Todesstrafe

Was bringt die Todesstrafe eigentlich? Mal andersherum gefragt. Ist ja jetzt schon x-mal dargelegt das sie nichts bringt und fehlerhaft ist. Kann man den mal empirische Fakten darlegen ob die Todesstrafe etwas bringt?


Ich habe meine Sicht schon mehrfach dargelegt, aber für Dich wiederhole ich mich gerne noch einmal.
Ich sehe im Vollstrecken der Todesstrafe u.a auch den Sühne und Rachegedanken.
Bei einigen Straftaten auch den Vorbeugegedanken.

Und, was die Kosten angeht, die in den USA bisher für einen Todeskanidaten höher sind als für einen Lebenslänglichen angeht, so könnte man sich da ein Beispiel an anderen Staaten nehmen, und die Execution eben nicht bis zu 20 Jahre rausziehen.
Am könnte, ohne eine Schnellgericht einzuführen, die Verfahren weitaus beschleunigen
 
Ich will auch keinen empirischen Bericht anfertigen, ich will einen haben. :rolleyes:

Den das hier keiner damit Erfahrungen gemacht hat, macht die Schilderungen einiger nur noch wertloser.
 
Nichts auf der Welt ist vollkommen. Wenn unter 10 Hingerichteten ein Unschuldiger ist, ist das zweifellos tragisch. Aber was wenn die anderen 9 nicht beseitigt werden - sie könnten weit mehr Unheil anrichten.
Da kann man selber drauf kommen das es wohl ein teurer aber dennoch geringerer Preis ist die Todesstrafe durchzuführen.

Das Leben eines Unschuldigen ist ein "geringer Preis"?! :crazy
Sorry, aber sowas ist dummes G'schwätz, zumal es ja auch Mittel und Wege gibt, extrem gefährliche Individuen davon abzuhalten weiteres Unrecht zu begehen, ohne sie zu töten.

Interessant wäre es gewiss ob sich die Meinung des einen oder anderen Gegners der Todesstrafe ändern würde wenn ein oder mehrere Menschen seines sehr nahen Umfeldes ermordet würden.

Ebenso interessant wäre sicherlich, wie sich die Meinung der Todesstrafenbefürworter ändert, wenn sie selbst oder nahe Angehörige unschuldig in die Mühlen der Justiz geraten und in der Todeszelle landen. :)

@der der gesagt hat das ein Hinrichtungsprozess teurer is als wegsperren(editier ich noch - muss weg):
Das kann man ändern.

Nein, das kann man eben nicht, wenn man Justizirrtümer so gut wie möglich ausschließen will, und das sollte das mindeste sein, wenn man als Rechtsstaat mit einer Verfassung welche Leben und Würde des Menschen als schützenswert definiert solche archaischen Bestrafungen anweden möchte.

Jedihammer schrieb:
Das sit zwar richtig, aber verlorene Jahre kannst Du auch keinem mehr wiedergeben

Das sicher nicht, aber man kann zumindest über die finanzielle Schiene dafür sorgen, daß die Betroffenen zumindest die verbleibenden Jahre ein halbwegs angenehmes Leben führen kann. An einem Toten kann man gar nichts mehr gut machen, und das ist ein verdammt hoher Preis.

C.
 
Das Leben eines Unschuldigen ist ein "geringer Preis"?! :crazy
Sorry, aber sowas ist dummes G'schwätz, zumal es ja auch Mittel und Wege gibt, extrem gefährliche Individuen davon abzuhalten weiteres Unrecht zu begehen, ohne sie zu töten.
Vielleicht gewöhns du dir an richtig zu lesen. Zitierst es, scheinst aber nich hingeguckt zu haben. Ich machs mal farblich und schööön groß, vielleicht checkstes dann.
"gerinerer"
Angekommen? Der Unterschied von "geringer" zu "geringerer" is schon erheblich da letzteres einen Vergleich impliziert(und sich sogar auf den Vergleich vorher bezieht). Am besten nochma in Ruhe lesen...

Ebenso interessant wäre sicherlich, wie sich die Meinung der Todesstrafenbefürworter ändert, wenn sie selbst oder nahe Angehörige unschuldig in die Mühlen der Justiz geraten und in der Todeszelle landen. :)
Natürlich, das ist der Umkehrschluss mit dem man dann schlimmstenfalls leben müsste.

Nein, das kann man eben nicht, wenn man Justizirrtümer so gut wie möglich ausschließen will, und das sollte das mindeste sein, wenn man als Rechtsstaat mit einer Verfassung welche Leben und Würde des Menschen als schützenswert definiert solche archaischen Bestrafungen anweden möchte.
Also ein Verbrechen das mit "lebenslänglich" bestraft wird wird wohl kaum teurer sein. Weshalb der Punkt mehr oder weniger irrelevant ist. Zumal sich Kosten immer optimieren lassen.

Ja, genau. Schnellgericht und dann schnell raus auf den Hof und an die Wand. Ist gut Adolf...:rolleyes:
Nur das ich nichts von einem Schnellgericht gesagt habe ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ein Verbrechen das mit "lebenslänglich" bestraft wird wird wohl kaum teurer sein.

Nur weil es sich deiner Vorstellungskraft entzieht heisst das nicht das es nicht trotzdem so ist. :rolleyes: Es ist Fakt das ein Prozess mehr kostet wenn das Urteil ein Todesurteil ist. Wäre dem nicht so dann würden weit mehr Leute unschuldig hingerichtet werden. Die Kosten entstehen dadurch das man absolut feststellen will ob der jenige auch wirklich schuldig ist!

Weshalb der Punkt mehr oder weniger irrelevant ist.

Tja, wenn man Fakten einfach unter den Tisch kehrt... :rolleyes:

Das mit den Kosten kann man ändern. - Zumal sich immer Kosten optimieren lassen.

Wenn der Prozess billiger wird erhöht sich exponentiell die Anzahl der Unschuldigen die hingerichtet werden. Du hast ja kein Problem mit einem Unschuldigen pro zehn Hinrichtungen, vielleicht auch nicht mit 5 oder 6 Unschuldigen. Jedenfalls willst du das ja wenn du der festen Überzeugung bist das sich die Kosten senken lassen. Die lassen sich auch senken wenn man halt dann nicht mehr so genau feststellt obs wirklich der Täter war oder doch ein Unschuldiger.

Interessant wäre es gewiss ob sich die Meinung des einen oder anderen Gegners der Todesstrafe ändern würde wenn ein oder mehrere Menschen seines sehr nahen Umfeldes ermordet würden.

Es haben sich auch Angehörige von Opfern bei den Protestierenden versammelt um gegen die Hinrichtung des Täters zu demonstrieren. Nicht jede Opferfamilie besteht auf die Vollstreckung des Urteils.

Jedihammer schrieb:
Und, was die Kosten angeht, die in den USA bisher für einen Todeskanidaten höher sind als für einen Lebenslänglichen angeht, so könnte man sich da ein Beispiel an anderen Staaten nehmen, und die Execution eben nicht bis zu 20 Jahre rausziehen.

Der Prozess ist so teuer und nicht die anschliessende Inhaftierung! Der Prozess alleine ist so teuer das man jemanden dafür zwei Leben lang in eine Zelle sperren könnte! Andere Staaten haben diese Kosten nicht weil es ihnen egal ist ob sie den Täter hinrichten lassen oder einen Unschuldigen.

Bei einigen Straftaten auch den Vorbeugegedanken.

Das hat vor 5000 Jahren nicht funktioniert und das funktioniert auch in 5000 Jahren nicht.

cu, Spaceball
 
@spaceball:
Nur weil es sich deiner Vorstellungskraft entzieht heisst das nicht das es nicht trotzdem so ist. :rolleyes: Es ist Fakt das ein Prozess mehr kostet wenn das Urteil ein Todesurteil ist. Wäre dem nicht so dann würden weit mehr Leute unschuldig hingerichtet werden. Die Kosten entstehen dadurch das man absolut feststellen will ob der jenige auch wirklich schuldig ist!
Also wäre es nicht so wichtig die Schuldfrage zu klären wenn man jemand(wirklich) "nur" den Rest seines Lebens in eine Zelle sperrt? Gründliche Arbeit sollte man wohl in beiden Fällen leisten
Naja, bei dem was im Gebiet der Juristik so alles geht kann so ein Schwachsinn tatsächlich sein...
Wenn du den Kostenaspekt weiter vertiefen wills weise doch mal etwas datailierter die Kosten aus. Todessprafe vs Wirklich-bis-zum-Tod-im-Knast

Es haben sich auch Angehörige von Opfern bei den Protestierenden versammelt um gegen die Hinrichtung des Täters zu demonstrieren. Nicht jede Opferfamilie besteht auf die Vollstreckung des Urteils.
Und? Die anderen? Gibt auch welche die das anders sehen. Daher erübrigt sich das.
Oder wills du sowas wie Blutrache wieder einführen? Da könnten die Hinterbliebenen dann ja entscheiden was passiert...

@TomReagan:
Nichts, ausser das du mich mit Hitler vergleichen wills. Was ziemlich inkompetent wäre, falls das beabsichtigt war.
 
Wenn du den Kostenaspekt weiter vertiefen wills weise doch mal etwas datailierter die Kosten aus. Todessprafe vs Wirklich-bis-zum-Tod-im-Knast

Wieso liesst du nicht einfach den Thread. Da wurden bereits genügend Quellen gepostet.

Und? Die anderen? Gibt auch welche die das anders sehen. Daher erübrigt sich das.

Ich hab dich lediglich darauf hingewiesen das nicht jeder die selben Rachegelüste auslebt. Das es sich für dich erübrigt ist klar denn du gehst ja erstmal davon aus das jemand grundsätzlich für die Todesstrafe ist wenn er ein Familienmitglied verloren hat.

Oder wills du sowas wie Blutrache wieder einführen? Da könnten die Hinterbliebenen dann ja entscheiden was passiert...

Brauchts doch gar nicht. Wir haben ein effizientes System zur Unterbringung von Straftätern.

cu, Spaceball
 
Vielleicht sollte man sich von dem Argument "Todesstrafe als Kostenersparnis" generell mal verabschieden. Dies spielt selbst in Ländern, welche diese Form der Bestrafung praktizieren, so gut wie keine Rolle, da man es selbst dort als zynisch empfindet einen Menschen zu töten, um einen reinen Kostenfaktor zu beseitigen.

C.
 
Vielleicht sollte man sich von dem Argument "Todesstrafe als Kostenersparnis" generell mal verabschieden. Dies spielt selbst in Ländern, welche diese Form der Bestrafung praktizieren, so gut wie keine Rolle, da man es selbst dort als zynisch empfindet einen Menschen zu töten, um einen reinen Kostenfaktor zu beseitigen.

C.

Allerdings habe auch schon von einer Website der Gefängnisverwaltung von Huntsville/Texas gehört, welche die kostengünstige Hinrichtungsweise der Giftspritz anpreiste. Die Kosten sollen bei ca. 80 Dollar liegen.


@Spaceball
Gut, der Prozess als solcher bei einem Todesurteil mag teurer sein.
Aber es kann doch unmöglich teurer sein, jemanden kurz nach seiner Verurteilung zu executieren, als ihn noch 20 Jahre in Haft zu halten und dann zu executieren.

Vorallem vor dem Hintergrund, daß in den Süd-Staaten der USA vorallem Schwarze
sehr oft nach zwei,drei Tagen Prozess in den Todestrakt geschickt werden.
 
Allerdings habe auch schon von einer Website der Gefängnisverwaltung von Huntsville/Texas gehört, welche die kostengünstige Hinrichtungsweise der Giftspritz anpreiste. Die Kosten sollen bei ca. 80 Dollar liegen.

OK, das mag den Akt als solchen vergünstigen, aber es spielt bei der Urteilsfindung und der Entscheidung zwischen Todes- oder Gefängnisstrafe keine Rolle, was den Staat nun billiger kommt.

Vorallem vor dem Hintergrund, daß in den Süd-Staaten der USA vorallem Schwarze
sehr oft nach zwei,drei Tagen Prozess in den Todestrakt geschickt werden.

Noch ein weiterer Grund gegen die Todesstrafe, bzw. ihre schnelle Vollstreckung, wenn offenbar noch immer rassistische und solziale Gründe unterschwellig eine Rolle dabei spielen, wer wie schnell in den Todestrakt kommt.

C.
 
Noch ein weiterer Grund gegen die Todesstrafe, bzw. ihre schnelle Vollstreckung, wenn offenbar noch immer rassistische und solziale Gründe unterschwellig eine Rolle dabei spielen, wer wie schnell in den Todestrakt kommt.

C.

Das habe ich bei meiner Argumentation allerdings auch nie gefordert.
Mir geht es bei der Biligung, daß es u.u. auch mal einenUnschuldigen treffen könnte niemals um rassistische oder soziale Gründe.
 
Das habe ich bei meiner Argumentation allerdings auch nie gefordert.
Mir geht es bei der Biligung, daß es u.u. auch mal einenUnschuldigen treffen könnte niemals um rassistische oder soziale Gründe.

Das habe ich Dir auch nicht unterstellt. ;)
Aber in den USA sieht es wohl leider immer noch so aus, daß jemand, der die falsche Hautfarbe hat oder zuwenig Geld, um sich einen ordentlichen Anwalt leisten zu können schneller in der Todeszelle landet, als andere und auch daher ist es imho nicht hinnehmbar, Menschen von staatswegen zu töten.

C.
 
Ich glaube manche sind sich hier mit ihrer eigenen Logik im Weg. Nein im Ernst, ich lese mir diesen Thread schon zum 3. mal durch aber ich komme einfach nicht dahinter, WARUM manche einen Mord billigen (als Preis für "Gerechtigkeit" ????). Denn nichts anderes ist es, wenn man einen Unschuldigen tötet.

Nehmen wir mal an jemand rächt seine Familie. Dann wäre das nach der Logik einiger Argumente (so wie ich das verstanden habe) legitim. Aber wenn der Rächer nun den Falschen umbringt, dann ist das Mosrd! Also wenn der Staat schon den Rächer spielen will, dann soll er das auch gefälligst 100% richtig machen oder die amateurhafte Maschinerie auflösen.
Ich meine he.....um das zu kapieren brauch ich keinen Rechenschieber, denn wenn man es RICHTIG machen würde könnte es auch niemals einen Unschuldigen treffen. Das ist doch simple Logik.

Und genau DAS ist der springende Punkt. Der Staat DARF diesen Jab garnicht richtig machen: Wenn FBI-Agenten einen mutmaßlichen Täter mit einem Psychotrick nach 30 Sekunden (!) zum reden bringen (durchsichtige Folie über das Gesicht spannen - oder war es eine Tüte - dann Wasser drüber fließen lassen und der "Gefolterte" denkt er würde ertrinken) und das dann als SKANDAL in die Medien getragen wird (diese bösen bösen "Foltermethoden"), dann wird es immer Fälle geben, wo man den wahren Täter NICHT zum reden bringt - weil die Beweise fehlen.
Kurz um, der Staat ist sich selbst im Weg wenn er seinen Job 100%ig richtig machen will, also DARF er im Umkehrschluß auch keinen Menschen töten.
Jemand der wirklich den wahren Täter finden will, der legt sich nämlich keine Steine in den Weg - oder läßt sie sich in den Weg legen.
Wiederrum simple Logik.
 
nur aus reinem interesse,
hat irgendjmd der in diesem thread aktiven camus's betrachtungen zur todesstrafe gelesen?

Ich kenne Alber Camus natürlich dem Namen nach, und kenne oberflächlich seine Vita, aber da ich anarchistische und anarchosyndikalistische Autoren und deren "Werke" nicht lese, aber ich auch Dieses nicht gelesen.
 
Ich kenne Alber Camus natürlich dem Namen nach, und kenne oberflächlich seine Vita, aber da ich anarchistische und anarchosyndikalistische Autoren und deren "Werke" nicht lese, aber ich auch Dieses nicht gelesen.

Wann soll Camus denn Anarchist bzw. Anaarchosyndikalist gewesen sein? Er war in jungen Jahren - wie viele junge Intelektuelle - Mitglied der kommunistischen Partei, aber meines Wissens nach niemals Anarchist.

C.
 
Zurück
Oben