Thyferra - an Bord des "Burgunder Guglhupf" - Kabine - Ari?a, Shim'rar
Ari?a nickte. 5 Minuten konnte eine lange Zeit sein, wenn alles funktionierte wie es sollte, doch auch wieder eine kurze Zeit, wenn etwas schief ging.
Das Mädchen betrat die Damentoilette und schloss hinter sich die Tür. Endlich weg von diesem Widerling, der auch jede Gelegenheit ausnutzte, um sie anzufassen.
Ihr Herz begann plötzlich heftig zu schlagen, da es nun soweit war ihren Plan in die Tat umzusetzen. Wenn sie jetzt irgendeinen Fehler machte, könnte dies ihr Ende bedeuten und sie würde wirklich nie mehr ihre Eltern wiedersehen können.
Die junge Twi?lek atmete tief durch und sah sich um. Wie erwartet war über einer der Damenkabinen ein Lüftungsgitter an der Decke angebracht. Ari?a wartete noch, bis die letzte Dame den Waschraum verließ, sodass sie jetzt günstigerweise alleine war. Anscheinend verließen die Meisten gerade das Schiff. Dies war wirklich günstig für Ari?a denn so konnte keine der Frauen Shim?rar irgendwas berichten, was sie gesehen hatten.
Langsam und noch leicht verunsichert, ob sie auch wirklich das Richtige tat, näherte sie sich der Kabine und schloss sich darin ein. Ihr Blick wanderte hoch zu dem Gitter. Anscheinend musste sie es nur aufklappen, denn es war mit keinen Schrauben oder ähnlichem versehen.
Das Mädchen stellte sie vorsichtig auf die Toilette und versuchte das Gitter leise aufzuklappen, damit Shim?rar von draußen nichts hörte und ihr auf die Schliche kam. Glücklicherweise , war das Gitter recht einfach zu öffnen. Die Twi?lek ging in die Hocke und sprang mit einem Satz nach oben und zog sich mit Mühe in die sehr enge Luke. In dem Moment war sie froh, dass sie so klein und wendig war, denn selbst für sie, war es schon fast zu eng und sie hoffte, dass sie nirgendwo stecken bleiben würde.
Leise, jedoch zügig krabbelte sie durch den schmalen Schacht und in ihrem inneren Auge ging sie die Karte durch, wo sie wieder herausspringen musste, um den Ausgang zu erreichen. Viele Luftschachtkreuzungen musste sie überwinden und ab und zu musste sie stark überlegen, ob sie wirklich die richtige Abbiegung genommen hatte. An manchen Stellen musste sie über ein Gitter krabbeln, welches als Ausgang dienen konnte und zur Lüftung einiger Flure, Bäder und Zimmer. An diesen stellen beeilte sich Ari?a besonders, denn sie hatte Angst, dass Shim?rar bereits etwas gemerkt hatte und sie bei jedem Gitter, wo sie kurz sichtbar wurde, herunterziehen würde.
Ihr Puls war unheimlich hoch und ihr Atem kam Stoßweise. Selbst beim krabbeln, zitterten ihre Arme, auf denen sie sich abstützte und ihre Hände waren schweißig und rutschten leicht auf dem Metall der Schächte. In den Schächten roch es sehr nach Staub und verbrauchter Luft und Ari?a musste sich mehrmals zurückhalten, um nicht lautstark zu niesen oder zu husten.
Schließlich erreichte sie den Flur, den sie erreichten wollte. Langsam und leise öffnete sie das Gitter und sprang heraus. Viele Leute sahen sie merkwürdig an, doch Shim?rar war nicht in der Nähe und niemand griff sie an. Dies war ein gutes Zeichen, sodass der Twi?lek anscheinend noch nichts mitbekommen hatte. Das Mädchen rannte nun los und erreichte schon nach wenigen Sekunden den Ausgang und stolperte die Rampe herunter. Die Sonne schien grell und der Raumhafen war sehr klein. Neben ihrem Schiff stand eine anderes kleines Schiff, was jedoch gerade abhob. Ari?a fluchte leise, da sie vorgehabt hatte, sich auf eines der anderen Schiffe zu verstecken, doch es konnte nicht alles nach Wunsch verlaufen.
Leider war der Raumhafen ansonsten sehr leer, sodass dem Mädchen nichts anderes übrig blieb, als in den Dschungel vor ihrer Nase zu rennen in der Hoffnung sich irgendwie verstecken zu können.
Mit einer enormen Geschwindigkeit verschwand Ari?a im Dschungel und sprang über das Gestrüpp, welches ihr den Weg erschwerte. Zum Glück schienen in dem Dschungel keine großartigen Tiere zu leben, denn sie sah nur Insekten und kleinere Echsen, die vor ihr wegrannten. Ari?a schlug mehrere Harken, in der Hoffnung, dass Shim?rar ihre Fluchtroute nicht verfolgen konnte.
Schließlich kletterte sie auf einen Baum, jedoch nicht zu hoch, dass Shim?rar sie sehen konnte, sondern nur auf halber Höhe, sodass sie einen Überblick hatte, was es in der nähren Umgebung gab. Weiter hinten sah sie Berge und einen kleinen Ort. Vielleicht konnte sie sich dort irgendwo verstecken. Zügig kletterte Ari?a wieder von dem Baum und landete weich auf dem moosigen Boden. Sie war froh, so oft als Kind auf Bäume geklettert zu sein mit den Wookiekindern, denn sonst hätte sie nicht gesehen, in welche Richtung es günstig war zu rennen.
Immer weiter rannte sie und sie war sich mittlerweile sicher, dass spätestens jetzt Shim?rar mitbekommen haben musste, dass das sie die Flucht ergriffen hatte. Ob er wusste, wohin sie gelaufen war?
Schließlich entschied Ari?a wieder auf einen Baum zu klettern, jedoch nur auf halber Höhe, damit sie nicht entdeckt werden konnte und schwang sie elegant von Baum zu Baum, sodass sich ihre Spur auf dem Boden verlor. Nach vielen Minuten landete sie wieder auf dem Boden und rannte weiter. Ihre Glieder schmerzten bereits und ihre Atem war so schnell, sodass es ihr schon wehtat in der Lunge.
Ari?a wusste nicht, wie lange sie nun schon durch den Dschungel stürmte und sah nicht nach hinten. Sie rannte immer weiter und hoffte, dass Shim?rar sie nicht finden würde. Viele male war sie immer wieder auf Bäume geklettert, um ihre Spur zu verwischen und schließlich erreichte sie eine Klippe, die sich über eine riesige Länge erstreckte. Schlitternd kam sie zum stehen und fiel beinahe in die Schlucht. Einige kleine Steine lösten sich und fielen 12 Meter in die Tiefe und schließlich in den reißenden Fluss.
Keuchend sah Ari?a nach unten. Weit und breit gab es keine Möglichkeit die andere Uferseite zu erreichen, die sich 12 Meter unten befand, hinter dem reißenden Fluss. Es gab keinen anderen Ausweg, als zu springen, denn zurück konnte sie nicht mehr.
Durch ihre Angst und Verzweiflung sprang sie schließlich und fiel zum Glück kerzengerade ins Wasser. Dabei hatte sie ihre Augen geschlossen und tauchte tief unter in das eiskalte Wasser und berührte mit ihren Füßen leicht den Grund und brauchte ewig, um wieder aufzutauchen. Die Strömung riss sie mit und das junge Mädchen schluckte Unmengen an Wasser und versuchte ans Ufer zu schwimmen, doch die Strömung war zu stark, sodass sie keinen halt fand und immer weiter getrieben wurde. Sie bereute es bereits gesprungen zu sein, denn sie hatte nun Angst zu ertrinken. Eigentlich war sie eine gute Schwimmerin, doch die Strömung war einfach zu heftig.
Weiter hinten sah sie, dass sie geradewegs auf einen Wasserfall zuschoss und Ari?a versuchte krampfhaft ans Ufer zu schwimmen, doch es wollte ihr nicht gelingen. Viele große Steine kamen auf sie zu und das Mädchen musste aufpassen, nicht an ihnen zu zerschellen. Schließlich stellte sie mit Entsetzen fest, dass sie dem Wasserfall nicht entfliehen konnte und fiel schreiend nochmal 6 Meter in die Tiefe und hatte auch diesmal Glück im Unglück, nirgendwo aufgeschlagen zu sein.
Die Strömung hatte abgenommen und war nun nur noch halb so schnell. Der Fluss war nun schmaler, dennoch war kein Ende in Sicht. Ari?a spuckte Unmengen an Wasser und verschluckte sich daran und schaffte es, sich auf ein herumschwimmendes Brett zu ziehen, wo sie erschöpft und völlig nass liegen blieb und sich mit der Strömung tragen ließ.
Thyferra ? irgendwo im Dschungel bei einem langen Fluss, in der Nähe des Wasserfalls- Ari?a