US Präsidentschaftswahl 2008

Obama ist ein Popstar unter den Politikern.
Und wie Popstars empfangen werden ist jedem klar.
Das ganze hatte ja nichts mit kriecherisch oder unterwürfig zu tun.

Würden die Menschen bei einem Besuch von Bush so jubeln.. dann würde ich das gelten lassen.
Da geschätze 99,999% der Deutschen den Jungen hassen, wäre ein Jubeln in dem Fall tatsächlich kriecherisch.
 
Mir ist aufgefallen, daß nirgends bei Obamas besuchen solch ein Hype endstanden ist wie in Berlin.
Ich kann da den Vorwurf aus dem Lager John MaCains verstehen, wenn man dort von "unterwürfigen" bzw. kriecherichen" Deutschen spricht.
Stimme ich dir zu.
Jeder soll seine Meinung zu den USA, ihrer Außenpolitik etc haben. Aber was mich wirklich wundert, ist die Tatsache, dass es scheinbar wieder in Mode kommen wird, die USA gut zu finden. Und zwar von ganz vielen Leuten (geschätzt), die die USA vorher auf eine Stufe mit dem Satan gestellt haben.
Ich kann mir diesen Hype in Berlin nur so erklären, dass es den Leuten scheissegal ist, wer demnächst als Präsident im Weißen Haus sitzt, es sei denn, er ist Republikaner. Frei nach dem Motto: Hauptsache Bush ist weg. Vielleicht wird da schlicht und ergreifend die (zu großen Teilen von den Medien gesteuerte) Antipathie auf einen Mann genutzt, um einen anderen hochzuholen. Finde ich etwas ... gewöhnungsbedürftig.

Entweder man findet - und das ist der einzige Punkt, der hier in Deutschland wirklich von Interesse zu sein scheint - die Außenpolitik der USA elend, oder eben nicht! Und - soweit ich das beurteilen kann - wird sich die Welt nicht verändern, wenn Obama an die Macht kommt. Da kann er noch so lange den Truppenabzug aus dem Irak propagieren. An der generellen Einstellung des Landes wird sich (ob man diese gut findet oder nicht) nicht so viel bewegen, wie es sich manche Menschen wünschen würden.

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Trotzdem würde ich den Mann begrüßen. ;)
 
Als Berliner hatte ich natürlich die wunderbare Gelegenheit Obama live zu erleben und ich habe sie auch genutzt. Natürlich nicht weil ich vor dem großen Amerikaner krieche, in seiner unnahbaren Herrlichkeit... was für ein bescheuerter Vorwurf. Es gibt nun mal nur einen Kandidaten und ich sage immer das ich McCain für nicht so schlecht halte wie er manchmal gemacht wird, ich finde ihn immer noch akzeptabel aber Obama ist einfach ein besserer Redner und als Demokrat hat er natürlich auch meiner Meinung nach bessere Ziele als es ein republikanischer Kandidat hat. Hingegangen bin ich daher um meinen Favoriten einmal Hautnah erleben zu können und die Masse hatte auch nicht zu jedem Zeitpunkt geklatscht und zu allem Ja und Amen gesagt. Besonders als es um Terrorismus und Nuklearwaffen ging, ging doch eher ein leises Raunen durch die Menge. Die größte und stärkste Zustimmung kam als Obama sich für eine Brücke zwischen allen, auch Muslimen und Christen und Juden aussprach. Von Unterwürfigkeit dagegen kann hier keine Rede sein.
 
@ Seth: 100% Zustimmung!

Stimme ich dir zu.
Jeder soll seine Meinung zu den USA, ihrer Außenpolitik etc haben. Aber was mich wirklich wundert, ist die Tatsache, dass es scheinbar wieder in Mode kommen wird, die USA gut zu finden. Und zwar von ganz vielen Leuten (geschätzt), die die USA vorher auf eine Stufe mit dem Satan gestellt haben.
Die Meinung über ein Land hängt doch fast zu 100% von seiner Politik ab. Also kann unter Bush Amerika gehasst und unter Obama Amerika geliebt werden. Ich sehe hier keinen Widerspruch, sondern eine Erklärung für Obamas Erfolg in Deutschland.

Ich kann mir diesen Hype in Berlin nur so erklären, dass es den Leuten scheissegal ist, wer demnächst als Präsident im Weißen Haus sitzt, es sei denn, er ist Republikaner.
Wäre er doch! Wenn nicht Obama, dann Republikaner! Und Clinton hätte im Leben niemals einen solchen Erfolg in Berlin feiern können.

Frei nach dem Motto: Hauptsache Bush ist weg. Vielleicht wird da schlicht und ergreifend die (zu großen Teilen von den Medien gesteuerte) Antipathie auf einen Mann genutzt, um einen anderen hochzuholen. Finde ich etwas ... gewöhnungsbedürftig.
Ich traue den Leuten, die dort an der Siegessäule dabei waren, durchaus zu, dass sie sich persönlich mit den Zielen Obamas auseinandergesetzt haben und sich frei dazu entschieden haben, ihn zu unterstützen.
Dass er in den deutschen Medien so hochgejubelt wird ist wohl eher ein Echo auf die Meinung unter den Bürgern als eine gezielte Manipulation.

Entweder man findet - und das ist der einzige Punkt, der hier in Deutschland wirklich von Interesse zu sein scheint - die Außenpolitik der USA elend, oder eben nicht! Und - soweit ich das beurteilen kann - wird sich die Welt nicht verändern, wenn Obama an die Macht kommt. Da kann er noch so lange den Truppenabzug aus dem Irak propagieren. An der generellen Einstellung des Landes wird sich (ob man diese gut findet oder nicht) nicht so viel bewegen, wie es sich manche Menschen wünschen würden.
Genau DAS erhoffe ich mir aber von Obama. Und der Rest der Welt wohl auch. Ich denke er wird in der Außenpolitik genau die entscheidenden Akzente und Unterschiede setzen, die die Weltpolitik entspannen.
McCain wäre ein zweiter (sehr viel fähigerer) G.W. Bush, der die Welt mit militärischer Gewalt zu ordnen versucht. Obama ist ein Idealist, der "Mauern einreißen will" und das wohl eher mit Worten denn mit Gewalt.
Und ich glaube und hoffe, dass das plus die Tatsache, dass er Schwarz ist, schon eine ganz andere Einstellung zu Amerika zulässt.

Trotzdem würde ich den Mann begrüßen. ;)
Dito ;)
 
Obama ist ein Idealist, der "Mauern einreißen will" und das wohl eher mit Worten denn mit Gewalt.
Ich denke da werden etwas zu hohe Erwartungen an Obama gesteckt.
Aus der Rede war auch herauszuhören, dass Obama selbstverständlich die Welt immer noch stark aus amerikanischen Augen sieht, militärische Gewalt nicht ablehnt (also kein idealistischer Pazifist ist), nur eben die Prioritäten für uns vielleicht etwas angenehmer setzt, in seinen Äußerungen erscheint er mit nicht wie ein Idealist, sondern wie jemand, der in Kooperationen denkt, aber seine Aussagen auch wie ein Politiker so wählt, dass er als möglichst gut wählbar erscheint und sich vor der amerikanischen Bevölkerung nicht zu links und zu liberal positionieren wird. Was sich auch darin zeigte, dass er nicht gegen die Todesstrafe stimmte. Obama ist für amerikanische Verhältnisse um einiges liberaler als z.B. ein Bush, aber kein amerikanischer Kandidat ist auch nur ansatzweise links, jenseits der politischen Mitte.
Ich denke für uns wird auch ein McCain außenpolitisch kein all zu großer Unterschied darstellen, interessante Unterschiede finden sich vor allem in der Innenpolitik.
 
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Pazifist ist er sicherlich nicht. Aber Idealist dennoch. Ich stimme schon mit dem von dir gesagten überein, dass er sich trotz allem rechts der politischen Mitte aufhält (er ist nunmal immer noch ein Ami) aber er verbindet schon recht gut den "American Way of Life" und die deutschen Vorstellungen von vernünftiger Politik.
Und ich wehre mich mit Händen und Füßen gegen den Glauben, dass das alles nur Wahlkampf-Taktik ist, sondern könnte mir schon vorstellen, dass er es auch ernst meint!
 
Aber Idealist dennoch.
Da hab ich vielleicht ein etwas anderes Staatsbild, aber Idealisten gewinnen wohl keine Wahlkämpfe.
Ich halte Obama für klever genug auch die politischen Spielchen mitspielen zu können, d.h. die Dinge so zu sagen und zu drehen, dass er bewusst bestimmte noch eher schwankende Klientel auf seine Seite zu ziehen und seinen Widersacher ins Abseits zu stellen versucht. Ein Idealist würde wohl ungeachtet der Wirkung, die er auf Wähler hat, was der andere und der Wähler denkt und ungeachtet dessen was sein Widersacher tut und wie er ankommt seine für wahr empfundenen Ideale knallhart gegen alle Widerstände vertreten und damit wahrscheinlich etwas mehr anecken als ein Obama, der sich eher etwas allgemeiner äußert und sich so geschickt politischen Grabenkämpfen entzieht.
Ich denke nicht, dass ein Politiker, bei dem womöglich Tat und Sprache etwas näher als üblich beieinander stehen und mal zur Abwechslung ein positives, hoffnungsvolles Zukunftsbild gezeichnet wird, bereits ein Idealist ist.
 
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Gut, dann weichen unsere Vorstellungen von "Idealist" etwas voneinander ab. Ein Idealist ist in meinen Augen keiner, der blind aufgrund seiner Vorstellungen ist. Ein Taktiker kann auch mittelfristig idealistische Ziele haben und sie mit "politischen Spielchen" durchzubringen versuchen.
 
Ich denke durchaus, dass Obama einen entscheidenden Unterschied in der Aussenpolitik machen kann. Das heisst nicht weniger Interventionismus, da muss man sich keine Illusionen machen (man erinnere sich an seinen Pakistan-Kommentar). Nein, ich denke, der Hauptunterschied werden der Stil und die Herangehensweise an Konflikte sein; ein stärkerer Einbezug der Europäer bzw. der NATO (z.B. in Afghanistan) gehört ja zu seinen Anliegen. Und ich könnte mir vorstellen, dass ein Obama da auf offenere Ohren stossen wird als George W. Bush, gerade auch bei der Bevölkerung, was dann in der Realpolitik durchaus einen Unterschied machen könnte.

Hier noch ein neues Video der McCain-Kampagne:
20minuten.ch: McCain attackiert Obama mit Clinton-Zitat - News
Ich fand das Video... naja, amüsant ^^. Vor allem Clintons Bemerkung zum Schluss ist doch sehr eindeutig. McCain scheint wie Clinton damals sehr auf die "Unerfahrenheit" seines Gegners hinzuweisen zu versuchen. Und da ist es eine traurige Ironie, dass gerade Clinton, die jetzt für Obama kämpft, ihm beste Munition liefert und dies in einer deutlicheren Form als ich das bisher von McCain in Erinnerung hatte.
 
Nein, ich denke, der Hauptunterschied werden der Stil und die Herangehensweise an Konflikte sein; ein stärkerer Einbezug der Europäer bzw. der NATO (z.B. in Afghanistan) gehört ja zu seinen Anliegen. Und ich könnte mir vorstellen, dass ein Obama da auf offenere Ohren stossen wird als George W. Bush, gerade auch bei der Bevölkerung, was dann in der Realpolitik durchaus einen Unterschied machen könnte.
Ein Unterschied, den er aus US Amerikanischer Sicht machen und der ihm bei den Amerikanern Vorteile verschaffen könnte. Denn dann könnte man die finanzielle Last etwas senken, ein Vorhaben, das gerade ansichtlich eines riesigen Haushaltsdefizits, der kommenden Rezession und Obamas sonstigen Plänen unbedingt benötigt.
Aber das wäre nicht unbedingt ein positiver Unterschied, den er aus meiner, europäischen Sicht machen würde. Hier sehe ich abgesehen vom Ton inhaltlich auch nicht die Möglichkeit ihn klar von McCain zu unterscheiden.

Gut, dann weichen unsere Vorstellungen von "Idealist" etwas voneinander ab. Ein Idealist ist in meinen Augen keiner, der blind aufgrund seiner Vorstellungen ist. Ein Taktiker kann auch mittelfristig idealistische Ziele haben und sie mit "politischen Spielchen" durchzubringen versuchen.
Jeder Politiker hat politische Ziele und jeder versucht diese durch ein taktisch möglichst kluges Verhalten durchzusetzen. Demnach wäre jeder nicht durch und durch korrupte Politiker, der sein Land politisch mitgestalten möchte, ein Idealist.

Für mich zeichnet sich ein Idealist eben durch mehr aus, höhere Ideale, z.B. so Dinge wie Ehrlichkeit und Integrität, und ganz konrete selbstlose Ziele, denen er alles andere in seinem Leben unterordnet.
Obama ist imho kein Idealist, er ist ein normaler Politiker und hoffentlich ein möglichst Guter.
 
Obama hat seinen Vizepräsidentschaftskandidaten bekannt gegeben: Es wird dies Joe Biden sein:

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Die offizielle Mitteilung bestätigte Angaben von Gewährsleuten aus der Demokratischen Partei. Pikanterweise gehörte Biden innerhalb der Demokratischen Partei zu den schärfsten Kritikern Obamas. Ein Kommentator des amerikanischen Nachrichtensenders «CNN» spekulierte deshalb, dass man in nächster Zeit zuhauf vernichtende Zitate Bidens über Obamas Unfähigkeit vernehmen werde.

Der katholische Politiker Biden aus dem Staat Delaware ist der Vorsitzende des Aussenpolitischen Ausschusses im Senat. Der gelernte Jurist war in der Vergangenheit auch Vorsitzender des Justizausschusses im Senat und verfügt über Erfahrung in Verteidigungsfragen. Die Gewährsperson, die die Information weitergab, wollte namentlich nicht genannt werden, um Obama nicht vorzugreifen.

Der designierte Präsidentschaftskandidat der Demokraten will heute gemeinsam mit seinem «Running Mate» bei einer Wahlkundgebung in Springfield, der Hauptstadt seines Heimatstaates Illinois auftreten.

Biden galt zuletzt als Favorit unter den möglichen Kandidaten. Er wurde 1973 im Alter von 29 Jahren in den Senat gewählt und bringt als Vorsitzender des Aussenpolitischen Ausschusses sehr viel Auslandserfahrung mit sich - genau das, was Obama nur im begrenzten Masse vorweisen kann. Kritiker könnten Obama angesichts der Entscheidung für Biden allerdings vorwerfen, dass es ihm an Selbstvertrauen in seine eigenen aussenpolitischen Einsichten fehle.

Zudem hat sich Biden in seiner Karriere nicht immer rühmlich hervorgetan. Seine Bewerbung um die Präsidentschaft 1988 zog er vorzeitig zurück, nachdem er dabei ertappt worden war, Passagen aus einer Rede des damaligen britischen Labour-Party-Vorsitzenden Neil Kinnock gestohlen zu haben. Auch diesmal hatte er eine eigene Bewerbung eingereicht, gab jedoch schon nach der ersten Vorwahl in Iowa wegen Erfolglosigkeit auf. Mit kontroversen Äusserungen hat er sich mitunter auch Rassismusvorwürfe eingehandelt.

Biden gleicht sicher Obamas "Unerfahrenheit" aus. Inwiefern er aber seinem Motto der "Veränderung" mit einem der am längsten dienenden Senatoren treu bleiben kann, bleibt abzuwarten.

Biden scheint jedoch als "attack dog" sehr brauchbar zu sein. Soweit ich ihn in einigen Videos gesehen habe, ist er jemand, der relativ klipp und klar seine Meinung sagt und der McCain sicherlich direkt angreifen wird.

Nun die Frage: Ist Biden eine gute Wahl für Obama oder nicht? Wird er mit Biden seinen Vorsprung auf McCain wieder vergrössern können?
 
Ich habe gerade erst die Meldung gelesen und muss mich jetzt mal daran begeben, mir ein genaueres Bild von Joe Biden zu machen. Allerdings klingt er, nach den ersten Meldungen, die ich gehört habe, wie eine sehr gute, passende Ergänzung zu Obama. Er ist der Alte Hase mit Auslandserfahrung und eher dem konservativen Lager der Demokraten zuzuordnen. Das kann Obama erstens noch einige unsichere Wähler sichern und außerdem ein guter Ausgleich werden.
Denn in eingen Fragen hat Obama sicherlich in letzter Zeit Wahlkampf-Polemik betrieben und ist vielleicht etwas zu weit herausgerudert, was man jetzt als "Kompromis" zwischen Obama und BIden wieder gerade rücken kann.

Also soweit ich bisher informiert bin, finde ich die Wahl gut.
 
Der Einzige Kommentar unter diesem Interview spiegelt genau meine Meinung wieder. Hat die Menschheit denn nichts gelernt?!

Aber nun gut. So schlecht wie die Amis teilweise über Europa und Deutschland Allgemein informiert sind ist das für mich kein Wunder.
 
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Ups dann hab ich da wohl falsch gelesen. Hier ist er:
Für mich, die ich in der Schule mit Geschichte als Leistungsfach den Nationalsozialismus zur Genüge behandelt habe, ist es schwer zu glauben, erstaunlich, ja unbegreiflich, wie erwachsene Menschen eine Einstellung zu anderen Menschen haben können, die es ihnen erlauben solle diese zu töten! Derartige Aussagen sollte man bestrafen, denn hat nicht die NS Zeit gezeigt was Intoleranz bringt?

EDIT: Manche Amerikaner wissen nichtmal wo Deutschland liegt und erst kürzlich habe ich im Fernsehen eine Reportage gesehen in der mehrere Jugendliche in Amerika befragt wurden und viele von denen wussten nicht mal das Hitler schon lange tot ist!
 
Man muß allerdings berücksichtigen, daß der KKK weit,weit vor der NS-Zeit ind Leben gerufen wurde, und das er eher weniger mit den Nationalsozialisten zu vergleichen ist.
Es ist eine Unsitte, alles immer gleich mit der NS-Zeit zu vergleichen, und sei es noch so unsinnig.
 
Der KKK gehört bis zum letzten Mitglied ausgelöscht. Echt traurig sowas.
Obama ist ja nicht mal ein Muslim, er ist überzeugter Christ...
 
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