Thyferra (Polith-System)

~ Polith-System ~ Thyferra ~ Dschungel ~ Außerhalb der Yacht "Eulysia" ~ Clove in der Medistation; Tenia und Akani im Trainingsraum; Michael und Steven auf M.s Zimmer, Crew auf Schiff ~

Michael klang nicht wirklich überzeugend, als er auf die Frage seines Meisters mit einem unmotivierten "Alles Okay." antwortete. Steven musste nicht einmal die Macht anwenden, um zu bemerken, dass eben doch nicht 'alles okay' war.
Allein schon der Besuch, der dem Padawan ein wenig ungeniert, anfasste und ihm so die Waffe vom Gürtel riss, bot genug Stoff um den ganzen Abend über das weitere Vorgehen nachzudenken.

Steven setzte sich an den Rand des Bettes gegenüber von Michael, der immer noch im Lotossitz auf dem Boden verweilte. Bei diesem Anblick überlegte der Ritter wie oft und wie lange er schon in dieser Position verbracht hatte. Allein schon in seiner Zeit als Padawan fand er in diesem Sitz eine kostbare Quelle der Kraft.
Doch auch negative und unschöne Gedanken verband er mit der Meditation. Visionen und Träume, die ein düsteres Bild der Zukunft malten, hatte der Ritter oft am Anfang seiner Schülerzeit erlebt. Mittlerweile waren sie fort und vermutlich nur die Zweifel an seiner Berufung als Jedi-Ritter der Neuen Republik. Sein Vater, seine Heimat, seine Freunde, die Rache für seine Mutter.. viel zu viele Emotionen und Gedanken die so gar nicht die eines Jedi waren, schwirrten damals durch seinen Kopf.
Doch Steven nahm sich jetzt nicht raus aus der ganzen Sache. Obwohl der Jedi-Ritter nun weitaus reflektierter war und wusste, dass diese Gedanken im Grunde genommen falsch waren, hatte auch er sie immer wieder. Doch hatte er nicht eben noch mit Akani darüber geredet, dass "das Falsche" oftmals eine Sache des eigenen Standpunktes war!?

"Du warst unaufmerksam, das stimmt."

wies der Ritter seinen Schüler mit ruhiger Stimme zurecht und wischte nebenbei die Falten aus dem Lacken. Michael hatte wie jeder andere auf dem Schiff nur das Beste des Besten und so war auch die Bettwäsche aus den feinsten cirresischen Stoffen.

"Aber jedem von uns wäre es in dieser Situation so ergangen. Cloves Dreistigkeit war ihr, wortwörtlich, entwaffnender Vorteil.."
einen wirklichen Vorwurf konnte Steven seinem Padawan nicht machen. Clove handelte in dieser Situation wirklich unvorhersehbar. Es hätte auch anders laufen können und Michael hätte im Affekt die Hand oder den gesamten Arm der Teenagerin abgeschlagen. Da war doch das andere Ergebnis weitaus unkomplizierter.. und für alle wohl angenehmer.

"Ich fühle es auch..." , stimme der Ritter seinem Padawan zu. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr, dass hatte der Baron gleich gemerkt, als sie aus dem Busch auf sie zu getreten war. Jedenfalls hatte er es gemerkt, als seine Jedi-Sinne langsam zurück kamen. Doch was genau sie war, würde und musste sich schon bald klären lassen, "Tenia hat sie vorhin verhört und wird uns vermutlich aufklären können. Genauso wird sie uns auch den Grund nennen können, wieso wir hier sind."

Steven hätte seinem Padawan gerne eine ausführlichere Antwort gegeben, aber das konnte er nicht. Nicht weil er nicht wollte, sondern, so ungern er sich das auch eingestand, weil er es nicht wusste. Tenia hatte die beiden hergerufen für eine "wichtige Mission". Weitere Informationen wurden aufgrund des nicht abhörsicheren Comverkehrs nicht ausgetauscht. Doch Steven hatte da schon eine Ahnung, ganz besonders weil er Thyferra vom Namen her kannte.


"Ich vermute allerdings, dass es etwas mit Bacta zu tun hat. Und wenn es damit zu tun hat.."

Steven stockte kurz um zu überlegen, ob er das Gedachte aussprach. Der Krieg war offiziell vorbei, große Mengen Bacta wurden nicht mehr für die Schlachtfelder, sondern nur noch für die Krankenhäuser benötigt. Und natürlich für eine ganz neue Bedrohung.

"Du hast schon von diesem Virus gehört, das sich auf Coruscant ausbreitet? Soweit ich weiß, hilft nichts so wirklich dagegen und Bacta lindert nur die Schmerzen. Vielleicht liege ich auch falsch, aber ich würde mein Lichtschwert darauf verwetten, dass es irgendetwas mit dieser Seuche zu tun hat. Vielleicht sind wir auf der Suche nach einem noch höher konzentrieren Bactalieferanten?"
Doch diese Frage würde vermutlich nur Tenia klären können. Sie hatte die Mission angenommen, leitete diese und besaß alle wichtigen Informationen über das Wann, Wo und Wie.
Steven lehnte sich etwas zurück und stützte sich mit den Armen auf dem Bett auf.

"Wir warten."
erklärte er seinem Padawan mit einem lauten seufzen und ließ sich währenddessen rücklings auf die Bettdecke fallen.

"Hast du Akani schon besser kennengelernt?"


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[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Stadtzentrum | Regierungsviertel | Gouverneurspalast |Büro des Governor :||: Horatio Kraym, Lieutenant Governor Cain, Premier Dimodan, Junior Agent Nire und das einfache „Fußvolk“ (bestehend aus Sekretären und Protokollanten) :]

Nachdem sich der „Herr über Thyferra“ selbst einen erstklassigen Bourbon eingeschenkt hatte, griff auch dessen Premierminister recht beherzt zu Flasche und Glas, bevor er sich anschließend sogleich in einen nahen Formsessel fallen ließ. Für ihn, der bis dato bloß Lokalpolitik betrieben hatte, schien der bisherige Tag anstrengend gewesen zu sein. Sogar ein flüchtiger Seufzer war von seiner Seite zu hören als er gerade zum Nippen ansetzte. Jedoch achtete keiner der anderen Anwesenden – darunter Persönlichkeiten wie die stellvertretende Statthalterin oder der Kontaktmann zum Geheimdienst des Galaktischen Imperiums – auf den sitzenden Llewas Dimodan. Nein, in diesem Augenblick zog der schweigsame Governor viel mehr komplett allein die ganze Aufmerksamkeit auf sich. Nachdenklich – und zudem ungewohnt leger – hatte er sich gegen den massiven Schreibtisch gelehnt, starrte das Glas mit dem bernsteinfarbenen Inhalt an und hing für einen kurzen Moment den eigenen Gedanken nach.

„Miss Cain, ich wünsche, dass Sie nachher das genaue Instruieren unserer Unterhändler vornehmen“, wies Horatio mit ernster Stimme an und nippte dann kurz an seinem Drink. Sein Blick ruhte dabei aber weiterhin auf der schlanken, blassen Bakuranerin. „Entwerfen Sie mit denen ein Konzept, dass hauptsächlich auf dem Quotierungsgedanken beruht. Je weniger 'freier Handel' enthalten ist, desto besser. Soll die Fraktion, die sich möglicherweise um Larbec scharen wird, ruhig ein bisschen mehr zum Feilschen angehalten werden...“

Dass sie seine grob gehaltene Anweisung verstanden hatte, zeigte die junge Lieutenant Governor an, indem sie kurz nickte. Da sie laut der Hierarchie dem Adligen direkt unterstellt war, hatte sie zwar genau genommen gar keine Wahl und würde die mit Sicherheit anfallenden Überstunden wohl oder übel ableisten müssen, aber auf der anderen Seite bot sich für sie im selben Moment tatsächlich die Gelegenheit sich erneut zu profilieren. In der Beratung mit den imperialen Unterhändlern konnte sie mühelos ihre Gedanken säen, pflegen und aufgehen lassen. Besaß man ein helles Köpfchen, mochte man auf diese Weise den Nachverhandlungen sehr deutlich den eigenen Stempel aufdrücken können – und genau aus diesem Grund glaubte Horatio auch bei seiner Stellvertreterin ein recht zufriedenes Lächeln erspäht zu haben. Sie schien ihre Möglichkeiten zu kennen. Für ihn stellte sich deshalb nun bloß noch die Frage, ob sie eher auf seiner Seite war oder doch die Gegenseite unterstützte.

Insbesondere das einfache Personal, bestehend aus Protokollanten und Sekretären, die während der ganzen Zeit der Gespräche anwesend gewesen waren, konnten nun bei der einberufenen Nachschau mit ihren Mitschriften auftrumpfen. Noch einmal ließ man kurz diverse Vorschläge und Sichtweisen Revue passieren, sprach die recht verdächtige Haltung der Handelsföderation an und überlegte sich zudem noch mögliche Szenarien wie die Nachverhandlungen in den nächsten Tagen weiter ablaufen könnten. Würden die Rebellen mit dem Imperium paktieren? Oder musste man womöglich eher die kleineren Parteien aufwerten? Ja, in diesem Moment lagen anscheinend unzählige Wege vor ihnen und je nachdem wie man das Szenario letztendlich wählte, mehrte sich der imperiale Einfluss zum Schluss mal mehr, mal weniger stark. Weil sie das Druckmittel, das Bacta, allein in der Hand hielten, konnten sie auf diplomatischer Ebene nicht verlieren – so das zufriedenstellende Fazit. Die anderen Parteien hatten sich – trotz oder gerade wegen geschlossenem Frieden – mit ihnen zu arrangieren.

Um nicht allzu sehr von störenden Dingen wie Hunger abgelenkt zu werden, brachte Vosca Kassal, der Butler des Governor, zwischendurch höchstpersönlich eine kleinere Mahlzeit ins Büro. Bloß in diesem flüchtigen Augenblick, als man sich mit einem schlichten Sandwich stärkte, schien jeder der Anwesenden zu schweigen. Obwohl in der Gesellschaft höchstwahrscheinlich ein anderer Eindruck vorherrschte, konnte Politik eine kräftezehrende, nervenaufreibende Sache sein. Schweigend nippte Horatio während der Bisse hin und wieder an seinem Drink. Seit dem Beginn der Nachbesprechung hatte sich der eingeschenkte Bourbon allmählich reduziert. Eigentlich bedeckte die bernsteinfarbene Flüssigkeit, die dank ausgezeichneter Qualität recht teuer war, nur noch um wenige Millimeter dick den Boden des schmucklosen Tumbler. Nach der kurzen Mahlzeit erörterte man weiter die nächsten Optionen – nur kurz unterbrochen durch die Sekretärin, die ankündigte, dass Senator Vilnok Moor um ein kurzfristiges Vieraugengespräch mit dem Governor noch an diesem Abend bat. Schon malte sich der eine oder andere Anwesende bei dieser Ankündigung (insgeheim oder offen) aus, dass der Chevin-Bulle mit einem verlockenden Angebot aufwarten würde. Insbesondere der Premierminister, der schon leicht angetrunken war, verfiel bei diesem Gedanken rasch ins Schwärmen.


„Mir fällt noch eine Sache ein...“, sagte der planetare Verwalter als man die Nachbesprechung schon für Beendet erklärt hatte. „Mister Nire, ich hatte es bis jetzt zwar noch nicht ausdrücklich erwähnt, aber nach meinem bisherigen Empfinden halte ich eine leichte Observation von Miss Luura Dofine für angebracht. Der Ehrgeiz der Handelsföderation – oder besser: deren Profitgier – darf auf keinen Fall die Interessen des Galaktischen Imperiums gefährden.“ Streng blickte der Adlige den blassen, zwielichtigen Fastmenschen an. „Ich mag zwar nicht die Macht haben, die Seine Majestät hat, aber auch mein Arm reicht weit, um Cato Neimoidia gefährlich zu werden...“

Rhan Nire lächelte schief. „Ich verstehe, Sir. Selbstverständlich wird die Dame auf der Stelle ihren 'Schatten' bekommen – seien Sie unbesorgt...“

Der Governor nickte. Im Gegensatz zu Rhenya Aldine, die während der Friedensverhandlungen auf Umbara in der Hackordnung über ihm gestanden hatte, besaß die geschäftstüchtige Neimoidianerin solch einen Schutz nicht. Mochte sich der Handelskonzern in den letzten Monaten und Jahren auch noch so sehr restauriert haben, den Makel, den man sich durch die aktive Teilnahme am imperialen Bürgerkrieg zugezogen hatte, hatte man trotz allem noch nicht loswerden können. Institutionen wie das Imperiale Sicherheitsbüro, die eine groß Macht innerhalb des Regimes besaßen, lauerten äußerst geduldig auf einen Fehlertritt dieser riesigen Unternehmung. Obwohl Horatio, in seiner Position als planetarer Verwalter, also selbst keine so gewaltige Einflussnahme besaß, war er sich beileibe nicht zu schade dafür, sich schmutzig zu machen. Sollte eine „Erpressung“ nicht glücken, würde er ohne Zögern Luura Dofine – und deren Vorgesetzte – an das Sicherheitsbüro verraten. Sollten sich ruhig deren Bluthunde um diese gierigen Zuträger kümmern.

Bevor der Chevin-Bulle wenige Minuten später selbstbewusst in das recht geräumige Büro stapfte, hatte Horatio noch erspähen können wie der Junior Agent beim Verlassen auf einmal überraschend das Gespräch zu der Lieutenant Governor suchte. Natürlich gab es verschiedene Berührungspunkte zwischen den beiden. Schon allein der Umstand, dass sie laut Organigramm seine rechte Hand war, ließ zwangsläufig zu, dass der Geheimdienst ihr ebenso Bericht erstattete wie ihm, dem amtierenden Governor, weil man sich bislang aber nicht über Aviendha Cains Loyalität sicher war, hatte er sie in dieser Sache bis dato stets zu blockieren versucht. Denn je mehr sie als Thyferras stellvertretende Statthalterin in den hiesigen Strukturen etabliert war, desto mehr Einflussnahme vor Ort hatte nicht nur sein politischer Gegner, Olan Semur, möglicherweise, sondern die Wahrscheinlichkeit, dass die durch ihn gestartete Intrige aufgedeckt werden würde, war ebenfalls größer. Misstrauen regte sich aus diesem Grund bei dem adligen Verwalter. Nein, er traute ihr noch immer nicht.

Mehr Gedanken in diese Richtung ließen die äußeren Umstände jedoch leider nicht zu. Verglichen mit den Menschen, die klein, grazil und fast schon zerbrechlich wirkten, war die nichtmenschliche Spezies der Chevin groß, laut und ziemlich massig – und schon allein aus diesem Grund zog Vilnok Moor nur durch sein Stapfen jegliche Aufmerksamkeit auf sich. Nach außen hin höflich wie immer erhob sich der Governor zur Begrüßung aus seinem Stuhl, ging auf das riesige Wesen zu und reichte ihm die Hand. Weil seit der ersten Begegnung auf Umbara – oder spätestens seit der Begrüßung auf dem Landefeld am Vortag – allerhand Stunden verstrichen waren, hatte er sich langsam, aber sicher an den ungewöhnlichen, beinah hässlichen Anblick gewöhnt. Er musste also nicht mehr ganz so viel spielen wie noch am Anfang. Der Senator schien zum Glück nicht im Sinne zu haben, Horatios Zeit irgendwie verschwenden zu wollen. Denn er richtete ziemlich schnell das Wort an ihn.

Determiniert durch die eigene Natur hatte seine Stimme selbst im jetzigen Augenblick, wo sie bloß zu zweit in dem Büro waren, einen Hang zum Dröhnen als er sagte:
„Verehrter Governor Kraym, es freut mich sehr, dass Sie so kurzfristig noch Zeit für mich finden können. Ich verspreche Ihnen, dass Sie sie nicht verschwenden: Es geht um eine überaus wichtige Angelegenheit. Und um eine vertrauliche.“ Eine wunderliche Apparatur kam auf einmal aus einer seiner Tasche zum Vorschein. Nichts Gefährliches.Ihre Sicherheitskräfte haben das Gerät genau untersucht, bevor sie mich damit zu Ihnen vorgelassen haben. Es handelt sich um eine kleine technische Spielerei von meiner Heimatwelt: Einen Störsender, der jede Art von Abhörversuch überaus wirkungsvoll bekämpft. Wie gesagt, was wir zu besprechen haben, ist vertraulich. Ich weiß natürlich nicht, wie sicher Sie sich der Privatsphäre in Ihrem Büro sind. Aber falls Sie das Bedürfnis haben, schalten Sie es gerne jederzeit ein. … Es geht um Alaine Aren...“

Für eine flüchtige Sekunde konnte man die Überraschung in seinem Gesicht sehen. Keine Spur von der Gefasstheit, die für ihn sonst so üblich war. Ja, Vilnok Moor hatte ihn mit diesem Namen einen gefährlichen Stich versetzt – das war in diesem Moment zweifelsohne ersichtlich. Seitdem man ihn von der entdeckten Anfrage aus der Delegation der Rebellen in Kenntnis gesetzt hatte, hatte er sich innerlich natürlich schon für solch ein Gespräch gewappnet. Jedoch hatte er – warum auch immer – angenommen, dass diese „delikate“ Angelegenheit nicht schon am ersten Tag zur Sprache kommen würde. War er naiv gewesen? Hätte er mehr mit der Verschlagenheit der Rebellen rechnen müssen? Langsam wanderte sein Blick von dem Chevin zu dem kleinen Gerät auf seinem Tisch. Ausweichen konnte er nicht mehr, da sich sein Gegenüber niemals auf ein Vertagen einlassen würde. Nein, hier und jetzt würde er sich der Sache stellen müssen. Behutsam nahm er es in die Hand, schaltete es ein und ließ den Blick erneut zu Moor springen.

„Sprechen Sie...“

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Occ: Großes Sorry, ich habe Cloves Post die ganze Zeit übersehen

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Die Kampfsituation war längst nicht die einzige, die Tenia ständig durch den Kopf ging, doch es stand fest, dass sie Akani von all den anderen Dingen nichts sagen würde. Stattdessen nickte sie mit einem betroffenen Lächeln. Und so gut gemeint wie Akanis Worte waren, wie gut sie in jeder anderen Situation auch zutreffen mochten, in Hinblick auf alles andere… In Hinblick auf alles andere konnte Tenia nicht einfach über vermeintliche Fehler hinwegsehen. Es sei denn, sie wollte auf direktem Wege zur Sith werden und das wollte die Nullianerin sicher nicht. Natürlich war sie auch eine Person, doch wenn sie ihre Schwächen nicht anerkannte und wenn sie nicht endlich darüber sprach und sich Hilfe holte, würden diese Schwächen sie irgendwann besiegen und genau das aus ihr machen, was sie nicht werden wollte.

„Trotz allem gibt es Dinge, über denen ein Jedi stehen muss, Akani“,

musste Tenia demnach einwerfen, sah es sogar als ihre Pflicht.

„Im Laufe der Zeit machen wir Fehler, die wir bereuen und wir sind natürlich nur Personen. Aber wenn wir nicht auf unsere Gedanken achten, werden sie uns bestimmen und wenn unsere Gedanken uns bestimmen, formen sie unsere Persönlichkeit. Ein Gedanke ist einfacher abzustreifen, als ein schlechter Charakter.“

Als der Chiss sich nehezu entschuldigte, winkte Tenia ab.

„Ich werde dir sicher nicht verbieten, deine Meinung zu sagen. Das ist schon in Ordnung.“

Tenia sah hierin keine Rollenumkehr, schließlich hatte sie sich bei Akani nicht ausgeweint, sondern lediglich einen Fehler zugegeben. Sicher war es nicht verkehrt, vor seinem Schüler nicht den unantastbaren Meister zu mimen. Zumindest hatte Tenia nicht zuletzt auch durch Rosita gelernt, dass das Einsehen von Fehler ein guter und wichtiger Schritt war und wenn Akani erkannte, dass Tenia nicht die perfekte spielte, war dies ihrem Meister-Schüler Verhältnis vielleicht sogar zuträglich.

„Vertrauen ist das falsche Wort. Ich habe mehr Verständnis für sie, als vorher.“

Doch näheres dazu, besprachen sie wohl besser, wenn sie wieder alle beisammen waren.
Zurück bei Clove ging es schlussendlich ohnehin erst einmal um etwas anderes.
Für die Nullianerin war deutlich spürbar, dass sich beide anstrengten, was sie sehr begrüßte. Tenia ließ beiden Zeit und schließlich deuteten beide leise an, bereit zu sein. Kurz überlegte sie, ob es klüger war, zuerst Clove, oder zuerst Akani anzugreifen. Clove hatte länger Zeit gehabt, sich zu wappnen und so erschien es nur fair, wenn sie mit ihr begann.
So sammelte Tenia ihre Kräfte und stoppte, ehe sie begann. Sollte sie behutsam oder aggressiv vorgehen? ES war sicher nicht vorsichtig gewesen und ein vorsichtiges vorantasten hatte keinen Effekt. Allerdings gefiel Tenia der Gedanke, gewaltsam in die Gedanken Cloves oder Akanis einzudringen, ganz und gar nicht. Auf der anderen Seite aber ging es ihr nicht darum, etwas zu lesen, sondern nur einzudringen. Sicher würde sie nichts weiter tun als das. Ein Eindringen und Vorantasten, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und so war Tenias Eingriff alles andere als behutsam, als sie damit begann, nicht nur nach Cloves Verstand zu tasten, sondern zu greifen. Binnen Sekunden stieß sie auf den ersten, natürlichen Widerstand, der sie, hätte sie sich nicht festgehalten, zurückgeschleudert hätte. Doch Tenia hatte von diesem Reflex gelesen. Ein Eindringen in das Bewusstsein eines Machtbegabten funktionierte nicht ohne diesen Reflex der Abwehr. Das, was Clove nicht bewusst steuerte, war schon stark genug und so intensivierte Tenia ihren Griff, als sie weiter vordrang und auf den nächsten, diesmal bewusst aufgebauten Widerstand stieß. Clove hatte eine stabile Mauer errichtet, die mit einem einfachen Tasten wohl nicht zu überwinden gewesen wäre. Doch Tenia gab sich nicht mit einem vorsichtigen Angriff zufrieden. Sie fokussierte sich, suchte nach einem Schwachpunkt und als dieser klar und deutlich vor ihren Augen erschien, quasi winzige Risse in der Mauer preisgab, stieß Tenia unbarmherzig zu. Doch mit derselben Energie, mit der sie zustieß, wurde mit einem Mal auch sie angegriffen und es fühlte sich an, als würden sich eiserne Nägel in direkt und völlig ungeschützt in ihren Geist bohren. Schmerzverzerrt riss Tenia die Augen auf, die sie in ihrer Konzentration geschlossen hatte und brach ihren Angriff ab. Was hatte Clove getan? Sekunden sammelte Tenia sich, zog nun auch ihr eigenes Schutzschild in die Höhe. Jetzt war sie vorgewarnt. Und als Tenia erneut zustieß, war ihr Angriff stark genug, um Cloves Gegenangriff zu absorbieren und die erste, dichte Mauer leicht hinter sich zu lassen.


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Occ: @Clove Tenia wird keine Gedanken oder ähnliches lesen, wenn der „Angriff“ gelingt. Bitte nicht vergessen, dass ihr postingmäßig nicht viele Beiträge zum Meisterrang fehlen^^
 
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Nachdem er seine Überraschung überwunden hatte, griff Horatio Kraym nach dem Störsender und aktivierte ihn. Diese kleine Handlung beinhaltete für Vilnok Moor eine ganze Fülle von Informationen! Zunächst einmal die, dass der Governor sich im Klaren darüber war, dass es sich um ein sensibles Thema handelte; vermutlich ahnte er schon, was gleich auf ihn zukam. Zweitens, dass er seinem eigenen Büro nicht weit genug traute, um sicher zu sein, dass sie hier auch ohne dieses Hilfsmittel ungestört würden sprechen können. Drittens, dass er nicht gewillt war, den Geheimdienst, seine Vorgesetzten (oder wer auch immer ihn eventuell abhörte) an dem Gespräch teilhaben zu lassen. Er war offenbar daran interessiert, die Angelegenheit unter vier Augen zu klären. Das ließ Rückschlüsse darauf zu, wie persönlich involviert er in die Angelegenheit um Aren war. Und dass er gewillt war, die Sache nicht aufzubauschen, sondern unter den Teppich zu kehren.

»Sprechen Sie...« forderte der Mensch seinen Besucher auf.

Das ließ Moor sich nicht zweimal sagen. Er hatte sich das, was er sagen wollte, auf dem Weg hierher schon ungefähr zurechtgelegt und da er nun weitgehend sicher sein konnte, dass es keine Mithörer und keine Aufzeichnungen seiner Worte geben würde, kam ohne weitere Umschweife zur Sache.


»Sie haben uns eine Sith untergejubelt«, warf er dem Governor an den Kopf. »Ohne Vorankündigung, ohne offizielle Verlautbarung - getarnt als Beraterin des Vertreters von Viraxo Industries. Ich dachte mir gleich, dass etwas an ihr nicht stimmen kann, und offensichtlich hat dieser Eindruck mich nicht getäuscht. Auf Umbara waren auch Sith dabei, doch das war abgesprochen und wurde durch Teilnehmer des Jedi-Ordens kompensiert. In diesem Fall jedoch wurde die Neue Republik ganz klar hintergangen. Sie haben unseren Vertrauensvorschuss ausgenutzt. Ich bin nicht erfreut darüber, dass bei Verhandlungen dieser Art jemand in der Runde sitzt, der in der Lage ist, die Gedanken anderer Leute zu lesen oder sie sogar zu manipulieren. Und ich kann mir vorstellen, was der Senat dazu sagen wird, wenn er davon erfährt. Durch dieses falsche Spiel - und seine, wie ich hinzufügen muss, ziemlich dilettantische Ausführung, die ich von einem Mann Ihres Kalibers nicht erwartet hätte - droht die Konferenz zu scheitern, bevor sie richtig begonnen hat.

Sie könnten jetzt einwenden, dass das vor allem der Schaden der Neuen Republik wäre, und ich könnte nicht widersprechen. Das Imperium ist nicht auf den Bacta-Handel mit der Republik angewiesen, für uns hängt viel mehr davon ab. Aber soweit ich weiß, nutzt Ihr Reich diese Veranstaltung zu Propagandazwecken und hat dem Volk bereits optimistisch verlautbaren lassen, wie wichtig die Konferenz ist... Und das ist sie auch für Sie, nicht wahr? Sie sind politisch verantwortlich für das Gelingen. Ihr guter Name hängt davon ab, wie die Veranstaltung verläuft, und wenn sie scheitert, wäre das ein harter Schlag für Ihre Karriere. Vielleicht sogar das endgültige Aus. Und dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob Sie selbst diese plumpe Täuschung in die Wege geleitet haben oder selbst nur eine Figur auf dem Spielbrett sind. Ich behaupte nicht, das imperiale System in Gänze zu verstehen, aber ich bin kein Neuling auf dem politischen Parkett, Mr. Kraym. Diese Sache kann ein böses Ende für Sie nehmen - ich hingegen bin fein raus, denn ich kann jeden Misserfolg nun auf die offensichtliche Unaufrichtigkeit des Imperiums schieben. Meine Karriere bleibt unversehrt.«

Es gab in dem Büro keinen Sessel, in den er sich nun genüsslich hätte zurücklehnen können, um seinem Gefühl der Überlegenheit Ausdruck zu verleihen. So blieb er also stehen. Doch er verzog sein riesiges Maul zu einem breiten, selbstsicheren Lächeln und ließ seine pflastersteingroßen Zähne schimmern. Er fuhr fort:

»Bisher bin ich der einzige, der von der delikaten Angelegenheit weiß. Ich habe weder zu den anderen Mitgliedern meiner Delegation davon gesprochen noch den Senat informiert. Das heißt, bisher hat die Sache noch überhaupt keine negativen Folgen. Keine Verzögerungen, keine Protestnoten, keine Entsendung von Jedi. Alles läuft wie geplant. Ich frage mich: Wie wichtig ist es Ihnen, dass das so bleibt?«

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Das Mädchen saß aufrecht auf der Liege und wartete....jedoch nicht allzu lange....
Es ging also los. Wie eine Flutwelle knallte der erste Angriff gegen die Mauer. Es war kein subtiler kommandoartiger Angriff, auf den Clove spekuliert hatte. Es wäre ihre Art gewesen, in ein System einzudringen. Es war ein stoßkräftiger Angriff!
Gut, es fühlte sich dem Angriff von ES nicht unähnlich an. Das sollte wohl auch so sein.
Auch wenn dessen Angriff sich wie ein giftiges Gas verhielt. So richtig wurde Clove der Unterschied bei zwischen den Attacken bewußt, als sie mit Vorbereitung nun einen Angriff erwarten konnte. Sie spürte es, es fühlte sich unterschiedlich an, war aber an Potential vergleichbar. Es rumpelte in ihr, wie bei einem Erdbeben. Doch die Mauer hielt stand, als hätte sich vor der Mauer eine Art magnetfeldartiges Schutzschild aufgebaut.
Doch dieses Schutzfeld schwächte sich ab und es gab erste Risse in der Mauer.
Dann erfolgte an der schwächsten Stelle ein erneuter Stoß und die äußere Mauer riss auf.
Tenia drang vor und wurde von der aufgebauten Salve zurückgeschleudert. Das Mädchen konnte spüren, wie die Erschütterung die Jedi schmerzhaft zurück warf.
Für einen Sekundenbruchteil war selbst die Verteidigung der Jedi geschwächt.
Interessant...für einen Gegenangriff wäre jetzt die Chance gewesen. Das sollte man sich merken. Aber ein gleichzeitiger Ausfall bedeutete auch ein nachlassen der eigenen Abwehr. Und dieses Risiko würde Clove nicht eingehen. Aber es war sehr interessant zu beobachten. Zumal jetzt Tenia ebenfalls ihr eigenes Schutzschild hochfuhr.
Der erneute Angriff erfolgte nur wenige Sekunden später. Ein Durchatmen, mehr nicht. Die äußere Schutzmauer konnte in der kurzen Zeit nicht repariert werden. Das eigene Abwehrfeuer bremste die Jedi lediglich ab, aber konnte sie nicht stoppen.

Clove's Körper versteifte sich....man konnte ein deutliche Anspannung spüren....


Na gut, dann wollen wir mal die Strategie ändern.
Clove zog sich hinter die zweite Mauer zurück, diese hatte jedoch ein Tor, dass sie hinter sich nicht schloss. Sie lies Tenia ihr folgen. Doch jetzt befanden sich beide in einem Labyrinth von Gängen und Treppen.
Es waren düstere Räume, der Boden absorbierte jegliches Licht. Man konnte nur ahnen, wie sich der Weg vor einem ausbreitete.
Vor Tenia stellte sich ein kleines Mädchen auf, dessen lange Haare das Gesicht fast vollständig bedeckten.
"Lass uns ein Spiel spielen." flüsterte dieses Mädchen mit einer eiskalten geisterhaften Stimme.
Sie schwebte auf Tenia zu, als würden ihre Füße den Boden nicht berühren und nur eine handbreit vor Tenia's Erscheinung verpuffte dieses "Mädchen" zu einer Rauchwolke die durch die Gänge gesogen wurde.
In einiger Entfernung baute sich die dunkle Figur wieder auf und wartete, bis sich Tenia ihr wieder ausreichend genährt hatte.
"Du willst mein inneres sehen? Ich zeige es dir..." flüsterte diese Erscheinung und vor Tenia's geistigen Augen bauten sich düstere Gemälde auf, die halb durchscheinend wirkten, ähnlich Hologrammen, aber merkwürdig gemalt und mit blassen Farben ausgefüllt waren.
Man sah als erstes fünf Männer, bieder angezogen, jedoch mit einem verzerrt dämonischen Gesichtsausdruck und lustvoll stöhnenden Gekicher. Sie setzten alle zum Sprung an und man brauchte keine Fantasie um zu erahnen, dass diese "netten Onkels" sich auf einen stürzen wollten. Doch sie verpufften im allerletzten Moment unter den grauseligsten Schmerzensschreien, die man sich vorstellen konnte.

Als nächstes sah man, wie etwas nicht näher erkennbares Jagd auf eine Gruppe Männer machte und diese durch ein Schiffskorridor um ihr Leben rannten. Die Schritte ihrer Stiefel hallten über den metallernen Boden und obwohl man ihre Panik sehen konnte, sagte ein unbestimmtes Gefühl, dass jeder von ihnen es verdient hatte. Das Bild wurde immer für einen Moment schwarz, als diese ein äußerst unangenehmes Ende ereilte, jedoch konnte man den Geräuschen nach sehr gut erfassen, wie sie ihr Leben aushauchten.
Am Ende sah man einen unrasierten kahlköpfigen Mann, dessen Schlägervisage sofort den Hauptpreis für den Unsympathen des Jahres bekommen hätte. Er war groß, muskulös und dennoch fett und er machte sich über ein Mädchen her und prügelte diese durch das dreckige Loch. Ihr verzweifeltes Flehen, kaum verständlich dahingenuschelt, weil ihr Unterkiefer gebrochen war, stachelte ihn zu noch mehr Schlägen an, bis schließlich das blutige Bündel in eine Ecke geschleudert wurde und dort in einer unnatürlich verdrehten Position liegen blieb. In dem kaum mehr erkennbaren Gesicht starrten einen zwei schreckgeweitete tote Augen an.
Doch bevor der Schläger sich noch schändlich über das Mädchen her machen konnte, packte der unbekannte Jäger den Mann und das Bild wurde gänzlich schwarz, nur ein trockenes Knacken von Knochen war zu hören.
Dann wirbelte alles durcheinander und Tenia stand zusammen mit dem kleinen Mädchen, dessen Gesicht man nicht erkennen konnte wieder draußen vor der zweiten Mauer.
Das Mädchen hob die rechte Hand streckte den Zeigefinger hoch und schüttelte diesen langsam, als würde sie ausdrücke wollen, bis hier hin und nicht weiter. Sie sagte nichts und diese Stille war drückender als die gänsehautauslösende Stimme von vorhin. Obwohl man nichts durch den Vorhang an Haaren sehen konnte, konnte man einen eiskalten Blick spüren...Schließlich hob sie den Kopf und man konnte durch die langen Haarsträhnen, die teilweise zur Seite fielen, nur zwei Augen erkennen. Es war der gleiche tote Blick, wie bei dem Mädchen vorher in der letzten Szene und diese Augen starrten der Jedi in die Augen....

Clove öffnete in diesem Moment langsam ihr vormals geschlossenen Augenlider und starrten Tenia in der Medistation mit dem gleichen maschinenhaften harten Blick an. Ihr Gesicht war undeutbar ausdruckslos und wirkte steinhart.
Wer die Szene von außen betrachtete, dem mochte es leicht frösteln. Es schien auch, als wäre der Raum einen Tick kälter geworden.
Dazu passte auch, dass Clove auf dieser Liege saß und das weiße Laken, welches über ihren Beine und dem Unterleib lag, wie ein Leichentuch aussah und als hätte sie sich eben von einer Bahre aufgerichtet.

Polith-System - Thyferra - Dschungel - An Bord der "Eulysia" - Clove, Tenia, Akani ( in der Medistation) , Steven, Michael - draußen: ES
 
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Was auch imemr Clove veranstaltete, glich mehr einem subtilen Spiel und wäre es nach Tenia gegangen, hätte sie diese Übung schlicht und ergreifend beendet. Clove baute weniger eine Mauer, als das sie mit seltsamen Psychospielen begann, die Tenia im ersten Augenblick verwirrten. Ließ Tenia sich zu Beginn vielleicht noch von den eigenartigen Bildern und den daraus resultierenden Gefühlen einlullen, änderte sie ihre Taktik. Tenia wusste, dass es sich lediglich um Trugbilder handelte und nur weil Clove ein Spiel begann, bedeutete dies längst nicht, diesem Spiel folgen zu müssen. Während Clove also vermehrt Energie aufbrachte um all das entstehen zu lassen, folgte Tenia, nicht aber, weil sie mitspielen würde, sondern weil sie begann, die Regeln zu ändern. Was Clove veranstaltete war nicht der Weg einer Jedi und eigentlich hätte Tenia abbrechen müssen. Wahrscheinlich hätte sie sich gar nicht erst auf all das einlassen sollen. Doch nun waren sie so weit und ein Abbrechen brachte nichts mehr, es war ohnehin schon zu spät. So sammelte Tenia ihre Kräfte und wartete den richtigen Moment ab, den sie gekommen sah, als Cloves Gedankenbild einen Einzug in ihre Festung quasi verbat. Tenia spürte deutlich, selbst durch ihre eigenen, geschlossenen Augen hindurch, dass nun auch Clove buchstäblich starrte und genau das war der Moment, in dem Tenia erneut eingriff, angriff. Das junge Mädchen hatte Gefühle genutzt und genau das tat Tenia auch, als sie einen Gefühlsimpuls direkt zu Clove sandte, der sie hoffentlich irritieren würde. Die Nullianerin bediente sich dabei nicht der Angst, sondern einem durch und durch positivem Gefühl, dass Clove einlullen sollte. Vermeintliche Sicherheit um effektiver vorstoßen zu können. War Tenia dem Mädchen aus Cloves Bildern eben gefolgt, ignorierte sie nun sie und jede andere Person, die vorhin sichtbar geworden war. Und als sie sicher war, den richtigen Weg gefunden zu haben, stieß Tenia erneut zu, begann erst vorsichtig um dann nach und nach, immer weniger behutsam zu werden. Ob es Clove nun gelingen würde, was Tenia stark bezweifelte, oder auch nicht, danach war die Einheit mit ihr beendet.


Polith-System - Thyferra - Dschungel - An Bord der "Eulysia" - Clove, Tenia, Akani ( in der Medistation) , Steven, Michael - draußen: ES
 
[Polith-System - Thyferra - Dschungel - An Bord der 'Eulysia'- Michaels kleines Zimmerchen - Michael und Steven; Clove, Akani und Tenia (auf der Medistation); Crew der Eulysia (An Bord; NPCs)]


Er hatte, trotz des nervigen Abonnements der Galaxy Sun, noch nichts von einem tödlichen Virus auf dem Kernplaneten gehört. Irgendwie beunruhigte es ihn, dass ihm ein Ereignis diesen Ausmaßes trotz seiner sonst zuverlässigen, wenn auch nicht neutralen, Nachrichtenquelle entgangen war. Immerhin garantierte die Sun guten Nachrichtenempfang in dreiviertel der bekannten Systeme. Hieß diese fehlende Berichterstattung, das er auch über Ereignisse in der restlichen Galaxis eben so uninformiert war? Er nahm sich vor, bei Gelegenheit ein wenig nachzuforschen, um was es sich bei dieser Seuche auf Coruscant handelte. Und ganz nebenbei wollte er auch noch das Abo der Sun kündigen. Allerdings beunruhigte es ihn schon, das Steven gesagt hatte, bei diesem Virus auf der gerade vom Imperium zurückverhandelten Welt, Bacta nur Schmerzlindernd wirken sollte. Steckte im schlimmsten Falle der ehemalige Todfeind der Republik hinter dieser Seuche?


"Nun gut, warten wir." Michael lehnte sich an eine der holzverkleideten Wände und ließ sich auf den Boden sinken.


Warten. Das war wohl eins der beiden Allheilmittel der Galaxie. Warten und aussitzen. Michael fragte sich flüchtig, ob Steven die Sache so gelassen sähe, sollte Tenia Lumiran von diesem Virus befallen werden. Seine Vermutung, dass sein Meister in diesem Fall kaum einen Stein auf dem Anderen belassen würde, traf aller Wahrscheinlichkeit nach voll ins Schwarze.


"Wenn man 'besser kennengelernt' als gemeinsame Wache für einen unerwarteten Gast bezeichnet, dann ja. Ansonsten eher nein."


Irgendwie war ihm Tenias Padawan auch etwas suspekt. Dies mochte auch daran liegen, dass Michael noch nie etwas mit den Chiss zu tun gehabt hatte, geschweige denn viel über diese humanoide Spezies wusste. Er hoffte nur, das diese spontane Verwandlung in einen lichtschwertschwingenden, halbtauben lianna'schen Pavian nicht die gesamte Spezies betraf und auch bei diesem speziellen Exemplar nur selten vorkam. Ansonsten würden ihm und Steven noch interessante Tage bevorstehen, als sie es ohnehin zu werden drohten. Allerdings nur, wenn sie für den Fall der Fälle auch ein Fluchtgefährt besäßen.


"Wir sollten mal nachschauen ob deine Crew diesen Schrotthaufen wieder flugtüchtig gemacht hat, findest du nicht?"


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[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Stadtzentrum | Regierungsviertel | Gouverneurspalast |Büro des Governor :||: Horatio Kraym und Senator Moor :]

Mit einer selbstsicheren Stimme, die schon fast einen anmaßenden Unterton hatte, schloss der feiste Chevin-Bulle Moor sein wortreiches Plädoyer: „Diese Sache kann ein böses Ende für Sie nehmen – ich hingegen bin fein raus, denn ich kann jeden Misserfolg nun auf die offensichtliche Unaufrichtigkeit des Imperiums schieben. Meine Karriere bleibt unversehrt.“

Schon jetzt, nachdem der scheußlich aussehende Nichtmensch hochnäsig seine verbale Kanonade in Horatios Büro abgefeuert hatte, bereute der Governor mehr und mehr sein bisheriges Handeln. Das Gespräch mochte zwar schon begonnen haben, aber all die „Schreckensszenarien“, die sich jetzt mit einem Mal in seinem Kopf aufbauschten, deuteten schon an in welche Richtung diese Unterhaltung am Ende wohl gehen würde. Natürlich hatte er irgendwie schon im Vorfeld angenommen, dass man, sofern man die nötigen Informationen besaß, die verdeckte Teilnahme von Lady Aren, immerhin ein ranghohes Mitglied im Orden der Sith, kritisch sehen könnte. Irgendwelche vagen Pläne hatten die Imperialen für diesen Fall auch gefasst – ganz bestimmt. Doch nun in diesem Moment, da er allein mit dem republikanischen Politiker in seinem Büro stand, schien der Adlige tatsächlich vollkommen handlungsunfähig sein. Bloß mit grimmigen Miene schien er der Erpressung begegnen zu wollen.

Obgleich ihm eigentlich die Physiognomie – und damit selbstverständlich auch die Mimik – dieser ungewöhnlichen, massigen Spezies fremd war, glaubte er bei Vilnok Moor ein Grinsen erkennen zu können als dieser fortfuhr:
„Bisher bin ich der einzige, der von der delikaten Angelegenheit weiß. Ich habe weder zu den anderen Mitgliedern meiner Delegation davon gesprochen noch den Senat informiert. Das heißt, bisher hat die Sache noch überhaupt keine negativen Folgen. Keine Verzögerungen, keine Protestnoten, keine Entsendung von Jedi. Alles läuft wie geplant. Ich frage mich: Wie wichtig ist es Ihnen, dass das so bleibt?“

Die Maskerade war mit einem Mal gefallen. Just in diesem Augenblick präsentierte der Chevin dem Menschen nämlich ungeschönt sein wahres Gesicht. Was Horatio bei der Begrüßung am vorherigen Tag auf dem Landefeld erlebt hatte, erschien in diesem Kontext plötzlich bloß noch als ein winziger Vorgeschmack. Und so sah sich der imperiale Verwalter, der sich sonst sehr gern als Dompteur der Manege bezeichnete, auf einmal von einem Tier, das er eigentlich schon gezähmt geglaubt hatte, in die Ecke gedrängt. Weil er ungern der Grund für ein jähes Ende der Friedensphase war, hatte ihn der nichtmenschliche Senator nun in der Hand. Groß waren dessen Pranken; groß war außerdem dessen Maul. 'Wie viel werde ich schlussendlich wohl zahlen müssen bis dieser Gierschlund befriedigt ist', fragte er sich als er das fremdartige Lebewesen mit kühlem Blick anstarrte. 'Hat so eine Erpressung überhaupt ein Ende?'

Ruhig stand der Politiker in dem geräumigen Büro. Jedoch konnte der Eindruck täuschen. Denn für Horatio schien er in diesem Moment eher zu lauern. Letztendlich mochte diesem tierartigen Wesen nur eine kleine, eine klitzekleine Bewegung für den Angriff reichen. Doch was konnte der Imperiale bloß dagegen tun? Wie sollte er handeln? Sollte er seinem Gegenüber möglicherweise reinen Wein einschenken? Oder war Leugnen der bessere Weg? Trotz all dieser Überlegungen mochten zwar erst ein, zwei Minuten seit Moors letzter Frage vergangen sein, aber um noch ein bisschen mehr Zeit zu schinden, ging der Governor ruhigen Schrittes zu der Kommode mit den alkoholischen Getränken, goss sich geübt etwas Whiskey in einen Tumbler und nippte kurz daran. Natürlich ruhte sein Blick längst schon wieder musternd auf dem fragwürdigen Politiker. Wahrheit oder Leugnen? – Sämtliche Gedanken kreisten in diesem Moment einzig und allein um diese Frage. Das Aroma, das sich gerade in seiner Mundhöhle ausbreitete, ignorierend setzte er zu einer Entgegnung an.


„Ja, mir ist bekannt, dass Alaine Aren eine Sith ist, gestand der Imperiale letztendlich, nachdem er die Möglichkeit, alles (vehement) abzustreiten, ausgeschlossen hatte. Obwohl er äußerlich vielleicht äußerst abgeklärt wirkten mochte, raste das Herz in seiner Brust. Der Dompteur, mit der Peitsche in der Hand, war bereit die Hoheit über die Manege zurückzugewinnen – oder wenigstens keine allzu schreckliche Inszenierung abzuliefern. „Ich traf sie einmal vor Jahren auf Anaxes – wie Ihnen Ihre Quellen sicherlich berichtet haben. Jedoch habe ich keine Ahnung welche Position sie innerhalb der Sith bekleidet. Des Weiteren spricht wohl gegen eine tiefere Verbindung zwischen ihr und mir, dass Viraxo kein imperiales Staatsunternehmen ist, sondern sie im Rahmen der eigenen Kompetenzen als Beraterin angeworben hat.“ Er musterte Moor nun noch einen Tick genauer. „Letztendlich war man sogar so unhöflich meine Behörde erst im allerletzten Moment über ihre Teilnahme zu informieren. Ein Ablehnen war zu diesem Zeitpunkt kaum noch möglich gewesen...“

Er nippte erneut an dem bernsteinfarbenen Drink. Draußen war längst die Dunkelheit über Xozhixi eingebrochen und bei dem adligen Imperialen machte sich langsam die Müdigkeit – gestärkt durch die Strapazen des langen Tages – bemerkbar. Sein Gegenüber hatte ihn in der Tat in einem überaus ungünstigen Moment erwischt. Mochte er zu einer anderen Stunde womöglich wehrhafter sein, so zehrte nun der fehlende Schlaf an ihm. Man konnte demzufolge nicht sagen, dass er wirklich auf der Höhe seiner Fähigkeiten war. Doch Horatio hielt tapfer stand. Knickte er an dieser Stelle zu sehr ein, hatten die Rebellen am Ende einen zu großen Vorteil. Hardliner, die zuhauf in den höheren Ebenen saßen, würden in Myriaden Einzelteile zerreißen. Das Galaktische Imperium hatte das Monopol auf Heilung – und dieser strategische Vorteil (militärisch wie wirtschaftlich und politisch) durfte nicht durch solche Nachverhandlungen verloren gehen. Schließlich sollte der geschlossene Frieden bloß die ausgezehrten Kräfte regenerieren; nicht die eigene Partei schwächen.

„Im Sinne der intergalaktischen Situation schätze ich Ihre Diskretion natürlich“, fuhr der Governor kurz darauf fort. „Niemand wünscht sich den Galaktischen Bürgerkrieg zurück. Deshalb bleibt mir an dieser Stelle wohl keine andere Wahl als Sie nun nach Ihren 'Konditionen' für das Schweigen zu fragen.“ Ein weiteres Mal führte er das Glas zum Mund. „Was kostet mich Ihr Schweigen?“

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Klai Qui-Xot, Governor Kraym, Lieutenant Governor Cain und zahlreiche Delegierte (darunter Vilnok Moor und Thissur Dumont)​

Die erste Runde der Verhandlugen hatte ihr Ende gefunden, wobei der verbale Schlagabtausch bisher zwar durchaus als interessant zu bezeichnen gewesen war, doch die ersten Schritte waren des öfteren Schwerfällig. Alaine hatte zudem einen Teil ihrer Aufmerksamkeit den einzelnen Delegierten zugewandt um diese nicht nur in Augenschein zu nehmen, sondern auch um mehr über dessen Persönlichkeiten in Erfarhung zu bringen. Keiner von ihnen beherrschte es wirklich erfolgreich emotionslos zu sein. Sie alle besaßen eine Körpersprache die sehr wohl zu lesen war. Bei einigen einfacher wie bei anderen, umöglich war es dennoch nicht. Sentor Moor war eine der Personen die ihr missfiel und die dazu fähig war vor nichts zurück zu schrecken. Sie schätzte ihn sogar soweit ein, dass er vor Erpressung und Schmiergeldern nicht zurückschrecken würde. Seine Worte bezüglich der Black Sun hatten sie hellhörig werden lassen. Gab es eine Verbindung? Sie wusste es nicht. Ebensowenig konnte sie vertehen warum die Republik ein solches Wesen zu solchen Verhandlungen geschickt hatte. Sie empfand ihn als unehrlich und dieser Punkt passte so gar nicht zur angelich überaus ehrlichen Republik. Innerlich fragte sie sich, ob es nicht sogar etwas über ihn in Erfahrung zu bringen gab. Ehe sie jedoch weiter darüber nachdenke konnte trat Qui-Xot an ihre seite, legte seine Hand auf ihre Schulter und lobte sie. Alaine wusste, dass auch er sie mit Vorsicht genoss. Die Schattenseite des Sithdaseins. Der Pantoraner schlug ein Gespräch vor und sie teilte seine Ansicht. Sie mussten sprechen!

Alaine hielt sich weiter im Hintergrund auf, wartete darauf die Gruppe voller Schlangen verlassen zu können. Doch ihr vorläufiger Partner wurde in ein kurzes Gespräch verwickelt und so dauerte es einige Minuten, bis Qui-Xot auf sie zukam, sie beide das Gebäude verließen und in die Gleiterlimmousine stiegen. Sie würden zurück zum "Old Imperia" kehren und Alaine warter darauf, dass ihr Sitznachbar das Gespräch eröffnete. Sie lauschte den Worten des bläulichen Mannes. Welchen Schritt würde sie gehen? Zuvor jedoch gab es noch einen Punkt den sie ansprechen musste.

"Ihr lob ist sehr großzügig. Doch bevor ich ihnen eine Antwort auf ihre Fragen gebe, gibt es einen Punkt über den wir uns unterhalten sollten. Senator Moor! Ich weiß nicht was sie von ihm halten, in meinen Augen jedoch ist er unehrlich. Die Republik hat sich keinen Gefallen getan ihn für diese Verhandlungen abzustellen. Ich frage mich wie es dazu kam. Ein weiterer Punkt der mir auffiel war, er brachte ziemlich schnell die Black Sun ins Spiel. Besteht die Möglichkeit, dass er etwas mit ihnen zu tun hat? Was halten sie von ihm?"

Alaine blickte dem Pantoraner direkt ins Gesicht. Sie hoffte, dass er ihr Antworten geben konnte. Antworten die vielleicht ein wenig Licht in die Dunkelheit bringen konnten.

"Was ihr Fragen angeht, so habe ich vor unter anderem ein Gespräch mit Kraym zu führen."

Die Antwort war kurz und sehr knapp. Alaine fragte sich ob der ein oder andere nicht mitlerweile über sie bescheid wusste. Vielleicht sogar Moor selbst, der sie in Augenschein genommen hatte wie jemand, der veruchte etwas heraus zu finden. Sie kannte solche Subjekt. Im Grunde fehlte es nur noch das er Machtsensitiv wäre. Er wäre ein gegeigneter Sithkandidat. Unsympathisch, verschlagen, falsch und wahrscheinlich noch einiges mehr. Sie biss die Zähne aufeinander, was die Muskeln ihres Kiefers verhärtete. Sie sah aus wie jemand der versuchte ein Rätsel zu lösen.

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Klai Qui-Xot und Alaine Aren​
 
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Klai Qui-Xot und Alaine Aren

Derweil sich die gepanzerte Gleiterlimousine selbstsicher ihren Weg durch Xozhixis breite Straßen suchte, tat die rothaarige Begleiterin des fastmenschlichen Geschäftsmanns, Lady Alaine Aren, ihre Sicht der Dinge in ruhigem, bedächtigen Tonfall kund. Gesegnet mit einer guten Auffassungsabgabe, die durch ihre Machtsensivität unterstützt wurde, sowie einem messerscharfen Verstand brachte sie die zwielichtige Gestalt, die neben ihr saß, zum Nachdenken. War Vilnok Moor tatsächlich mehr als man auf den ersten Blick vermuten mochte? Eine unehrliche Person? Natürlich war es vermessen zu glauben, dass die gesamte Politikerkaste der Neuen Republik allein aus naiven Idealisten bestünde, aber in dem Licht, in dem die Sith den feiste Chevin-Bulle nun zu präsentieren versuchte, hatte der Repräsentant von „Viraxo Industries“ ihn bislang noch nicht gesehen. Dieser Gedanke erschien ihm schlicht zu fern; zu abwegig. Deshalb schüttelte er auch leicht den Kopf.

„Ihre Sichtweise ist wirklich interessant, Lady Aren...“, entgegnete er aus diesem Grund kurz darauf und ließ den Blick dabei musternd auf der hübschen Dame ruhen. Während sich in der Ferne schon das „Old Imperia“ abzeichnete, fuhr er langsam fort: „Und selbstverständlich steckt mehr, viel mehr hinter dem Senator als man im ersten Moment vermuten möchte – in der Vergangenheit haben sich dafür einfach viel zu viele republikanische Politiker als 'einfältig' entpuppt. Jedoch können Sie mir glauben, bei meinen Hintergrundrecherchen habe ich keine Unstimmigkeiten im Bezug auf Vilnok Moor gefunden...“

Das entsprechende Dossier, das mithilfe der eigenen Black Sun-Kontakte entstanden war, hatte er in diesem Augenblick natürlich nicht dabei. Jedoch hatte er sich in den letzten Tagen vor dem Beginn der Nachverhandlungen so intensiv mit den bekanntesten Persönlichkeit der einzelnen Delegationen beschäftigt, dass er – quasi aus dem Stehgreif – die wichtigsten Informationen aus dem Gedächtnis abrufen konnte. Und in diesem Fall konnte Klai Qui-Xot mit Sicherheit sagen, dass der Senator bei den Recherchen als „unverdächtig“ eingestuft worden war – genau wie dessen mitgereiste Kollegen aus dem republikanischen Parlament. Gründe, nun auf einen Schlag das Gegenteil anzunehmen, sah er deshalb nicht. Trotz allem, so die Ansicht des Pantoraner, konnte man die Einschätzung einer Sith nicht einfach so in den Wind schlagen. Genau aus diesem Grund griff er den Gesprächsfaden gleich wieder auf.

„Woran machen Sie Ihre Einschätzung denn fest?“, hakte der Geschäftsmann nach. „Seine Position innerhalb der Delegation dürfte er – meiner Meinung nach – wohl hauptsächlich aus zwei Gründen inne haben: Zum einen scheinen sowohl die Ishi Tib Dheeb als auch der Mensch Dumont noch nicht allzu lang in ihren neuen Würden zu sein. Zum anderen hat Moor vor Monaten – genau wie Kraym – bei den eigentlichen Verhandlungen auf Umbara teil genommen.“ Er nahm die Sith-Lady noch ein bisschen mehr in Augenschein. „Ihnen ist doch bestimmt die unterschwellige Aggressivität der Ishi Tib aufgefallen, oder? … Schon allein aus diesem Grund braucht deren Delegation einen erfahrenen Politiker wie Vilnok Moor. Idealismus mag im Krieg die Moral oben halten … im Frieden braucht man oftmals eher Männer von diesem Kaliber...“

Langsam fuhr der Gleiter die Einfahrt hinauf zum Hauptportal. Exotische Bäume, die nur auf dieser tropischen Welt blühten, reihten sich hier aneinander. Obwohl die Dunkelheit schon längst über die planetare Hauptstadt hereingebrochen war, konnte man trotzdem schon den Portier sehen, der allein für einen angemessenen Empfang seinen Posten nahe der Tür verlassen hatte. Eine Schar Pagen, die sich augenblicklich um die Wünsche der privilegierten Gäste kümmern würden, standen gleichfalls schon bereit. Genau in diesem Moment teilte ihm die Corellianerin mit, dass sie sich gern mit dem Governor unterhalten wolle. Qui-Xot, der sich quasi in allerletzter Sekunde auch schon ein bisschen über seine schöne Begleiterin informiert hatte, nickte. Soweit er aus dem HoloNet entnommen hatte, waren sich die beiden Menschen schon einmal bei Anaxes über den Weg gelaufen. Möglicherweise hatte sie am Ende den besseren Draht zu dem Verwalter als er, der einfache Geschäftsmann.

„Soll ich Ihnen im Vorfeld noch einmal das Dossier zu Kraym geben?“, fragte der Pantoraner. „Oder fühlen Sie sich vorbereitet genug für ein Gespräch mit ihm?“

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Klai Qui-Xot und Alaine Aren
 
Polith-System - Thyferra - Dschungel - An Bord der "Eulysia" - Clove, Tenia, Akani ( in der Medistation) , Steven, Michael - draußen: ES

Tenia gelang es tatsächlich den zweiten Ring irgendwie zu umgehen. Die Finte mit dem Labyrinth hatte bei der Jedi nur einen Aufschiebenden Effekt gehabt. Scheinbar wollte die Jedi Clove im sicheren Glauben wiegen, einlullen und dann zuschlagen. Das funktionierte bei der Sithschülerin jedoch nicht. Sie war wachsam und lies sich davon nicht beeindrucken. Es brauchte aber alles sehr viel Energie und Konzentration. In so fern gelangte es Tenia doch noch die zweite Mauer zu durchdringen. Und das ging für Clove's Geschmack sogar zu schnell... aber man lernte doch durch die Praxis. Das System würde sie für die nächste Gelegenheit optimieren....müssen.
Es war aber letztendlich nur der Durchbruch durch die zweite Ebene. Jetzt stand die Jedi vor einer Spiegelfläche, die jeden Angriff in gleicher Manier beantworten würde.
Sie machte sich bereit für den nächsten Angriff....

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OP: Ich meld mich mal wieder zurück mit einem kurzen Beitrag. Es muß ja wieder weiter gehen.
 
[Thyferra | Xozhixi | Gouverneurspalast | Büro des Governor] Vilnok Moor, Horatio Kraym

Horatio Kraym behielt die Fassung. Zumindest äußerlich machte er einen sehr ruhigen Eindruck und wie es in seinem Inneren aussah, konnte Vilnok Moor nicht einschätzen. Berufspolitiker waren bei so etwas oft schwerer zu durchschauen als Schauspieler oder Sabacc-Spieler.

Zuerst versuchte der Governor es mit einer Ausrede. Er behauptete, dass er erst im letzten Moment von Alaine Arens Teilnahme erfahren hatte und nichts dagegen hatte tun können. Moor sagte nichts dazu, weil dies der falsche Moment war, um ihn zu unterbrechen - schließlich wollte er ja wissen, wie Kraym auf seine unverhohlene Drohung reagieren würde. Aber ein Lächeln und die Andeutung eines Kopfschüttelns machen klar, dass er nicht bereit war, diese Worte als reine Wahrheit zu akzeptieren. Er konnte sich nicht vorstellen, dass eine Sith am Tisch saß, ohne im Interesse des Galaktischen Imperiums zu arbeiten. Und noch weniger glaubte er, dass die Organisatoren der Konferenz sich von einem zweitrangigen Unternehmen wie Viraxo Industries die Gästeliste und Tagesordnung diktieren ließen. Sollte kein Deal zustande kommen und Horatio auch öffentlich in Erklärungsnöte kommen, ließ er sich wohl besser eine glaubwürdigere Geschichte einfallen.


Dann jedoch gab der Mensch den Rechtfertigungsversuch auf. Er gab zu, dass er Vilnok Moors Verschwiegenheit wünschte, und fragte nach dem Preis. Der Senator fühlte den Triumph in jeder Faser. Er hatte einen bedeutenden Sieg über den imperialen Verwalter errungen. Aber zugleich war ihm klar, dass es hier nicht um die Befriedigung seines persönlichen Ehrgeizes durch ein Kräftemessen mit dem Governor ging. Es ging darum, die Situation zu seinem Vorteil zu nutzen. Und zwar, ohne dabei gierig zu werden. Zu viele große Männer und Frauen waren schon gefallen, weil sie im Augenblick ihres Sieges unvorsichtig geworden waren und zuviel auf einmal gewollt hatten. Sein Erfolg hingegen baute auf Beständigkeit auf. Stein für Stein hatte er seine Macht errichtet. Auch diese kleine Erpressung war nichts weiter als ein einzelner Mauerstein, der natürlich nicht größer und schwerer sein durfte, als das Fundament vertragen konnte. Moor musste darauf achten, dass er nicht mehr forderte, als Kraym zu geben bereit war, denn sonst verspielte er seinen Triumph und ging leer aus. Außerdem durfte er den Governor nicht über die Maßen demütigen, um nicht seine Rachsucht heraufzubeschwören - es gab ohnehin schon zu viele Mächtige in der Galaxis, die versuchten, ihm die Suppe zu versalzen. Und zu guter Letzt durfte er nicht den Verdacht erwecken, mehr zu sein als ein (offensichtlich recht machthungriger und skrupelloser) republikanischer Politiker. Allzu viel Aufmerksamkeit des Galaktischen Imperiums und seiner mehr als fähigen Geheimdienste auf sich zu ziehen, war der sicherste Weg, bald enttarnt zu werden und dann Horatios Rolle einnehmen zu müssen.

»Es sollte doch klar sein, was ich will:« behauptete er. »Ihr Bacta! Ich möchte einen guten Abschluss für die Neue Republik. Eine höhere Quote zu besseren Konditionen. Nehmen Sie einfach das, was Sie im äußersten Fall bereit gewesen wären, anzubieten; und stocken Sie es noch ein wenig auf. Ich möchte mit einem vorzeigbaren Ergebnis aus diesen Verhandlungen gehen. Ich denke, das ist nicht zuviel verlangt, denn ein einvernehmlicher Ausgang der Konferenz ist im Interesse aller. Machen Sie also Ihren Einfluss dafür geltend, dass die Republik mit einem ordentlichen Vertrag nach hause fährt. Dann sind wir beide glücklich, denn ich kann ein paar Pluspunkte beim Senat und den Wählern meiner Partei sammeln und Ihnen kann niemand mehr vorwerfen, Sie hätten die Republik übervorteilt - selbst wenn noch jemand außer mir Ihre kleine List durchschauen sollte. Die Sache ist dann also ein- für allemal erledigt und ich werde Sie nicht wieder damit belästigen. Ich habe kein Interesse daran, mich in Feindschaft von Ihnen zu trennen.

Falls Sie den letzten Punkt anders sehen sollten, müssen Sie aber wissen, dass ich selbstverständlich ein paar Vorkehrungen getroffen habe und auch noch treffen werde. Alles was Sie gegen mich unternehmen, wird auf Sie zurückfallen. Das schließt übrigens auch alles mit ein, was die verehrte Lady der Sith eventuell ausrichten könnte.«

Tatsächlich gab es ein paar halbwegs zuverlässige Methoden, um zu überprüfen, ob jemand unter geistiger Kontrolle stand. Vilnok hatte mit seinen Mitarbeitern einige Schlüsselwörter vereinbart, die sich je nach Kontext veränderten und deren Benutzung sicher stellen sollte, dass sie Herr ihrer Sinne waren. Aber hundertprozentig zuverlässig waren solche Kniffe sicherlich nicht. Man sagte zwar, dass die Tricks der Jedi nur bei denen wirkten, die einen schwachen Willen hatten - eine Kategorie, zu der Moor unter Garantie nicht gehörte. Aber man sagte auch, dass die Sith imstande waren, jeden noch so starken Geist gewaltsam zu brechen. Dass der Senator sich dennoch sicher fühlte und keineswegs vor Alaine Aren fürchtete, lag vor allem daran, dass seine Informationsquellen noch mehr über sie preisgegeben hatten. Als Vigo der Black Sun kam er an viele wichtige Daten heran, wenn er eindringlich genug darum bat. Und so wusste er, wem die Loyalität der Sith derzeit - zumindest scheinbar - galt. Er hielt es zwar für keine gute Idee, sich ihr zu erkennen zu geben, behielt sich diese Option aber für den Fall einer gefährlichen Konfrontation mit ihr offen. Vielleicht war Senator Vilnok Moor in ihren Augen nur ein Opfer; aber sie würde es wohl nicht wagen, sich an Vigo Zula zu vergreifen.

[Thyferra | Xozhixi | Gouverneurspalast | Büro des Governor] Vilnok Moor, Horatio Kraym
 
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Klai Qui-Xot und Alaine Aren​

Der Pantoraner fand ihre Sichtweise bezüglich des Chevin-Bullen interessant. Dies jedoch genügte Alaine bei weitem nicht. Sie wollte viel mehr, dass Qui-Xot ihre Worte nicht nur in Betracht zog, sondern dies auch prüfte. Bisher hatte sie sich noch niemals wirklich in ihrem Gefühl geirrt und die Corellianerin fragte sich, ob der Pantoraner nicht vielleicht zu blauäugig war und seinen "Gegner" unterschätzte. Der Chevin-Bulle besaß nicht nur etwas unehrliches an sich, nein, Alaine würde sogar noch ein ganzes Stück weiter gehen. Er mochte zwar Senator auf Seiten der Republik sein, dies jedoch bedeutete in ihren Augen rein gar nichts. Was sie von ihm aufgefangen hatte war nicht nur bloße Unehrlichkeit gewesen sondern auch der Versuch Absichten zu verschleiern. Absichten die von einer Natur waren der man besser nicht begegnen sollte. Sie ließ sich weder von Rängen, Namen oder sonstigen noch so schönen Titeln blenden. Keine Lebensform, kein Subjekt welches auch nur für irgendeine Organisation, in der Wirtschaft, der Politik oder etwas vergleichbarem arbeite konnte man als ehrlich, aufrichtig oder human bezeichnen. Weder waren es die Jedi noch waren es die Sith, wobei letztere ein Segment waren bei dem es Handlungsbedarf gab. Qui-Xot schien jedoch ein wenig zu naive zu sein oder aber er wollte sie testen. Alaine wölbte eine ihrer hübschgeschwungenen Brauen, als ihr "Partner" erklärte, dass er bei seinen Recherchen in bezug auf den Sentor Abschaum auf keinerklei Unstimmigkeiten gestoßen war. Sie glaubte nicht, dass er unbedingt die Unwarheit sprach - doch da er sich scheinbar nicht vorstellen konnte, dass ein gewisses Subjekt beispielsweise der BS angehörte - waren seine Überprüfungen wohl nicht sonderlich gründlich ausgefallen. Warum sollte die Black Sun auch zwei Vertreter aussenden!? Eines war sicher, sie würde dies überprüfen. Vilnok Moor würde, sollter er ein Mitglied der Black Sun sein, ebenfalls unter einem anderen Namen dort vertreten sein. Qui-Xot war in diesem Punkt mehr als naive, wenn er glaubte, dass er es bei dem Senator mit einer Person zu tun hatte bei der es keine Unstimmigkeiten gab. Sie hatte ihn in gewisser Form gewarnt und damit hatte sie ihre Schuldigkeit getan. Vorläufig jedenfalls. Alaine lehnte sich zurück, als sie den weiteren Worten des Pantoraners lauschte. Die Ishi Tib waren eine Spezies welche ihren Ursprung auf Tibrin hatten. Soweit Alaine wusste lebten sie dort unter anderm im Wasser. Ihre Physologie kannte die Geschäftsfrau und die Geschichte durchaus auch. Sie mochten aggressiv erscheinen, jedenfalls empfand des der Pantoraner als solches. Was Alaine jedoch genau zu diesem Thema dachte würde sie so nicht preis geben. Jedoch waren die Chevin die Unterdrücker der Chevs, einer Rasse die ebenfalls auf Vinsoth lebte. Gut möglich also, dass die Ishi Tib genau damit ein Problem hatten. Moor mochte auf Umbara zum Friedensvertrag beigetragen haben, doch dies spielte in den Augen der Rothaarigen keine Rolle. Auch der Imperator war dort an den Verhandlungen und der Unterschrift beteiligt gewesen und dennoch spielte er in Alaines Augen ein falsches Spiel. Diesen Punkt jedoch würde die Adelige gegenüber dem Geschäftsmann nicht erwähnen.

"Es ist mehr als ein Gefühl was mich dazu veranlasst Senator Moor aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Bisher hat mich dieses Gefühl noch niemals betrogen. Sie meinen ihn überprüft zu haben, gut, dennoch glaube ich nicht, dass sie gründlich genug waren. Da sie nicht davon ausgehen, dass der Sentor tiefer in dunkle Geschäfte verwickelt sein könnte als sie denken, schließen sie so etwas aus. Sie mögen ein geschickter Geschäftsmann sein Qui-Xot, doch wenn es um Menschenkenntnis angeht - sei es nun bei nichtmenschenlichen oder menschlichen - so haben sie noch einiges zu lernen. Der Schein trügt all zu oft, Qui-Xot und genau genommen trügt er immer. Vertraut man ausschließlich auf irgendwelche Dossiers, so wird man feststellen müssen das die Personen hinter dieser Arbeit auch gerne einmal etwas weg lassen. Wir alle sind manipulierbar, auf die ein oder andere weise. Nur sehr wenige können von sich behaupten es nicht zu sein."

Sie machte eine kurze Pause.

"Eine Fasade wird stets dann aufgebaut wenn man vermeiden will das unangenehme Fragen aufkommen könnten. Was Moor angeht, vielleicht ist er, sollte er ein Mitglied der Black Sun sein kein so kleines Licht wie sie scheinbar vermuten. Eines ist jedoch gewiss, er wird alles daran setzen einen Erfolg zu erzielen. So jedenfalls schätze ich ihn ein und ich kann sie nur warnen. Geben sie acht darauf ihren Kopf nicht zu verlieren oder die restlichen Delegierten zu unterschätzen. Sie alle gieren nach ihrem eigenen Profit und sie alle werden, sollte es möglich sein selbst auf Bestechung zurückgreifen. Es liegt also an ihnen, ob ihr Angebot das besser ist."

Sie schwieg, blickte ihrem Sitzparnter nur in die Augen, wobei Sekunden des Schweigens vergingen. Dann hätte sie fast die Nase grümpfte als er wissen wollte ob sie das Dossier in Bezug auf Kraym brauchte. Dachte er wirklich sie wäre so schlecht vorbereitet?

"Mister Qui-Xot, nun enttäsuchen sie mich jedoch wirklich. Es gehört zu meinen Aufgaben als Beraterin über jeden einzelnen dieser Runde gründlich informiert zu sein. Ich könnte es mir beim besten Willen nicht leisten in irgendeiner Form im dunklen zu tappen. Lassen die Kraym meine Sorge sein und widmen sie sich voll und ganz ihrer Aufgabe."

Sie schenkte ihm ein äußerst bezauberndes Lächeln, ehe sie aus der Limousine stieg, nachdem der Fahrer ihr die Tür geöffnet hatte. Dann trat sie an die Seite ihres vorläufigen "Partners".

"Ich wünsche ihnen viel Erfolg. Wir sprechen uns, sollte es Neuigkeiten geben. Seien sie auf der Hut, ihr Leben könnte womöglich davon abhängen".

Erneut lächelte sie, dann trat die sie Treppe zum "Old Imperia" hinauf, schritt durch die Türen und suchte sich ihren Weg zu ihrem Quartier. Dort angekommen griff sie in eine Tasche. Der Senator war in diesem Augenblick das wichtigste. Gut möglich, dass er wusste wer sie war. Also sollte man auf alles vorbereitet sein und da sie bei ihm mit allem rechnete, wäre es gut zu wissen ob seine Fasade so sauber war wie er tat. Sie glaubte es nicht. Es hatte einen Vorteil der Black Sun anzugehören und besonders in einem Bereich der ihr sehr gut lag. Die Hackerin in ihr würde etwas finden. Im nächsten Schritt jedoch würde sie ihre Schülerin kontaktieren von der sie seit längerem nichts gehört hatte.

** Com Nachricht an Clove **
Verschlüsselt
Priorität: sehr hoch

Clove, da ich dich seit geraumer Zeit weder gesehen noch etwas von dir gehört habe, bin ich der Ansicht das du es mir schuldig bist einen kurzen Bericht zu geben. Laut einzelner Gesprächsfetzen die ich mitbekommen habe, sind unbekannte Individuen auf Thyferra gelandet. Ich hoffe, dass du mir in diesem Punkt vielleicht Auskunft geben kanns. Immerhin wäre es gut möglich, dass du über etwas gefallen bist.

Lady Aren
**Com Nachricht Ende**


Nachdem sie die Botschaft abgeschickt hatte, erhob sie sich um das Kleid auszuziehen. Sie freute sich auf ein erfrischenes Bad. Die Zeit würde genügen um ihr die Antworten zu liefern nach denen sie suchte und so ließ sie Wasser einflaufen und kurze Zeit später in der Wanne zu sitzen, wobei die Temperatur des Wassers nicht zu warm war. Das Bad tat ihr gut, ihr Kopf wurde freier und sie dachte darüber nach, wie sie auf den Gouvernor stoßen sollte. Heraus zu finden wo er am morgigen Tag zu mittag Speisen würde, wäre vielleicht ein Anfang. Sie hatte nicht vor ihn so schnell in seinem Büro aufzusuchen. Mit einem Lächeln auf den Lippen glitt sie nach etwas über einer halben Stunde aus der Wanne, trocknete sich, hüllte sich in einen Mantel und trat ins Schlafzimmer um sich dort für die Nacht fertig zu machen, wobei sie ein Negligè überwarf und letztlich zurück an ihre Arbeit trat. Ein kurzer Blick genügte um so etwas wie ein teuflisches Lächeln auf ihre Lippen zu zaubern. Erst dann klinkte sie sich aus, steckte das Gerät zurück in ihre Tasche und besorgte sich einen Cognac. Diesen genoß sie und schlüpfte dann ins warme weiche Bett. Der morgige Tag würde neue Möglichkeiten eröffnen.

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Lady Aren​
 
Ich lasse das jetzt ausnahmsweise durchgehen, auch wenn Clove eigentlich an ihre Grenzen gelangt sein sollte. Erfolge sind absolut in Ordnung – aber irgendwann ist auch mal gut. Tenia ist keine einfache Padawan mehr und es macht keinen Sinn, wenn Clove so überaus stark ist, noch immer gegen das Eindringen anzukommen. Zumal es Cloves ersten Versuche sind, sich wirklich richtig dagegen zu wehren. Also schalte bitte mal einen Gang runter. Außer du sagst, das ist ihr absolutes Talent, dann seh ich noch mal drüber hinweg :p :D

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Cloves Verteidigung war gut, eine Konstruktion aus mehreren Mauern, die Tenia davon abhalten solle, weiter vorzudringen. Es war mühsam, doch Tenia war eine Jedi und auch wenn sie alles andere als vorsichtig war, ging sie nicht mit brachialer vor. Natürlich, sie wollte Clove etwas beibringen, aber alles hatte seine Grenzen, so auch Tenia. Egal wieviel Sympathie sie auch für die Dunkle Seite hegte, sie würde niemals alle Skrupel über Bord werfen können, um kaltblütig und brutal zu handeln. Nun, kaltblütig und brutal musste sie auch nicht handeln, um bei Clove weiter zu kommen. Sicher, sie hätte das Bantha im Porzellanladen sein können, doch Tenia wählte eine andere Methode. Einlullen hatte eben nicht funktioniert, brachiale Gewalt würde sie nicht anwenden, aber da gab es andere Möglichkeiten. Andere Wege. Hatte Tenia vorhin im Dschungel einen Nebel erscheinen lassen, der sie unsichtbar für ES gemacht hatte, ging sie nun ähnlich vor. Wenn ein Unsichtbarer in den Spiegel blickte, konnte er schlicht, nichts erkennen und wenn Clove nichts erkennen konnte, konnte sie auch nicht eingreifen. Und Sekunden später glaubte Tenia Erfolg zu haben. Doch bevor sie irgendetwas hätte lesen können, und bevor sie absolut sicher war, zog sie sich zurück, schließlich hatte sie nicht das Recht, sich Geheimnisse anzueignen, die sie nichts angingen.

„Das war ziemlich gut und wenn du es weiter übst, sollte ES dir nicht mehr zu gefährlich werden,“

lobte sie Clove mit einem ehrlichen, anerkennenden Lächeln, ehe sie sich ihrem Padawan Akani zuwandte, dem in der Zwischenzeit hoffentlich noch nicht langweilig geworden war. Die Mauern, die er aufgebaut hatte, unterschieden sich deutlich, von denen Cloves. Clove hatte eine Festung gebaut, Akani viel eher eine kristalline Kugel, die ihn, wie eine Kuppel schützte. Bis auf die Konsistenz, schien sie der Blase aus dem Dschungel sehr ähnlich. Ein interessanter Schutz und Tenia hatte Mühe, eine Sollbruchstelle zu finden, zumal sie selbst die eigene Erschöpfung immer deutlicher spürte.


Polith-System - Thyferra - Dschungel - An Bord der "Eulysia" - Clove, Tenia, Akani ( in der Medistation) , Steven, Michael - draußen: ES

OC: Auch von mir, damit’s endlich mal weiter geht.
 
Polith-System - Thyferra - Dschungel - Yacht "Eulysia" - Clove, Tenia und Akani in der Medistation; Michael und Steven


Tief in die Meditation innerhalb seines Schilds versunken, hatte Akani mittlerweile keinerlei Zeitgefühl mehr. Er wusste nicht, wie lange er schon dasaß und auf einen Angriff wartete, aus seiner Sicht konnte es sich um Minuten oder auch Stunden handeln. Ab und an ließ seine Konzentration etwas nach, wenn es einfach zu eintönig wurde, zu warten, im nächsten Moment raffte er sich dann wieder auf, verärgert über sich selbst.
Schließlich gelang es ihm, das Aufrechterhalten seiner Verteidigung an irgendeinen Ort zwischen Bewusstsein und Unterbewustsein zu verschieben, sodass es nicht ganz so ermüdend war.
Er überlegte, nebenher seine Machtsicht zu prüfen, er hatte bisher keine Gelegenheit gehabt, seine wirkliche Reichweite auszutesten, doch das würde ihn nur zusätzlich ablenken, und er war auch so schon erschöpft genug von dem hinter ihm liegenden sehr langen Tag.
Der Chiss blickte durch die ihn umgebende Schicht auf die Leere außerhalb. Das sollte also sein Geist sein?
Nein, eigentlich eher irgendein Zeug, was ich mir vorgestellt habe...
Das klang nicht nur logischer, sondern auch beruhigender. Sein tatsächlicher Geist war hoffentlich nicht gar so leer...
Um sich abzulenken, rief sich der Chiss die Erinnerung ins Gedächtnis, von der er Tenia einmal erzählt hatte. Im nächsten Moment nahm seine Umgebung schemenhaft das Aussehen eines unterirdischen Tunnels an, dessen Innenwände an ihm vorbeirauschten, während er und zwei andere Chisskinder laut jubelnd so ziemlich sämtliche anderen Fahrgäste verärgerten. Ein breites Grinsen verzog sein Gesicht, und es verstärkte sich nur noch mehr, als er sich umblickte und die Mutter der anderen beiden vor sich sah, die vergeblich versuchte, die Kindern zu beruhigen. Wie denn auch? Wenn man so im Glück war...
Der Padawan schüttelte schmunzelnd den Kopf.
Im nächsten Moment wischte er das Bild hinfort, als sich ihm eine weitere Präsenz näherte.
Nun, das wird dann wohl Tenia sein...
Ein Gefühl der Erregung durchströmte ihn, und selbst so in sich zurückgezogen meinte er zu spüren, wie sein Herz schneller schlug.
Die Mischung aus Aufregung und Erleichterung darüber, dass es endlich weiterging, und sogar einer gewissen Spannung, ob er sich ausreichend geschützt hatte, versuchte er zu ignorieren und konzentrierte sich augenblicklich wieder auf den Schild, der ihn vor seiner Meisterin abschirmen sollte.



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[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Stadtzentrum | Regierungsviertel | Gouverneurspalast |Büro des Governor :||: Horatio Kraym und Senator Moor :]

Mit dem Wissen, dass sich tatsächlich eine ausgebildete Sith unter den Delegierten befand, hatte der republikanische Senator eine mächtige Waffe in der Hand. Letztendlich musste er diese Information nur an die Medien weitertragen und mit einem Mal wäre der Frieden, den man in etlichen Sitzungen auf Umbara geschlossen hatte, dahin. Horatio, der sich in diesem Moment in die Enge drängt fühlte, hatte ab sofort keinen großen Spielraum. Er, der erprobte Dompteur, stand nun ohne Peitsche, dafür aber weiterhin Auge in Auge mit einer Bestie in der vertrauten Manege. Wären zu diesem Zeitpunkt irgendwelche Zuschauer in dem Büro zugegen gewesen, sie hätten vor Spannung wohl alle die Luft angehalten. Jedoch war dem nicht so. In des Governors Amtszimmer hielten sich bloß er selbst und Vilnok Moor auf. Niemand hörte – oder schaute gar – ihrem fragwürdigen Gespräch zu. Nein, hier und jetzt waren sie vollkommen allein.

Durch die schiere Körpermasse, die ein ausgewachsener Chevin-Bulle besaß, wirkte jede Reaktion im ersten Moment äußerst behäbig. Doch in diesem Fall ließ sich Moor höchstwahrscheinlich noch ein bisschen mehr Zeit. Er spielte gewissermaßen mit seinem Gegenüber. Und am Ende entgegnete er selbstsicher:
„Es sollte doch klar sein, was ich will: Ihr Bacta! Ich möchte einen guten Abschluss für die Neue Republik. Eine höhere Quote zu besseren Konditionen. Nehmen Sie einfach das, was Sie im äußersten Fall bereit gewesen wären, anzubieten; und stocken Sie es noch ein wenig auf. Ich möchte mit einem vorzeigbaren Ergebnis aus diesen Verhandlungen gehen.“

Horatio glaubte an dieser Stelle kurz ein raubtierhaftes Grinsen bei dem nichtmenschlichen Politiker bemerkt zu haben. Die Position, plötzlich der Stärkere zu sein, schien dessen Selbstbewusstsein mit einen Schlag in ungeahnte Höhen zu treiben. Hatte dieser Wesenszug bei der Begrüßung am Vortag nur kurz aufgeblitzt, so trat er in diesem Moment gänzlich zum Vorschein. Ja, sein Gegenüber hatte tatsächlich die Maske fallen lassen – und so den Dompteur am seiner Peitsche beraubt. Innerlich biss der Imperiale die Zähne zusammen, schluckte den galligen Geschmack des Zorns herunter, um nach Außen hin nach wie vor ruhig zu wirken. Erneut nippte er an dem Whiskey. Da sich sein Geist so sehr mit dieser unerwarteten Erpressung beschäftigte, achtete er noch immer nur geringfügig auf den Geschmack. Sein Gegenüber, der Chevin, schien den Moment zu nutzen, um fortzufahren.

Überraschend bescheiden klang er als er sagte:
„Ich denke, das ist nicht zuviel verlangt, denn ein einvernehmlicher Ausgang der Konferenz ist im Interesse aller. Machen Sie also Ihren Einfluss dafür geltend, dass die Republik mit einem ordentlichen Vertrag nach hause fährt. Dann sind wir beide glücklich, denn ich kann ein paar Pluspunkte beim Senat und den Wählern meiner Partei sammeln und Ihnen kann niemand mehr vorwerfen, Sie hätten die Republik übervorteilt - selbst wenn noch jemand außer mir Ihre kleine List durchschauen sollte. Die Sache ist dann also ein- für allemal erledigt und ich werde Sie nicht wieder damit belästigen.“ Bloß kurz hielt er inne, bevor er auf einmal einen ungewohnt versöhnlichen Tonfall anschlug. „Ich habe kein Interesse daran, mich in Feindschaft von Ihnen zu trennen.“

Unter anderen Umständen – ohne den Blaster auf die Brust gesetzt bekommen zu haben – hätte der adlige Governor, der für Thyferra und somit auch das gesamte Bacta verantwortlich war, bei diesem letzten Satz wohl höhnisch geschnaubt. Moor heuchelte, keine Frage. Die Bescheidenheit, die er in diesen Moment an den Tag legte, war falsch – da war sich Horatio sicher. Dennoch musste er damit richtig umgehen. Denn indem sein Gegenüber an dieser Stelle schlicht das „Wohl der Republik“ als Beweggrund vorschob, anstatt persönliche Motive zu verfolgen, die über das indirekte Profilieren hinaus gingen, machte er sich für die Gegenseite weniger angreifbar. Private Transaktionen konnte man, sollte sich das Blatt am Ende doch wenden, nachverfolgen; Leistungen, die hauptsächlich der breiten Allgemeinheit zu gute kommen, jedoch weniger. Ja, der republikanische Senator hatte einen klugen Schachzug gemacht. Er bewies wie aalglatt er in Wahrheit war.

Bevor die überzeichnete „Versöhnlichkeit“ jedoch allzu falsch wirken konnte, schob der Chevin mit nüchterner Stimme noch schnell nach:
„Falls Sie den letzten Punkt anders sehen sollten, müssen Sie aber wissen, dass ich selbstverständlich ein paar Vorkehrungen getroffen habe und auch noch treffen werde. Alles was Sie gegen mich unternehmen, wird auf Sie zurückfallen. Das schließt übrigens auch alles mit ein, was die verehrte Lady der Sith eventuell ausrichten könnte.“

„Ihre Skepsis ist bemerkenswert, Mister Moor, entgegnete Thyferras planetarer Verwalter nun mit ruhiger Stimme. Beiläufig stellte er das fast leere Glas auf seinem Schreibtisch ab und trat dann mit aufrechter Körperhaltung hinter dem massiven Möbelstück hervor. „Das Galaktische Imperium hat Ihnen und Ihren Kollegen im Vorfeld politische Immunität versprochen – und daran werde ich mich selbstverständlich auch halten. Vergeltung ist außerdem nicht meine Art … und gehört wohl – genau wie die alten Feindbilder – längst überwunden.“

Für einen prompten Gegenschlag war es einfach zu spät. Denn im Gegensatz zu dem menschlichen Imperialen hatte der nichtmenschliche Politiker seinen Vorteil genutzt und problemlos die eine oder andere vorkehrende Maßnahme getroffen. Ein Attentat, da war sich Horatio sicher, würde bloß noch mehr Steine ins Rollen bringen – und könnte am Ende den geschlossenen Frieden kosten! Nein, für den Augenblick hatte er nur eine Option: Kooperation. Je kleiner er den Schaden hielt, desto größer war der allgemeine Erfolg der Verhandlungen. Nur als Gewinner würde er sich – Dank dieser feigen Erpressung – niemals sehen können. Vilnok Moor würde ihm ab diesem Moment stets einen Schritt voraus sein. Mit kühlem Blick begegnete er dem gierigen Funkeln in den Augen des Senators. Groß, sehr groß waren seine Hemmungen zu diesem falschen Händel. Für eine Sith zu bluten, gefiel ihm ganz und gar nicht.

„Lassen Sie uns über konkrete Zahlen sprechen“, fuhr er sogleich fort. „Laut Friedensvertrag stehen der Neuen Republik fünfzehn Prozent der Produktion zu. Der Großteil mit Güteklasse C – Reinheit: etwa fünfundsiebzig Prozent – und eine deutlich kleinere Menge der Klasse B – gut fünfundachtzig Prozent rein. Um die 'bösen Geister' zu besänftigen, könnte ich mir folgende Lösung vorstellen: Für die Zukunft erhält die Republik einen Produktionsanteil von zwanzig Prozent – sowie ein stärkeres Vorkaufsrecht für die Handelsgilde. Die zuliefernden Güteklassen werden außerdem aufgestockt auf B als Hauptteil und A – Reinheit: fünfundneunzig Prozent – als geringe Ergänzungsmenge.“ Kurz pausierte er; ließ den Vorschlag wirken. „Gemeinsam könnten unsere Delegationen auch darauf hin wirken, dass eine Auswahl Ihrer bevorzugten Unternehmen den Zuschlag erhalten … Falls das im Sinne des republikanischen Wohles ist...“

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Polith-System - Thyferra - Dschungel - An Bord der "Eulysia" - Clove, Tenia, Akani ( in der Medistation) , Steven, Michael


Tenia spürte deutlich, wie ihre Konzentration nachließ und das mehr und mehr. Sicher war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, die Übung abzubrechen, schließlich hatte Clove sich bemüht und Akani tat genau das jetzt auch. Allerdings war es ebenfalls anstrengend, sich darauf zu konzentrieren, irgendwo Zugang zu bekommen, wo ein Schutz aufgebaut worden war. Das erste, was Tenia bemerkte war, dass sich Akanis Herzschlag beschleunigte. Ein weiteres Indiz dafür, dass er sich anstrengte. Außerdem eine kleine Ablenkung, die weiter an ihrer Konzentration zerrte, die ohnehin alles andere als gut war. Wieder geriet Tenia ins Schleudern, als der erste, natürliche Reflex eintrat und als sie, nach hinten zurückgeworfen wurde, hatte Tenia alle Mühe, sich aufrecht zu halten und sich zu einem zweiten Angriff zu zwingen, der prompt nicht funktionierte, da sie, ähnlich wie bei Clove, keine Angriffsfläche fand. Ein drittes Mal zurück in die Konzentration zu finden, schien unmöglich. Ein letztes Mal, schalt Tenia sich selbst, doch inzwischen waren da so viele andere Gedanken, die es ihr nicht gerade leichter machten, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Die Waldbewohnerin atmete tief durch, sammelte ihre Kräfte und stieß dann, wahllos zu, was Akanis Schild minimal ins Wanken brachte. Ein Nachsetzen wäre vielleicht von Erfolg gekrönt gewesen, doch Tenia war am Ende ihrer eigenen Kraft und so tat sie, was nun wohl am besten war, einen Abbruch der Übung. Mit einem müden Lächeln zog sie sich zurück.

„Für heute sollte das genügen“,

sagte sie, sah von Clove zu Akani und wieder zurück.

„Ihr habt euch beide gut geschlagen, aber ich schätze, für einen weiteren Angriff, fehlt mir die nötige Konzentration. Abschirmen und Verschleierung aber sind Übungen, die ihr gut weiter erproben könnt und sollt.“

Alleine durchaus nicht ganz so einfach, aber auch nicht völlig unmöglich.

„Jetzt halte ich es für das Beste, wenn wir alle eine Pause einlegen und erst morgen weitermachen. Der Tag war lang und anstrengend genug, für alle von uns.“


Der Kampf mit Es war nur der Höhepunkt gewesen und Tenia spürte die Erschöpfung deutlich, eine Erschöpfung, die nicht allein von ihrer Mission herrührte, sondern auch mit ihrem Gedankenwirrwarr zu tun hatte. Für Tenia stand fest, dass sie heute nichts mehr tun würde. Weder zu Cloves Gleiter gehen, noch in den Dschungel, um auf die Plantage zu gelangen. Ohnehin, beides galt es erst mit Steven zu besprechen, was Tenia beinahe ein Seufzen abgerungen hätte. Vermutlich musste sie mit Steven auch über vorhin sprechen. Eigentlich hatte sie ihn auch um ein Gespräch gebeten, allerdings hatte sie jetzt viel eher den Drang, alleine zu sein, um ihre Gedanken zu ordnen. Oder sich in die Wälder zurück zu ziehen, was, dank dieses Monsters, das dort draußen lauerte, kaum möglich war.

„Wäre das mein Schiff, würde ich sagen, jeder nimmt sich eine Kabine,“

dann hob sie die Schultern,

„Wobei ich dafür wohl erst einmal eins haben müsste.“

Das geliehene Schiff des Ordens war schließlich nicht in erreichbarer Nähe und dieses Schiff gehörte Steven, den sie wohl nach Kabinen, Räumen oder anderen Rückzugsorten fragen musste. Schließlich wäre es unhöflich gewesen, sich selbst umzusehen und sich irgendwo einzuquartieren.

„Am besten frage ich also Steven, wie es mit Schlafgelegenheiten aussieht.“

Dann konnte sie ihn auch gleich über weitere Pläne und über Clove informieren, wobei sie beides am liebsten auch erst morgen getan hätte.

„Ihr entschuldigt mich also kurz,“


meinte Tenia dann, als sie kurz ihre Machtfühler ausstreckte um Stevens Präsenz zu erfühlen. Heute war scheinbar der Tag, an dem sie ständig an Türen klopfte, um irgendetwas zu erbitten.
Sekunden später war Stevens Präsenz ausgemacht und wieder, wie schon vorhin, klopfte Tenia an die Tür, wartete diesmal aber ein Zeichen ab.



Polith-System - Thyferra - Dschungel - An Bord der "Eulysia" - Clove, Tenia, Akani ( in der Medistation) , Steven, Michael

 
~ Polith-System ~ Thyferra ~ Dschungel ~ Außerhalb der Yacht "Eulysia" ~ Clove in der Medistation; Tenia und Akani im Trainingsraum; Michael und Steven auf M.s Zimmer, Crew auf Schiff ~


"Vielleicht solltet ihr euch ein wenig mehr als 'gemeinsam Wache stehen' kennenlernen."
Schlug der Ritter seinem Padawan noch einmal vor, als die beiden den Gang des Schiffes in Richtung Cockpit gingen. Die Flure der Yacht waren gerade so breit, dass zwei halbwegs schlanke Erwachsene nebeneinander gehen konnten.

"Er hat auf mich jedenfalls einen sympathischen Eindruck gemacht, vielleicht kann er ja noch was von dir lernen."
Auch wenn bei dem letzten Teil des Satzes ein Schwung Ironie in Stevens Stimme zu hören war, meinte er es auch durchaus ernst. Ein Padawan konnte selbstverständlich von einem anderen Padawan lernen. Und gerade Michael war ja nun kein Anfänger mehr.
Außerdem würden ihm ein paar Kontakte im Orden vermutlich ganz gut tun. Steven selbst hatte seine in der letzten Zeit stark vernachlässigt, allen voran Tenia, was sich wohl in der angespannten Stimmung zwischen den Beiden zeigte.

Im Cockpit angekommen, schreckte Steven einen Moment vor dem Chaos zurück. Viele Instrumente waren beschädigt und selbst die Frontscheiben hatten einige Kratzer und sogar Risse abbekommen. Das Schiff sah nicht wirklich gut aus und so ermutigte das Lächeln des Bordmechanikers Benjamin Schwarz den Baron nicht ein bisschen.

"Es sieht wirklich schlimmer aus, als es ist Hoheit."

erklärte Ben Schwarz und wischte sich die mit Öl verschmierten Hände an einem, an seiner Hose befestigten, Handtuch ab. Vermutlich hatte der Mechaniker recht, schließlich war er ja auch der Fachmann, doch wirklich aufheitern konnte dies die Stimmung des Barons nicht. Heute war wirklich nicht sein Tag.. Irgendwie lief alles falsch, alles was er anfasste, ging schief. Lag etwa eine Art Fluch auf ihm? Immer hin war er doch eigentlich so perfekt wie sonst auch!?

"Wie lange wird es dauern, bis das Schiff wieder flugtauglich ist?"
fragte der adlige Jedi und erwartete schon eine erschreckend hohe Anzahl von Umdrehungen.

"Ich schätze eine Umdrehung für den planetaren Antrieb und mindestens 3 für den Hyperantrieb. Doch ich weiß nicht, ob wir nicht sogar Ersatzteile aus den umliegenden Städten holen müssen."

wie der Ritter erwartete hatte, gefiel ihm diese Antwort gar nicht. Mit der Wartezeit konnte er ja vielleicht noch zufrieden sein, doch wenn sie wirklich neue Teile kaufen mussten, bestand die Gefahr, dass man sie aufspürte und enttarnte. Vielleicht sollte er Akani und Michael losschicken, deren Gesichter kannte das Imperium schließlich noch nicht so gut. Doch Benjamin Schwarz sollte ersteinmal sehen, wie weit er mit den Ersatzteilen an Bord kam.

"Ansonsten..Captain Todd ist noch nicht wirklich fit, Sir.. Ich denke das wird unser größtes Problem sein."

Das laute Seufzen konnte Steven nicht zurückhalten. Dieser Tag hatte es langsam wirklich verdient endgültig zu Ende zu gehen. Wenn Captain Todd nicht wieder fit wurde, half ihnen kein Hyperantrieb der Welt weiter, schließlich brauchten sie jemanden der ihn bedienen konnte. Die Hoffnung lag nun bei Tenia, Akani oder Michael, denn Steven war eine, mag mag es kaum glauben, absolute Niete im Fliegen von Raumschiffen.
Eines der wenigen Defizite des Barons, die er immer wieder mal verbessern wollte, es aber stets aufschob.


"Danke, Mr. Schwarz."

sagte der Ritter und klopfte dem Mechaniker lobend auf die Schulter. Dieser Mann war wirklich Gold wert! Hätten sie ihn nicht an Bord gehabt, würden sie vermutlich noch Dekaden auf diesem Dschungelplaneten verbringen müssen. Steven und Michael setzten sich erneut in Bewegung, während Benjamin Schwarz sich wieder seiner Arbeit an der Elektrik zuwandte.

"Falls er wirklich Teile für den Hyperantrieb brauchen sollte, wäre es vermutlich die beste Entscheidung, wenn du und Akani diese besorgen."

erklärte der Ritter seinem Padawan und fügte noch hinzu, wieso es für ihn und Tenia zu gefährlich werden könnte. Vor der Tür zu Stevens Suite angekommen, verabschiede sich der Baron vorerst von seinem Schüler, versprach diesem aber nachher nach ihm zu sehen. Sein Training sollte schließlich weder unter der Mission, noch unter dem Absturz leiden müssen. Und bald war es wohl an der Zeit eine Prüfung abzulegen.

Steven war nur wenigen Minuten alleine auf seinem Zimmer, als es an der Tür klopfte. Er hatte gerade in seinem Bett vor sich hingedöst und die Decke seiner komfortablen Suite bestaunt, als er den Gast mit einem "herein" hinein bat.
Durch die Macht und nun auch mit Hilfe seiner Augen, konnte er erkennen um wen es sich handelte. Schnell erhob sich der Ritter aus seiner liegenden Position um nicht unhöflich erscheinen zu wollen.


"Habt ihr eure Übungen beendet?"

eröffnete der Ritter das Gespräch mit einer Frage, deren Antwort er natürlich schon längst erahnte, denn schließlich stand Tenia jetzt vor ihm und nicht vor Clove und Akani.


~ Polith-System ~ Thyferra ~ Dschungel ~ Außerhalb der Yacht "Eulysia" ~ Clove und Akani in der Medistation; Michael auf den Gängen; Tenia und Steven in Stevens Suite; Crew auf Schiff ~
 

~ Polith-System ~ Thyferra ~ Dschungel ~ Außerhalb der Yacht "Eulysia" ~ Clove und Akani in der Medistation; Michael auf den Gängen; Tenia und Steven in Stevens Suite; Crew auf Schiff ~

Tenia hatte nicht damit gerechnet, dass sie Steven ausgerechnet in seinem privaten Zimmer traf und für einen Moment sah sie ihn ein wenig unsicher an, wie er dalag, sich aber schnell erhob und zu ihr herüberging.

„Ich wollte dich nicht stören,“

sagte sie noch immer unsicher, halb entschuldigend. Sie hatte ja keine Ahnung gehabt, dass es sich hier um sein Quartier handelte und Steven sich bereits zurückgezogen hatte.

„Ja, wir haben unsere Übung beendet“,

meinte sie dann und wurde ihre Unsicherheit einfach nicht los. Sollte sie ihn auf das ansprechen, auf das sie ihn vorhin hatte ansprechen wollen? Oder sollte sie einen kurzen Lagebericht abgeben und dann schnell wieder verschwinden? Nachdem sie natürlich gefragt hatte, ob sie sich alle irgendwo zurückziehen konnten. Tenias Blick wanderte zu Boden, bloß lag dort weder ihre Selbstsicherheit, die verschwunden schien, noch war dort eine Antwort zu finden.

„Also wegen vorhin,“

begann sie, dabei war genau das das letzte Thema, dass sie ansprechen wollte.

„Ich wollte nicht so … garstig sein, aber irgendwie ist das einfach nicht mein Tag.“

Ein kaum merkliches Lächeln huschte über ihr Gesicht, ehe sie ihn ansah.

„Um ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht, was ich sagen soll. Ich kann so was nicht, ich war noch nie sonderlich gut darin, Gespräche zu führen, oder zu beginnen. Das ist einfach…“

Sie seufzte und verdrehte die Augen.

„Weißt du, wenn mir auf Null alles zu viel wurde, habe ich mich einfach in die Wälder zurückgezogen. Ich bin geklettert, hab mich entweder auf einen hohen Berg oder einen dicken Ast gesetzt und hab einfach nur nachgedacht.“

Jetzt war da doch ein wehmütiges Lächeln.

„Ich weiß, ich sollte dich eigentlich fragen, wie es dir geht und gar nicht von mir erzählen, schließlich ist dein Schiff abgestürzt, dieses Monster hat dich angegriffen, und…“

Sie stockte. Aber wenn sie jetzt nicht weiter sprach, dann nie. Wenn sie jetzt nicht mit ihm sprach, würde es vermutlich noch Wochen dauern, bis sie überhaupt mit jemanden sprach. Und vielleicht war es dann schon zu spät. Zu spät. Sie runzelte die Stirn, ob dieser Formulierung. Sie hatte schon Ewigkeiten mit keinem gesprochen und bis jetzt war es auch nie zu spät gewesen. Außerdem hatte sie eine Mission, dann war da Clove und dieses Es. Eigentlich war da viel zu viel und sicher war es jetzt unangebracht, etwas zu sagen, was weder mit Clove, noch mit ihrer Mission zu tun hatte. Unangebracht. Eine ganze Menge war unangebracht, allen voran die Hälfte der Gedanken, die sie hegte und wahrscheinlich sogar eine Hälfte der Charakterzüge, die sie prägten. Wenn es da also etwas gab, das unangebracht war, dann irgendwie sie.
Die Nullianerin starrte zur Seite, als sie deutlich spürte, wie ein ebenfalls unangebrachtes Gefühl, sie gerade ereilen wollte. Sie blinzelte, ein, zwei Mal, um die Spuren, die es hinterlassen wollte, sofort zu beseitigen. Und ausgerechnet sie hatte zu anderen Zeiten mal absichtlich Tränen verwendet, heute kaum mehr zu glauben. Doch Tenia riss sich zusammen und beschloss dann, sich damit zu beeilen, doch mit dem Wesentlichen heraus zu rücken.

„Eigentlich wollte ich nur fragen, ob wir heute vielleicht alle auf deinem Schiff übernachten können. Clove hat einiges abbekommen, Akani ist ziemlich am Ende und ich glaube, wahrscheinlich tut dir und Michael nach dem Erlebnis da draußen eine Pause auch ganz gut. Mit Clove habe ich geredet, ich glaube, sie ist nicht unsere Feindin, sie kann uns helfen, weil sie da draußen einen Gleiter hat und vielleicht brauchen wir ihre Hilfe wirklich, schon wegen diesem Monster da draußen, über das sie mir auch erzählt hat. Außerdem ist das wahrscheinlich nicht unser einziges Problem, denn als ich mit Akani bei den Vratix war, den Einheimischen hier, habe ich ein ganz ungutes Gefühl gehabt, das sicher nicht mit Clove zusammenhing. Na ja und Clove… ist machtempfänglich und wurde zumindest von einer Sith angeleitet, was hoffentlich nicht noch mehr Ärger bedeutet, denn irgendwie haben wir davon ja schon genug.“

Eine perfekte Zusammenfassung der Ereignisse, ganz toll gemacht.

Na ja und jetzt lasse ich dich besser in Ruhe, damit du dich erst mal erholen kannst.“

Sie wandte sich schon zum Gehen, ehe sie sich doch noch einmal zu Steven umdrehte, nur um zu erkennen, dass sie überhaupt nicht mehr wusste, was sie sagen sollte. Für Schön, dich wieder zu sehen war jetzt eindeutig nicht der richtige Zeitpunkt und für Ich brauche deine Hilfe, irgendwie auch nicht. ‚

„Also dann,“

wandte sie sie erneut ab und wünschte sich die Türe wäre näher um schneller fliehen zu können.


~ Polith-System ~ Thyferra ~ Dschungel ~ Außerhalb der Yacht "Eulysia" ~ Clove und Akani in der Medistation; Michael auf den Gängen; Tenia und Steven in Stevens Suite; Crew auf Schiff ~


 
~ Polith-System ~ Thyferra ~ Dschungel ~ Auf Yacht "Eulysia" ~ Clove und Akani in der Medistation; Michael auf den Gängen; Tenia und Steven in Stevens Suite; Crew auf Schiff ~

Tenia hatte wirklich einen ungünstigen Zeitpunkt erwischt, den Ritter in seinen privaten Gemächern zu besuchen. Es war nicht so, dass er etwas Verbotenes tat oder in einer peinlichen Situation steckte, so wie wenn man jemanden überraschte, der gerade aus der Nasszelle kam und nur mit einem Badehandtuch bekleidet war, doch dennoch fühlte sich der Ritter irgendwie ertappt.
Aber das was er hier machte, war etwas vollkommen normales! Er ruhte sich einfach nur aus. Wieso war es ihm so unangenehm?
Immer hin war er schon seit seiner Geburt Baron und Thronfolger und mindestens sein halbes Leben Jedi, zwei Berufungen, in denen man sich eigentlich nie so wirklich zurückzog und Zeit für sich hatte. Waren dies vielleicht Nachwehen dieser Ideologien?
Wie dem auch sei, setzte sich der Ritter an die Bettkante und hörte der Nullianerin aufmerksam zu.

Dieses Gespräch schien ihr sichtlich unangenehm zu sein. Das war so ziemlich das Letzte, was der Jedi-Ritter wollte! Tenia sollte sich in seiner Nähe und schon gar nicht wegen ihm unangenehm fühlen. Steven hatte irgendwie das Gefühl, dass heute der Tag der unnötigen Entschuldigungen war. Jedenfalls kam es ihm so vor, als ob Tenia Lumiran gerade versuchte so etwas, oder zumindest so etwas Ähnliches, auszuformulieren.

"Ach, deiner also auch nicht?"
lächelte der Cirrese seine Gedanken an den heutigen Tag mit ein wenig Melancholie weg. Natürlich war es nicht dein Tag, Tenia. Bei dem was sie vor einigen Augenblicken, draußen vor dem Schiff, noch alles an Stevens Kopf geknallt hatte, war es wohl nicht mal ihre Woche. Garstig war noch gar kein Ausdruck! Natürlich war es garstig, doch das war nicht das Schlimmste.. Was dem Ritter mehr Sorgen machte, waren die Worte danach. Tenia konnte Steven so viel anschnauzen wie sie wollte, dass würde er sogar hinnehmen, doch das sie den Jedi, den Einheimischen und irgend so einem anderen Kerl die Schuld an allem gab? Das sie 'jeden Kampf verlor'?
Diese Gedanken waren gefährlich, egal ob es begründet oder unbegründet war.

Selbst wenn der Ritter wollte, so richtig böse konnte er mit der Nullianerin nicht sein. Natürlich war er vorhin noch wütend auf Tenia und hatte sich vorgenommen ihr die Kalte Schulter zu zeigen, doch wenn sie jetzt so vor ihm stand...war es anders.

"Dann lass es, Tenia."
sagte der Ritter und zog die Schultern nach oben, als ob er selbst nicht weiter wusste.

"Natürlich möcht' ich wissen, was mit dir los ist. Du kannst auch immer mit mir reden, wenn du es möchtest, aber ich bin der Letzte, der dich dazu zwingen wird.."
Steven musste nicht einmal die Macht einsetzen um zu spüren, dass da noch mehr war. Tenia redete hier nicht mit ihm, nur weil sie es nicht konnte. Auf Dac war sie so offen, hatte so viel Späße mit ihm gemacht und jetzt ist sie so.. Anders.. so Ernst. War so viel Zeit vergangen? Konnte sich eine Person so schnell so radikal verändern? Und wenn sie das machte, wieso? Niemand würde doch zu einer ernsten, angespannten Tante werden nur weil er es konnte!?

Irgendwie war es süß, dass sie glaubte sie müsste sich nun um Steven kümmern. Als wenn das nicht schon genug Leute taten. Ja, er war Thronfolger auf Cirrus und er genoss es auch im Mittelpunkt zu stehen, aber ab und an war es doch ganz angenehm, dass sich auch mal andere Leute bei ihm auskotzten.
Und was war schon ein Absturz und ein Monster? Alltag eines Jedi, nichts weiter. Auch wenn die Wunde am Kopf noch ganz schön schmerzte.

"Natürlich, es sollte Platz genug für jeden sein. Ich lasse die Captainssuite für dich herrichten. Aber glaub ja nicht, dass ich das mache, weil du irgendeinen Bonus bei mir hast, es sind nämlich nur noch 2 Gästezimmer frei."
Steven freute sich über den ersten Satz und somit über den Besuch so sehr, dass er sogar zu einem Scherz und einem Zwinkern aufgelegt war, doch als Tenia weiter sprach, spürte er wie ein mittelgroßer Kloß in seinem Hals Platz nahm.
Clove war von einer Sith ausgebildet? Sie war somit selber eine! Was war denn mit Tenia los, dass sie einer Sith vertraute? Wurden ihre Gedanken manipuliert? Steven musste Clove, Akani und Tenia im Auge behalten, immerhin war es möglich, dass das Mädchen irgendeine Art Sith-Zauber angewandt hatte!

"Eine Sith? Ich hoffe du weißt wie gefährlich das für uns alle ist, Tenia."

erklärte Steven und hoffte dabei nicht zu sehr wie irgendein verschrobener Jedi-Meister zu klingen. Aber gut, wenn dem nun mal so war! Sith waren doch gefährlich. Das brachte man den Padawanen jedenfalls bei..

"Wenn du ihr vertraust, tue ich es vorerst auch. Aber Ärger wird das zumindest bedeuten, wenn der Jedi-Rat davon etwas mitkriegt. Ich wäre dafür, wir halten uns in dem Fall bedeckt, falls jemand mit uns Kontakt aufnehmen sollte."

Steven wusste nicht, wie der Jedi-Rat darauf reagieren würde, wenn sich vier Jedi mit einer Sith zusammen taten. Natürlich gab es jetzt den Friedensvertrag, doch zwischen Jedi und Sith gab es nie so wirklich einen Frieden. Zumindest noch nicht.
Tenia faselte irgendetwas davon, dass sich Steven nun ausruhen konnte und machte sich auf die Suite wieder zu verlassen. Sollte er sie aufhalten? Sollte er sie gehen lassen?

Immerhin war es doch ihre Entscheidung was sie wann machte.. Sollte er sie einfach mal in den Arm nehmen? Die Nullianerin wirkt so dermaßen gestresst, vielleicht auch ein großer Faktor, der ihr garstiges Verhalten erklärt.

"Weißt du.. ich könnte vielleicht ein wenig Gesellschaft vertragen."
erklärte der Ritter und blickte die Nullianerin mit bittenden Augen an. Irgendetwas sagte ihm, dass sie für den Moment hier bleiben sollte.

"Deine Gesellschaft."
Ein schüchternes Lächeln wanderte über das Gesicht des sonst so gar nicht schüchternden Barons. Es war definitiv zu spät, sie jetzt noch zu begrüßen und zu sagen, wie sehr man sich freut sich wieder zu sehen. Ganz toll gemacht, Steven. Super Idee bei der ersten Begegnung seit Wochen in Ohnmacht zu fallen. Die ganze Szenerie hat sicher für sich gesprochen.

"Immerhin haben wir uns eine ganze Weile nicht gesehen.. und ich.."
Ja, er? Ja, er! Er war derjenige, der es nicht wirklich geschafft hatte, sich während der Gala zu melden. Natürlich hatte er es in erster Linie deswegen getan, Tenia nicht weiter in Gefahr zu bringen, doch das wusste die Nullianerin ja nicht. Wie auch, wenn er sich nicht gemeldet hatte?

"Ich weiß ich hätte mich mehr melden müssen.. ich wollte es ja auch.. aber.."
Aber. Dieses kleine Wörtchen. Es klang wie die Einleitung zu einer Ausrede! Ein Satz, der die Schuld des Ritters in irgendeiner Weise mindern sollte, doch dieses aber war nicht so ein Ausreden-Aber. Es war ein Aber, welches zeigte, dass er eine Chance nicht genutzt hatte. Vielleicht hätte er das Risiko eingehen sollen? Doch hätte er die junge Frau in Lebensgefahr bringen sollen, nur damit sie wusste, dass er an sie dachte!? Manchmal waren solche Entscheidungen wirklich schwer zu treffen.

"Auf dieser Gala wurde der Comverkehr abgehört und ich wollte Dich nicht damit in Gefahr bringen, wenn ich dir schreibe, wie schrecklich ich diese Zoey finde.."
Klang das Ganze gerade wie eine Entschuldigung? Zumindest klang es nach dem, was Tenia vorhin an Steven gerichtet hatte, beide schienen irgendwie ein Problem mit dem Wort "Entschuldigung" zu haben..

"Ich weiß, es ist für diesen Zeitpunkt vielleicht etwas unangebracht.."
Oh und wie es das war. Sie waren hier schließlich nicht auf einer privaten Vergnügungstour durch die tropischen Regionen des Outer Rim, sondern auf einer Mission für den Orden der Jedi! Aber wann sollte dieser passende Zeitpunkt sonst sein? Es war doch wie mit diesen Heiratsanträgen: nie würde es so richtig passen. Aber das war ja schließlich auch kein Heiratsantrag.

"Aber ich hab' dir etwas von Cirrus mitgebracht. Ich wollte es dir schon viel früher geben, doch uns beiden kamen Missionen dazwischen.."
Zügig stand Steven auf und ging zu einer Schublade an seinem Schreibtisch. Dort holte er eine Kette heraus und zeigte sie der Nullianerin.

"Es ist ein Brennstein."
Brennstein war in der Tat ein sehr seltenes Gestein vom Planeten Cirrus. Der Edelstein war in der gesamten Galaxis bekannt für seine goldene Farbe, die angeblich einst den goldenen Meeren von Cirrus ihr Aussehen gab. Brennstein war zwar als Schmuck bekannt, konnte aber auch in geschliffener Form in einem Lichtschwert verarbeitet werden und gab diesem dann eine goldene Farbe. Somit hatten die Steine eine ganz eigene Aura in der Macht und man sagte, sie gaben dem Träger neue Energie.

"Bevor wir gar keine Zeit mehr finden.. sieh es als Angebot der Wiedergutmachung an, weil ich mich nicht gemeldet habe."
Steven hielt der Nullianerin die Lederne Kette mit dem goldenen Stein hin und würde ein Ablehnen unter keinen Umständen akzeptieren. Natürlich hoffte er, dass sie sich über das Geschenk freute und dennoch stand immer die Gefahr im Raum, dass es falsch ankam oder ihr überhaupt nicht gefiel. Aber als Geschenk war es nun ihr Besitzt und sie konnte damit machen was sie wollte.
Vielleicht würde der Stein sogar das Eis brechen und der Nullianerin endlich entlocken, was mit ihr los war und was sie bedrückte..




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