Das Erscheinen der Sith
Das Goldene Zeitalter der Sith 5000 v.S.Y.
Als es zum Zusammenprall zwischen den beinahe vergessenen Sith-Lords und einer unvorbereiteten und verwundbarenRepublik kam, raste der Große Hyperraumkrieg wie eineFeuersbrunst über die gesamte Galaxis hinweg. Dieser Kriegzwischen Gut und Böse, der während der Blütezeit der Alten Republik ausbrach, prägte die galaktische Zivilisation für Tausende von Jahren.
Über die Anfänge und die Frühzeit des Sith-Reichs in den Jahren vor dem Krieg verzeichnen die Annalen der Geschichtsschreibung nur wenig. Wir wissen von einem Kampfzwischen der hellen und der dunklen Seite der Macht in uralter Zeit, dem ersten großen Schisma zwischen den Jedi-Rittern. Die Dunklen Jedi wurden nach einem Jahrhundert des Blutvergießens besiegt und die Überlebenden flohen mit ihren halb zerstörten Raumschiffen ins Exil. Sie verließen die bekannten Regionen und überquerten die Grenze zu den unerschlossenen Territorien der Galaxis. Schließlich stießen die geschlagenen Dunklen Jedi auf eine primitive Zivilisation, auf ein neues Volk, zu dessen Herrschern sie sich aufschwingen konnten auf die Sith.
Dieses mächtige, aber leicht beeinflussbare Volk behandelte die Dunklen Jedi wie Götter. Da die exilierten Jedi nun über unbegrenzte Ressourcen und willige humanoide Sklaven verfugten, konnten sie die Sith-Zivilisation zu einem neuen Reich umformen. Gleichsam in der Wildnis der Galaxis, Tausende von Lichtjahren von der Perlemianischen Handelsstraße entfernt, die damals die äußerste Grenze der Republik bildete, brach ein Goldenes Zeitalter des Bösen an. In den folgenden Jahrhunderten verloren die finsteren Herrscher des Sith-Reichs ihre Stern- und Hyperraumkarten, so daß sie schließlich nicht einmal mehr wussten, wo sie die Republik hätten suchen sollen.
Auch auf der anderen Seite verblassten die Erinnerungen an die Revolte der Jedi und die Niederlage der Beherrscherder dunklen Seite der Macht, die fortan nur noch in Volkssagen fortlebten.
Fünftausend Jahre vor der Herrschaft des Imperators blühte und wuchs die Alte Republik. Die großen Jedi-Ritter sowie engagierte Forscher zivilisierten einen Großteil der Galaxis, obwohl zahlreiche ferne Sektoren unerschlossen blieben.
Es war die Zeit unsicherer Grenzen: Pioniere gründeten Siedlungen auf rauen Kolonialwelten und zum ersten Mal trafen die Menschen auf fremde Rassen. Während die galaktische Regierung fortfuhr, weit verstreute Systeme zu vereinigen, wurden immer wieder kleinere siegreiche Schlachten geschlagen. Die verschlungenen Wege durch die unbegreiflicheWildnis des Hyperraums wurden damals erst allmählich kartographiert, so daß Fernreisen häufig gefährlich und unsicher waren.
Die Geschwister Gav und Jori Daragon waren Hyperraumkartographen, deren verzweifelte Entdeckungsreise die Geschichte der Galaxis nachhaltig beeinflusste. Sie waren unerschrockene Gefahrensucher manche hielten sie gar für verrückt und setzten alles daran, sichere Handelsrouten
durch den unerforschten und beängstigenden Hyperraum zuerschließen. So schlugen sie mit ihrem Schiff Starbreaker 12 einen beliebigen Kurs ein und hofften, an einem nützlichen Ort herauszukommen und die Reise heil zu überstehen.
Wie zahlreiche Forscher, Schmuggler und Kolonisten waren Gav und Jori eher raubeinige Gesellen. Sie hatten bereits früh herausgefunden, daß sie über eine gewisse Stärke in derMacht verfügten, doch fehlte es ihnen an der Geduld und dem nötigen Antrieb, die strenge geistige Ausbildung zu durchlaufen, die erforderlich ist, um ein Jedi-Ritter zu werden. Stattdessen setzten sie auf ihr Glück und den blinden Glauben, nicht unversehens in Sterne oder Schwarze Löcherzu rasen. Da sie beständig knapp bei Kasse waren, hofften sie stets, auf eine neue Route zu stoßen, die ihnen den beträchtlichen Lohn der Bruderschaft der Navigatoren eintragen würde.
Nach einer gerade noch vermiedenen Katastrophe sahen sich Gav und Jori mittellos und außer Stande, die notwendigen Reparaturen an ihrem Raumschiff zu bezahlen die Starbreaker 12 lag darauf gewissermaßen herrenlos in einem Reparaturdock im Innern der ehernen Mauern von Cinnagar. Da sie ohnehin nichts als Gefahren und Schuldner zu gewärtigen hatten, stahlen Gav und Jori ihr eigenes Raumschiffund verschwanden zwischen den Sternen. Sie wollten ihre letzte Chance nutzen, eine gewinnbringende neue Route zu erschließen, die weiter in den Weltraum führte als irgendeine andere zuvor. Die Kenntnis darüber würde es ihnen ermöglichen, ihre Schulden zu bezahlen. Unter dem Beschuss der Sicherheitskräfte von Cinnagar holten Gav und Gori alles aus ihrem Navcomputer heraus und starteten ins Unbekannte.
Auf der anderen Seite der Galaxis war das Reich der Sith (durch die gewaltige Entfernung sowie unerforschte Wege von der Republik geschieden) im Verlauf der Jahrhunderte zu einer Macht herangewachsen, die sich der Zauberei und der Ausübung dunkler Macht verschrieben hatte. Doch gegenwärtig durchlebte das Reich eine Krise.
Der größte Dunkle Lord des Sith-Reichs, Marka Ragnos, war jüngst, nach einem Jahrhundert eiserner Herrschaft, gestorben. Das dadurch entstandene Machtvakuum führte zu einem heftigen Streit. Ein Bürgerkrieg drohte, der das uralte Reich zerreißen konnte. Die machthungrigen Parteien kamen anlässlich der Beisetzung Ragnos' inmitten der hoch aufragenden Grabstätten auf der Begräbniswelt Korriban zusammen. Ungeachtet der heraufziehenden dunklen Kriegswolken wurde Ragnos eine prunkvolle Bestattung zuteil, beider die Opferung von Sklaven aus dem Volk der Sith von der Vollendung eines spektakulären neuen Grabmals kündete.
Noch am Rande des Grabes stießen die beiden stärkstenWidersacher aufeinander: Naga Sadow, der begierig war, die Macht der Sith auszudehnen und sich mit Ungewissen magischen und alchemistischen Künsten befasste, und sein Rivale Ludo Kressh, der sich mit den bestehenden Gründungen des Reichs zufrieden gab und nicht gewillt war, sich auf irgendeine Dummheit einzulassen, die die Dunklen Lords ihren gesamten Besitz kosten mochte.
Es kam auf der Schwelle der neuen Grabstätte zu einem blutigen Zweikampf zwischen Sadow und Kressh, doch schließlich erschien ihnen zu ihrer beider Erstaunen gleichsam mit dem letzten Aufwallen seiner Lebensenergie wie eingespenstischer Herold das Abbild des verstorbenen Dunklen Lords. Der Schatten von Marka Ragnos verkündete ebenso rätselhaft wie geheimnisvoll, daß das Schicksal des Reichsvom Ausgang ihres Streits abhinge.
Inmitten dieser Auseinandersetzung erschien die Starbreaker 12 über Korriban. Gav und Jori Daragon hatten ihren blinden Sturz in den Hyperraum ohne jede Orientierung, aber voller Neugier halbwegs überstanden und machten sich sofort daran, Informationen über die soeben entdeckte neueWelt zu sammeln. Denn wenn sich ihnen hier keine neuen Märkte und Ressourcen eröffneten, hätte ihre gefährliche Expedition nicht den geringsten Sinn gehabt.
Doch die in Fehde liegenden Sith-Lords zeigten keinerlei Interesse an friedlichen Handelsbeziehungen mit der Republik. Gav und Jori wurden als feindliche Spione gefangen genommen und auf den trostlosen Planeten Ziost verschleppt, wo sie eingekerkert und von den Herrschern der Sith verhört wurden.
Die Dunklen Lords erinnerten sich kaum an die ferne Republik. Der konservative Kressh glaubte, die Daragon-Geschwister wären die Vorboten einer Invasion, während seinehr geiziger Widersacher Naga Sadow in der unvermutet ins Spiel kommenden Republik ein neues großes Ziel für seine Eroberungspläne sah. Insgeheim vertrat Sadow außerdem die Auffassung, daß ein neuer äußerer Gegner wie die Republik die Feindseligkeiten innerhalb des Sith-Reichs beenden und die Bevölkerung von den politischen Schwächen in ihrer Heimat ablenken würde.
Nachdem ein Tribunal aus Sith-Lords Gav und Jori zum Tode verurteilt hatte, half Naga Sadow den beiden bei der Flucht, wobei er auf seine Massassi-Krieger zurückgriff, Angehörige einer speziell gezüchteten Rasse von Soldaten. Erließ Gav und Jori in seine abgelegene Festung bringen und
legte bestechende Beweise für die Befreiung der Gefangenendurch Agenten der Republik vor.
Bei der nächsten Ratsversammlung der Sith zog Naga Sadow Nutzen aus der allgemeinen Unsicherheit und der Furcht vor der Republik. Er machte Gav und Jori zu Zielscheiben für den voll entbrannten Zorn des Reichs und überzeugte die übrigen Lords von der angeblich bevorstehenden Invasion. Er bestand darauf, daß die Sith zuerst zuschlagen müssten.
Nachdem er in seine Festung zurückgekehrt war, machte Sadow sich daran, Gav in die Magie der Sith einzuweihen.Während der mühevollen Ausbildung hielt er Jori Daragon von ihrem Bruder fern und lenkte beide wie Marionetten. Ein gedenk ihrer Notlage verlangte Jori ihr Schiff zurück - das einzige Mittel, das sie wieder nach Hause bringen konnte. Da sie das Sith-Reich entdeckt hatten, als sie einem zufälligen Kurs folgten, war die einzig sichere Route nach Hause im Computer der Starbreaker 12 gespeichert. Ohne ihn würden sie und ihr Bruder den Rückweg niemals finden. Nachdem Sadow immer neue Entschuldigungen dafür vorbrachte, daß er sie in seiner Festung festhielt, begann Jori sich allmählich zu fragen, ob der Sith-Lord wirklich ihr Verbündeter sei.