwiesen.

Nun wurde die Meisterin besonders ernst. Nevis hörte ihren Worten aufmerksam zu und versuchte ihnen einen Sinn zu geben. Egal wie schrecklich oder eintönig es irgendwo sein würde, sollte sie dort auch das Schöne sehen.


“Vielleicht wächst aus einem kahlen schroffen Felsen aus einer Felsspalte ein wundervolles Blümchen heraus!?”

Nevis hoffte, dass die Meisterin Colar dies gemeint hatte. Sie wechselten dann kurzerhand die Räumlichkeit. In diesem lagen etliche große Stoffbälle herum, was natürlich Nevis interessant fand und sie sich freudig fragte, was sie wohl jetzt machen würden? Nun meinte die Meisterin, dass sich ein Jedi von der Macht leiten lassen konnte und ob sie das auch könnte?

“Ja, das habe ich vorhin mit Meisterin Kenobi im Flur geübt!”,

sagte die Kleine stolz. Die Meisterin hatte sich auf einen der großen Bälle gesetzt und ließ mit der Macht die Anderen durch den Raum kullern und das Jedi-Kind sah den Bällen hinterher, wie sie hier- und dahin rollten. Nevis war in freudiger Erwartungshaltung, was nun kommen würde?!

Neeva erzählte nun von ihrem damaligen Lieblingsspiel und sie fragte, ob Nevis Angst im Dunkeln hätte? Energisch schüttelte die kleine Togruta ihren Kopf, dass ihre Lekku`s lustig wippten.

“Ich doch nicht! Aber mein Freund Luis!”

Die Meisterin versicherte ihr, sollte sich jemand in den Raum wagen, dass der es mit ihr zu tun bekommen würde! Weiter als durch die Tür würde die Person es nicht schaffen! Nevis lächelte und nickte. Sie vertraute ihr! Neeva hatte immerhin ein Doppelklingenlichtschwert! Außerdem war Nevis es gewohnt, den Jedi ihr Vertrauen schenken zu können und war noch nie enttäuscht wurden. Darüber hinaus wollten heranwachsende Kinder Erwachsenen ihr Vertrauen schenken und sich anlehnen können. Und Nevis war nun wirklich kein besonders ängstliches Kind! Sie liebte abenteuerliche Spiele und fieberte dem schon entgegen!

Beruhigend legte die Meisterin der kleinen Nevis ihre Hand auf die Schulter und löschte das Licht im Raum. Schlagartig war es stockfinster und man konnte die Hand vor Augen nicht mehr sehen. Hm, dass war wirklich mächtig dunkel und Nevis verstand, warum die Meisterin ihr so versichert hatte, dass sich Nevis nicht zu fürchten brauchte! Man sah keine Schatten oder mal ab und zu ein spärliches Licht! Es war nicht wie auf dem Schiff auf ihrer nächtlichen heimlichen unerlaubten Expedition, wobei sie doch hier und da einen gedämpften Lichtschimmer hatten und Umrisse, wenn auch abenteuerlicher Natur, gesehen hatten. Natürlich blieb das kleine Jünglingsmädchen tapfer! Schließlich wollte sie Abenteuer erleben und sie liebte gerade jene mit dem gewissen Nervenkitzel und dem heftigen Herzklopfen dazu! Die Jedi hatte ihre Hand längst von ihrer schmalen Schulter genommen, und die Sechsjährige, die eher wie eine Vierjährige wirkte, wartete geduldig ab. Nevis sollte so lange stehen bleiben, bis sie sich an die Dunkelheit gewöhnt hätte. Dann erklärte die Meisterin, dass sie um die Bälle drumherum gehen und sich von der Macht dabei leiten lassen sollte. Nevis sollte den Raum im Dunkeln erkunden und sich dabei nicht verirren. Ihre Hände könnte sie vorstrecken, sollte es aber lieber anders, durch die Macht, versuchen.

Nevis legte los. Sie wollte nicht länger warten. Sofort lief Nevis gegen einen der großen Bälle. Sie hielt inne. Nevis hatte genug Selbstwirksamkeit, um zu erkennen, dass sie so nicht gut sein würde und sie war perfektionistisch genug, um ihre Vorgehensweise zu überdenken. Disziplin und Selbstbeherrschung waren gefragt, erkannte das Jünglingskind. Sie versuchte die Bälle mit ihrem Machtsinn zu “sehen”. Ungeschickt und ungeübt versuchte sie die Bälle mit der Macht zu erfühlen! Nevis erkannte nach großer Anstrengung die nahe gelegenen Bälle und lief nun um sie herum. Dunkel-graue tote runde Gebilde waren es. Doch beim Gehen ließ ihre Konzentration nach und sie stieß erneut gegen einen Ball. Nevis fluchte innerlich! Sie musste also wieder stehen bleiben, sich erneut konzentrieren, fast in eine meditative Trance verfallen und sah dann die runden Gebilde, die sie direkt umgaben. Ihr Machtsinn reichte noch nicht so weit! Diesmal versuchte Nevis ihren Machtsinn und ihre Konzentration aufrecht zu halten und nicht beim Laufen zu verlieren. Sie ging deshalb dabei ganz langsam. Wenn Nevis die Stoffbälle passierte, die sie zuvor mittels der Macht “gesehen” hatte, streckte sie nun ihre Fühler weiter nach den Nächsten aus. Dies gelang ihr ganz gut, war aber sehr anstrengend und Nevis kam nur langsam voran. Zwischendurch rief sie mal, weil es so still war:


Meisterin Colar, bist du noch da?”

Beruhigt fuhr Nevis fort. Plötzlich lief Nevis gegen eine Wand. Sie stieß sich die Stirn, weil sie die Hände runter genommen hatte. Schnell rubbelte sie sie, damit es keine Beule gab und der Schmerz endlich nachließ. Aber, Nevis war nicht zimperlich und weinte daher nicht. Einen Schreck hatte es ihr aber eingejagt! Sie merkte sich die Aura, die die Wand in der Macht ausstrahlte. Nevis erkannte auch noch die Wand, die ab der Zimmerecke kam. In der Nähe nahm Nevis nun eine Präsenz wahr, die ähnlich wie die der Leute war, denen sie im Flur ausgewichen war. Das konnte nur Meisterin Colar sein. Freudig schlängelte sich Nevis um die Bälle und nahm den Weg zu ihr auf und sagte kurz vor ihr:

“Da bist du!”,

und fiel ihr nun in die Arme.


Taris, Jedi-Turm, Trainingsraum: Meisterin Colar und Nevis
 
Taris -Jedi-Turm- Trainingsraum Nevis und Neeva Colar (NPC)

Neeva hatte eine gute Position auf ihrem Ball und konnte beobachten, wie Nevis sich von Ball zu Ball vorarbeitete. Zunächst hatte sie so ihre Schwierigkeiten, war ungeduldig und voreilig. Doch das kleine Mädchen merkte schnell, dass sie so nicht weiter kam und änderte ihre Taktik. Nun war sie vorsichtiger und kam dadurch zwar langsamer aber auch deutlich sicherer vorran.
Aber scheinbar fühlte sie sich einen Sekundenbruchteil nicht sicher, denn sie fragte nach ihrer Anwesenheit. Lautlos erhob sich Neeva und glitt ebenso leise von ihrer Kugel runter.Lächelnd umrundete die Jedi das Gebilde , auf der sie gerade noch gesessen hatte und positionierte sich neben einer anderen. Schliesslich wollte sie dem Kind so keinen Orientierungspunkt liefern.

"Natürlich bin ich noch da, Nevis. Keine Sorge"

Ihre Stimme war mild und doch von einer Kraft erfüllt, die scheinbar den ganzen Raum ausfüllte. Plötzlich siegte Nevis´Selbstsicherheit wieder und sie lief gegen eine Wand, was aber nicht so schlimm gewesen war. Neeva nutzte jedoch die kleine Ablenkung, um erneut ihre Position zu verändern. Das Mädchen verweilte einen Moment auf ihrer Position und Neeva konnte fühlen, wie die junge Togruta ihre Umgebung mit der Macht erkundete. Plötzlich strahlte das Kind helle Freude aus und lief nun völlig sicher um die Bälle herum zu ihr. Neeva war zufrieden damit und ging leicht in die Hocke, um das Kind zu empfangen.

"Das hast du sehr gut gemacht, Nevis. Hast du gemerkt, wie sicher du jetzt am Schluss schon warst? Du bist den letzten 3 Bällen schon mühelos ausgewichen! "

Sie nahm das Kind hoch und für einen kurzen Moment spürte sie einen Stich im Herzen. Nevis wog fast nichts. Das sie sehr klein für ihr Alter war, hatte sie schon bemerkt. Aber das Mädchen schien in der ganzen körperlichen Entwicklung hinterher zu hinken. Sowas konnte geschehen, wenn Kinder nicht genug Nahrung bekamen. Oder wenn sie nicht genug Liebe bekamen. Neeva hatte da schon sehr schlimme Geschichten gehört und hoffte nur, dass sie sich irrte. Trotzdem hatte sie das Bedürfnis, Nevis mal kurz an sich zu drücken, bevor sie das Licht wieder einschaltete und das Kind wieder absetzte.

"So. Was machen wir jetzt schönes? Wir könnten das hier nochmal ein bisschen schwieriger machen und richtig fangen spielen. Oder du machst das bei Gelegenheit mal mit deinen Freunden - du würdest sicher gewinnen- und wir zwei gehen mal schauen, was man hier im Turm noch so machen kann. Hast du schonmal einen Schraubenzieher in der Hand gehabt?"


Die Jedi sah das Kind mit strahlenden Augen an.

"Aber wenn wir uns hier noch einen Moment vergnügen, können wir danach auch erstmal etwas essen gehen. Du bist bestimmt hungrig. Und wenn wir gegessen haben, können wir in die Werkstätten runter gehen . Was meinst du?"


Ideen hatte die Jedi-Meisterin genug , um das Kind bis zum Abend und - je nach dem- auch die nächsten Tage noch zu beschäftigen. Sie würden sehen, wie weit sie kamen, bis ihre jüngere Kollegin von der Anhörung zurück kehrte. Und dann würden sie auch erfahren, ob sie morgen den Tag wieder zusammen verbrachten, oder ob Meisterin Kenobi erneut würde Vorsprechen müssen.

Taris -Jedi-Turm- Trainingsraum Nevis und Neeva Colar (NPC)
 
Taris, Jedi-Turm, Trainingsraum: Meisterin Colar und Nevis


Neeva nahm die kleine Nevis gleich hoch auf den Arm und drückte sie an sich, während sie mit Lob nicht sparte. Nevis nickte. Ja, sie hatte gemerkt, dass es immer besser funktioniert hatte. Natürlich freute sie sich über ihren kleinen Erfolg und ihren Fortschritt und genoss die Anerkennung. Sie schmiegte sich eng an die Jedi-Meisterin an. Nevis war sehr liebebedürftig. Ihre Mami Tara war sehr weit weg auf Mission und die Kleine vermisste sie und sie hatte ihre Zuneigung und Liebe nur kurz genießen können. Davor war Nevis in Gefangenschaft eines miesen Sith gewesen. An die Zeit als Säugling und Kleinkind konnte sich Nevis kaum erinnern.

Das Licht ging wieder an und Nevis musste blinzeln und wurde von Neeva abgesetzt. Sie schlug der Kleinen einige Dinge vor und eins war besser als das Andere und fragte Nevis, was sie tun wollten. Nevis überlegte angestrengt und hatte die Qual der Wahl. Sie fand alles schön und hungrig war sie mittlerweile auch. Es verstrich etwas Zeit. An ihrer Mimik konnte man es in ihr arbeiten sehen. Wie sollte sie sich nur entscheiden? Sie wollte nichts davon missen! Sie schlug dann etwas ziemlich Kluges vor:


“Ich würde sehr gerne alles ein bisschen machen , wenn ich darf!? Wir spielen alles eben nur kurz! Dabei möchte ich einige Holobilder anschauen, was essen, etwas Schönes mit einem Schraubenzieher in den Werkstätten bauen, denn das habe ich noch nie machen dürfen, aber zuerst spielen wir kurz nochmal so etwas Tolles im Dunkeln, denn das hat solchen Spaß gemacht. Fangen klingt super! Ich fange dich!”

Nevis schmunzelte süß und ein wenig verwegen dabei. Sie wollte die Meisterin schnell fangen!

Doch die Meisterin verteilte plötzlich lauter Stolperfallen, knöchelhohe Halbrollen, und hob damit die Schwierigkeitsstufe an. Nevis schaute verblüfft und mit einer Spur Aufregung ihrem emsigen Treiben zu. Natürlich levitierte sie alle Rollen und das war schon ein Zuschauen wert. Dann wurde wieder das Licht ausgemacht und Nevis sollte nun Neeva fangen.

“Ich kriege dich!”,

sagte Nevis mit fester Stimme. Sie war überzeugt davon, die Meisterin zügig zu erhaschen. Doch schnell zeigte sich, was diese Schwierigkeit zu bedeuten hatte. Nevis musste die Meisterin mit der Macht orten, doch leider blieb sie nicht stehen. Das Mädchen musste die Stoffbälle wieder umrunden und durfte nicht stolpern. Sie musste also erstens Neeva finden, nicht aus den “Augen” verlieren, die vielen Hindernisse umgehen bzw. drüber steigen und sich schnell bewegen, da die Meisterin auswich und verschwand. Und nicht zu vergessen, es war stockfinster! Sehen konnte Nevis nur mit Hilfe der Macht! Nevis war anfänglich beflügelt von der Spielidee und dem vorausgegangenen Erfolg, musste aber rasch mit Rückschlägen klar kommen. Sie musste sehr umsichtig sein und das war viel verlangt! Nevis stieß rasch gegen einen Ball und stolperte anfangs besonders oft über diese Stolperfallen. Als Nevis dann Neeva dabei verlor und völlig neu orten musste, wurde sie leicht missmutig, gab aber nicht auf! Als sie sie dann wieder gefunden hatte, stolperte Nevis aber erneut und fiel diesmal hin. Sie fing sich zwar mit den Händen ab, doch fiel kräftig auf ihre Knie. Das tat weh! Nevis rappelte sich auf und rieb dabei ihre Knie und merkte wie anstrengend und ermüdend das war. Sie machte sich selber Mut, indem sie rief:

“Warte es nur ab, gleich habe ich dich!”,

doch klang nicht mehr so selbstsicher wie vorher. Sie atmete mehrfach tief ein und aus, um sich zu beruhigen und ihr inneres Gleichgewicht wieder zu erlangen. Als sie die Kontrolle über sich selbst wieder hatte, ortete sie Neeva erneut. Sie stand nicht sehr weit entfernt von ihr. Es waren zwei Stoffkugeln zu umgehen und zwei Stolperfallen zu übersteigen. Nevis ging es an und schnappte freudig nach Neeva, indem sie ihre Arme um ihre Beine schlang.

“Jetzt habe ich dich!”

Und ohne Luft zu holen, fügte Nevis hinzu:

“Und jetzt gehen wir bitte etwas Leckeres essen, denn mein Magen knurrt schon laut! Ich kann auch nicht mehr! Das reicht im Dunkeln für heute!”,

gab sie ehrlich zu. Sie freute sich schon auf die anderen Aktivitäten wie in der Werkstatt und fragte sich, wie es dort ausschauen würde und was man dort so machen könnte?

“Was bauen denn eigentlich die Kinder so in den Werkstätten, Meisterin Colar?”


Taris, Jedi-Turm, Trainingsraum: Meisterin Colar und Nevis
 
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