Todesstrafe

Ich zitiere einfach den Abschnitt daraus, der für mich alles aussagt:

"Studien beweisen die Unschuld der Verurteilten Wissenschaftler aus aller Welt hatten in den vergangenen Jahren in verschiedenen Studien nachgewiesen, dass das Virus schon vor dem Eintreffen der Ausländer in dem Krankenhaus vorhanden war, um deren Unschuld zu beweisen. Das Gericht hatte diese Untersuchungen jedoch nicht berücksichtigt. Auch Appelle aus Europa und den Vereinigten Staaten verhallten ungehört. Der Westen hatte bis zuletzt gehofft, Libyen würde die Angeklagten freisprechen, um seine Beziehungen zur westlichen Welt zu verbessern."

Ich bin klar gegen die Todesstrafe, vor allem weil man nicht immer weiß, ob der Mensch oder die Menschen die verurteilt worden sind auch wirklich Schuld tragen. Vor allem, da es in diesem Abschnitt deutlich wird, das die Angeklagten UNSCHULDIG sind.
Auch so bin ich dagegen, dass Menschen über Leben und Tod entscheiden können. Unabhängig davon ob die Schuld feststeht oder nicht.
 
Ich bin klar gegen die Todesstrafe, vor allem weil man nicht immer weiß, ob der Mensch oder die Menschen die verurteilt worden sind auch wirklich Schuld tragen. Vor allem, da es in diesem Abschnitt deutlich wird, das die Angeklagten UNSCHULDIG sind.
Das ist doch eben kein Grund gegen die Todesstrafe, sondern gegen die (in diesem Falle) libysche Justiz.
Ich finde den ganzen Fall eine Sauerei, das sieht ganz danach aus, als wollte die libysche Elite die wahren Begebenheiten vertuschen, um ja keine Kritik im eigenen Lande aufkommen zu lassen. Dass Gadafi dennoch in gewissen Staaten des Westens so willkommen ist, finde ich äusserst bedenklich.
 
Das ist doch eben kein Grund gegen die Todesstrafe, sondern gegen die (in diesem Falle) libysche Justiz.

Das war auch ihr Argument gegen die Todesstrafe im Allgemeinen: :rolleyes:

Auch so bin ich dagegen, dass Menschen über Leben und Tod entscheiden können. Unabhängig davon ob die Schuld feststeht oder nicht.

Aber der Mensch spielt eben gerne Gott, richtet wo reiner Schutz angebrachter wäre. Ein toter Mensch kann nicht mehr lernen. Ich finde die Idee eines Afrikanischen Stamms nett, in welchem der Mörder in die Familie des Ermordeten integriert wird, um zu sehen was er zerstört hat, den Verlust so zu kompensieren, aber auch eine gewisse Resozialisation zu .bewerkstelligen und nebenbei bekommt die Familie eine andere Perspektive auf den Mörder, kommt der Vergebung vielleicht näher. Und jetzt komm mir bitte niemand damit das auf unsere Gesellschaft zu übertragen, ist mir nur gerade spontan eingefallen im Zusammenhang mit diesem Thema.
 
Das war auch ihr Argument gegen die Todesstrafe im Allgemeinen: :rolleyes:
Das war ihr zweites Argument, was ich akzeptiere. Das erste lasse ich aber nicht gelten (dass der zum Tode verurteilte auch unschuldig sein könnte).
Aber der Mensch spielt eben gerne Gott, richtet wo reiner Schutz angebrachter wäre. Ein toter Mensch kann nicht mehr lernen.
Ich bin auch gegen die Todesstrafe, weil ich denke, dass jeder Mensch eine zweite Chance bekommen sollte, es besser zu machen. Bei einer zweiten Chance würde ich es allerdings dann bleiben lassen. Wiederholungstäter sollten imho zum Tode verurteilt werden.

Ich finde die Idee eines Afrikanischen Stamms nett [...]
Diese Idee ist in der Tat interessant. Hast du vielleicht einen Link dazu oder etwas?
Mal als erste Reaktion würde ich vermuten, dass ein Mensch, welcher einen anderen getötet hat, durchaus fähig wäre, es wieder zu tun, und es darum gefährlich für die Familie wäre, ihn dort unterzubringen.
 
Glaubt hier ernsthaft jemand,die zum Tode verurteilten in Libyen werden wirklich hingerichtet ?
Oberst Muammar al-Gaddafi ist alles,aber nicht dumm.
Der benutzt diese Leute als Fauspfand,um im Gespräch mit dem Westen zu bleiben.

Von denen wird nicht einer am Galgen enden.

@Siva Arkuun

Und wer sagt Dir,daß die Studien nicht einfach erstellt wurden,um Libyen in Verruf zu bringen ?
 
Ich bin auch gegen die Todesstrafe, weil ich denke, dass jeder Mensch eine zweite Chance bekommen sollte, es besser zu machen. Bei einer zweiten Chance würde ich es allerdings dann bleiben lassen. Wiederholungstäter sollten imho zum Tode verurteilt werden.

Ich bin zwar auch gegen die Todesstrafe, aber aus anderen Gründen. Jemand der ein so abscheuliches Verbrechen begeht wie Mord, hat meiner Meinung nach nur unter besonderen Umständen der Tat eine zweite Chance verdient, also darf wieder das Recht bekommen, ein Leben in Freiheit zu führen. Die Mordopfer und deren Angehörige bekommen auch keine zweite Chance mehr. Ausnahmen lasse ich gelten wie im Fall einer Deutschen Mutter. Diese und eine ihrer Töchter wurden über eine gewisse Zeit vom äußerst gewalttätigen Ehemann bzw. Stiefvater vergewaltigt. Als der Mann dann drohte auch noch die jüngere Tochter zu vergewaltigen, beschloss die Frau ihren Mann vorsätzlich zu ermorden, was sie dann auch tat. Über viele Jahre der Gerichtsprozesse ist bis jetzt kein rechtskräftiges Urteil in Kraft gesetzt worden, die deutsche Justiz tut sich sehr schwer mit dem Fall. Die Staatsanwälte weigern sich aber bisher zu einer Kompromisslösung der Höchstbewährungsstrafe von 2 Jahren wegen Totschlags zur Genüge zu tun.

Obwohl ich das Rechtssystem der USA ablehne in punkto Todesstrafe, unverhältnismäßig harte Strafen bei Kavaliersdelikten, irrsinige Verbote usw., halte ich das deutsche Strafrecht im umgekehrter Weise für schlecht, und zwar weil es viel zu lasch ist. Ich habe fast ein Jahr Praktikum bei den Justizbehörden gemacht, und was mir da in die Hände an Fällen gelandet ist, hat mich sehr erschreckt. Die Sicherheitsverwahrung für Mörder, Widerholungstäter bei Vergewaltigung, sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen, schwerer Körperverletzung usw. wird eher selten ausgesprochen, die Haftstrafen sind oft lächerlich, außerdem kommen die Verurteilten Häftlinge oft schon nach Absitzen der Strafe zu 2/3 wegen guter Führung wieder auf freien Fuß. In den USA kann ein hingerichteter oder zu 989 Jahren verurteilter Mörder wenigstens nicht mehr rückfällig werden.

Meiner Meinung nach sollte der Staat als Institution, ohne dass eine unmittelbare direkte Gefahr für einen oder mehrere Menschen besteht, nicht töten dürfen, aber er sollte mindestens genauso dafür sorgen, dass rechtschaffene und unschuldige Menschen nicht durch Wiederholungstäter Opfer schwerer Verbrechen werden.

Rein menschlich denke ich auch so, dass die meisten Schwerverbrecher den Tod verdient hätten. Rachegedanken oder geglückte Rachetaten kann ich in vielen Fällen nur zustimmen. Wenn ein Vater sich am Mord an seinem Kind rächt, indem er den Mörder selbst tötet, verdient er meinen ganzen Respekt und mein Mitleid für den Tod seines Kindes. Ich denke aber, wie kann physische Gewalt insbesondere Mord, das vorsetzliche Töten von Menschen, moralisch erfolgreich verurteilt werden, wenn der Staat mit schlechtem Beispiel vorangeht?
 
Ehrlich, also da finde ich die Unterstellung, die Krankenschwestern hätten vorsätzlich Kinder mit Aids infiziert, weitaus unwahrscheinlicher.

Ich glaube es ja selber nicht.
Allerdings finde ich es anmaßend,wenn solche "Experten" aus der Ferne glauben,
sie hätten die Wahrheit mit Löffeln gefressen.
Auch wenn jetzt hier schon im Westen GEfORDERT,daß eine Berufungsverhandlung vor dem obersten Gericht in Libyen mit einem Freispruch werden MUSS ist eine Frechheit.
Hier wird 1.In ein schwebendes Verfahren eingegriffen
2.In die Souveränität eines Staates eingegriffen.


Zu den Urteilen :
Nicht eine der zum Tode verurteilten wird am Galgen enden.
Oberst Muammar al-Gaddafi wird en Teufel tun,und diese Leute exekutieren lassen.
Der ist froh,daß die inetrnationale Isolation seines landes vorbei ist,er wird es nicht reskieren,daß er wieder bestraft wird.

Er wird sich jetzt feiern lassen,um der Welt und vorallem dem Westen zeigen,daß er noch da ist.
Und dann wird er huldvoll Gnade walten lassen,vieleicht an einem hohen islamischen Feiertag,um sein Gesicht zu wahren.
Man kennt den Oberst ja nun schon seit langer Zeit
 
[...]

Zu den Urteilen :
Nicht eine der zum Tode verurteilten wird am Galgen enden.
Oberst Muammar al-Gaddafi wird en Teufel tun,und diese Leute exekutieren lassen.
Der ist froh,daß die inetrnationale Isolation seines landes vorbei ist,er wird es nicht reskieren,daß er wieder bestraft wird.

Er wird sich jetzt feiern lassen,um der Welt und vorallem dem Westen zeigen,daß er noch da ist.
Und dann wird er huldvoll Gnade walten lassen,vieleicht an einem hohen islamischen Feiertag,um sein Gesicht zu wahren.
Man kennt den Oberst ja nun schon seit langer Zeit

Ich denke auch das Gaddafi so handeln wird. Nichtsdestotrottz ist es für die Beschuldigten eine Qual schon seit 7 Jahren auf die drohende Hinrichtung zu warten.
 
Am 25.12. hat Japan zum ersten Mal seit September 2005 wieder Verbrecher exekutiert.
Vier Mörder wurden durch den Strang mit dem Tode bestraft.
Seltsam ist nur,daß einer der Verbrecher bereits 77(!!!) Jahre alt war,der Andere 75(!!!!!) Jahre.
 
Ich denke auch das Gaddafi so handeln wird. Nichtsdestotrottz ist es für die Beschuldigten eine Qual schon seit 7 Jahren auf die drohende Hinrichtung zu warten.

Das sehe ich genauso.

Der Arzt, der ebenfalls angeklagt worden ist, ist Palästinenser. Was sagen arabische und/oder islamische Vertreter dazu, dass ein Glaubensbruder angeklagt ist? Gab es irgendwelche Aufrufe oder ähnliches?
 
Ich möchte mal hier einen Umstand ansprechen,der mich auf äusserste erstaunt.
All die Täterschutzorganisationen,wie z.B. AI,HRW und ähnliche Verbände,die sich dem Schutz von Verbrechern und Mördern verschrieben haben,und die die Menschenrechtsverletzungen eines Saddam Hussein immer aufs Schärfste verurteilt haben und auch seine Bestrafung gefordert haben,laufen jetzt Sturm gegen seine Hinrichtung.
Hier mal ein Brief einer Täterschutzorganisation,welche diese an die Bundesregierung geschickt hat:

Brief an die deutsche Bundesregierung
von Gabi Uhl, Mitglied von Initiative gegen die Todesstrafe e.V.und ALIVE - Koalition gegen die Todesstrafe e.V.

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich gehe davon aus, dass die Wiedergabe in den Medien korrekt ist: Thomas Steg, Vize-Regierungssprecher, habe gestern geäußert, dass es keine Hinweise gebe, dass der Prozess gegen Saddam gegen Rechtstaatlichkeit verstoßen habe.

Diese Äußerung setzt in meinen Augen ein völlig falsches Signal, weil sie den Eindruck erweckt, die Bundesregierung habe die Rechtstaatlichkeit des Verfahrens im Detail untersucht und sei so zu diesem Ergebnis gekommen. Dabei ist jedem auch nur halbwegs informierten Bürger bekannt, dass namhafte Menschenrechtsorganisationen aus guten Gründen die Fairness des Prozesses massiv bezweifeln - was durch die Medienberichterstattung hier in Deutschland während des Prozesses gestützt wird.

Auch die Feststellung, man könne das Verfahren nur zur Kenntnis nehmen, habe aber keine Mittel, die Hinrichtung Saddams zu verhindern, wirkt auf mich übervorsichtig und rückgratlos. Selbst wenn in der Sache richtig, kann man doch deutlicher etwas verurteilen, indem man z.B. "aufs Schärfste protestiert" oder auf mögliche Folgen für Beziehungen zwischen Staaten verweist.

Statt dessen erwecken die in den Medien zitierten Aussagen des Vize-Regierungssprechers den Eindruck: "Wir sind zwar gegen die Todesstrafe, aber wir halten uns lieber raus und machen uns die Hände nicht schmutzig, weil man ja ohnehin nichts machen kann." Man kann sich die Frage stellen, ob - wer sich dieser Gestalt äußert - tatsächlich gegen eine Hinrichtung Saddams ist.

Ich bin enttäuscht, dass die Bundesregierung nicht klarer Stellung bezieht gegen das Todesurteil und die Hinrichtung Saddams. Wie die Berichterstattung in den Medien über die Reaktion anderer europäischer Regierungen zeigt, findet man in unseren Nachbarländern klarere Aussagen und Zeichen, die das Strafmaß für Saddam nicht erst verurteilen und dann wieder halbwegs relativieren.

Jenseits von Recht und Gerechtigkeit, vielleicht auch von Rechtstaatlichkeit, - wäre es nicht gerade angesichts des alltäglich hundertfachen Mordens und Tötens im heutigen Irak ein notwendiges Signal, auf den Vollzug des Todesurteils bewusst zu verzichten? Und sollte die Bundesregierung nicht, falls sie das ebenso sieht, dies in aller Deutlichkeit zum Ausdruck bringen??

Mit freundlichem Gruß
Gabi Uhl

Wie ich schon im Militärthread gesagt habe stört mich auch die Art und Weise des Prozesses,aber man kann doch wohl nicht ernsthaft wollen,daß Saddam begnadigt wird.
 
Wie ich schon im Militärthread gesagt habe stört mich auch die Art und Weise des Prozesses,aber man kann doch wohl nicht ernsthaft wollen,daß Saddam begnadigt wird.

Wenn solche Organisationen permanent gegen die Todesstrafe protestiert ist es für mich kein Widerspruch wenn man das auch bei jemaden macht, der sehr viel Schuld auf sich geladen hat. Das Ziel ist ja nicht die die Freilassung sondern die Umformung der Strafe.
Außerdem sehe ich keinen Widerspruch gegen Saddam jahrelang verbal vorzugehen und ihn jetzt zu verteidigen.
Im Gegenteil macht dieser Brief die Organisation glaubwürdiger, unabhängig davon ob man sie nun mag oder nicht.
 
Eben hab ich gelesen, dass er morgen früh bzw. heute früh gegen 4 Uhr unserer Zeit gehängt werden soll. Bei denen ist das dann so gegen 6 Uhr.

Ich finde, der Tod sollte keine Strafe sein, sondern eine Erlösung. Jemand hier hat geschrieben, dass man nicht Gleiches mit Gleichem vergelten soll. Der Meinung bin ich auch. Wie gesagt, es gibt schlimmere Strafen.
Aber andere Länder, andere Sitten...
 
So.


wie ich nun gelesen habe..... Saddam gehört nun zu den Geschichtbüchern....
Irgendwie ok,aber auch der einzige der den Irak im Griff hatte, ist nun nicht mehr.....
Was sol man davon halten.......abstand?
 
Die größere Bestrafung wäre für Saddam doch eine lebenslange Haft gewesen. Wie schon richtig einer vor mir geschrieben hat, wird Saddam den Tod eher als Erlösung gesehen haben. Trotzdem wird er bei den letzten Schritte zum Galgen einen Mords Bammel gehabt haben.

Oh Mann, oh Mann. Ich könnte mir was schöneres vorstellen, als erhängt zu werden.....:eek:
 
"...wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zum Tode verurteilt..." Wer da einen Widerspruch findet darf ihn gerne behalten. Einerseits war es klar, dass ein Mensch wie Saddam keine Begnadigung und mildernde Haftbedingungen zugesprochen bekommen darf, auf der anderen Seite missfällt mir selbst bei ihm die Todesstrafe..naja, jetzt ist es eh egal.. dass die USA das ganze als "gerecht" ansieht war aber ja wieder klar.
 
Die größere Bestrafung wäre für Saddam doch eine lebenslange Haft gewesen. Wie schon richtig einer vor mir geschrieben hat, wird Saddam den Tod eher als Erlösung gesehen haben. Trotzdem wird er bei den letzten Schritte zum Galgen einen Mords Bammel gehabt haben.

Oh Mann, oh Mann. Ich könnte mir was schöneres vorstellen, als erhängt zu werden.....:eek:

lebenslange Haft ist bei einem wie Saddam kreuz gefährlich. Er hat zu viele Anhänger, denen ihr eigenes Leben nichts wert ist, wenn sie ihn nur befreien könnten. Es würde immer zu Ausschreitungen kommen. Sie würden alles dran setzen ihn zu befreien. Und wenn es ihnen gelingt, gute nacht.

Dann doch lieber einen sauberen Schnitt, auch wenn ich eigentlich gegen die Todesstrafe bin.

Aber es fällt schon auf, dass Saddams Prozess kein normaler ist. Erinnern wir uns an den Typ der 29 Jahre in Haft saß und dann per Giftspritze getötet wurde. Bei den meißten Todeskandiaten geht eine jahrelange haftstrafe vorraus, nicht bei Hussein. Der wird gleich aufgeknüpft. Das stößt mir schon sauer auf.
 
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